Rückblick auf vergangene Reisen und Einführung ins Thema
Gesegneten guten Abend! Ich glaube, es ist fast ein halbes Jahr her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. Ich habe ein wenig darüber nachgedacht: Ich war fast nur auf Reisen.
Im November war ich in Rumänien, im Dezember in Moldawien, im Januar in Kasachstan. Im Februar war ich wieder in Rumänien, und jetzt ist der März auch schon vorbei.
Gerade bin ich von einer Reise nach Heilbronn und Ilvesheim zurückgekehrt. Das hat sich gut ergeben. Ich dachte mir, das passt ideal, dass ich noch für zwei Tage in Neulußheim vorbeischauen kann. Als wir das geplant haben, habe ich Wolfgang gesagt: Ich bin sowieso schon in eurer Gegend, da kann er doch nicht einfach an euch vorbeifahren.
Heute möchte ich gern etwas aus dem Ersten Buch Mose weitergeben. Ich habe vor, heute mit dem ersten Kapitel des Ersten Buches Mose zu beginnen und morgen mit der Offenbarung Kapitel 22 aufzuhören.
Das Thema ist also der Gartentempel oder der Tempelgarten. Ich möchte das über Eden weitergeben, aber zunächst einige Dinge als Einführung.
Die Schöpfung und die Bedeutung der ersten Tage
Kapitel 1, Vers 1: Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Die Erde war wüst und leer.
Was hier geschrieben steht, beschreibt den ersten Tag. Gott nannte ihn aber noch nicht Tag. Er gab dem Tag erst seinen Namen, als das Licht geschaffen war. Am gleichen Tag schuf Gott das Licht. Nachdem er das Licht erschaffen hatte, trennte er Licht und Finsternis. Das Licht nannte er Tag, die Finsternis nannte er Nacht. Doch all dies geschah am ersten Tag.
Das bedeutet, Gott schuf den Kosmos, das All, aber es war leer. Die Erde war leer, der Kosmos war leer. Es steht hier: wüst und leer. Wüst bedeutet eigentlich formlos oder fehlende Ausgestaltung. Leer bedeutet klar fehlender Inhalt. Das sind zwei verschiedene Dinge.
Die ersten drei Tage dienen dazu, die fehlende Ausgestaltung zu ändern, also etwas zu gestalten. Die zweiten drei Tage dienen dazu, das Leersein zu ändern, also Inhalt zu schaffen. Gott hat das sehr weise gemacht. Er hätte natürlich alles in einer Sekunde schaffen können, wollte es aber nicht. Wahrscheinlich wollte er uns dadurch etwas mitteilen.
Die ersten drei Tage sind Trennungen. Zum Beispiel am ersten Tag: Gott trennte Licht und Finsternis. Der Kosmos war da, und das Licht leuchtete hinein. Licht und Finsternis wurden getrennt, ein Teil war Schatten, dunkel, und ein Teil hell. Das war das Erste, was gestaltet wurde.
Am zweiten Tag entstand etwas Neues durch eine weitere Trennung. Gott sprach: Es werde eine Ausdehnung, eine Weite, etwas Weites. Wir würden heute sagen: eine Atmosphäre inmitten der Wasser. Diese Ausdehnung sollte eine Trennung zwischen den Wassern sein. Gott machte die Ausdehnung, die Atmosphäre, und trennte die Wasser unterhalb der Ausdehnung von den Wassern oberhalb der Ausdehnung. Er hob einen Teil des Wassers an, der andere Teil blieb. Dazwischen war der Atmosphärenhimmel, den Gott Himmel nannte.
Nun haben wir zwei Dinge, die Himmel heißen. Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde, also das Weltall, den Kosmoshimmel. Hier aber ist der Ausdehnungshimmel, der Atmosphärenhimmel. Zwei Himmel haben wir jetzt schon. Und wir wissen alle, dass Gott auch im Himmel wohnt. Das ist ein ungeschaffener Himmel. Insgesamt haben wir also mindestens drei Himmel.
Das war der zweite Tag.
Am dritten Tag wird wieder getrennt, aber hier ist etwas Besonderes. Gott spricht am dritten Tag nämlich zweimal. Am ersten Tag sprach er einmal, am zweiten Tag einmal, am dritten Tag aber zweimal.
Zuerst sagte Gott: Die Wasser unter dem Himmel sollen sich an einem Ort sammeln, und das Trockene soll sichtbar werden. So geschah es. Das Trockene nannte er Erde, die Sammlung der Wasser nannte er Meere.
Er trennt also das Trockene vom Feuchten, Land und Meer entstehen. Nun gibt es drei Lebensräume: den Himmelsraum, den Kosmos, das All; den Atmosphärenraum, den Luftraum; und den Landraum, der neu entsteht. Wieder entsteht ein neuer Lebensraum durch Trennung, durch Scheidung.
Das Besondere am dritten Tag ist das Interessante: Gott spricht ein zweites Mal in Vers 11. Er sagt: Die Erde lasse Gras hervorsprießen. Über das ganze Land breitet sich ein grüner Teppich aus, grünes Gewächs, das Samen hervorbringt, und Fruchtbäume, die Frucht tragen.
Die Erde brachte Gras hervor, grünes Gewächs, das Samen hervorbringt, nach seiner Art, und Bäume, die Frucht tragen, in denen ihr Samen ist, nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.
Die Füllung der Lebensräume an den folgenden Tagen
Und dann kommt der vierte Tag. Nun werden keine neuen Lebensräume mehr geschaffen. Stattdessen werden die drei bereits entstandenen Lebensräume gefüllt.
Wir erinnern uns: Zuerst war der Himmelsraum, das All, da. Jetzt wird das All gefüllt. Das, was am ersten Tag geschaffen wurde, wird am vierten Tag ausgefüllt. Gott sagte, es sollen Lichtträger an der Weite, an der Ausdehnung der Himmel sein, um den Tag von der Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen für die Zeiten, Tage und Jahre sein.
So werden die Sterne, die Sonne und der Mond geschaffen. Sie sollen über den Tag herrschen: die Sonne über den Tag, der Mond über die Nacht und die Sterne sollen in der Nacht leuchten.
Am fünften Tag, erinnern wir uns, war der zweite Tag der Tag, an dem der Atmosphärenhimmel, der Lufthimmel, entstand und das Wasser, das Meer. Genau diese zwei Lebensbereiche werden jetzt gefüllt. Gott sagt, die Wasser sollen wimmeln von Gewimmel, von lebenden Seelen oder Lebewesen, und Vögel sollen in der Luft fliegen. Gott segnet sie und sagt: Ihr sollt fruchtbar sein, euch vermehren, die Wasser in den Meeren füllen und die Vögel auf der Erde vermehren.
Dann kommt der sechste Tag. An diesem Tag ist das Besondere, dass Gott gleich mehrfach spricht – eigentlich sogar viermal. Gott sagt: Die Erde bringe hervor lebende Seelen, also das Land. Übrigens ist das Wort Erde und Land das Gleiche. Im Hebräischen heißt es Eretz, wie in Eretz Israel, Land Israel. Eretz bedeutet hier einfach Erde, wir müssen es aber mit Land übersetzen. Das Land soll lebende Lebewesen hervorbringen.
Wir erinnern uns: Am dritten Tag war der Landraum neu geschaffen worden. Jetzt wird dieser Landraum mit Lebewesen gefüllt: Vieh, sich regendes Getier und wild lebendes Getier der Erde, jeweils nach seiner Art (Vers 25). Gott machte das wild lebende Getier der Erde, das Vieh nach seiner Art und alles sich Regende des Erdbodens nach seiner Art. Gott sah, dass es gut war.
Dann sagt Gott: Lasst uns Menschen machen. Hier ist das Besondere, dass Gott erneut spricht und das Wort „schaffen“ wieder verwendet. Er sagt: Lasst uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis, damit sie herrschen über die Fische des Meeres, über das Gevögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alles sich Regende, das sich auf der Erde regt.
Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn. Er schuf sie als männlich und weiblich.
Die besondere Stellung des Menschen als Ebenbild Gottes
Interessant ist hier, dass im gesamten Schöpfungsbericht alles auf die Erschaffung des Menschen hinzielt. Dreimal wird das Wort „schaffen“ verwendet. Bisher kam dieses Wort nur in Vers 1 vor: Am Anfang schuf Gott den Kosmos und die Erde. In Vers 21 wird es bei der Erschaffung der Wassertiere benutzt. Das bedeutet, dass zunächst Materie geschaffen wurde, etwas völlig Neues. Danach folgt eine höhere Stufe: das Leben, das tierische Leben. Auch hier wird das Wort „schaffen“ verwendet. Und bei den Menschen erscheint es ebenfalls, und zwar gleich dreimal. Zudem wird viermal betont, dass der Mensch nach dem Bilde Gottes und nach seinem Gleichnis geschaffen ist.
Man erkennt, wie alles auf den Menschen ausgerichtet ist. Jetzt verstehen wir auch, warum Gott am dritten Tag zweimal gesprochen hat. In Vers 28 heißt es: Gott segnete sie und sagte zu ihnen: „Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und macht sie euch untertan. Herrscht über die Fische des Meeres, über das Geflügel des Himmels und über alles wild lebende Getier, das sich auf der Erde regt.“
Gott sagt weiter: „Siehe, ich habe euch alle samentragenden Gewächse gegeben, die auf der Fläche der ganzen Erde sind.“ Das, was am dritten Tag erschaffen wurde, wird hier als Nahrung für die Lebewesen genannt. „Und jeden Baum, an dem Baumfrucht ist, die Samen trägt, soll euch zur Speise sein, und auch den Tieren soll es zur Speise dienen.“
Man sieht, dass Gott sehr geplant vorgegangen ist. Das Ziel war der Mensch. Besonders auffällig ist, dass viermal betont wird, dass der Mensch „in seinem Bilde“ und „nach seinem Gleichnis“ geschaffen ist (Vers 26 Bild und Gleichnis; Vers 27: „Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn“).
Es wird deutlich, dass der Mensch etwas Besonderes ist. Er ist im Bild Gottes geschaffen, die Affen aber nicht. Zwar haben sie auch eine Nase in der Mitte, zwei Augen und einen Mund, doch es kann sich nicht um die äußere Gestalt handeln. Denn hätte es sich darum gehandelt, hätte Gott gesagt, dass auch die Tiere irgendwie nach seinem Bild geschaffen seien – was aber nicht der Fall ist. Der Mensch ist nach dem Bild Gottes geschaffen. Nun muss man sich überlegen, inwiefern er nach dem Bild Gottes geschaffen ist.
Wir tragen in vielerlei Hinsicht das Bild Gottes in uns. Das Wichtigste ist, dass wir Personen sind. Man könnte auch sagen, wir sind Geister. Hier sitzen lauter Geister. Diese haben zwar einen Körper um sich, und der Körper gehört auch zu diesem Wesen dazu, was sehr wichtig ist. Doch das Entscheidende ist der innere Mensch, der Geist des Menschen. Er ist ein Personenwesen, fähig zu denken – und zwar analytisch, konstruktiv, kreativ und künstlerisch. Er kann wahrnehmen und besitzt ein sehr komplexes Denken.
Auch das Empfinden ist beim Menschen besonders ausgeprägt. Er kann Gefühle ausdrücken und empfinden, was Tiere nicht können. Tiere können zwar primitiv empfinden, aber der Mensch kann sich in andere hineinversetzen, mitfreuen oder mitweinen. Wenn zum Beispiel Wolfgang erzählt, dass er irgendwo gepredigt hat und einen Segen erlebt hat, freue ich mich mit ihm. Das können Tiere nicht. Sie können sich nicht in andere hineinversetzen oder mitfühlen.
Wir Menschen verfügen über ein sehr komplexes Empfindungsinstrument und eine Entscheidungsfähigkeit. Jeder musste sich heute entscheiden, aufzustehen, sonst läge er noch im Bett. Es gab keine dritte Möglichkeit: liegenbleiben oder aufstehen. Diese Entscheidung war notwendig. Danach kam die nächste: trinke ich jetzt Kaffee oder nicht? Man muss sich immer wieder entscheiden.
Das zeigt, dass wir Menschen Wesen sind, die eine Entscheidungsnotwendigkeit haben. Wir müssen uns entscheiden, freundlich zu sein oder nicht, sündigen oder nicht. Diese Entscheidungsnotwendigkeit verdeutlicht, wie komplex der Mensch ist.
Dies war aber nur die personale Ebenbildlichkeit Gottes. Gott selbst muss sich nicht entscheiden, nicht sündigen – das ist ein Unterschied zwischen uns und Gott. Aber ansonsten sind wir in der Art, wie Gott geschaffen ist, ähnlich.
Zum Zweiten haben wir nicht nur eine personale Ebenbildlichkeit, sondern auch eine charakterliche, moralische Ebenbildlichkeit mit Gott. Moralisch bedeutet, dass wir Menschen lieben oder nicht lieben können. Wir können zwischen moralisch gut und böse wählen. Diese Fähigkeit wurde Adam mitgegeben. Deshalb gab es im Garten Eden den Baum der Erkenntnis. Adam musste diese Fähigkeit ausüben. Er musste erfahren, was es heißt, was gut und was böse ist.
Er hätte auch einfach auf Gott hören können, der ihm erklärt, was böse ist, ohne es selbst zu erfahren. Das wäre möglich gewesen. So machen wir das heute auch: Wir warnen unsere Kinder vor Gefahren, sagen zum Beispiel, dass sie keine Drogen nehmen sollen, weil sie gefährlich sind und süchtig machen. Wenn sie uns vertrauen, können sie lernen, dass etwas gefährlich ist, ohne es selbst zu erleben.
Anders ist es, wenn man durch eigene Erfahrung das Böse kennenlernt. Das ist der schlechte Weg, das schlechte Lernen. Diesen Weg ist Adam gegangen.
Zusammenfassend sehen wir: Der Mensch ist in seiner personalen Beschaffenheit ein Ebenbild Gottes. Charakterlich und moralisch ist er ebenfalls ein Ebenbild Gottes. Drittens ist er im Sozialen ein Ebenbild Gottes. Gott ist ein Sozialwesen, ein Gesellschaftswesen, und jeder Mensch ist es auch.
Der Mensch kann nicht absolut isoliert überleben. Er ist ein Sprachwesen. Gott gab ihm die Sprache. Er braucht sein Gegenüber. Gott sprach mit Adam, oder Adam sprach mit Gott – sie hatten dieselbe Sprache und konnten sofort miteinander kommunizieren. Unsere Kinder schauen der Mutter und dem Vater in die Augen und lernen so zu sprechen. Das ist eine große Schönheit im Bild Gottes.
Gott ist ein Sozialwesen. Er ist in sich drei und eins zugleich. Das können wir nicht vollständig verstehen, aber er ist in sich vielfach. Er kann sagen: „Lasst uns Menschen machen.“ Das ist ein Hinweis darauf, dass er mit sich selbst spricht.
Dies war nur eine kurze Einführung. Sie zeigt uns, wie kompliziert und komplex der Mensch ist – aber gleichzeitig auch, wie wunderbar er geschaffen ist.
Gottes Ziel mit dem Menschen und die Bedeutung Adams
Wir müssen uns Gedanken machen, und zwar darüber, wozu Gott uns erschaffen hat. Gott hat die ganze Welt fertig gemacht: Er schuf alle Tiere, alle Pflanzen, alles ist vollendet. Zum Schluss sagte er: „Ich mache nun ein Bild von mir selbst, im Bilde Gottes.“ Er machte also ein Bild von sich selbst und setzte dieses Bild auf seine Schöpfung. Das ist wirklich die Krone der Schöpfung.
Gott selbst macht sich sichtbar, er stellt ein Stück von sich selbst hinein. Es ist jedoch nicht Gott selbst, sondern ein Bild von ihm. Er sagt nicht, „Ich dupliziere mich jetzt“, sondern er schafft ein Bild von sich. Dieses Bild sind Adam und Eva. Er schuf sie als männlich und weiblich.
Warum tat er das? Um zu zeigen, dass er der Herr ist. Er wollte der ganzen Schöpfung zeigen, dass er Gott ist, indem er Adam aufstellt. Adam ist das Bild Gottes, und alle sollten an Adam sehen, wie Gott ist. Das ist vergleichbar mit den römischen Kaisern oder anderen Kaisern in der Antike. Sie ließen überall Bilder von sich aufstellen, um zu zeigen, wer hier der Chef im Land ist.
Auf diese Weise wird Gott dargestellt. Die Gegenwart Gottes wird durch Adam in die Schöpfung gebracht. Ein Bild von sich selbst bringt die Gegenwart Gottes mit sich. Es war nicht nur ein totes Bild, sondern ein lebendiges. Wenn Adam sprach und die Tiere nannte, tat er etwas, was Gott ebenfalls tut. Gott benannte den Himmel und nannte das Licht „Tag“. Gott gab dem, was er geschaffen hatte, einen Namen. Nun gab Adam den Tieren Namen. Damit zeigte er, dass er der Herr der Schöpfung ist.
Adam ist der Herr über die Tiere und über alles andere. Gott setzte ihn als König der Erde ein. „Macht euch Menschen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis“, heißt es in Vers 26, „und sie sollen herrschen.“ Das Erste, was Gott über den Menschen sagt, ist, dass sie herrschen sollen – Adam und Eva sollen herrschen. Über die Fische, die Vögel, die Haustiere, das Vieh, also die Zuchttiere und die wilden Tiere, über alles, was sich regt.
Der Mensch soll herrschen – das ist das Erste. Dann, in Vers 28, segnete Gott sie. Gottes Segen bedeutet, dass er etwas Gutes zuspricht. Das griechische Wort und auch in vielen anderen Sprachen bedeutet „etwas Gutes zusprechen“ oder im Lateinischen „etwas Gutes zusagen“. Es bedeutet, dass das Gute in dem Sinn das ist, was das Leben fördert.
Gott hat den Menschen als ein eigenes Wesen mit Leben geschaffen, und jetzt segnet er diesen Menschen. Er spricht ihm etwas zu, das das Leben fördert. Er will, dass es ihm gut geht, dass das Leben, das er geschaffen hat, gedeiht, und er will, dass Frucht entsteht.
Gott segnete sie und sagte zu ihnen: „Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht.“ Wieder kommt er auf das Thema Herrschaft zurück. Segen und Vermehrung – so viel Vermehrung, dass die Erde ganz voll wird. Warum will er das?
Adam und Eva sind das Bild Gottes, und die Erde ist groß. Eden war nur ein kleiner Garten. Nur die Tiere von Eden wussten, wer der Chef ist, wer das Bild Gottes ist. Das Bild Gottes muss sich vermehren, es muss die ganze Erde füllen. Überall soll man Gott sehen. Gottes Gegenwart soll in die ganze Welt getragen werden, indem er sich mehrt.
Das Bild Gottes wird also jetzt vermehrt. Es soll so stark vermehrt werden, dass die Erde gefüllt wird.
Der Garten Eden als Ort der Gegenwart Gottes
Und jetzt denken wir daran: In Kapitel 2 lesen wir von Eden, vom Garten. Dort stellte Gott Adam und Eva in den Garten. Und was sollen sie dort tun? Es heißt hier in Kapitel 2 – ich überspringe jetzt ein bisschen – es heißt in Kapitel 2, Vers 7: Gott bildete den Menschen aus Staub vom Erdboden und hauchte ihm den Atem des Lebens in die Nase.
Hier sieht man einen ganz besonderen Kontakt zwischen Gott und Mensch. Das hat er bei den Tieren nicht gemacht. Er hatte einen direkten Mund-zu-Mund-Kontakt, blies ihm den Atem ein, und der Mensch wurde zu einer lebenden Seele oder einem Lebewesen, man kann es auch so übersetzen.
Yahweh Gott pflanzte einen Garten in Eden – jetzt kommt dieses Wort zum ersten Mal in der Bibel vor: Eden. Einen Garten in Eden. Eden heißt Wonne, Freude, also eigentlich Lieblichkeit. Das war etwas Liebliches, und diesen Garten hat Gott gemacht, Gott gepflanzt. Es ist, als ob Gott hier ein Stück von dieser Schöpfung nimmt und diesem Stück einen ganz besonderen Schliff gibt, macht es ganz besonders schön.
Dort soll jetzt Adam sein. Eden liegt gegen Osten. Osten von was, wird nicht gesagt, aber es heißt: Gegen Osten setzte Gott den Menschen, den er gebildet hatte, dorthin. Gott ließ Sprossen aus dem Erdboden kommen, allerlei Bäume. Also hier im Garten kommen jetzt speziell noch Bäume hervor, die nach Aussehen begehrenswert sind, gut zur Speise, also schön zum Ansehen, schön und gut, gut zur Speise, sie schmecken gut.
Außerdem gab es den Baum des Lebens, das war noch ein besonderer Baum in der Mitte des Gartens, und den Baum des Erkennens von Gut und Böse.
Von Eden ging ein Strom aus, also ein Wasserstrom, um den Garten zu tränken. Hier konnten Adam und Eva offensichtlich auch etwas trinken – frisches Wasser. Jetzt gab es etwas zum Trinken für die beiden. Bis jetzt war nur Adam hier. Das war alles am sechsten Tag.
Der Strom teilte sich von dort aus und wurde zu vier Hauptflüssen. Im Hebräischen steht hier „zu vier Häuptern“, also Hauptflüsse. Das heißt, die Flüsse haben sich dann weiter wieder geteilt. Wenn das Hauptflüsse waren, dann haben sie sich weiter verzweigt. Wir haben also einen Zentralfluss, der sich in vier Hauptflüsse aufteilt, und diese Hauptflüsse verzweigen sich weiter.
Der Name des einen war Pischon. Pischon heißt „der frei strömende, der reichlich fließende“. Er umfloss das ganze Land Chawila. Chawila war eine Sandgegend. Chawila heißt „das Sandland“, also sandig, angenehm zum Gehen darauf. Dort gab es Gold. Sehr interessant, Gold. Es lag nicht einfach auf der Straße, man musste ein bisschen suchen und graben, aber es gab dort Gold.
Und das Gold jenes Landes war gut, das wird hier extra betont. Das Gold war vortrefflich, ganz besonders wertvoll. Das ist bis heute so bekannt, denn Gold ist das edelste Metall.
Außerdem gab es dort das Bedolachharz. Das Bedolachharz heißt auf Griechisch Bedellion und ist ein wohlriechendes Harz. Man kann daraus gewisse Räucherwerke oder andere Dinge herstellen. Später verwendete man Harz für das Räucherwerk im Tempel. Zum Beispiel ließ der Hohepriester Räucherwerk zu Gott aufsteigen.
Hier gab es also so etwas Wohlriechendes, aus dem man Räucherwerk machen konnte.
Außerdem gab es den Schohamstein oder den Onyxstein. Man könnte auch sagen Jaspis, also auf Griechisch wäre das der Jaspis. Dieser Stein ist durchsichtig – das weiß man nicht ganz genau. Aber dieser Stein kommt weiterhin vor, zum Beispiel in 2. Mose 25 bei der Platte, die der Hohepriester auf der Brust trägt. Dort heißt er Onyx. Auch in 2. Mose 28, Verse 9 und 20, und in Hesekiel 28, Vers 13, wird er erwähnt.
In Hesekiel 28, Vers 13 heißt es: „Du warst in Eden, dem Garten Gottes, aus Edelsteinen. Jeder Art war deine Decke: Karneol, Topas und Jaspis usw.“ Hier war also dieser kostbare Edelstein.
Der Name des dritten Stroms war Hiddekel, das ist der Tigris. Natürlich floss er nicht genau dort, wo heute der Tigris fließt, weil dazwischen die Sintflut war. Die Flüsse haben sich natürlich ein neues Bachbett gesucht. Der Name wurde dann übertragen. Der Name des späteren Tigris stammt von diesem Namen hier.
Er war der Fluss, der vor Assur floss, vor Assyrien, dem heutigen Assyrien. Also war es die Gegend des Vorderen Orients.
Der vierte Strom war der Euphrat. Natürlich ist auch der heutige Euphrat nicht genau derselbe, sondern wurde nach diesem Euphrat hier benannt.
Die Verbindung zwischen Eden, Tempel und Gemeinde
Ja, was soll das Ganze? Warum wird uns das berichtet?
Ich habe hier ein Buch angelesen, eine Studie von einem Bruder namens Gregory Beale. In diesem Buch versucht der Bruder zu beweisen, dass es eine Verbindung gibt zwischen Eden, der Stiftshütte, dem Tempel, dem Herrn Jesus, der Gemeinde Jesu und dem neuen Jerusalem.
Das ist kolossal. Wer das studieren will, muss sich allerdings Zeit nehmen. Diese Studie kann man nicht einfach so zwischendurch lesen. Man muss sich Zeit nehmen und alle Bibelstellen nachschlagen. Denn das Buch gibt nicht nur die Bibelstellen an, es ist eine lange Studie, aber sehr interessant.
Für uns jetzt ist wichtig, dass wir uns ein bisschen Gedanken darüber machen. Jedenfalls ist dieser Gedanke allein sehr, sehr kostbar. Wir sollen uns Zeit dafür nehmen.
Das war die Einleitung. Wie viel Zeit haben wir noch? Die Stunde ist um. Darf ich noch ein bisschen weitermachen? Geht es noch ein bisschen oder machen wir Pause? Oder sollen wir noch Pause machen?
Weiter, also gut.
Gottes Gegenwart im Garten Eden
Wir merken uns: Eden war der Ort der Gegenwart Gottes. Das heißt, in Kapitel 3, Vers 8, geht Gott spazieren. Gott hat Eden so gut gefallen, es war ja seine Schöpfung. Mein Gott braucht seine Schöpfung nicht, um spazieren zu gehen, aber es war so schön, dass er sich darüber gefreut hat und darin spazieren ging.
In Kapitel 3, Vers 8 heißt es: „Und sie hörten die Stimme des Herrn Gottes, der im Garten wandelte.“ Das bedeutet, Gott ging auf und ab im Garten. Hier, bei der Kühle und beim Wind des Tages – also am Nachmittag, wenn der Wind aufkommt – war es frisch und angenehm. Gott hat hier offensichtlich in einer Gestalt gewandelt. Ich weiß nicht, wie Gott aussah, aber jedenfalls ging er im Garten spazieren.
Der Garten war geprägt von Gottes Gegenwart. Wir haben ja auch schon vorher gelesen, in Kapitel 2, als Gott den Menschen machte. Er nahm erst Staub, dann ließ er die Bäume wachsen und sprach mit Adam. In Kapitel 2, Vers 15 heißt es: „Gott, Jahwe, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden.“ Er hat ihn also hineingestellt, um ihn zu bedienen – oder man könnte auch sagen, um ihm zu dienen.
Das Wort, das hier verwendet wird, bedeutet nicht „bearbeiten“, sondern „dienen“. Genau dieses Wort wird auch für Priester verwendet, wenn sie im Tempel dienen. Hier soll Adam dem Garten dienen und ihn bewahren.
Man könnte sich fragen: Wovor muss man in einem herrlichen Paradies einen so schönen Garten bewahren? Später erfahren wir, dass eine Schlange hineinkam. Es gibt also einen Grund, den Garten zu bewahren, damit keine Schlangen eindringen. Und tatsächlich kam eine Schlange, die unrein war und eigentlich nicht dort sein sollte. Sie war böse, das heißt, sie war mit einem bösen Geist behaftet. Dieser Geist ist der Widersacher.
Man fragt sich natürlich, woher das Böse kommt. Das weiß ich auch nicht, und Gott sagt uns das nicht. Für uns ist es nicht wichtig. Wichtig ist, dass dieser wunderbare Garten bebaut, bedient und bewahrt werden soll.
Es ist, als ob Gott sagt: „Adam, jetzt habe ich dem Garten den letzten Schliff gegeben, aber jetzt machst du weiter mit dem letzten Schliff. Du schaust weiter, und du sorgst dafür, dass es bleibt. Du achtest auf diesen Garten.“ Und Gott ist da, er wohnt hier oder geht hier spazieren. Er ist immer da.
Es war nicht so, dass Adam etwas tun musste, ohne Gottes Hilfe. Nein, Gottes Hilfe war jederzeit da. Adam konnte zu Gott gehen und mit ihm sprechen. Gott hat sich nicht vor Adam versteckt.
Dann macht Gott Eva. Nun sind sie zu zweit. Eva soll ihm helfen, seinen Dienst zu tun. Jetzt hat Adam eine gute Gehilfin an seiner Seite.
In Vers 24 heißt es: „Ein Mann wird Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.“ Gott sagt ihnen auch, sie sollen sich vermehren.
Offensichtlich war Gottes Gedanke schon klar: Eden wird bevölkert vom Bild Gottes. Das Bild Gottes soll ganz Eden ausfüllen. Und wenn das vollendet ist, was dann?
Was machen wir, wenn Eden voll ist? Sagen wir, sie haben jetzt tausend Kinder, und Eden ist voll. Was sollen sie dann tun? Gott sagt: „Füllet die Erde.“ Das ist logisch. Der Gartenzaun wird nach außen vergrößert.
Es geht gar nicht anders. Eden muss vergrößert werden, Eden muss die ganze Welt umfassen. Gott hat gesagt: „Fülle die ganze Erde mit meinem Bild.“ Das Ziel Gottes war, dass dieser Mensch, der so wunderschön ist in seinem Charakter, in seiner Persönlichkeit und in seinem gesellschaftlichen Wesen, als Bild Gottes die gesamte Erde füllt.
Überall soll man Gott sehen. Dieser Gedanke muss herrlich für Adam und Eva gewesen sein.
Eden war ein Garten mit zwei Menschen. Jetzt sollte Eden ein Garten mit vielen Menschen werden. Wir würden sagen, eine Gartenstadt.
Dann wird Eden eine so große Gartenstadt, dass sie die ganze Erde umspannt. Eine riesige Gartenstadt, aus deren Zentrum Wasser fließt. Ein Hauptstrom, der sich in vier Ströme teilt, die sich weiter verzweigen.
Wohin fließen diese? Wenn Eden ausgebaut wird, wird dieser Fluss einmal die ganze Erde bewässern.
Und das Gold? Was machen wir mit dem Gold? Das ist schön. Der Mensch, der den Garten bebaut und bedient, sieht das Gold und denkt: „Ha, da haben wir etwas, um dem Garten den letzten Schliff zu geben.“ Das Gold kann man ausgraben und für den Garten nutzen.
Und die Edelsteine? Ich weiß nicht genau, wie das mit den Edelsteinen ist, wie sie sich vermehren oder zertrümmert werden, aber mit Edelsteinen kann man vieles machen, um dem Ganzen einen noch schöneren Schliff zu geben.
Eine herrliche Gartenstadt, in der Gott wohnt und spazieren geht – was ist das?
Der Tempel als Fortsetzung des Gartens
Was ist ein Ort, an dem Gott wohnt? In der Bibel lesen wir immer wieder von solchen Orten, an denen Gott sagt, dass er dort wohnt. Wie nennt man das? Ein Heiligtum.
Das war zum Beispiel die Stiftshütte, in deren Mitte sich das Heiligtum befand. Dort war alles vergoldet, und auf der Brustplatte des Hohenpriesters befanden sich Edelsteine.
Gab es Bäume im Tempel? Man könnte denken, es gäbe keine, aber doch, auch im Tempel gab es Bäume. Im Salomonischen Tempel standen zehn Bäume, die alle aus Gold waren. Sie waren mit Knäufen und Blumen verziert, und oben befand sich Licht. Das waren die goldenen Leuchter.
Ich möchte euch das vorlesen. Ich habe hier 2. Mose 25, Vers 31, falls jemand mitlesen möchte. Ihr müsst nicht mitlesen, aber ich lese vor: „Du sollst einen Leuchter aus reinem Gold machen, in getriebener Arbeit.“ Also, 2. Mose 25, Vers 31: „Aus reinem Gold soll der Leuchter gemacht werden, sein Fuß und sein Schaft, seine Becher, seine Knäufe und seine Blumen sollen aus ihm sein, aus Gold. Sechs Arme sollen von seinen Seiten ausgehen.“
Das ist der sechsarmige Leuchter. Sechs Arme sollen von seinen Seiten ausgehen: einer in der Mitte, drei Arme des Leuchters auf der einen Seite und drei Arme des Leuchters auf der anderen Seite. Drei Becher mandelblütenförmig – denkt ihr auch an den Garten und an die Bäume und Gesträucher? Mandelblütenförmig an einem Arm Knauf und Blume, und drei Becher mandelblütenförmig am anderen Arm, Knauf und Blume. So sind die sechs Arme des Leuchters gestaltet.
An dem Leuchter gibt es außerdem vier Becher, also Blütenbecher natürlich. Vier Becher mandelblütenförmig, dazu seine Knäufe und seine Blumen. Ein Knauf befindet sich unter zwei Armen, wieder ein Knauf unter zwei Armen und noch ein Knauf unter zwei Armen, für die sechs Arme, die von dem Leuchter ausgehen. Ihre Knäufe und ihre Arme sollen aus dem puren Gold des Leuchters sein. Der ganze Leuchter ist eine getriebene Arbeit aus reinem Gold.
Ganz ähnlich wird der Leuchter auch in 1. Könige 7,24 beschrieben. Ich lese daraus: „Und unterhalb seines Randes umgaben es ringsum Kolloquinten.“ Kolloquinten sind Pflanzen, oder? Zehn auf die Elle, das Meer ringsum einschließend. Wusstet ihr, dass es im Tempel sogar ein Meer gab? Es war eigentlich ein kleines Meer, ein großes Waschbecken, aber man nannte es das Meer.
Zwei Reihen Kolloquinten waren aus einem Guss mit dem Meer gegossen. Es stand auf zwölf Rindern. Kühe gab es also auch noch dort in diesem Garten. Drei von ihnen wandten sich nach Norden, drei nach Westen, drei nach Süden und drei nach Osten, also in alle Himmelsrichtungen. Das Meer stand auf ihnen, und das war das riesengroße Waschbecken.
Alle ihre Hinterteile waren nach innen gekehrt, und seine Dicke war eine Handbreit, und so weiter. In Vers 26 heißt es noch: „Wie die Arbeit eines Becherrandes, wie eine Lilienblüte.“ Da haben wir also noch einmal eine Blüte, etwas vom Garten.
Merkt ihr, dass ganz bewusst in der Stiftshütte und im Tempel von Gott Dinge angeordnet wurden, die an den Garten erinnern sollen? Der Mensch war ein Diener, wie ein Priester, aber er war nicht nur Diener, er war auch ein Herrscher, ein König. Adam sollte über alles herrschen.
Im Tempel, in der Stiftshütte, war der Priester zwar nicht König, aber in einem späteren Tempel, der noch gebaut werden sollte – unter Sacharja – heißt es, dass das Priestertum und das Königtum unter einer Person versöhnt sein sollen. So soll der Priester dann auch König sein, also Priester und König, die im Tempel dienen, dort, wo Gott wohnt.
Hier wird also eine Verbindung gezogen zwischen dem Garten Eden und dem Heiligtum des Tempels. Wer das noch nicht glauben möchte, dass der Tempel ein Garten ist, dem möchte ich noch drei Bibelstellen zeigen.
Psalm 92, Vers 13: „Der Gerechte wird sprossen wie die Palme, er wird wachsen wie die Zeder auf dem Libanon. Die, die gepflanzt sind im Hause des Herrn, werden gedeihen in den Vorhöfen unseres Gottes.“ Die Personen, die dort wohnen, werden mit Pflanzen verglichen. Sie sprossen empor, sie sind im Haus Gottes gepflanzt – das ist ein Garten.
Jesaja 60, Vers 13 spricht vom endzeitlichen Tempel, der dem Volk Israel verheißen ist als vollendeter Tempel. Wenn die Vollendung kommt, gibt es einen vollendeten Tempel. Dort heißt es: „Die Herrlichkeit des Libanon wird zu dir kommen, Wacholder, Platane und Zypressen miteinander, um die Städte meines Heiligtums zu schmücken.“ Die Bäume kommen also nach Jerusalem, um den Tempel zu schmücken. Der Tempel ist ein Garten.
Und weiter in Vers 21 desselben Kapitels Jesaja 60: „Und dein Volk, sie alle werden Gerechte sein und das Land besitzen auf ewig, ein Spross meiner Pflanzungen, ein Werk meiner Hände zu meiner Verherrlichung.“ Die Gläubigen werden hier ebenfalls als Pflanzungen, als Pflanzen bezeichnet.
Gott pflanzt also einen lebendigen Garten aus Gläubigen, aus Menschen, die den Herrn lieben. Hier wird deutlich die Verbindung zwischen Eden und dem Tempel gezeigt.
Wasser als Symbol im Tempel und in der Endzeit
Ja, und was ist mit dem Wasser? Da war doch ein Wasserstrom, der über das Wasser floss, überall hin. Lesen wir Hesekiel Kapitel 47, Vers 1. Dort ist die Rede von einem wunderschönen Tempel, eben diesem endzeitlichen Tempel, dem Tempel der Vollendung, der ewig stehen wird. Dieser Tempel, der ewig stehen wird, wird hier beschrieben.
Im Ganzen wird von Kapitel 40 bis Kapitel 48 sehr viel beschrieben. Ein ewiger, vollkommener Gottesdienst wird dort dargestellt. Aber hier in Kapitel 47 lesen wir in Vers 1: „Und er führte mich zurück zur Tür des Hauses.“ Dieses Haus ist der Tempel. Er führte mich zurück zur Tür des Tempels, und siehe, Wasser flossen unter der Schwelle des Hauses hervor nach Osten!
Haben wir das nicht schon mal gelesen? Osten? Der Garten Eden lag doch im Osten, und die Tür ist hier nach Osten. Das Wasser fließt nach Osten, denn die Vorderseite des Hauses lag nach Osten hin. Die Wasser flossen herab von unten, von der rechten Seite des Hauses her, südlich vom Altar.
Er führte mich hinaus durchs Nordtor und führte mich außen herum zum äußeren Tor, dem Weg zum nach Osten gerichteten Tor hin. Und siehe, Wasser rieselten von der rechten Seite des Tores her (Vers 6). Er führte mich wieder zurück an das Ufer des Flusses (Vers 7), und als ich zurückkehrte, siehe, da standen am Ufer des Flusses sehr viele Bäume, auf dieser und auf jener Seite.
Er sagte zu mir: Diese Wasser fließen hinaus zum östlichen Kreis, fließen in die Ebene hinab und gelangen in das Meer. Sie werden in das Meer hinausgeführt, so werden die Wasser des Meeres gesund werden. Es wird geschehen, dass alle lebenden Seelen, also alle Lebewesen, die da wimmeln, überall dort leben werden, wohin dieser Doppelfluss kommt.
Die Fische werden sehr zahlreich sein, denn wenn diese Wasser dorthin kommen, so werden die Wasser des Meeres gesund werden. Alles wird leben, wohin der Fluss kommt (Vers 12). Am Fluss, an seinem Ufer, auf dieser und auf jener Seite, werden allerlei Bäume wachsen, von denen man isst. Diese Bäume werden nicht verwelken, und ihre Früchte werden nicht ausgehen.
Monat für Monat werden sie reife Früchte tragen, denn seine Wasser fließen aus dem Heiligtum hervor. Merken: Ein herrliches, ewiges Heiligtum wird hier beschrieben. Am Ende des Kapitels 48 heißt es: Gott wohnt hier, Gott wohnt in diesem Tempel. Dort wird das ganze Land frisch und lebendig, quicklebendig, und alles wird gesund.
An den Ufern links und rechts wachsen Bäume, deren Früchte man jeden Monat essen kann. Man braucht nie zu warten bis zum Herbst, und Marmelade muss man gar nicht mehr einkochen. Ihre Früchte dienen zur Speise, und ihre Blätter zur Heilung.
Ähnlich heißt es in Sacharja 14, Vers 8: „Da wird es geschehen an jenem Tag, da werden lebendige Wasser von Jerusalem ausgehen, die eine Hälfte zum östlichen Meer, die andere Hälfte zum hinteren Meer. Im Sommer und im Winter wird es so sein, und Yahweh wird König sein über die ganze Erde, wird die ganze Erde erfüllen. Jetzt ist Yahweh König über die ganze Erde, aber an jenem Tag wird Yahweh einer sein und sein Name einer.“
Noch eine Stelle finden wir in Joel Kapitel 4, Vers 18. Dort wird ganz deutlich, dass es wieder um den Tempel geht. In Sacharja 14 wird das nicht ganz klar, denn dort steht nur, dass das Wasser aus Jerusalem kommt, aber nicht woher genau. In Joel 4, Vers 18 heißt es:
„Und es wird geschehen an jenem Tage, da werden die Berge von Most triefen, also sehr fruchtbare Apfelbäume. Da wird es überall nur Apfelsaft geben, die Hügel werden von Milch fließen, und alle Bäche Judas werden von Wasser fließen. Eine Quelle wird aus dem Haus Jachwes hervorgehen.“
Haben wir es hier? Eine Quelle aus dem Tempel, aus dem Hause Yahwehs, die das Tal Schittim bewässert. Das trockene Tal bei Jerusalem, dort gibt es viele trockene Täler, und das wird alles bewässert.
Also, dieser ewige, herrliche Tempel der Ewigkeit – da fließt herrliches Wasser. Und in Vers 21 lesen wir dann noch: „Und Yahweh wird in Zion wohnen, genau wie in Eden, er wird wohnen.“
Man könnte sagen, noch mehr als in Eden. In Eden ist er spazieren gegangen, hier wird er wohnen. Hier sehen wir eine Verbindung zwischen dem Garten Eden und dem Tempel der Endzeit. Dazwischen war der Tempel Salomos, und dort sind dieselben Verbindungen vorhanden – nicht so vollkommen wie in dem endzeitlichen Tempel, aber doch in gewisser Weise vorgeschattet.
Ja, von den Edelsteinen brauche ich euch nicht die Bibelverse vorzulesen. Ihr wisst ja alle, dass der Tempel voller Edelsteine war, und das ist nicht so entscheidend wichtig.
Die Rolle des Menschen als Hüter und Herrscher
Aber zum Schluss noch ein Gedanke. Adam sollte den Garten bewahren, behüten, bebauen und bedienen. Wenn wir später vom Tempel lesen, dann erfahren wir, dass der Priester, der dort im Tempel dient, die Hut des Heiligtums ausüben soll. Ich muss noch nachschauen, welche Verse das genau sind, ich finde sie gerade nicht. Jedenfalls soll der Priester im Tempel dienen, aber gleichzeitig auch regieren.
Gott hatte das Ziel, dass der Priester Gott im Tempel darstellt, das Volk Gottes lehrt und etwas von der Gegenwart Gottes an das Volk weitergibt.
Was ist passiert? In Eden war es nicht lange so schön. Wir wissen, dass der Sündenfall dazwischenkam. Durch den Sündenfall wurde vieles anders. Adam und Eva wurden aus dem Garten vertrieben. Jetzt sind sie außerhalb dieses Gartens und dürfen nicht mehr zurückkommen.
Was verhindert, dass sie zurückkehren? Die Cherubim. Die Cherubim sagen: Halt! Wie war das im Tempel? Warum durften die Israeliten nicht alle in das Heiligtum hineingehen? Nur der Hohepriester durfte einmal im Jahr eintreten, und das auch nur mit viel Weihrauch und bestimmten Ritualen.
Was steht am Tempelvorhang? Cherubim. Sie sagen: Halt, kein Schritt weiter! Sie bewachen die Heiligkeit Gottes. Auf der Bundeslade, dort wo die Tafeln des Gesetzes sind, befinden sich ebenfalls Cherubim. Sie wachen über die Gesetzestafeln, damit das Gesetz Gottes heilig bleibt und heilig gehalten wird. Sie bewachen die Heiligkeit Gottes.
In Eden sind es die Cherubim, und im Tempel sind es die Cherubim, die verhindern, dass der Mensch hineingehen kann. Was macht Gott jetzt? Wenn man in der Bibel weiterliest, sieht man, dass Gott die Menschheit durch die Sintflut vernichtet.
Dann lesen wir in Genesis Kapitel 9, dass Gott mit Noah von vorne anfängt. Und was sagt er zu Noah? In Kapitel 9 segnet Gott Noah. Schon in Kapitel 1 hatten wir gelesen, dass Gott Adam und Eva gesegnet hat. Hier segnet Gott Noah. Aber bevor Gott Noah segnet, geschieht etwas, das bei Adam und Eva nicht stattfand. Etwas ist anders. Ich muss meinen Gedanken noch fertig ausführen.
Gott segnet Noah und sagt zu ihm: „Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde.“ Genau wie zu Adam und Eva. Damals hätte man gedacht, von Eden aus soll die Erde gefüllt werden, jetzt, außerhalb von Eden, soll die Erde ebenfalls gefüllt werden. Denn der Mensch trägt noch immer das Bild Gottes. Es ist nicht alles durch den Sündenfall zerstört, etwas ist noch vorhanden, wenn auch in sehr begrenztem Maße.
Zu Adam und Eva sagte Gott: „Macht euch die Erde untertan.“ Und was sagt er zu Noah? In Vers 2 heißt es: „Furcht und Schrecken sei vor euch auf allem Getier der Erde und vor allem Vogel des Himmels.“ Was bedeutet das? Muss der Mensch jetzt mit Gewalt die Tiere unterjochen?
„Furcht und Schrecken sei vor euch, und alle Fische in eurer Hand sind sie gegeben. Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Speise sein, wie das grüne Gewächs gebe ich es euch alles.“ Das Fleisch darf der Mensch jetzt also auch essen. Ansonsten ist es parallel zum Wort an Adam und Eva.
Jetzt zurück zu meinen Gedanken. Es sieht so aus, als ob Gott genau von vorne anfängt. Alles ist ähnlich, aber leider nicht mehr in Eden, sondern einfach im Land Ararat. Doch etwas ist anders. Was geht dem voraus, dass Gott Noah segnet? Das Gericht. Aber zwischen Gericht und Segen steht ein Opfer.
Das Erste, was Noah tut, als er von der Arche aussteigt, ist, Gott ein Opfer zu bringen. Von den reinen Tieren, von denen er sieben Stück mitgenommen hatte – wer dumm gewesen wäre, hätte nur ein Stück mitgenommen, dann gäbe es keine Schafe mehr oder andere Tiere –, so hatte er genug Tiere zum Opfern. Von den anderen Tieren hatte er jeweils ein Paar, von den reinen sieben Paare, sodass er genügend Tiere opfern konnte.
Als der Herr dieses Opfer roch, lesen wir in Kapitel 8, Vers 20: „Noah baute einen Altar, nahm von allen reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar. Und Jachwe roch den lieblichen Geruch.“ Jachwe sagte in seinem Herzen: „Nicht mehr will ich hinfort den Erdboden verfluchen.“
Jetzt ist Gott zufriedengestellt, und aufgrund dieses Opfers kann er segnen. Und wisst ihr, was interessant ist? Noah vermehrt sich. Gott fängt neu an, aber er geht jetzt anders vor. Die Menschen vermehren sich, und sie werden wieder böse. Gott wusste bereits, dass sie wieder böse werden würden.
Er zerstreut sie durch die Sprachenverwirrung. Aber was macht er dann? In Kapitel 12 im ersten Buch Mose ruft er einen Mann heraus: Abraham. Und er sagt zu Abraham – achten wir darauf, was dort steht:
„Abraham, ich werde dich zu einem großen Volk machen und dich segnen.“ Bei Noah haben wir den Segen gesehen, bei Adam und Eva auch. „Ich werde deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen. Und in dir werden gesegnet werden alle Völker der Erde.“
Das wird dann noch einmal wiederholt in Kapitel 22, Vers 17, und dort kommt noch etwas hinzu. Das lese ich auch noch:
Kapitel 22, Vers 17: „Darum, weil du deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast, werde ich dich reichlich segnen und deinen Samen überaus zahlreich machen.“ Woran denken wir dabei? An Adam und Eva: „Seid fruchtbar und mehrt euch.“ Noah: „Mahrt euch, füllt die Erde, macht sie euch untertan.“ Hier: „Ich werde dich reichlich segnen, deinen Samen überaus zahlreich machen wie die Sterne des Himmels, wie der Sand am Ufer des Meeres, und dein Same wird das Tor der Feinde besitzen.“
Macht die Erde euch untertan! Aber jetzt gibt es Menschen, die auch Feinde sind. Vorher gab es keine Menschen, die Feinde waren. Vorher hieß es einfach: „Macht euch die Erde untertan.“ Die Menschen waren alle im Bild Gottes. Aber jetzt, nachdem der Mensch sich so tief versündigt hat, fängt Gott neu an, aber auf andere Weise.
Er holt sich ein Volk, und dieses Volk soll die Tore der Feinde besitzen. Dieses Volk soll sich über die ganze Erde ausbreiten und alles beherrschen. Deine Feinde in Besitz nehmen. Und in deinem Samen werden alle Völker der Erde gesegnet werden. Durch dein Volk, durch dich, durch dieses Volk wird dann die ganze Erde gefüllt.
Jetzt geht der gleiche Weg wieder, aber über das Volk Gottes. Das Ziel Gottes ist, das Bild Gottes auf dieser Welt herzustellen. Nachdem es in Eden nicht funktionierte, weil der Mensch in Sünde gefallen ist, geht es nur noch durch ein Opfer. Das Opfer Jesu Christi wird dadurch vorausgebildet.
Er hat ein Volk, und dieses Volk ist das Volk des Opfers. Aus diesem Volk heraus soll der Segen zu allen Völkern kommen. „Auf dass der Segen Abrahams zu allen Völkern komme“, heißt es dann im Galaterbrief, durch das Evangelium.
Das Volk Gottes soll sich auf der ganzen Erde verbreiten, und überall soll das Bild Gottes durch das Volk Gottes dargestellt werden. Man könnte fast denken, das klingt nach Allversöhnung, oder? Nein, leider werden sich nicht alle segnen lassen. Das hat Gott aber einkalkuliert.
Es gibt auch ein Gericht. Sobald die Gerichte vollzogen sind, werden die Gerichteteten aus dieser Schöpfung eliminiert. Die sind draußen, die anderen sind in der Gartenstadt. Am Ende der Bibel – und darüber möchte ich morgen noch ein wenig sprechen – lesen wir von der Gartenstadt. Die einen sind draußen, die anderen drinnen.
Aber jetzt muss ich schließen, sonst schlafen wir wirklich ein, nicht wahr? Gott hat ein wunderbares Ziel mit uns Menschen. Wie das Ganze jetzt mit dem Evangelium zusammenpasst, das besprechen wir morgen noch.
Jetzt wollen wir hier aufstehen zum Gebet und eine Gebetsgemeinschaft bilden.
