Ich hoffe, dass ihr mit diesem Appetit auch hierher gekommen seid oder zu Hause vor den Bildschirmen oder Radiogeräten sitzt, um gemeinsam mit uns über Pfingsten nachzudenken.
Als mir vor einigen Wochen gesagt wurde, dass ich meine Predigt an das Juwo anpassen soll, habe ich mich natürlich nach dem Thema des Juwos erkundigt. Dabei habe ich gelernt: „Seine Liebe leben – Seltene Überwindung“. Also, überwinde ich mich selten dazu, oder ist es eine radikale Entscheidung? Das habe ich mich zuerst gefragt. „Ui, wie kriege ich das mit Pfingsten zusammen?“
Beim zweiten Nachdenken wurde es ziemlich schnell klar: Die Gabe des Heiligen Geistes, die wir an Pfingsten feiern, hat ganz entscheidend etwas mit der Liebe zu tun.
Der Predigttext, mit dem wir uns heute Morgen schwerpunktmäßig beschäftigen werden, steht im zweiten Petrusbrief, Kapitel 1. Ich möchte diesen Text zunächst einmal vorlesen: 2. Petrus 1,1-7.
Simon Petrus, ein Knecht und Apostel Jesu Christi, schreibt an alle, die mit uns denselben kostbaren Glauben empfangen haben.
Durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und unseres Heilandes Jesus Christus sei euch Gnade und Friede immer reichlicher zuteil, durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn.
Denn seine göttliche Kraft hat uns alles geschenkt, was zum Leben und zur Gottesfurcht nötig ist, durch die Erkenntnis dessen, der uns durch seine Herrlichkeit und Tugend berufen hat.
Durch ihn sind uns die allergrößten und kostbaren Verheißungen geschenkt, damit ihr durch sie der göttlichen Natur teilhaftig werdet. Ihr seid dem Verderben der Lust in der Welt entflohen.
Darum bringt gerade deshalb allen Fleiß auf und bietet in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend die Erkenntnis, in der Erkenntnis die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit die Geduld, in der Geduld die Gottesfurcht, in der Gottesfurcht die brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe die allgemeine Liebe.
Gott ist Liebe – das ist sein Wesen. Einer der bekanntesten Bibelverse drückt das bereits aus: Johannes 3,16 kann wahrscheinlich jeder von euch spontan aufsagen, selbst wenn man ihn nachts um drei weckt.
"So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab."
Oder wie wir es auch gerne im Römerbrief lesen, zum Beispiel in Kapitel 5, Vers 8: "Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren."
Ein paar Verse davor, in Kapitel 5, Vers 5, sagt der Apostel außerdem: "Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist."
Es ist also der Heilige Geist, die dritte Person der Gottheit, die die Liebe Gottes in unser Leben bringt. Hier haben wir die Brücke zu Pfingsten.
Weil Gott Liebe ist, ist es die Liebe Gottes, die unsere Existenz begründet. Deshalb wird Liebe immer das entscheidende Element in unserem geistlichen Leben sein – die treibende Kraft unseres Lebens.
Liebe wird immer das sein, was mich bewegt in der Beziehung zu Gott, was mich bewegt zu meinen Mitmenschen und was mich auch bewegt zu einer Welt, die ohne Christus verloren ist.
Gott offenbart seine Liebe durch Jesus Christus, und der Heilige Geist macht uns diese Liebe verständlich. Er will sie in uns wirksam werden lassen, damit wir nicht nur von Liebe reden oder davon träumen, sondern lernen, Liebe zu leben.
Wir sehen das schon in der ganz frühen Gemeinde, der sogenannten Urgemeinde. Wenn wir uns einige Szenen in Erinnerung rufen, erkennen wir zum Beispiel, dass dort Bruderliebe herrschte.
In Apostelgeschichte 2,42 lesen wir, dass sie beständig in der Gemeinschaft blieben und dass keiner von seinem Besitz behauptete, er gehöre nur ihm. Stattdessen hatten sie alles gemeinsam. Die Bruderliebe war also sichtbar.
Dann war auch die Retterliebe sichtbar. Bevor der Herr Jesus ging, sagte er den Jüngern, dass die Kraft Gottes auf sie kommen würde, wenn der Heilige Geist auftritt. Sie würden seine Zeugen sein. Tatsächlich machten sich die Jünger sofort auf den Weg. Als sie nicht gleich gehorsam waren, das Wort in alle Welt zu tragen, hat Gott sie mittels einer Verfolgungswelle auseinandergetrieben, damit das Wort in alle Welt getragen würde.
Ganz entscheidend in der ersten Gemeinde war die Jesusliebe sichtbar. Für mich besonders beeindruckend ist eine Szene, als die Hohenpriester die Apostel gefangen nahmen und sie dann noch schlugen. Danach gingen sie nach Hause. Es heißt, sie gingen aber fröhlich nach Hause, weil sie gewürdigt worden waren, um des Namens Jesu willen zu leiden.
So sehr liebten sie Jesus, dass sie nicht nur bereit waren, für ihn zu leiden, sondern dass sie es sogar als eine Ehre und ein Vorrecht bezeichneten. So sehr war die Liebe Gottes in ihrem Leben spürbar.
Es gab auch eine große Liebe zum Wort Gottes. In der vorhin zitierten Stelle aus Kapitel 2 heißt es ja, sie blieben beständig in der Apostellehre. Später würde Paulus ihnen schreiben, dass sie das Wort Christi reichlich unter ihnen wohnen lassen sollten.
Also immer dort, wo der Heilige Geist einen Menschen ergreift, wird Liebe sichtbar: die Liebe zu Gott, die Liebe zum Nächsten, die Liebe zu einer verlorenen Welt und die Liebe zu dem Wort Gottes.
Auch erinnere ich an den bekannten Text aus Galater 5,22, wo von der Frucht des Heiligen Geistes die Rede ist. Welche Wirkung hat denn der Heilige Geist? Das Erste, was dort genannt wird, ist gewissermaßen wie eine Überschrift. Manche Übersetzungen betonen das sogar, indem sie hinter dem ersten Begriff einen Doppelpunkt setzen und sagen: Alles Weitere ist dann die Auswirkung davon. Dort heißt es: Die Frucht des Geistes ist Liebe.
Das macht deutlich, dass Gott selbst die Liebe ist und dass er diese Liebe in uns bewirken kann und auch bewirken will. Was Gott ist, wird überall dort sichtbar und wirksam, wo er ist. Wo immer Gott ist, wird sichtbar, wie er ist. Wenn er in das Leben eines Menschen einzieht – durch die Wiedergeburt, wenn der Heilige Geist in unser Leben einzieht –, dann wird dort sichtbar, was Gott ist und wie Gott ist: Es wird die Liebe sichtbar.
Das ist nichts, was der Mensch aus sich hervorpresst, sondern es ist das Werk des Heiligen Geistes. Je mehr wir diesem Heiligen Geist in uns Raum geben, ihm Platz einräumen und ihm zuhören – auch wenn er uns vielleicht auf Hindernisse, Sünde, Unglauben, falsches Verständnis oder eine ungeordnete Vergangenheit hinweist –, desto mehr kann Gottes Geist durch uns wirken. So wird diese Liebe spürbar und umgesetzt.
Das Hauptziel – und das wird mir immer wichtiger – ist, dass diese Liebe Gottes sichtbar wird: die Liebe zu ihm, die Liebe zur Gemeinde und die Liebe zu einer verlorenen Welt. Wo diese Liebe nicht wächst, geschieht auch keine authentische Heiligkeit. Dort ist es eine eingebildete Heiligung, vielleicht eine selbstgerechte oder sogar abstossend fromme sogenannte Heiligung. Denn wo echte Heiligung geschieht, wo wir verwandelt werden in das Bild Jesu, wird der Hauptwesenszug Gottes immer mehr sichtbar – und das ist seine Liebe.
Ich kehre zurück zu unserem Predigttext und möchte uns gewissermaßen drei Komponenten der Kraft Gottes zeigen – wenn das richtig ausgedrückt ist: drei Komponenten der Kraft Gottes.
Erstens: Jesus ist die Kraft Gottes. Ich gehe zurück in unseren Text im 2. Petrusbrief, Kapitel 1, Vers 3, und dort lesen wir Folgendes: „Weil seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und zur Gottesfurcht nötig ist, und jetzt zeigt er uns, wie er uns das geschenkt hat, nämlich durch die Erkenntnis dessen, der uns durch seine Herrlichkeit und Tugend berufen hat.“
Jesus zu erkennen ist die erste Komponente der Liebe Gottes in unserem Leben: ihn zu kennen. Er ist die göttliche Kraft, damit wir Liebe leben können. Pfingsten bedeutet, dass Gott uns mit der Kraft Gottes ausstattet für ein Leben auf dieser Welt, das ihn ehrt.
Bevor Jesus von der Erde ging, sagte er, dass er den Tröster senden würde, der ihn quasi ersetzen würde. Weil Jesus nicht mehr leiblich sichtbar unter seinen Jüngern war, versprach er, den Heiligen Geist zu senden, damit das Werk Gottes in unserem Leben sichtbar wird. Dieser Heilige Geist hat immer nur ein Ziel: uns Jesus vor Augen zu malen, uns zu zeigen, wer Jesus ist, und uns die Liebe Jesu klarmachen.
Daher steht ja auch auf manchen Gemeindet-Shirts: „Jesus – unser Thema“. Und das ist es, was der Heilige Geist will: Er will die Liebe Gottes sichtbar, spürbar und erlebbar machen in unserem Leben und in unseren Gemeinden.
Wir wollen diese ersten Verse nun kurz genauer anschauen. In Vers 1 heißt es, dass wir den gleichen kostbaren Glauben empfangen haben durch die Gerechtigkeit Gottes und unseres Heilandes Jesus Christus. Das heißt: Er hat uns Glauben geschenkt. Für mich ist das immer eine große Frage, die Theologen immer wieder versucht haben, durch klare theologische Systeme zu klären: Warum kann ich glauben? Für mich bleibt das ein großes Wunder. Und hier sagt uns Petrus, woher dieser Glaube kommt: Gott schenkt ihn, Gott wirkt ihn, Gott offenbart ihn.
Er sagt weiter in Vers 2: „Gnade und Friede werden euch immer reichlicher zuteil durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn.“ Dort, wo Gnade und Frieden als Folge der Erlösung sich ausbreiten, geschieht es, weil wir Jesus immer besser kennenlernen.
Ich hatte neulich ein Gespräch mit jemandem, der sehr deprimiert über sich selbst war. Das ist kein großes Wunder, denn wenn Gott uns einen klaren Blick auf uns selbst schenkt und wir dabei stehen bleiben, dann müssen wir eigentlich deprimiert werden. Ich habe dieser Person gesagt: Schau, als Charles Haddon Spurgeon auf der Suche nach erfülltem religiösem Leben war, kam er in eine kleine Kapelle. Ein relativ unbegabter Prediger stand vorne und sagte nur eines: „Junger Mann, sieh auf Jesus!“
Durch die Erkenntnis Jesu, dadurch, dass wir merken, wer er ist, wie er ist und was er tut, wird unser Glaube wachsen. Und dann sagt Petrus wieder in Vers 3: „Weil seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und zur Gottesfurcht dient, durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat.“ Also empfangen wir die Kraft des Heiligen Geistes, die Kraft zu neuem Leben, dadurch, dass wir Jesus besser kennenlernen, sehen, wer er ist, unseren Blick auf ihn heften und unsere ganze Hoffnung auf ihn setzen.
Schließlich sagt er in Vers 4, dass uns durch diesen Herrn die allergrößten und kostbarsten – eine modernere Übersetzung sagt sogar „unüberbietbare“ – Verheißungen geschenkt sind, um das Leben führen zu können, das er durch uns leben will.
Als ich das so las – „die allergrößten Verheißungen“ –, dachte ich: Ja, die größte Verheißung des Alten Testaments – welche war sie wohl? Wenn ich euch jetzt fragen würde und ihr dürftet aufschreiben, welche die größte Verheißung im Alten Testament ist, wäre ich sehr gespannt, was ihr aufschreibt. Ihr würdet bestimmt sehr wertvolle Dinge aufschreiben. Aber nur der würde bei mir hundert Punkte kriegen, wenn er in meiner Bibelschulklasse säße, der sagen oder schreiben würde: Jesus ist die größte Verheißung des Alten Testaments, denn auf ihn wurde durchs ganze Alte Testament hingewiesen.
Und im Neuen Testament? Was ist dort die größte Verheißung? Bevor Jesus von der Erde ging, sagte er seinen Jüngern, sie sollten in Jerusalem bleiben, bis die Verheißung auf sie kommen würde – und das war der Heilige Geist, der wiederum Jesus offenbaren sollte, Jesus anstrahlen sollte. Deswegen ist auch die größte Verheißung des Neuen Testaments, dass wir Jesus erkennen, wer er ist – Jesus, die Kraft Gottes.
Aber ich habe noch mehr über die Kraft Gottes herausgefunden.
Zweitens: Das Wort Gottes wird auch als Kraft Gottes bezeichnet. Wir können das in einigen Bibelstellen lesen. Ihr könnt sie mitlesen, wenn eure Augen gut genug sind.
Ich beginne mit Markus 12, Vers 24. Jesus schimpft dort eigentlich Leute und sagt: „Ist es nicht so, dass ihr irrt, weil ihr weder die Schriften noch die Kraft Gottes kennt?“ Damit weist er darauf hin, dass in der Schrift, in dem, was schriftlich niedergelegt ist als Offenbarung über ihn, eure Kraft liegt – also in dem, was damals im Alten Testament verfügbar war.
Oder wir lesen im 1. Korintherbrief, Kapitel 1, Vers 18, diese wunderbare Aussage: „Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren werden, eine Torheit; uns aber, die wir gerettet werden, ist es Gottes Kraft.“
Das Wort Gottes, das das Kreuz Jesu zeigt, an dem Christus für uns Erlösung erwirkt hat, ist die Kraft Gottes.
Oder im Kapitel 2, Vers 4 sagt Paulus: „Mein Wort und meine Predigt bestanden nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruht, sondern auf Gottes Kraft.“
Wir könnten noch viele Bibelstellen lesen. Eine will ich noch aus dem Römerbrief, Kapitel 1, Vers 16, lesen: Paulus jubelt und sagt: „Ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht, denn es ist eine Kraft Gottes.“
Du denkst vielleicht, das ist alles verwirrend: Jesus ist die Kraft Gottes, das Wort Gottes ist die Kraft Gottes, und vorhin hast du gesagt, der Heilige Geist sei die Kraft Gottes. Was denn nun? Bei Gott kann man das nicht immer so trennen. Der Vater ist dafür zuständig, der Sohn dafür und der Heilige Geist dafür.
Deswegen fassen wir das Ganze mal zusammen und schauen uns zunächst an, wie der Heilige Geist die Kraft in unserem Leben sein kann.
Das Erste, was ich dabei erwähnen will, ist in Lukas 4 aus dem Leben unseres Herrn. Er war in der Versuchungsgeschichte, über die Thomas letzte Woche so eindrücklich gepredigt hat. Als er von dieser Versuchung zurückkehrte, heißt es in Lukas 4, Vers 14: „Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück.“ Er war also mit der Kraft des Heiligen Geistes ausgestattet für die Aufgaben, die vor ihm lagen.
Oder ich denke an Apostelgeschichte 1, Vers 8, den wir vorhin schon zitiert haben: Jesus verheißt, dass wir die Kraft des Heiligen Geistes empfangen würden, um seine Zeugen zu sein.
Oder Römer 15, Vers 13 – ein typischer Paulussatz, so dicht gedrängt: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr überströmt in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“
Es hat mich sehr fasziniert, von so viel Kraft zu hören. Wir brauchen ja alle Kraft. Gerade lesen wir: Jesus ist die Kraft, das Evangelium ist die Kraft und der Heilige Geist ist die Kraft. Wie hängt das alles zusammen?
Ich versuche, es für mich immer ein bisschen einfach zusammenzufassen. Ich hoffe, es ist einfach genug.
Der Heilige Geist erklärt uns das Wort Gottes. Wenn der Heilige Geist nicht wirken würde, würden wir von der Bibel ziemlich wenig verstehen und wahrscheinlich das meiste falsch deuten. Der Heilige Geist wird zu unserer Kraft, indem er uns die Bibel verständlich macht.
Und was will die Bibel uns denn verständlich machen? Sie will uns zeigen, wer Jesus ist. Das heißt: Der Heilige Geist wirkt seine Kraft in uns, indem er uns das Wort Gottes verständlich macht und durch das Wort Gottes zeigt, wer Jesus ist.
Der Heilige Geist wirkt in uns und durch seine Kraft, indem er uns Jesus offenbart – und zwar durch sein Wort. Das ist echte Erkenntnis.
Jeder, der die Bibel liest und um das rechte Verständnis ringt – ob er ein Kind ist, wie die, die Natascha eben angesprochen hat, oder ob man Bibelschüler am BSK oder in Basel an einer theologischen Hochschule ist – wir alle ringen darum, dass das Wort Gottes zu uns spricht.
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn ich merke, dass Gott mich angesprochen hat und mir die Augen über einen kleinen Aspekt seines Wortes geöffnet hat, dann erfüllt mich das mit solcher Freude und Kraft. Und das ist es, wovon ich lebe.
Manchmal sitze ich in meiner stillen Zeit und sage: Herr Jesus, ich werde nicht aufstehen, ehe du nicht durch dein Wort zu mir gesprochen hast.
Du denkst vielleicht, das ist eine starke Forderung, setzt du Jesus unter Druck und machst ihm Bedingungen? Nein. Ich erinnere nur an das, was er versprochen hat. Er will mir ja durch den Heiligen Geist das Wort aufschließen, damit ich Jesus besser erkenne.
Alles ist Werk des Heiligen Geistes – das ist ja das Thema heute an Pfingsten. Alles Werk des Heiligen Geistes wird uns in ein tieferes Verständnis von Gottes Wort führen. Die tiefere Erkenntnis von Gottes Wort wird uns klarer erkennen lassen, wer Jesus ist, damit wir an ihn glauben und an sein Werk.
Und weil wir so oft wegschauen, müssen wir immer wieder zu dieser Raststätte zurückkehren, damit unser Blick wieder auf Jesus gerichtet wird.
Alle anderen Methoden, um uns mit dem Heiligen Geist zu erfüllen, müssen deswegen immer in die Irre führen.
Wir werden nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt, indem irgendein Superstar-Prediger uns die Hände auflegt und wir dabei womöglich umkippen und dann meinen, wir hätten jetzt den Heiligen Geist. Nein, das glaube ich nicht.
Ich glaube, dass die Kraft des Heiligen Geistes uns durch das Wort Gottes offenbart wird, weil uns das Wort Gottes Jesus offenbart. Und das ist der Weg.
Du fragst dich vielleicht: Michael, wann kommst du endlich zur Liebe? Das ist doch unser großes Thema: Liebe leben.
Ja, es war leider jetzt mal zur Einleitung nötig, dass ihr den Blick habt. Denn wenn ich euch heute Morgen nur sagen würde: „Lebt Liebe, Amen!“ und dann „Jetzt mal nach Hause!“, dann würdet ihr wahrscheinlich sehr motiviert nach Hause gehen und spätestens heute Abend abgestürzt sein und sagen: „In die Gemeinde gehe ich nicht mehr, da wird man so gepuscht und dann hat man immer eine Bauchlandung.“ Und da hättest du auch Recht, wenn du das kritisieren würdest.
Aber schau: Weil Jesus die Kraft Gottes ist, weil er uns sein Wort gegeben hat, das die Kraft ist, und weil der Heilige Geist die Kraft Gottes ist, wissen wir, woher Liebe kommen muss und nur kommen kann – jedenfalls die Liebe, von der Gott in seinem Wort spricht.
Deswegen kehre ich jetzt wieder zurück zu unserem Text im 2. Petrusbrief.
Deswegen kann er uns auch eine Aufforderung geben. Ich muss mal kurz meine Präsentation kontrollieren.
Deswegen, weil Gottes Geist gegeben ist, weil er uns durch das Wort Jesus offenbart und damit die Quelle der Liebe ist, deswegen kann er im Vers 5 sagen: „Darum!“
Und immer, wenn du in der Bibel das Wörtchen „darum“ oder ähnliche begründende Worte liest, musst du innehalten und dir die Gegenfrage stellen: Warum?
Wenn jemand „darum“ sagt, dann hat er vorher ja etwas anderes gesagt. Zum Beispiel: Ich habe Hunger, und darum muss ich an der Raststätte anhalten.
Wenn hier steht „darum bringt Fleiß auf“, dann deswegen, weil im Vers 4 davor steht: „Durch die Erkenntnis Jesu, durch die uns die allergrößten und kostbaren Verheißungen geschenkt sind.“
Weil Gott uns seine ganzen Verheißungen gegeben hat, weil er uns durch den Heiligen Geist sein Wort offenbart, das uns den Blick auf Jesus richtet – der die Liebe ist und der sie allein in mir wirken kann, weil ich sie nicht habe –, darum kann Gott uns auffordern.
Gott fordert uns nie zu etwas auf, zu dem er uns nicht selbst befähigt – durch Jesus.
Nicht befähigt zur Liebe durch großes Bibelwissen, so nützlich das auch ist, sondern wir werden erfüllt mit der Liebe Gottes und fähig zur Liebe Gottes, indem wir Jesus erkennen. Indem wir mit ihm, wie es uns, glaube ich, der Jeremias am Wochenende gesagt hat, eine Beziehung haben – nicht nur ein kognitives Wissen, das wir auswendig aufsagen können –, sondern indem wir eine Verbindung des Herzens zu diesem Herrn haben, unseren Blick und unsere ganze Hoffnung auf ihn setzen.
Wie geschieht das jetzt? Wie geschieht es, dass dieser Jesus erkannt wird und zu unserer Liebe wird?
Noch einmal: In dem Maße, wie der Heilige Geist uns die Liebe Gottes offenbart, wachsen wir. Wir müssen immer wieder neu verstehen, was Gott unter Liebe versteht, damit wir kein falsches Konzept haben und nicht zu niedrig ansetzen, nur von der Liebe reden, zu der wir fähig sind. Sondern wir wollen geprägt sein von seiner Liebe.
Dieses Erkennen von Jesus geschieht durch die Begegnung mit ihm in seinem Wort. Ich bin zutiefst überzeugt, dass in diesem Wort alles steht, was zum Leben und Wandel in Gottes Furcht nötig ist – so steht es im Vers 3: alles da drin.
Deswegen kommt es darauf an, wie du Jesus in seinem Wort begegnest.
Wenn Gott uns in seinem Wort begegnet, dann wollen wir ein paar Schritte gehen: Was tut er dann?
Erstens: Er konfrontiert uns mit der Maximalforderung aus Vers 7, 2. Petrus 1, Vers 7: „In der Gottesfurcht die brüderliche Liebe.“ Da steht die Philadelphia, die Liebe zwischen den Menschen, und in der brüderlichen Liebe die Agape, die Liebe Gottes, zu der nur Gott fähig ist und zu der nur Gott befähigen kann.
Was also tut Gott? Er konfrontiert uns mit Gottes Forderung. Er sagt: „Reicht da!“ Also macht das, lebt das!
Nur musst du aufmerksam lesen: Als Petrus seine Liste mit seinen Forderungen beginnt, sagt er in Vers 5: „Darum bringt gerade deshalb allen euren Fleiß darauf und bietet in eurem Glauben…“ In unserem Glauben an den Gott, in dem alle Verheißungen sind, im Glauben an den Gott, der uns seine Kraft schenkt, die er uns offenbart in der Schrift.
Wenn Gott uns also zur Liebe befähigen will durch die Erkenntnis Jesu, dann konfrontiert er uns mit seiner Forderung, damit klar ist, was er sich vorstellt.
Das bewirkt zweitens: Es bewirkt bei uns komplette Überforderung.
Hast du das nicht auch schon gemerkt? Du hast irgendeinen Menschen, der vielleicht nicht so deine große Liebe ist, vielleicht nicht sonderlich sympathisch, die Chemie zwischen euch passt nicht so ganz – am Arbeitsplatz oder vielleicht ist es dein eigener Bruder, also in deiner Familie, oder es soll ja auch vorkommen, sogar unter Christen.
Gott offenbart uns unseren Mangel, indem wir uns anstrengen zu lieben und immer wieder merken: Ich kriege das nicht hin.
Im Vers 9 sagt Petrus sogar: „Wer diese Liebe nicht hat, der ist blind und kurzsichtig und hat die Reinigung von seinen früheren Sünden vergessen.“
Gott wird uns, indem er uns seine Liebe zeigt, auch immer wieder deutlich machen, wie unfähig wir zu dem sind, was er fordert.
All unser Mangel wird sichtbar.
Wie oft wird das sichtbar in unserem Alltag?
Wenn du dir mal durch die Erinnerung des Heiligen Geistes aufschreiben könntest, wo und wann du in der vergangenen Woche im Punkt der Liebe versagt hast – wenn der Heilige Geist dir wirklich alles sagen würde, was er fiktiv aufgeschrieben hat an Mangel an Liebe –, ich weiß nicht, wie lang die Liste bei dir wäre.
Da ist der Teilnehmer im Straßenverkehr – ihr wisst ja, diese, naja, ich will nicht sagen wie, aber die einfach kein Auto fahren können, die bei jeder roten Ampel stehenbleiben, aber nicht merken, wenn es grün wird. Und du musst warten, bis der losfährt, und du bist dran – und es ist schon wieder rot.
Und dann hast du den richtig lieb, richtig? Richtig lieb. Du sagst: „Oh danke, Herr, für diesen wunderbaren Menschen, der mich eben gerade herausfordert.“ Und ja, wahrscheinlich hast du es so getan; ich fast immer auch.
Jetzt hat Gott gesagt: „Reicht da in eurem Glauben die Liebe!“ Wir merken unsere Überforderung.
Was tun wir jetzt?
Ich glaube, dass wir – und jetzt komme ich auf euer Thema zurück, das mich richtig zum Nachdenken gebracht hat – eine seltene Entscheidung treffen müssen: Entscheide ich mich jetzt zur Liebe?
Neulich saß ein junges Pärchen bei mir und sagte, sie hätten gelernt: Liebe ist nicht Gefühl, sondern Entscheidung.
Ja, das klingt bei so jung Verliebten immer romantisch. Natürlich stimmt das. Und sie haben ja die nächsten 50 Jahre Zeit, die Wahrheit dieses Satzes kennenzulernen – manchmal auf die harte Tour, denn das ist nicht immer leicht: die Entscheidung zur Liebe.
Dennoch glaube ich, es ist richtig: Wenn Gott uns auffordert, etwas zu tun, sollten wir uns auch entscheiden, es zu tun.
Wie ist das jetzt mit unserer Entscheidung zu lieben?
Erstens glaube ich, es ist ein Impuls des Heiligen Geistes. Gott selbst redet uns an. Er mahnt uns durch seinen Heiligen Geist, wenn der Zorn in uns aufsteigen will.
Zweitens geschieht dieser Entschluss zu lieben im Vertrauen auf Gottes Verheißungen.
Herr, wenn du gesagt hast in Vers 4, dass uns die kostbaren und größten Verheißungen in dir geschenkt sind, dann muss das heute auch gelten. Ich entscheide mich heute zu lieben – meine Nachbarn, den Verkehrsteilnehmer und wen auch immer –, weil du versprochen hast, diese Liebe in Wirksamkeit zu bringen.
Dann lassen wir uns beschenken, wie es im Vers 3 steht: „Weil seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben in der Liebe nötig ist.“
Wir tun es, weil wir beschenkt sind, und wir lieben als Antwort auf seine Liebe.
Ich kann 1. Johannes 4,19 nicht lesen, ohne an Thomas und Eva und ihre Hochzeit zu denken, denn das ist ihr Trautext.
„Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“
Wir entscheiden uns zur Liebe als Antwort auf seine Liebe zu uns.
Merkt ihr, wie wichtig es ist, die Liebe Gottes zu erkennen und sie immer tiefer zu verstehen? Denn wenn meine Liebe Antwort auf seine Liebe sein soll, dann ist es wichtig, dass ich wachse im Verständnis seiner Liebe zu mir.
Diese Liebe ist wachstümlich – so steht es im Vers 10 auch: „Meine Brüder, bemüht euch umso mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen.“ Das soll also immer mehr befestigt werden, immer mehr Leben sein.
Wenn wir sagen: Liebe ist nicht Gefühl, sondern eine Entscheidung, dann habe ich mich gefragt: Wofür entscheiden wir uns denn dann?
Das ist so ein netter Satz: „Ich entscheide mich zu lieben.“ Aber das ist ja so eine Worthülse.
Ich habe mal einige Dinge aufgeschrieben, an denen wir miteinander üben können.
Ich entscheide mich – wo bin ich denn jetzt? Habe ich mich ein bisschen verlaufen? Da bin ich.
Ich entscheide mich, nicht mehr für mich selbst zu leben, sondern für Jesus (2. Korinther 5,14): „Die Liebe des Christus drängt mich.“
Ich entscheide mich für das Glück des anderen (Philipper 2,3-4): „Seht nicht auf das Eure, sondern auf das der anderen.“
Ich entscheide mich dafür zu glauben, dass ich dann nicht zu kurz komme.
Mancher denkt ja, wenn ich immer nur an die anderen denke, dann komme ich ja selbst zu kurz.
Aber was hat Jesus versprochen in Matthäus 6,33? Kann das jemand von euch auswendig?
Ich hoffe doch alle.
Matthäus 6,33: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, und dann wird euch alles andere obendrein gegeben, was ihr braucht.“
Du kommst nicht zu kurz, wenn du Liebe lebst.
Außerdem: Na, ich bin immer zu schnell – jetzt komme ich nicht mehr zurück.
Ja, ihr habt Geduld mit mir, ihr übt ja gerade Liebe, auch mit meiner Unvollkommenheit im Umgang mit PowerPoint.
Wir entscheiden uns zur Liebe.
Galater 2,19-20: Weil wir nicht aus uns selbst leben, sondern aus dem, der in uns lebt.
Liebe ist also immer ein Werk Gottes, und es ist immer das Ergebnis davon, dass wir Jesus anschauen.
Ich liebe den Vers aus 2. Korinther 3,18, wo es heißt, dass wir im Anschauen seiner Herrlichkeit verwandelt werden.
Wenn du Liebe lernen willst, schau Jesus an! Schau Jesus an!
Dann wird diese Liebe wirksam – sie wird wirksam gegenüber Gott.
Du wirst beginnen, ihm zu antworten auf seine Liebe.
Du wirst sein Wort lieben lernen.
Du wirst seinem Wort Priorität geben, auch wenn du morgens mal keine Lust hast, weil du es liebst.
Du entscheidest dich für sein Wort.
Er ist für sein Wort.
Wir lieben ihn, indem wir ihm als Jünger nachfolgen und ihm gehorsam sind.
Wir zeigen ihm die Liebe, indem wir auch zu Opfern bereit sind.
Das Ergebnis ist Freude an Jesus und Erfüllung durch ihn.
Die Liebe, die wir leben, ist gegenüber dem Herrn und zweitens gegenüber den Mitchristen.
Das wurde in der ersten Gemeinde sichtbar, und das haben wir in Vers 7 unseres Textes gelesen: „Ja, reicht da die Liebe zu dem Nächsten.“
Als die erste Gemeinde da war, haben sie nicht mehr auf das geachtet, was ihr Eigenes war, sondern sie teilten es.
Ich habe da ein schönes Wort gefunden. Könnt ihr das mal am BSK mit eurem Griechischlehrer besprechen?
Epheser 4,2 heißt es: „Mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld; ertragt einander.“
Das ist ein schwieriges Wort: „ertragt einander.“
Manchmal ist Liebe für den Nächsten auch ein bisschen anstrengend.
Ich habe mich gefragt, was denn im Griechischen da steht.
Ich habe bei schlauen Leuten nachgelesen, die es besser wissen als ich.
Das dort verwendete Wort „anechomai“ hat das Wort „Echo“ als Wortteil.
Und was ist ein Echo? Da kommt ein Ton, und dann kommt etwas zurück.
Das heißt: Die Liebe, mit der ich den anderen ertragen kann, ist ein Echo auf den Zuruf der Liebe Gottes an mich.
Er sagt mir: „Michael, ich liebe dich!“
Und den anderen so zu ertragen ist dann das Echo.
Aber weißt du: Wenn ich mich mit der Liebe Gottes so wenig beschäftige, wird dieses Echo auch immer schwächer.
Je mehr ich mich mit Gott und seinem Wort beschäftige, umso mehr Echo kann er meinem Herzen bewirken, wenn ich wirklich Christus begegne in seinem Wort.
Vielleicht ist mancher Mangel an Liebe in deinem Alltag die Konsequenz davon, dass du so wenig ergriffen bist und dich so wenig mit der Liebe Gottes beschäftigst.
Das Letzte, was ich sagen will, ist, wo diese Liebe Gottes sichtbar wird: gegenüber einer verlorenen Welt.
Ich lese dazu einige Sätze aus dem 2. Korintherbrief, Kapitel 5.
Paulus spricht zunächst in Vers 10 davon, dass alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden müssen.
Er sagt: „Und weil wir das wissen, weil wir wissen, Gott ist zu fürchten als Richter, darum überreden wir die Menschen, darum hören wir nicht auf zu evangelisieren.“
Er sagt, was seine Motivation ist.
Nicht der Zorn Gottes, sondern er sagt in Vers 14: „Die Liebe Gottes drängt mich.“
Die Liebe Gottes, die auch den verkommensten Sünder retten will.
Die Liebe Gottes drängt uns, die durch uns andere retten will.
Denn so heißt es in Vers 15: „Er ist darum für alle gestorben, für alle gab er sein Leben hin.“
Und dieser Gott – so sagt Paulus – hat uns etwas aufgetragen.
Ab Vers 18 lese ich: „Das alles ist von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesus Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat.“
Wir dürfen also den Dienst der Liebe Gottes haben, den Dienst der Versöhnung, den Dienst, den Gott mit dem Menschen sucht.
Davon reden wir.
Warum?
Weil wir zutiefst ergriffen sind von dem Wunder, selbst mit Gott versöhnt zu sein.
„Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selbst und rechnete ihnen ihre Übertretungen nicht an und hat unter uns das Wort der Versöhnung aufgerichtet.“
Und jetzt jubelt er und sagt: „So sind wir denn Botschafter an Christi statt; denn Gott ermahnt durch uns. Deswegen bitten wir an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! Denn Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit Gottes würden.“
Das muss in die Welt getragen werden: dieses Wort von der Versöhnung in ein heidnisch gewordenes Deutschland und in eine heidnisch gebliebene Welt des Heidentums, des Islam, des Buddhismus und was immer auch diese Welt prägen könnte.
Daher kann eine gesunde Gemeinde, wenn sie mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, nicht anders als Missionare zu sein und Missionare auszusenden.
Wir können gar nicht anders, weil die Liebe Gottes uns drängt.
Ich habe heute Morgen für unsere beinahe sieben Bibelschüler gedankt, die wir derzeit in der Gemeinde haben.
Sechs sind aktiv, und der siebte ist schon in der Pipeline und beginnt im Herbst.
Ich habe Gott von ganzem Herzen namentlich gedankt, dass er sie gerufen hat, und sie Gott anbefohlen.
Was ich genau gebetet habe, erzähle ich euch mal persönlich.
Aber dann habe ich gesagt: Herr, das bringt mich nicht dazu, zufrieden zu sein und zu sagen: „Ach, wie nett, jetzt haben wir sieben, das reicht mal. In zehn Jahren können wir über die nächsten sieben nachdenken.“
Nein, diese Botschaft soll durch unsere Gemeinden, auch durch dich und durch die Gemeinden, die jetzt am Bildschirm vielleicht vertreten sind oder am Radio zuhören, in diese Welt.
Jesus hat seine Gemeinde aufgefordert, Zeugen in dieser Welt zu sein.
Deswegen muss es deine Frage sein: Was ist mein Anteil an Weltmission?
Weltmission – das wird für jeden vielleicht ein anderer Anteil sein.
Aber du musst es von Gott fragen.
Als Juwoteilnehmer, der du dein Leben noch vor dir hast: Was ist die wichtigste Frage, die dich beschäftigt? Wen werde ich heiraten? Welchen Beruf werde ich ergreifen? Wie mache ich Kohle? Wie arbeite ich in der Gemeinde mit?
Alles keine verbotenen Fragen.
Aber die entscheidende Frage ist: Herr, wie kann ich deine Liebe leben – in der Gemeinschaft mit dir, in der Gemeinschaft mit meinen Mitgeschwistern und gegenüber einer verlorenen Welt?
Als Jesaja vor dem Herrn stand und ihm begegnet ist in seiner alles überwindenden Heiligkeit, stellte Gott ihm diese Frage: „Wen soll ich senden? Wer will mein Bruder sein?“
Jesaja meldete sich, ohne zu wissen, wie genau der Auftrag lauten würde.
Ich an seiner Stelle hätte mein Ja-Wort sofort wieder zurückgezogen, denn was er da aufgetragen bekam, klingt nicht besonders attraktiv.
Aber es war Gottes Weg für ihn.
Ich wünsche mir, dass wir so in die Zeit nach Pfingsten gehen.
Herr, du hast dich uns gegeben.
Ich kenne dich als die Kraft Gottes.
Ich kenne den Heiligen Geist als die Kraft Gottes.
Ich kenne dein Wort als die Kraft Gottes.
Und das befähigt mich zu einem Leben der Liebe, die dann weder seltene Überwindung ist noch radikale Entscheidungen, sondern etwas, was Christus durch mich lebt.
Nicht ich entscheide mich zu lieben und lebe die Liebe, sondern Christus lebt sie durch mich.
Das ist das schönste Thema und zugleich das schwerste, das es gibt – aber das Entscheidende.
Es zeigt unsere Abhängigkeit von Jesus.
Deswegen offenbart Pfingsten die Liebe Gottes.
Pfingsten will mich befähigen, Gott zu lieben, meinen Mitbruder, meine Mitschwester und eine verlorene Welt.
Lasst uns für einen kleinen Moment still werden – hier auf unseren Plätzen, zuhause, wo du bist.
Einfach dich vor Gott neigen und still sein, mit ihm in deinem Herzen reden.
Nathanael holt uns dann irgendwann wieder ab.
Erstens: Jesus ist die Kraft Gottes. Ich gehe zurück zu unserem Text im zweiten Petrusbrief, Kapitel 1, und dort lesen wir in Vers 3 Folgendes: „Weil seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und zur Gottesfurcht nötig ist.“
Jetzt zeigt er uns, wie er uns das geschenkt hat, nämlich durch die Erkenntnis dessen, der uns durch seine Herrlichkeit und Tugend berufen hat. Jesus zu erkennen ist die erste Komponente der Liebe Gottes in unserem Leben – ihn zu kennen. Er ist die göttliche Kraft, damit wir Liebe leben können.
Pfingsten bedeutet, dass Gott uns mit der Kraft Gottes ausstattet für ein Leben auf dieser Welt, das ihn ehrt. Bevor Jesus von der Erde ging, sagte er, dass er den Tröster senden würde, der ihn quasi ersetzen würde. Weil Jesus nicht mehr leiblich sichtbar unter seinen Jüngern sein würde, sagte er, würde er den Heiligen Geist senden, damit das Werk Gottes in unserem Leben sichtbar wird.
Dieser Heilige Geist hat immer nur ein Ziel: uns Jesus vor Augen zu malen, uns zu zeigen, wer Jesus ist, und uns die Liebe Jesu klarmachen. Daher steht es ja auch wenigstens auf unseren Gemeindet-Shirts: „Jesus – unser Thema.“
Und genau das ist es, was der Heilige Geist will. Er will die Liebe Gottes sichtbar, spürbar und erlebbar machen – in unserem Leben und in unseren Gemeinden.
Und wir wollen diese ersten Verse einmal ganz kurz genauer anschauen. Im Vers 1 heißt es nämlich, dass wir den gleichen kostbaren Glauben empfangen haben durch die Gerechtigkeit Gottes und unseres Heilandes Jesus Christus. Das bedeutet, er hat uns den Glauben geschenkt. Für mich ist das immer eine große Frage, die Theologen immer wieder versucht haben, letztlich durch klare theologische Systeme zu klären: Wieso kann ich glauben? Für mich bleibt das ein großes Wunder. Hier sagt uns Petrus, woher dieser Glaube kommt: Gott schenkt ihn, Gott wirkt ihn, Gott offenbart ihn.
Er sagt dann weiter im Vers 2: Gnade und Friede werden euch immer reichlicher zuteil durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn. Dort, wo Gnade und Frieden als Folge der Erlösung sich ausbreiten, geschieht das, weil wir Jesus immer besser kennenlernen.
Ich hatte neulich ein Gespräch mit jemandem, der sehr deprimiert über sich selbst war. Nun, das ist kein großes Wunder, denn wenn Gott uns einen klaren Blick über uns selbst schenkt und wir dabei stehen bleiben, dann müssen wir eigentlich deprimiert werden. Ich habe dieser Person gesagt: Als Charles Haddon Spurgeon auf der Suche nach einem erfüllten religiösen Leben war, kam er in eine kleine Kapelle. Dort stand ein relativ unbegabter Prediger vorne und sagte nur eines: „Junger Mann, sieh auf Jesus!“
Durch die Erkenntnis Jesu, dadurch, dass wir merken, wer er ist, wie er ist und was er tut, wird unser Glaube wachsen. Dann sagt Petrus wieder im Vers 3: Weil seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben und zur Gottesfurcht dient, durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat. Also empfangen wir die Kraft des Heiligen Geistes, die Kraft zu neuem Leben, dadurch, dass wir Jesus besser kennenlernen, unseren Blick auf ihn heften, uns an ihn hängen und unsere ganze Hoffnung auf ihn setzen.
Schließlich sagt er noch in Vers 4, dass uns durch diesen Herrn die allergrößten und kostbarsten – eine modernere Übersetzung sagt sogar unüberbietbaren – Verheißungen geschenkt sind, um dieses Leben führen zu können, das er durch uns leben will.
Als ich das so las, dachte ich an die allergrößten Verheißungen. Ja, die größte Verheißung des Alten Testaments – welche war sie wohl?
Wenn ich euch jetzt fragen würde und ihr dürftet aufschreiben, welche die größte Verheißung im Alten Testament ist, wäre ich sehr gespannt, was ihr notieren würdet. Sicherlich würdet ihr viele wertvolle Dinge aufschreiben. Doch nur derjenige würde bei mir hundert Punkte bekommen, wenn er in meiner Bibelschulklasse säße, der sagen oder schreiben würde: Jesus ist die größte Verheißung des Alten Testaments. Denn auf ihn wurde im ganzen Alten Testament hingewiesen.
Und wie sieht es im Neuen Testament aus? Was ist dort die größte Verheißung? Weißt du, bevor Jesus von der Erde ging, sagte er seinen Jüngern, sie sollten in Jerusalem bleiben, bis die Verheißung auf sie kommen würde. Diese Verheißung war der Heilige Geist, der wiederum Jesus offenbaren und anstrahlen sollte.
Deshalb ist auch die größte Verheißung des Neuen Testaments, dass wir Jesus erkennen – wer er ist: Jesus, die Kraft Gottes.
Aber ich habe noch mehr über die Kraft Gottes herausgefunden. Das Zweite, was ich gelernt habe, ist, dass Gottes Kraft nicht nur in großen Wundern sichtbar wird, sondern auch im Alltag wirkt. Sie zeigt sich in der Geduld, die wir aufbringen, wenn wir Schwierigkeiten durchstehen, und in der Liebe, die wir anderen Menschen entgegenbringen.
Darüber hinaus ist die Kraft Gottes eine Quelle der Hoffnung. Sie gibt uns die Stärke, auch in dunklen Zeiten nicht aufzugeben. In der Bibel finden wir viele Beispiele dafür, wie Menschen durch Gottes Kraft über sich hinausgewachsen sind. So heißt es zum Beispiel in 2. Korinther 12,9: "Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig." Das bedeutet, dass Gottes Kraft besonders dann wirksam wird, wenn wir uns schwach fühlen.
Außerdem lehrt uns die Schrift, dass die Kraft Gottes uns befähigt, Gutes zu tun und Versuchungen zu widerstehen. Im Epheserbrief 6,10-18 wird beschrieben, wie wir mit der "Waffenrüstung Gottes" ausgestattet werden, um im geistlichen Kampf standzuhalten. Diese geistliche Kraft ist nicht sichtbar, aber sie ist real und wirksam.
Zusammenfassend kann man sagen: Gottes Kraft ist vielfältig und allgegenwärtig. Sie zeigt sich in unserem Leben auf verschiedene Weise – durch Wunder, durch Geduld, durch Liebe, durch Hoffnung und durch geistliche Stärke. Wer sich auf diese Kraft verlässt, kann auch in schwierigen Situationen standhaft bleiben.
Das Wort Gottes wird auch als Kraft Gottes bezeichnet. Wir können dies an einigen Bibelstellen erkennen, und ihr könnt sie mitlesen, wenn eure Augen gut genug sind.
Ich beginne mit Markus 12, Vers 24. Jesus tadelt dort die Leute und sagt: „Ist es nicht so, dass ihr irrt, weil ihr weder die Schriften noch die Kraft Gottes kennt?“ Damit weist er darauf hin, dass in der Schrift, in dem, was schriftlich niedergelegt wurde – an Offenbarung über ihn –, die Kraft liegt. Also in dem, was damals im Alten Testament verfügbar war.
Oder wir lesen im 1. Korinther 1, Vers 18 diese wunderbare Aussage: „Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren werden, eine Torheit. Uns aber, die wir gerettet werden, ist es Gottes Kraft.“ Das Wort Gottes, das das Kreuz Jesu zeigt, an dem Christus für uns Erlösung erwirkt hat, ist die Kraft Gottes.
Im Kapitel 2, Vers 4 heißt es: „Mein Wort und meine Predigt bestanden nicht in überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit beruht, sondern auf Gottes Kraft.“
Wir könnten noch viele Bibelstellen lesen. Eine will ich noch aus dem Römerbrief anführen, Kapitel 1, Vers 16. Dort jubelt Paulus und sagt: „Ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht, denn es ist eine Kraft Gottes.“
Und denkst du vielleicht, das ist alles verwirrend: Jesus ist die Kraft Gottes, das Wort Gottes ist die Kraft Gottes, und vorhin wurde gesagt, der Heilige Geist sei auch die Kraft Gottes. Was denn nun?
Nun ja, bei Gott lässt sich das nicht immer so genau unterscheiden. Der Vater ist dafür zuständig, der Sohn für etwas anderes, und der Heilige Geist für wieder etwas anderes.
Deshalb fassen wir das Ganze jetzt einmal zusammen.
Wir schauen uns zunächst an, wie der Heilige Geist die Kraft in unserem Leben sein kann. Das Erste, was ich dabei erwähnen möchte, findet sich in Lukas 4, aus dem Leben unseres Herrn. Er war in der Versuchungsgeschichte, über die Thomas letzte Woche so eindrücklich gepredigt hat. Als er von dieser Versuchung zurückkehrte, heißt es in Lukas 4, Vers 14: „Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück.“
Er war also mit der Kraft des Heiligen Geistes ausgestattet für die Aufgaben, die vor ihm lagen. Ich denke auch an Apostelgeschichte 1, Vers 8, das wir vorhin schon zitiert haben. Jesus verheißt, dass wir die Kraft des Heiligen Geistes empfangen würden, um seine Zeugen zu sein.
Oder Römer 15, Vers 13 – ein typischer Paulussatz, so dicht gedrängt: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr überströmt in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“
Es hat mich sehr fasziniert, von so viel Kraft zu hören. Wir brauchen ja alle Kraft. Gerade lesen wir: Jesus ist die Kraft, das Evangelium ist die Kraft und der Heilige Geist ist die Kraft. Wie hängt das alles zusammen?
Ich versuche es für mich immer ein bisschen einfach zusammenzufassen. Ich hoffe, es ist einfach genug. Schau: Der Heilige Geist erklärt uns das Wort Gottes. Wenn der Heilige Geist nicht wirken würde, würden wir von der Bibel ziemlich wenig verstehen und wahrscheinlich das meiste falsch deuten.
Der Heilige Geist wird zu unserer Kraft, indem er uns die Bibel verständlich macht. Und was will die Bibel uns denn verständlich machen? Sie will uns zeigen, wer Jesus ist. Das heißt: Der Heilige Geist wirkt seine Kraft in uns, indem er uns das Wort Gottes verständlich macht und durch das Wort Gottes offenbart, wer Jesus ist.
Der Heilige Geist wirkt in uns und durch seine Kraft, indem er uns Jesus offenbart – und zwar durch sein Wort. Das ist echte Erkenntnis. Jeder, der die Bibel liest und um das rechte Verständnis ringt – ob er ein Kind ist, wie die, die Natascha eben angesprochen hat, oder ob man Bibelschüler ist am BSK oder in Basel an einer theologischen Hochschule –, wir alle ringen darum, dass das Wort Gottes zu uns spricht.
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn ich merke, dass Gott mich angesprochen hat, wenn er mir die Augen über einen kleinen Aspekt seines Wortes geöffnet hat, dann erfüllt mich das mit solcher Freude und mit solcher Kraft. Und davon lebe ich.
Manchmal sitze ich an meiner stillen Zeit und sage: Herr Jesus, ich werde nicht aufstehen, ehe du nicht durch dein Wort zu mir gesprochen hast. Du denkst vielleicht, das ist eine starke Forderung, setzt du Jesus unter Druck und machst ihm Bedingungen? Nein. Ich erinnere nur an das, was er versprochen hat.
Er will mir ja durch den Heiligen Geist das Wort aufschließen, damit ich Jesus besser erkenne. Alles Werk des Heiligen Geistes – das ist ja das Thema heute vom Pfingsten – wird uns in ein tieferes Verständnis von Gottes Wort führen.
Und die tiefere Erkenntnis von Gottes Wort wird uns klarer erkennen lassen, wer Jesus ist, damit wir an ihn glauben und an sein Werk. Weil wir so oft wegschauen, müssen wir immer wieder zu dieser Raststätte zurückkehren, damit unser Blick wieder auf Jesus gerichtet wird.
Alle anderen Methoden, um uns mit dem Heiligen Geist zu erfüllen, müssen deswegen immer in die Irre führen. Liebe Freunde, wir werden nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt, indem irgendein Superstar-Prediger uns die Hände auflegt und wir dabei womöglich nur umkippen und dann meinen, wir hätten jetzt den Heiligen Geist. Nein, das glaube ich nicht.
Ich glaube, dass die Kraft des Heiligen Geistes uns durch das Wort Gottes geoffenbart wird, weil uns das Wort Gottes Jesus offenbart. Und das ist der Weg.
So, und denkst du, Michael, wann kommst du endlich zur Liebe? Das ist doch unser großes Thema: Liebe leben.
Ja, es war leider jetzt mal zur Einleitung nötig, dass Sie den Blick haben. Denn wenn ich euch heute Morgen nur sagen würde: „Lebt Liebe, Amen!“ und dann „Jetzt mal nach Hause“, dann würdet ihr wahrscheinlich sehr motiviert nach Hause gehen. Spätestens heute Abend wärt ihr aber abgestürzt und würdet sagen: „In die Gemeinde gehe ich nicht mehr, da wird man so gepuscht.“ Dann hat man immer eine Bauchlandung. Und da hättest du auch Recht, wenn du das kritisieren würdest.
Aber schau: Weil Jesus die Kraft Gottes ist, und weil er uns sein Wort gegeben hat, das die Kraft ist, und weil der Heilige Geist die Kraft Gottes ist, wissen wir, woher Liebe kommen muss und nur kommen kann. Jedenfalls die Liebe, von der Gott in seinem Wort spricht.
Deswegen – und jetzt kehre ich wieder zurück zu unserem Text im zweiten Petrusbrief – kann er uns auch eine Aufforderung geben. Ich muss mal kurz meine Präsentation kontrollieren.
Deswegen, weil Gottes Geist gegeben ist, weil er uns durch das Wort Jesus offenbart und damit die Quelle der Liebe ist, kann er im Vers 5 sagen: „Darum!“ Und immer, wenn du in der Bibel das Wörtchen „darum“ oder ähnliche begründende Worte liest, musst du innehalten und dir die Gegenfrage stellen. Die heißt: „Warum?“
Wenn einer „darum“ sagt, dann hat er vorher ja etwas anderes gesagt. Zum Beispiel: „Ich habe Hunger, und darum muss ich an der Raststätte anhalten.“ Und wenn hier steht: „Darum bringt Fleiß auf“, dann steht davor in Vers 4 etwas, das du dir anschauen musst. Schaut mal, was da steht: nämlich „durch die Erkenntnis Jesu, durch die uns die allergrößten und kostbaren Verheißungen geschenkt sind.“
Weil Gott uns seine ganzen Verheißungen gegeben hat, weil er uns durch den Heiligen Geist sein Wort offenbart, das uns den Blick auf Jesus richtet, der die Liebe ist und der sie alleine in mir wirken kann – weil ich sie nicht habe –, darum kann Gott uns auffordern.
Gott fordert uns nie zu etwas auf, zu dem er uns nicht selbst befähigt, durch Jesus. Nicht befähigt zur Liebe durch großes Bibelwissen, so nützlich das auch ist, sondern wir werden erfüllt mit der Liebe Gottes und fähig zur Liebe Gottes, indem wir Jesus erkennen. Indem wir mit ihm, wie es uns, glaube ich, der Jeremias am Wochenende gesagt hat, eine Beziehung zu ihm haben. Nicht nur erkennen mit unserem kognitiven Wissen, dass wir A, B, C auswendig aufsagen können, sondern indem wir eine Verbindung des Herzens zu diesem Herrn haben, unseren Blick, unsere ganze Hoffnung auf ihn setzen.
Und wie geschieht das jetzt? Wie geschieht es, dass dieser Jesus erkannt wird und zu unserer Liebe wird? Noch einmal: In dem Maße, wie der Heilige Geist uns die Liebe Gottes offenbart, wachsen wir.
Wir müssen immer wieder neu verstehen, was Gott unter Liebe versteht, damit wir kein falsches Konzept haben und nicht zu niedrig ansetzen. Es reicht nicht, nur von der Liebe zu reden, zu der wir fähig sind. Vielmehr wollen wir geprägt sein von seiner Liebe.
Dieses Erkennen von Jesus geschieht durch die Begegnung mit ihm in seinem Wort. Ich bin zutiefst überzeugt, dass in diesem Wort hier alles steht, was zum Leben und Wandel in Gottes Furcht nötig ist. So steht es im Vers 3: alles ist darin enthalten. Und deswegen kommt es darauf an, wie du Jesus in seinem Wort begegnest.
Wenn Gott uns in seinem Wort begegnet, wollen wir ein paar Schritte gehen und fragen: Was tut er dann? Erstens konfrontiert er uns mit der Maximalforderung aus Vers 7, 2. Petrus 1, Vers 7. In der Gottesfurcht steht die brüderliche Liebe, die Philadelphia, die Liebe zwischen Menschen. Und in der brüderlichen Liebe steht die Agape, die Liebe Gottes, zu der nur Gott fähig ist und zu der nur Gott befähigen kann.
Was also tut Gott? Er konfrontiert uns mit Gottes Forderung. Er sagt: Reicht da! Also macht das, lebt das! Aber du musst aufmerksam lesen. Als Petrus seine Liste mit Forderungen beginnt, sagt er in Vers 5: „Darum bringt gerade deshalb allen euren Fleiß darauf und bietet in eurem Glauben.“
In unserem Glauben an den Gott, in dem alle Verheißungen sind, im Glauben an den Gott, der uns seine Kraft schenkt, die er uns in der Schrift offenbart. Wenn Gott uns also durch die Erkenntnis Jesu zur Liebe befähigen will, dann konfrontiert er uns mit seiner Forderung, damit klar ist, was er sich vorstellt.
Das bewirkt ein Zweites: Es bewirkt bei uns eine komplette Überforderung. Hast du das nicht auch schon gemerkt? Du hast irgendeinen Menschen, der vielleicht nicht deine große Liebe ist, der dir vielleicht nicht so sympathisch ist. Die Chemie zwischen euch stimmt nicht ganz, am Arbeitsplatz oder vielleicht ist es dein eigener Bruder – ich meine jetzt in deiner eigenen Familie. Oder es soll ja auch vorkommen, sogar unter Christen.
Gott offenbart uns unseren Mangel, indem wir uns anstrengen zu lieben und immer wieder merken: Ich kriege das nicht gebacken. Im Vers 9 sagt Petrus sogar: „Wer diese Liebe nicht hat, der ist blind und kurzsichtig und hat die Reinigung von seinen früheren Sünden vergessen.“
Also wird Gott uns, indem er uns seine Liebe zeigt, auch immer wieder deutlich machen, wie unfähig wir zu dem sind, was er fordert. All unser Mangel wird sichtbar.
Und wie oft wird das sichtbar in unserem Alltag! Wenn du dir mal durch die Erinnerung des Heiligen Geistes aufschreiben könntest, wo und wann du in der vergangenen Woche im Punkt der Liebe versagt hast – wenn der Heilige Geist dir wirklich alles sagen würde, was er fiktiv aufgeschrieben hat an Mangel an Liebe –, ich weiß nicht, wie lang die Liste bei dir wäre.
Da ist der Teilnehmer im Straßenverkehr, ihr wisst ja, diese, naja, ich will nicht sagen wie, aber die einfach kein Auto fahren können. Die bei jeder roten Ampel stehenbleiben, aber nicht merken, wenn es grün wird. Und du musst warten, bis der losfährt, und du bist dran – und schon ist es wieder rot. Und dann hast du den richtig lieb, richtig? Richtig lieb. Du sagst: „Oh danke, Herr, für diesen wunderbaren Menschen, der mich eben gerade herausfordert. Und jetzt kann ich richtig von deiner Liebe leben.“ Und ja, wahrscheinlich hast du es so getan, ich so gut wie immer auch.
Jetzt hat aber Gott gesagt: „Reicht da in eurem Glauben die Liebe.“ Wir merken unsere Überforderung. Was tun wir jetzt?
Nun, ich glaube, dass wir – und jetzt komme ich auf euer Thema zurück, das mich richtig zum Nachdenken gebracht hat – eine seltene Entscheidung treffen müssen: Entscheide ich mich jetzt zur Liebe?
Neulich saß ein junges Pärchen bei mir und sagte, sie hätten gelernt: Liebe ist nicht Gefühl, sondern Entscheidung. Ja, das hört sich bei so jung verliebten Pärchen immer romantisch an. Und natürlich stimmt das. Sie haben ja die nächsten 50 Jahre Zeit, die Wahrheit dieses Satzes kennenzulernen – manchmal auf die ganz harte Tour –, denn die Entscheidung zur Liebe ist nicht immer leicht.
Dennoch glaube ich, es ist richtig: Wenn Gott uns auffordert, etwas zu tun, sollten wir uns auch entscheiden, es zu machen.
Wie ist das jetzt mit unserer Entscheidung zu lieben? Erstens glaube ich, es ist ein Impuls des Heiligen Geistes. Gott selbst redet uns an. Er mahnt uns durch seinen Heiligen Geist, wenn der Zorn in uns aufsteigen will.
Zweitens geschieht dieser Entschluss zu lieben im Vertrauen auf Gottes Verheißungen. Herr, wenn du gesagt hast im Vers 4, dass uns die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt sind in dir, dann muss das heute auch gelten. Und ich entscheide mich heute zu lieben – meine Nachbarn, den Verkehrsteilnehmer und wen auch immer –, weil du versprochen hast, diese Liebe in Wirksamkeit zu bringen.
Und dann lassen wir uns beschenken, wie es im Vers 3 steht, weil seine göttliche Kraft uns alles geschenkt hat, was zum Leben in der Liebe nötig ist. Wir tun es, weil wir beschenkt sind, und wir lieben als Antwort auf seine Liebe.
Ich kann 1. Johannes 4,19 nicht lesen, ohne an Thomas und Eva und ihre Hochzeit zu denken – denn das ist ihr Trautext. „Wir lieben ihn, weil er uns zuerst geliebt hat.“ Eine andere Übersetzung sagt: „Wir lieben nicht ihn, sondern wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.“
Wir entscheiden uns zur Liebe als Antwort auf seine Liebe zu uns.
Merkt ihr, wie wichtig es ist, die Liebe Gottes zu erkennen und immer tiefer zu verstehen? Denn wenn meine Liebe Antwort auf seine Liebe sein soll, dann ist es wichtig, dass ich wachse im Verständnis seiner Liebe zu mir.
Und diese Liebe ist wachstümlich, so steht es im Vers 10 auch: „Meine Brüder, bemüht euch umso mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen.“ Das soll also immer mehr befestigt werden, immer mehr Leben sein.
Und wenn wir sagen, Liebe ist nicht Gefühl, sondern eine Entscheidung, dann habe ich mir die Frage gestellt: Wofür entscheiden wir uns denn dann? Das ist so ein netter Satz: „Ich entscheide mich zu lieben.“ Aber das ist ja so eine Worthülse.
Ich habe mal einige Dinge aufgeschrieben, an denen wir miteinander üben können.
Ich entscheide mich – wo bin ich denn jetzt? Habe ich mich ein bisschen verlaufen? Da bin ich: Ich entscheide mich, nicht mehr für mich selbst zu leben, sondern für Jesus. 2. Korinther 5,14: „Die Liebe des Christus drängt mich.“
Ich entscheide mich für das Glück des anderen. Philipper 2,3-4: „Seht nicht auf das Eure, sondern auf das der anderen.“
Ich entscheide mich dafür zu glauben, dass ich dann nicht zu kurz komme. Mancher denkt ja: Wenn ich immer nur an die anderen denke, dann komme ich ja selbst zu kurz. Aber was hat Jesus versprochen in Matthäus 6,33? Kann das jemand auswendig? Ich hoffe doch alle.
Matthäus 6,33: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, und dann wird euch alles andere obendrein gegeben werden, was ihr braucht.“ Du kommst nicht zu kurz, wenn du Liebe lebst.
Und außerdem, na, ich bin immer zu schnell – jetzt komme ich nicht mehr zurück. Ja, ihr habt ja Geduld mit mir. Ihr übt ja gerade Liebe auch mit meiner Unvollkommenheit der Beherrschung einer PowerPoint.
Ja, wir entscheiden uns zur Liebe. Galater 2,19-20, weil wir nicht aus uns selbst leben, sondern aus dem, der in uns lebt.
Liebe ist also immer ein Werk Gottes, und es ist immer das Ergebnis davon, dass wir Jesus anschauen.
Ich liebe den Vers aus 2. Korinther 3,18, wo es heißt, dass wir im Anschauen seiner Herrlichkeit verwandelt werden, im Anschauen seiner Herrlichkeit.
Wenn du Liebe lernen willst, schau Jesus an. Schau Jesus an!
Und dann wird diese Liebe wirksam – sie wird wirksam gegenüber Gott. Du wirst beginnen, ihm auf seine Liebe zu antworten. Du wirst sein Wort zu lieben beginnen. Du wirst seinem Wort Priorität geben, auch wenn du morgens einmal keine Lust dazu hast. Weil du es liebst, entscheidest du dich für dein Wort. Er steht für sein Wort.
Wir lieben ihn, indem wir ihm als Jünger nachfolgen und ihm gehorsam sind. Wir zeigen ihm die Liebe, indem wir auch zu Opfern bereit sind. Das Ergebnis ist Freude an Jesus und Erfüllung durch ihn.
Die Liebe, die wir leben, gilt zuerst dem Herrn und zweitens den Mitchristen. Das wurde in der ersten Gemeinde sichtbar, wie wir im Vers 7 unseres Textes gelesen haben: Ja, reicht da die Liebe zum Nächsten.
Als die erste Gemeinde da war – das haben wir vorhin betrachtet –, achtete niemand mehr darauf, was sein Eigenes war. Stattdessen wurde geteilt. Ich habe dazu ein schönes Wort gefunden, das ihr gerne mit eurem Griechischlehrer am BSK besprechen könnt.
In Epheser 4,2 heißt es so schön: „Mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld, ertragt einander.“ Dort steht ein schwieriges Wort: „ertragt einander“. Das bedeutet, dass Liebe zum Nächsten manchmal auch ein bisschen anstrengend ist.
Ich habe mich gefragt, was denn im Griechischen an dieser Stelle steht, und habe bei klugen Leuten nachgelesen, die es besser wissen als ich. Das dort verwendete Wort „anechomai“ enthält das Wort „Echo“ als Wortteil. Und was ein Echo ist, wisst ihr ja: Ein Ton wird ausgesendet, und es kommt etwas zurück.
Das heißt, die Liebe, mit der ich den anderen ertragen kann, ist ein Echo auf den Zuruf der Liebe Gottes an mich. Er sagt mir: „Michael, ich liebe dich.“ Den anderen so zu ertragen, ist dann das Echo darauf.
Aber wenn ich mich mit der Liebe Gottes kaum beschäftige, wird dieses Echo immer schwächer. Je mehr ich mich mit Gott und seinem Wort beschäftige, desto mehr Echo kann er in meinem Herzen bewirken, wenn ich Christus wirklich in seinem Wort begegne.
Vielleicht ist mancher Mangel an Liebe in deinem Alltag die Konsequenz davon, dass du so wenig ergriffen bist und dich so wenig mit der Liebe Gottes beschäftigst.
Und das Letzte, was ich sagen möchte, wo diese Liebe Gottes sichtbar wird, ist gegenüber einer verlorenen Welt.
Ich lese dazu einige Sätze aus dem zweiten Korintherbrief, Kapitel fünf. Paulus spricht zunächst in Vers zehn davon, dass alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden müssen. Er sagt: Und weil wir das wissen, weil wir wissen, dass Gott als Richter zu fürchten ist, überreden wir die Menschen. Darum hören wir nicht auf zu evangelisieren.
Paulus erklärt auch seine Motivation. Er sagt, die Motivation sei nicht der Zorn Gottes, sondern im Vers 14: „Die Liebe Gottes drängt mich.“ Die Liebe Gottes will auch den verkommensten Sünder gerne retten. Diese Liebe drängt uns, durch uns andere zu retten. Denn so heißt es in Vers 15: „Er ist darum für alle gestorben, für alle gab er sein Leben hin.“
Dieser Gott hat uns, so sagt Paulus, etwas aufgetragen. Ich lese ab Vers 18: „Alles ist von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesus Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat.“
Wir dürfen also den Dienst der Liebe Gottes übernehmen, den Dienst der Versöhnung, den Gott mit dem Menschen sucht. Davon reden wir. Warum? Weil wir zutiefst ergriffen sind von dem Wunder, selbst mit Gott versöhnt zu sein.
Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selbst, rechnete ihnen ihre Übertretungen nicht an und hat unter uns das Wort der Versöhnung aufgerichtet. Jetzt jubelt Paulus und sagt: „So sind wir denn Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns.“ Deshalb bitten wir an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!
Denn Gott hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit Gottes würden. Dieses Wort von der Versöhnung muss in die Welt getragen werden – in ein heidnisch gewordenes Deutschland und in eine heidnisch gebliebene Welt des Heidentums, des Islam, des Buddhismus und was auch immer diese Welt prägen könnte.
Daher kann eine gesunde Gemeinde, wenn sie mit dem Heiligen Geist erfüllt ist, nicht anders, als Missionare zu sein und Missionare auszusenden. Wir können gar nicht anders, weil die Liebe Gottes uns drängt.
Ich habe heute Morgen für unsere fast sieben Bibelschüler gedankt, die wir derzeit in der Gemeinde haben. Sechs sind aktiv, und der siebte ist schon in der Pipeline und beginnt im Herbst. Ich habe Gott von ganzem Herzen für diese sieben gedankt, namentlich, dass Gott sie gerufen hat, und ich habe sie Gott anbefohlen.
Was ich genau gebetet habe, erzähle ich euch mal persönlich. Aber dann habe ich gesagt: Herr, das bringt mich nicht dazu, zufrieden zu sein und zu sagen: „Ach, wie nett, jetzt haben wir sieben, das reicht ja mal. In zehn Jahren können wir über die nächsten sieben nachdenken.“ Nein, diese Botschaft soll durch unsere Gemeinden, auch durch dich und durch die Gemeinden, die jetzt vielleicht am Bildschirm vertreten sind oder am Radio zuhören, in die Welt getragen werden.
Jesus hat seine Gemeinde aufgefordert, Zeugen in dieser Welt zu sein. Deshalb muss es deine Frage sein: Was ist mein Anteil an Weltmission?
Weltmission – das wird für jeden vielleicht ein anderer Anteil sein, aber du musst es von Gott fragen. Und als Juwoteilnehmer, der du dein Leben noch vor dir hast, was ist die wichtigste Frage, die dich beschäftigt? Wen werde ich heiraten? Welchen Beruf werde ich ergreifen? Wie mache ich Kohle? Wie arbeite ich in der Gemeinde mit?
All das sind keine verbotenen Fragen. Aber die entscheidende Frage ist: Herr, wie kann ich deine Liebe leben – in der Gemeinschaft mit dir, in der Gemeinschaft mit meinen Mitgeschwistern und gegenüber einer verlorenen Welt?
Als Jesaja vor dem Herrn stand und ihm in seiner alles überwindenden Heiligkeit begegnete, stellte Gott ihm diese Frage: „Wen soll ich senden? Wer will mein Bruder sein?“ Jesaja meldete sich, ohne genau zu wissen, wie der Auftrag aussehen würde. An seiner Stelle hätte ich mein Ja-Wort wahrscheinlich sofort wieder zurückgezogen. Denn was er zu tun bekam, klingt nicht besonders attraktiv. Doch es war Gottes Weg für ihn.
Ich wünsche mir, dass wir so in die Zeit nach Pfingsten gehen. Herr, du hast dich uns gegeben. Ich kenne dich als die Kraft Gottes, ich kenne den Heiligen Geist als die Kraft Gottes, ich kenne dein Wort als die Kraft Gottes. Und das befähigt mich zu einem Leben der Liebe. Diese Liebe ist dann weder eine seltene Überwindung noch eine radikale Entscheidung, sondern etwas, das Christus durch mich lebt. Nicht ich entscheide mich zu lieben und lebe die Liebe, sondern Christus lebt sie durch mich.
Das ist das schönste und zugleich das schwerste Thema, das es gibt – aber auch das entscheidendste. Es zeigt unsere Abhängigkeit von Jesus. Deshalb offenbart Pfingsten die Liebe Gottes. Pfingsten will mich befähigen, Gott zu lieben, meinen Mitbruder, meine Mitschwester und eine verlorene Welt.
Lasst uns für einen kleinen Moment still werden – hier auf unseren Plätzen, zuhause oder wo immer du bist. Einfach dich vor Gott neigen und still sein. Rede mit ihm in deinem Herzen. Nathanael wird uns dann irgendwann wieder abholen.