Einführung in das Thema Gemeinschaft
Das Wunder der Gemeinschaft – Fünf wichtige Impulse
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag. Diese Woche hört ihr einen Gastbeitrag von Achim Jung, Jugendreferent für die christliche Jugendpflege.
Hallo und herzlich willkommen zum Podcast von Frogwords. Mein Name ist Achim Jung und ich darf dich diese Woche in eines meiner Lieblingsthemen mitnehmen. Ich bin Jahrgang 1980, wohne seit 2005 in Görlitz, bin verheiratet und Papa von zwei wunderbaren Mädchen.
Beruflich bin ich als Jugendreferent unterwegs. Das heißt, ich besuche Jugendgruppen, Gemeinden und Kirchen, organisiere Freizeiten, arbeite in Schulen, berate Mitarbeiter und predige sehr gerne über Gottes Wort. Dabei bin ich für die christliche Jugendpflege tätig, das Jugendwerk der Brüdergemeinden. Vielleicht kennst du das Steps Medienprojekt, Steps Leaders für Mitarbeiter oder Steps Quest für junge Menschen auf der Suche nach Gott.
Mein Thema diese Woche ist das Wunder von christlicher Gemeinschaft. Zu Beginn möchte ich dich kurz in dieses Wunder hineinnehmen und dir dann jeden Tag einen Punkt vorstellen, in den du investieren kannst, um dieses Wunder zu erleben.
Die göttliche Idee von Gemeinschaft und ihre Bedeutung
Also, was hat es mit Gemeinschaft auf sich? Die Bibel spricht ganz am Anfang von einer genialen Idee Gottes, als er sagte: „Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, uns ähnlich.“ So steht es in 1. Mose 1,26.
Gott hat uns Menschen gemacht, und wir sind ihm ähnlich. Wir sind nicht allmächtig oder allwissend, auch wenn wir das manchmal denken. Mit Ähnlichkeit ist gemeint, dass wir mit Gott in Kontakt treten können und in Beziehung mit ihm leben können. Das unterscheidet uns von allen anderen Lebewesen.
Gott liegt diese Gemeinschaft mit uns total am Herzen. Am Anfang lesen wir auch, dass die Menschen durch Unglauben oder Misstrauen diese Gemeinschaft zerstört haben. Das liefert uns die Grundlage für die Geschichte Gottes mit den Menschen. Gott setzt alles daran, um uns wieder zurückzuholen. Er heilt die zerstörte Beziehung und stellt Gemeinschaft wieder her.
Dafür hat er alles gegeben. Jesus ging ans Kreuz, um uns Menschen mit Gott zu versöhnen. Und er ist ans Ziel gekommen. Wir dürfen das heute dankbar und demütig annehmen. Die Bibel spricht an dieser Stelle deutlich von einem Wunder.
Dass wir gottähnlich sind, heißt auch, dass es nicht gut ist, wenn wir dauerhaft allein sind. Als Menschen leben wir von guter Gemeinschaft. Gerade im christlichen Kontext erlebe ich das häufig: Ich komme irgendwo hin, wo ich niemanden kenne, treffe Christen, und gleich ist da eine Verbundenheit. Die Freude darüber, dass da jemand ist, der Jesus als Herrn und Retter lieb hat – genauso wie ich.
Das Wunder der Gemeinschaft mit Gott und mit anderen Christen ist zum Beispiel in Epheser 2 wunderschön beschrieben.
Herausforderungen und Chancen der Gemeinschaft
Doch diese Gemeinschaft ist brüchig. Wie schnell kommen uns Egoismus, Selbstsucht, Streit, Hass, Bitterkeit und Misstrauen in die Quere, und wir zerstören die gute Gemeinschaft untereinander.
Daher möchte ich dir anhand des Evangeliums der guten Nachricht Gottes diese Woche fünf Punkte mitgeben, wie du in gute Gemeinschaft investieren kannst – beziehungsweise sie vielleicht wiederbeleben kannst, wenn du sie gerade nicht als gut empfindest.
Ich möchte das an einem Taler, also einem Geldstück, verdeutlichen. Stell dir vor, es wäre ein Taler, der richtig viel Wert hat. Ich fordere dich heraus: Wie viel ist dir gute Gemeinschaft wert?
Anhand der fünf Buchstaben möchte ich dir fünf Punkte mitgeben. Der erste ist heute das T. Es steht für Time, also Zeit.
Die Bedeutung von Zeit für Gemeinschaft
Mein Statement an dieser Stelle ist: Wenn Gott Gemeinschaft so wertvoll ist, dann gebe ich meinen Mitmenschen meine wertvolle Zeit. Ohne Zeit geht gar nichts, wenn es um gute Gemeinschaft geht.
Zeit haben wir alle gleich viel, das ist unbestritten. Doch entscheidend ist, wofür und für wen ich mir diese Zeit nehme. Wer gute Gemeinschaft erleben will, kommt nicht daran vorbei, sich für andere Menschen Zeit zu nehmen.
Ich kann Gemeinschaft nicht einfach auf einer To-do-Liste abhaken, wenn ich nur Projekte oder Programme im Kopf habe. Der beste Gottesdienst bietet keinen Ansatz für gute Gemeinschaft, wenn wir nur unsere Aufgaben im Blick haben und nicht die Menschen, die dabei sind.
Ich staune, wie viel Zeit sich Jesus auf dieser Erde oft für Menschen genommen hat. Rein wirtschaftlich gesehen war das nicht immer effektiv. So reiste er aus Israel nach Tyrus ins Ausland, nur um einer Frau dort zu begegnen, ihre Tochter zu heilen und ihr Frieden zu geben.
Jesus setzte sich an den Tisch mit stadtbekannten Sündern und Außenseitern, anstatt vor Massen zu predigen oder den Menschenandrang für ein spektakuläres Wunder zu nutzen. Jesus sieht Menschen. Er sieht dich. Er sieht, dass es nicht gut ist, dass sie ohne Gott sind und allein durch die Welt gehen – einsam inmitten von Millionen.
Dieser Herzschlag tut uns gut. Wir dürfen von Jesus lernen und uns von ihm verändern lassen. Wir dürfen uns seinen Blick für andere schenken lassen.
In Römer 12,13a steht: „An den Bedürfnissen der Heiligen nehmt teil.“ Genau das tat Jesus: Anteil nehmen, zuhören, da sein, auf den anderen eingehen. Und das geht nur, wenn ich mir Zeit nehme.
Wir dürfen genau so zu solchen Menschen werden, die sich inmitten von vollen Kalendern, Jobs und vielem mehr Zeit für andere nehmen – für Menschen.
Zeit allein rettet noch keine gute Gemeinschaft. Diese Zeit muss erfüllt sein von dem Wunsch, Menschen Gutes zu tun, zu sehen, was sie benötigen, und zu schauen: Wie kann ich mit Gottes Hilfe hier handeln?
Ich glaube, Menschen sehnen sich nach Menschen, die Zeit haben – falsch – nach Menschen, die sich Zeit nehmen und damit unglaublich viel Wertschätzung ausdrücken. Du bist mir wichtig. Für dich nehme ich mir Zeit.
Dann wird Gott durch uns wirken. Wir dürfen vielleicht erleben, wie Menschen durch uns Gott kennenlernen, Versöhnung erleben und wie Menschen wieder zueinander finden. Wie Gemeinschaft belebt wird durch die Herzen von mit Heiligem Geist erfüllten Menschen.
Wenn Gott Gemeinschaft so wertvoll ist, dann gebe ich meinen Mitmenschen gerne meine wertvolle Zeit.
Praktische Herausforderung und Abschlussworte
Zum Abschluss habe ich folgende Challenge für dich: Für wen solltest du dir diese Woche bewusst Zeit nehmen? Lade die Person doch einfach mal auf ein Eis oder auf einen Döner ein.
Und eine Frage: Wo wäre es an der Zeit, dir Zeit für Menschen in deiner Umgebung zu nehmen? Und woher kannst du dir diese Zeit nehmen?
Zum Abschluss wünsche ich dir, dass du in der Gnade und Erkenntnis Christi wächst. Gott segne dich. Amen.
Mehr Informationen zur christlichen Jugendpflege findest du im Internet unter www.cj-info.de.
Das war's für heute. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.