Einführung in die Fragestellung und persönliche Begegnungen mit Religionen
Es war an einer Universität, da gab es einen Professor für Wirtschaftswissenschaften, der einen neuen Assistenten eingestellt hatte. Dieser Assistent war vor einigen Jahren selbst an derselben Universität gewesen und hatte dort bei diesem Professor Wirtschaftswissenschaften studiert. Nun hatte der Professor ihn wieder als Assistent eingestellt, und dieser war zuständig für die Prüfungsaufgaben der Studenten.
Beim ersten Mal legte der Professor dem Assistenten die Prüfungsaufgaben vor. Der Assistent las sie durch und sagte: „Herr Professor, das sind ja genau dieselben Fragen, die wir damals schon vor einigen Jahren hatten.“ Der Professor antwortete: „Ja, das stimmt, die Fragen sind immer dieselben, aber die Antworten ändern sich von Jahr zu Jahr.“
Es kann sein, dass es bei unserem Thema heute Abend auch so ist: Die Antworten, die gegeben werden, sind jedes Jahr anders. Das Thema habe ich einmal so genannt: Sind alle Religionen gleich? Wie ist das eigentlich mit den Religionen, und wo, an welcher Stelle finden wir die Wahrheit?
Wir brauchen unbedingt in dieser Frage eine verbindliche Lösung, eine verbindliche Antwort, die wahr ist. Dass viele an dieser Stelle diskutieren, hilft uns nicht weiter. Wir brauchen eine Informationsquelle, die uns eindeutig sagt, wie es sich in dieser Frage verhält.
Diese Frage wird sehr oft gestellt. Ich habe sie sehr häufig gehört. Immer wieder taucht die Frage nach den Religionen auf. Das liegt auch daran, dass wir heute in unserer Zeit sehr mobil sind. Wir reisen in viele Länder und erleben dort unterschiedliche Religionen. So stellt sich automatisch die Frage: Ist es möglich, dass man mit irgendeiner der Religionen oder mit allen Religionen das Ziel erreichen kann?
Diese Frage stellt sich sehr dringend. Oder gibt es einige Religionen, die zum Ziel führen, zum Himmel, zum ewigen Leben, oder vielleicht nur eine? Diese Frage soll uns heute Abend in besonderer Weise beschäftigen.
Auch in Deutschland werden wir mit vielen Religionen konfrontiert. In Bielefeld gibt es seit einigen Jahren einen muslimischen Bürgermeister – etwas ganz Neues in unserem Land. Im Deutschen Bundestag gibt es ebenfalls einen Moslem, der zu den Grünen gehört. Eine türkische Tageszeitung, die auflagenstärkste, hat damals den Einzug dieses Abgeordneten als einen großen türkischen Sieg gefeiert.
In Pforzheim wurde eine große Moschee eingeweiht, und die evangelische Kirche hat damals den Kronleuchter gestiftet. Der Papst war in Afrika und sprach dort vor Moslems. Er begrüßte sie mit den Worten: „Liebe Schwestern, Schwestern und Brüder.“ So sehen wir, dass immer wieder die Frage der Religionen auftaucht.
Mutter Teresa, die einen sehr guten Dienst in Indien geleistet hat, sagte Folgendes, und wir werden uns mit diesen Aussagen auseinandersetzen müssen: „Ich habe immer gesagt, wir sollten einem Hindu helfen, ein besserer Hindu zu werden, einem Muslim, ein besserer Muslim, und einem Katholiken, ein besserer Katholik.“
Das ist nur ein kleines Spektrum von einigen Meinungen und Auffassungen, die wir hier und da hören. Weitgehend wird die Auffassung vertreten, dass letztlich alle Religionen gleich sind, denn sie sind alle auf der Suche nach der Wahrheit. Sie wollen alle das Ziel erreichen, sie wollen alle zu Gott. So ist die landläufige Auffassung, die man überall hört. Es ist fast die Mehrheit, möchte ich sagen.
Aber in dieser Frage können wir keine demokratische Abstimmung machen, um herauszufinden, was die Wahrheit ist. An dieser Stelle müssen wir den lebendigen Gott befragen, den Gott, der wirklich Himmel und Erde gemacht hat, den Ursprung allen Lebens, dieses Universums und der ganzen Welt. Ihn müssen wir befragen, und diese Antwort wollen wir heute in besonderer Weise suchen und beleuchten.
In seinem Buch, der Bibel, hat er sich zu dieser Frage an vielen Stellen geäußert. Ich möchte diese Aussagen sehr ernst nehmen.
Die biblische Perspektive auf den Weg zum Heil
Ich möchte zunächst auf die erste Aussage eingehen, in der Gott Stellung bezieht. In Apostelgeschichte 4,12 lesen wir: „In keinem anderen ist das Heil; auch ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden.“ Dieses Bibelwort empfinden viele Zeitgenossen als eine gewaltige Provokation.
Soll da nun alles andere zum Heil ausgeschlossen sein? Ist das nicht unvorstellbar intolerant, so heißt es oft. Dieses Wort, das wir eben gehört haben, konfrontiert uns direkt mit den vielen Religionen. Deshalb müssen wir sehr intensiv und sorgfältig darüber nachdenken.
Ich möchte eine andere Aussage aus dem Neuen Testament voranstellen, einen Text, der uns bei der Beurteilung dieser wichtigen Frage helfen kann: Wie können wir selig werden? Wie können wir das Himmelreich erreichen? Diesen Text finden wir in Lukas 13,22-30. Dort spricht der Herr Jesus selbst.
Dort heißt es: „Und Jesus ging durch die Städte und Dörfer, lehrte und nahm seinen Weg nach Jerusalem. Es sprach aber einer zu ihm: Herr, meinst du, dass nur wenige selig werden? Er aber sprach zu ihm: Ringet darum, dass ihr durch die enge Pforte eingeht! Denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden es nicht können.
Wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr draußen steht und an der Tür klopft und sagt: Herr, tu uns auf! – dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht, wo seid ihr her? Dann werdet ihr anfangen und sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren Straßen hast du gelehrt. Er aber wird zu euch sagen: Ich kenne euch nicht, wo seid ihr her? Weicht alle von mir, ihr Übeltäter!
Da wird Heulen und Zähneklappern sein, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen. Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden die zu Tisch sitzen im Reich Gottes. Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein.“
Dieser Text ist sehr deutlich und auch sehr ernst. Er stammt aus dem Munde Jesu, aus dem Munde des Sohnes Gottes, der ganz genau weiß, wie es darum steht. Er sagt: Ringet darum, dass wir durch die enge Pforte eingehen. Das ist der Auftrag, den er uns gibt und der bis heute geblieben ist.
Ursprung der Religionen und menschliches Gewissen
Wenn wir heute Abend über die verschiedenen Religionen nachdenken wollen, möchte ich zunächst auf ein Grundproblem des Menschen hinweisen – nämlich den Grund, warum es all diese Religionen gibt.
Im Neuen Testament finden wir dazu einen zentralen Hinweis. Im Römerbrief, Kapitel 2, Verse 14 bis 15, heißt es: Die anderen Völker haben das Gesetz Gottes nicht, aber es gibt unter ihnen Menschen, die aus natürlichem Empfinden heraus tun, was das Gesetz verlangt. Obwohl es ihnen nicht bekannt gemacht worden ist, tragen sie es doch in sich selbst. Ihr Verhalten zeigt, dass ihnen die Forderungen des Gesetzes ins Herz geschrieben sind, und dasselbe beweist ihr Gewissen, dessen Stimme sie abwechselnd anklagt oder verteidigt.
Das beschreibt die Situation des Menschen ganz allgemein. Wir Menschen haben uns alle im Sündenfall von Gott entfernt und leben in dieser Entfernung von Gott. Dabei merken wir, dass unser Leben – wie wir es organisieren, wie wir leben und handeln – nicht zu dem passt, was Gott will.
Gott hat etwas in seiner Schöpfungsordnung in jeden Menschen hineingelegt: das Gewissen. Der eben gelesene Text deutet an, was das Gewissen tut. Das griechische Wort, das im Neuen Testament verwendet wird, kann auch mit „Mitwisser“ übersetzt werden. Das Gewissen ist ein Mitwisser unseres Tuns.
All unser Tun, das vor Gott nicht in Ordnung ist, klagt unser Gewissen immer wieder an, oder es entschuldigt es auch. Wir befinden uns in so einer Zwickmühle, hin- und hergerissen. Mal sagt das Gewissen: „Tu das ruhig“ und beruhigt uns. Dann klagt es wieder an und sagt: „Das war nicht in Ordnung, dass du betrogen hast, dass du Ehebruch gemacht hast. Das hättest du nicht tun sollen.“
Wer so in der Sünde lebt, wird im Laufe der Zeit, wenn er nicht umkehrt, das Gewissen an dieser Stelle abtöten. Dadurch wird das Gewissen mundtot gemacht. Dann sind wir frei und handeln genau so, wie wir wollen. Endlich ist dieses Gewissen tot.
Doch dieses Gewissen, das immer wieder da ist, zeigt uns, dass wir mit dem Schöpfer nicht in Ordnung sind. Irgendetwas stimmt nicht. So haben die Menschen zu allen Zeiten nachgedacht, und das in allen Völkern und Stämmen dieser Welt. Sie haben intensiv darüber nachgedacht, was sie tun können, um Gott zu gefallen – um dem Urheber aller Dinge zu gefallen.
Die Antwort des Menschen darauf ist, dass er die Religion erfunden hat. Die Religionen, die wir auf dieser Erde kennen, hat der Mensch selbst erfunden und sich ausgedacht. Es sind Religionen, auf die Menschen an unterschiedlichen Orten unabhängig voneinander gekommen sind.
Vielfalt der Religionen und ihre Charakteristika
Ich möchte einige Beispiele nennen, damit wir die ganze Bandbreite sehen, wie unterschiedlich die Vorstellungen von Gott sein können.
Da gibt es den Polytheismus, bei dem man an viele Götter glaubt – nicht nur fünf, zehn oder hundert, sondern Tausende. Es ist kaum mehr überschaubar, wie viele es sind. Im Hinduismus kennt man das. Dort betet man zu den verschiedensten Göttern. Der Hinduismus ist zudem in der Lage, ständig neue Götter aufzunehmen und zu integrieren. Das ist der Polytheismus.
Dann gibt es den Monotheismus, der strikt ablehnt, dass es mehrere Götter gibt. Man sagt, es darf nur einen einzigen Gott geben. So ist es zum Beispiel im Islam: Es gibt nur einen Gott.
Weiter gibt es den Pantheismus. Hier wird gesagt, dass Gott kein persönlicher Gott ist, sondern überall im All oder in der Natur verteilt ist. Gott zeigt sich in jedem Baum, in jedem Kraut und überall, wo wir uns auf der Welt bewegen. Manche Menschen gehen deshalb in den Wald und sagen, dort sind sie Gott ganz nah, weil Gott in allen Bäumen und überall im Wald gegenwärtig ist. So können sie sich Gott am besten vorstellen.
Wir sehen also, dass die Menschen nicht von der Frage loskommen: Wo ist Gott? Wer ist Gott? Und wie kann ich diesem Gott gefallen? Was kann ich tun?
Dann gibt es den Atheismus, der sagt, es gibt überhaupt keinen Gott. Das ist die Position, die sich von allem befreit und sagt: Es gibt keinen Gott, wir nehmen die Welt so, wie sie ist. So wurde die Gegenposition zum Christentum bezogen, das an ein Jenseits und ein Wiedersehen glaubt. Die Devise des Atheismus lautet: Kein Jenseits, kein Wiedersehen.
Der marxistische Politiker August Bebel, selbst Atheist, bemerkte jedoch Folgendes: „Wenn es doch einen Gott gibt, dann sind wir die Angeschmierten.“ Er meinte, dann hätten wir Pech gehabt. Dann hätten wir eine ganze Ewigkeit vergeudet, die wir nicht bekommen, nicht erreicht und einfach daneben gelegen.
In den Naturvölkern gibt es den Animismus, einen Seelenglauben. Dort glaubt man, dass Teile der Natur beseelt sind. Man glaubt an Ahnengeister oder an verschiedene Geister, die sich in der Natur aufhalten und die man ständig besänftigen muss.
Dann gibt es den Synkretismus, eine Religion, die in Deutschland häufig anzutreffen ist. Dabei werden Einflüsse und Gedanken verschiedener Religionen zu einer Religion zusammengefasst. Man sagt, man darf das nicht zu eng sehen, sondern nimmt alle Dinge mit auf. So entsteht der Synkretismus.
Diesen Synkretismus beobachte ich in vielen Gesprächen und sehe, dass er auch in den Kirchen weitgehend Einzug gehalten hat. In vielen Kirchen wird eine solche Art von Synkretismus akzeptiert.
In unserer Zeit hat sich eine ganz andere Religion entwickelt, die besonders in Deutschland eine starke Verbreitung gefunden hat: die Esoterik oder auch New Age. Diese Begriffe hängen alle miteinander zusammen. Damit verbunden sind auch Bereiche wie Yoga. All diese Formen und Ausdrucksweisen gehören dazu.
Begegnung mit einer Yogalehrerin und die spirituelle Dimension von Yoga
Ich war vor einiger Zeit mit dem Zug unterwegs. Wir wissen ja, wie das manchmal so ist: Manchmal hat man einen gesprächigen Nachbarn, manchmal sitzt jemand da, der sich hinter seiner Zeitung versteckt.
Bei mir war es gerade so, dass ich auf dem Nebensitz meine Tasche abgestellt hatte. Ich hatte ein paar Bücher mitgenommen und wollte einfach ein bisschen arbeiten und lesen. Ich war froh, meine Ruhe zu haben.
Dann kam eine etwa 36-jährige Frau mutig auf mich zu und fragte: „Ist der Platz frei?“ Ich antwortete: „Ja, er ist frei.“ Also nahm ich meine Tasche herunter, und sie setzte sich hin.
Sie sprudelte nur so vor Geschichten und Redefreude. So kamen wir schnell ins Gespräch. Sie erzählte mir auch, was sie macht. Ich fragte sie danach, und sie sagte: „Ich bin Yogalehrerin.“
Da wurde ich hellwach. Ich dachte, jetzt hast du die Gelegenheit, einmal zu fragen: Was glaubt man eigentlich als Yogalehrerin? Was steckt dahinter? Sie war sehr gesprächig und erzählte gerne. So ergab sich ein sehr intensives, langes Gespräch während der Bahnfahrt.
Dann fragte ich sie: „Warum machen Sie das eigentlich?“ Sie antwortete: „Schon in meiner Schulzeit habe ich nach dem Sinn des Lebens gefragt. Ich wollte wissen, warum ich hier lebe und wozu das alles dient.“
Irgendwann sei sie dann auf Yoga gestoßen, und jetzt macht sie das. Ich stellte ihr noch ein paar Fragen. „Sagen Sie mir doch mal aus Ihrer Sicht: Was ist eigentlich der Sinn des Lebens?“ Da sagte sie: „Der Sinn des Lebens ist, dass wir hier eine gewisse Zeit leben und irgendwann sterben. Danach bekomme ich ein neues Leben. Je nachdem, wie ich dieses Leben gelebt habe, wird das neue Leben besser oder schlechter sein. Aber ich werde wiedergeboren, hier in diese Welt hinein, und werde dann wieder irgendwo leben, an einem anderen Ort und zu einer anderen Zeit.“
Ich fragte sie: „Haben Sie schon einmal gelebt?“ Sie antwortete: „Ganz gewiss, ich habe schon oft gelebt.“ Ich fragte weiter: „Können Sie sich an die Zeiten erinnern, in denen Sie gelebt haben?“ Sie sagte: „Nein, überhaupt nicht.“
Ich fragte: „Aber warum glauben Sie das, wenn Sie das selber gar nicht erlebt haben und auch nicht wissen?“ Sie antwortete: „Ich kenne einige Gurus, und die haben mir das erzählt. Das glaube ich.“
Dann wollte ich von ihr wissen: „Gibt es für Sie eigentlich einen Gott?“ Sie sagte: „Nein, keinen lebendigen, persönlichen Gott. Aber es gibt so einen kosmischen Geist, der alles durchdringt und überall im Universum ist. Den kann man nicht greifen oder anfassen, aber es gibt so etwas, das alles irgendwie in Gang hält.“
Ich fragte sie: „Wissen Sie denn, wo wir Menschen herkommen? Wer hat die Menschen gemacht?“ Sie sagte: „Das ist eine schwere Frage, aber ich versuche es: Der Mensch hat sich selber gemacht.“ Ich sagte: „Den Begriff ‚Person‘ habe ich noch nie gehört.“ Das war ihre Antwort.
Sie ging bereitwillig auf alle meine Fragen ein, soweit sie konnte. Sie war überzeugt von der Richtigkeit ihrer Auffassung. Am Ende gab sie mir eine Schrift, die ich aufmerksam gelesen habe. Ich werde gleich einiges daraus zitieren, damit wir wissen, was dort gedacht wird.
Dann sagte ich zu ihr: „Ich habe selber auch einiges geschrieben.“ Da wurde sie hellwach. „Was haben Sie denn geschrieben?“ fragte sie. Ich gab ihr ein paar Bücher, die ich bei mir hatte.
Eines davon war das Buch „Fragen“, das viele grundlegende Fragen beantwortet. Das nahm sie gerne an und wollte es lesen.
Dann kam der Zeitpunkt, an dem ich ihr sagte, was ich glaube: Wer die Welt gemacht hat, was ich für den Sinn des Lebens halte und dass ich nie wieder auf diese Erde zurückkommen werde. Denn die Bibel sagt uns: Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht. Nie wieder werden wir hierher zurückkehren (Hebräer 9,27).
Das passte nicht ganz zu ihrer Lehre, das merkte ich. Aber sie war zumindest bereit, darüber zu reden und zuzuhören. Das war schon mal ein guter Anfang.
Die religiöse Dimension von Yoga und Esoterik
In dieser Schrift, die sie mir gegeben hat, möchte ich einige Zitate vorlesen. Viele Menschen halten Yoga heutzutage für eine ganz harmlose Sache und meinen, es sei nur ein wenig Sport, bei dem man Entspannungsübungen macht. Man sollte jedoch wissen, dass viel mehr dahintersteckt – nämlich eine ganze Religion, ein komplettes religiöses System. Dieses ist eine Mischung aus verschiedenen anderen Religionen, und genau damit haben wir es bei Yoga zu tun.
In dem Heft, das sie mir gegeben hat, war auch eine Anleitung enthalten, wie man mit sterbenden Menschen umgeht. Es wird beschrieben, wie man ihnen Trost spendet, wenn sie sterben. Ich möchte einige Beispiele daraus vorlesen, damit wir einen Eindruck davon bekommen, was wirklich dahintersteht.
Dem Sterbenden soll man Folgendes sagen:
„Du verlässt nun deinen Körper und nimmst deinen Atem wahr. Jeder Atemzug kann möglicherweise dein letzter sein. Beobachte daher jeden Atemzug besonders sorgfältig. Jedes Einatmen, jedes Ausatmen, jeder Atemzug kann enden, ohne dass ein anderer nachfolgt. Halte den Atem nicht fest, sondern lass ihn los. Jeder Gedanke kann dein letzter sein. Gedanken kommen und gehen und verschwinden in den Bereich deines Unterbewusstseins. Warum hältst du deine Gedanken fest? Du bist nicht identisch mit ihnen. Du kannst ihnen jedoch zuschauen. Du bist nur eine Form, eine Idee, ein Konzept. Halte daran nicht fest, sondern lasse dieses kleine Ich los. Habe keine Angst, denn du bist mehr als das. Versuche zu verstehen, was es ist, das dich daran hindert, loszulassen. Ist es ein Gedanke oder ein Gefühl? Nimm nur diesen Moment wahr und öffne dich ihm. Öffne dein Herz diesem Augenblick der Ewigkeit und gehe weiter in das Licht hinein. Sterbe in die unendliche Stille und das Licht, das unsterbliche Du hinein. Fürchte dich nicht, denn es werden Dinge geschehen, die besser sind als jene, die du in diesem begrenzten und vergänglichen Leben erfahren hast, in deinem Körper, der leiden muss.“
Eine weitere Passage lautet:
„Dein Bewusstsein vereinigt sich mit deinem Körper. Erlebe diese Wiedergeburt sehr intensiv. Fühle, wie das Leben wieder durch deine Adern fließt. Du kannst hören, sehen, riechen, denken und fühlen. Wenn du deine Augen öffnest und dich bewegst, siehst du das Licht einer neuen Welt. Erlebe diesen Augenblick der Wiedergeburt ganz wach und lebendig. Dir ist ein neuer Körper gegeben, mit dem du aufs Neue Zeit und Raum erfahren wirst, um jeden kostbaren Augenblick so intensiv zu erleben, als wäre es dein letzter.“
Diese Worte klingen eigentlich alle sehr schön und eingängig. Viele Menschen lassen sich gerade durch solche einfühlsamen Worte verführen. Später werde ich noch darauf eingehen. Alle diese Religionen und Wege, die hier genannt und beschrieben werden, werde ich aus biblischer Sicht deuten.
Was ist Religion? Wissenschaftliche und biblische Perspektiven
Aber zunächst wollen wir uns noch etwas intensiver mit den Religionen beschäftigen. Dabei stellen wir zunächst die Frage: Was ist eigentlich eine Religion? Wie definieren wir Religion?
Es gibt eine Wissenschaft, die sich vergleichende Religionswissenschaft nennt. Sie versucht, eine Definition für Religion zu finden. Die Wissenschaftler, die sich damit beschäftigen, sagen, dass es kein Beispiel einer einzelnen Religion gibt, das stellvertretend für alle anderen stehen könnte, um daran die Merkmale einer Religion abzulesen.
Man könnte vielleicht meinen, wenn irgendwo gebetet wird, dann ist das eine Religion. Es gibt jedoch auch Religionen, bei denen nicht gebetet wird. Immer wenn man meint, ein Merkmal für Religion gefunden zu haben, stellt sich heraus, dass es andere Religionen gibt, bei denen dieses Merkmal nicht vorkommt. Es gibt also kein Beispiel einer Religion, die für alle anderen repräsentativ ist, um daran etwas zu zeigen.
Eine der vielen Definitionen, die solche Wissenschaftler zusammengestellt haben, lautet folgendermaßen – nur damit wir einen Eindruck bekommen, wie Religion definiert wird: Jede Religion reduziert das Leben und die Weltgeschichte auf die zentralen Fragen. Es sind diese letzten Größen und Werte, die nur noch akzeptiert, aber nicht weiter zurückverfolgt werden können. Diese machen das Wesen der Religionen aus.
Der russische Religionskritiker Nikolai Berdjajew kam zu einer Formel und sagte: Der Mensch ist unheilbar religiös. Das heißt, jeder Mensch hat das Verlangen nach einer Religion. Man muss ihm nur eine Religion anbieten, dann wird das sein Gewissen beruhigen – dieses unruhige Gewissen, das immer wieder aufwacht und etwas tun möchte.
Wir finden die Form der Religion auch bei allen Konzepten, die wir kennen, wie zum Beispiel beim Marxismus, beim Nationalsozialismus oder sogar in der Kunst. Überall finden wir Merkmale der Religion.
Ich möchte Ihnen ein Gebet vorlesen, bei dem Sie erstaunt sein werden, woher es stammt. Es ist ein Gebet, das der Nationalsozialismus entwickelt hat. Es stammt von dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach und ist ein Gebet an den Führer. Dort heißt es:
„Wir hörten oftmals deiner Stimme Klang
und lauschten stumm und falteten die Hände,
da jedes Wort in unsere Seele drang.
Wir wissen alle, einmal kommt das Ende,
das uns befreien wird aus Not und Zwang.
Was ist ein Jahr der Zeitenwende?
Was ist das für ein Gesetz, das hemmen will?
Der reine Glaube, den du uns gegeben,
durchpulst bestimmend unser junges Leben.
Mein Führer, du allein bist Weg und Ziel.“
Unvorstellbar, wenn wir das heute hören, nach so vielen Jahren und nach dem Nationalsozialismus. Das wurde geglaubt und auch gebetet.
Ich möchte Ihnen ein anderes Glaubensbekenntnis nennen, und zwar von Richard Wagner. Richard Wagner ist ein sehr bekannter Mann, besonders auch hier in diesem Land, in dem wir uns jetzt befinden. Er hat ein Glaubensbekenntnis formuliert, das an manchen Stellen an christliche Wertvorstellungen erinnert.
Ich zitiere aus diesem Glaubensbekenntnis, das ebenfalls eine Art Religion darstellt:
„Ich glaube an Gott, Mozart und Beethoven,
im Gleichen an ihre Jünger und Apostel.
Ich glaube an den Heiligen Geist
und an die Wahrheit der einen unteilbaren Kunst.
Ich glaube, dass diese Kunst von Gott ausgeht
und in den Herzen aller erleuchteten Menschen lebt.
Ich glaube, dass wer nur einmal in den erhabenen Genüssen dieser hohen Kunst schwelgte,
für ewig ihr ergeben sein muss und sie nie verleugnen kann.
Ich glaube, dass alle durch diese Kunst selig werden.“
Das Glaubensbekenntnis geht noch weiter. Hier hören wir eine Variante, dass man durch die Kunst selig werden kann.
Sie sehen, es gibt ein riesiges Spektrum an Angeboten auf dem Markt der Möglichkeiten, auf dem riesigen Markt der Religionen.
Ich möchte nun eine Definition für Religionen geben – und zwar aus der Sicht der Bibel, aus der Sicht des lebendigen Gottes.
Im Psalm 96, Vers 5 heißt es:
„Alle Götter der Völker sind Götzen, aber der Herr hat den Himmel gemacht.“
Das ist eine kurze, knappe und auch sehr deutliche Aussage.
Aus der Bibel können wir folgende Definitionen für Religionen herleiten: Jegliche, wie auch immer geartete Gottesvorstellung der Völker – also was immer sich die Völker unter Gott vorgestellt haben – das ist Religion.
Alle Gedankensysteme, die nicht mehr hinterfragt sind in ihren Glaubenssätzen und Normen und die bewusst oder unbewusst an die Stelle des Schöpfergottes der Bibel treten – das alles ist Religion.
Noch einmal: Alles, was an die Stelle des lebendigen Gottes der Bibel tritt, ist Religion – egal, was das im Einzelnen sein mag.
Das Evangelium von Jesus Christus ist keine Religion, um das ganz deutlich zu sagen. Das Evangelium von Jesus Christus ist eine Erfindung des lebendigen Gottes. Kein Mensch ist auf diese Idee gekommen, und niemand hat sich so etwas ausgedacht.
Der lebendige Gott hat sich das ausgedacht – für uns, damit wir Rettung finden können.
So können wir das aus der Bibel herleiten und so können wir es sagen.
Religion in christlichen Kirchen und weitere Formen von Religion
Auf noch etwas möchte ich hinweisen: Auch in christlichen Kirchen kann Religion Einzug halten. Im Laufe der Geschichte ist das sehr oft geschehen. Die 95 Thesen von Luther, die damals an die Schlosskirche von Wittenberg angeschlagen wurden, sind letztlich ein Aufruf, die Religion abzulehnen.
Damals wurden Ablassbriefe verkauft und viele andere Dinge praktiziert. Das sind einfach religiöse Handlungen, bei denen Religion betrieben wurde, aber man sich weit vom Evangelium entfernt hatte. Alle Dinge, die wir in christlichen Kirchen einführen, die aber nicht in der Bibel stehen, sind Religion.
Es ist ganz wichtig, dass wir das erkennen und identifizieren. Solche Dinge tauchen in verschiedenen Kirchen hier und da auf. Es gibt auch unauffällige Formen von Religion, bei denen gar kein Gebet gesprochen wird – das habe ich schon erwähnt. Eine solche Religion hat Jesus als Mammon bezeichnet, wenn also jemand nur noch dem Geld dient.
In Lukas 16,13 sagt Jesus: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Wir sehen also, dass auch dies eine Alternative zum lebendigen Gott ist, bei der Menschen dem Mammon dienen.
Religion lässt sich also auch so formulieren: Alles, was in Konkurrenz zum biblischen Glauben steht, alles, was gegen die Aussagen der Bibel gesetzt wird, ist Religion – ganz weit gefasst. Später sprechen wir noch darüber.
Jesus sagte in Matthäus 6,21: „Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.“ Nun können wir uns alle fragen: Wo ist eigentlich unser Herz? Woran hängen wir unser Herz? Was bewegt uns tief im Inneren? Wohin gehen unsere Gedanken? Das ist es, was Jesus meint: Das wird unser Schatz sein – und das kann auch unsere Religion sein.
Harmlosere und schreckliche Religionen – Beispiele aus der Welt
Über die Herkunft der Religion habe ich bereits gesagt, dass sie zusammenhängt mit dem Gewissen, das uns dazu bringt, etwas zu suchen, womit wir Gott beruhigen können. Es gibt harmlose Religionen, die sich rein äußerlich im Ablauf des Lebens zeigen, und es gibt ganz schreckliche Religionen.
In Nordkamerun zum Beispiel gibt es eine sehr grausame Religion. Dort glaubt man, dass neugeborene Kinder mit heißem Wasser, also mit kochendem Wasser, getränkt werden müssen, um die Geister zu beruhigen. Dadurch soll eine gute Ernte gesichert werden. Wir können uns vorstellen, wie viele der Neugeborenen das überleben, wenn ihnen kochendes Wasser in den Mund gegossen wird, während sie festgehalten werden. Es sind also ganz schreckliche Religionen, die es dort gibt.
Als ich in Japan war, hatte ich ein Gespräch mit einem japanischen Professor. Er sagte mir: „Wissen Sie, wir hier in Japan haben die allerbeste Religion, die es gibt.“ Ich habe ihm sogar Recht gegeben und gesagt: „Warum nicht? Vielleicht ist das so.“ Ich erzählte ihm, dass ich nachts durch die Straßen von Kyoto gegangen bin und gesehen habe, wie die Menschen sich dort in aller Freiheit bewegen. Niemand schien Angst zu haben. Auch Frauen gehen ganz alleine durch die Straßen. Das hat mich beeindruckt. Offenbar hat ihre Religion eine bewahrende Kraft für die Menschen.
Da sagte er: „Sehen Sie, da haben wir es doch, unsere Religion ist wirklich die beste.“ Ich erwiderte: „Religion haben Sie vielleicht die beste, aber Religion schenkt kein ewiges Leben. Wenn Sie das ewige Leben haben wollen, das darüber hinausgeht, dann brauchen Sie einen Retter.“ Daraufhin gab ich ihm ein Neues Testament in japanischer Sprache und sagte: „Wenn Sie das lesen, finden Sie den, der retten kann – den Herrn Jesus Christus.“
Religionen kann es hier beliebig viele geben. Die Frage ist nur, ob sie retten können.
Die Unmöglichkeit, durch eigene Anstrengung zu Gott zu gelangen
Viele Menschen machen sich Gedanken über Religionen. Ich habe bereits gesagt, dass weitgehend die Auffassung vertreten wird, es sei letztlich egal, welcher Religion man glaubt. Es gibt auch ein Modell, das alle Religionen umfasst, sodass man alle Religionen akzeptieren kann.
Eine solche Vorstellung ist jedoch falsch, das sage ich gleich zu Beginn, auch wenn sie häufig zitiert wird. Man stelle sich einen großen, sehr hohen Berg vor. Ganz oben auf dem Berg ist Gott.
Die Menschen versuchen nun, zu Gott zu gelangen. Der eine versucht es von der Nordseite und nennt seinen Weg Buddhismus. Ein anderer versucht es von der Westseite und nennt seinen Weg Hinduismus. Wieder ein anderer hat eine ganz andere Stelle gefunden, von der aus er den Berg besteigen will, und nennt seinen Weg Islam. So gibt es viele Religionen, die alle versuchen, diesen Berg auf unterschiedlichen Wegen zu besteigen.
Was ist die Antwort Gottes? Niemand, aber wirklich niemand ist in der Lage, auf eigenem Weg zu Gott zu gelangen. Niemand schafft es. Das sollten wir nie vergessen: Niemand kann diesen Berg, wenn wir bei diesem Bild bleiben, besteigen. Niemand erreicht dieses Ziel. Es ist unmöglich. Keine menschliche Anstrengung reicht aus, um das zu schaffen.
Weil aber kein Mensch das kann, hat Gott es getan. Was hat er getan? Um bei diesem Bild zu bleiben: Er ist vom Berg heruntergekommen. Ganz unten, am Fuß des Berges, ist er zu uns gekommen – und zwar durch seinen Sohn Jesus Christus.
So heißt es in Lukas 1,78-79: „Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch welche uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe, auf dass er erscheine denen, die da sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“
Er ist also von der Höhe heruntergekommen zu uns, die wir in der Finsternis sind. Wir tun gut daran, das zu akzeptieren, was der lebendige Gott uns sagt, was für uns ansteht und was wir tun sollten.
Gottes Urteil über Religionen und die Notwendigkeit des Evangeliums
Und jetzt hören wir darauf, wie Gott die verschiedenen Religionen beurteilt. Das ist die Meinung Gottes, so wie er sie uns in der Bibel dargestellt hat. Was ist die Ursache? Wie beurteilt er das?
Die Bibel zeigt uns das gute Verhältnis, das ein Mensch zu Gott hat, und das gute Verhältnis, das er zu Jesus Christus hat. Dieses Verhältnis vergleicht sie mit einer guten Ehe. In einer guten Ehe, in der man sich versteht und die harmonisch verläuft, wird im Neuen Testament das gute Verhältnis zu deinem Schöpfer bildlich erklärt.
Gleichzeitig beschreibt die Bibel auch das Gegenteil. Das Gegenstück zur Ehe ist die Hurerei, der Ehebruch, die Unzucht. Das ist die Perversion des Verhaltens gegenüber dem, was Gott in der Ehe geschaffen hat.
In diesem Bild – im Bild der Hurerei, der Unzucht und des Ehebruchs – vergleicht Gott nun alle Religionen. Er nimmt keine aus. Alle Religionen stehen unter demselben Urteil, das Gott gibt.
Ich weiß, dass das jetzt sehr markige Worte sind, aber ich kann es nicht ändern. Gott hat es gesagt, und ich werde nichts anderes verkündigen als das, was in der Bibel steht. Ich würde mich schuldig machen vor dem lebendigen Gott, wenn ich etwas von dem zurücknehmen würde, was Gott uns sagt. Wenn ich das tun würde, dann wäre es uns nicht zur Hilfe.
Ich möchte auch nicht im Gericht Gottes stehen, wenn er sagt: „Du hast falsch gepredigt, du hast mein Wort nicht gesagt, wie es dort steht.“ Ich möchte nicht an der Stelle stehen von Leuten heutzutage, die hier und da verkündigen und diese Botschaft der Bibel verdrängen, verändern und verfälschen.
So wollen wir genau hinhören, was uns Gott sagt – und zwar unabhängig davon, ob es uns passt oder nicht.
Aber hören wir gleich am Anfang darauf: Gott sagt es uns nicht, um die Menschen zu verwerfen, auf keinen Fall. Gott will keinen Menschen verwerfen, keinen einzigen Menschen von der ganzen Erde. Aber er will allen Menschen sagen, wie sie zum Heil kommen können und wie sie zur Gewissheit des Heils gelangen.
Er will uns einen gewissen Weg geben, damit wir alle wissen, wohin wir gehen. Das ist seine Absicht. Gott will keine Religion verurteilen oder keinen Menschen verurteilen, sondern er will uns sagen, welche falschen Wege es gibt, welche Sackgassen nicht nach Hause führen. Und er will uns sagen, was uns wirklich hilft.
So hören wir auf das Urteil Gottes, das wir an vielen Stellen der Bibel finden.
In 1. Korinther 6,9-10 heißt es: „Wisset ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasst euch nicht irreführen: Weder die Unzüchtigen, noch die Götzendiener, noch die Ehebrecher werden das Reich Gottes ererben.“
Hier haben wir eine doppelte Aussage: Die Ehebrecher sind einmal diejenigen, die wirklich Ehebruch treiben, und es sind gleichzeitig auch diejenigen, die hier im selben Text als Götzendiener bezeichnet werden. Das ist die Bezeichnung der Bibel für alle Religionen.
Das ist Ehebruch in den Augen Gottes, bildlich gesprochen. Oder es sind Götzendiener oder Zauberer.
In Galater 5,19 lesen wir: „Offenbar sind die Werke des Fleisches Götzendienst, Zauberei.“ Die, die solches tun, werden das Reich Gottes nicht ererben. Das ist hier ganz klar ausgedrückt.
Wer das betreibt, wird das Reich Gottes nicht erben können.
Und in Offenbarung 22,15 lesen wir: „Draußen sind die Zauberer und Götzendiener; sie sind draußen, sie sind nicht dabei, sie sind nicht im Reich Gottes.“
Und in Offenbarung 21,8 heißt es: „Der feigen Verleugner aber und Zauberer und Götzendiener, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt, das ist der zweite Tod.“
Halten wir also fest: Nach diesen mehrfachen Urteilen Gottes, die so eindeutig und klar sind, sind alle Religionen glitzernde Fata Morganen in einer Wüste der verlorenen Menschheit.
Aus diesem Grunde hat Jesus gesagt: Geht hin zu den Menschen, wo auch immer sie sind, egal welcher Religion sie anhängen, und sagt ihnen dieses heilbringende Evangelium, dass sie gerettet werden können.
Es gibt eine Botschaft, es gibt einen Weg, der nach Hause führt. Wenn ihr diesen Weg geht und wenn ihr das den Menschen sagt, dann werden sie das Himmelreich erreichen.
Peter Bam, der bekannte Arzt und Schriftsteller, sagte: „Die Menschen lieben es, das anzubeten, was sie ins Verderben stürzt.“ Offenbar ist das so. Viele tun das so, auch wenn man es ihnen sagt.
Wir können an einer anderen Stelle noch deutlich ablesen, dass keine Religion, die von Menschen gemacht ist – und wir haben gesagt, alle Religionen sind von Menschen erfunden – zum Himmelreich führt.
Am Kreuz Jesu ist eine weitere Stelle, an der wir das sehr deutlich sehen können.
Als Jesus im Garten Gethsemane war und das Kreuz vor sich hatte – er war der Sohn Gottes, er wusste alle Dinge –, er wusste auch, wie viel Sünde er tragen würde. Er wusste, dass er die Sünde tragen würde, die wir heute Abend hier in diesem schönen Saal begangen haben, und er hat sie mitgetragen.
Er betete zum Vater: Gibt es einen Weg, gibt es eine Möglichkeit, dass ich nicht ans Kreuz muss?
Der Vater antwortete nicht. Er hatte sonst immer geantwortet, aber jetzt nicht.
In dieser Frage wusste Jesus ganz genau, was nötig war, um die Menschheit zu erlösen. Darum ging er diesen Weg des Gehorsams bis zum Kreuz.
Die Bibel sagt, er war gehorsam. Er ging ans Kreuz und litt für unsere Sünde. Er hatte selbst keine Sünde, er musste überhaupt nicht leiden.
Er hätte sich auch sofort befreien können. Er war der Sohn Gottes, mit aller Allmacht ausgestattet. Er konnte alles sagen und alles tun.
Der Hauch seines Mundes hätte ausgereicht, um die grölende Volksmenge im Nu auszulöschen. Er hätte vom Kreuz herabsteigen können.
Und das, was man ihm auch dort am Kreuz sagte: „Steig doch herunter, wenn du Gottes Sohn bist!“ Er hätte heruntersteigen können.
Das wäre ein Spektakel gewesen für die Leute. Vielleicht hätte er ihnen sogar die Nägel hingeworfen – da hätten sie gestaunt, was er kann.
Aber mehr auch nicht. Und niemand wäre heil geworden.
Doch er hat durchgehalten am Kreuz bis zum Schluss.
Beweis für die Existenz der Hölle und die Bedeutung des Kreuzes
Ich hielt an einer Schule einen Vortrag über die Schöpfung. Danach kam eine Schülerin auf mich zu und fragte: „Sagen Sie mal, können Sie mir wissenschaftlich beweisen, dass es eine Hölle gibt?“
Ich antwortete, dass ich das wissenschaftlich überhaupt nicht beweisen kann. Das ist kein Thema der Naturwissenschaft. Aber ich kann es Ihnen an einer Stelle beweisen. Und da haben Sie die verbindliche Antwort: Am Kreuz von Golgatha können Sie ablesen, dass es diese Hölle gibt.
Wenn es keine Hölle gäbe, dann wäre das Kreuz völlig belanglos. Es hätte überhaupt keinen Zweck, dieses Kreuz zu errichten. Das war für Gott eine ganz knallharte Sache, die er durchgezogen hat.
Im Alten Testament lesen wir schon im Buch Jesaja: „Du hast mir Arbeit gemacht mit deinen Sünden.“ Das war wirklich Arbeit für ihn. Keine Arbeit war es, ein Universum zu schaffen. Da genügte sein Vollmachtswort: „Es werde!“ und es ward. Das zeigt seine Vollmacht.
Aber Sünde zu tragen, das ist etwas Unvorstellbares. Wir können uns nicht vorstellen, wie schrecklich Sünde ist. Eine der schlimmsten Sünden, die hier genannt werden, ist der Götzendienst. Auch Zauberei und Religionen sind vor Gott Sünde.
Vielleicht haben wir das noch nie so gehört oder so gesehen. Aber lassen wir uns vom lebendigen Gott selbst sagen: Er hat es selbst gesagt. Und er hat selbst einen Ausweg geschaffen, damit wir aus dieser Schusslinie herauskommen. Das ist seine Absicht.
Warum sagt er uns das? Weil er uns unvorstellbar lieb hat. Niemand kann uns so lieb haben wie dieser lebendige Gott. Niemand hat uns so lieb wie Jesus Christus, der gesagt hat: „Ich gehe an das Kreuz und ich leide bis zur letzten Sünde durch“, nur damit dieser Mensch nicht verloren geht.
Das ist eine unvorstellbare Liebe. Gibt es etwas Größeres, als dass jemand für einen anderen stirbt? Jesus hat selbst gesagt, dass er hingeht und für seine Freunde stirbt – und das hat er getan.
Er ist für uns gestorben, als wir noch Sünder waren, sagt die Bibel. Er hat alles daran gesetzt, damit wir nach Hause kommen und nicht verloren gehen. Damit wir uns nicht an irgendeiner Religion festklammern oder vielleicht auch in irgendeiner Kirchenreligion etwas betreiben, was überhaupt nicht in der Bibel steht.
Seien wir doch ganz vorsichtig dort, wo wir sind, und akzeptieren nicht alles. Ich bin sehr kritisch, muss ich sagen. Ich akzeptiere sehr wenig. Aber ich akzeptiere alles, was in der Bibel steht, denn das ist vom lebendigen Gott.
Das habe ich mit meinem Leben geprüft. Ich habe die Dinge getan, die dort stehen, und sie haben sich alle bewahrheitet. Die naturwissenschaftlichen Aussagen in der Bibel sind alle so zu akzeptieren, dass ich nur staunen kann über den lebendigen Gott, der mir das alles mitteilt.
Die Bibel ist eine Fundgrube, aus der man nie aufhört zu schöpfen. Es ist etwas Gewaltiges, diese Schrift zu haben, diese Bibel zu besitzen, damit wir Rettung finden und auch unser Leben organisieren können.
Die menschliche Unfähigkeit zur Gerechtigkeit und die Notwendigkeit der Bekehrung
Die Bibel zeigt uns auf fast jeder Seite, wer wir sind. So heißt es in Psalm 53, Vers 4: „Aber sie sind alle abgefallen und allesamt untüchtig, da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.“
Viele von uns glauben, mit guten Taten den Himmel erreichen zu können. Doch es ist unmöglich, durch gute Taten in den Himmel zu kommen. Damit sage ich nichts gegen gute Taten. Das Erste, was wir tun sollen, ist, uns zu Jesus Christus zu bekehren. Daraus entsteht dann als Konsequenz Dankbarkeit, und wir werden gute Taten tun. Aber nicht durch gute Taten gelangen wir in den Himmel. Das wäre eine Religion – eine menschliche Auffassung, die meint, durch eigene Werke das Reich Gottes zu erreichen. Das ist unmöglich.
Im Psalm 143, Vers 2 lesen wir: „Vor dir ist kein Lebendiger gerecht.“ Ich freue mich über die klare Sprache der Bibel. Nirgendwo habe ich eine so klare Sprache gefunden wie dort. Darüber kann man sich freuen. Kein wissenschaftliches Buch, kein Buch von Philosophen oder Dichtern ist so deutlich geschrieben wie die Bibel. Manche sagen zwar, sie könnten das nicht verstehen, aber ich finde die Sätze sehr deutlich, vielleicht sogar zu deutlich für manche.
Im Jesaja 64, Vers 5 heißt es: „Aber wir sind allesamt wie die Unreinen, und alle unsere Gerechtigkeit ist wie ein unflätiges Kleid.“ All diese Aussagen führen dazu, dass das Himmelreich für uns versperrt ist. Wir kommen nicht hinein. Niemand wird mit seiner Sünde, seiner Religion oder was auch immer er tut, in das Reich Gottes eingehen. Das sagt Jesus selbst.
Doch Jesus fordert uns auf: „Ringet darum.“ Wir haben den Text vorhin gehört, dass wir in das Reich Gottes eingehen sollen. Das ist sein Anliegen, das will er. Und nun hören wir die Botschaft des Evangeliums, die hineinscheint: Egal, wer wir sind und was wir getan haben – mit all unserer Sünde können wir zu Jesus Christus kommen. Wir bekennen ihm unsere Schuld und sagen: „Herr, hier bin ich, nimm mich an.“ Wir brauchen keine Religion, denn es heißt: „Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das ewige Leben. Wer dem Sohn Gottes nicht glaubt, wird das ewige Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.“
Ohne Jesus bleibt der Zorn Gottes über uns, und wir haben keinen Zugang zum Himmel. Aber mit ihm sind die Tore des Himmels weit geöffnet – riesige Tore, durch die wir zu Tausenden einmarschieren können. Doch nur durch dieses eine Tor, wo Jesus darüber steht, wo Jesus unser Herr wird.
Ich wiederhole den Text aus Apostelgeschichte 4, Vers 12: „In keinem anderen ist das Heil, es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.“ Vergessen Sie diesen Satz niemals in Ihrem Leben. Lernen Sie ihn auswendig: Apostelgeschichte 4,12 – „In keinem anderen ist das Heil als nur in diesem Jesus allein.“
Ich glaube das. Ich glaube das, weil Gott es gesagt hat. Ich glaube das, weil Jesus sich dafür verbürgt hat. Ich glaube das, weil das Kreuz in dieser Welt stand, und ich kann es daran ablesen. Das glaube ich ganz fest.
Jesus hat gesagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Durch ihn kommen wir nach Hause. Er gibt uns die absolute Gewissheit des Heils. Wenn heute jemand zu Jesus Christus kommt, dann verbürgt Gott ihm mit Gewissheit, dass er gebucht ist für das ewige Leben und im Buch des Lebens eingetragen wird.
Die Suche nach Gewissheit und die Einladung zum Glauben
Ist das nicht großartig, dass uns heute diese Gewissheit gegeben wird? Ein Missionar fragte eine strenge thailändische Buddhistin folgende Frage: Können Sie mir einen Menschen nennen, von dem Sie gewiss sagen können, dass er nach seinem Tod ins Nirwana kommt?
Das Nirwana ist die Vorstellung der Buddhisten, wo sich alles in Nichts auflöst. Nun kam die Antwort dieser Buddhistin: Etwa alle tausend Jahre wird ein Mensch geboren, der durch viele Wiedergeburten seine Begierden abgelegt hat und so viele gute Werke angesammelt hat, dass er die Stufe eines Erleuchteten erreicht hat. Wenn dieser stirbt, dann kommt er ins Nirwana. Also alle tausend Jahre vielleicht mal einer.
Und wie viele Millionen folgen dem Buddhismus? Und sie sagen selbst aus eigener Sicht: Vielleicht in tausend Jahren mal einer. Was ist das für eine Religion? Ich staune darüber. Dem folge ich doch nicht! Ich will Gewissheit haben. Ich will ganz genau wissen, wohin ich gehe. Ich will wissen, wenn ich hier die Augen zumache, wo ich sein werde. Ich muss diese Gewissheit haben.
Und Jesus sagt: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Ich möchte betonen, das Wort „hat“ ist das wichtigste Wort in diesem Text. Wer ihn hat, der hat ewiges Leben jetzt schon hier gebucht und geschenkt. Das ist das Großartige, das uns im Evangelium von Jesus Christus gegeben wird.
Da gibt es doch nur noch eins: Wir machen uns mit fliegenden Fahnen auf den Weg, um diesen Herrn anzunehmen. Wenn er uns das so klar und so eindeutig sagt, dass wir eingeladen sind, dass wir kommen können, damit wir wirklich ewiges Leben haben, und dass wir uns nicht abrackern müssen, sondern wirklich zu dieser Gewissheit kommen. Aber dann müssen wir ihn zu einem Herrn machen, sodass man das in unserem Leben ablesen kann. Dass wir einen Herrschaftswechsel vorgenommen haben und dann auch wirklich die Bibel ernst nehmen und sie lesen – und nicht irgendwo im Bücherregal verstauben lassen.
Wenn jemand sagt, er ist Christ, er gehört zu Jesus, dann ist es das Mindeste, dass er täglich in seiner Bibel liest. Wenn er das nicht tut, dann muss man ein ganz großes Fragezeichen setzen. Wer weiß, was er sonst macht? Dann ist sein Herz ganz bestimmt nicht an der richtigen Stelle. Er betreibt eine ganz andere Religion, auch wenn er sich vielleicht drei Kreuze umgehängt hat auf der Brust. Das hat damit dann gar nichts zu tun.
Ob wir wirklich zu Jesus gehören, wird man in unserem Leben deutlich ablesen können. Man wird es auch an unserer missionarischen Bewegung erkennen. Wenn wir wissen, wenn wir Kenntnis davon haben, dass alle Menschen verloren sind, die ohne Jesus leben, die in irgendeiner Religion leben, dann wird das unser Herz bewegen. Dann werden wir etwas dafür tun und uns dafür einsetzen, damit Menschen gerettet werden und nicht an den Ort der Verlorenheit kommen. So werden wir zu einer missionarischen Bewegung.
Dazu möchte ich uns auch ermutigen: Organisieren wir unser Leben so, dass man das ablesen kann. Ich habe selten erlebt, dass man deswegen angegriffen wird. Haben Sie doch keine Angst davor, wenn jemand sagt: „Ja, der fängt schon wieder damit an.“ Keine Frage, kein Problem. Es ist doch seine Entscheidung, wenn er so etwas Kostbares, das ewige Leben, verwirft. Wie traurig! Man kann ihm noch hinterherrufen: Armer, trauriger Mensch, der du das verwirfst, du konntest das Größte gewinnen.
So wollen wir uns auf den größten Gewinn ausrichten, auf den größten Sieg. Das ist das, was die Bibel uns sagt.
Die himmlische Perspektive und die Bedeutung des weißen Steins
Und so möchte ich noch einen Vers mit uns lesen, der uns diese Perspektive der Ewigkeit zeichnet, damit wir wissen, wohin wir gehen. In Offenbarung 2,17 lesen wir: „Wer überwindet, dem will ich geben von dem verborgenen Manna und will ihm geben einen weißen Stein, auf dem Stein aber steht ein neuer Name geschrieben, welchen niemand kennt als der, der ihn empfängt.“
Zunächst einmal müssen wir sagen, dass dieser Vers sehr dicht und komprimiert ist. Das ist auch eine Eigenart der Bibel, dass in einem einzigen Vers sehr viel Information enthalten ist. Mir wird dadurch mehr als deutlich, dass das nie ein Mensch so hätte schreiben können. Kein Philosoph schreibt so, niemand kann so viele Gedanken in einem einzigen Satz so unterbringen. Deshalb wollen wir uns ein wenig mit diesem Satz beschäftigen.
Hier ist die Rede vom verborgenen Manna. Das ist eine Anknüpfung an die Wüstenwanderung des Volkes Israel, wo Gott für sein Volk in der Wüste sorgte. Er versorgte sie, unabhängig davon, ob dort irgendwo Dattelpalmen standen oder sonst etwas. Er führte sein Volk, ein Millionenvolk, durch die Wüste und versorgte es. Wenn Wasser nötig war, dann wurde aus Steinen Wasser geholt. Man musste nur mit dem Felsen sprechen, und Gott gab Wasser. Gott kann alle Dinge, das ist wunderbar, und so hat er es getan.
Als Jesus predigte, waren einmal viertausend, ein anderes Mal fünftausend Männer versammelt, und er versorgte sie, sodass alle zu essen hatten. Dieser Text knüpft nun an den Himmel an. Im Himmel sehen wir aus diesem Text, dass es nicht Gänse, Schenkel mit Rotkohl oder Eisbein mit Sauerkraut gibt. Hier ist die Rede von einer Speise, vom himmlischen Manna. Das muss etwas sein, das wir noch nie gegessen haben. Nicht nur muss es so sein, es ist ganz gewiss so, dass wir es noch nie gegessen haben.
Die Bibel beschreibt uns, was vor Augen und Ohren in der neuen Welt sein wird. Dort heißt es: „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“ Nie haben wir in dieser Welt so etwas gesehen, nie haben wir so etwas gehört wie das, was Gott uns bereitet hat. Das ist Himmel, und dazu sind wir eingeladen.
Von diesem Text her möchte ich sagen: Noch nie haben wir so etwas geschmeckt, noch nie hat unsere Zunge, unser Gaumen so etwas gekostet, wie das, was hier vom himmlischen Manna vorgesehen ist. Das ist ein Wort nur dafür. Ich bin gespannt, was das sein wird. Wir sehen also: Im Himmel wird gegessen, auf jeden Fall. Es wird im Himmel auch getrunken.
Jesus wird sich selbst auftischen, so heißt es in Lukas 12, und wird uns dienen. Für mich ist es unvorstellbar, dass dieser Herr, der mich erlöst hat, mir dann auch noch dienen will in seiner Ewigkeit. Als Gast bin ich eingeladen bei ihm, aber eine Ewigkeit bei ihm zu sein – was für eine Perspektive, die unvorstellbar weit reicht! Gott stillt also auch allen Hunger dort in der Ewigkeit.
Dann ist hier die Rede von einem weißen Stein. Da muss man den Hintergrund kennen: Im Altertum, bei Gerichtsverhandlungen, bekam man entweder einen weißen Stein oder einen schwarzen Stein. Wenn man den schwarzen Stein bekam, war das der Stein der Verurteilung. Wenn man den weißen Stein bekam, war das der Freispruch. Ist das nicht wunderbar? Jetzt taucht hier dieser weiße Stein auf, und dieser weiße Stein bedeutet Freispruch. Du bist freigesprochen von aller Sünde, es ist bezahlt am Kreuz. Dieser weiße Stein ist ein Symbol dafür.
Beim Sport bekamen damals, wenn große Siege errungen wurden, die Spitzensportler ein weißes Täfelchen, also auch ihren weißen Stein überreicht. Das war die Eintrittskarte zu allen weiteren Sportveranstaltungen, sie mussten nie mehr Eintritt bezahlen. Auch das ist ein Bild, das Jesus hier verwendet. Der erhöhte Herr: Wer diesen weißen Stein hat, hat ewigen Zugang zum Himmel. Das ist die Eintrittskarte zum Reich Gottes.
Weiterhin hatte der weiße Stein in der Antike eine dritte Bedeutung: Ein Gastgeber überreichte dem Gast einen weißen Stein, wenn er über die Türschwelle kam. Das war ein Symbol, ein Zeichen für ein herzliches Willkommen. Du bist mir sehr willkommen. Jetzt komm hinein, jetzt wirst du bewirtet, du bist sehr, sehr herzlich hier willkommen.
In diesem Bild zeigt uns dieser Text aus der Offenbarung, dass wir diesen weißen Stein bekommen – auch als Symbol der Herzlichkeit und des Willkommens im Himmel. Wir sind willkommen geheißen von Jesus Christus.
Noch etwas kommt hier zum Ausdruck: Wir Menschen sind, wenn wir uns ehrlich prüfen, sicherlich ein Stück weit angelegt auf Ehrung und Anerkennung. Der Hunger nach Ehre und Anerkennung in dieser Welt kann nie gestillt werden. Das sieht man an manchen Menschen, wie sie immer wieder nach neuen Titeln und neuen Dingen streben. Es ist einfach unstillbar.
Darum haben wir Menschen viele Dinge erfunden, die diesen Hunger stillen: Orden und Ehrenzeichen, Tapferkeitsauszeichnungen beim Militär, Nobelpreise in der Wissenschaft und viele weitere Auszeichnungen, um Ehrung zu schaffen. Ich habe neulich gelesen, dass der Fußballer des Jahrhunderts gewählt wurde. Immer wieder werden neue Titel erfunden, immer wieder neue Namen gemacht, damit Menschen geehrt werden. Das ist ein großer Bedarf.
Und jetzt staune ich: In der Ewigkeit geht Gott auf diesen Bedarf sogar ein. Er bringt das hier zum Ausdruck mit dem neuen Namen. Das sehen wir an verschiedenen Stellen in der Bibel. Aus Abram wurde Abraham, was „erhabener Vater“ bedeutet; er war der Glaubensvater schlechthin. Aus Jakob wurde Israel, das war sein neuer Name. Aus Saulus, einem Verfolger der Christen, wurde Paulus. So sehen wir viele Beispiele.
Wenn wir die Geschichtsbücher aufschlagen, sehen wir, wie Kaiser und Könige sich mit großen Namen und Titeln versehen haben: Karl der Große, nicht der Kleine; Friedrich der Große; Otto der Große; Heinrich der Löwe; August der Starke. Die Namen sind immer gewaltig, noch größer, noch mehr. Sie wollen groß und mächtig sein. Das ist offenbar ein großer Bedarf: das Bedürfnis nach Anerkennung und der Wunsch, nicht vergessen zu werden, dass der Name nicht verloren geht.
In der Ewigkeit geht Gott auf all diese Dinge ein, aber in einer ganz anderen Weise. Er gibt uns einen neuen Namen, der kennzeichnend für uns ist, der genau auf unsere Person zugeschnitten ist. Den können wir gar nicht erfinden, so genau ist das – auch wieder göttlich. Er gibt uns einen Namen, den wir eine Ewigkeit lang tragen werden.
Dieser Name wird nicht mehr irgendwo in einem Geschichtsbuch erwähnt. Wir sind nicht mehr vergänglich, sondern ewig. Wir werden ewig bleibend sein mit diesem Namen, in seinem Reich, in seiner Herrlichkeit. Das ist das Ziel, dorthin wollen wir. Und wir wollen mit Gewissheit dorthin gehen.
Ich freue mich, dass ich selbst mit Gewissheit dieses Ziel gefunden habe. Ich habe es gefunden in dem Sohn Gottes, in Jesus Christus. Und ich möchte das allen anderen zurufen: Kommt doch auch, nehmt das doch auch an und seid gewiss, dass ihr in der Ewigkeit dabei seid, den neuen Namen bekommt und in einer Welt leben werdet, wo wirklich Herrlichkeit ist.
Wir gehen mit Gewissheit dorthin, wir laufen nicht in eine Sackgasse, sondern es gibt jemanden, der uns an die Hand nimmt. So sagt es Jesus: Er führt uns zum Vater. Das brauche ich.
Das ist der Grund, warum ich diese Woche Urlaub gemacht habe – um das vielen Menschen zu sagen. Viele haben es angenommen. Das ist für mich das größte Erlebnis: Dass Menschen Jesus gefunden haben, sich auf den Weg gemacht haben und wir sie im Himmel einmal wiedersehen werden. Ist das nicht großartig? Es gibt nichts Schöneres, wie man Urlaub verbringen kann. Wirklich nicht. Ich wüsste nichts Besseres.
Natürlich braucht man auch Zeit zum Ausspannen, aber die hatte ich hier. Mir ist es gut gegangen, es ist wunderbar. So lade ich heute am letzten Abend dieser Veranstaltungsreihe ein, dass vielleicht mancher, der das aufgeschoben hat und gesagt hat, er sei sich noch nicht ganz gewiss, heute kommt und es endgültig festmacht – dass er sich den Himmel schenken lässt und alle Schuld vergeben bekommt.
Egal, von welcher Religion wir kommen, wo wir vielleicht auch einmal drinnen waren, in allen möglichen Dingen: In dieser Welt laufen wir von einer Fußangel zur nächsten. Überall sind Verführungen, überall sind Dinge, die uns einfangen wollen. Aber wir lassen das alles weg und gehen nur auf diesen Jesus zu.
Neulich hatte ich ein Gespräch mit einem Mann. Er sagte: „Wissen Sie, was bei mir das Entscheidende war, wie ich das in einem Satz ausdrücken kann, dass ich mich bekehrt habe? Ich habe den ganzen Denkschutt, den ganzen Müll meines Lebens abgeworfen, unter das Kreuz gelegt, und ich habe den Herrn Jesus angenommen. Ich folge ihm und weiß jetzt, wohin ich gehe.“ Das ist Bekehrung, das ist eine echte Bekehrung.
So möchte ich uns ermutigen zu einer solchen echten Bekehrung, bei der wir uns klar ausrichten, auf den Weg machen und kommen. Das wollen wir heute tun, indem wir uns hier wieder versammeln. Ich werde dann in wenigen Sätzen erklären, wie wir das tun können.
Zunächst möchte ich danken, dass Jesus das für uns erkauft hat, dass wir diesen Weg gehen können und wirklich ganz gewiss nach Hause finden können – in die Ewigkeit zum Himmel. Er gibt uns auch eine Perspektive hier in diesem Leben, eine klare Ausrichtung, und er hilft uns in den Fragen und Dingen des Lebens.
So möchte ich mit uns beten:
Ja, Jesus Christus, ich möchte dir von Herzen danken, dass du nicht vom Kreuz heruntergegangen bist. Das wäre ein riesiges Spektakel für die Zuschauer gewesen, aber wir wären alle verloren gewesen, ohne Ausnahme. Aber so hast du durchgehalten, Herr, und so beten wir dich an, dass du das für uns getan hast, weil du uns heute Abend auch hier in München in diesem großen Saal gesehen hast.
Danke, Herr, dass du uns ganz persönlich so gesehen hast und darum durchgehalten hast. Herr Jesus, danke, dass du das Tor des Himmels so weit geöffnet hast, dass jeder kommen kann. Bitte hilf jetzt jedem Einzelnen, sich auf den Weg zu machen – am letzten Tag dieser Veranstaltungsreihe –, damit wir die wichtigste Frage des Lebens klären und in dieser Frage eine feste Antwort, einen sicheren Weg und ein deutliches Ziel haben.
Herr, nimm Dank dafür und hilf uns, dass wir jetzt auf den Weg zu dir kommen. Amen.