Herzlich willkommen zum Podcast der EFA Stuttgart mit Thomas Powileit und Jörg Lackmann. Unser Podcast möchte zum praktischen Christsein herausfordern und zum theologischen Denken anregen.
Das Versprechen auf eine zukünftige Belohnung zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel. Doch die Frage ist: Darf man als Christ überhaupt über Lohn sprechen, den es einmal zu erwarten gibt? Besteht nicht die Gefahr, dabei die Werksgerechtigkeit zu betonen?
Welche Belohnung wird Gott seinen Kindern im Himmel geben? Was dürfen wir erwarten? Werden wir lediglich mit guten Gefühlen belohnt, oder ist die Belohnung etwas Fassbares? Sind es Kronen? Und wenn es Kronen sind, was für Kronen?
Das sind natürlich viele Fragen. Belohnungen gehören zum Leben dazu. Schon in jungen Jahren bekommen wir von unseren Lehrern Sternchen, wenn wir unsere Hausaufgaben gut gemacht haben. Oder wir gewinnen Preise für herausragende Leistungen beziehungsweise Trophäen für besonders sportliche Erfolge.
Und wenn wir ehrlich sind, schätzen wir alle, dass wir für gute Arbeit Lohn und Anerkennung erhalten.
Darf man als Christ überhaupt über den Lohn sprechen, der einmal zu erwarten ist? Steht hier nicht die Gefahr der Werksgerechtigkeit im Raum?
Das ist eine Frage, Jörg, mit der du dich ja beschäftigt hast. Ich stelle sie dir jetzt einfach mal so, im Blick auf Belohnungen.
Zuerst kann man feststellen: Belohnungen sind ein menschliches Prinzip, das man in, ich denke, allen Gesellschaften findet. Sie sind weit verbreitet. Ich glaube, das liegt daran, dass Gott es in uns Menschen so angelegt hat.
Du hast ein paar kleinere Belohnungen aufgezählt, aber es gibt auch ganz große. Zum Beispiel für Sportler: Olympisches Gold oder eine olympische Medaille, das gelbe Trikot bei der Tour de France als Motivation.
Manch ein Präsident wünscht sich unbedingt den Friedensnobelpreis. Ich sage jetzt nicht, welcher. Nein, aber es wird übereinkorporiert. Selbst wenn du sehr viel hast und Milliardär bist als Präsident, willst du doch noch den Friedensnobelpreis als Belohnung erhalten.
Ein Journalist strebt nach dem Pulitzerpreis, ein Schauspieler nach dem Oscar. Oder wenn du im Ehrenamt tätig bist, gibt es das Bundesverdienstkreuz. Das ist natürlich auch für Menschen, die vielleicht etwas nüchterner veranlagt sind, eine Anerkennung.
Diese Menschen sind vielleicht gar nicht so auf Ehre aus, aber sie sehen: Hier schätzt der Bundespräsident unser ehrenamtliches Engagement, das wir in den letzten 20 Jahren vor Ort aufgebaut haben. Und das wird gesehen.
Das Bundesverdienstkreuz ist das eine, aber es gibt ja noch einen Text dazu, Veranstaltungen, Presse und so weiter.
Wir sehen also im menschlichen Bereich, in der Gesellschaft, dass Belohnungen in den verschiedensten Bereichen vorkommen. Das Militär habe ich jetzt vergessen, mit den Orden, die kommen auch noch dazu.
Auch in der Bibel kommt das öfter vor, als ich gedacht habe. Plötzlich entdecke ich Stellen, die ich früher immer ein bisschen überlesen habe.
Jesus sagt selbst über Menschen, die verfolgt werden, in der Bergpredigt im Matthäusevangelium, Kapitel 5: „Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen.“
Das ist erst einmal ein harter Satz: Verfolgung, Lügen und Schmähung gegen einen selbst. „Glückselig“ – das klingt erstmal ungewohnt. Doch Jesus gibt die Begründung: „Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel.“
Hier sagt Jesus also, dass man sich über Verfolgung freuen soll, weil man dafür einen großen Lohn im Himmel erhalten wird. Das hängt zusammen. Wie genau, werden wir noch sehen.
Paulus greift dieses Thema ebenfalls auf. Im ersten Korintherbrief, Kapitel 9, verwendet er ein Bild aus dem Sport: „Wisst ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur einer den Preis erlangt? Lauft so, dass ihr ihn erlangt.“
Paulus meint damit nicht, dass man einfach Mitglied in einem Sportverein werden und Leichtathletik machen soll. Er überträgt das Bild auf das Geistliche. Jeder, der sich am Wettkampf beteiligt, muss sich wie ein Athlet verhalten. Man kennt den Ausdruck „Halshahn im All“ – Sportler verzichten auf vieles, um einen vergänglichen Siegeskranz zu erhalten.
Wir aber streben nach einem unvergänglichen Siegeskranz. Deshalb schreibt Paulus: „Deswegen zwinge ich meinen Leib und beherrsche ihn, weil ich einen unvergänglichen Siegeskranz bekommen will.“
Jesus sagt also: Freut euch, wenn ihr verfolgt werdet, denn ihr werdet einen großen Lohn erhalten. Paulus sagt: Ich will diesen Preis gewinnen.
Das ist menschlich verständlich, und es gibt viele Bibelstellen, die vom Lohn sprechen.
Also kann man sagen, Paulus strebt diesen Preis hier an – das hast du ja eben vorgelesen. Man könnte aber auch kritisch zurückfragen: Na ja, er soll ja Jesus lieben, sozusagen. Ist es nicht selbstsüchtig, dass er jetzt wegen des Lohns etwas macht?
Ah, okay, das wäre eine Gefahr. Solche Stellen über Gefahren gibt es auch. Wir machen übrigens zwei Podcasts über das Thema; das wird mehr im zweiten Teil kommen.
Also, ich sage mal, mit der Verfolgung: Ich glaube, keiner lässt sich jetzt freiwillig verfolgen, nur damit sein Lohn groß ist. Aber wenn Gott ihm das geben will, denke ich, wird es schon ein Trost für ihn sein, einfach zu sehen, dass Gott das anerkennt. Er hat ihn auch in diese schwierige Situation geführt, aber er vergisst ihn da nicht und will ihn nicht unterdrücken. Stattdessen hat er etwas im Himmel für ihn. Was er jetzt leiden muss, wird er viel mehr im Himmel bekommen, weil Gott darüber jubelt.
Das ist etwas, was mehr Wert ist als das, was er hier erleiden muss.
Ich glaube auch, wenn man mal den Sportler zum Beispiel nimmt: Natürlich wollen die, wenn sie ein gewisses Level erreicht haben, bei Olympia dabei sein. Und wenn sie noch besser sind, wollen sie das Finale erreichen. Wenn sie dann wirklich gut sind, wollen sie die Goldmedaille. Aber keiner macht Sport nur deswegen. Der Sportler hat so viele Entbehrungen.
Natürlich macht er den Sport um des Sports willen. Paulus hat natürlich eine Beziehung zu Christus – das ist eine Beziehung. Trotzdem ist da auch eine Freude, dass ihm etwas gegeben werden will. Wie wenn Eltern sagen: „Du, wenn du das gut machst, dann kriegst du das und das.“ Deswegen magst du deine Eltern nicht weniger und machst es nicht nur deswegen.
Also ist es eine Gefahr, dass man sich zu sehr auf den Lohn fixiert. Es kann sein, dass man sich darauf konzentriert. Aber ich glaube, man kann das umgehen, wenn die Beziehung normal ist und man es einfach als Anerkennung sieht. So würde ich das sehen.
Dass die Bibel von Lohn spricht, ist mir grundsätzlich klar. Dennoch möchte ich hier eine kritische Nachfrage stellen. Besteht nicht die Gefahr der Werkgerechtigkeit? Wie passt der Lohn für gute Werke auf der einen Seite mit der Errettung aus Gnade zusammen? In welchem Verhältnis stehen Glaube und Werk, Erlösung und Belohnung?
Im Glauben spielen die Werke keine Rolle. Zum Beispiel sagt Galater 2,16: „Wir werden durch den Glauben an Christus gerechtfertigt und nicht aus Werken des Gesetzes, weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt wird.“ Das bedeutet, dass Werke keine Errettung erkaufen können. Wir kommen in den Himmel, weil Jesus unsere Sünden gesühnt und uns gerecht gemacht hat. Werke haben dabei keine Bedeutung.
Wie aber ist es im Himmel? Bestimmte Belohnungen hängen von den Werken ab, aber das hat nichts mit der Errettung zu tun. Wir kommen nicht vor ein Gericht, das darüber entscheidet, ob wir in die Ewigkeit kommen oder nicht. Diese Entscheidung fällt bereits auf der Erde, wenn wir durch den Glauben gerettet werden. In das Gericht, von dem die Bibel spricht, kommen wir nicht zur Errettung, sondern zu etwas anderem.
Dieses Gericht ist eher sportlich zu verstehen. In der Bibel wird es auch als „Richterstuhl“ bezeichnet. Es gibt eine gewisse Spannung darin, denn es hat mit einem Richter zu tun. Aber hier werden nicht unsere Sünden betrachtet, sondern unsere Werke. Es geht darum, uns zu belohnen. Das ist der Hauptunterschied.
Wenn ich dieses Gericht dazu nutzen wollte, um meine Sünden abzuarbeiten und vor Gott gerecht zu erscheinen, wäre das falsch. Das wäre Werkgerechtigkeit. Aber wenn ich meine Rettung bereits habe und Gott Werke für mich vorbereitet hat, wie es in Epheser 2,10 heißt, dann sollen wir darin wandeln. Gott will diese Werke beurteilen und belohnen. Ähnlich wie im Sport wird bewertet, ob eine Leistung lohnenswert ist oder nicht.
Der Unterschied ist also folgender: Die Errettung betrifft die Sünden, die Belohnung betrifft die Werke, die ich zur Ehre Gottes tue. So würde ich das unterscheiden.
Wir kommen nicht vor das eine Gericht, das über die Errettung entscheidet, aber sehr wohl vor das andere Gericht, in dem beurteilt wird, wie wir nach der Errettung leben. Dieses Gericht betrifft Christen und hat nichts mehr mit der Rettung zu tun.
Deshalb muss man sagen: Wenn Gott sagt, dass er Werke belohnen wird, dann muss man das so akzeptieren. Man braucht das nicht zu kommentieren, sondern darf sich darüber freuen.
Um es vielleicht etwas konkreter zu machen: Wir haben bisher ein wenig über Lohn gesprochen. Ich habe auch kurz erwähnt, dass greifbare Dinge wie Kronen genannt werden. Vielleicht kannst du das noch etwas genauer erklären. Was stelle ich mir unter Lohn vor? Es ist ja sicher nichts Materielles, das ich anfassen kann, oder?
Ja, das hängt davon ab. Zum einen gibt es viele Stellen in der Bibel, an denen allgemein vom Lohn die Rede ist, ohne dass dieser näher beschrieben wird. Aber es gibt auch andere Stellen, an denen sehr wohl konkret gesagt wird, wie dieser Lohn aussieht.
Zum Beispiel in 1. Korinther 4,5 sagt Paulus, dass Gott eines Tages die Absichten der Herzen richten wird. Dann wird jedem das Lob von Gott zuteilwerden. Es ist also ein Lob.
Auch bei Auszeichnungen wie dem Bundesverdienstkreuz gibt es ein Lob, eine Belobigung. Das mag manchen peinlich sein. Mir war es auch einmal sehr unangenehm, als ich so etwas vor versammelter Mannschaft bekommen habe. Da musste ich mir auf die Lippen beißen, weil ich es so unnatürlich fand, dass ich angeblich so toll sei, nur weil ich ein Lob erhalten hatte. Das Papier selbst weiß ich gar nicht mehr, aber das Gefühl, vor allen zu stehen, daran erinnere ich mich noch sehr gut.
Im Gleichnis von den Talenten, in dem es darum geht, Geld zu verwalten, heißt es am Ende zu den ersten beiden Knechten: „Recht so, du guter und treuer Knecht, du bist über wenigen treu gewesen, ich will dich über viele setzen; geh ein zur Freude deines Herrn.“ Hier spricht der zurückkehrende König, Jesus Christus, der uns belohnt, ein Lob aus: „Recht so, du guter und treuer Knecht!“ Und das haben alle anderen gehört.
Lob ist also ein Teil dieses Lohns. Manche mögen sagen, das lasse sie kalt. Aber ich glaube, wenn Jesus lobt, kann das nicht mehr kaltlassen.
Bei der Stelle, die du zitiert hast, wird in der Parallelstelle das Herrschen konkretisiert, zum Beispiel das Herrschen über Städte. Werden wir denn jetzt alle zu himmlischen Verwaltungsbeamten? Wie sollen wir uns das vorstellen?
Oh ja, ich glaube, manche würden das nicht als Belohnung ansehen, sondern eher als Strafe. Viele würden sich wahrscheinlich lieber einen Urlaub wünschen als so etwas.
Es ist tatsächlich so: Wir werden herrschen. Das steht an vielen Stellen in der Bibel. Nachdem Jesus wiederkommt, wird ein reales tausendjähriges Reich errichtet. Dort wird über Völker geherrscht und verschiedene Aufgaben auf unterschiedlichen Ebenen erledigt.
Ob das immer so ist wie ein Bürgermeister oder ob es auch andere Aufgaben gibt, lasse ich mal offen. Es ist auf jeden Fall eine gewisse Verwaltungsfunktion. Allerdings muss man sagen, dass wir ganz andere Ressourcen haben: viel größere Fähigkeiten, einen neuen Leib, Weisheit, größere Vollmacht, einen klareren Verstand, einen starken Körper und klare Absichten. Die Freude lässt auch nicht nach. Das ist nichts, was dich belastet, sondern Gott gibt dir nicht weniger, sondern mehr.
Warum? Weil das eigentlich die Urberufung der Menschen ist. Schon ganz am Anfang, in 1. Mose, sagt Gott: „Ich habe euch geschaffen, dass ihr herrscht über die Fische und so weiter.“ Dieses Herrschen war von Anfang an gedacht, dass wir über die Erde herrschen.
Dann kam der Sündenfall, und Gott hat das Herrschen von uns weggenommen. Jetzt ist Satan der Herrscher der Welt. Aber Jesus hat Satan entthront, und in der Zukunft wird er wieder herrschen. Und wir werden mit ihm herrschen.
Eigentlich ist das, wofür der Mensch geschaffen ist – nämlich zu herrschen, zu gestalten und Dinge zu tun – wiederhergestellt. Das ist eine Form der Belohnung, die unterschiedlich ausfallen wird, je nachdem, wie wir gelebt haben.
Dabei geht es nicht um unsere Errettung, sondern um die Verantwortung. Der eine wird zum Beispiel über fünf Städte herrschen, der andere über zehn. Es wird also Unterschiede geben. Beide werden zufrieden sein, aber es gibt Unterschiede, und wir werden herrschen dürfen.
Ja, du hast das jetzt konkretisiert, indem du gesagt hast, dass wir vielleicht nicht Verwaltungsbeamte werden, aber Gott uns entsprechende Verantwortungen geben wird – und dazu auch die Fähigkeiten.
Ich hake trotzdem noch einmal nach: Kann man den Lohn, den wir bekommen, noch weiter konkretisieren? Du bist ja schon ein bisschen in diese Richtung gegangen, aber vielleicht kann man noch konkreter werden.
Wir hatten den Lohn und die Herrschaft erwähnt. Es gibt übrigens noch andere Stellen, zum Beispiel das, was wir oft singen: In Offenbarung 5 heißt es, dass er uns zu Königen und Priestern gemacht hat für unseren Gott und dass wir auf Erden herrschen werden. Also haben wir einmal die Identität als Könige und Priester, und wir werden auf Erden herrschen. In Offenbarung wird zudem gesagt, dass wir von Ewigkeit zu Ewigkeit herrschen – das hört also nicht auf.
Es gibt noch weitere Verse: Wer überwindet, dem werde ich geben, dass er auf dem Thron mit mir sitzt (Offenbarung 3). Dann etwas aus dem Danielbrief, Kapitel 12: Dort steht, dass viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, auferstehen werden, die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande. Das ist die Auferstehung der Gläubigen und der Ungläubigen.
Jetzt geht es um die Gläubigen: „Und die Verständigen werden leuchtend sein wie der Glanz der Himmelsausdehnung, und die, welche viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewig.“ Wenn du verständig warst, also Gott verstehst, ihn erkennst und eine Beziehung zu ihm hast, oder wenn du andere zur Gerechtigkeit weist – das sind so die Bedingungen –, dann wirst du wie ein Stern sein oder wie der Glanz der Himmelsausdehnung, heißt es hier.
Jesus zitiert das in Matthäus 13,43: „Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters.“ Er sagt: „Wer Ohren hat zu hören, der höre.“ So verstehe ich das: Wir werden einmal einen anderen Körper haben und dann irgendwie strahlen.
Manche sagen oder vermuten, dass das das Widerstrahlen der Herrlichkeit Gottes ist, wie bei Mose. Er war in der Stiftshütte, und als er herauskam, musste er eine Decke auf sein Angesicht legen, weil er so gestrahlt hat – weil er Gottes Herrlichkeit widergespiegelt hat. Das wird auch ein Teil dieses Lohnes sein, denke ich.
Denn nach 1. Korinther 15,41 heißt es: „Der eine Stern unterscheidet sich vom anderen durch seinen Glanz, so auch in der Auferstehung der Toten.“ Ich will es nicht hundertprozentig behaupten, aber ich denke, dass wir auch verschieden das Widerspiegeln und verschiedene Fähigkeiten haben, Gottes Herrlichkeit zu seiner Ehre widerzuspiegeln.
Das kann ich mir nicht ganz so konkret vorstellen, aber es wird doch als eine Form des Lohnes beschrieben. Jeder spiegelt das wider, aber in verschiedener Art und Weise.
Was mir noch einfällt: Die Mutter, die für ihre beiden Söhne quasi eine Belohnung von Jesus möchte. Dort ist die Belohnung, nahe bei Jesus zu sein. Wer ist näher bei ihm als andere? Das ist im Grunde nur spiegelbildlich von dieser Erde: Wenn ich intensiv mit Jesus hier gelebt habe, werde ich nach meinem Tod auch nahe bei ihm sein.
Wenn mein Leben als Christ zwar gelebt wurde, aber doch sehr weit weg von Jesus, wird das nicht automatisch eine intensive Nähe zu Jesus bringen, so wie auch immer man sich das vorstellen muss. Das wäre dann die Nähe zum Herrn.
Du hast vorhin von den Sternen gesprochen, die ja in der Bibel erwähnt werden. Sie funkeln, was für mich auch ein bisschen Kronen assoziiert – Brillanten, die funkeln. Von diesen Kronen redet die Bibel auch.
Erstens sind das Dinge, die wir in Richtung Belohnung denken müssen. Wenn ja, sind sie dann real? Oder könnte es auch sein, dass sie ein geistliches Prinzip widerspiegeln?
Ja, was wird meine Antwort sein? Natürlich sind sie real, wie immer, ja, also. Ob die jetzt also Kronen mit Funkeln – das ist nicht ganz richtig. Das sind keine Königskronen, sondern eigentlich Sieges-Ehrengirlanden, würden wir heute sagen. Also Lorbeerkränze.
Ja, Lorbeerkränze oder Pinienkränze, oder auch aus Olivenbaumzweigen geflochtene Kränze. So wurden sie damals gemacht. Die Sportler haben solche Kränze bekommen, wenn sie gesiegt haben. Das war die Goldmedaille von damals. Heute entspricht das einer Goldmedaille oder einfach einer Medaille. Es gibt ja auch Abstufungen.
Also das sind Ehrenkränze, manchmal wird es auch Ehrenkranz und nicht Krone übersetzt, je nach Übersetzung. Denn es ist nicht die Herrschaftskrone von Jesus. Das kann man im Griechischen klar unterscheiden. Es handelt sich also um einen Ehrenkranz, und da gibt es verschiedene Arten.
Interessanterweise gibt es auch verschiedene Dinge, die wir auf der Erde gemacht haben, die damit in Zusammenhang stehen. Ich würde sagen, da ist für jeden etwas dabei. Es ist nicht nur so, dass man entweder alles bekommt oder gar nichts und dann total traurig ist. Gott will wirklich geben. Gott ist liebevoll und großzügig. Er will uns auch belohnen für alles, was wir in den verschiedensten Bereichen getan haben.
Diese Bereiche schauen wir uns jetzt nebenbei auch immer an, wenn wir die Kronen betrachten. Zum Beispiel hatte ich das schon im ersten Kapitel erwähnt: den unvergänglichen Siegeskranz, den man bekommt. Das wäre so das Erste – Siegeskranz oder Krone, je nach Übersetzung.
Den bekommt derjenige, der nicht einfach so läuft, wie ein ungewisser Läufer, sondern der seinen Faustkampf führt, nicht mit bloßen Luftschlägen, sondern der seinen Leib bezwingt und beherrscht. Damit er nicht anderen verkündet, aber selbst verwerflich wird.
Das Bild wechselt mitten im Text zum Boxkampf: Er hat seinen Leib bezwungen, also sich kontrolliert. Er ist seinen Lauf, seinen Lebenslauf gelaufen. Gott belohnt tatsächlich, wenn wir Versuchungen überwinden und eine gewisse Selbstkontrolle haben. Das finde ich in manchen Situationen sehr wichtig.
Vielleicht kämpfen wir mit manchen Dingen jahrelang. Ich weiß nicht, wie Gott das dann bewertet. Muss man zehn Jahre durchhalten oder reicht ein Jahr oder nur eine Stunde? Ich weiß es nicht. Gott wird gerecht richten. Aber er denkt daran, wenn wir eine gewisse Selbstbeherrschung zeigen, so wie der Sportler, der auf vieles verzichtet. Er wird das bedenken.
Später im Text, wenn man weiterliest, im Kapitel 10, kommen dann die Beispiele für Dinge, die im Alten Testament während der Wanderung durch die Wüste falsch gemacht wurden. Da nennt er sexuelle Unmoral, Götzendienst, Murren und das Versuchen des Herrn.
Also auch wenn du lernst, nicht dauernd zu murren und zu meckern – gegen deine Eltern, gegen deinen Arbeitgeber, gegen die Gemeinde oder gegen die Gesellschaft –, dann wird der Herr das belohnen. Wenn du nicht murrst, wird das ein Teil dieses Siegeskranzes sein.
Ob das jetzt eine echte Krone ist oder ob sie über einem schwebt, weiß ich nicht. Wir haben ja auch neun Körper, das ist im Himmel, das ist alles ein bisschen anders. Die Straßen werden wie aus Glas beschrieben, aus Gold, aber durchsichtig.
Ja, aber es ist auf jeden Fall eine Form wie ein Siegeskranz. Gott gedenkt auch unseres Alltagslebens. Er wird dafür belohnen und darauf achten.
Es gibt auch die Stelle, wo wir lesen, dass Leute wie durchs Feuer gerettet werden. Wie ist das dann? Bedeutet das, dass sie gar keinen Ehrenkranz bekommen? Was würde man dazu sagen?
Das möchte ich gern auf den zweiten Podcast vertagen. Heute konzentrieren wir uns mehr darauf, welche Belohnungen es gibt und was man dafür tun muss. Auch die Diskussion mit Werkegerechtigkeit, ob man einen Teil verlieren kann und was passiert, wenn man es falsch macht – ich glaube, da gibt es ziemlich viele Ängste.
Das möchte ich dann im zweiten Teil etwas mehr bearbeiten. Dafür muss man einfach noch ein bisschen warten, weil es auch etwas schwieriger ist, die Stellen zu erklären. Ich möchte gern mehr drumherum schauen, damit wir eine Gesamtsicht haben, denn die Stellen ergänzen sich da.
Dann würde ich sagen, wir haben jetzt über den unvergänglichen Siegeskranz gesprochen. Was gibt es denn noch für Kronen, die dir einfallen?
Die Krone der Gerechtigkeit zum Beispiel, 2. Timotheus 4,7-8. Dort sagt Paulus: „Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt.“ Am Ende seines Lebens sagt er: „Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird – nicht nur mir, sondern auch allen anderen, die seine Erscheinung liebgewonnen haben.“
Also am Ende seines Lebens spricht Paulus von dieser Krone oder diesem Siegeskranz der Gerechtigkeit. Was bedeutet das? Jeder, der seine Erscheinung liebt – ich würde sagen, das meint die Wiederkunft – jeder, der auf den Herrn wartet, der wiederkommt, der Gott liebt und nicht wie die Knechte bei den Talenten sagt: „Ach, interessiert mich alles nicht, er ist jetzt weg, der Herr, ich mache, was ich will.“ Sondern du erwartest, dass er wiederkommen wird, du glaubst, was er sagt, und lebst dein Leben entsprechend.
Es gibt ja Stellen, die sagen: Wenn ich in der Erwartung lebe, werde ich mich selbst reinhalten – zum Beispiel im ersten Johannesbrief. Weil ich die Hoffnung habe, lebe ich heilig. Das ist für jeden, der sich freut, dass der Herr bald kommt. Der wird die Krone der Gerechtigkeit bekommen. Also auch eine innere Sache, die jeder bekommen kann, genauso wie das Erste, wenn du dein Leben entsprechend lebst in verschiedenen Bereichen.
Es ist also keine Spezialkrone, die nur Superleute erreichen könnten. Zusammengefasst gibt es den unvergänglichen Siegeskranz und die Krone der Gerechtigkeit. Das sind schon mal zwei Kronen, die man aber nicht gleichzeitig tragen kann. Ich glaube, man kann das formulieren, aber lassen wir das.
Gibt es noch Kronen, von denen du weißt? Die Krone des Lebens wird mehrmals erwähnt, in verschiedenen Abstufungen. Ich weiß nicht, ob es da verschiedene Stufen gibt, aber sie wird mehrfach genannt, wobei ich sagen würde, dass es nicht ganz dasselbe ist.
Zum Beispiel in Jakobus 1 heißt es: „Glückselig ist der Mensch, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen verheißt, die ihn lieben.“ Hier geht es um Anfechtung, und es deutet auch ein bisschen auf Verfolgung hin, aber noch nicht so stark. Dann wirst du die Krone des Lebens bekommen.
Jetzt gehen wir zu Offenbarung 2,10, ins Sendschreiben an Philadelphia (oder an eine andere Gemeinde): „Fürchte dich nicht vor dem, was du erleiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet, und ihr werdet Drangsal haben zehn Tage lang. Sei getrost bis in den Tod, so werde ich dir die Krone des Lebens geben.“
Hier geht es um Märtyrertum, sogar Gefängnis und Verfolgung bis hin zum Märtyrertod – und auch da die Krone des Lebens. Die scheint also Abstufungen zu haben, oder Gott gedenkt je nachdem, wie er die Menschen führt. Ich weiß es nicht genau.
Es gibt Länder, da herrscht Frieden, und vielleicht schaut Gott dort aufs Herz. Ich weiß es nicht genau, aber auf jeden Fall wird jeder, der Verfolgung erleidet und stirbt, später von Gott belohnt werden. An dieser Stelle sagt Jesus: „Freut euch, wenn ihr verfolgt werdet. Euer Lohn wird groß sein im Himmel.“ Er vergisst diese Entbehrung bis hin zum Tod nicht.
Wenn du im Gefängnis warst, wie viele Geschwister in der Welt, und Schlimmes durchgemacht hast, vielleicht halb zu Tode geprügelt wurdest, wirst du dafür mit der Krone des Lebens belohnt werden. Die Krone der Gerechtigkeit ist für die, die die Wiederkunft Jesu erwarten.
Ich kann mir vorstellen, dass man mehrere Kronen tragen kann. Vielleicht wechselst du auch zwischen ihnen – das ist Spekulation, steht nirgends in der Bibel. Aber du kannst zum Beispiel Märtyrer sein, verfolgt werden, die Wiederkunft lieben und deinen Leib beherrschen. Ich denke, in verschiedenen Kategorien kannst du auch Kronen bekommen. Wenn du gar nichts machst, bekommst du natürlich keine.
Klar, wenn du nicht für Christus stirbst, kannst du trotzdem eine Anfechtung erdulden und dafür die Krone des Lebens bekommen – du musst kein Märtyrer sein. Wir haben ja zwei Stellen, die verschiedene Stufen beleuchten. Wenn jemand die Krone des Lebens hat, ist die Vermutung naheliegend, dass er wahrscheinlich Märtyrer gewesen ist. Bei Jakobus ist das nicht so; dort heißt es nur, die Anfechtung erduldet. Das ist die Vorstufe, und trotzdem erhält er die Krone des Lebens.
Ich glaube, Gott sieht es weiter und belohnt alles, was gegen das Leben und das christliche Leben geht, mit der Krone des Lebens.
Gibt es noch eine weitere erwähnenswerte Krone? Die Krone des Ruhms, auch im Englischen manchmal Krone der Freude genannt. Das ist für Menschen, die jemanden für Christus gewonnen haben. Jetzt wird es spezieller.
Zum Beispiel in 1. Thessalonicher 2,19 heißt es: „Denn wer ist unsere Hoffnung und Freude oder Krone des Ruhms? Seid nicht auch ihr es für unseren Herrn Jesus Christus bei seiner Wiederkunft?“ Die Belohnung wird bei seiner Wiederkunft sein, das steht hier auch noch so nebenbei drin. Die Leute, die gläubig geworden sind, sind die Krone des Ruhms.
Wenn du Menschen für Christus gewinnst, wirst du dafür belohnt werden. Manchmal kann man das nicht eindeutig zuordnen. Ich glaube, Gott schaut auch darauf, wer Zeugnis abgelegt hat, auch wenn die Person nicht sofort zum Glauben kam. Er sieht den ganzen Prozess an. Aber wenn jemand nie etwas sagt, wird es wahrscheinlich schwierig, diese Krone zu bekommen.
Die Krone des Ruhms steht also für Evangelisation.
Wir haben jetzt vier Kronen angeschaut. Sind das alle Kronen? Ich würde noch eine nennen, manche vielleicht noch eine zweite, aber ich nenne jetzt noch eine spezielle, die wir beide bekommen könnten: die Krone der Herrlichkeit oder den unverwelklichen Ehrenkranz, je nach Übersetzung.
Krone der Herrlichkeit ist richtiger. Ich habe nochmal im Griechischen nachgeschaut, dort steht „doxa“, also Herrlichkeit. Diese Krone ist für die Ältesten, für die Gemeindeleiter. Sie bekommen eine spezielle Krone. Das kannst du natürlich nur bekommen, wenn du Ältester bist oder in einer Brüdergemeinde, die keine Ältesten hat, die Verantwortung übernimmst. Ich glaube, Gott wird da nicht so streng sein.
In 1. Petrus 5,1-4 heißt es: „Die Ältesten unter euch ermahne ich, dass ihr das gut macht, und dann werdet ihr am Ende, wenn euer oberster Hirte offenbart wird, den unverwelklichen Ehrenkranz empfangen, also die Krone der Herrlichkeit.“
Die Bedingung ist verschärft. Petrus schreibt: „Ich ermahne euch als Mitältester und als Zeuge der Leiden Christi, aber auch als Teilhaber der Herrlichkeit, die offenbart werden soll. Hütet die Herde bei euch, nicht gezwungen, sondern freiwillig; nicht nach schändlichem Gewinn strebend, sondern mit Hingabe; nicht als solche, die über das ihnen Zugewiesene herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde seid. Dann werdet ihr, wenn der oberste Hirte offenbar wird, den unverwelklichen Ehrenkranz empfangen.“
Nur das Amt als Ältester zu haben, bringt dir die Krone nicht. Du musst es auch gut ausführen. Wo ich oft denke: „Oh je!“ Ich sehe es manchmal fast als Schmerzgeld für das, was man als Ältester alles erleiden muss. Aber ich bin überzeugt, dass Gott das sieht.
Denn du erlebst viel: belastende Situationen, Kritik, Widerspruch. Das ist nicht immer nur schön, sondern auch sehr schwierig. Ich glaube, wenn jemand ein Hirte ist, der für die Herde ein Herz hat und das richtig macht, wird das belohnt werden.
Das ist eine spezielle Krone, die nicht jeder bekommen kann. Die anderen Kronen aber eigentlich schon. Du kannst für Christus Zeugnis ablegen, dein Leben im Zaum halten und den unvergänglichen Siegeskranz erlangen. Du kannst die Wiederkunft lieben – das sind Möglichkeiten, die jeder hat.
Trotzdem bleibt die Frage: Wie trägt man sie alle? Oder kommen sie in die Vitrine? Das klingt vielleicht lustig, aber solche Fragen stellt man sich, wenn man darüber nachdenkt.
Goldmedaillen kann man ja alle zugleich tragen, aber wer tut das schon? Ich weiß es nicht genau.
Was ich weiß, ist, dass meistens eine Stelle zitiert wird, die ich aber für zu speziell halte, um daraus zu viel zu schließen. Das ist Offenbarung 4,10: Die 24 Ältesten, eine ganz spezielle Gruppe, niederwerfend vor dem Thron Gottes, werfen ihre Kronen nieder und beten an: „Würdig bist du, o Herr, Ruhm, Ehre und Macht zu empfangen, denn du hast alle Dinge geschaffen.“
Sie legen ihre Kronen nieder und verehren Gott dadurch. Er hat uns die Kronen gegeben, aber wir geben sie praktisch zurück, weil letztendlich alles von seiner Gnade kommt.
Manche denken, dadurch seien die Kronen weg. Andere sind überzeugt, Gott habe ihnen die Kronen wiedergegeben.
Ich denke an den englischen König: Meistens sieht man ihn ohne Krone. Die bewahrt er im Tower in London oder an einem anderen Ort auf. Zu bestimmten Anlässen trägt er sie. Ich würde hier nicht daraus schließen, dass die Kronen für immer weg sind.
Und das waren ja nur die 24 Ältesten. Nicht alle Ältesten, sondern nur diese spezielle Gruppe in der Offenbarung. Deshalb finde ich es schwierig, das auf alle zu übertragen.
Die ewige Belohnung und Herrschaft wird auf jeden Fall ewig bleiben. Ob wir die Kronen immer tragen oder ob Gott sie uns gibt – das weiß ich nicht. Ich glaube, das bleibt offen.
Wichtig ist: Gott will uns für die verschiedensten Bereiche belohnen. Das macht ihm Freude.
Ein guter Vergleich ist, dass der englische König seine Krone an einem Platz hat und nicht beim Spazierengehen mit seinen Hunden trägt. Trotzdem gehört sie zu ihm. Ähnlich ist es mit einer Goldmedaille: Ein Goldmedaillengewinner wird mit ihr identifiziert, aber beim Einkaufen trägt er sie nicht um den Hals. Trotzdem gehört sie zu ihm – und das wird auch so sein.
Ich denke, Gott wird uns für verschiedene Dinge belohnen.
Beim nächsten Mal wollen wir diskutieren: Kann jemand seinen Lohn ganz verlieren? Ich glaube, Gott wird überall etwas finden, das er belohnt – das ist schon mal so viel vorweg, auch wenn man viel verlieren kann, wie die Bibel sagt.
Aber es gibt ja noch ganz andere Bereiche.
Wir haben jetzt die fünf Kronen, die wir besprochen haben.
Vielleicht so, wenn wir in die Schlusskurve des Podcasts einbiegen: Es gibt ja sicher auch noch andere Bereiche, in denen ich einen Lohn bekomme, die nicht unbedingt an Kronen festgemacht sind oder so. Was denkst du, was das nochmal für Bereiche sind? Vielleicht ein ganz kurzer Überflug über ein paar ergänzende Punkte.
Da steht nur allgemein „Lohn“, es wird nicht genau gesagt, wie dieser aussieht. Wir hatten jetzt das Lob, die Herrlichkeit, die Herrschaft – also Aufgaben, die wir übernehmen dürfen – und die Krone, also auch eine Ehrung.
Wenn du demütig bist, heißt es zum Beispiel: „Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.“ Das steht später in Jakobus 4,10. Oder aber Matthäus 18: „Wer sich nun selbst erniedrigt wie dieses Kind“, sagt Jesus, „der ist der Größte im Reich der Himmel.“ Das ist auch eine Ehrenstellung. Demut wird also belohnt werden, nicht Hochmut in dieser Welt. Und echte Demut kann wirklich jeder haben.
Wie treu bist du in deinem Beruf? Das haben wir wieder im Kolosserbrief und im ersten Petrusbrief. Dort heißt es von den Knechten, dass sie auch den schlechten Herren gehorchen sollen, weil sie wissen, dass sie vom Herrn zum Lohn das Erbe empfangen werden (Kolosser 3,22). Also hier ist es das Erbe, aber sie werden einen Lohn bekommen, wenn sie ihren Beruf in der richtigen Art und Weise ausüben.
Wie behandelst du andere Gläubige? Das finden wir in Hebräer 6,10: „Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er euer Werk und die Bemühung in der Liebe vergäße, die ihr für seinen Namen bewiesen habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient.“ Also Gott vergisst nicht, was du tust.
Es gibt auch Verse, zum Beispiel wenn du einen Propheten unterstützt, dann wirst du den Lohn des Propheten bekommen. Du kannst sogar am Dienst anderer mitwirken, auch durch Geld. Da gibt es mehrere Stellen, die sagen: „Sammelt euch Schätze im Himmel.“ Nutze dein Geld dafür. Wenn du zum Beispiel jemandem etwas gibst, wirst du auch einen Teil des Lohns bekommen, weil du den Dienst durch dein Geld unterstützt hast.
Durch Gebet ebenso – das steht zwar nicht explizit da, aber ich glaube, das kann man übertragen.
Im 1. Timotheus 6 sagt Paulus zum Beispiel: Die Reichen in der jetzigen Weltzeit sollen nicht hochmütig sein und auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums setzen. Stattdessen sollen sie ihn gut einsetzen und sich dadurch eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln. Ich glaube, das ist derselbe Gedanke: Wenn du dein Geld gut einsetzt, wird das belohnt werden im Himmel, dein Schatz im Himmel. Wenn du es hier schlecht einsetzt, nicht.
Es gibt auch Gefahren – das machen wir das nächste Mal. Auf deine Motive kommt es auch an. Wenn du nur toll dastehen willst, kannst du noch so viel geben, das wird dann teilweise deinen Lohn mindern. Deine Motivation ist wichtig.
Ja, aber das ist eine längere Diskussion, deswegen machen wir das extra.
Wie beten wir? In Matthäus 6 wird ein Dreiklang genannt: Wir geben Almosen, wir beten und wir fasten. Dort heißt es zum Beispiel: Wenn ihr vor allem betet, damit alle euch sehen, dann ist euer Lohn dahin. Wenn ihr aber in eurem Kämmerlein, also alleine, betet, wird der Herr es euch öffentlich vergelten.
Diese Vergeltung muss in der Zukunft liegen, denn der Herr vergilt uns jetzt nicht öffentlich, wenn wir privat beten, ohne dass es jemand mitbekommt. Also wird auch das Gebet belohnt werden.
Wir haben hier verschiedene Bereiche: Arbeit, Gebet, Gastfreundschaft. Wenn du einen Gast aufnimmst und jemand dir das nicht zurückgeben kann, wird es dir bei der Auferstehung der Gerechten vergolten werden (Lukas 14). Andere Bereiche sind das Unterstützen von Diensten, Geld geben, Demut und mehr.
Man sieht, Gott schaut wirklich auf vielfältige Bereiche im Leben. Es geht nicht nur um den vollzeitigen Verkündiger, den Missionar oder den besonders berühmten Evangelisten. Gott sieht, wie wir im Alltag leben. Lieben wir ihn? Haben wir eine enge Verbindung zu ihm? Leben wir in Heiligkeit? Tun wir etwas für andere? Schauen wir freundlich, sind wir freundlich zu den Menschen? All das gehört zur Demut und anderen Tugenden.
Gott will all das belohnen. Er ist sehr großzügig. Das ist ähnlich wie bei Sportlern: Warum hat man Wettbewerbe eingeführt? Man könnte einfach sagen: „Wettlauf und Ende“. Aber in der Gesellschaft möchte man besondere Leistungen herausstellen. Das möchte Gott auch. Letztlich dient das seiner Ehre.
Auch das Beispiel der Verfolgung zeigt das: Selbst wenn man viel opfert, sagt Jesus, sollen wir uns freuen und jubeln, denn unser Lohn wird groß sein im Himmel. Diese Zeit hier ist nur vorübergehend, doch der Lohn, der Gewinn, kommt am Ende. Dann werden wir uns alle miteinander freuen können, wie vielfältig die Menschen Gott in verschiedenen Bereichen gedient haben.
Gott zeigt das mit unterschiedlichen Kronen, mit der Herrschaft, die man hat, mit dem Lob, das ausgesprochen wird, und mit Schätzen vielfältiger Art. Am Ende freuen sich alle zusammen. Neid wird es nicht geben, wenn Gott gepriesen wird.
Es geht also um himmlische Belohnung. Wir müssen sagen, dass sie erstrebenswert ist und groß sein wird. Sicher werden wir einiges opfern müssen, um diesen Lohn zu erhalten. Aber Jesus sollte uns das wert sein. Das steht immer im Hintergrund.
Ich freue mich auf den zweiten Podcast, in dem wir noch konkreter auf manche Themen eingehen werden, die sich daraus ergeben.
Das war wieder der Podcast der evangelischen Freikirche „Evangelium für alle“ in Stuttgart. Wir hoffen, dass ihr einen Impuls für euch mitnehmen konntet und mit dem Begriff der Belohnung, mit dem Begriff der Kronen, mehr anfangen könnt.
Wenn ihr Fragen habt, über die wir sprechen sollen, oder Anmerkungen zum Podcast, schreibt uns gern unter podcast@efa-stuttgart.de.
Wir wünschen euch Gottes Segen und einen guten Lauf, um den Siegespreis zu gewinnen.