Wir wollen miteinander beten.
Wir danken dir erneut für dieses Zusammensein, das du uns hier schenkst. Erneut bitten wir dich, Herr Jesus. Ja, wir bitten dich immer wieder, denn wir brauchen dich und können ohne dich nichts tun, nichts vermögen.
Steh uns bei, hilf uns, lehre uns und lass uns etwas von dir verstehen. Hilf auch beim Reden.
Wir danken dir für alles. Amen.
Gottes Führung und Versorgung in der Wüste
Ja, wir befinden uns im dritten Teil des zweiten Mosebuches, genauer gesagt in den Kapiteln 13 bis 18. Dort wird beschrieben, wie Gott sein Volk zu sich führt. Gott führt, und er führt zu sich. Dabei bereitet er sein Volk auf dieses Ziel vor.
Wir haben gesehen, wie er sie durchs Meer führte – zuerst in eine Klemme und dann hindurch. Weiter führte er sie zu Wasserstellen, die bitter waren, und anschließend an einen Ort, wo es Erquickung gab. Im Kapitel 16 lesen wir, dass Gott sein Volk auch durch Mangel führt.
Gott führt sein Volk also auch durch Mangel. Manche denken, das dürfe gar nicht sein, das könne nicht sein oder sei ein Ausdruck von Sünde oder Unglauben. Doch der Apostel Paulus spricht davon, dass Gott ihn durch viel Mangel geführt hat: Hunger, Blöße, Durst, in Wachen und oft in Gefahren.
Gott führt also auch durch Mangel, und auch das dient der Erziehung seines Volkes. Wir haben die Verse 1 bis 4 gelesen und gesehen, wie das Volk murrt. Gott antwortet auf dieses Murren nicht mit Strafe oder Zorn, sondern mit Gnade: „Ich werde Brot vom Himmel regnen lassen.“
Gott versorgt also sein Volk. Aber wie versorgt er sein Volk? Wir können uns hier nicht lange aufhalten, deshalb fasse ich es nur in wenigen Sätzen zusammen: Gott versorgt sein Volk, indem er ihm täglich gibt, was es braucht.
Daher habe ich als Überschrift „Abhängigkeit und Genüge“ gewählt.
Abhängigkeit von Gott als Lebensprinzip
Abhängigkeit von Gott
Gott gibt dem Volk keinen Vorrat, der für die ganze Reise ausreicht. Das hätte er durchaus tun können. Er hätte alles so einrichten können, dass das Volk jederzeit alles zur Verfügung hat. Er hätte die ganze Schöpfung so gestalten können, dass wir immer alles in uns selbst haben. Doch er hat es nicht so getan.
Stattdessen hat Gott alles so eingerichtet, dass wir täglich darauf angewiesen sind, von ihm ernährt, erhalten und getragen zu werden. Wir sind immer von Gott abhängig – ohne Ausnahme! Wir können nicht einmal einen Atemzug tun ohne ihn. Das Herz schlägt nicht einmal ohne seinen Willen.
Auch wir müssen das lernen und verstehen. Der Herr sagt den Jüngern: „Ihr könnt nichts tun ohne mich.“ Oft antworten wir darauf mit Schweigen oder sagen, dass nichts bleibt und Wert hat. Doch das stimmt. Im Zusammenhang geht es darum, dass die Jünger Frucht bringen sollen. Aber grundsätzlich gilt: Wir können gar nichts tun ohne ihn. Wir können nicht einmal atmen ohne ihn – gar nichts.
Wir sind völlig auf Gott angewiesen, beständig. Er trägt die ganze Schöpfung durch sein kräftiges Wort. Würde er sich aus sich selbst zurückziehen, würde alles zusammenbrechen. So müssen wir lernen, dass wir in jeder Situation von Gott abhängig sind.
Gott lehrt hier sein Volk durch Mangel, dass es immer auf ihn angewiesen ist. Er gibt ihm nur Tag für Tag, was es braucht. Das Volk ist somit täglich darauf angewiesen, die Nahrung, das Brot, vom Himmel zu erhalten. So musste das Volk erkennen und sehen, dass es Tag für Tag von der Freundlichkeit und Güte Gottes lebt.
Gott lehrt sein Volk also die Abhängigkeit von ihm. Dieses Gelernte wird das Volk bald brauchen. Denn im nächsten Kapitel sehen wir, wie es dem Feind gegenübertreten muss. Dafür muss es vorher gelernt haben, in Abhängigkeit von Gott zu leben.
Die Herausforderung der Abhängigkeit und das Misstrauen des Volkes
Und darum ist das nicht einfach nur Abenteuerlust oder seltsame, exotische Wünsche und Ideale, die Menschen haben, wie wir vorhin von Chapman und anderen hörten. Es bedeutet, bewusst in der Abhängigkeit vom Herrn zu leben, auch was den Lebensunterhalt betrifft. Das nötigt uns, uns völlig auf Gott zu verlassen.
Es fällt uns schwer, das zu sehen und zu erkennen. Selbst wenn wir unseren Monatslohn erhalten, sind wir dennoch von Gott abhängig. Oft vergessen wir das und denken, wir leben allein vom Lohn. Dabei denken wir wie die Ägypter, die den Nil für Gott hielten. Doch der Nil ist nicht Gott. Der Nil fließt nicht mehr und gibt kein Leben mehr, wenn Gott ihm nicht das Leben gibt.
Wir sind darauf angewiesen, dass Gott uns erhält. Das Volk Gottes ist darauf angewiesen, dass Gott ihm das Leben erhält. Das gilt auch für das geistliche Leben. Wir sind darauf angewiesen, dass Gott uns das geistliche Leben erhält.
Wir haben nichts in unserer eigenen Hand: weder Vergebung der Sünden, noch Frieden mit Gott, noch Frieden im Herzen, Trost oder Gewissheit. Wir können uns Gewissheit einreden, aber das ist eben keine echte Gewissheit. Was man sich einreden muss, ist keine Gewissheit.
Auch die Heilsgewissheit liegt in Gottes Hand. Alles ist in Gottes Hand, auch die Gewissheit des Heils. Wir sind völlig von Gott abhängig.
Und das will Gott seinem Volk lehren. Doch sonderbarerweise gefällt uns das gar nicht. Wir sehen, dass es dem Volk Gottes nicht gefällt und dass es Gott dies eigentlich nicht zutraut.
Gottes tägliche Versorgung und das Manna
Nun hatte das Volk Hunger, und endlich kam Brot. Was taten sie? Sie sammelten und dachten: „Ja, wir nehmen ein bisschen auf Vorrat, wer weiß, ob morgen auch etwas da ist.“
In Kapitel 16 lesen wir die Verse 13 und folgende: „Es geschah am Abend, da kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager; und am Morgen lag Tau rings um das Lager. Die Tauflocken stiegen auf, und siehe, da lag auf der Fläche der Wüste etwas Feines, Körniges, fein wie der Reif auf der Erde.“ Die Kinder Israel sahen es und sprachen zueinander: „Was ist das?“ Auf Hebräisch heißt es „man hu“. „Man“ bedeutet „was“. Im Aramäischen wurde daraus „manna“. Darum sagen wir „Manna“; es kommt aus dem Aramäischen und bedeutet „Was ist das?“, denn sie wussten nicht, was es war.
Mose sprach zu ihnen: „Dies ist das Brot, das der Herr euch zur Nahrung gegeben hat. Dies ist das Wort, das der Herr geboten hat: Sammelt davon jeder nach dem Maß seines Essens einen Gomer für den Kopf. Nach der Zahl eurer Seelen sollt ihr nehmen, jeder für die, die in seinem Zelt sind.“
Die Kinder Israel taten so und sammelten viel oder wenig. Sie maßen mit dem Gomer. Wer viel gesammelt hatte, hatte nicht übrig, und wer wenig gesammelt hatte, dem mangelte nichts. Sie hatten gesammelt, jeder nach dem Maß seines Essens. So gibt Gott genau so viel, wie wir brauchen – nicht zu wenig, nicht zu viel, genau richtig.
Gott erhält uns das geistliche Leben und gibt uns beständig genau das, was wir brauchen. Wir brauchen keinen Vorrat an Trost für immer. Wir brauchen auch keinen Vorrat an geistlicher Kraft. Manche wollen genau das, sie sagen: „Ich will jetzt geistig auftanken.“
Das ist eine Redensart, die ich eigentlich unpassend finde. Man sagt, man gehe geistig auftanken. Genau das wollen wir, und genau das gibt uns Gott nicht. Gott gibt uns nicht einen vollen Tank. Er tut es nicht. Gott redet zu uns Tag für Tag. Er ist derjenige, der uns heute gibt, was wir brauchen. So will er uns von ihm abhängig halten.
Er gibt uns sogar die Quelle, die immer fließt – eben nicht einen Tank. Er ist die Quelle. Aber irgendwie behaupten wir das nicht. Wir wollen einen Tank, eine Tasche voll, einen Vorrat. Denn erstens misstrauen wir der Sache: „Ist auch genügend da? Wird Gott mich vielleicht vergessen?“ Zudem wollen wir nicht abhängig sein. Seit dem Sündenfall will der Mensch sein eigener Herr sein. Er will die Sache selbst in der Hand haben.
Das steckt so tief in uns, dass es lange dauert, bis Gott uns davon überzeugt, dass die Rettung ganz in seiner Hand ist, dass wir ganz in seiner Hand sind und völlig von ihm abhängig. Wir können wirklich nichts ohne ihn. Aber er lehrt es uns, er bringt es seinem Volk bei.
Hier sehen wir die natürliche Regung, den natürlichen Reflex des Volkes. In Vers 19 spricht Mose zu ihnen: „Niemand lasse davon übrig bis an den Morgen!“ Aber sie hörten nicht auf Mose, und etliche ließen davon übrig bis an den Morgen. Da wuchsen Würmer darin, und es wurde stinkend.
Wir können geistlich nicht anders leben, als Gott es verordnet hat. Es geht gar nicht. Gott verunmöglicht es. Er sorgt dafür, dass wir nur in der Abhängigkeit von ihm geistlich beständig Leben haben. Immer brauchen wir ihn.
Darum ist es auch ein ganz falscher, verkehrter Traum, den manche träumen. Sie denken, sie müssten eine Erfahrung machen, und dann hätten sie für den Rest des Lebens einen vollen Tank – eine Handauflegung, eine ekstatische Nacht. Gott wird das nie tun, nie.
Er hat dafür gesorgt, auch im geistlichen Leben, dass wir Tag für Tag von ihm leben müssen. Jeden Tag neu, jeden Morgen neu. Wie das Manna suchen, sein Angesicht suchen, jeden Tag neu beten: „Herr, erhalte auch heute mein Herz in der Gottesfurcht!“
Jeden Tag neu: „Herr, erhalte auch heute mein Herz zur Furcht deines Namens! Bewahre mich vor meinen eigenen Wünschen und Lüsten!“
Tag für Tag: „Herr, befähige mich auch heute, deinen Willen zu tun, auch für meine Aufgaben, für meine Arbeit.“
Wie hat der Herr uns gelehrt zu beten? „Gib uns heute unser tägliches Brot!“ Für das natürliche und für das geistliche Leben.
Ich weiß nicht, wann jemand von euch das letzte Mal wirklich darum gebetet hat, weil er merkte, dass Gott ihm jetzt das Brot geben muss. Tag für Tag geben muss: „Herr, ernähre uns, gib uns heute unser tägliches Brot!“
Es ist sehr selten, dass das irgendwann einmal passiert, weil wir es ja immer zur Verfügung haben und vergessen, dass wir von Gott abhängig sind. Nein, es ist gut für uns, dass Gott uns zeigt, dass wir von ihm abhängig sind. Und so wird er uns auf andere Weise beibringen, dass wir von ihm abhängig sind.
Sabbat als Zeichen der Abhängigkeit und des Vertrauens
Und dann wird dem Volk gesagt, ab Vers 22: Am sechsten Tag sammelten sie die doppelte Menge an Brot, zwei Gomer pro Person. Alle Fürsten der Gemeinde kamen und berichteten es Mose. Er sprach zu ihnen: „Dies ist es, was der Herr gesagt hat: Morgen ist Ruhe, ein heiliger Sabbat dem Herrn. Was ihr backen wollt, backt, und was ihr kochen wollt, kocht. Alles, was übrig bleibt, legt zur Aufbewahrung bis zum Morgen hin.“
Sie legten es bis zum Morgen hin, genau wie Mose es ihnen geboten hatte. Das Brot stank nicht und es waren keine Würmer darin.
Da sprach Mose: „Esst es heute, denn heute ist Sabbat dem Herrn. Ihr werdet es heute auf dem Feld nicht finden. Sechs Tage sollt ihr es sammeln, aber am siebten Tag ist Sabbat, da wird es nicht sein.“
Am siebten Tag gingen einige vom Volk hinaus, um zu sammeln, doch sie fanden nichts. Warum gingen sie trotzdem sammeln? Sie glaubten Mose nicht, obwohl sie es bereits erlebt hatten. Sie wollten mehr haben.
Es gab Leute, die Brot für den nächsten Tag aufbewahrten, weil sie Gott nicht vertrauten. Sie wollten nicht abhängig sein, sondern Vorräte haben. Andere gingen am Sabbat dennoch hinaus, um zu suchen, obwohl ihnen gesagt worden war, dass sie nichts finden würden. Sie wollten mehr – nicht mit dem zufrieden sein, was Gott ihnen gab.
Diese zwei Regelungen kennen wir genau: Zum einen wollen wir nicht von Gott abhängig sein, sondern selbst gestalten, alles in der Hand haben und Vorräte anlegen. Zum anderen wollen wir mehr oder anderes, als das, was Gott uns gibt.
Die Prüfung am Wasser von Rephidim und das Murren des Volkes
Wir fahren fort und schlagen das nächste Kapitel auf, Kapitel siebzehn. Die ganze Gemeinde der Kinder Israel brach aus der Wüste auf, sie zogen nach dem Befehl des Herrn weiter. Sie lagerten sich zu Rephidim, doch dort war kein Wasser zum Trinken für das Volk.
Das Volk hatte nun lange genug Gelegenheit, zu erfahren und zu sehen, wie der Herr handelt. Wir wissen nicht genau, wie lange, aber wir nehmen an, es war mindestens eine Woche. Der Herr scheint ihnen Wasser zu versagen. Zuerst dachten sie, sie hätten nichts mehr zu essen, und nun fehlt ihnen das Wasser.
Kaum kommt eine neue Schwierigkeit, genügt eine einzige Wolke, und die Sonne ist nicht mehr zu sehen. Eine gegenwärtige Dunkelheit lässt uns alles Licht vergessen, das wir vom Herrn schon empfangen haben. Eine Gefahr lässt alle früheren Errettungen in Vergessenheit geraten.
Da war kein Wasser zum Trinken für das Volk, und das Volk begann, mit Mose zu hadern. Sie sprachen: "Gebt uns Wasser, dass wir trinken." Mose antwortete ihnen: "Was hadert ihr mit mir? Was versucht ihr den Herrn?"
Wir sollten uns zumindest ein wenig Gedanken über das Murren machen. Das Volk murrt immer wieder, es ist nicht das erste Mal. In Kapitel 14, Vers 11 steht zwar nicht explizit "Murren", aber es kommt darauf hinaus: Sie sprachen zu Mose, er hasse sie, weil in Ägypten keine Gräber waren und sie weggeholt wurden, um in der Wüste zu sterben. Sie reklamieren also.
In Kapitel 15, Vers 24 heißt es: "Das Volk murrte wieder Mose und sprach: Was sollen wir trinken?"
In Kapitel 16, Vers 2: "Die ganze Gemeinde der Kinder Israel murrte wieder gegen den Herrn und gegen Aaron in der Wüste."
Und in Kapitel 17, Vers 2: "Das Volk haderte mit Mose."
Das Murren zeigt, dass man mit der Situation nicht einverstanden ist. Es ist eine Art Protest, eine Forderung: "Das lasse ich mir nicht gefallen, das lasse ich mir nicht bieten. Das steht mir zu, und das muss ich haben, sonst bin ich nicht zufrieden."
Wir wissen vielleicht nicht immer, was wir damit wirklich tun. Vielleicht will uns dieses Kapitel 17 hier zeigen, erstens wie wenig Grund wir haben, zu murren, Gott zu misstrauen und zu denken, er mache alles falsch. Zweitens zeigt es uns, wie schlimm das Murren eigentlich ist.
Der Judasbrief sagt uns, dass Murren ein Merkmal der Gottlosen ist. Im Judasbrief wird das drei- bis viermal erwähnt: "Das sind Murrende, sie murren, sie empören sich." Dort heißt es von Menschen, die gottlos sind und hochmütig reden, im Vers 16: "Die sind murrende, mit ihrem Los unzufriedene, die nach ihren Listen wandeln, und ihr Mund redet stolze Worte."
Das Volk durstete nach Wasser und murrte wieder zu Mose: "Warum hast du uns aus Ägypten heraufgeführt, um mich und meine Kinder und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen?" Da schrie Mose zum Herrn.
Das Volk hat einen Fürbitter, einen Fürsprecher bei Gott: Jesus Christus, den Gerechten. Wären wir nicht durch ihn verbunden und hätten wir ihn nicht, dann hätte Gott tausendmal Anlass und Gelegenheit gehabt, uns in unserem Murren umkommen zu lassen.
Was hätte das Volk ohne diesen Fürbitter getan, der zu Gott ruft? Und Gott antwortet auf Mose wiederum in Gnade.
Gottes Antwort und die Offenbarung seiner Macht
Und diesmal in welcher Weise?
Verse 5 und 6: Der Herr sprach zu Mose: „Gehe hin vor das Volk, nimm dir von den Ältesten Israels und deinen Stab, womit du den Strom geschlagen hast, und nimm ihn in deine Hand. Gehe hin, siehe, ich will selbst vor dir stehen auf dem Felsen am Horeb. Du sollst den Felsen schlagen, und es wird Wasser aus demselben herauskommen, dass das Volk trinke.“
Mose tat also vor den Augen der Ältesten Israels. Das sollten sie sehen. Vor ihren Augen musste das geschehen.
Gott hatte auf das erste Murren Manna gegeben, das oft in der Dunkelheit der Nacht kam. Niemand sah es, aber es war da. Aber jetzt sollten sie es mit eigenen Augen sehen.
Der Stab, mit dem der Strom geschlagen worden war, war der Ausdruck von Gottes Macht über Ägypten und von Gottes Gerichten über Ägypten. Und jetzt schlägt Mose mit diesem Stab den Felsen.
„Gott hat seinen Sohn an unserer Stelle geschlagen, Gott hat ihn gerichtet. ‚Schwert, erwache wieder meinen Hirten, wieder den Mann, der mein Genosse ist, und schlage ihn.‘ Es gefiel ihm, ihn zu zerschlagen“ (Jesaja 53, Zacharja 13,7).
Sacharja 13,7: „Schwert, erwache wieder meinen Hirten und wieder den Mann, der mein Genosse ist“, spricht der Herr der Herrscharen. „Schlage den Hirten!“
Und Jesaja 53,10: „Doch dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen.“
Gott hat seinen Sohn unseretwegen geschlagen. Wie können wir je daran zweifeln, dass Gott uns irgendetwas vorenthalten will, weil er uns etwas nicht gönnt?
Wenn wir bedenken, dass Gott seinen Sohn geschlagen hat für unsere Sünde, für unsere Auflehnung und auch für unser Murren, wie muss uns das demütigen? Wie muss das unser Murren stillen?
Wenn wir das sehen und unser Murren nicht gestillt wird, dann haben wir nicht wirklich erkannt, was dort geschehen ist.
Dann befürchte ich, dass wir ein hartes, ein herzhartes, ein gottloses Herz haben – ein Herz wie der Pharao.
Wenn uns das nicht berührt und bewegt, wenn wir uns nicht schämen für unser Murren und uns nicht demütigen und bekennen, dass es übel, schlimm und böse ist, dann fehlt uns das Verständnis.
Das muss uns demütigen. Wenn wir das sehen, wie können wir dann noch murren und mit Gottes Führen und Schicken unzufrieden sein?
Nein, Gott weiß, was er tut. Er weiß, wie er sein Volk führt, wie er uns führt. Er führt uns auch so, dass unsere Herzen offenbar werden müssen.
Gott führt uns so, dass wir auch uns selbst kennenlernen.
Die Notwendigkeit der Selbsterkenntnis und Gottes Erziehung
Natürlich hätte Gott das Volk jederzeit so führen können, dass es niemals versucht gewesen wäre, zu sündigen. Aber dann hätte es nie erkannt, wie schlimm und böse ihre Herzen wirklich sind. Deshalb führt Gott uns so, dass wir es erkennen.
Wenn wir von uns denken, wir seien etwas Besonderes, wir seien weit vorangekommen und Gott ergeben, wenn wir mit uns selbst zufrieden sind, wird Gott uns auf seine Weise lehren, was in unseren Herzen wirklich steckt.
In unseren Herzen ist Widerspruch gegen Gott. Unsere Herzen sind böse. Deshalb brauchen wir unseren Herrn, unseren Gott, unseren Retter, der uns in der Gottesfurcht erleuchtet und unser Herz eint zur Furcht seines Namens.
David hat so gebetet, und zwar steht das in Psalm 86, Vers 11: „Lehre mich, Herr, deinen Weg, ich will wandeln in deiner Wahrheit; einige mein Herz zur Furcht deines Namens.“
Herr, bewahre du mich, bewahre mein Herz in der Gottesfurcht.
Nun werden wir noch sehen, warum es so wichtig ist, dass wir uns selbst kennenlernen und warum Gott das Volk so führte, dass es sich und sein Herz kennenlernt. Das steht ausdrücklich in 5. Mose 8,2:
„Du sollst gedenken des ganzen Weges, den der Herr, dein Gott, dich hat wandern lassen, diese vierzig Jahre in der Wüste, um dich zu demütigen, um dich zu versuchen, um zu erkennen, was in deinem Herzen ist.“
Gott wusste natürlich, was in den Herzen ist, aber wir sollen es selbst erkennen. Wir müssen es erkennen. Darum führt Gott uns so und lässt uns auch scheitern, versagen und Dinge tun, für die wir uns später schämen.
So lehrt er uns, dass wir uns nicht mehr selbst rühmen können, sondern nur noch Gott. Es bleibt einfach nichts anderes übrig.
Die Bewährung im Kampf gegen Amalek
In Kapitel 17 begegnen wir den Amalekitern. Hier halte ich Folgendes fest: Gott hat das Volk inzwischen so weit gelehrt und erzogen, dass es nun bewaffneten Feinden gegenübertreten kann. Das war anfangs nicht möglich.
Im Kapitel 13 hatten wir gelesen, dass Gott sein Volk nicht durch das Philisterland führte, damit es nicht umkehrte nach Ägypten, wenn es den Krieg sähe (2. Mose 13,17). Jetzt ist das Volk offensichtlich so weit, dass es etwas gelernt hat. Auch wenn wir denken, dass wir auf dem Weg nichts lernen, lernen wir doch. Wenn du weiterhin im Glauben bist und dem Herrn nachfolgst, lehrt er dich. Wir machen wirklich Fortschritte.
Wir müssen mit ihm gegen Gottes Feinde kämpfen. Seine Erlösten müssen lernen, seine Mitarbeiter im Kampf gegen die Feinde Gottes und seines Volkes zu sein. Gottes Kampf wird nun auch unser Kampf (Epheser 6,12). Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut. Gottes Kampf wird unser Kampf.
Ja, Gott macht uns zu seinen Mitarbeitern. Er hat hohe Absichten mit uns.
Vorbereitung auf den Bundesschluss am Sinai
Das Kapitel 18: Hier habe ich einfach zwei Titel gesetzt, aber diese lassen wir aus und kommen direkt zum Kapitel 19.
In Kapitel 18 gibt es erstens Jethros Besuch, der Gemeinschaft durch Anbetung darstellt, und zweitens Jethros Rat, der Gemeinschaft durch Rechtsprechung vermittelt.
Der folgende Abschnitt ist Abschnitt zwei.
Zur Einteilung des Bundesschlusses am Sinai, Kapitel 19 bis 24: Man kann diesen Abschnitt weiter gliedern. Zuerst wird uns etwas über die Absicht des Bundes gesagt, dann über die Bedingungen des Bundes. Drittens folgen die Gebote des Bundes, viertens ein Mittler des Bundes und fünftens der Altar des Bundes.
Schon im Gesetz wird darauf hingewiesen, dass es einen Mittler und einen Stellvertreter braucht, damit das Volk seine Bestimmung überhaupt erreichen kann.
Dann folgt die Anwendung der Gebote des Bundes in den Kapiteln 21 bis 23. Siebtens wird das Blut des Bundes erwähnt, das beim Verlesen der Gebote gesprengt wird, und achtens die Herrlichkeit des Bundes.
Gottes Absicht mit dem Volk Israel
Was war Gottes Absicht? Als er das Volk rettete und aus Ägypten herausführte – was war seine Absicht?
Lesen wir im Kapitel 19 die Verse 1 bis 6: Im dritten Monat nach dem Auszug der Kinder Israel aus dem Land Ägypten, an diesem selben Tag, kamen sie in die Wüste Sinai. Sie brachen auf von Rephidim, kamen in die Wüste Sinai und lagerten dort. Israel lagerte sich gegenüber dem Berg.
Mose stieg hinauf zu Gott, und der Herr rief ihm vom Berg zu und sprach: „So sollst du zum Hause Jakob sprechen und den Kindern Israel kundtun: Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe, wie ich euch getragen auf Adlers Flügeln und euch zu mir gebracht habe. Und nun, wenn ihr fleißig auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein.“ Das sind die Worte, die du zu den Kindern Israel reden sollst.
Gott führt sein Volk zu sich. Das Volk soll also bei ihm sein. Es soll ihm als Priester dienen und als ein Königtum an seiner Regierung teilhaben. Das ist eigentlich alles ausgedrückt, was Gott mit der Errettung beabsichtigt: Die Erlösten sollen bei ihm sein, sie sollen ihm als Priester nahen, und sie sollen als ein Königtum an seiner Regierung teilhaben.
Das ist ein so wunderbarer Satz, eine so großartige Aussage, eine großartige Tatsache: „Ich habe euch getragen.“ Gott hat das Volk ja geführt – das stimmt, er hat es geführt –, aber nicht nur geführt, sondern er hat es auch getragen. Das wird hier deutlich. Gott hat dieses Volk getragen. Dieses Volk hätte es längst verdient, dass Gott es liegen lässt und sich selbst überlässt. Aber er hat es getragen. So trägt Gott sein Volk.
Wir können hier erkennen, was Gott mit uns tut und was er auch mit dem neutestamentlichen Gottesvolk tut. Das Volk, das er sich in Christus, seinem Sohn, erwählt hat, das er berufen und gerechtfertigt hat, das wird er auch vollenden. Er trägt es zu sich.
Lässt diese Wahrheit dein Herz irgendwie schwingen? Lässt das in deinem Herzen eine Seite mitschwingen? Gott will, dass wir bei ihm sind. 1. Petrus 3,18 sagt: „Denn auch Christus hat einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe.“ Ja, hier ist das Ziel erreicht.
Darin ist natürlich viel enthalten, wovon wir noch reden müssen. Aber hier ist das Ziel erreicht: Die Errettung geht von Gott aus. Er ist es, der zum Heil erwählt. Er hatte Abraham erwählt und damit alle Nachkommen Abrahams, die noch gar nicht da waren, Verheißungen gegeben. Diese Verheißungen erfüllt er. Alles geht von Gott aus: Er hat dieses Volk erwählt, errettet und zu sich gebracht.
Im Epheserbrief steht in Kapitel 1, Vers 4: „Denn er hat uns in ihm erwählt, bevor der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und tadellos vor ihm sein sollen.“ Wieder das Gleiche: In Christus erwählt, damit wir vor ihm sein sollen. Das ist das hohe Ziel der Erlösung.
Und am Ende, wenn wir dort sind, an diesem Ziel, dann werden wir nichts anderes so sehr wollen und nur noch das wollen – gar nichts anderes mehr –, als da zu sein, wo der Herr ist. Wir freuen uns jetzt auch darauf, aber es gibt immer noch andere Dinge, die wir wollen, dieses und jenes. Manches nimmt uns in Beschlag. Dann kommen wir darauf zurück: Eigentlich wollen wir ja für den Herrn leben und einmal da sein, wo der Herr ist.
Der Herr führt und erzieht uns so, dass dieser Wunsch immer stärker wird und immer mehr alle anderen verdrängt. Am Schluss werden wir so sein, dass wir nur noch eins wollen: beim Herrn sein und gar nichts anderes. Wir sollen ihm als Priester dienen – nein, als ein Priestertum. Priester sind solche, die in Gottes Gegenwart treten dürfen und können. Das ist ein Priester ganz einfach umschrieben: jemand, der in Gottes Gegenwart treten kann und darf.
Und wir sollen als ein Königtum an seiner Regierung teilhaben. Danach folgen dann die Bedingungen des Bundes.
Die Bedingungen des Bundes und die Rolle des Gehorsams
Nun, diese Bedingungen wurden bereits im Vers 5 angesprochen und werden dort ausdrücklich wiederholt. Das ganze Gesetz enthält die Bedingungen des Bundes.
Wir wollen uns jetzt nicht mit dem Sinn und der Bedeutung des Gesetzesbundes beschäftigen, sondern einfach diese Grundwahrheit erkennen: Die Bedingungen des Bundes zeigen, dass die Vorrechte, für die Gott uns bestimmt hat, nur wirksam werden können, wenn wir Gottes Willen ergeben sind. Sie können nicht wirksam werden, wenn wir noch im Eigenwillen gefangen sind.
Darum muss Gott unseren Willen ihm zuneigen und uns seinen Willen ergeben machen. Das wird eine ganz wichtige Rolle in den Kapiteln spielen, die etwas weiter hinten kommen. Gott muss uns willig machen, denn ein williges Volk muss er haben. Ein Volk, das bereit ist, Gottes Willen über seinen eigenen zu stellen und sich seinen Willensäußerungen zu unterwerfen. Das ist das Prinzip, das wir hier sehen.
Beim Gesetzesbund war es so, dass das Volk zuerst lernen musste, dass es das nicht vermag. Das Volk war überzeugt, dass es das Gesetz voll erfüllen könne. Wahrscheinlich mit solcher Begeisterung, wie Patrick es in richtiger Begeisterung sagt: "Ja, das machen wir voll, ja, jawohl." So sagten sie: "Das Gesetz machen wir voll gut, ja, machen wir." Sie waren ganz überzeugt, dass sie das können.
Doch sie mussten am Gesetz lernen, dass sie es nicht vermögen, dass in ihnen, in ihrem Fleisch, nichts Gutes ist. Erst die Gnade vermag das zu bewirken.
Manche Christen denken, Gnade bedeute, dass sie Gott nun nicht mehr gehorchen müssten. Das ist jedoch total verkehrt. Gnade ist einfach die andere Methode, um uns dahin zu bringen, dass wir Gott gehorsam sind. Aber Gott kommt von seinen Forderungen nie zurück, niemals.
Gott verlangt von seinem Volk Gehorsam, und er ist von diesen Forderungen nie zurückgekommen. Mittels des Glaubens – und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme – sind wir sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken. Durch die Gnade sind wir befähigt, Gottes Willen zu tun, seinen Willen zu wählen und durch Gottes Gnade seinen Willen zu erfüllen.
Wenn wir die Zehn Gebote in diesem Licht lesen, sehen wir, dass darin lauter Forderungen enthalten sind, von denen Gott nie zurückgekommen ist – außer vom Sabbat. Aber das Sabbatgebot hat eine besondere Erfüllung. So hat Gott das Sabbatgebot nicht einfach gestrichen, sondern erfüllt.
Die Gebote des Bundes als Ausdruck der Liebe zu Gott und zum Nächsten
Die Gebote des Bundes, das ist das, was hier als drittes vermerkt ist, finden sich in Kapitel 20, Verse 1 bis 17. Die Zehn Gebote – noch elf Minuten –, die Zehn Gebote sind allesamt Äußerungen der beiden obersten Gebote, nämlich Gott zu lieben über alles und den Nächsten zu lieben wie sich selbst.
Die ersten vier Gebote fordern die Liebe zu Gott, und die sechs folgenden Gebote fordern die Liebe zum Nächsten. Das Neue Testament spricht immer wieder davon, dass Gott uns befiehlt, ihn zu lieben und die Brüder zu lieben. Dieses Gebot ist niemals aufgehoben worden.
Das erste der Zehn Gebote lautet: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Gott muss den alleinigen und unbestrittenen Vorrang in unserem Leben haben – er allein. Keiner darf neben ihm ein Rivale sein. Das bedeutet in der Sprache des Neuen Testaments die erste Liebe. Wenn wir von der ersten Liebe gefallen sind, hat Gott etwas gegen uns. „Ich habe dich verlassen“, sagt er dann, und dann hat er etwas gegen uns.
„Du sollst dir kein Bildnis machen“ – das können wir allgemein so formulieren: Wir dürfen uns keinen Gott machen, der uns behagt, und ihn so zurechtlegen, dass er uns gefällt. So wie man ein Foto von der Verlobten hat. Ich hatte auch so ein Bild, als ich verlobt war. Dann holte ich es hervor – meine Frau, nein, noch nicht damals, aber jetzt meine Frau. Ich freute mich an diesem Bild und steckte es dann wieder zurück.
Manche denken, Gott sei auch so. Sie haben ihre eigenen Vorstellungen von Gott. Sie denken, er sei einfach da und auf Abruf bereit. „Ich hole mir ihn, wenn ich Trost brauche, wenn ich Hilfe brauche, dann lasse ich mich trösten und stecke ihn wieder weg.“ Gott ist nie in unserer Hand, niemals. Wir sind in Gottes Hand.
Darum dürfen wir uns von Gott kein Bild machen, sondern wir dürfen nur dem glauben, was Gott von sich selbst gesagt hat, und uns im Glauben diesem Wort unterordnen. Wir dürfen den Namen des Herrn nicht zu eitel aussprechen. Wir dürfen den Namen Gottes nie auf die Ebene menschlicher Namen und Interessen herabziehen.
So könnten wir jetzt durch diese Gebote alle durchgehen, aber wir müssen darauf achten, dass wir ein bisschen weiterkommen.
Mittler und Altar des Bundes als Zeichen der Gnade
Dann haben wir den Mittler des Bundes, in den Versen 18 bis 21, ein ganz deutliches Zeugnis dafür, dass das Volk durch das Gesetz niemals die Bestimmung erfüllen könnte. Das Volk empfindet und merkt dies auch und bittet Mose, dass er an ihrer Stelle vor Gott für sie eintreten möge. Genau das tut unser Mittler für uns.
Fünftens folgt der Altar des Bundes, in den Versen 22 bis 26, mit einem heiligen Gebot, einem von Gott geoffenbarten Willen, den er niemals zurücknehmen wird. Wir müssen uns seinem Willen beugen; Gott wird sich nie unserem Willen beugen, er wird es nicht tun.
Mit solchen Geboten, mit heiligen Willensäußerungen, ist ein sündiges Volk natürlich hoffnungslos überfordert. Darum braucht es einen Altar, einen Stellvertreter, jemanden, der die Sünde und die Schuld all ihrer Unterlassungen und Übertretungen trägt. So spricht das Gesetz laufend schon von Christus – mitten in den Geboten, mitten in der Gabe des Gesetzes, wenn wir immer wieder an Christus erinnert werden.
Kapitel 21 bis 23 enthalten die Anwendung der Gebote des Bundes. Dann folgt Kapitel 24 mit dem Blut des Bundes. In den Versen 21 bis 23 finden sich verschiedene Gebote, die sich auf einzelne Lebensbereiche beziehen. Hier werden die zehn Gebote, die Gebote des Bundes, angewendet.
Kapitel 24, Verse 1 bis 8, beschreibt das Blut des Bundes. Ohne Blut ist der Bund nicht geschlossen und aufgerichtet worden. Mose kam und erzählte dem Volk alle Worte des Herrn und alle Rechte. Das ganze Volk antwortete mit einer Stimme und sprach: „Alle Worte, die der Herr geredet hat, wollen wir tun.“
Mose schrieb alle Worte des Herrn nieder. In Vers 4 heißt es: Mose machte sich früh am Morgen auf und baute einen Altar unten am Berg. Er errichtete zwölf Denksteine nach den zwölf Stämmen Israels. Dann sammelte er Jünglinge der Kinder Israel und sie opferten Brandopfer und schlachteten Friedensopfer für den Herrn.
Mose nahm die Hälfte des Blutes und füllte es in Schalen. Die andere Hälfte sprengte er an den Altar. Er nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes vor. Das Volk sprach: „Alles, was der Herr geredet hat, wollen wir tun und gehorchen.“
Mose nahm das Blut und sprengte es auf das Volk und sprach: „Siehe, das Blut des Bundes, den der Herr mit euch gemacht hat über alle diese Worte.“ Das Blut des Bundes erinnert das Volk daran, dass Gott darauf besteht, dass jedes Gebot gehalten wird und dass er die Übertretung eines jeden Gebotes rächen wird. Er wird die Strafe einfordern. Der Tod ist die gerechte Strafe für das Übertreten von Gottes Willen.
Das geschieht hier am Altar. Es werden Stellvertreter vor den Augen des Volkes geschlachtet. Christus, unser Stellvertreter, hat mit seinem Blut für unsere Schuld bezahlt.
Was bedeutet Blutbesprengung? Petrus erinnert an diese Handlungen und sagt im ersten Petrusbrief, dass die Christen auserwählt sind zum Gehorsam und zur Blutbesprengung Christi. Warum verknüpft er diese beiden Dinge – Gehorsam und Blutbesprengung?
Wir können uns gut vorstellen, wie es denen zumute war, die Israeliten standen da und begriffen, dass Unschuldige geschlachtet werden, ihr Leben lassen müssen. Dann wird das Blut, das vergossen wurde, auf die Zuhörenden gesprengt, gespritzt.
Da trifft plötzlich ein Tropfen Blut, und sie begreifen: Ein anderer muss geschlachtet werden – meiner Schuld und meiner Sünden wegen. Es ist die Wirkung des Todes Jesu für unser Gewissen.
Das lehrt mich Gehorsam. Verschiedene Mittel, mit denen uns Gott Gehorsam lehrt, können wir daran sehen: Christus verblutete für mich, und das lehrt mich, das Böse und die Sünde zu verabscheuen. Es lehrt mich, mich ihm zu heiligen und mich ihm auszuliefern. So lehrt es mich Gehorsam.
Wir sind auserwählt – das ist Gnade – zum Gehorsam. Das hängt miteinander zusammen. Gott muss ein williges Volk haben, und alle Vorrechte des Bundes können nur durch ein gehorsames Volk verwirklicht werden.
Darum wird es in den Kapiteln 25 und folgende weitergehen. Darüber werden wir uns dann morgen Gedanken machen müssen.