Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 126: Der Messias tut Wunder, Teil I.
Einführung in die Heilung der Schwiegermutter
Wir haben dem Herrn Jesus zuletzt dabei zugesehen, wie er in Galiläa in einer Synagoge predigte und es dabei zu einer Konfrontation mit einem unreinen Geist kam. Schauen wir, wie die Geschichte weitergeht.
Markus 1,29-31: Sobald sie aus der Synagoge hinausgingen, kamen sie mit Jakobus und Johannes in das Haus Simons und Andreas. Die Schwiegermutter Simons aber lag fieberkrank danieder, und sofort sagten sie ihm von ihr. Er trat hinzu, ergriff ihre Hand und richtete sie auf. Das Fieber verließ sie, und sie diente ihnen.
Simon Petrus war also verheiratet. Wer verheiratet ist, hat auch eine Schwiegermutter. Diese wohnte mit Simon und Andreas im selben Haus und war krank, scheinbar sehr krank. Sie hatte Fieber, das sie so schwer erwischt hatte, dass sie nicht aufstehen konnte.
Wieder war es der Herr Jesus, der sich um dieses Problem kümmerte. Man erzählte ihm von ihr, er ging hin, griff ihre Hand und richtete sie auf. Das Fieber verschwand. Mehr noch: Sie schien sofort wieder zu Kräften gekommen zu sein, denn es heißt ausdrücklich, dass sie ihnen diente. Und...
Die Bedeutung der Heilung als Wunder
Der letzte Punkt ist in mehrfacher Hinsicht interessant. Zum einen wird hier deutlich, dass es sich tatsächlich um ein Wunder handelt. Wer längere Zeit Fieber hat und krank im Bett liegt, braucht nämlich im Allgemeinen ein paar Tage, um wieder völlig fit zu werden. Normalerweise kann man nicht sofort wieder voll durchstarten und den Gästen dienen.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Wir reden hier von einem Dienst, der mit schwerer körperlicher Arbeit einhergeht. Dazu gehören das Besorgen von Feuerholz, das Schleppen von Wasserkrügen, das Schlachten von Vieh und ähnliche Tätigkeiten. Das ganz normale Leben einer Hausfrau in der Antike war aus heutiger Sicht Schwerstarbeit – ganz ohne Staubsauger, ohne Elektroherd und ohne Fertigpizza.
Nicht umsonst heißt es über eine solche Frau in Sprüche 31,17: „Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und macht ihre Arme stark.“ Wer tagelang fiebrig im Bett liegt, steht nicht einfach auf und startet durch, es sei denn, der Herr Jesus richtet ihn auf.
Wir werden das noch an vielen Stellen im Neuen Testament sehen. Die Heilungen Jesu sind, auch wenn sie sehr nüchtern beschrieben werden, mehr als das, was ein Arzt zu leisten imstande ist. Ein Arzt kann den natürlichen Heilungsprozess unterstützen, aber er kann nicht auf übernatürliche Weise Kraft geben. Der Herr Jesus tut das aber andauernd.
Die übernatürliche Kraft der Heilungen Jesu
Seine Gelähmten brauchen keinen Physiotherapeuten für ihre versteiften Gelenke, sondern sie springen einfach herum. Seine Blindgeborenen können sehen, obwohl sie nie die Chance hatten, in ihrem Gehirn ein Sehzentrum auszubilden.
Wenn Jesus heilt, dann sind seine Heilungen Wunder. Auf übernatürliche Weise greift Gott in das Leben von Menschen ein – und das in einer Häufigkeit, die absolut überraschend ist. Ja, es gibt auch Heilungen im Alten Testament, aber sie sind selten.
Die Menschen zur Zeit Jesu konnten nicht damit rechnen, dass ständig Kranke durch ein Wunder gesund wurden. Doch dann kommt der Messias, und plötzlich ändert sich alles. Das muss für die Zeitgenossen des Herrn Jesus genauso verblüffend gewesen sein, wie es heute für uns ist, wenn wir davon lesen.
Wunder sind immer die Ausnahme, und im Fall des Herrn Jesus bleibt es nicht bei einem einzigen Wunder.
Die Heilungen als Zeichen des Messias
Markus 1, Verse 32-34: Als es Abend wurde und die Sonne unterging, brachten sie alle Leidenden und Besessenen zu ihm. Die ganze Stadt war an der Tür versammelt. Er heilte viele, die an verschiedenen Krankheiten litten, trieb viele Dämonen aus und ließ die Dämonen nicht sprechen, weil sie ihn kannten.
An dieser Stelle müssen wir eine wichtige Sache verstehen: Krankheiten sind im Neuen Testament ein Bild für das Verlorensein des Menschen. Wenn der Herr Jesus später sagt, nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken, dann ist das Bild der Kranken ein Bild für die Sünder, die er zur Buße rufen will.
Es ist wichtig, dass wir das verstehen. Die Heilung von Kranken ist mehr als nur ein Akt der Barmherzigkeit. Natürlich ist sie das auch, aber vor allem ist das Heilen von Kranken ein Zeichen. Es ist ein Zeichen, das auf Jesus als den Messias hinweist.
Wer heute gesund wird, wird wieder krank werden und schließlich sterben. Deshalb ist eine Heilung als Wunder, wenn man darüber nachdenkt, eine Art Wunder, das eigentlich wenig Sinn macht – es sei denn, das Wunder selbst ist ein Zeichen. Ein Zeichen, das uns auf eine Krankheit hinweist, die viel schlimmer ist als Blindheit, Lähmung oder Besessenheit.
Genau darum geht es: Die Diagnose, die uns tatsächlich einmal umbringen wird, lautet: Sünder, ich bin ein Sünder. Und ich brauche einen Arzt, der sich dieser Krankheit meiner Seele annimmt. Ich brauche einen Arzt, der mich nicht nur einmal heilt, obwohl er weiß, dass ich irgendwann an einer anderen Krankheit sterben werde. Ich brauche einen Arzt für meine Seele, der mich zur Buße führt, mir ein neues Herz gibt und mir ewiges Leben schenkt.
Die prophetische Erfüllung in Jesu Heilungsdienst
Als dieser Arzt, der Messias, auf der Erde lebte, waren seine vielen Heilungen und Exorzismen ein Beleg dafür, dass er derjenige war, der wirklich gesund machen konnte. Bereits im Alten Testament wird dieser Bezug prophetisch hergestellt.
Wir lesen in Matthäus 8,16-17: „Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister aus mit seinem Wort, und er heilte alle Leidenden, damit erfüllt wurde, was durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten.“
Das Zitat stammt aus Jesaja 53,4. Der Heilungsdienst des Herrn Jesus war also eine Erfüllung dieser lange zurückliegenden Prophetie.
Das Kapitel Jesaja 53 spricht prophetisch von dem Messias, von dem, der kommen sollte, um sich Schuld und Sünden aufzuladen, von dem, der schweigend als Schuldopfer für andere sterben wollte.
Die Frage ist: Woran sollte man diesen Retter erkennen? Für den Apostel Matthäus ist das klar an den vielen Heilungen und Exorzismen zu erkennen.
Noch einmal Matthäus 8,17: „Damit erfüllt wurde, was durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten.“
Der Unterschied zwischen Wunderheiler und Messias
Dieser Jesus aus Nazaret ist der Messias. Jeder kann es sehen, wenn er beobachtet, wie sich die Kranken vor dem Haus von Simon und Andreas drängen und wie einer nach dem anderen gesund wird.
Jeder kann es hören, wenn Jesus den Dämonen gebietet, auszufahren, und ihnen verbietet zu reden. Für jeden, der den Messias erkennen will, ist an dieser Stelle alles klar.
Wir verstehen vielleicht jetzt den Unterschied zwischen einem Wunderheiler und einem Messias. Der Wunderheiler tut die Wunder, weil er sich darüber definiert. Der Messias braucht die Wunde eigentlich nicht. Deshalb heilt der Herr Jesus auch nicht alle Kranken, die ihm begegnen.
Es kann sogar sein, dass er, wie am Teich Bethesda, nur einen einzigen Menschen gesund macht. Er braucht die Wunde nicht, aber er tut sie. Er tut sie, weil er will, dass Menschen in ihm mehr als einen Wunderheiler erkennen, dass sie in ihm den sehen, der den ganzen Menschen gesund machen kann und gesund machen will.
Abschluss und persönlicher Impuls
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dich fragen, welche Bedeutung die Wunder Jesu für dich haben.
War das schon alles für heute? Bitte bete weiter für die kleine Marie, die vorletzten Freitag fünfzehn Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin geboren wurde. Sie liegt mir sehr am Herzen.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.