Gesegnet, weil meine Loyalität dem lebendigen Gott gehören darf.

Wie ich Gott im Alltag konkret ehren kann
Jürgen Fischer
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Serie | 14 Teile

Blessed - gesegnet, weil...

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Vor kurzem kam eine junge Schwester auf mich zu und hat mir eine Frage gestellt. Sie war mit einer Bekannten zu einem Kurs gegangen – irgendwas in Richtung Yoga, Tai-Chi – und irgendwie fühlte sie sich dabei nicht ganz wohl. In der Ecke stand ein Buddha, die Trainerin hat die Übungen mit fernöstlicher Mystik untermalt, da wurde Mutter Erde beschworen, Energien erfühlt, Klangschalen geschlagen… eben das volle esoterische Programm. Und die Frage war: Darf ein Christ an so einem Kurs teilnehmen?

Jetzt könnte man sagen, wenn man ein schlechtes Gewissen hat, dann ist doch alles klar. Hast du bei einer Sache ein schlechtes Gewissen, dann lass die Finger davon! Aber die junge Schwester hatte kein schlechtes Gewissen, sondern nur ein ungutes Gefühl. Und sie hat völlig recht: Wir müssen aufpassen, dass wir nicht jedes Bauchgrummeln, nicht jedes Gefühl, dass da etwas merkwürdig ist, gleich als Hinweis auf ein schlechtes Gewissen missdeuten. Vielleicht ist es halt nur ein Bauchgrummeln oder ein befremdliches Gefühl. Ein schlechtes Gewissen braucht ein Fundament in der Bibel. Wenn ich kein Gebot übertrete, dann brauche ich auch kein schlechtes Gewissen zu haben. Anders herum: Wenn ich aber ein Gebot übertrete, dann sollte ich definitiv ein schlechtes Gewissen haben!

Zurück zur Frage. Darf ein Christ an so einer Veranstaltung, bei der ganz klar buddhistische Elemente und Turnelemente miteinander verknüpft werden teilnehmen?

Die Antwort findet sich im 1. Korinther. Dort geht es um die in unseren Ohren komische Frage: Darf ein Christ nach seiner Bekehrung noch in einen Götzentempel gehen, um dort Götzenopferfleisch zu essen? Götzenopferfleisch war den Götzen geopfert worden und wurde im Tempel – der auch gleichzeitig so eine Art Restaurantbetrieb war – preiswert angeboten. Und Paulus legt den Korinthern zwei Prinzipien vor:

(1) Wenn du da hingehst, und damit einen jungen Christen, der gerade aus dem ganzen okkulten Götzendienst rausgekommen war – er hatte vielleicht gerade aufgehört die Artemis anzubeten und sich der Gemeinde angeschlossen… wenn du den, weil du so gern Fleisch isst, dazu verführst, wieder in den Tempel zu gehen und sein altes Leben holt ihn wieder ein und er nimmt Schaden an seinem Glauben, dann sündigst du.

Übertragung: Wenn jemand sich gerade aus der Esoterik heraus bekehrt hat, endlich verstanden hat, dass Jesus für seine Sünden gestorben ist… wenn du den mitnimmst, weil dich der Buddha in der Ecke und das Gerede der Trainerin nicht stört, der andere aber diese Trennung nicht hinbekommt, vielleicht sogar zu Hause wieder anfängt, sich mit Esoterik zu beschäftigen – weil er denkt, dass ihm das nicht schadet – du also zum schlechten Vorbild wirst, dann sündigst du. Zweites Prinzip. Und um das geht es mir heute. In 1Korinther 10 fragt Paulus die Korinther sinngemäß folgendes: Wenn ihr im Tempel das Götzenopferfleisch esst, mit wem macht ihr euch da eins? Hinter einer fremden Religionen steckt nicht Gott. Hinter fremden Religionen steckt der Teufel. Und wenn ihr im Götzentempel Götzenopferfleisch esst, Fleisch, das den Dämonen geopfert wurde, dann tut ihr so als würdet ihr dazugehören. Zum Götzendienst. Und das geht gar nicht.

1Korinther 10,20-22: Nein, sondern was man da opfert (= im Tempel), das opfert man den Dämonen und nicht Gott. Ich will aber nicht, dass ihr mit den Dämonen Gemeinschaft habt. Ihr könnt nicht zugleich den Kelch des Herrn trinken (= am Abendmahl teilnehmen als Ausdruck der Zugehörigkeit zu Gott) und den Kelch der Dämonen; ihr könnt nicht zugleich am Tisch des Herrn teilhaben und am Tisch der Dämonen. Oder wollen wir des Herrn Eifersucht wecken? (Luther)

Gott ist ein eifersüchtiger Gott und er will uns mit niemandem teilen. Deshalb geht es einfach nicht, dass die Christen in Korinth im Götzentempel so tun, wären sie noch Teil der Götzenanbetung. Das geht nicht.

Ihr Lieben, Christsein ist eine Frage der Loyalität. Wem gehört mein Herz. Und Loyalität ist eine Frage des Verhaltens. Sogar eine Frage der Äußerlichkeiten.

Ein Beispiel: Ich bin verheiratet. Mein Herz gehört meiner Frau. Stellt euch vor, ich würde im Gottesdienst mit einem T-Shirt erscheinen auf dem ist Heidi Klum abgebildet. Und wenn du mich fragst, warum ich das T-Shirt angezogen habe, dann sage ich vielleicht: Ich finde Heidi Klumm einfach total hübsch. Und wenn ich mir ihre Karriere anschaue… Respekt. Tolle Frau!

Ihr Lieben, es ist keine Sünde, ein T-Shirt mit einem Heidi Klum-Motiv drauf zu tragen, aber ich hoffe, dass jeder von euch genug Feingefühl besitzt, um zu verstehen, dass ein solches T-Shirt nicht zu einem verheiraten Mann passt, der behauptet, mit allen seinen Sinnen seine Frau zu lieben. Und ich hoffe, dass meine Frau, wenn ich so ein T-Shirt anziehen würde, mir die Frage stellen würde: Was soll das? Möchtest du mich eifersüchtig machen? Möchtest du mir damit vielleicht etwas sagen? Bin ich dir nicht genug?

Loyalität ist eine Frage des Verhaltens. Wem gebe ich mit meinem Verhalten die Ehre? Zurecht beendet Paulus seine Ausführungen mit folgenden Worten:

  1. Korinther 10,31: Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes!
Christentum ist nicht nur eine verborgene Sache des Herzens. Es geht um praktizierte Loyalität.

Christentum ist nicht nur eine verborgene Sache des Herzens. Es geht um praktizierte Loyalität. Um das, was jeder Bayerfan tut, wenn er das Club-Motto “Mia san mia” als Aufkleber auf’s Auto packt.
Es geht darum, dass ich klar Stellung beziehe für Jesus und gegen eine Welt, in der das Böse regiert. Meine Loyalität gehört dem lebendigen Gott. Und das ist auch der Titel unserer Predigt heute: Gesegnet, weil meine Loyalität dem lebendigen Gott gehören darf.

Ihr Lieben, ich schreibe das so, weil es ein absolutes, fast schon unglaubliches Vorrecht ist, den lebendigen Gott kennen zu dürfen. Er hat uns aus den Fängen des Bösen befreit, Jesus ist für unsere Sünden gestorben – ich habe Mist gemacht und er hat es in Ordnung gebracht. Ich darf den lebendigen Gott kennen und zwischen mir und ihm ist alles in Ordnung. Der Rebell hat Frieden mit Gott gefunden; ich werde geliebt und darf Kind Gottes sein. Das ist so großartig, so ein unverschämtes Wunder, absolut unglaublich… und doch wahr.

Ich darf dem lebendigen Gott folgen. Nicht irgendeinem Pseudogott, irgendeiner Philosophie oder Ideologie, irgendeinem Hirngespinst, das Menschen sich erdacht haben, um ihrem Leben einen Sinn zu geben. Ich darf dem lebendigen Gott folgen. Und für ihn leben. Wie es in 2Korinther 5,15 über unser Verhältnis zu Jesus heißt.

  1. Korinther 5,15: Und für alle ist er (= Jesus) gestorben, damit die, welche leben (= ewiges Leben haben), nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.

Meine Loyalität gehört Jesus. Wem gebe ich die Ehre mit meinem Leben? Jesus. Und keinem sonst. Mein Herr Jesus soll sehen und hören und erleben, wie mein ganzes Leben ihm Lob bereitet.
Ich weiß nicht, ob euch das klar ist, aber unser Gott ist ein Gott, der unseren Glauben erleben will (vgl. 5Mose 8,2). Es reicht ihm nicht, dein Herz zu kennen, er will durch unser Leben mit all seinen Facetten verehrt werden.

Und deshalb geht es im Leben eines Christen oft nicht um die Frage, wo steht, dass ich das und das nicht darf? Sondern es geht um die Frage: Wie kann ich zeigen, dass meine Loyalität dem lebendigen Gott gehört? Wie kann ich Jesus Ehre geben? Wie mit meinem Leben auf ihn hinweisen?

Und das fängt mit tatsächlich mit den kleinen Dingen an. Es ist klar, dass ein Christ echte Götzenbilder wie Buddhastatuen oder okkulte Gegenstände wie Totemmasken, Wünschelruten oder Tarot-Karten sofort nach seiner Bekehrung entsorgt (vgl. 5Mose 7,26; Apostelgeschichte 19,18.19).

Aber das ist nur der Anfang. Viel spannender ist die Frage: Wie gebe ich Gott mit meine ganz normalen Leben die Ehre? Wie kann ich das machen, dass Gott sieht, wie viel er mir bedeutet? Und die Antwort auf diese Frage hat tatsächlich mit Autoaufklebern, T-Shirts, Filmen, Musik, Tatoos, Geld, Schminken, Whisky, Witze und was dir auch sonst noch einfallen mag zu tun. Die Frage, ob ich vorbereitet und pünktlich zum Gottesdienst erscheine ist – mal von Kleinkindern und Stau abgesehen – eine Frage der Ehre. Will ich den lebendigen Gott ehren oder meine Schludrigkeit?

Die Frage, ob ich abartige Liedtexte mitgröle ist eine Frage der Ehre. Will ich den lebendigen Gott ehren oder den Gott dieser Welt – den Teufel? Die Frage, ob ich an einer Turnveranstaltung teilnehme, bei der ich nicht mehr weiß, wo die Grenzen zu einer buddhistischen Anbetungzeremonie überschritten werden, ist eine Frage der Ehre. Will ich den lebendigen Gott ehren oder ein bisschen mit fernöstlicher Mystik und Religion flirten? … ist doch alles nicht so schlimm. Doch! Ist es!

Gott will unser Bestes, wenn er seine Ehre betont.

Ihr Lieben, Gott will unser Bestes, wenn er seine Ehre so betont. Wir brauchen nämlich nicht mehr von dieser Welt und ihrer Verführung, wir brauchen mehr von Gott und seiner Nähe. Und das Tolle: Gott möchte uns das schenken. Deshalb betont der Heilige Geist, dass wir uns von der Welt absondern sollen, nicht mit ihr verbrüdern. Man soll sehen, dass wir als Söhne und Töchter Gottes anders unterwegs sind - 2. Korinther 6,17.18: Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab!, spricht der Herr. Und rührt Unreines nicht an! Und ich werde euch annehmen und werde euch Vater sein, und ihr werdet mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige.

Ihr Lieben, hier geht es Paulus kein Stück darum, dass wir ins Kloster gehen, sondern dass wir unser Verhalten ändern. Rührt Unreines nicht an! Unrein ist das Gegenteil von heilig (1Thess 4,7). Heilig ist alles, was Gott gefällt und ihm Ehre bringt. Du möchtest Gott als Vater erleben, ihm Sohn sein, Tochter sein? Ganz nahe? Dann trenn dich von allem, was ihm Unehre bereitet.

Gott sehnt sich danach, uns mit seiner Nähe zu beschenken, aber wir kriegen seine Nähe nur, wenn wir uns ihm nahen. Wie sagt das Jakobus? Naht euch Gott! Und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen! (Jakobus 4,8).

Warum ist es ein Segen, dass meine Loyalität dem lebendigen Gott gehören darf? Die Antwort ist ganz einfach. Weil das Gegenteil von Loyalität Götzendienst ist. Entweder ehre und folge und liebe und fürchte ich den lebendigen Gott mit meinem ganzen Herzen und meiner ganzen Seele oder ich verliere mich in der Anbetung von Götzen. Ja, natürlich sind die modernen Götzen nicht aus Stein oder Holz wie in der Antike, aber sie sind trotzdem ganz real. Ich bete das an, was mich begeistert und wofür ich lebe. Das kann Macht sein oder Beziehungen oder beruflicher Erfolg oder Vergnügen oder Wissen oder Spiritualität oder Gesundheit… und jetzt kommt Gott und sagt: Ich will für dich wichtiger sein als deine Kontrolle über dein Leben, wichtiger als Familie und Freunde, wichtiger als Geld und Arbeit, wichtiger als dein liebstes Hobby, wichtiger als deine Intellektualität, wichtiger als religiöse Erfahrungen sogar wichtiger als ein langes Leben. Ich will in deinem Leben die Nummer 1 sein. Unangefochten, leidenschaftlich verehrt, mit allem, was du bist und tust.

Und wenn du dich auf mich einlässt, findest du wahres Leben. Gott ist kein Tyrann, sondern ein Vater, er ist kein Spielverderber, sondern ein Befreier, er ist kein Sklaventreiber, sondern der einzige, der es wirklich immer gut mit uns meint. Und ihn kennen, ihm folgen und ihn lieben zu dürfen, das ist Segen pur. Gott will uns aus den Händen unserer eigenen Vorstellungen und selbst- gestrickten Götzen befreien, weil er weiß, dass sie uns nicht gut tun.
Und deshalb bietet er uns etwas viel besseres an: Sich selbst. Das Original, denn von Anfang an hatte Gott es im Sinn, dass wir ihn anbeten. So hat er uns geschaffen. Und deshalb ist die Bibel davon voll, dass sie uns mit der Frage konfrontiert: Für wen willst du leben? Wem gilt deine Loyalität?

Bei Mose hört sich das so an:
5Mose 30,19.20a: Ich rufe heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch auf: Das Leben und den Tod habe ich dir vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen, indem du den HERRN, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhängst! Denn das ist dein Leben…

Bei Josua, dem Nachfolger von Mose klingt es so:
Josua 24,15: Ist es aber übel in euren Augen, dem HERRN zu dienen, dann erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: entweder den Göttern, denen eure Väter gedient haben, als sie noch jenseits des Stroms (= Fluss Jordan) waren, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt! Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen!

Später fragt der Prophet Elia seine Zeitgenossen, die sich nicht so recht entscheiden können, ob sie nun Gott oder einem Götzen namens Baal folgen wollen:
1Könige 18,21: Und Elia trat zum ganzen Volk hin und sagte: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Wenn der HERR der wahre Gott ist, dann folgt ihm nach; wenn aber der Baal, dann folgt ihm nach!

Trefft eine Entscheidung. Gott will euch segnen, aber ihr müsst eine Entscheidung treffen, wem ihr lieben, gehorchen, anhängen, dienen wollt, auf welcher Seite ihr steht.

Und wir, die wir wirklich gläubig sind, haben diese Entscheidung getroffen, haben den Segen gewählt. Wir haben entschieden, für den lebendigen Gott zu leben. Und das ist großartig. Und dabei soll es bleiben.

AMEN

Hinweise

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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