Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von machbar, dem Podcast für Alltagsmissionare. Ich bin Christian. Hier bekommst du Tipps, wie du deinen Nächsten einen Schritt näher zu Jesus führen kannst.
Ging es dir auch schon einmal so, dass du das Evangelium jemandem erklären wolltest und dabei den Eindruck hattest, dein Gegenüber versteht dich nicht? Das kann natürlich verschiedene Gründe haben. Ich musste feststellen, dass es oft an mir selbst liegt, tatsächlich sehr oft.
Deshalb möchte ich mit euch darüber nachdenken, wie wir sprachfähiger werden können. Es geht darum, das Evangelium in einer verständlichen Weise so auf den Punkt zu bringen, dass der Nächste es auch wirklich versteht.
Allerdings will ich dir in diesem Zusammenhang keine fertigen Konzepte anbieten. Keine 08/15-Anleitung, wie du die Heilsbotschaft von Jesus in ein, zwei, drei oder sieben Schritten erklären kannst – es gibt ja viele solcher Konzepte. Stattdessen möchte ich dich ermutigen, einmal darüber nachzudenken, was das Evangelium für dich persönlich bedeutet und wie du es anderen erklärst.
Dabei geht es um beides: zum einen um den Inhalt, zum anderen um die Formulierung. Finde auch heraus, wie andere Christen darüber sprechen. Auch wenn es nicht den einen richtigen Weg gibt, kannst du sicher viel von ihnen lernen.
Ich komme zu meinem ersten Punkt: Was ist das Evangelium für dich?
Vielleicht denkst du bei dieser Frage sofort: Ja, jedes Kind weiß doch, was das Evangelium ist. Es ist die gute Nachricht von... Moment, halt! Denk ganz bewusst darüber nach, was das Evangelium eigentlich für dich bedeutet.
Kannst du das Evangelium in wenigen Sätzen erklären? Und kannst du es so erklären, dass dein ahnungsloser Nächster es auch verstehen kann? Wie würdest du das angehen?
Wie versprochen, wird es bei mir immer praktisch. Deshalb: Mach dir Notizen und halte deine Gedanken schriftlich fest. Schreibe zuerst auf, wie du einem Freund das Evangelium erklären würdest.
Am besten stoppst du jetzt den Podcast oder das YouTube-Video, drückst auf Pause und setzt dich gleich hin, um loszulegen.
Hast du dir ein paar Notizen gemacht? Gar nicht so einfach, oder?
Wenn du jetzt immer noch vor einem leeren Blatt sitzt, könnten dir vielleicht vier Fragen helfen. Beantworte sie mit aufgeschlagener Bibel, Römer Kapitel 1 bis 4.
In den ersten vier Kapiteln des Römerbriefs findest du meiner Meinung nach wesentliche Antworten auf folgende Fragen:
Erstens: Wer hat uns erschaffen und wem sind wir deshalb Rechenschaft schuldig?
Zweitens: Jeder Mensch steckt in Schwierigkeiten. Warum? Was ist unser Problem?
Drittens: Wie sieht die Lösung Gottes für dieses Problem aus? Was hat er getan, um uns davon zu retten?
Und viertens und letztens: Wie kann ich hier und jetzt Anteil an dieser Rettung, an diesem Angebot bekommen? Und warum ist das eine gute Nachricht, ein Evangelium, für mich?
Den nächsten Schritt kannst du vermutlich nicht sofort umsetzen, denn es geht um den zweiten Punkt.
Was verstehen andere Christen unter dem Evangelium? Frag einmal Christen aus deinem Umfeld, was das Evangelium für sie persönlich bedeutet. Wenn sie keine Christen wären, was würden sie sich wünschen, dass ihnen ein Christ erzählen würde?
Am besten sprich mit unterschiedlichen Menschen: deinem Pastor, deinem Partner, einem Jugendlichen, einem Junggläubigen oder einem alten, erfahrenen Hasen, der schon lange im Glauben ist. Frage verschiedene Menschen und sei offen dafür, von jüngeren Leuten oder auch von denen zu lernen, die noch nicht so lange im Glauben sind.
Jeder lernt andere Dinge in seiner Beziehung mit Gott. Es liegt großer Segen darin, wenn wir das miteinander teilen und voneinander lernen. Ich verspreche dir, dass du sehr viele unterschiedliche Antworten bekommen wirst. Wenn du zehn Leute fragst, wirst du wahrscheinlich acht verschiedene Antworten erhalten.
Warum ist das so? Weil das Evangelium so umfassend, so tief und so breit ist. Es hat auch eine solche Dynamik, dass man es kaum einfach darstellen kann. Dem würde man nie gerecht.
Macht nach euren Gesprächen vielleicht ein paar Notizen darüber, was dir besonders wichtig geworden ist. Mir hilft es immer ungemein, alles aufzuschreiben, denn ich bin sehr vergesslich.
Und ich komme zu meinem dritten Punkt: Welche Metaphern kannst du verwenden? Versetze dich schließlich in die Position deiner Freunde oder Arbeitskollegen und überlege, was sie bereits von Jesus und vom Evangelium wissen.
Notiere dir, welche Begriffe dir unter uns Christen zwar geläufig sind, die aber für Außenstehende sehr schwer verständlich sind. Verstehen sie Sünde? Verstehen sie Rechtfertigung oder den Stellvertretertod? Verstehen sie, warum der Mensch ohne Gott von ihm angeklagt wird, also unter dem Zorn Gottes steht, und weshalb Jesus unseren Platz einnehmen wollte und auch konnte?
Lies dir noch einmal durch, was du ganz am Anfang aufgeschrieben hast, was das Evangelium für dich bedeutet. Und nun stell dir vor, du bist jemand, der noch nie etwas von Jesus gehört hat und für den der Name auch fremd ist. Würdest du deine eigenen Erklärungen verstehen?
Schreib dir alles auf, was dich verwirren würde, und suche dann passende Metaphern dafür. Versuche, die Begriffe oder Konzepte so zu erklären, als würdest du sie einem Grundschulkind erklären.
Wenn du Ideen für Metaphern brauchst, kannst du übrigens gerne unseren neuen Blogartikel lesen. Den Link dazu findest du in den Shownotes.
Ich komme zum Schluss. Ja, es ist eine Herausforderung, aber eine, die sich lohnt.
Vergiss nicht: Es geht nicht darum, eine perfekte Präsentation des Evangeliums zu halten. Vielmehr geht es darum, authentisch und ehrlich zu sein. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um deine eigenen Gedanken und Metaphern zu entwickeln. Diese sollen das Evangelium für dich und die Menschen in deinem Umfeld lebendig machen.
Natürlich ist die Orientierung absolut Gottes Wort. Der Glaube an Jesus wird gerade in der heutigen Zeit oft mit Religion verwechselt und in seinem grundlegenden Wesen völlig missverstanden. Beim Evangelium geht es jedoch nicht um Religion, sondern um eine Person – es geht um Jesus.
Wenn wir das verstehen und das Evangelium entsprechend erklären, dann können wir, glaube ich, Menschen viel leichter einen Schritt näher zu Jesus bringen.
Der amerikanische Pastor Timothy Keller hat einmal gesagt, dass die christliche Grundbotschaft in ihrer Wurzel grundlegend anders ist als die der traditionellen Religionen.
Als Religionsstifter waren im Wesentlichen Lehrer tätig, nicht Erlöser. Sie sagten den Menschen: Tu dies und tu jenes, und dann findest du die Gottheit. Allein Jesus kam nicht in erster Linie als Lehrer – obwohl er auch einer war –, sondern als Erlöser. Er sagt uns: Ich bin Gott, der zu euch gekommen ist, um das zu tun, was ihr aus euch selbst heraus nicht tun könnt.
Die christliche Botschaft lautet, dass wir nicht durch unser Tun erlöst sind, sondern durch das, was Christus für uns getan hat. Das Christentum ist also nicht einfach religiös oder irreligiös, sondern grundsätzlich anders.
So macht auch der Apostel Paulus dies deutlich, vor allem in den ersten Korintherbriefen. Dort sagt er: Alles, was ich euch gepredigt habe, war die Botschaft von Jesus Christus und ihm als Gekreuzigten. Es gibt einige Stellen, zum Beispiel im 1. Korinther 1,1-2, wo er betont, dass das Evangelium vom gekreuzigten Jesus seine zentrale Botschaft ist.
Was ist das Evangelium? Eine herausfordernde Frage, über die man ein wenig nachdenken sollte. Ich bin sehr gespannt auf deine Erkenntnisse.
Wenn du möchtest, erzähle mir gerne, zu welchen Einsichten du gekommen bist. Das interessiert mich wirklich sehr. Ich freue mich auch darauf, von dir und euch selbst zu lernen. Schreib mir gerne an machbar@heuckelbach.org.
Übrigens: Für jede Einsendung gibt es ein nützliches machbar-Giveaway. Lass dich überraschen!
Schreib mir auch gerne, wenn du Fragen oder Anregungen hast oder wenn dir der Podcast gefällt. Wir freuen uns natürlich über Kommentare und Weiterempfehlungen. Das hilft uns, den Podcast bekannter zu machen. Bei der Bewertung freuen wir uns natürlich auch über fünf Sterne – das ist ja klar.
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Bleib dran! Du bist ein Alltagsmissionar, und das ist eine Aufgabe voller Möglichkeiten und Freude. Lass dich nicht entmutigen, auch wenn es anfangs schwierig erscheint.
Ich sage Tschüss und bis zum nächsten Mal.