Herr Präsident! Ganz herzlichen Dank für die Einladung! Wir sind sehr froh, dass es die Lahö gibt. Das ist ein Zeichen in unseren dürren Zeiten, wie wir vorhin gesungen haben: Er ist bei uns wohl auf dem Plan mit seinem Geist und seinen Gaben.
Jesus will in dieser Zeit Großes wirken. Das ist ganz wunderbar, auch durch die technischen Möglichkeiten. So können viele Leute Anteil nehmen, auch an der klaren Zeugnis-Bibelkonferenzstätte, wo Jesus in der Mitte ist.
Die gegenwärtige Weltlage und die Herausforderung für die Gemeinde
Aber nun geht es heute Abend um die Zukunft. Ich bin froh, dass Jesus zu diesem Thema so klar gesprochen hat.
Was ist denn die Zukunft? Die Menschen werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die kommen sollen, verschmachten. Unser Außenminister Steinmeier hat es in einer klaren Formel zusammengefasst: Die Welt ist aus den Fugen geraten. Kürzlich hat er noch eines draufgesetzt: Heute könnte die Lage nicht ernster sein.
Der oberste Terrorexperte der EU hat gesagt, dass die Bedrohung durch Terror seit dem 11. September 2001 nicht mehr so hoch war wie jetzt. Einige Menschen sind wach geworden. Wir werden noch mit großer Erschütterung schreckliche Ereignisse erleben, vielleicht noch dieses Jahr oder im kommenden Jahr in unserem Land.
Aber am meisten hat Jesus in seinen Zukunftsreden nicht Terror, Krieg, Hunger oder Teuerung bewegt, sondern dass die Gemeinde Gottes – die Säule und Grundfeste der Wahrheit – in eine ganz furchtbare Krise gerät. Das ist furchtbar, wenn die Gemeinde nicht mehr das Licht von Jesus in sein Wort hineingeben kann.
Denn wenn all die äußeren Erschütterungen der Welt kommen, gibt es nur eine Lösung. Jesus hat gesagt: „Damit ihr in mir Frieden habt.“ Nur in Jesus gibt es Frieden. In der Welt habt ihr Angst und Bedrängnis, aber seid mutig! Ich, Jesus, habe die Welt überwunden.
Die Gefahr der Verweltlichung und falscher Lehren in der Gemeinde
Und wenn die Gemeinde das nicht mehr schafft, wenn sie nicht mehr Zeuge der Herrlichkeit von Jesus ist, dann ist die Welt verloren. Jesus sprach von der großen Gefahr, dass sich die Gemeinde an eine vergehende Welt anpasst und verweltlicht.
Er sagt, dass falsche Propheten und falsche Christusse aufstehen, die einen anderen Christus verkünden – nicht den Christus des Kreuzes, sondern einen Christus des Erfolgs und des Glücks, verbunden mit Wundern des Wohlstands. Sie führen das große Wort ihrer Gedanken, Träume und Visionen und verführen Menschen. Sie sind dem Machbarkeitswahn verfallen und zeigen spektakuläre Wunder und Zeichen, um Menschen zu verführen.
Wie ernst die Lage heute ist, möchte ich anhand eines Wortes eines Mannes aus der Welt, des Liedermachers Wolf Biermann, verdeutlichen. Vor wenigen Tagen suchten dreißig Theologen das Gespräch mit ihm. Zunächst boten sie sich an und sagten zu Biermann: „Ach, wissen Sie, Herr Biermann, diese ganzen Wunder wie die Auferstehung sind doch Märchen. Wir reden jetzt mal über etwas Anständiges.“ Darauf antwortete Biermann: „Ostern ist die tiefste Wahrheit im Evangelium. Die Auferstehung ist die härteste Währung auf dem Markt der Hoffnung.“ Was für ein Satz!
Jetzt fangen schon die Steine an zu schreien, wo andere das Evangelium verraten. Die Gemeinde ist nicht von Feinden von außen bedroht. Die ganze Verfolgung, die furchtbar in vielen Ländern dieser Welt tobt, kann die Gemeinden nicht auslöschen. Im Gegenteil, dort wächst die Gemeinde stark. Die Pforten der Hölle können sie nicht überwältigen.
Die größte Gefahr: Verführung aus der Mitte der Gemeinde
Aus der Mitte der Gemeinde kommt die schlimmste Verführung, und Verführung ist etwas ganz Furchtbares. Das ist, als würde man den Wegweiser umdrehen, sodass er in die falsche Richtung zeigt. Wohin sollen die Menschen dann noch gehen?
Jesus hat im Originalton zu seinen Jüngern gesagt: „Es ist unmöglich, dass keine Verführungen kommen. Aber weh dem, durch den die Verführung kommt. Es wäre besser für ihn, dass man einen Mühlstein an seinen Hals hängte und ihn ins Meer warf, als dass er einen dieser Kleinen zum Abfall verführt.“
Ich sage das mit ganzem Bedacht: Wir erleben heute die schlimmste Krise der Christenheit seit der Reformation. Die Risse, die Polarisierung und der Abfall vom Glauben gehen durch alle Gemeinden, ja sogar mitten durch die Familien. Wir erleben einen sinkenden Grundwasserspiegel. Unsere Jugend wird kaum noch gelehrt, die einfachsten, schlichtesten Psalmen, Bibelworte und Katechismus-Sätze zu lernen.
Die glaubenslosen Christen sind eine viel, viel größere Gefahr als die Feinde von außen, als die Christenverfolger. Als Paulus noch einmal von den Ältesten in Milet Abschied nahm – von Ephesus nach Milet –, war er so bewegt, dass ihm Tränen flossen. Paulus sagt: „Es werden reisende Wölfe kommen, die die Herde nicht verschonen. Aus eurer Mitte werden reisende Wölfe kommen. Da werden Männer aufstehen, die Verkehrtes lehren, um die Jünger an sich zu ziehen. Darum seid wachsam! Und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, jeden unter Tränen zu ermahnen.“
So ernst ist dieses Wachsein in einer Zeit der Verwirrung. Dramatisch ist all das, was Sie erleben, und darunter leiden Sie: Wie in der Gemeinde die Gesetzlosigkeit zunimmt, Gottes Ordnungen in Frage gestellt werden. Man redet von der Befreiung des Menschen, sagt: „Lasst uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!“ Der moderne Mensch will sich selbst verwirklichen. Doch Jesus sagt: „Wenn diese Tage nicht verkürzt würden, würde kein Mensch selig.“
Wer nach Gottes Wort lebt, wird zum Außenseiter, zum Fundamentalisten. „Ihr werdet gehasst sein um meines Namens willen“, also wegen Jesus. Bis tief in die Christenheit hinein geht dies.
Die Verfälschung des Evangeliums und die Herausforderung der heutigen Christenheit
Es hat mich immer wieder erschüttert, wenn man in einem Gottesdienst sitzt und dieser mit den Worten „Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ beginnt. Doch was dann gesagt wird, ist oft eine Verfälschung des Wortes Gottes und des Heilswerks von Jesus Christus. Das wird im Namen des Vaters der Gemeinde zugesprochen. Wer soll sich da noch orientieren können?
In diesen Tagen hat es viele erregt, dass Vertreter der Kirchen aus Deutschland auf dem Tempelberg in Jerusalem das Kreuz hochpoliert und golden auf ihrem Bauch trugen. Als der islamische Führer auf dem Tempelberg sagte, es sei nicht möglich, die Stätte zu besichtigen, wenn man das Kreuz um den Hals trägt, haben die Kirchenvertreter das Kreuz schnell in ihre Westentaschen gesteckt.
Ich bin nicht dafür, dass man das Kreuz um den Hals trägt. Das Kreuz muss man auf dem Rücken tragen, auch wenn das heute nicht mehr üblich ist. Aber wenn es schon so weit kommt, dass das Kreuz nicht nur als Symbol in der Stadt, in der Jesus sein Leben für die Erlösung vieler gab, plötzlich zum Symbol wird, das man wegstecken kann, dann ist das bedenklich.
Wissen Sie, dass das schon lange geschieht, wenn man gemeinsame Gottesdienste mit Muslimen feiert? Dort kann man das Kreuz nie erwähnen. Man spricht stattdessen immer nur von Nächstenliebe und Barmherzigkeit, natürlich als die einzigen Tatsachen der Erlösung. Gerade am Reformationsfest ist das besonders traurig, denn Martin Luther hat uns genau das mitgegeben, was früher jeder lutherische Konfirmand lernen musste: „Ich bin ein verlorener, verdammter Mensch.“ Dieser Satz gilt auch für Bischöfe. Man wird allein gerecht durch das Blut von Jesus. Das ist ein zentraler Artikel zum Leben und zum Sterben und darf nicht der Beliebigkeit unterworfen werden.
Das Schlimmste, was heute passieren kann, ist, dass Christen diesen Schatz, ihr ewiges Heil, verschleudern und wegwerfen. Das war zu allen Jahrhunderten die Gefahr. Darum ist das Reformationsfest eigentlich ein Anlass zur Erschütterung, denn die Gemeinde kann so leicht von dem abfallen, was sie ausmacht: vom einzigen Grundstein, auf dem sie steht – Jesus Christus und sein Werk.
Eigentlich sollte das Reformationsfest ein Anlass zur Buße sein, so wie die Reformation selbst ein Anlass zur Buße und zur Umkehr war.
Warnung vor Verweltlichung und Aufruf zur Wachsamkeit
Und am allerschlimmsten ist es, wenn die Gemeinde, die Jesusgemeinde, verführt und entartet.
Auf eindrucksvolle Weise hat dies vor sechzig Jahren ein württembergischer Prälat und Kirchenmann, Karl Hardenstein, ausgedrückt. Er warnte vor der großen Gefahr der Verweltlichung der Kirche und der Christenheit. Hardenstein sagte, die Kirche verweltlicht, sie bedient sich unheiliger Mittel für ihre Zwecke. Sie lässt sich von den Mächten der Welt als Zaum und Zügel für die Völker gebrauchen. Sie straft nicht mehr die Sünden und die Sünder, sondern macht den Weg in den Himmel breit und bequem. Dabei vergisst sie, dass die Welt für die Kirche gekreuzigt ist, und buhlt um den Beifall der Welt, um ihre Ehre und ihre Weisheit.
Wir wollen auch mitmachen, wir wollen auch mit der Tagesordnung dabei sein. Es gibt keine sichtbare Kirche oder Gemeinde in der Welt, sagt Karl Hardenstein, die nicht von der Versuchung des Abfalls im Innersten bedroht ist.
Darum frage ich zuerst: Sind wir darauf vorbereitet? Jesus sagt: Lasst euch nicht verführen! Er hat zur Wachsamkeit aufgerufen: Seid wach und betet, dass ihr stark werdet. Seht zu und erschreckt nicht.
Das sind keine Akzentverschiebungen oder psychologischen Umdeutungen des Evangeliums. Heute spricht man oft einseitig von Gottes Liebe und verschweigt den Ernst des Gerichts Gottes. Man tut nicht mehr, was Jesus geboten hat, so eindeutig in der Bergpredigt: „Herr, wir haben in deinem Namen geweissagt, wir haben in deinem Namen Wunder getan.“ Doch Jesus antwortet: „Ich kenne euch nicht, ihr tut nicht, was ich euch sage.“
Der Materialismus beherrscht alles. Sei du selbst! Wohlstand wird zum Menschenrecht erklärt. Der Druck liegt auf allen Christen: Wir müssen mit der Zeit gehen, wir müssen in der Zeit verständlich sein. Selbst die Missionsarbeit wird dem humanitären Denken geopfert. Auch die Diakonie gerät zunehmend in Schieflage.
Statt eine Brücke des Evangeliums für den ganzen Menschen zu sein, sind plötzlich die Prioritäten falsch gesetzt. Der herrliche Name Jesus wird vor den Menschen verleugnet. Jesus sagt: Wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen werde ich mich auch schämen an jenem jüngsten Tag. Darum ist das das Größte, das wir aussprechen können.
Die Bedeutung des Wortes Gottes und die Herausforderung der heutigen Zeit
Andreas Schäfer hat zuvor Psalm 46 gelesen: „Gott ist unsere Zuversicht.“ Daraus leitet er ab, dass sich unter dem Begriff „Gott“ verschiedene Menschen unterschiedliche Vorstellungen vorstellen. Für manche ist es Buddha, für andere Allah oder ein anderes höheres Wesen.
Martin Luther sagte bereits vier Jahre vor dem Thesenanschlag in seiner Psalmenvorlesung: Gott ist Jesus Christus, der uns erlöst hat. Er ist in das Fleisch gekommen und unser Retter und Erlöser, Jeshua, der Retter!
In den Sendschreiben der Offenbarung werden Stichworte genannt, die Strömungen bezeichnen, welche die Gläubigen in die Irre führen. Dazu gehören die Lehre Bileams, die Werke der Nikolaiten und die Prophetin Isebel. All diese sind Irrlehren, die bereits im Alten Testament auftauchen. Dort werden sie als Hurerei und Götzendienst bezeichnet – als Gräuel der Religionsvermischung. Das ist die Übertretung des ersten Gebotes: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
Gottes Ehre und seine alleinige Absolutheit wurden in großzügiger Toleranz relativiert, ähnlich wie bei Elija, der auf beiden Seiten ein Hinken zeigte – auf der einen Seite zu Gott, auf der anderen zu den Baalsgottheiten.
Im Pluralismus der Postmoderne ist die Wahrheit nur noch ein kleines Stückchen irgendwo. Jeder hat seine eigene Wahrheit, und die anderen haben ihre. Bei Elija waren es noch siebentausend, die ihre Knie nicht vor den falschen Göttern gebeugt hatten. Sie konnten nur im Untergrund überleben, ähnlich wie bei Bileam. Dieses Thema zieht sich durch die gesamte Gottesgeschichte.
Nur noch einzelne Propheten haben öffentlich protestiert. Deshalb ruft der erhöhte Herr Jesus Christus in den Sendschreiben zum unbeirrbaren Festhalten am Wort von Jesus auf.
Jesus macht seiner schwindsüchtigen Christenheit in Deutschland Mut. Das, was Sie in der Laah tun, ist eine Ermutigung für viele Christen im Land.
Die Verheißung Jesu und die Kraft des Wortes in der Gemeinde
Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Jesus will noch Großes tun. Er will Erwägung und Aufbrüche. Aber er will es durch das Bekenntnis seiner Leute tun.
Hörst du seine Stimme? Öffne ihm die Tür und lass ihn ein! Er sucht nicht unsere Werke, nicht unsere Schau, sondern das, was er wirken will. Rufe du sein Heil aus!
Jetzt fragen wir: Wie können wir bewahrt werden in dieser schweren Zeit? Jesus gibt uns die Verheißung, das Versprechen, dass auch heute die verfolgte Gemeinde den großen Druck der Bedrängnis erlebt.
„Weil du mein Wort bewahrst und meinen Namen nicht verleugnest“ – das ist der springende Punkt für die Gemeinde. Der Schatz des Wortes Gottes, dein Wort ist wahr, trügt nicht und hält gewiss, was es verspricht – im Tod und auch im Leben. Das ist der Schatz der Gemeinde.
„Darum schließe ich die Tür auf, die niemand zuschließen kann“, sagt der erhöhte Herr in den Sendschreiben. Und das ist heute noch so. Keine Macht der Welt kann Jesus aufhalten.
Was damals dieser unbekannte Mönch von Wittenberg getan hat – ein kleiner, unbekannter Mann – das Rufen von Jesus, das damals ganz Europa erschütterte, geschieht heute durch das treue Bekenntnis seiner Gemeinde.
Die schwache Gemeinde, die auf Jesus vertraut und seinem Wort gehorsam wird, wird genannt ein Pfeiler im Heiligtum Gottes, eine belastbare Säule.
Das ist der Grund, warum selbst in der Verfolgung der Christenheit viele Menschen zum Glauben an Jesus kommen. Ja, sogar Führer der Terroristen, die heute Evangelisten sind in all den Ländern der Verfolgung. Denn Jesus ist stärker als alle Mächte dieser Welt.
Ja, Verfolgung ist grausam. Aber wunderbar ist es, wenn Christen auch in der Verfolgung wach werden. Und wenn wir heute über die vielen Berichte hören, die wir von der bedrängten Christenheit bekommen, dann werden wir wach.
Die Kraft des Kreuzes und die Hoffnung in der Verfolgung
Und was geschieht denn da? Nur im Kreuz, im Zerbrechen aller menschlichen Kräfte, wirkt allein Jesus und schafft Erneuerung.
Die menschlichen Kräfte sind niemals diejenigen, die das Reich Gottes bauen. Es ist die Kraft des Kreuzes, wo menschlich alles verloren erscheint. Diese Kraft wirkt eindrucksvoll bis nach Nordkorea, China, Bhutan und all die Länder, wo meist alles ausgelöscht ist. In Sri Lanka, Laos, Kambodscha – überall dort, wo man hinschaut – entsteht neues Leben.
Selbst im Islam, im Buddhismus und im Hinduismus, wo Christen erdrückt, an die Wand gestellt und ohnmächtig sind, wirkt die Kraft vom Kreuz. Es ist wie das Weizenkorn, das in die Erde fällt, erstirbt und Frucht bringt.
Und nichts kann diejenigen trennen, die in Christus Jesus sind. Das ist die Ermutigung, die wir heute in der Christenheit weitergeben müssen: Diejenigen, die in Christus Jesus sind, kann nichts und niemand von der Liebe Gottes scheiden.
Wer kann jetzt noch gegen uns sein? Darum ist das die Siegesbotschaft. Und das ist heute, am Reformationstag, wichtig wieder zu entdecken. Die Sache der Reformation war oft verloren gegangen.
Die Botschaft des Reformationsfestes als Quelle der Freude und Zuversicht
Im Jahr 1527, als Martin Luther dieses Liedgedicht verfasste, befand er sich selbst in einer tiefen Depression. Er hatte das Gefühl, er müsse sterben. Es waren erschütternde Nachrichten: Ein Freund wurde in Passau auf dem Scheiterhaufen verbrannt, und die Pest brach in Wittenberg aus. Luther sagte, der Teufel sei um uns her.
Trotz dieser Umstände fand er plötzlich in Psalm 46 große Freude. Er schrieb, dass äußerlich alles verloren sei, aber Jesus der Sieger sei. Diese Botschaft soll auch in Ihrem Leben erfahrbar werden. Das ist die Botschaft des Reformationsfestes.
„In dir ist Freude, in ihm allein, in allem Leide. Wenn wir dich haben, kann uns nichts schaden: Teufel, Welt, Sünde oder Tod. Die Gemeinde der Sieger ist nur in Jesus, wie denn sonst?“
Das ist auch unsere Hoffnung in den Bedrängnissen, die vor uns liegen. Überwinden können wir sie nur, weil Jesus durch seinen Tod am Kreuz uns aus den Klauen des Teufels rettet. Er ist die einzige Kraft, die unser Leben brauchbar macht. Ohne ihn sind wir verloren, in seiner Liebe aber geborgen und bewahrt.
Wie herrlich hat Jesus im Wort vom guten Hirten gesagt: „Niemand kann dich aus meiner Hand reißen.“
Lass fallen, was zerbrechen muss. Vieles in unseren Gemeinden ist auf Sand gebaut. Das wird auch zerbrechen in den Verfolgungen, die eines Tages bei uns beginnen werden, wenn die Mächte der Welt wach werden und die antichristlichen Kräfte, die heute noch um uns her sind, sich ermannen.
Viele kennen diese Kräfte bereits. Wenn sie sich einmal erhoben haben, werden sie losgehen und fragen: „Was meinen denn die Christen?“
Heute Morgen beim Wasserholen sagte ein Mann zu mir: „Ich bin doch schon lange aus der Kirche ausgetreten. Ihr habt doch die Heuchelei der Christen satt, wisst ihr das?“
Dann antworte ich: „Aber Jesus sagt, das ist etwas anderes.“ Das wollen die Menschen immer wieder sagen. Wir verkünden, was Jesus mit sündigen Menschen tut, und rühmen seine Gnade, die wir erfahren haben.
Was auf Sand gebaut ist, wird zerbrechen. Setzt eure ganze Kraft in der noch kurzen verbleibenden Zeit eures Lebens ein, um das herrliche Evangelium zu verkündigen – Mission und Evangelisation, solange es noch Tag ist. Denn die Nacht wird kommen.
„Lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe“, sagt Jesus. Sein Wort ist wahr, und das ruft zu einer eindeutigen Bekehrung auf.
Nur in Jesus ist das Leben. Und Jesus will sich heute in seinem Wort finden lassen, auch in unserem Land.
Aufruf zur Erneuerung und zum festen Glauben
Es ist ermutigend, wie er Aufbrüche schenkt, gerade dort, wo seine Gemeinde sich seines Wortes nicht schämt und ein klares Christusbekenntnis hat. Paulus sagt so schön im Römerbrief: „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und gottwohlgefällig ist; das sei euer vernünftiger Gottesdienst.“
Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes. Habt Mut, alternativ zu leben in einer verrückten Zeit. „Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht“, hat Petrus am Pfingstfest gerufen. Seid eindeutig auf der Spur der Nachfolge von Jesus, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene.
Es geht auch um die Heiligung unseres Lebens – unseres ganzen Lebensstils und unserer Lebensordnungen, die von Jesus geprägt sind und von seinem Wort bestimmt werden. In allen zurückliegenden Jahrhunderten hat allein die Bibel, Gottes Wort, bekennende Christen durch alle Verfolgungen hindurchgetragen. Sein Wort trügt nicht und hält gewiss, was es verspricht, im Tod und auch im Leben.
Dafür ist Jesus auch eingetreten im hohen priesterlichen Gebet, als er zum Vater sagte: „Heilige deine Gemeinde in der Wahrheit.“ Was ist denn die Wahrheit? „Dein Wort ist die Wahrheit.“ Das genügt doch, und Sie werden an diesem Wort Gottes nie zu Ende kommen.
Leben Sie im Wort Gottes, wenn der Tag beginnt und wenn der Tag ausklingt. Das muss Ihr Leben bestimmen. Sein Wort ist Geist und Leben und schafft auch in dieser dunkelsten Zeit Gemeinde.
Ermutigung durch die weltweite Christenheit und das Zeugnis des Glaubens
Welch eine ungeheure Ernte erleben wir heute in aller Welt, gerade auch unter Terroristen und Verfolgern. Der Aufbruch unter Iranern ist gewaltig, ebenso in Ländern Afrikas mitten in der Verfolgung. Fragte man einen Muslim, einen Iraner, der Christ wurde: „Bist du dir bewusst, was das heißt? Du bist Christ geworden.“ Es steht schon auf der Abschlussliste. Nach dem Koran musst du getötet werden, und sie werden genug finden, die es vollziehen.
Ich sage: Es macht doch nichts, ich habe doch Jesus. Haben sie noch diese Freude? Lasst euch nicht schrecken, auch wenn der Löwe brüllt. Schon der Apostel Paulus sagte damals zu den ersten Christen: Lasst euch nicht von dieser dunklen Periode der Weltgeschichte, durch die die Christen hindurch müssen, wankend machen. Lasst euch nicht rausbringen.
Der große Abfall von Gott muss noch kommen, sagt Paulus im Zweiten Thessalonicherbrief, und der Mensch der Bosheit muss offenbar werden. Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott und Gottesdienst heißt, der sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.
Wenn ich das hier auf der Laahöhe sage, muss ich hinzufügen, dass ich nur ein einfacher Bibelleser bin. Ich kenne all die Theorien über den dritten Tempel, aber wenn ich die Bibel richtig lese, hat Paulus beim Tempel nie an ein Bauwerk gedacht. Das kommt nie vor. Der Tempel Gottes, das seid ihr, das ist die Gemeinde. Bauwerke haben Paulus nicht interessiert.
Dass der Mensch der Bosheit sich in der Gemeinde breitmacht, das ist die Not der letzten bösen Zeit. Und dass die Gemeinde verwirrt wird, weil er sich gegen Gottes Ordnungen erhebt, so sehe ich es. Das erschüttert mich sehr, wenn sich selbstvergötternde Menschen, die sich so wichtig nehmen in der Christengemeinde, einnisten und sagen: „Ich verstehe das heute so, und für mich ist das ganz anders, was dort im Gebot Gottes steht.“
Das Furchtbarste ist, wenn das Wort Gottes verdreht wird, die Erlösungslehre verdreht wird. Wie heißt das neuerdings auch bei Evangelikalen? „Jesus hat nicht sterben müssen, ich kann allein mit Gott schon fertig werden.“ Darum ist entscheidend, ob unsere Gemeinden wirklich eine sind. Die Reformation hat gesagt: Eine Gemeinde ist eine Creatura verbi, ein von Gottes Wort geschaffenes Gebilde. Das war für Martin Luther klar.
Er sagt das in den Schmalkaldischen Artikeln: Was Kirche sei, weiß Gottlob ein Kind von sieben Jahren, nämlich die Schäflein, die ihres Hirten Stimme hören. Wunderbar, das ist Gemeinde. Es braucht gar nicht viel mehr als diese Hirtenstimme, die wir hören.
Heute wird das Wort Gottes oft bestimmt von den Bedürfnissen des autonomen Menschen, der sagt: „Ich will doch sagen, was gilt.“ Sind wir oft nicht stumme Hunde gegenüber dem Zeitgeist, den wir für so wichtig halten? Nennen wir noch Sünde Sünde, warnen Menschen vor der Sünde? Ist das unseren Gemeinden bewusst, dass wir offenbar werden müssen vor dem Richterstuhl von Christus? Wir müssen Rechenschaft geben über jedes unnütze Wort, das wir geredet haben.
Suchen wir nicht die Anerkennung und die Ehre der Welt? Was sagt denn die Welt? Wie beurteilt sie uns? Buhlen wir nicht um den Beifall der Welt? Warum verschweigen wir so oft, was die Gemeinde nach den Worten von Jesus von der Welt trennt? Lassen wir uns nicht tragen von den Mächten der Welt und versäumen den Bußruf? Ist nicht vielerorts die Christenheit verweltlicht und bedient sich unheiliger Mittel?
Haben wir nicht den schmalen Weg und die enge Pforte breitgemacht? Werden nicht, um Menschen nicht zu verprellen, ernste biblische Aussagen über Verlorenheit und Verdammnis verschwiegen? Haben wir nicht die Warnung Dietrich Bonhoeffers überhört, der vom millionenfachen Seelenmord spricht, wenn wir ungefragt und bedingungslos taufen und konfirmieren, aber den Ernst der Jesusnachfolge verschweigen und die Gnade zur billigen Schleuderware machen? Auch Gott wird schon vergeben.
Und dann Bonhoeffer wörtlich: „Wann wurde die Welt grauenvoller und heilloser christianisiert als hier?“ Erkennen wir die große Not, wo Gottes Wort verfälscht wird und von Gott nur noch als einer religiösen Idee der Liebe und der Mitmenschlichkeit gesprochen wird? Als ob Gottes Wort überhaupt angepasst werden müsste – und dann noch ausgerechnet an unsere verkehrte Zeit und den Menschen von heute?
Dank Gottes Wort, wie es uns in der Bibel begegnet ist, war es in allen Jahrhunderten höchst aktuell, zeitnah und zeitgemäß. Das hat mich immer bewegt – vor 500 Jahren, vor tausend Jahren – aber es ist immer die gleiche Bibel.
Ja, wir haben das immer. Meine Kollegen sagen: „Die Bibel muss man heute für unsere Zeit umschreiben, da steht ja nichts über E-Sports drin, da kann man andere Dinge noch nennen.“ Man muss das Wort Gottes nicht umschreiben. Es ist so aktuell für eine japanische Kultur, für Roma und Sinti und Indianer in Lateinamerika wie für Menschen vor 300 Jahren. Groß und Klein, Weiß und Ungebildete, ganz gleich.
Das Wort Gottes schlägt zu und redet, wenn man es auslegt, wie ihr es hier in der Bibelkonferenzstätte so schön macht. Und dann wirkt das Wort Glauben, das einen Glaubenden die Welt überwinden lässt. Es geschieht in den Verfolgungsländern, aber auch bei uns.
Paulus spricht da in Milet beim Abschied von den Ältesten von Ephesus von den Wölfen, den reißenden Wölfen, die die Herde nicht verschonen. Was hilft denn da? Habt Acht auf euch und auf die ganze Herde! Es ist ein ganz wichtiger Dienst, der Hirtendienst neben der Evangelisation.
Viele von Ihnen haben die Gabe des Hirtendienstes. Schaut nach denen, die auf dem Absprung sind, den Alten, die die Bibel lesen, die einst mal dabei waren. Wo sind sie jetzt? Dass sie bei Jesus bleiben. Habt Acht auf die ganze Herde!
Und er ermahnt seinen Mitarbeiter Timotheus: Hab Acht auf dich selbst und auf die Lehre. Beharr in diesen Stücken, denn wenn du dies tust, wirst du dich selbst retten und die, die dich hören.
Was bleibt dann, wenn die große Flut kommt? In der Bergpredigt spricht Jesus von dem, was allein bleibt, wenn die große Flut kommt. Das hat Jesus gemeint: die große Erschütterung. Wer diese meine Rede hört und sie tut, der hat sein Haus auf den Felsen gebaut.
Wenn dann die Flut kommt, fällt dieses Haus nicht, denn es ist stabil, weil es auf dem Felsengrund steht. Darum müssen wir wach sein.
Viel von dem, was wir heute in der Christenheit verhandeln, wird in Zukunft weggespült werden. Die einflussreichen Körperschaften, die Macht der Kirchen, der Christenheit, die Ehre, die großen Finanzetats, die Gebäude, die Strukturreformen, die Behörden, die Fusionen, die Visionen, die Hirtenworte, die Debatten um neue Liturgien, auch die großen Sozialwerke – mir tut es immer noch weh.
Dieses Krankenhaus war einmal so schön geplant von den Brüdern als ein christliches Liebeswerk. Aber der Herr sagt: Die Hauptsache ist die Bibelkonferenzstätte. Die hat eine Bedeutung, so wie es uns tut. Das Allerwichtigste ist das Wort des Herrn, das in dieser Welt laufen muss.
Die können es auch ganz gut ohne die Christen. Wir meinen immer, dass mit der Sozialarbeit das nur wir Christen könnten. Wir meinen immer noch arrogant, wir können es besser als das Rote Kreuz. Stimmt doch gar nicht. Die anderen Sozialstationen schaffen es auch ganz gut, auch in der internationalen Hilfe.
Aber das Wort Gottes haben allein wir und die Botschaft des Evangeliums. Man muss sich angesichts der immer stärker werdenden Christenverfolgung und des Hasses gegen Jesus in unserer Welt fragen: Sind wir wirklich für die Zukunft gerüstet mit unseren Gemeinden?
Wir sind heute noch nicht dran, aber wer weiß, vielleicht schneller als wir ahnen. Wer weiß, wie bald unsere Gemeinden wirklich auf dem Fundament des Wortes Gottes stehen?
Ich bin erschüttert, wie viele Kirchen leer sind – in Stuttgart, wo vor Jahren noch blühendes Leben herrschte. Und erschüttert, wie die Finanzverwalter schnell alles verkaufen und versilbern, ohne dass Aufbrüche zur Evangelisation und zum Zeugnis stattfinden.
Was ist nicht alles in unser christliches Leben in den Gemeinden eingeflossen an Traditionen, an Frömmigkeit, an Dogmen, an Philosophie, Psychologie, Menschenmeinung, Gefühle, Rituale, Humanismus und Zeitgeist – und hat das Wort Gottes an den Rand gedrängt!
Das ist das Einzige, das uns die Reformation gezeigt hat: Nur das Wort kann der Grund sein, das Wort, wo Jesus dazu redet. Und da können wir den antichristlichen Hass nur als Zeugen Jesu überwinden in seiner Nachfolge.
Darum ist jetzt die Frage: Steht unser Haus auf dem Felsen? In den kleinasiatischen Gemeinden der Sendschreiben wird immer wieder gesagt: Beharrt nicht an irgendwelchen sturen Formen, nein, am Wort, am beharrten Wort, in der Treue, in der Liebe zu Jesus, in der ersten Liebe zu Jesus.
Da gibt es keine modische Anpassung. Ich kenne deine Bedrängnisse, sagt Jesus, in deiner Armut bist du aber reich. Und die Lästerung fürchte dich nicht, was du leiden wirst. So schwach und kümmerlich die Gemeinden auch sein mögen, denn sie sind reich allein in Jesus und in seinem Wort.
Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Ich weiß, dass du wohnst, wo der Thron Satans ist, und hältst an meinem Namen fest – dem Jesusnamen.
Man kriegt ja manchmal die Mundwinkel kaum hoch, und darum ist es so schwierig, wenn wir immer nur über Gott reden und diesen herrlichsten Namen nicht aussprechen, indem gesagt ist: die Erlösung vom Kreuz und die Auferstehung und die Überwindung des Todes.
Immer wieder kann ich nur erinnern an diese 21 ägyptischen Arbeiter, von denen wir die Namen kennen, die nach Libyen hinübergegangen sind. Dort wurden sie im Fernsehen vorgeführt in ihren orangen Roben, hinter ihnen das Messer. Dann sollten sie rufen „Allahu Akbar“. Und bevor das Schwert ihren Kopf durchschnitt, riefen sie „Jesus, mein Heiland.“
Daher gebe uns solch einen Eifer, ihm treu zu sein.
Wie hat Jesus die Christenheit getadelt, dass sie so lau, so durchschnittlich ist: „Ach, dass du kalt oder warm bist! Lieber wäre es, wir wären leidenschaftliche Hasser des Evangeliums als lau. Darum will ich dich ausspeien.“
Das Durchschnittschristentum kann nicht mehr das Maß sein. Warum bekümmert uns das nicht? Das müsste das Thema sein, das wir heute in unseren kirchlichen Gremien, Synoden und Tagungen besprechen: Wie können wir ganz in der Nachfolge Jesu stehen, und dass Jesus selbst uns führt?
Die deutschen Kirchen sind die reichsten Kirchen der Welt. Er speit uns aus, wenn der Herr uns nicht brauchen kann. Darum ist in der letzten bösen Zeit das Bekenntnis zu Jesus das ganz Entscheidende.
Und das ist wunderbar, dass Jesus als der Fürsprecher für uns beim Vater eintritt, dass er für uns betet, damit wir uns in dieser bösen Zeit nicht in der Liebe zu ihm trennen lassen.
Unsere Waffen, die wir haben, sind nicht fleischlicher Art, sondern geistliche Waffen in der Kraft des Heiligen Geistes, der in schwachen Menschen mächtig wirken will.
Das standhafte Ausharren in Geduld und Glaube der Heiligen ist das Entscheidende. Und das wunderbare, stärkende Mittel haben wir im Wort Gottes, durch das der Geist Gottes ganz wunderbar stärkt und uns kräftig macht.
Wir dürfen durch das Gebet auch Einfluss nehmen auf die schweren Ereignisse. Wenn in diesen Tagen auch – und es sieht so aus – noch keine Macht der Welt etwas gefunden hat, womit man den Terror besiegen kann, mit den Bomben.
Hat man den Terror bisher nur vergrößert, und mit der Politik auch nur? Es wird der Auftrag der Gemeinde sein, in diese Welt hineinzurufen: Es gibt nur einen Frieden in Jesus, in einer bedrängten Zeit.
Wir haben das Evangelium, und ihr auf der Laahöhe seid eine Gemeinde, eine Freudenbotin, die es in einer dunklen Weltepoche, in der wir leben, in einer dunklen Zukunftsgeschichte, die unheimlich wird, verkündet.
Ich will doch nichts Düsteres hinmalen. Die Politiker sagen es dauernd, die Landeskriminalämter sagen, dass sie es gar nicht mehr unter Kontrolle haben können. Aber das ist uns auch gar nicht wichtig.
Jesus hat diese Zeit unter seiner Kontrolle, und es kann mir nichts geschehen als das, was er vorhergesehen hat und was mir nützlich ist. Das wollen wir den Menschen sagen und dass gerade in dieser wirren Zeit sein Wort wahr ist.
„Himmel und Erde werden vergehen“, sagt Jesus. Das ist schon etwas. Das sind Erschütterungen, wie sie die Italiener gerade erleben – furchtbar. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
Wir wissen, welchen Schatz wir haben, und wir haben einen Herrn, gestern, heute und in alle Ewigkeit, dem wir gehören.
Ich möchte schließen mit dem, was uns die Badener geschenkt haben. Für mich ist es eines der schönsten Bekenntnisse der Reformationszeit, und ich möchte den jungen Leuten immer Mut machen: Lernt doch solche herrlichen Sätze auswendig!
Heidelberger Katechismus: Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben? Vor 500 Jahren, heute aktueller denn je: Dass ich mit Leib und Seele im Leben und im Sterben nicht mir, sondern meinem getreuen Heiland Jesus Christus gehöre.
Er hat mit seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst. Er bewahrt mich so, dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupte fallen kann.
Ja, dass alles mir zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens gewiss und von Herzen willig und bereit, ihm dorthin zu leben.
Wir wollen noch beten, und ich bitte, dass wir aufstehen:
Du, unser treuer Herr und Heiland! Vergib uns unseren Kleinglauben, unseren Alltagstrott im Glauben, auch unsere Oberflächlichkeit. Wir müssen dich wieder neu entdecken in deiner ganzen Kraft.
Wir sind dir so dankbar, dass du das nicht nur in der Reformation, sondern auch in den Erweckungsbewegungen immer wieder neu geschenkt hast, wie deine Gemeinde erlebt hat, dass deine Macht so groß ist, dass alle Schrecken dieser Welt uns nicht mehr Angst einjagen können, sondern dass wir geborgen sein dürfen in dir.
Herr, wir wollen beten für deine Christenheit in unserem Land, auch in unserem Ort. Aber wir bitten dich zunächst für uns selbst, dass wir wieder neu im Feuer des Heiligen Geistes dir dienen können.
Wir bitten dich für unsere Familienmitglieder, für unsere junge Generation, Kinder und Enkel, dass sie dich finden. Wir bitten dich für unsere Gemeinden, aus denen wir kommen, für Nachbarn und Bekannte.
Wir bitten für die Politik und für die Polizei, für die Mächtigen in der Welt, dass sie nicht stolz werden, sondern wissen, dass sie vor dir ihr Leben verantworten müssen.
Herr, gib noch einmal eine Gnadenzeit in unserem Land, ein Aufwachen, ein Erkennen deines Heils. Du hast Gedanken des Friedens und nicht des Leides.
Darum danken wir dir auch für den Dienst, der hier geschieht, durch diese Bibelkonferenzstätte, auch besonders durch diese Gemeinde mit ihrer weiten Ausstrahlung.
Wir danken dir, Herr, das ist dein Wunder in dieser Zeit. Gib doch, dass auch durch die Fernsehübertragung Menschen zum Glauben an dich kommen und gerettet werden.
Und wir bitten dich auch für die verfolgten und bedrängten Christen in allen Teilen der Welt. Herr, mach sie fest in dir, dass sie bei aller Bedrohung ihres Lebens fröhlich dich bekennen.
Dass Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht. Amen.
Das Fundament des Glaubens in der Zeit der Erschütterung
Was bleibt dann, wenn die große Flut kommt? In der Bergpredigt spricht Jesus davon, was allein bleibt, wenn die große Flut kommt. Damit meint Jesus die große Erschütterung. Wer diese meine Rede hört und sie tut, der hat sein Haus auf den Felsen gebaut. Wenn dann die Flut kommt, fällt dieses Haus nicht, denn es ist stabil, weil es auf dem Felsengrund steht.
Darum müssen wir wach sein. Viel von dem, was heute in der Christenheit verhandelt wird, wird in Zukunft weggespült werden. Die einflussreichen Körperschaften, die Macht der Kirchen, die Christenheit, die Ehre, die großen Finanzetats, die Gebäude, die Strukturreformen, die Behörden, die Fusionen, die Visionen, die Hirtenworte, die Debatten um neue Liturgien – all das wird nicht bestehen.
Auch die großen Sozialwerke – mir tut es immer noch weh. Dieses Krankenhaus war einmal so schön geplant von den Brüdern, ein christliches Liebeswerk. Doch der Herr sagt: Die Hauptsache ist die Bibelkonferenzstätte. Sie hat eine Bedeutung, so wie es uns tut. Das Allerwichtigste ist das Wort des Herrn, das in dieser Welt verbreitet werden muss.
Die Welt kann es auch ganz gut ohne die Christen schaffen. Wir meinen immer, dass nur wir Christen Sozialarbeit leisten können. Wir sind oft arrogant und glauben, wir könnten es besser als das Rote Kreuz. Doch das stimmt nicht. Die anderen Sozialstationen schaffen das auch ganz gut, auch in der internationalen Hilfe. Aber das Wort Gottes haben allein wir – und die Botschaft des Evangeliums.
Angesichts der immer stärker werdenden Christenverfolgung und des Hasses gegen Jesus in unserer Welt müssen wir uns fragen: Sind wir wirklich für die Zukunft gerüstet mit unseren Gemeinden? Wir sind heute noch nicht daran, aber wer weiß, vielleicht schneller als wir ahnen. Wer weiß, wie bald unsere Gemeinden wirklich auf dem Fundament des Wortes Gottes stehen?
Ich bin erschüttert, wie viele Kirchen leer sind – auch in Stuttgart, wo vor Jahren noch blühendes Leben herrschte. Ich bin erschüttert, wie schnell die Finanzverwalter alles verkaufen und versilbern, und wie keine Aufbrüche zur Evangelisation und zum Zeugnis stattfinden.
Was ist nicht alles in unser kirchliches Leben in den Gemeinden eingeflossen: Traditionen, Frömmigkeit, Dogmen, Philosophie, Psychologie, Menschenmeinungen, Gefühle, Rituale, Humanismus und Zeitgeist. Das Wort Gottes wurde an den Rand gedrängt. Doch das ist das Einzige, was uns die Reformation gezeigt hat: Nur das Wort kann der Grund sein. Das Wort, in dem Jesus spricht.
Und darin können wir den antichristlichen Hass nur als Zeugen Jesu überwinden – in seiner Nachfolge.
Die Bedeutung des festen Bekenntnisses und die Treue zur ersten Liebe
Und darum stellt sich jetzt die Frage: Steht unser Haus auf dem Felsen?
In den kleinasiatischen Gemeinden, die in den Sendschreiben erwähnt werden, wird immer wieder betont: Beharre nicht an irgendwelchen starren Formen, sondern am Wort – am beharrlichen Wort, in Treue und in der Liebe zu Jesus, in der ersten Liebe zu ihm. Und dabei gibt es keine modische Anpassung.
Jesus sagt: „Ich kenne deine Bedrängnisse.“ In deiner Armut bist du reich. Fürchte dich nicht vor der Lästerung und dem, was du leiden wirst. So schwach und kümmerlich die Gemeinden auch sein mögen, sie sind reich allein in Jesus und in seinem Wort. Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.
Jesus weiß, dass du wohnst, wo der Thron Satans ist, und dass du an meinem Namen festhältst – am Namen Jesus. Manchmal fällt es schwer, den Mundwinkel hochzukriegen, und darum ist es so schwierig, wenn wir immer nur über Gott reden, aber diesen herrlichsten Namen nicht aussprechen. In diesem Namen ist die Erlösung vom Kreuz, die Auferstehung und die Überwindung des Todes enthalten.
Immer wieder erinnere ich an die 21 ägyptischen Arbeiter, deren Namen wir kennen. Sie sind nach Libyen gegangen und wurden dort im Fernsehen in ihren orangen Roben vorgeführt, hinter ihnen das Messer. Dann sollten sie rufen „Ala Uqachbar“. Bevor das Schwert ihren Kopf durchschnitt, riefen sie „Jesus, mein Heiland“. Daher bitte ich um einen solchen Eifer, ihm treu zu sein.
Wie hat Jesus die Christenheit getadelt, dass sie so lau und durchschnittlich ist! „Ach, dass du kalt oder warm bist! Lieber wäre es, wir wären leidenschaftliche Hasser des Evangeliums als lau.“ Darum will ich dich ausspeien. Das Durchschnittschristentum darf nicht mehr das Maß sein. Warum bekümmert uns das nichts? Das müsste das Thema sein, das wir heute in unseren kirchlichen Gremien, Synoden und Tagungen besprechen: Wie können wir ganz in der Nachfolge Jesu stehen?
Die deutschen Kirchen sind die reichsten Kirchen der Welt, aber Jesus speit uns aus, wenn er uns nicht brauchen kann. Darum ist in der letzten bösen Zeit das Bekenntnis zu Jesus das Entscheidende. Und es ist wunderbar, dass Jesus als Fürsprecher für uns beim Vater eintritt und für uns betet, damit wir uns in dieser bösen Zeit nicht in der Liebe zu ihm trennen lassen.
Unsere Waffen sind nicht fleischlicher Art, sondern geistliche Waffen in der Kraft des Heiligen Geistes, der in schwachen Menschen mächtig wirken will. Das standhafte Ausharren in Geduld und Glaube der Heiligen ist das Entscheidende. Und das wunderbare, stärkende Mittel haben wir im Wort Gottes, durch das der Geist Gottes uns ganz wunderbar stärkt und kräftig macht.
Wir dürfen durch das Gebet auch Einfluss nehmen auf die schweren Ereignisse. In diesen Tagen sieht es so aus, als habe noch keine Macht der Welt etwas gefunden, womit man den Terror besiegen kann. Mit Bomben hat man den Terror bisher nur vergrößert, und mit der Politik auch nur? Es wird der Auftrag der Gemeinde sein, in diese Welt hineinzurufen: Es gibt nur einen Frieden in Jesus, gerade in einer bedrängten Zeit.
Wir haben das Evangelium. Ihr auf der Laahöhe seid eine Gemeinde, eine Freudenbotin, die es in einer dunklen Weltepoche, in der wir leben, in einer unheimlichen Zukunftsgeschichte gibt. Ich will nichts Dunkles hinmalen, aber Politiker sagen es dauernd. Die Landeskriminalämter sagen, dass sie es gar nicht mehr unter Kontrolle haben können. Aber das ist uns auch gar nicht wichtig. Jesus hat diese Zeit unter seiner Kontrolle, und es kann mir nichts geschehen, als was er vorhergesehen hat und was mir nützlich ist.
Das wollen wir den Menschen sagen: Gerade in dieser wirren Zeit ist sein Wort wahr. „Himmel und Erde werden vergehen“, sagt Jesus. Das ist schon etwas. Das sind Erschütterungen, wie sie die Italiener gerade erleben – furchtbar. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Wir wissen, welchen Schatz wir haben, und wir haben einen Herrn, gestern, heute und in alle Ewigkeit, dem wir gehören.
Ich möchte schließen mit dem, was uns die Badener geschenkt haben. Für mich ist es eines der schönsten Bekenntnisse der Reformationszeit. Ich möchte den jungen Leuten immer Mut machen: Lernt doch solche herrlichen Sätze auswendig! Heidelberger Katechismus: Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben? Vor 500 Jahren, heute aktueller denn je: „Dass ich mit Leib und Seele im Leben und im Sterben nicht mir, sondern meinem getreuen Heiland Jesus Christus gehöre. Er hat mit seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst. Er bewahrt mich so, dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupte fallen kann. Ja, dass alles mir zu meiner Seligkeit dienen muss. Darum macht er mich auch durch seinen Heiligen Geist des ewigen Lebens gewiss und von Herzen willig und bereit, ihm dorthin zu leben.“
Wir wollen noch beten, und ich bitte, dass wir aufstehen:
Du, unser treuer Herr und Heiland! Vergib uns unseren Kleinglauben, unseren Alltagstrott im Glauben und auch unsere Oberflächlichkeit. Wir müssen dich wieder neu entdecken in deiner ganzen Kraft. Wir sind dir so dankbar, dass du das nicht nur in der Reformation, sondern auch in den Erweckungsbewegungen immer wieder neu geschenkt hast. Deine Gemeinde hat erlebt, dass deine Macht so groß ist, dass alle Schrecken dieser Welt uns keine Angst mehr einjagen können, sondern dass wir geborgen sein dürfen in dir.
Herr, wir wollen beten für deine Christenheit in unserem Land, auch in unserem Ort. Aber wir bitten dich zunächst für uns selbst, dass wir wieder neu im Feuer des Heiligen Geistes dir dienen können. Wir bitten dich für unsere Familienmitglieder, für unsere junge Generation, Kinder und Enkel, dass sie dich finden. Wir bitten dich für unsere Gemeinden, aus denen wir kommen, für Nachbarn und Bekannte. Wir bitten für die Politik und für die Polizei, für die Mächtigen in der Welt, dass sie nicht stolz werden, sondern wissen, dass sie vor dir ihr Leben verantworten müssen.
Herr, gib noch einmal eine Gnadenzeit in unserem Land, ein Aufwachen, ein Erkennen deines Heils. Du hast Gedanken des Friedens und nicht des Leides. Darum danken wir dir auch für den Dienst, der hier geschieht – durch diese Bibelkonferenzstätte, auch besonders durch diese Gemeinde mit ihrer weiten Ausstrahlung. Wir danken dir, Herr, das ist dein Wunder in dieser Zeit. Gib doch, dass auch durch die Fernsehübertragung Menschen zum Glauben an dich kommen und gerettet werden.
Wir bitten dich auch für die verfolgten und bedrängten Christen in allen Teilen der Welt. Herr, mach sie fest in dir, dass sie bei aller Bedrohung ihres Lebens fröhlich dich bekennen. Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht. Amen.
Abschlussgebet und Bitte um Erneuerung
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