Persönliche Begegnung mit Gott und ihre Wirkung
Tja, ich komme selten nach vorne mit verheulten Augen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, wenn ich das höre. Allein nehme ich an, ihr habt die Zeile gerade geändert – von „me to you“ oder „our“ von mir selber jetzt zu „uns“.
Franzi, das muss für dich eine große Freude sein, diese Textzeile jetzt so ändern zu dürfen und zu wissen, dass deine Mutter Teil dieser Geschichte Gottes ist. Mich bewegt das und berührt mich. Ich preise Gott dafür und möchte dafür beten, dass Gottes Wort auch in unseren Herzen heute ein großes Werk tut.
Himmlischer Vater, wir wollen dir danken, dass du ein solcher Gott der Gnade bist, der in das Leben von Menschen hineinreicht. Danke, dass du aus ganz traurigen und schwierigen Dingen etwas Wunderbares machst. Danke, dass das, was Leid war im Leben von Edith und auch von ihrem Mann, als sie nicht verstehen konnten, was geschah im Leben ihrer Tochter, und als sie erleben mussten, wie sich die Familie abwandte, von dir gebraucht wurde. Du hast dich in all dem Edith zugewandt und ihr Herz geöffnet.
Danke, dass du auch heute noch wirkst. Danke, dass dein Wort sie hier erreichen durfte. Wir wollen beten, Herr, dass du auch uns hier und heute offene Ohren und offene Herzen gibst. Dass auch wir so angerührt werden von unserer eigenen Sündhaftigkeit, von deiner Heiligkeit und von deiner Gnade und Barmherzigkeit, die uns doch immer wieder hineinruft in deine liebenden Arme. So gebrauche die Verkündigung deines Wortes auch heute. Wir beten in Jesu Namen, Amen.
Ich möchte beginnen mit einigen Worten, die vielleicht ein bisschen an das anknüpfen, was Edith gerade gesagt hat. Es ist ein Rückblick auf das Werk von Gott in meinem Leben.
Ich hatte in der Nacht vom 6. auf den 7. Januar 1998 eine Gotteserfahrung, die ich nie vergessen werde. An den beiden Sonntagen davor war ich zum ersten Mal in meinem Leben in zwei freikirchlichen Gottesdiensten. Ich habe zum ersten Mal lebendiges Gemeindeleben erleben dürfen und fing an, mehr vom Glauben zu verstehen. Doch was dann in dieser Nacht geschah, darauf war ich nicht vorbereitet.
Ich kann das in Worten auch gar nicht so genau beschreiben. Ich weiß nicht, ob ich wach war oder geschlafen habe. Ich weiß nicht, ob es ein Traum war oder in anderer Form eine Vision. Ich weiß nur noch, dass ich etwas unglaublich Helles sah, etwas leuchtend Helles. Ich hatte Sätze im Kopf, die mich konfrontierten – ja, vor allem mit einer ganz konkreten Sünde in meinem Leben. Das machte mir klar, dass ich mich entscheiden muss: lebe ich für mich selbst oder für Gott?
Als ich am Morgen aufwachte, habe ich es nicht gewagt, mich überhaupt nur zu bewegen. Ich war 26 Jahre alt und dachte, wenn ich auch nur einen Muskel anspanne, wenn ich mich auch nur ein bisschen bewege, dann werde ich sterben. Ich war davon zutiefst überzeugt. Denn ich hatte erlebt, wer Gott ist, und mir war klar geworden, wer ich bin.
Ihr Lieben, Gottesfurcht ist für mich seit diesem Tag kein theologisches, abstraktes Konzept mehr. Ich frage mich: Bist du vorbereitet auf eine solche Gotteserfahrung? Was sollten wir tun, wenn wir die Gegenwart des heiligen Gottes so erleben?
Und, ihr Lieben, diese Frage ist auch nicht abstrakt, denn eines Tages werden wir alle vor Gott stehen, vor dem heiligen Gott.
Die Warnung vor dem Tag des Herrn im Buch Joel
Der kleine Prophet Joel nimmt uns mit hinein in das Schauen und Erwarten dieses kommenden Tages, des Tages des Herrn. Er will uns auf diesen Tag vorbereiten.
Letzte Woche haben wir begonnen, den Propheten Joel gemeinsam zu betrachten. Wir waren dabei in Kapitel 1. Dort wurde zu Beginn eine große Heuschreckenplage beschrieben. Diese Plage war nicht nur etwas Unangenehmes, sondern bedrohte das Volk existenziell.
Wir hörten, wie der Prophet Joel – oder Gott durch den Propheten Joel – verschiedene Bevölkerungsgruppen konkret anspricht und sie zum Klagen aufgrund dieses Leids aufruft. Dabei wurde deutlich, dass diese Plage kein sinnloses Unglück war. Gott hat etwas damit zu tun und verfolgt damit einen Plan.
Die Plage diente als Warnung vor einem noch viel schlimmeren Unglück, das am Tag des Herrn kommen wird – über alle, die darauf nicht vorbereitet sind.
Unser heutiger Predigttext sind die ersten siebzehn Verse von Kapitel 2. Diese knüpfen direkt an diese Warnung an. Die Verse 1 bis 11 sind eine Wiederholung und Ausdehnung dieser Warnung. Sie gehen noch tiefer auf die Warnung vor dem Tag des Herrn ein.
In den Versen 12 bis 17 folgen einige klare Aufrufe, die Gott durch den Propheten sendet. Diese Aufrufe sollten dem Volk Israel damals und uns heute helfen, auf den Tag des Herrn vorbereitet zu sein.
So wollen wir diese beiden Abschnitte nacheinander betrachten. Zunächst beginnen wir mit der Warnung vor dem Tag des Herrn in den Versen 1 bis 11.
Ich möchte uns diesen Text lesen. Ich lade Sie ein, die Bibeln, die ausliegen oder die Sie mitgebracht haben, aufzuschlagen: Joel Kapitel 2, Verse 1 bis 11. In den ausliegenden Bibeln finden Sie das auf Seite 872, etwa in der Mitte oder etwas dahinter.
Ich lese uns zuerst die Verse 1 bis 11 vor. Ich hoffe, dass wir bereit sind, diese Warnungen und Worte ganz persönlich auf uns wirken zu lassen. Wir sollten sie nicht nur als distanzierte Beobachter hören, sondern verstehen, dass hier der heilige Gott durch sein heiliges und irrtumsloses Wort zu uns spricht.
Ich lese Joel 2, Verse 1 bis 11.
Die unaufhaltsame Ankunft des Tages des Herrn
Blas die Posaune zu Zion, rufe laut auf meinem heiligen Berge! Erzittern sollen alle Bewohner des Landes, denn der Tag des Herrn kommt und ist nahe – ein finsterer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebeliger Tag, der sich ausbreitet wie die Morgenröte über die Berge.
So kommt ein großes und mächtiges Volk, das seinesgleichen zuvor nicht gesehen hat und das auch in Zukunft nicht sein wird – auf ewige Zeiten, für und für. Vor ihm her geht ein verzehrendes Feuer, hinter ihm eine brennende Flamme. Das Land ist vor ihm wie der Garten Eden, aber nach ihm wie eine Wüste, eine Einöde. Niemand wird ihm entkommen.
Sie sind gestaltet wie Pferde und rennen wie die Rosse. Sie sprengen daher über die Höhen der Berge, wie die Wagen rasseln und wie die Flamme prasselt im Stroh. Es ist ein mächtiges Volk, das zum Kampf gerüstet ist. Völker werden sich vor ihm entsetzen, und jedes Angesicht erbleicht. Sie werden laufen wie Helden und die Mauern ersteigen wie Krieger. Jeder zieht unentwegt voran und weicht nicht von seiner Richtung. Keiner drängt den anderen, sondern jeder zieht auf seinem Weg.
Sie durchbrechen die feindlichen Waffen, und ihr Zug reißt nicht ab. Sie stürzen sich auf die Stadt, erstürmen die Mauern, steigen in die Häuser ein wie Diebe und kommen durch die Fenster.
Erzittert, ihr Länder, und bebt, ihr Himmel! Sonne und Mond werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück. Denn der Herr wird seinen Donner vor seinem Heer erschallen lassen. Sein Heer ist sehr groß und mächtig, und er wird seinen Befehl ausführen. Ja, der Tag des Herrn ist groß und voller Schrecken. Wer kann ihn ertragen?
Was hier beschrieben wird, steht in der Lutherbibel überschrieben mit „Schilderung des Heuschreckenheeres“. Ich glaube jedoch nicht, dass das zutrifft. Zu Beginn und am Ende dieses Abschnitts ist eindeutig vom kommenden Tag des Herrn die Rede.
Tatsächlich sehen wir, was hier beschrieben wird, auch wenn es in bestimmten Dingen Anklänge an die Heuschreckenplage hat. Es ist etwas, das weit, weit darüber hinausgeht.
Der Text macht uns verschiedene Dinge deutlich. Zum einen sehen wir, dass diese Invasion, dieser Angriff ein einzigartiges Ausmaß hat. So heißt es in Vers 2: „Hier kommt ein großes und mächtiges Volk, das seinesgleichen zuvor nicht gewesen ist und auch künftig nicht sein wird – auf ewige Zeiten, für und für.“ Das ist also von einem einzigartigen Ausmaß.
Zweitens sehen wir, dass es nicht nur das Volk Israel betrifft, sondern universellen Charakter hat. Es betrifft alle Völker. So heißt es in Vers 6: „Völker werden sich vor ihm entsetzen, und jedes Angesicht erbleicht.“
In Vers 10 lesen wir, dass es einhergeht mit kosmischen Zeichen, die Gott selbst sendet: „Vor ihm erzittert das Land und bebt der Himmel, Sonne und Mond werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück. Denn der Herr wird seinen Donner vor seinem Heer erschallen lassen.“
Mir wird klar, dass sich das auf den Tag des Herrn bezieht. Das, was wir hier gerade gehört haben, entspricht ein wenig dem, was Jesus über den Tag des Herrn sagt, zum Beispiel in Matthäus 24.
Wir merken: Dieser Text will uns erschrecken, er ist furchteinflößend. Aber vor allem beschreibt er etwas Unaufhaltsames. Es wird sehr bildhaft dargestellt, dass das, was hier kommt, unaufhaltsam ist – so wie die Morgenröte.
Es heißt hier: Wie in der Dämmerung, wenn die Sonne aufgeht. Das können wir nicht aufhalten. Man kann vielleicht für einen Moment die Augen schließen, aber wenn die Sonne aufgeht, wenn die Morgendämmerung kommt, dann geschieht das unaufhaltsam.
Das wird noch deutlicher, wenn wir lesen, wie die hier beschriebene Armee kommt. Später heißt es, wie sie feindliche Waffen durchbricht und der Zug nicht abreißt.
Als ich das gelesen habe, musste ich an Filme denken. Leider konnte ich mich nicht mehr genau erinnern, welche es waren. Aber ich glaube, dass „Der Herr der Ringe“ so eine Szene hat, in der eine Verfolgung stattfindet: Die Bösen jagen die Guten, und wenn einer vom Ross fällt, sind sofort zwei da, die die Lücke füllen. Es wird immer schlimmer.
Oder wie in manchen Filmen, wenn der Kopf einer Schlange abgeschlagen wird und zwei neue Köpfe nachwachsen. Das ist das Bild, das wir hier haben.
Sie durchbrechen die feindlichen Waffen, da ist keine Chance. Der Zug reißt nicht ab – immer mehr und mehr.
Wer solche Filme gesehen hat, weiß, dass in solchen Momenten die Atmung flach wird, der Puls steigt und man richtig Angst bekommt.
Nur ist das, was hier beschrieben wird, keine Filmszene – das ist Realität. Was Joel hier beschreibt, als Bote Gottes, ist der kommende Tag des Herrn. Er kommt, und niemand kann ihn aufhalten.
Vielleicht hörst du meinen Worten noch relativ entspannt zu und denkst, dass sich der Pastor gerade zu sehr hineinsteigert. Aber ich glaube, wir tun gut daran, Gottes Wort noch einmal zu hören.
Er sagt uns, wie dieser Tag sein wird. Er ist furchteinflößend. Es zittern alle Bewohner des Landes, denn der Tag des Herrn kommt und ist nahe – ein finsterer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebeliger Tag.
Gott beschreibt, wie Menschen diesen Tag erleben werden: Völker werden sich vor ihm entsetzen, und jedes Angesicht erbleicht. Vor ihm erzittert das Land.
An diesem Tag sendet der heilige Gott sein mächtiges Heer. Sein Heer ist sehr groß und mächtig, wie es hier heißt, und er wird seinen Befehl ausführen.
Dieser ganze Text, dieser ganze Abschnitt mündet in eine alles entscheidende Frage: Der Tag des Herrn ist groß und voller Schrecken – wer kann ihn ertragen?
Damit sind wir zurück bei der Eingangsfrage: Bist du vorbereitet auf diesen kommenden Tag des Herrn?
Als ich am 7. Januar 1998 aufwachte, wusste ich nicht, wie ich vor Gott bestehen konnte. Ich dachte nur: Ich werde vergehen, ich werde sterben.
Für mich war klar, dass dieser Tag des Herrn ein gefährlicher, ein schrecklicher Tag ist, weil mir bewusst war, dass ich Sünder bin und Gott heilig ist.
Ich bete, dass du diese Erkenntnis auch hast. Dass du nicht leichtfertig diesem Tag entgegensiehst und denkst, du könntest Gott schon erklären, wie das alles sein wird. Passt schon?
Nein! Gott ist ein heiliger Gott, und wir sind es nicht. Gott ist ein gerechter Richter, und wir sind ungerecht.
Wer das versteht, für den muss das, was jetzt folgt, wie Balsam sein.
Denn hier kommt jetzt in den Versen 12 bis 17 die Antwort auf die Frage: Wer kann diesen Tag des Herrn ertragen?
Joel nennt uns drei Dinge, drei Aufforderungen, die uns vorbereiten, damit wir diesen Tag ertragen können und getrost ihm entgegensehen dürfen.
Aufruf zur Umkehr und Gottes gnädige Zusage
Hört diese mutmachenden Worte, die auf diese Schreckensbotschaft folgen. Ich lese uns zuerst die Verse zwölf bis vierzehn vor. In diesen Versen beginnt es mit diesem wunderbaren Wort: Es gibt so ein paar Worte in der Bibel, die sind immer herrlich. Wenn da aber steht, dann ist das eine gute Nachricht.
Aber Gott – und auch hier, doch auch jetzt noch – spricht der Herr: „Bekehrt euch zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider! Und bekehrt euch zu dem Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es reut ihn bald die Strafe. Wer weiß, ob es ihn nicht wieder reut und er seinen Segen zurücklässt, sodass ihr Opfern könnt, Speisopfer und Trankopfer dem Herrn, eurem Gott.“
Oh Halleluja! Wenn wir verstanden haben, wie bedrohlich und wie ernst dieser kommende Tag des Herrn ist, dann ist doch diese Botschaft eine Freudenbotschaft. Hier wird uns gezeigt: Gott kommt auf uns zu. Aber er kommt nicht mit erhobener Faust, um uns weh zu tun. Er kommt mit einer offenen Hand, mit der er um uns wirbt, mit der er uns zu sich ruft.
So ist Gott. Er ist wie ein liebender Vater, der seinem rebellischen Kind zwar sagt: „Wenn du jetzt nicht damit aufhörst, dann …“ Aber dann wirbt er um das Herz des Kindes und versucht, das Kind dazu zu bringen, mit der Rebellion aufzuhören und wieder zu ihm zu kommen. Damit er das Kind wieder liebevoll in die Arme schließen kann.
Gott will niemanden strafen. Er will uns gnädig und barmherzig sein. Das entspricht seinem Wesen. So hat er sich einst dem Mose auf dem Berg vorgestellt, und so stellt er sich uns auch hier vor: Er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte.
Die ursprünglichen Zuhörer des Propheten hatten gerade eine Vorschau auf das kommende Gericht am Tag des Herrn bekommen. Sie hatten diese verheerende Heuschreckenplage erlebt. Zur Zeit des Propheten Joel war es normal, in Zeiten großer Not die eigene Not durch lautes Klagen zum Ausdruck zu bringen.
Dass sie ihre Kleider zerrissen, war Ausdruck einer öffentlichen Trauer. Es ist gut vorstellbar, dass viele Israeliten genau das taten, in dem Moment, als sie diese große Not erlebten. Das würden wir heute hier in Deutschland nicht mehr tun. Keiner von uns käme auf die Idee, seine Kleider zu zerreißen, wahrscheinlich auch keine großen Klagen oder Schreie anzustimmen.
Wir werden wahrscheinlich eher still, senken den Kopf und tragen vielleicht in Zeiten von Trauer schwarze Kleidung. Ich weiß nicht, wie deine Reaktion aussieht, wenn du merkst, deine Not ist groß, du erlebst etwas Schlimmes und trauerst.
Nun, mir ist klar, dass eine Predigt wie diese eine Reaktion haben kann, die dazu führt, dass wir nachher rausgehen und sagen: „Okay, jetzt fröhlich lachen ist wahrscheinlich nicht angemessen nach so einer warnenden Predigt.“ Die war ganz schön hart. Wir gucken für eine Zeit zerknirscht, die Stimme etwas gesenkt und vielleicht sogar wirklich betroffen, ein bisschen.
Aber wenn diese Betroffenheit nicht zu wahrer Umkehr führt, nicht zu wahrer Lebensveränderung, dann war die Predigt nutzlos. Die Botschaft, die Joel hier bringt, richtet sich an die von der Heuschreckenplage betroffenen Zeitgenossen.
Er macht deutlich, dass Gott die äußeren Dinge nicht interessieren – nicht die zerrissenen Kleider, nicht die gesenkten Köpfe. Ihn interessieren die Herzen. Er sucht zerrissene Herzen, nicht nur eine Betroffenheit, sondern eine Neuausrichtung.
So ruft der Prophet Menschen zu einer wahren Bekehrung auf, einer Bekehrung, die wirklich eine Neuausrichtung des Lebens ist. Das heißt: Wer sich zu dem Herrn bekehrt, der erkennt ihn wirklich als Herrn an. Er hört auf das, was er zu sagen hat, auch dann, wenn es uns mal nicht gefällt.
Wer sich wahrhaft bekehrt, liest Gottes Wort nicht wie einen weisen Ratgeber, dem man gewöhnlich folgt, aber wenn es mal nicht so passt, auch verwirft. Wer sich wahrhaft bekehrt, erkennt, dass Gott der wirklich absolut gute und weise Herr ist, dem unser Vertrauen gebührt, der unser Vertrauen verdient und dem wir deshalb wirklich in allem gehorchen sollten, auf den wir immer hören sollten.
Wer sich bekehrt, gibt Gott wirklich sein Herz. Vielleicht ein bisschen so wie bei einer Hochzeit: Man sagt Ja zu ihm, nicht nur für einen Tag oder für eine Zeit, sondern für den Rest des Lebens.
Ihr Lieben, ich gehe davon aus, dass unter uns Menschen sind, die sich in diesem Sinne noch nie bekehrt haben. Ich weiß, dass manche denken: „Matthias, muss das sein, jede Woche so das Evangelium erklären?“ Ich bin froh, dass Edith gekommen ist, unbekehrt war und das Evangelium gehört hat und angesprochen wurde. Ich freue mich über jeden anderen, der diese Worte so hört.
Und wenn du heute hier bist, dann möchte ich sagen: Schön, dass du hier bist. Du bist herzlich willkommen. Ich hoffe, du hörst diesen Aufruf zur Bekehrung. Gott möchte dein Herz, er möchte dich, er möchte dir ein lieber Vater sein und kein schrecklicher Richter.
Aber Gott ist real. Deswegen wende dich ihm zu, lass dich rufen von Gott. Wer kann bestehen am Tage des Herrn? Alle, die sich wahr von Herzen bekehren.
Interessant ist natürlich zu bedenken, an wen sich die Worte Joels eigentlich gerichtet haben. Er spricht hier zum Volk Gottes, er spricht das Volk Israel an. Sie waren ja eigentlich schon Teil der Gemeinde, gehörten schon irgendwie zu Gott. Sie kannten ihn, sie hatten einen Tempel und religiöse Zeremonien, sie brachten bestimmte Opfer dar – alles war schon da.
Aber scheinbar gab es auch in diesem Volk Menschen, deren Herzen noch nicht Gott gehörten, bei denen Religiosität noch eher etwas Äußeres war. So spricht Joel in gewisser Weise die Gemeinde an. Das möchte ich deswegen auch ganz bewusst tun.
Vielleicht geht es einigen unter uns so wie den Israeliten damals. Lebst du als Teil einer christlichen Gemeinschaft und fühlst dich auch wohl darin? Pflegst du eine gewisse Frömmigkeit? Bestimmte Dinge tust du, weil man das so tut als Christ, du machst mit. Aber vielleicht merkst du gerade jetzt: Mein Herz, mein Herz ist nicht wirklich dabei!
Ich bin besser darin, Kleider zu zerreißen als mein eigenes Herz. Da möchte ich dich einladen: Höre die Einladung des Herrn, gib ihm wirklich dein Herz! Noch ist Zeit, noch ist Gnadenzeit. Lass ihn wirklich Kapitän deines Lebensbootes sein, lass ihn wirklich die Richtung vorgeben.
Lerne mehr und mehr wirklich zu erkennen, wie gut er ist, wie gut er es mit dir meint. Und noch ist Zeit. So spricht der Herr: „Bekehrt euch zu mir von ganzem Herzen, mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider! Und bekehrt euch zu dem Herrn, eurem Gott.“
Ich weiß, viele unter uns sagen: „Jesus gehört mein Herz, ich liebe meinen Herrn, nicht immer perfekt, aber ich liebe ihn wirklich.“ Nun, ich denke, auch wir sollten diese Worte hören, auch wir, die wir wahrhaft bekehrt sind, die wir wahrhaft Kinder Gottes sind.
Denn eine wahre Bekehrung ist zwar einerseits etwas Einmaliges, aber sie bleibt nichts Einmaliges. Ja, wir werden einmal zu Kindern Gottes, und dann sind wir Kinder Gottes. Aber was die Kinder Gottes ausmacht, ist, dass sie sich immer wieder hinwenden zu ihrem Herrn, immer wieder neu zu ihm hinkehren. Das brauchen wir alle.
In welchem Lebensbereich brauchst du das im Moment? Das ist nicht die Frage für die anderen, das ist die Frage jetzt für dich und für mich. In welchem Bereich ruft der Herr dich hier und heute dazu auf, dich ihm wieder zuzuwenden, mit ganzem Herzen? Dein Herz neu zu füllen mit Liebe.
Aus eigener Kraft schaffen wir das nicht, aber er wird es tun in den Herzen seiner Kinder. Dazu hat er uns seinen Geist gegeben, der uns immer wieder überführt zur Buße und der uns immer wieder hilft, uns ihm zuzuwenden.
Bitte Gott konkret darum.
Gemeinschaft und geistliche Disziplin als Vorbereitung
Nach der Warnung vor dem schrecklichen Tag und dem Aufruf zur Bekehrung sagt Joel in Vers 14 etwas, das Mut macht: „Wer weiß, ob er nicht wieder gerächt und seinen Segen zurücklässt, sodass ihr opfern könnt, Speisopfer und Trankopfer dem Herrn, eurem Gott.“
Wer letzte Woche hier war, erinnert sich, dass eine große Not im Volk Israel darin bestand, dass sie die vorgeschriebenen Opfer nicht mehr bringen konnten, weil durch die Heuschrecken alles zerstört war. Ihre Beziehung zu Gott und ihr Glaubensleben waren dadurch wesentlich und elementar beeinträchtigt. Die Heuschreckenplage hatte verheerende Auswirkungen.
Joel macht hier Hoffnung. Er sagt nicht, dass Gott zwingend die Lebensumstände verändern wird, und verspricht auch nicht, dass Gott das tun wird. Aber er bringt eine Hoffnung zum Ausdruck: Wenn wir uns Gott zuwenden, dann werden wir immer wieder erleben, dass Gott gnädig eingreift und Lebensumstände verändert.
Was Joel hier nicht direkt sagt, aber was uns der Rest der Bibel sehr deutlich vermittelt, ist: Obwohl dieses vorübergehende Eingreifen in die Lebensumstände nicht gewiss ist, so ist es absolut gewiss, dass jeder, der den Namen des Herrn anruft, jeder, der sich ihm zuwendet und ihn als seinen Retter und Herrn anerkennt, am Tag des Herrn bestehen kann. Denn Gott ist gnädig und barmherzig und vergibt allen, die sich ihm zuwenden.
Das bringt uns schließlich noch zu einem zweiten und dritten Aufruf, die wir nur kurz betrachten wollen. In den Versen 15 bis 16 hören wir einen zweiten Aufruf. Gott ruft sein Volk dazu auf, sich vor ihm zu versammeln: „Blast die Posaune zu Zion, sagt ein heiliges Fasten an, ruft die Gemeinde zusammen, versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde, sammelt die Ältesten, bringt zusammen die Kinder und die Säuglinge, der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach.“
Der erste Aufruf hier ist ein Aufruf zum Fasten. Fasten ist eine geistliche Disziplin, die heute wenig Konjunktur hat. Auch hier geht es nicht um etwas Äußeres, um das bloße Fasten als Leistung oder um das Gefühl, dadurch besonders fromm zu sein. Nein, worum es wirklich geht, ist, sich freizumachen von Dingen, die unseren Fokus auf sich ziehen, um sich ganz auf Gott zu konzentrieren und auszurichten.
Wenn jemand die Fastenzeit nur als eine bessere Diätzeit nutzen möchte, ist das zwar in Ordnung – Diät ist biblisch nicht verboten – aber darum geht es hier nicht. Es geht um eine Ausrichtung auf Gott und darum, störende Dinge fernzuhalten. Deshalb finde ich es völlig legitim zu sagen: In der Fastenzeit muss ich nicht unbedingt aufs Essen verzichten, sondern ich verzichte vielleicht auf Medienkonsum oder auf etwas, das mich besonders ablenkt, damit ich mehr Zeit mit Gott verbringen kann.
Vielleicht ist ein guter Plan, den der Prediger gerade für sich selbst macht, das Handy vor neun Uhr morgens nicht zu benutzen. Die Bibel gibt uns keine Vorschrift, dass wir sie immer auf dem Handy lesen müssen, denn wir lesen ja auch noch andere Dinge. Aber das wäre ein Beispiel dafür, wie wir uns Gott wirklich mit ganzem Herzen zuwenden können.
Das ist hier aber nur ein Nebenaspekt. Der große Nachhall dieses Textes ist ein anderer, und ich hoffe, wir haben ihn gehört: Joel ruft die Gläubigen zusammen. Das ist das Echo, das wir immer wieder hören: „Ruft die Gemeinde zusammen, versammelt das Volk, sammelt die Ältesten, bringt die Kinder und die Säuglinge zusammen. Selbst der Bräutigam soll aus seiner Kammer kommen, die Braut aus ihrem Gemach – alle sollen zusammenkommen.“
In Anbetracht des kommenden Tages des Herrn lautet die Aufforderung: Zieht euch nicht zurück, macht nicht euer eigenes Ding, wir brauchen einander! War das damals so oder ist das heute noch so? Das Interessante ist, dass das Neue Testament genau diese Worte und Gedanken aufgreift.
In Hebräer 10,25 heißt es: „Lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.“
Wir sind heute weit über zweitausend Jahre näher an diesem Tag als Joel damals. Joel rief die Menschen schon dazu auf: Kommt zusammen, sammelt euch, vereinsamt euch nicht, zieht euch nicht zurück, ihr braucht einander. Diese Worte gelten uns heute umso mehr.
Als Pastor gehe ich regelmäßig unsere Mitgliederliste durch, als Ältester beten wir für die Mitglieder der Gemeinde. Immer wieder stoßen wir auf Namen von Menschen, die wir lange nicht gesehen haben, die sehr unregelmäßig kommen und eigentlich kaum am Gemeindeleben teilnehmen, obwohl es möglich wäre. Natürlich kennen wir auch die, die es wirklich nicht können.
Vielleicht brauchen einige von uns in diesem Bereich auch eine Bekehrung des Herzens. Ich möchte das ganz bewusst werbend sagen: Wenn du zu denen gehörst, die nur selten kommen, die meinen, Gottesdienstbesuch am Sonntag passe ab und zu mal rein, aber nicht immer, dann möchte ich herzlich bitten: Lass dich von Gott herausfordern, mach das Versammeln mit anderen wieder zu einer echten Priorität in deinem Leben.
Gott sagt uns in seinem Wort, dass schwere Zeiten auf uns zukommen. Und spätestens dann brauchst du die Gemeinde. Aber wenn du die Beziehungen vorher nicht pflegst, wird es dann schwer für dich. Manche gehen jetzt schon durch schwere Zeiten – und die brauchen dich jetzt. Sei für sie da, selbst wenn du meinst, du brauchst es im Moment vielleicht nicht.
Eine Gemeinde ist ein von Gott geschaffener Schutzraum, in dem wir Trost und Hilfe finden. Die Gemeinde ist ein Ort, an dem wir uns bewusst versammeln, um uns auch von Gott mal harte Dinge ins Leben sprechen zu lassen, um uns herausfordern zu lassen und um Neuausrichtung für unser Leben zu bekommen – von unserem Vater, der in seiner Liebe durch sein Wort zu uns spricht.
Hier erfahren wir Ermutigung und Zurüstung, Ermahnung und Wegweisung. Ich möchte hier einleiten: Gib dem Herrn dein Herz und vertraue darauf, dass er genau weiß, was gut für dich ist. Dieser Aufruf von Gott kam im Wissen darum, dass sich hier lauter Sünder versammeln – schwierige Menschen, Menschen wie du und ich.
Gott ruft uns nicht nur in die Gemeinde, wo alle immer nett sind und alles richtig machen. Gott ruft uns zusammen als eine Gruppe von verkrachten Existenzen, die irgendwie zusammenkommen. Und dann gibt er uns ein neues Herz, damit wir anfangen können, einander ein bisschen besser zu lieben. Das sei ein guter Plan.
Also sag nicht: „Weil ein paar Leute schwierig sind, komme ich nicht mehr.“ Du bist auch schwierig. Aber wir brauchen einander. Gott hat einen guten Plan. Und bleib auch nicht weg, weil der Lobpreisleiter oder der Prediger immer so blöd ist. Vielleicht findest du eine bessere Gemeinde oder einen besseren Prediger – das kann ich mir vorstellen. Aber Gott weiß auch, dass die Leute, die in den Gemeinden vorne stehen, alle nicht perfekt sind und keiner genau das lebt, was er predigt.
Mach das nicht zum Vorwand. Hör auf Gottes Aufruf. Mir ist klar, dass diejenigen, die ich gerade anspreche, wahrscheinlich hier sind – vielleicht weil sie denken: „Sichere Distanz, ab und zu schaue ich mir den Livestream an.“ Hallo? Eigentlich überlegen wir, den Livestream mal wieder abzuschalten, damit du hierher kommst. Denn es geht hier um Versammeln, nicht nur ums Reintunen. Komm!
Natürlich sind die meisten jetzt auch nicht im Livestream, sie sind offline, machen irgendwas anderes und haben andere Prioritäten für den Sonntagmorgen. Wir lieben diesen Aufruf, der hier durch Joel geht. Es ist ein Aufruf an uns alle, den wir weitergeben dürfen. Es ist nicht nur der Job der Pastoren, Menschen zurückzurufen in die Versammlung der Gläubigen.
Wir sollen aufeinander Acht haben und füreinander da sein. Wenn jemand aus deinem Freundes- oder Bekanntenkreis nicht mehr regelmäßig kommt, möchte ich dich ermutigen: Sei du das Sprachrohr Gottes, lade ein, wirb um diese Menschen! Sprich ihr Herz an und sag ihnen, es ist gut für dich und gut für die anderen.
In Anbetracht des kommenden Tages des Herrn ruft der Herr uns dazu auf, zusammenzukommen. Und da, wo zwei oder drei oder zweihundert oder dreihundert in seinem Namen zusammenkommen, da ist er mitten unter uns. In seiner Gegenwart können wir dem Tag des Herrn getrost entgegensehen.
Das Gebet der Priester als Schutz vor dem Gericht
Das ist der zweite Aufruf. Schließlich sehen wir in Vers 17 noch einen dritten Aufruf, wie wir den kommenden Tag des Herrn ertragen können: Lass die Priester des Herrn, des Hirten, weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: Herr, schone dein Volk und lass dein Erbteil nicht zu Schanden werden, damit die Heiden nicht über sie spotten. Warum soll unter den Völkern gesagt werden: Wo ist nur ihr Gott?
Das ist der schwierigste Aspekt, denn Joel ruft hier die Priester dazu auf, sich vor Gottes Thron für Gottes Volk einzusetzen. Anders gesagt: Den Tag des Herrn können diejenigen ertragen, die einen Priester haben, der sich für sie vor Gott, dem Vater, einsetzt.
Wir haben – wie ich gerade gesagt habe – als Gemeinde Älteste, die für die Gemeinde im Gebet eintreten. Aber die Ältesten sind keine Priester. In gewisser Weise sind wir alle dazu berufen, als Priester zu agieren und füreinander vor dem Thron Gottes einzutreten. Letztendlich brauchen wir jedoch einen größeren Priester – den Priester, der Tränen vergossen hat, als er auf Gottes Volk blickte, der über Jerusalem geweint hat.
Jesus Christus ist dieser hohe Priester, der für uns vor dem Thron Gottes eintritt. Er ist der Fürsprecher aller, die sich ihm zuwenden und ihn als ihren Retter und Herrn anerkennen. Alle anderen Priester können nur sehr bedingt für uns eintreten, weil sie selbst Sünder sind und damals ebenfalls nur eingeschränkten Zugang zum Vater hatten.
Die Priester mussten bestimmte Zeremonien durchlaufen, um überhaupt Zugang zu finden. Dabei mussten sie zuerst Opfer für ihre eigenen Sünden bringen. Doch dann sandte Gott seinen eingeborenen Sohn, Jesus Christus, den perfekten Priester. Er war frei von aller Schuld, musste keine Opfer für sich selbst bringen und konnte sich selbst als Opfer für alle geben, die auf ihn vertrauen und sich ihm zuwenden.
Am Kreuz, als Jesus starb, erlebten wir einige der Dinge, die am Tag des Herrn geschehen werden. Es gab eine Vorschau davon: Es wurde drei Stunden lang mitten am Tag finster, und kosmische Phänomene traten ein. Warum? Weil der Tag des Herrn in gewisser Weise dort am Kreuz schon begonnen hat. Jesus nahm dort das auf sich, was am Tag des Herrn kommen wird, so dass alle, die zu ihm fliehen und zu ihm kommen, am Tag des Herrn von diesem Gericht befreit sind.
Er vertritt uns nun, nachdem er von den Toten auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist, vor dem Thron Gottes. Er tritt für uns ein. So können wir angesichts unserer Sünde und im Wissen um die Heiligkeit Gottes immer wieder zu ihm kommen, durch ihn beten und wissen, dass er, wenn wir zu ihm kommen und unsere Sünden bekennen, treu und gerecht ist und uns vergibt. Denn er hat alle unsere Schuld bereits bezahlt, sodass wir befreit vor Gott stehen können.
Persönliche Umkehr und die neue Ausrichtung des Lebens
Nun, nachdem ich meine furchteinflößende Gotteserfahrung gemacht hatte, wurde mir relativ schnell klar, dass dies ein Ausdruck der Liebe Gottes war. Es war Ausdruck seiner Liebe, dass ich das erleben durfte. Mir wurde bewusst, dass Gott mich jetzt herausruft aus dem Gericht, das mir ohnehin droht.
Ich habe nun nur wahrgenommen, was ich vorher nicht gesehen habe. Die Gefahr, der drohende Tag des Herrn, war ja schon da. Der Tag kommt ja nicht erst, weil ich jetzt verstehe, dass er kommt. Er wäre auch so gekommen. Aber Gott hat mich in seiner Liebe gerufen und gesagt: „Komm, flieh, flieh aus diesem alten Leben, komm zu mir.“
So durfte ich einige Tage später dem Herrn mein Leben geben – so wie Edith es durfte – und Ja sagen: „Jesus, sei du der Herr meines Lebens.“ Das war am elften Januar 1990. An diesem Tag bekam mein Leben eine neue Richtung.
Ich kann euch sagen, dass nach einigen Tagen der Unsicherheit die Furcht und die Angst wichen. Stattdessen kam ein tiefer innerer Frieden, große Freude und Liebe. Der schreckliche Tag des Herrn ist nahe. Deshalb bekehrt euch zu dem Herrn, versammelt euch in der Gemeinde und vertraut auf Jesus, den ewigen Priester.
Dann sind wir vorbereitet, wenn der Tag des Herrn kommt. Dann müssen wir nichts mehr fürchten.
Ich bete: Himmlischer Vater, danke, dass du ein treuer, gnädiger, barmherziger und geduldiger Gott bist. Herr, du weißt, wo wir noch rebellieren, wo unsere Herzen noch hart sind, wo wir uns noch nicht wirklich zu dir gewandt haben oder wo wir das im Moment gerade nicht tun.
Herr, ich bete, dass du durch deinen Heiligen Geist an unseren Herzen würgst. Dass die, die bisher noch ohne dich leben und dich noch nicht wirklich als den Herrn ihres Lebens angenommen haben, heute noch zu dir fliehen.
Ich bete für uns, die wir das getan haben, dass wir uns immer wieder zuwenden. Dass wir immer wieder unsere Herzen zerreißen und herzerreißend über die Sünde in unserem Leben weinen, um uns dir neu zuzuwenden.
Ich bete, dass du unsere Herzen noch anrührst und dass wir als Gemeinde immer mehr Bedacht darauf haben, wirklich miteinander und füreinander da zu sein. Danke, dass du diese Idee hattest, uns nicht nur alleine in die Nachfolge zu rufen, sondern uns zusammenzufügen als lebendige Steine in einem Bau, als Schafe in einer Herde.
Ja, und danke, dass du unser Hirte bist, dass du unser Hohepriester bist und dass du für uns vor Gott dem Vater eintrittst. So preisen wir ihn durch dich. Amen.