Wer kennt ihn nicht? Den Traum von der Schatzsuche. Als Kind ist es unfassbar faszinierend, auf Schatzsuche zu gehen. Auf Kindergeburtstagen ist es ein sehr beliebtes Spiel, dass wir mit den Kindern unterwegs sind und einen Schatz suchen.
Wer von euch hat Kinder und hat das schon mal gemacht? Ja, ich bin auch dabei. Wir haben drei Kinder, und bei fast jedem Kindergeburtstag lief es so ab: Irgendwo hast du eine Schatzsuche organisiert, egal bei welchem Wetter. In dem Schatz war dann irgendetwas versteckt, ein paar Süßigkeiten oder etwas anderes Besonderes.
Wir haben eine Schatzkarte erstellt. Ich habe es als Kind geliebt, eine Schatzkarte zu gestalten und sie ein bisschen alt aussehen zu lassen. Als Vater habe ich es auch geliebt, mit unseren Kindern einen Kindergeburtstag zu feiern.
Die Schatzsuche hat dieses eine Ziel: Wir wollen den Schatz finden. Die Motivation ist die Freude, die man hat, wenn man den Schatz entdeckt. Das treibt die Kinder an, wenn sie auf Schatzsuche gehen. Wir wollen diesen Schatz finden, die Schatzkiste öffnen und begeistert sein. Nicht enttäuscht, sondern staunend, was für ein Schatz darin ist.
Ich habe in der Vorbereitung auf die Predigt im Internet recherchiert und festgestellt – das wusste ich nicht – es gibt tatsächlich Erwachsene, die die Schatzsuche zu ihrem Beruf gemacht haben. Sie sind professionelle Schatzsucher. Sie suchen Gold und andere Schätze im Meer oder in abgelegenen Gegenden, in der Hoffnung, irgendwann den größten Fund ihres Lebens zu machen.
Sie haben diese eine Sehnsucht, die sie antreibt: Sie wollen das eine finden, für das es sich lohnt, alles andere aufzugeben. Das erinnert uns an das Gleichnis, das wir in der Textlesung gehört haben – vom Schatz im Acker, den Jesus erzählt (Matthäus 13,44).
Da ist dieser Mann, der bereit ist, alles aufzugeben, weil er diesen einen Schatz gefunden hat. Wenn du das eine hast, dann hast du alles.
Wenn wir unseren Blick auf den Apostel Paulus richten, sehen wir, dass dieselbe Sehnsucht, die Paulus geprägt hat, sein Leben durchdrungen hat. Diese Sehnsucht war sein Lebensinhalt. Paulus hatte einen klaren Fokus in seinem Leben, eine einzige Leidenschaft und Berufung. Sein Lebensprinzip lautete: „Für mich ist Christus das Leben und das Sterben ein Gewinn.“
Im Grunde genommen sollte dieses Lebensmotto jeden Christen kennzeichnen. Wenn du Christ bist und Jesus nachfolgst, dann sollte genau dieses Prinzip dein Leben bestimmen: „Für mich ist Christus das Leben und das Sterben ein Gewinn.“
Wir wollen gemeinsam betrachten, wie das bei Paulus aussah und was Gott uns durch sein Wort im Philippabrief sagen möchte. Ihr könnt gerne den Philippabrief, Kapitel 1, aufschlagen. Wir werden uns anschauen, wie Christus das Leben von Paulus war und welche Bedeutung das für uns hat.
Ich habe den Abschnitt in drei Teile gegliedert. Wir werden ihn stückweise lesen. Der erste Punkt lautet: Christus wird verkündigt, und zwar in den Versen 12 bis 18.
Der zweite Teil umfasst die Verse 19 bis 24 und trägt die Überschrift: „Seine Größe wird an dir sichtbar.“
Der dritte Teil bezieht sich auf die Verse 25 und 26 und lautet: „Du wirst Frucht bringen, du bringst Frucht.“
Lass uns das Erste anschauen: Christus wird verkündigt – die Verse 12 bis 18 aus Philipper 1.
Ich will aber, Brüder, dass ihr erkennt, wie das, was mit mir geschehen ist, sich vielmehr zur Förderung des Evangeliums ausgewirkt hat. So ist in der ganzen kaiserlichen Kaserne und bei allen übrigen bekannt geworden, dass ich um des Christus Willen gefesselt bin. Da es die meisten der Brüder im Herrn durch meine Fesseln ermutigt, wagen sie desto kühner, das Wort ohne Furcht zu reden. Einige verkünden zwar Christus auch aus Neid und Streitsucht, andere aber aus guter Gesinnung. Diese verkündigen Christus aus Selbstsucht, nicht lauter; indem sie beabsichtigen, meinen Fesseln noch Bedrängnis hinzuzufügen, jener aber aus Liebe, weil sie wissen, dass ich zur Verteidigung des Evangeliums bestimmt bin. Was tut es? Jedenfalls wird auf alle Weise, sei es zum Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt, und darüber freue ich mich, ja, ich werde mich auch weiterhin freuen.
Lass uns diesen Fokus von Paulus anschauen. Sein Ziel ist es: Hauptsache, Christus wird verkündigt.
Paulus sitzt im Gefängnis, während er diesen Brief an die Gemeinde in Philippi schreibt. Wir wissen nicht ganz genau, wo er saß. Die meisten vermuten, dass Paulus in der Gefangenschaft in Rom war, andere überlegen, vielleicht war es auch Ephesus oder Caesarea. Das ist aber nicht das Entscheidende.
Der Punkt ist: Wir erfahren, Paulus sitzt im Gefängnis. Er schreibt diesen Brief, hat eine Einleitung, bringt Grüße an die Gemeinde und betet für sie, am Beginn von Kapitel 1. Dann berichtet Paulus kurz von seiner Situation.
Er hat eine besondere Beziehung zu der Gemeinde in Philippi. Das war die Gemeinde, die ihn an vielen Stellen unterstützt hat, die sich um ihn gekümmert hat, die Leute geschickt hat ins Gefängnis, um Paulus zu versorgen. Die Gemeinde ist besorgt um Paulus, sorgt sich um ihn und ist froh, zu hören, wie es Paulus geht oder dass es ihm gut geht.
Das ist der Grund, warum Paulus diesen Brief schreibt: um den Philippiern unter anderem zu sagen, hey, ich erkläre euch, ich erzähle euch, wie es mir geht. Paulus berichtet von seiner Situation. Aber er will nicht einfach nur, dass sie erfahren, Paulus sitzt im Gefängnis und es geht ihm halbwegs gut.
Vers zwölf bringt das direkt auf den Punkt. Er sagt: Ich will aber, Brüder, dass ihr erkennt – was sollen sie erkennen? Was will er ihnen mitgeben? Dass ihr erkennt, wie das, was mit mir geschehen ist, dass Paulus ins Gefängnis gekommen ist, sich vielmehr zur Förderung des Evangeliums ausgewirkt hat.
Andersherum könnten wir sagen: Die Erwartung war wahrscheinlich möglicherweise von der Gemeinde oder von Paulus oder von anderen Leuten, in dem Moment, wo Paulus ins Gefängnis kommt, dass keine Aktivität im Reich Gottes mehr möglich ist. Es ist eine Entwicklung, die uns eher ernüchtert sein lässt.
Paulus war aktiv als Missionar unterwegs, hat das Evangelium verkündigt, und jetzt kommt er ins Gefängnis, und alles ist damit vorbei. Aber Paulus beschreibt, dass es eine unerwartete Entwicklung gibt. Er sagt, das Evangelium ist gefördert worden, es ist ausgebreitet worden, anstatt dass es stillsteht oder dass es vielleicht sogar einen Rückschritt gibt.
Durch die Gefangenschaft des Paulus ist das Evangelium sogar noch mehr gefördert worden. Das, was mit mir geschehen ist, wirkt sich zur Förderung des Evangeliums aus, das schreibt Paulus. Das ist seine Sicht, sein Erleben, und das darf und soll die Philippi froh machen.
Die Gefangenschaft war menschlich gesehen vielleicht das Ende der Mission des Paulus. Na ja gut, jetzt kann Paulus nichts mehr machen, jetzt sind wir hilflos. Wie sollen wir das jetzt weitertragen, das Evangelium Gottes in die Welt?
Aber für Gott ist die Gefangenschaft des Paulus das Mittel, um das Evangelium weiterzubringen. In Wahrheit ist die Gefangenschaft von Paulus Gottes Plan, den er hat, um das Evangelium weiter zu verkündigen.
Konkret beschreibt Paulus das so: In der ganzen kaiserlichen Kaserne – ob das in Rom war oder an einem anderen Ort, in Caesarea zum Beispiel oder Ephesus, wo kaiserliche Soldaten oder eine Garde da war – ist dort das Evangelium bekannt geworden. Das heißt, die Soldaten, die mit Paulus zu tun haben, haben von dem Evangelium gehört, weil sie erfahren haben, dass dieser Paulus wegen seines Glaubens an Christus im Gefängnis sitzt.
Paulus schreibt, dass in der ganzen kaiserlichen Kaserne bei allen übrigen bekannt geworden ist, dass ich um des Christus Willen gefesselt bin. Die Gefangenschaft wirkt also aus, oder Gott gebraucht die Gefangenschaft, damit die Soldaten und die Leute, die mit Paulus im Gefängnis zu tun haben, das Evangelium kennenlernen.
Wir wissen nicht, ob die Soldaten, die das in dem Moment hören, vielleicht jemals gehört hätten, wenn Paulus nicht in diese Situation gekommen wäre. Weil er im Gefängnis sitzt, gebraucht Gott das zur Förderung des Evangeliums.
Und was für ein Segen aus dem Gefängnis entstehen kann, das haben die Philippi selbst erlebt, als die Gemeinde gegründet wurde. In Apostelgeschichte 16 lesen wir davon, dass Paulus und Silas im Gefängnis waren. Und was machen sie? Anstatt Trübsal zu blasen, loben und preisen sie Gott und beten.
Die Gefängnistüren gehen auf, die Fesseln springen ab. Der Gefängniswärter will sich umbringen, ist verzweifelt, und Paulus sagt: Stopp! Im weiteren Verlauf kommt dieser Gefängniswärter zum Glauben an Jesus Christus mit seinem ganzen Haus.
Eine der ersten Familien, Lydia, lesen wir, kommt vorher zum Glauben, und sie bilden die Gemeinde. Das sind die ersten Mitglieder der Gemeinde in Philippi. Was für ein Segen entsteht aus dem Gefängnis, aus Situationen, wo wir sagen würden, da ist wenig möglich, da ist ein Ende unserer Mittel, da fängt Gott an zu wirken. Gott gebraucht manchmal solche Wege, um das Evangelium zu verbreiten.
Die zweite Auswirkung, die die Gefangenschaft von Paulus hat, ist, dass die Mitchristen durch seine Gefangenschaft ermutigt und gestärkt werden, das Wort Gottes mutig zu verkündigen.
In Vers 14 lesen wir davon, dass die meisten der Brüder im Herrn durch meine Fesseln ermutigt sind und desto kühner wagen, das Wort ohne Furcht zu reden.
Ein weiterer Effekt: Nicht nur die Soldaten kommen mit dem Evangelium in Kontakt, sondern die anderen Christen werden ermutigt und gestärkt, dadurch dass Paulus treu am Evangelium festhält und dass Gott selbst diese Situation gebraucht zu seiner Ehre und Verherrlichung.
Vielleicht kennt ihr das, dass ihr manchmal ermutigt seid von Geschwistern, die in schwierigen Situationen sind, wo ihr sagt, ich kann mich kaum hineinversetzen, aber es ist so ein Zeugnis für mich, dass es mich ermutigt in meinem Glauben.
Wenn ich von einem Bruder höre und mitbekomme, dass er eine schwere Erkrankung hat, zum Beispiel einen Tumor im Kopf, und wie er bezeugt, dass Jesus ihn hält und trägt, dass er gewiss und getrost ist, und dass er ein Zeugnis sein kann im Krankenhaus und dort, wo er in Kontakt mit Menschen ist, dann ermutigt mich das.
Es macht mich demütig, weil ich nicht weiß, wie ich in so einer Situation reagieren würde. Aber es macht mich froh und dankbar. Ich bete für ihn und gleichzeitig kann ich ermutigt sein und sagen: Ja, ich will am Evangelium festhalten, ich will das Evangelium weitergeben und verbreiten.
Paulus ist unser Vorbild. Egal wie die Umstände sind, dürfen wir mutig von Jesus Christus reden. Selbst wenn sie noch so ausweglos sind, darf uns das ermutigen, was wir bei Paulus sehen und was wir auch von Geschwistern in der Gemeinde erleben.
Wir sagen: Ja, Gott wirkt. Gott ist nicht am Ende mit seiner Macht da, wo wir vielleicht denken, hier ist kein Weg mehr. Wir haben die Gewissheit, dass der Herr regiert. Er gebraucht uns, wie und wo er will.
Wir dürfen ihm vertrauen, auch wenn wir nicht immer alles verstehen. Wir dürfen ihm trotzdem treu folgen.
Dann erwähnt Paulus, dass es Christen gab, die mit Paulus wohl nicht so klarkamen. In Vers 15 bis 17 beschreibt er das.
Er sagt: Einige verkünden Christus aus Neid und Streitsucht, andere aus guter Gesinnung. Einige aus Selbstsucht, nicht lauter, nicht recht, nicht rein. Sie beabsichtigen sogar, ihm noch mehr Leiden hinzuzufügen.
Sie verkündigen Christus, haben dabei aber selbstsüchtige Motive oder sind neidisch, vermutlich auf Paulus. Vielleicht haben sie gesagt: Ja, Paulus soll im Gefängnis bleiben, damit wir mehr Platz haben, um das Feld zu behalten, das Evangelium zu verbreiten und den Ruhm und die Anerkennung selbst zu bekommen.
Paulus war vielleicht zu beliebt für sie, und sie haben gesagt, es ist gut, dass er im Gefängnis ist. Der soll ruhig mal da bleiben, wir treten jetzt ein, wir wollen die Anerkennung.
Die Reaktion von Paulus überrascht vielleicht. Wir könnten sagen, dass er sie zurecht rügt und sagt: Okay, das ist nicht recht, wie ihr das macht. Guckt auf eure Haltung, auf eure Gesinnung, seid demütig, wie er das in Philipper 2 an die Gemeinde schreibt: Einer achte den anderen höher als sich selbst.
Aber Paulus macht etwas anderes. Im Vers 18 sagt er: Was tut es? Jedenfalls wird auf alle Weise, sei es zum Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt. Und darüber freue ich mich, ja, ich werde mich auch weiterhin freuen.
Seine einzige Sorge ist, dass Christus verkündigt wird, Christus gepredigt wird. Er sagt: Darüber freue ich mich, das ist meine Freude.
Die Freude von Paulus ist nicht über die falschen Motive. Das dürfen wir nicht verwechseln. Die Motive sind nicht gut. Die Motive anderer sollen uns aber gleichzeitig auch nicht bestimmen.
Wir sollen sie nicht als Ausrede für unser Verhalten oder für unsere Haltung Gott gegenüber nehmen. Wir sollen nicht sagen: Weil der und der oder die und die so mit mir umgeht in der Gemeinde, deshalb kann ich nicht richtig Jesus dienen.
Oder weil der und der irgendwie merkwürdige Motive hat, wenn er über Jesus redet, das hindert mich, Christus frei zu verkündigen.
Unser Blick soll darauf sein, dass Christus verherrlicht wird.
Es gibt einen Platz, wo wir über unsere Motive nachdenken. Wenn du Christ bist, dann ist es wichtig, dass du auch persönlich deine Motive prüfst, dein Herz prüfst.
Tust du einen Dienst in der Gemeinde, um Anerkennung und Ruhm zu bekommen? Warum lebst du mit Jesus? Willst du irgendetwas dabei rausholen, wo du sagst, ich bin der tolle Hecht, ich bin der, der das hinbekommt? Oder geht dein Blick auf Christus?
Hauptsache, Christus wird verherrlicht. Das ist die Freude, die Paulus hat: Christus soll gepredigt werden.
In der Gemeinde ist es zentral, dass Gottes Wort, dass die Predigt von Gottes Wort im Zentrum steht, dass das Evangelium verkündigt wird, dass das Evangelium gefördert wird. Das ist unser Punkt.
Es ist eine Freude, andere Gemeinden zu sehen. Ich freue mich, heute hier bei euch sein zu dürfen und zu erleben: Eine Gemeinde, die Jesus liebt, die das Evangelium verbreitet, die ein Herz für Menschen hat, die Jesus noch nicht kennen, und die das in die ganze Welt hinausbringen will.
Die für andere Gemeinden betet, die treu das Evangelium verkündigen.
Und wie sieht es bei dir persönlich aus in deinem Leben? Wo verkündigst du Jesus Christus in deinem Leben?
Du musst nicht der Prediger hier vorne sein. Aber wenn Jesus dein Leben ist, dann ist es nur natürlich, dass Jesus auch durch dein Leben, durch dich verkündigt wird – auf deiner Arbeitsstelle, bei deinen Freunden, in der Schule, bei deinen Mitstudenten, in deiner Familie.
Vielleicht kennst du das: Du hast ein Familienmitglied oder einen langjährigen Freund, und du hast immer wieder mit ihm über den Glauben geredet, über Jesus, über das Evangelium.
Du hast den Eindruck, es geht einfach nicht weiter, da ist eine Mauer. Du hast menschlich keinen Zugang mehr.
Du bist frustriert oder hast vielleicht schon aufgegeben oder bist kurz davor aufzugeben und sagst: Das ist doch das Ende dieser Mission, ich kann nicht mehr.
Lass uns ermutigt sein von Paulus und Gott vertrauen, dass Gott mit seinen Mitteln nicht am Ende ist.
Da, wo du vielleicht schon fünf oder zehn Jahre oder länger für ein Familienmitglied betest, dass es Jesus kennenlernt, und du ringst, versuchst in jeder Begegnung zu gucken, öffnet Gott da Türen, dass sich vielleicht was tut – und es tut sich nichts bis heute –, lass uns weiter dranbleiben.
Auf Gott vertrauen, seine Mittel sind nicht am Ende. Er gebraucht selbst die schwierigsten Umstände zu seiner Ehre, zur Förderung des Evangeliums.
Lass es uns unsere Freude sein, dass Christus verkündigt wird, bei uns und bei anderen.
Paulus bringt das zusammen. Das will ich noch mal kurz sagen: Wenn ihr in den Text schaut, seht ihr in Vers 12, dass Paulus sagt, das Evangelium ist gefördert worden, es breitet sich aus. Und in Vers 18 spricht er davon, dass es wichtig ist, dass zentral ist, dass Christus verkündigt wird.
Diese beiden Sachen gehören zusammen. Es sind nicht zwei verschiedene Sachen.
Das Evangelium bedeutet, dass Christus verkündigt wird. Du verbreitest das Evangelium, indem Christus verkündigt wird. Das Evangelium wird gefördert, wenn wir Christus verkündigen. Das ist das, was Paulus hier in dem Zusammenhang hat.
Und was ist diese Botschaft, was ist dieses Evangelium von Jesus Christus?
Die kurze Antwort ist die, die Paulus dem Gefängniswärter von Philippi gibt: Er sagt, glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden.
Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden. Das ist die Kurzform.
Wir können es auch etwas länger sagen: Gott hat uns Menschen wunderbar in seinem Ebenbild geschaffen, damit wir ihn ehren, ihn verherrlichen, zu seiner Ehre leben.
Aber die ersten Menschen, Adam und Eva, haben gegen Gott rebelliert, sie sind gefallen. Und mit ihnen ist die ganze Menschheit unter dem Fluch der Sünde und damit getrennt von Gott.
Wir leben nicht so, dass es Gott letztlich ehrt. Wir suchen unsere eigenen Wege anstatt Gottes Wege. Wir suchen unsere eigene Ehre anstelle von Gottes Ehre.
Aber Gott hat in seiner großen Barmherzigkeit seinen Sohn Jesus Christus auf diese Welt gesandt.
Wie wunderbar ist das: Er hat Jesus gesandt, der ein vollkommenes Leben gelebt hat, ohne Sünde, der Gott vollkommen geehrt hat und der dann am Kreuz gestorben ist für deine und meine Schuld.
Der stellvertretend an der Stelle gestorben ist, wo wir hätten sterben sollen aufgrund unserer Sünde.
Und die Frage an dich ist heute Morgen: Glaubst du das? Glaubst du an Jesus Christus? Machst du dein Leben an Jesus fest?
Paulus sagt: Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden.
Das ist deine Rettung, das ist der Weg, den er dir weist.
Das war auch eine kurze Version, nicht ganz so kurz wie die von Paulus.
Aber wenn du eine längere Version brauchst oder Fragen dazu hast, dann will ich dich herzlich einladen und ermutigen, nach dem Gottesdienst gern auf mich zuzukommen. Wir können gerne darüber reden.
Oder sprich jemanden aus der Gemeinde an, den du kennst, und frage ihn: Hey, was bedeutet das? Wie kann ich wirklich an Jesus glauben?
Wenn Christus dein Leben ist, dann wird Christus verkündigt. Das gehört zusammen.
Der zweite Punkt ist: Seine Größe wird an dir sichtbar. Die Verse 19 bis 24 lauten:
„Denn ich weiß, dass mir dies zur Rettung ausschlagen wird durch eure Fürbitte und den Beistand des Geistes Jesu Christi, entsprechend meiner festen Erwartung und Hoffnung, dass ich in nichts zu Schanden werde, sondern dass in aller Freimütigkeit, wie allezeit so auch jetzt, Christus hochgepriesen wird an meinem Leib. Es sei durch Leben oder durch Tod, denn für mich ist Christus das Leben und das Sterben ein Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleisch mir Gelegenheit gibt zur fruchtbaren Wirksamkeit, so weiß ich nicht, was ich wählen soll, denn ich werde von beidem bedrängt: mich verlangt danach aufzubrechen und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre. Aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben, um euretwillen.“
Schau dir diese Leidenschaft von Paulus für Christus an! Paulus sagt: „Mein Leben gebe ich dafür, Christus ist mein Leben.“ Die Zuversicht, die Paulus hat, und die Freude, die er empfindet, beschreibt er in Vers 19: „Ich weiß, dass mir dies zur Rettung ausschlagen wird.“
Es ist nicht ganz klar, was Paulus hier mit „Rettung“ meint. Meint er, dass er aus der Gefangenschaft befreit wird? Dass er irgendwie eine Information hat, die ihm sagt: „Das sieht ganz gut aus, ich werde hier aus der Gefangenschaft herauskommen“? Oder meint er letztlich die endgültige Rettung am letzten Tag, am Tag des Gerichts, dass er gerettet wird, weil sein Leben mit Jesus verbunden ist – die Rettung vor Gottes Gericht? Wir wissen es nicht genau; beides ist möglich.
Was wir aber sehen, ist, dass Paulus das mit der Fürbitte der Philipper verknüpft. Er sagt: „Dies wird mir zur Rettung ausschlagen durch eure Fürbitte und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi.“ Paulus ist ermutigt durch die Gebete der Philipper, und das macht ihm gewiss, dass er sagen kann: „Ich weiß, dass ich gerettet werde.“ Er ist ermutigt durch die Gebete der Philipper und gleichzeitig durch den göttlichen Beistand, durch den Beistand des Heiligen Geistes.
Ist es nicht so, dass wir auch beides brauchen? Wir brauchen die Fürbitte von anderen, und wir brauchen den Beistand des Heiligen Geistes. Bist du dir dessen bewusst? Es ist ein großer Segen, wenn wir in der Gemeinde sind und andere Menschen für uns beten. Du brauchst solche Leute. Hast du Menschen in deinem Umfeld, die wissen, wie es dir wirklich geht, was deine Kämpfe sind, und die für dich beten? Und betest du für andere? Bist du jemand, der andere auf dem Herzen trägt? Über manche weißt du vielleicht mehr und kannst gezielter und spezieller beten, aber du kannst auch allgemein beten, wenn du es nicht weißt. Gott weiß es. Betest du für Kranke, für Notleidende, für Menschen, die in herausfordernden Lebensumständen sind? Betest du um den Beistand des Heiligen Geistes? Das ist etwas, was wir füreinander tun können und tun sollen – so wie die Philipper für Paulus gebetet haben. Das hat bei Paulus diesen Effekt der Zuversicht und der Freude ausgelöst.
Paulus sagt: Egal wie es ausgeht, er wird sich nicht schämen müssen. „Ich werde nicht zu Schanden“, schreibt er in Vers 20. Er hat eine feste Erwartung und Hoffnung, dass er nicht zu Schanden wird. Egal, was mit Paulus passiert – ob er lebt oder stirbt, ob er vielleicht die Gewissheit hat, aus dem Gefängnis herauszukommen, oder ob er vielleicht wieder ins Gefängnis kommt oder sogar zum Tod verurteilt wird – das Entscheidende ist: Christus soll verherrlicht werden.
In Vers 20 heißt es: „Dass in aller Freimütigkeit, wie allezeit, so auch jetzt Christus hochgepriesen wird an meinem Leib, es sei durch Leben oder durch Tod.“ Eine andere Übersetzung sagt, dass die Größe Christi bei allem sichtbar wird, was mit Paulus geschieht – ob er nun am Leben bleibt oder stirbt.
Was für ein Zeugnis ist das von Paulus! Die Größe Christi soll bei allem sichtbar werden, nicht nur bei der Befreiung aus dem Gefängnis. Das können wir uns gut vorstellen: Wenn er befreit wird und alles wieder gut ist, und sie sich in die Arme schließen können, sagen wir: „Ja, super, die Größe Christi ist sichtbar geworden, lass uns Gott dafür loben und preisen.“ Aber das ist nicht alles, was Paulus sagt. Paulus sagt: Ob ich lebe oder ob ich sterbe. Und Paulus sagt: Selbst wenn ich sterbe, wird die Größe Christi an mir sichtbar werden. Es ist nicht das Ende, dass Gott sich nicht weiter verherrlichen könnte, wenn Paulus tot ist.
Das hat mit dem nächsten Vers zu tun, auf den wir gleich eingehen. Vorher will ich noch einmal einen Blick auf uns richten und uns ermutigen, unser ganzes Leben, unseren ganzen Dienst für Jesus zu investieren, damit die Ehre Gottes vergrößert wird, damit die Ehre Christi, damit die Größe Christi sichtbar wird in deinem Leben.
Wie investierst du praktisch in deinem Leben deine Zeit, deine Kraft, dein Können, deine Finanzen für Jesus? Lass dein Leben davon durchdrungen sein! Ich höre immer wieder in persönlichen Gesprächen, dass andere Christen in diese Person, mit der ich rede, unheimlich viel investiert haben und dass diese Person so dankbar dafür ist.
Ich selbst habe das auch erlebt. Ich würde hier nicht stehen, wenn nicht ganz viele Leute in mich investiert hätten – ganz am Anfang meines Lebens, meines Glaubenslebens, in meiner Jugendzeit, in meiner Studienzeit und auch danach bis heute. Menschen, die in mich investieren, die Zeit, Kraft und ihr Können investieren, damit ich wachsen kann, damit ich mein Leben ganz auf Christus ausrichte.
Ich will dich fragen: Was tust du? Investierst du dein Leben in andere Menschen, damit die Größe Christi an dir sichtbar wird und an anderen? Gehst du heute hier raus und hast einfach einen schönen Nachmittag und eine tolle Woche, ohne in jemanden zu investieren, dann ist das vergeudete Zeit. Wenn Christus dein Leben ist, dann investierst du in andere Menschen, dann investierst du dein Leben praktisch. Dann ist dein Leben davon durchdrungen, dass die Größe Christi sichtbar wird.
In Vers 21 ist der Höhepunkt dieses Abschnitts ein sehr bekannter Vers, in dem Paulus sagt: „Denn für mich ist Christus das Leben und das Sterben ein Gewinn.“ Hier erfahren wir, warum es für Paulus das größte Ziel ist, Christus zu verherrlichen und dass die Größe Christi an ihm sichtbar wird.
Vers 21 gibt uns den Grund: „Denn für mich ist Christus das Leben und das Sterben ein Gewinn.“ Was für eine Aussage von Paulus! Vielleicht schrecken wir davor zurück und fragen uns, wie man so etwas sagen kann. Aber Paulus hat einen klaren Blick: Durch seinen Tod wird Christus verherrlicht, und durch sein Leben wird Christus verherrlicht.
Christus ist sein Leben, sein Schatz, alles, was er hat. Er hat alles auf diese Karte gesetzt. Es durchdringt alles, was er tut, denkt und sagt. Wenn das der Fall ist, sagt er: „Hey, wenn ich sterbe, wird es Gott zur Ehre gebraucht, zur Förderung seines Evangeliums.“ Gottes Mittel sind nicht begrenzt, sie hängen nicht an Paulus. Aber weil Paulus sein Zeugnis hat, dass er Christus als sein Leben hat, wird auch das zur Verherrlichung Gottes beitragen.
Paulus schaut auf sich selbst und sagt: „Hey, wenn ich sterbe, was gibt es Besseres, als bei Jesus zu sein? Ich erreiche das Ziel meines Lebens, wenn ich bei Jesus bin.“ Deswegen ist es sein Gewinn. Er gewinnt den Schatz am Ende – das ist die Explosion des Schatzes, da kommt alles zusammen. Es ist der Gewinn, in der Herrlichkeit des Herrn zu sein. Gibt es etwas Schöneres, als die Herrlichkeit Jesu leibhaftig zu sehen?
Paulus sagt im Vers 23: „Ich sage aber, mich verlangt danach aufzubrechen und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre.“ Paulus weiß, dass das Beste, was ihm jemals passieren kann, ist, eines Tages bei Jesus zu sein. Und das ist die Gewissheit, die wir als Kinder Gottes, als Menschen, die gerettet sind aus der Finsternis in sein wunderbares Licht, haben dürfen. Gott hat uns aufgrund seiner Gnade und Barmherzigkeit gerettet.
Deshalb können wir sagen: Christus ist das Leben und das Sterben ein Gewinn, weil Jesus der größte Schatz ist, den wir haben können. Vielleicht finden wir diese Aussage von Paulus etwas anmaßend oder merkwürdig, nach dem Motto: „Na ja, dem Paulus ist dann alles egal, was hier auf der Erde ist. Der ist ein bisschen egoistisch, der will nur, dass er selbst bei Jesus ist, und alles, was auf der Erde ist, ist ihm egal.“ Nein, das ist nicht so.
Wir sehen in Vers 24, dass Paulus sagt: „Aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen.“ Paulus kann sich nicht entscheiden, ob er lieber bei Christus sein will, wo er sagt: „Hey, das ist eigentlich besser, weil da bin ich in der Herrlichkeit, das ist das Ziel meines Lebens, das Beste, was es gibt.“ Darauf dürfen wir uns jetzt schon freuen und uns ewig freuen.
Oder ob er noch hierbleibt um eurertwillen, schreibt Paulus. Letztlich ist Paulus klar: Es zählt nicht sein Wille und sein Entschluss, sondern Gottes Wille und Gottes Weg. Er sieht seine pastorale Verantwortung für die Philipper. Diese steht über seiner persönlichen Sehnsucht, ganz bei Christus zu sein in seiner Herrlichkeit.
Er weiß: „Ich kann gewiss sein, Christus wird verherrlicht in meinem Leben, indem das Evangelium weiter ausgebreitet wird.“ Aber das Entscheidende ist: Christus soll groß gemacht werden durch Leben oder durch Sterben. Paulus sagt: „Hey, Gott, Herr, das ist in deiner Hand. Das, was du bestimmst, soll passieren. Ich füge mich dem, weil ich weiß, das ist das Beste. Du wirst verherrlicht, du wirst groß gemacht. Alles, was wir haben und alles, was wir sind, gehört letztlich dir.“
Paulus schreibt einige Zeit später in Philipper 3,7-8, da bringt er das noch einmal mit anderen Worten zusammen und sagt: „Was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet, ja wahrlich, ich achte alles für Schaden gegenüber der alles übertreffenden Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um dessen willen habe ich alles eingebüßt, ich achte es für Dreck, damit ich Christus gewinne.“
Wenn wir Christus haben, haben wir alles. Ich weiß nicht, ob es dir auch manchmal so geht: Wenn du in der Gemeinde lebst, wirst du mit der Zeit Menschen kennenlernen, Christen, die eines Tages sterben, bei deren Beerdigung wir als Gemeinde gemeinsam sind, traurig über den Verlust und den Schmerz des Abschieds. Gleichzeitig dürfen wir den Gewinn und die Herrlichkeit bestaunen.
Ich habe einige Geschwister vor Augen, die wir in den letzten Jahren in Worms beerdigt haben. Das, was manchmal herrlicher und größer strahlt als in ihrem ganzen Leben, ist bei ihrer Beerdigung die Herrlichkeit, in der sie jetzt sind. Die Herrlichkeit, auf die sie sich freuen. Dort, wo es ihnen viel besser geht, wo sie kein Leid mehr haben, wo sie in der vollkommenen Herrlichkeit bei Gott leben.
Auch wenn es uns schmerzt, diese Menschen jetzt nicht mehr hier zu haben, dürfen wir die Gewissheit haben: „Hey, wir werden sie wiedersehen, eines Tages bei Jesus. Wir werden ihnen nachfolgen.“ Es ist viel besser, bei Jesus zu sein, deswegen geht es ihnen besser als uns hier. Wir dürfen das als Ermutigung nehmen, dass unser Glaube bis in die Ewigkeit trägt.
Wir sehen das bei unseren Geschwistern, die schon vor uns dorthin gegangen sind – wie sie festgehalten haben, wie sie gehalten wurden von Jesus und wie sie ein Zeugnis waren, selbst in ihrem Sterben und auch bei der Beerdigung im Nachgang. Das ist ein Schatz, den wir als Gemeinde haben. Wir erinnern uns: Es ist nicht alles hier auf der Erde. Wir leben für die Ewigkeit, für die Herrlichkeit, weil Christus unser Leben ist. Deshalb ist Sterben unser Gewinn.
Er wird verherrlicht – das ist unser erstes und oberstes Ziel, darauf sollen wir ausgerichtet sein. Ich will dich herausfordern und ermutigen, dass das dein Leben wird, dass das dein Leben ist. Wenn du Teenager oder junger Erwachsener bist, will ich dich ermutigen, diese Wahrheit zu deinem Leben zu machen: Dass Christus dein Leben ist, deine Priorität, dass du auf nichts anderes dein Leben setzt. Denn das ist es, was sich am Ende durchtragen wird, was jetzt schon deine Freude und deine Erfüllung ist – und das in alle Ewigkeit.
Nichts anderes kann damit gleichhalten. Das ist der Schatz, den du brauchst, das ist der Schatz, den wir geschenkt bekommen. Jesus trägt uns durch Krankheit oder Gesundheit, durch Höhen und Tiefen, durch Erfolge und Krisenzeiten. Die Frage an uns ist: Glauben wir das? Vertrauen wir Gottes Wegen mehr als unseren eigenen?
Die Umstände, in denen du dich befindest, sind kein Zufall. Ich kenne die meisten von euch nicht, aber ich kann dir sagen: Die Umstände, in denen du dich befindest, stehen unter Gottes Vorsehung, unter Gottes souveräner Herrschaft, womit Gott sich letztlich selbst verherrlichen und groß machen will.
Egal, wie deine Umstände sind, darfst du mutig Christus verkündigen, ihn bezeugen und ehren. Bei Paulus sehen wir, wie Christus dadurch verherrlicht wird, dass Paulus weiter am Leben bleibt. Paulus hat die Zuversicht, am Leben zu bleiben, und er erwähnt das in Vers 22: „Wenn aber das Leben im Fleisch mir Gelegenheit gibt zur fruchtbaren Wirksamkeit, so weiß ich nicht, was ich wählen soll.“
Mit anderen Worten sagt Paulus: „Hey, wenn ich leben bleibe, dann werde ich noch gebraucht. Dann will Gott Frucht bringen durch mein Leben, durch mein Wirken. Dann habe ich noch Arbeit zu tun, die Früchte bringt.“
Und das bringt uns zum letzten, zum dritten Punkt: Wenn Christus dein Leben ist, dann bringst du Frucht.
Verse 25 und 26: „Und weil ich davon überzeugt bin, so weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen sein werde zu eurer Förderung und Freude im Glauben, damit ihr umso mehr zu rühmen habt in Christus Jesus um meinetwillen, weil ich wieder zu euch komme.“
Schau dir die Liebe von Paulus zu den Philippern an, seine Zuneigung zu dieser Gemeinde. Er sagt, er freut sich, wenn sie wieder zusammenkommen und sich sehen können. Er hat die Gewissheit, dass das passieren wird.
Paulus’ Blick ist auch klar: Was wird er tun, wenn er wieder mit den Philippern zusammenkommt? Er wird bei ihnen sein zu ihrer Förderung und Freude im Glauben, damit sie umso mehr zu rühmen haben in Jesus Christus um meinetwillen.
Das Ziel von Paulus ist es: Wenn ich lebe, komme ich zu euch, Philipper, und setze mich dafür ein, dass eure Freude und euer Glaube wachsen. Das ist sein Ziel. Er möchte, dass Gott ihm Gelegenheit gibt, Frucht zu bringen, fruchtbar zu sein. Paulus will, dass Gott seinen Dienst an ihnen gebraucht, damit ihre Freude vergrößert wird und ihr Glaube gestärkt wird.
Das erinnert uns an das Gebet, das Paulus zu Beginn des Philipperbriefes selbst betet, in den Versen 9 bis 11. Dort bittet er darum, dass die Liebe der Philipper wachsen soll, indem sie Jesus mehr erkennen und prüfen können, was recht ist und wie sie leben sollen. Sie sollen erfüllt sein mit Früchten der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus wirken.
Wer wirkt diese Frucht in uns und in anderen, damit unser Glaube wächst, wir Jesus mehr erkennen und ihn als den Schatz schätzen und lieben lernen, der er ist? Jesus Christus wirkt das.
Vers 11 sagt: Jesus Christus wirkt genau diese Frucht in uns. Paulus weiß das. Er weiß: Wenn ich hier lebend herauskomme, ist Gottes Plan, dass er mich gebraucht, damit Frucht entsteht im Leben der Gemeinde der Philipper. Denn es ist Gott, der diese Frucht schenkt.
Die logische Konsequenz ist, dass die Philipper dann Gott danken (Vers 26). Damit sie umso mehr zu rühmen haben und Gott die Ehre geben für die Möglichkeit, dass Paulus noch einmal zu ihnen kommen darf. Ihre Freude wird wachsen, sie werden Jesus mehr lieben und schätzen. Sie werden sehen, wie herrlich Jesus ist, und Gott die Ehre geben, weil er die Frucht wirkt.
Es ist Gottes Plan, Gottes Vorsehung und seine Herrschaft, die zur Ausführung kommt, wenn Paulus noch einmal zu den Philippern kommt, um ihnen zu dienen.
Lass mich dir eins sagen: Wenn der Herr dich weiterleben lässt – keiner von uns hat eine Garantie, heute Abend noch zu leben oder morgen aufzuwachen – keiner von uns hat das in der Hand. Aber wenn der Herr dich weiterleben lässt, dann will er dich gebrauchen.
Er will dich gebrauchen, um andere zu ermutigen, als Christen zu wachsen und sie zur Freude zu führen. Er will dich gebrauchen. Das ist Teil seines Plans mit der Gemeinde und mit uns Christen, mit seinen Kindern. Teil seines Plans für dein und mein Leben ist, dass er uns gegenseitig gebraucht, damit wir anderen helfen, Jesus mehr zu schätzen, mehr zu lieben, damit unsere Freude an Jesus wächst und an der Herrlichkeit, auf die wir zugehen.
Damit Christus mehr unser Leben wird und Sterben unser Gewinn.
Du darfst Frucht bringen, indem du andere zur Freude in Jesus führst und ihnen hilfst, im Glauben zu wachsen.
Und wie kann das aussehen? Du kannst einzelne Leute auswählen, mit denen du genau das tust. Ich will dir einen Vorschlag machen: Nimm dir zwei Personen aus der Gemeinde und triff dich mit ihnen jeweils mit dem Ziel, euch gegenseitig zu helfen, Jesus ähnlicher zu werden. Eure Freude an Jesus wachsen zu lassen, euren Glauben zu stärken, euer Vertrauen in Jesus zu festigen. Christus zu eurem Leben zu machen, euch gegenseitig zu fördern und auf Jesus auszurichten. Jesus mehr zu lieben und mehr zu schätzen, dein Leben zu investieren, weil Christus dein Leben ist.
Vielleicht fühlst du dich hier eher entmutigt oder überlastet mit so einer Aufgabe. Du sagst: „Ich habe gar keine Kraft, ich bin zu schwach, ich fühle mich zu nutzlos.“ Dann will ich dir Trost und Ermutigung zusprechen: Wenn Christus dein Leben ist, dann können und werden andere dadurch ermutigt sein.
Du musst nicht der sein, der überall herumlaufen kann. Vielleicht bist du durch Krankheit so eingeschränkt, dass dein Dienst sehr beschränkt ist. Aber durch dein Vertrauen auf Jesus, durch dein Festhalten im Glauben und durch dein Zeugnis – wie du mit Menschen redest und für sie betest – kannst du genau das sein: ein lebendiges Zeugnis, das andere ermutigt, im Glauben stärkt und ihre Freude auf Jesus ausrichtet.
Wir haben eine ältere Frau in der Gemeinde, die ein großes Vorbild ist. Letztes Jahr ist ihr Mann gestorben, auch in hohem Alter. Diese Frau ist ein so großes Vorbild: Sie betet, sie ist eine Beterin der Gemeinde. Sie hat nicht die Möglichkeit, kräftemäßig überall aktiv zu sein oder in vielen Beziehungen mit Leuten zusammenzutreffen. Aber was sie tut, ist beten und hier und da mit Leuten telefonieren und sie ermutigen.
Was für ein Zeugnis ist das, diese Frau zu sehen und zu erkennen, dass Christus ihr Leben ist – trotz des Schicksalsschlags, den sie letztes Jahr erlitten hat? Sie weiß, dass ihr Mann beim Herrn ist und dass sie auch dorthin gehen wird. Aber in der Zeit, in der sie jetzt hier ist, gebraucht Gott sie auf wunderbare und herrliche Weise.
Es ist vielleicht nicht der Dienst, den wir sofort vor Augen haben, wenn wir sagen: Ich diene Christus. Aber es ist ein so wertvoller, kostbarer Dienst.
Vielleicht ist es dein Dienst, dein Vertrauen auf Jesus einfach jeden Tag neu zu setzen und das mit anderen zu teilen, andere zu ermutigen und für sie zu beten. So zeigst du, dass Christus dein Leben ist.
Und wenn Christus noch nicht dein Leben ist und du hier im Gottesdienst bist, dann ist es wunderbar, dass du da bist. Aber ich möchte dich einladen, diesen Schritt zu gehen: Jesus mehr kennenzulernen und zu begreifen, dass das das Beste ist, was in deinem Leben passieren kann.
Ich lade dich ein, das Gespräch mit Leuten aus der Gemeinde zu suchen, an einem Christen entdecken-Kurs teilzunehmen oder zu anderen Veranstaltungen zu gehen, um mehr zu lernen, wer dieser Jesus ist. So kannst du eines Tages sagen: Christus ist mein Leben und deshalb ist Sterben mein Gewinn.
Christus ist das Eine, was zählt. Er ist der Schatz, für den es sich lohnt, alles andere aufzugeben. Er ist der größte Fund des Lebens. Und wenn wir Jesus gefunden haben, sind wir am Ende unserer Schatzsuche angekommen. In Jesus hast du diesen Schatz.
Amen.
Ich bete mit uns: Herr, wir danken dir für dein wunderbares Wort. Wir danken dir, dass wir sehen dürfen, dass du herrlich und unfassbar bist, dass du großartig bist und wir in dir alles haben, was wir brauchen. Dass wir in dir den Schatz haben, den wir brauchen, so dass wir sagen können, dass du unser Leben bist und dass selbst Sterben unser Gewinn ist.
Ich bitte dich, dass du diese Wahrheit in unsere Herzen pflanzt, versiegelst und prägst und in unseren Alltag hineinbringst. So dass es nicht einfach nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern tief in unserem Leben verankert und verwurzelt, dass es jeden Tag prägt, den wir leben. Dass wir uns gebrauchen lassen von dir, um das Evangelium zu verkündigen, dich groß zu machen und andere in ihrem Glauben zu fördern.
Zu deiner Ehre, Herr, Amen.