Vergiss nie, was er an Dir getan hat!

Reihe: Wie bleibe ich auf Kurs im Glauben? (3/4)
Jürg Birnstiel
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Serie | 4 Teile

Wie bleibe ich auf Kurs im Glauben?

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Reihe: Wie bleibe ich auf Kurs im Glauben? (3/4)

Kolosser-Brief 2,11-15

Einleitende Gedanken

Vergesslichkeit gehört zu unserem Leben und das ist nicht nur negativ, denn manchmal ist es ganz gut, wenn wir schlechte Erfahrungen vergessen können und sie nicht ständig in unseren Gedanken präsent bleiben. Bei Prüfungen hingegen ist es eher ärgerlich, wenn ich mich an das Gelernte nicht mehr erinnern kann. Umständlich wird es auch, wenn ich in einer fremden Stadt nicht mehr weiss, wo ich mein Auto geparkt habe. Aber es gibt noch viel Wichtigeres, das wir nie vergessen sollten. Wenn ich verheiratet bin, sollte ich das nie vergessen. Ich sollte immer wissen, was ich meinem Partner versprochen habe. Sonst könnte ich auf die Idee kommen, mit jemand anderem ein Verhältnis anzufangen, wie das der amerikanische CIA-Chef Petraeus getan hat. Als Christen gibt es auch wichtige Tatsachen, die wir nicht vergessen dürfen. Etwas vom Wichtigsten, das wir nie vergessen dürfen, ist das, was Gott für uns getan hat. Wollen wir im Glauben auf Kurs bleiben, dann muss uns immer klar sein, auf welchem Fundament unser Leben steht. Wenn wir vergessen, was Gott für uns getan hat, dann werden wir über kurz oder lang ein Leben führen, das Gott nicht gefallen und uns schlussendlich zerstören wird. Petrus sagt über Christen, die vom Kurs abgekommen sind: „Ein solcher Mensch hat vergessen, dass er vom Schmutz seiner früheren Sünden gereinigt wurde.“ 2.Petr.1,9. Nun, Paulus weiss wie wichtig es ist, dass wir genau wissen, warum wir glauben und was glauben. Er weiss, wie wichtig es ist, dass wir nie vergessen, was Gott an und für uns getan hat. Wenn es darum geht, dass wir in unserem Glauben auf Kurs bleiben, dann müssen wir nicht nur das Ziel vor Augen haben, sondern wir müssen auch wissen, wie wir sozusagen die Lizenz für diesen Ziellauf bekommen haben. Paulus wird nicht müde, die Grundlagen unseres Glaubens immer wieder zu betonen. Das macht er auch in dem Abschnitt, den wir heute betrachten. Ich lese den Abschnitt im Kolosserbrief, Kapitel 2, Verse 11-15. Verbunden mit Jesus, seid ihr auch beschnitten worden. Allerdings handelte es sich dabei nicht um einen äusserlichen Eingriff an eurem Körper, sondern um das Ablegen der von der Sünde beherrschten menschlichen Natur. Das ist die Beschneidung, die unter Christus geschieht. Ihr wurdet zusammen mit ihm begraben, als ihr getauft wurdet, und weil ihr mit ihm verbunden seid, seid ihr dann auch zusammen mit ihm auferweckt worden. Denn ihr habt auf die Macht Gottes vertraut, der Christus von den Toten auferweckt hat. Ja, Gott hat euch zusammen mit Christus lebendig gemacht. Ihr wart nämlich tot – tot aufgrund eurer Verfehlungen und wegen eures unbeschnittenen, sündigen Wesens. Doch Gott hat uns alle unsere Verfehlungen vergeben. Den Schuldschein, der auf unseren Namen ausgestellt war und dessen Inhalt uns anklagte, weil wir die Forderungen des Gesetzes nicht erfüllt hatten, hat er für nicht mehr gültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt. Und die gottfeindlichen Mächte und Gewalten hat er entwaffnet und ihre Ohnmacht vor aller Welt zur Schau gestellt; durch Christus hat er einen triumphalen Sieg über sie errungen. Kol.2,11-15

I. Christus hat Dir Leben geschenkt

Was Paulus zuerst sagt, ist für uns vermutlich etwas überraschend und unverständlich: „Verbunden mit Jesus, seid ihr auch beschnitten worden.“ Kol.2,11. Was!? Beschnitten!? Wie muss man das verstehen? Sozusagen aus heiterem Himmel spricht er über die Beschneidung. Vielleicht gibt es einige, die nicht wissen, was mit dieser Beschneidung gemeint ist. So will ich zuerst einmal die Beschneidung erklären und dann sagen, warum Paulus sie hier überhaupt erwähnt. Gott hatte sich mit Abraham verbunden und ihm versprochen, er würde für seine Nachkommen sorgen. Eines Tages werde durch einen seiner Nachkommen alle Menschen die Möglichkeit bekommen, sich mit Gott zu versöhnen. Dadurch würde ihnen der Weg in den Himmel geöffnet. Dieser Nachkomme ist übrigens Jesus. Nun, damit dieses Versprechen nicht vergessen wird und die leiblichen Nachkommen von Abraham immer wieder daran erinnert werden und in enger Verbindung mit dem Schöpfer bleiben, ordnete Gott an, dass alle Männer die Vorhaut entfernen sollen. „Ihr müsst bei allen Männern die Vorhaut am Geschlechtsteil entfernen. Dies soll das Zeichen dafür sein, dass ich meinen Bund mit euch geschlossen habe.“ 1.Mo.17,10-11. Das soll den Juden immer wieder vor Augen führen, dass sie zu Gott gehören, dass sie Gottes Volk sind. Bis heute werden die jüdischen Buben acht Tage nach der Geburt beschnitten. Leider zeigte diese Beschneidung nicht die erwünschte Wirkung. Die Nachkommen Abrahams beschnitten sich zwar, aber sie lebten, als würde Gott nicht existieren. Bereits Mose sagte dem Volk Israel: „Seid endlich nicht mehr widerspenstig! Am Körper seid ihr beschnitten, aber ihr müsst auch euer Herz beschneiden!“ 5.Mo.10,16. Die Beschneidung wird bedeutungslos, wenn sie im Herzen Gott ablehnen. Sie waren beschnitten, aber Gott nicht hingegeben. Doch, warum erwähnt Paulus gegenüber den Christen in Kolossä diese Beschneidung. Das alles lag ja weit über 1‘000 Jahre zurück. Das stimmt, aber die Beschneidung war auch zurzeit von Jesus immer noch sehr präsent bei den Juden. Jesus selber wurde ja auch beschnitten. Für viele Juden war es unverständlich, dass ein Mensch ohne Beschneidung gerettet werden kann und am Erbe, das Gott dem Abraham versprach, teilhaben könnte. Deshalb verlangten einige Juden von den Heiden, die zu Jesus fanden, sie müssten sich beschneiden lassen, sonst könnten sie kein Anteil am Reich Gottes bekommen – sie wären nach wie vor verloren. Sie waren überzeugt, der Glaube allein an Jesus genüge nicht, um mit Gott versöhnt zu sein. Die Beschneidung war in ihren Augen zwingend notwendig. Das sorgte für grosse Verunsicherung unter den Christen, die nicht beschnitten waren. Sie fragten: „Müssen wir uns jetzt noch beschneiden, damit wir gerettet sind?“ Nein und nochmals nein, sagt Paulus. „Verbunden mit Jesus, seid ihr auch beschnitten worden.“ Kol.2,11. Ihr seid beschnitten! Lasst Euch durch diese Leute nicht durcheinanderbringen. Indem ihr an Jesus glaubt und ihm nachfolgt seid ihr beschnitten. „Allerdings handelte es sich dabei nicht um einen äusserlichen Eingriff an eurem Körper, sondern um das Ablegen der von der Sünde beherrschten menschlichen Natur.“ Kol.2,11. Diese Beschneidung wurde nicht am Köper vollzogen, denn das hatte in der Vergangenheit bei den meisten keine Wirkung gezeigt. Diese Beschneidung geschah an euren Herzen. Diese Beschneidung veränderte euer Wesen. Durch Jesus ist erfüllt, was Mose bereits voraussagte: „Gott selbst wird eure Herzen beschneiden und die Herzen eurer Nachkommen, sodass ihr den Herrn, euren Gott, mit ganzem Herzen und mit allen Kräften lieben könnt und dadurch euer Leben rettet.“ 5.Mo.30,6. So etwas kann nur Gott in einem Leben bewirken. Diese grundlegende Veränderung eines Menschen geschieht einzig und allein aus Gottes Kraft. „Das ist die Beschneidung, die unter Christus geschieht.“ Kol.2,11. Damit nun kein Missverständnis entstehen kann, wie und wann diese Beschneidung in einem Leben stattfindet, sagt Paulus genau, wann und wo das geschieht: „Ihr wurdet zusammen mit Jesus begraben, als ihr getauft wurdet, und weil ihr mit ihm verbunden seid, seid ihr dann auch zusammen mit ihm auferweckt worden. Denn ihr habt auf die Macht Gottes vertraut, der Christus von den Toten auferweckt hat.“ Kol.2,12. In der Taufe habt ihr bezeugt, dass ihr mit Christus gestorben seid und ihr habt bezeugt, dass ihr zu neuem Leben erweckt worden seid. Hier sehen wir das an einem einfache Schema. Wer damals Jesus nachfolgen wollte, bezeugte das sofort mit der Taufe. Er bekannte seine Schuld und lies sich taufen. Bei uns ist das heute leider etwas anders. Wir taufen meistens Monate oder Jahre später, das ist auch gut, besser als überhaupt nicht. Heute würde Paulus vermutlich schreiben: Ihr habt euer Leben Jesus anvertraut und euch entschlossen ihm nachzufolgen. Ihr habt euch im Gebet Jesus anvertraut. Oder: ihr habt Euch bekehrt. Wer das heute macht, der bekommt, wie damals, das Leben geschenkt, das neue Horizonte öffnet. Wenn Du diesen Schritt gemacht hast, dann gilt es auch für Dich: „Ja, Gott hat euch zusammen mit Christus lebendig gemacht.“ Kol.2,13

II. Christus hat für Dich bezahlt

Dieses neue Leben in Christus hat einen Preis, den kein Mensch bezahlen kann, denn jeder Mensch steht vor einem riesengrossen Problem. „Ihr wart nämlich tot – tot aufgrund eurer Verfehlungen und wegen eures unbeschnittenen, sündigen Wesens.“ Kol.2,13. Wir waren tot! Zwar leben wir, aber wir sind aus Gottes Sicht tot. Mit anderen Worten: wir sind hoffnungslos verloren! Wer tot ist, der ist verloren für Zeit und Ewigkeit. Verursacht ist dieser Tod durch unser sündiges Wesens. Unbeschnittenes und sündiges Wesen meint, dass wir ohne den Schöpfer leben. Wir leben nach unseren eigenen Regeln. Wir wollen Gott sein. Wer so lebt, der kann durchaus ein interessantes, glückliches und abwechslungsreiches Leben führen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir ohne Gott tot sind und zwar wegen unserem sündigen Wesen. Mir ist bewusst, dass viele Menschen denken, es sei schon in Ordnung wie sie sind und wie sie leben. Sie meinen Gott hätte kein Problem mit ihnen – warum auch? Wenn überhaupt, haben sie ein Problem mit Gott. Sie leben wie kranke Menschen, die noch nichts von ihrer Krankheit ahnen. Sie spüren nichts, fühlen sich pudelwohl und meinen deshalb sie seien rundum gesund. Würden sie sich jedoch untersuchen lassen, würde man vielleicht schon im Blut die Krankheit erkennen. Die Bibel bemerkt zu Menschen, die so leben: „Es gibt Leute, die behaupten, ein reines Gewissen zu haben, obwohl nichts von ihrem Schmutz abgewaschen ist.“ Spr.30,12. Sie meinen sie seien gut, obwohl sie das nicht sind. Sie meinen, Sünde hätte nichts mit ihrem Leben zu tun. Oder sie sind einfach stolz und denken, sie seien über allem erhaben. „Sie verlassen sich auf ihr vieles Geld und brüsten sich mit ihrem grossen Reichtum.“ Ps.49,7. Doch mit Geld kann man nicht alles regeln. Man kann vielleicht sein Gewissen beruhigen, aber man kann sich nicht von der Sünde loskaufen. „Gott ein Menschenleben abzukaufen ist unmöglich! Auch sein eigenes Leben kann niemand auslösen!“ Ps.49,8. Jeder Mensch hat ein ernsthaftes Problem, ob er das erkennt und wahrhaben will oder nicht. Und Gott hat für uns die Lösung. Eine Lösung, die ihn viel gekostet hat. Durch einen Propheten sagte er zu seinem Volk: „Mir hast du Arbeit gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten.“ Jes.43,24. Gott hat sich die Mühe gemacht, damit wir unsere Schuld loswerden können, damit wir uns mit ihm versöhnen, denn „Gott hat uns alle unsere Verfehlungen vergeben.“ Kol.2,13. Und wie sah diese Mühe, diese Arbeit aus? Er schickte seinen Sohn in diese Welt und liess ihn hinrichten. Er liess ihn so behandeln, wie wir hätten behandelt werden müssen. Er liess seinen Sohn für unsere Schuld bezahlen. „Den Schuldschein, der auf unseren Namen ausgestellt war und dessen Inhalt uns anklagte, weil wir die Forderungen des Gesetzes nicht erfüllt hatten, hat er für nicht mehr gültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt.“ Kol.2,14. Mit Jesus hat er unsere Schuld ans Kreuz genagelt. Jesus hat den hohen Preis bezahlt, der niemand von uns bezahlen könnte. Das hatte Gott viele hundert Jahre früher angekündigt. Der Prophet Jesaja schreibt: „Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der Herr warf unser aller Sünde auf ihn.“ Jes.53,6. Das ist also die Lebensgrundlage eines Christen. Jesus, der für meine Schuld am Kreuz bezahlt hat. Dadurch bekommen wir ewiges Leben. Dadurch wurde uns die Türe zum Himmel aufgestossen! Aber nicht nur das. Auch unsere Lebensqualität nimmt zu. Wir sind nicht mehr Spielball finsterer Mächte, die uns in die Irre führen. „Jesus hat gottfeindlichen Mächte und Gewalten entwaffnet und ihre Ohnmacht vor aller Welt zur Schau gestellt; durch Christus hat er einen triumphalen Sieg über sie errungen.“ Kol.2,15. Paulus wird nicht müde, diesen Sieg über die finsteren Mächte immer wieder hervorzuheben. Ihm ist es wichtig den Christen klar zu machen, dass sie keine anderen Götter brauchen. Er will klar machen, wie lächerlich und bedauernswert es ist, wenn ein Christ bei Göttern oder Heiligen Hilfe holen möchte. Weder Teufel noch Dämonen sind stärker als Jesus. Der Gekreuzigte triumphiert über alle Mächte. Jesus ist immer stärker und mächtiger! Das schreibt Paulus auch nach Ephesus: „Christus steht jetzt hoch über allen Mächten und Gewalten, hoch über allem, was Autorität besitzt und Einfluss ausübt; er herrscht über alles, was Rang und Namen hat – nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen.“ Eph.1,21. Zu diesem Jesus gehören wir! Wo gibt es grössere Geborgenheit als bei ihm?!

Schlussgedanke

Vergiss nie, was Jesus an Dir und für Dich getan hat! Er hat Dir ewiges Leben geschenkt und dafür einen hohen Preis bezahlt! Damit Du das nicht vergisst, ist es wichtig, sich das immer wieder in Erinnerung zu rufen. Hilfreich ist, wenn wir nicht müde werden, Gott regelmässig dafür zu danken. Falls Du noch nicht zu Jesus gehörst. Falls Du bis jetzt gemeint hast, mit Sünde hättest Du nichts zu tun. Du kannst jetzt zu Jesus kommen. Deine Sünden bekennen und neues Leben erhalten. Du kannst erfahren, wie Dein Leben neu wird, denn „Wenn jemand zu Christus gehört, ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen; etwas ganz Neues hat begonnen!“ 2.Kor.5,17. Vergessen wir nie, was Jesus für uns getan hat!