Einführung in die grundlegenden Bedürfnisse eines Neugeborenen im Glauben
Noch zwei Punkte: Vers 22 ist jetzt der vierte Punkt.
Der erste Punkt war: Setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade. Der zweite Punkt lautete: Werdet heilig. Der dritte Punkt war: Wandelt in Furcht.
Der vierte Punkt ist nun Vers 22: „Als solche, die ihr durch den Geist eure Seelen im Gehorchen gegenüber der Wahrheit gereinigt habt, zu ungeheuchelter Bruderliebe, liebt einander aus reinem Herzen mit spannkräftiger Liebe oder mit nachhaltiger Liebe, als solche, die ihr wiedergeboren worden seid, nicht aus verderblichen Samen, sondern aus unverderblichem, durch das lebende und in Ewigkeit bleibende Wort Gottes.“
Das ist also der vierte Aufruf, den ein Neugeborener braucht. Wir haben hier ganz grundlegende Dinge, die ein Neugeborener benötigt.
Der vierte Aufruf lautet: Wandelt in Liebe. Es geht um Liebe. Vorher ging es um Heiligkeit, das war der zweite Punkt, dann um Furcht, und jetzt geht es um Liebe.
Die zwei Pole des göttlichen Charakters: Heiligkeit und Liebe
Heiligkeit und Liebe sind die zwei Pole des Charakters Gottes, vergleichbar mit dem Südpol und dem Nordpol. Heiligkeit stellt eine Seite Gottes dar, Liebe die andere.
Zur Heiligkeit gehören seine Wahrheit, seine Treue, seine Zuverlässigkeit, seine Gerechtigkeit und seine Vollkommenheit. Zur Liebe zählen seine Güte, seine Barmherzigkeit, seine Sanftmut und seine Geduld.
Beide Pole sind Maßstäbe, an denen wir uns orientieren sollen. So wie Gott heilig ist, sollen auch wir heilig werden. Ebenso sollen wir, so wie Gott Liebe ist, liebevoll handeln.
Dies führt zum nächsten Thema: Der zweite Pol des Charakters Gottes wird hier angesprochen – Liebet einander!
Die Voraussetzung für echte Liebe: Reinigung der Seele durch den Geist
Als Voraussetzung zum Lieben ist es sehr interessant, was hier gesagt wird, besonders in Vers 22. Dort heißt es: „Als solche, die ihr eure Seelen gereinigt habt“ – man könnte es auch übersetzen mit „nachdem ihr eure Seelen gereinigt habt“.
Bevor man wirklich ungeheuchelt den Bruder oder die Schwester lieben kann, muss man in der Seele gereinigt sein. Ungeheuchelt bedeutet offen und ehrlich zu sein, ohne etwas zu verbergen oder zu spielen. Doch bevor man das tun kann, ist eine Reinigung der Seele notwendig.
Er sagt, diese Reinigung geschieht durch den Geist. Wie genau geschieht diese Reinigung? „Nachdem ihr eure Seelen gereinigt habt durch den Geist.“ Der Heilige Geist reinigt unsere Seelen, und das geschieht bei der Wiedergeburt. Daher gibt es eine Reinigung durch den Heiligen Geist.
Diese Reinigung erfolgt im Gehorsam gegenüber der Wahrheit. Das war die Bekehrung. Es wurde bereits zum dritten Mal darauf hingewiesen, dass Bekehrung ein Gehorsamsschritt ist. Man gehorcht der Wahrheit, nämlich der Wahrheit des Wortes Gottes. Das ist die große Reinigung.
Nachdem wir diese große Reinigung hinter uns haben, gibt es auch noch die kleine Reinigung, die wir jeden Tag brauchen – so wie sich die Juden jeden Tag die Füße waschen mussten. Auch wir müssen uns jeden Tag reinigen und unsere Sünden bekennen, wenn wir irgendwo gesündigt haben.
Es ist wichtig, dass wir nicht über Sünde hinweggehen, sondern sie anerkennen und bekennen.
Die Basis der christlichen Einheit: Wahrheit als Grundlage für echte Liebe
Also vorher war unsere Liebe vielleicht eine geheuchelte Liebe, die nicht ganz echt war. Aber jetzt, nachdem wir von Gott gereinigt wurden, darf unsere Liebe ganz, ganz echt sein.
Zu ungeheuchelter Bruderliebe heißt es hier: Zu ungeheuchelter Bruderliebe haben wir unsere Seelen gereinigt. Es ist interessant, was hier steht. Was ist die Basis christlicher Einheit? Vielleicht würden Sie sagen: die Liebe. Ich hätte auch gesagt: Liebe. Aber was ist wirklich die Basis christlicher Einheit? Nicht die Liebe, sondern die Wahrheit.
Die Wahrheit ist die Grundlage für die Liebe und für die Einheit. Ich kann nicht wirklich echt lieben, ohne auf der Basis der Wahrheit zu stehen. Ansonsten müsste ich heucheln. Ich muss zuerst auf dem Boden der Wahrheit stehen.
Und er sagt: Durch das Gehorchen gegenüber der Wahrheit habt ihr eure Seelen gereinigt, zu echter Bruderliebe. Jetzt kann man wirklich Brüder und Schwestern lieben. Die Basis der Einheit ist also die Wahrheit. Die Substanz der Gemeinschaft – oder anders gesagt die Basis der christlichen Gemeinschaft – ist die Wahrheit. Die Substanz der christlichen Gemeinschaft ist jedoch die Liebe.
Das ist wie in der Ehe: Die Basis einer guten Ehe ist die Wahrheit, die Echtheit. Dazu kommt Treue – man hat sich einmal gegenseitig vertraut. Durch das Vertrauen kommt man hinein, durch das Vertrauen beginnt es. Aber die Substanz der Ehe ist die Liebe, und die Substanz einer christlichen Gemeinschaft ist die Liebe.
Doch die Basis ist die Wahrheit, sagt Petrus hier.
Die praktische Umsetzung der Liebe im Alltag der Gemeinde
Er sagt jetzt: Nachdem ihr also eure Seelen durch den Heiligen Geist gereinigt habt, im Gehorchen gegenüber der Wahrheit – gereinigt zur ungeheuchelten Bruderliebe –, so liebt einander, liebt einander.
Im Griechischen steht hier: Liebt beständig einander, liebt euch stets einander. Das bedeutet, jetzt kann ich lieben, und lieben drückt sich in Taten und Worten aus. Liebe zeigt sich im Tun und im Reden.
Liebe bleibt aber nicht automatisch bestehen. Man muss achtgeben, denn Liebe ist nicht etwas, das einfach bleibt, wenn sie einmal da ist. Liebe ist etwas, das gepflegt werden muss. Das wissen wir aus der Ehe: Die Liebe untereinander ist da, aber wenn ich sie nicht pflege, bekommen wir Probleme. Die Liebe muss gepflegt werden – in der Ehe ist es so, in jeder Beziehung ist es so, in der Beziehung zu Gott ist es so und in der Beziehung zueinander ebenso.
Liebe muss gepflegt werden, sonst wird sie kälter.
Doch wie macht man das unter Geschwistern? Wie kann man unter Brüdern und Schwestern die Liebe frisch halten? Wenn man darüber nachdenkt, braucht es Zeit. Liebe braucht Zeit. Zeit ist ein kostbares Gut. Heute haben wir immer weniger Zeit, aber es ist äußerst wichtig, dass wir uns Zeit nehmen für die Liebe.
Liebe drückt sich in Gemeinschaft aus. Die Liebe untereinander hängt auch davon ab, wie meine Liebe zu Gott ist, das heißt, wie ich meine Liebe zu Gott pflege. Ich muss darauf achten, dass meine Liebe zu Gott frisch bleibt. Dann ist auch meine Liebe zu den Geschwistern frisch.
Die Beziehung zu Gott frisch halten – und wenn etwas zwischen Gott und mir ist, Buße tun. Wenn etwas zwischen mir und meinem Bruder ist, ebenfalls Buße tun und die Sache von meiner Seite aus ausräumen. Was von meiner Seite ist, muss ich ausräumen.
Manchmal ist es so, dass das Problem nur einseitig besteht. Wenn es nur auf einer Seite ein Problem gibt, dann muss ich von meiner Seite her alles ausräumen. Wenn es beim anderen noch nicht ausgeräumt ist, kann ich ihn nicht zwingen, das auszuräumen. Das geht nicht, da muss ich warten.
Aber von meiner Seite her muss ich die Dinge ausräumen, die da sind. Wo ich mich vergangen habe, muss ich sagen: „Das war nicht in Ordnung, ich habe dich verletzt, das tut mir leid, und ich will das nicht mehr wieder tun.“
Zeit nehmen, füreinander Interesse zeigen, Fürbitte tun – das ist eine ganz wichtige Sache. Fürbitte fördert die Liebe. Wenn man füreinander betet, dann tut sich etwas.
Wenn man zusammenkommt, hat man einen Grund zu fragen: „Wie geht es dir? Ich habe für dich gebetet, wie geht es dir in der und der Sache?“ Interesse zeigen: „Was hast du für Gebetsanliegen? Wofür darf ich nächste Woche beten? Hast du ein Gebetsanliegen?“
Das war so schön: Ein Bruder kommt und fragt: „Hast du ein Gebetsanliegen?“ Dann freut man sich, denn der will an mich denken, der will für mich beten. Man sagt: „Ja, ich habe ein Gebetsanliegen.“ Dann kann man es ihm sagen. Und das nächste Mal fragt er: „Wie ging es jetzt?“ So kann man Liebe fördern.
Und dann kann man Dienste tun, Liebesdienste ausüben. Schauen, wo man dem anderen einen Liebesdienst erweisen kann, ihm zeigen, dass er mir wertvoll ist.
So, dem Herrn Jesus nach, Amen – so bleibt die Liebe frisch.
Die Quelle der Liebe: Wiedergeburt durch das lebendige Wort Gottes
Petrus sagt: Liebet einander aus reinem Herzen, also aus einem gereinigten Herzen. Nicht mit einem unreinen Herzen, nicht mit unreinen Gedanken oder Hintergedanken, sondern aus reinem Herzen, vorbehaltlos.
Dann beschreibt er diese Liebe als eine spannkräftige oder inbrünstige Liebe. In unserer Übersetzung steht „inbrünstig“, was gut passt. Es bedeutet stark, mit Sehnsucht, mit einer echten Sehnsucht, mit einer Liebe, die sich ausstreckt und aktiv ist.
In Vers 23 werden die Christen noch einmal als Wiedergeborene angesprochen, als Neugeborene, als solche, die wiedergeboren sind. Nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem Samen durch das Wort Gottes. Die Quelle dieser Liebe, mit der wir lieben, ist also die Wiedergeburt. Deshalb können wir überhaupt lieben.
Wir lieben als Wiedergeborene. Wir lieben nicht als das, was wir früher waren, denn da ist nicht genug Quelle und nicht genug Kraft vorhanden. Die Kraft kommt aus der Wiedergeburt, das heißt aus dem Leben, das Gott geschenkt hat.
Weiter heißt es: Durch das lebendige Wort Gottes, das heute noch lebt, darf es mich jeden Tag frisch beleben. Und durch das in Ewigkeit bleibende Wort Gottes. Das Wort Gottes bleibt, es ist etwas Bleibendes.
Denn alles Fleisch ist wie Gras, und alle Herrlichkeit des Menschen wie die Blume des Grases. Das Gras verdorrt, und seine Blume fällt ab. Die Pracht vergeht. Du schaust kaum hin, und es ist schon vorbei. Die Blume ist schon abgefallen.
Der Löwenzahn blüht, du schaust ein zweites Mal hin, und er ist schon weg. Die Blütezeit ist kurz. Also vergeht alles Gras schnell, aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.
Petrus möchte die Geschwister ermutigen. Er sagt: Wenn ihr durch dieses Wort lebendig geworden seid, wenn ihr durch dieses Wort wiedergeboren worden seid, dann lebt jetzt aus diesem Wort. Das wird gleich sein nächstes Thema sein.
Also liebet einander als solche, die wiedergeboren worden sind durch das von Gott gesprochene Wort, das in Ewigkeit bleibt.
Vers 25 am Ende: Dieses aber ist das Wort, das euch als Evangelium verkündigt wurde, und durch dieses Wort seid ihr wiedergeboren.
Inbrünstig und nachhaltig lieben, mit einer Liebe, die ihre Quelle in Gott hat, im Wort Gottes, in der Wiedergeburt und durch das Wort Gottes, durch das das Leben ewig bleibt.
Die wichtigste Tätigkeit eines Christen: Begierde nach dem Wort Gottes
Und jetzt, Kapitel 2, Verse 1 bis 10: Hier kommt das Letzte, was er ihnen bezüglich ihres Lebens als Fremdlinge, die neu geboren sind, zu sagen hat. Das Fünfte, was sie brauchen, ist die wichtigste Tätigkeit für einen Christen. Was ist das Fünfte? Es ist, begierig nach dem Wort Gottes zu sein. Seid begierig nach dem Wort Gottes!
Das Erste war eine entscheidende Haltung: Hofft völlig auf die Gnade. Das Zweite war: Werdet heilig – das ist der eine Charakterpol Gottes, heilig zu werden. Das Dritte war: Wandelt in Furcht. Das Vierte war: Wandelt in Liebe oder liebt einander – das ist der zweite Pol Gottes, des Charakters Gottes. Und das Fünfte hier ist die wichtigste Tätigkeit: Seid begierig nach der Milch des Wortes.
Schauen wir uns die letzten Verse noch an, also Kapitel 2, Vers 1: „Legt ab alle Schlechtigkeit und so weiter.“ Bevor er zu seinem Gebot kommt, dass sie begierig sein sollen nach dem Wort Gottes, gibt es eine Voraussetzung. Zuerst musst du ablegen. Die Voraussetzung für ein gewinnbringendes Bibelstudium oder Bibellesen ist, dass wir Dinge ablegen, die wir ablegen sollen.
Was sollen wir ablegen? Alle Schlechtigkeit, alle betrügerische List, alle Heucheleien, Beneidungen – also Neidereien – und alle üblen Nachreden. Hier erwähnt er einige Dinge, die abzulegen sind.
Es gibt Leute, die sagen: „Was soll ich machen? Das Bibellesen ist langweilig.“ Wenn Bibellesen langweilig ist, dann ist irgendetwas falsch in meinem Leben. Das gibt es nicht, denn die Bibel ist nicht langweilig. Einer hat mal gesagt: „Jetzt habe ich alles durchgelesen, von 1. Mose bis Offenbarung, jetzt bin ich fertig. Und was soll ich jetzt machen?“ Wie bitte? Der hat noch nie angefangen zu lesen, wenn er so redet. Denn wenn er wirklich gelesen hat, dann sagt er: „Ich halte es schon gar nicht aus, bis ich wieder anfangen kann. Ich muss das noch mal lesen oder ich muss es jetzt noch einmal anschauen.“
Vielleicht ist es sogar besser, man liest nicht von 1. Mose bis Offenbarung durch, sondern man liest mal nur den ersten Petrusbrief. Und dann noch einmal, und noch einmal, und noch einmal, und noch einmal, so oft, wie der Herr einem etwas zeigt. Hundertmal dürfen wir den ersten Petrusbrief lesen – nicht nur lesen, sondern nachdenken, stehenbleiben und darüber nachdenken. Dann wird der Petrusbrief kostbar.
Nicht nur der Petrusbrief, auch der Jakobusbrief wird kostbar, wenn man ihn immer wieder liest. Oder der Epheserbrief – egal welchen Brief man nimmt, er wird kostbar.
Was sagt Petrus hier? Wir sollen keine unnötigen Lasten mitschleppen, die sollen wir ablegen – die Bosheit. Petrus setzt voraus, dass sie wissen, was böse ist. Er setzt das voraus. Heute weiß man es vielleicht nicht, da muss man schauen, was böse ist.
Alle Falschheit oder allen Trug, alle List – was ist Falschheit? Was ist falsch? Man muss in der Bibel nachsehen, was falsch ist. Alle Heuchelei – das wissen wir, was das ist. Heuchelei bedeutet, sich anders zu geben, als man ist, sich irgendwie zu verstellen. Das ist immer eine Gefahr, auch für uns, die wir lehren. Es ist immer die Gefahr, dass wir uns nicht offen geben, dass wir etwas anderes vorspielen, als wir sind.
Die Pharisäer haben das gemacht, aber das dürfen wir nicht. Wir müssen immer wieder beten: „Herr, hilf mir, dass ich echt bin, dass ich durch und durch echt bin, nicht ein schizophrenes Leben führe, da so und dort anders.“
Dann alle Neidereien, alle Neid – auch frommer Neid, das falsche Denken: „Der andere ist besser als ich“ oder „Der hat eine bessere Gnadengabe als ich.“ Es gibt auch frommen Neid, aber das ist falsch. Der Herr Jesus hat mir etwas gegeben, und mit diesem will ich dienen an dem Platz, wo er mich hingestellt hat. Dort wird er mich segnen.
Und alle üble Nachrede, das heißt alles Schlechte über andere reden. Es soll nichts Schlechtes über andere weitergegeben werden – keine üble Nachrede.
Seid begierig, sagt er in Vers 2. Es geht um einen Appetit, um einen echten Durst und Hunger, um ein Verlangen wie bei Kindern. Wer kleine Kinder zu Hause hat, weiß, wie das ist: Wenn das kleine Baby die Brust nicht bekommt, brüllt es, als ob es sterben würde.
Es stirbt nicht so schnell, die Mutter weiß das. Manchmal lässt man das Baby noch ein bisschen weinen, damit es merkt: Ich bin schon da. Aber man lässt es nicht zu lange warten. Man lernt dem Kind das Vertrauen, dass man da ist. „Du brauchst keine Angst haben, wenn ich zehn Sekunden nicht da bin und du gerade Hunger hast. Es kommt schon.“ Man zögert das vielleicht hinaus, und das Kind lernt, Spannung auszuhalten. Dann merkt es: Die Mama ist da, sie gibt mir, was ich brauche.
Das Kind hat eine ganz große Begierde. Es ist ein sehr starkes, intensives Begierigsein, das hier angesprochen wird. Und wir sollen auch so sein. Wir sollen begierig sein nach dem Wort, als ob wir sterben würden, wenn wir das Wort nicht hätten.
Der Mensch lebt vom Wort Gottes. Wir leben vom Wort Gottes. Wenn wir das Wort Gottes nicht zu uns nehmen, bekommen wir Krankheiten geistlicher Art – oder wir sterben. So schnell sterben wir zwar nicht, aber dennoch ist es gefährlich, wenn wir Gottes Wort nicht mehr zu uns nehmen.
Es geht also um ein Begierigsein nach dem Wort Gottes, nach der unverfälschten Milch, sagt er, nach der unverfälschten Milch. Unverfälscht, untrüglich. Das Falsche sollen wir ablegen, sagt er vorher, aber das Unverfälschte sollen wir zu uns nehmen.
Nach der unverfälschten Milch des Wortes – hier steht im Griechischen „Logiken“, das heißt die Milch, die vom Wort Gottes herkommt, die vom Wort herkommt, die Wortmilch. Damit ihr durch sie wachst, damit ihr wachst.
Das Ziel und der Zweck des Bibellesens und Nachdenkens ist, dass wir wachsen. Alles soll dazu dienen, dass ich dem Herrn Jesus Christus ähnlicher werde.
Wenn ihr wirklich geschmeckt habt oder wenn ihr wirklich gekostet habt, dass der Herr freundlich ist – er sagt: „Schaut, diese Milch ist gut, sie schmeckt gut.“ Diese Milch ist nämlich der Herr Jesus selbst. Er schmeckt gut. Hat mir der Herr geschmeckt? Wie der Herr ist?
Da muss man Erfahrungen mit dem Herrn machen. Wie macht man Erfahrungen mit dem Herrn? Wir müssen zu ihm sprechen, wir müssen beten. Wir machen Erfahrungen mit dem Herrn, wenn wir ihm vertrauen, wenn wir mit ihm leben.
Der Geschmack kommt beim Essen. Manchmal sitzen wir am Tisch und haben vorher gar keinen Hunger gehabt. Dann essen wir, und jetzt kommt der Geschmack. Und jetzt haben wir gegessen, der Geschmack kam beim Essen.
So ist es beim Bibellesen auch manchmal. Der Geschmack kommt beim Essen. Wir lesen ja nicht nur die Bibel, wir lesen nicht einfach in toten Buchstaben. Wir lesen eine Person: Jesus Christus. Wir lesen hinter den Worten eine Person, und es ist immer wieder die Person Jesus Christus, die da hervorleuchtet.
Dann darf die Liebe zu Herrn Jesus wachsen.
Ja, wir müssen hier Schluss machen. Ich hätte zwar gerne noch Vers 4 gelesen. Den lese ich jetzt nur noch so vor: „Ihr kommt ja zu ihm hin.“ Zu ihm kommend, also beim Bibellesen kommen wir zu ihm, kommen wir noch näher zu ihm. Da bin ich ganz nahe bei ihm.
Wie oft kommt man zu ihm? Im Vertrauen, im Glauben, im Lesen, im Nachdenken. Dann prägt er uns.
Wir müssen hier schließen, aber das ist das Entscheidende, was Petrus diesen Christen hier zeigen wollte. Er sagt: „Schaut, ihr seid Fremdlinge unterwegs, und ihr habt einige Dinge, die ich euch nahelege.“
Das sind diese Dinge: Setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, werdet heilig, wandelt in Furcht, liebt einander und seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch des Wortes.
Die Bedeutung des Ablegens von falschen Verhaltensweisen
Also, was sagt Petrus hier? Wir sollen keine unnötigen Lasten mitschleppen. Diese Lasten, die Bosheit, sollen wir ablegen.
Petrus setzt voraus, dass sie wissen, was böse ist. Er geht davon aus, dass dies bekannt ist. Heute weiß man das vielleicht nicht immer, deshalb muss man genau hinschauen, was böse ist.
Alle Falschheit oder allen Trug, alle List – was ist Falschheit? Was ist falsch? Man muss in der Bibel nachschauen, was falsch ist.
Alle Heuchelei – das wissen wir, was das bedeutet. Heuchelei ist, wenn man sich anders gibt, als man wirklich ist, wenn man sich verstellt.
Das ist immer eine Gefahr, für alle, auch für uns, die wir lehren. Es besteht immer die Gefahr, dass wir uns nicht offen zeigen, dass wir etwas anderes vorgeben, als wir sind.
Die Pharisäer haben das gemacht, aber das dürfen wir nicht. Wir müssen immer wieder beten: „Herr, hilf mir, dass ich echt bin, dass ich durch und durch echt bin. Nicht ein schizophrenes Leben führen, da so und dort anders.“
Und alle Neidereien, also alle Formen von Neid, auch frommer Neid – wenn man denkt, der andere ist besser als ich oder hat eine bessere Gnadengabe als ich – das ist falsches Denken.
Der Herr Jesus hat mir etwas gegeben, und mit diesem will ich dienen an dem Platz, wo er mich hingestellt hat. Dort wird er mich segnen.
Und alle üble Nachrede, das heißt, alles Schlechte über andere zu reden. Es soll nichts Schlechtes über andere weitergegeben werden – keine üble Nachrede.
Das Verlangen nach dem Wort Gottes als geistliche Nahrung
Seid begierig, sagt er in Vers 2. Das bedeutet, ihr sollt einen echten Appetit haben, einen Durst und Hunger, ein Verlangen wie kleine Kinder. Wer junge Kinder zu Hause hat, weiß, wie das ist: Wenn das Baby die Brust nicht bekommt, schreit es, als ob es sterben würde.
Natürlich stirbt das Baby nicht so schnell. Die Mutter weiß das. Manchmal lässt man das Kind noch ein bisschen weinen, damit es merkt: „Ich bin da.“ Aber man lässt es nicht zu lange warten. Dem Kind wird das Vertrauen vermittelt: „Ich bin da. Du brauchst keine Angst zu haben, wenn ich zehn Sekunden nicht da bin.“ Wenn das Kind gerade Hunger hat, kommt die Mutter schon.
Man zögert das Füttern vielleicht ein wenig hinaus, um dem Kind beizubringen, Spannung auszuhalten. So lernt es: „Die Mama ist da, sie gibt mir, was ich brauche.“ Dadurch entwickelt das Kind Vertrauen.
Das Kind hat eine sehr große Begierde. Es ist ein starkes, intensives Verlangen, das hier angesprochen wird. Und genauso sollen wir sein. Wir sollen begierig sein nach dem Wort, als ob es um unser Leben ginge, als ob wir sterben würden, wenn wir das Wort nicht hätten.
Der Mensch lebt vom Wort Gottes, wir leben vom Wort Gottes. Wenn wir das Wort Gottes nicht zu uns nehmen, bekommen wir geistliche Krankheiten. Oder wir sterben. Zwar nicht so schnell, aber dennoch ist es gefährlich, wenn wir Gottes Wort nicht mehr zu uns nehmen.
Die unverfälschte Milch des Wortes als Grundlage für geistliches Wachstum
Es geht also um ein Begierigsein nach dem Wort Gottes, nach der unverfälschten Milch, sagt er – nach der unverfälschten Milch.
Unverfälscht, untrüglich – das Falsche sollen wir ablegen, sagt er vorher. Aber das Unverfälschte sollen wir aufnehmen, zu uns nehmen. Nach der unverfälschten Milch des Wortes – hier steht im Griechischen das Wort „Milch“, also im Griechischen „logiken“. Das heißt die Milch, die vom Wort Gottes herkommt, die vom Wort herkommt, die Wortmilch.
Damit ihr durch sie wachst, damit ihr wachst – also das Ziel und der Zweck des Bibellesens und Nachdenkens ist, dass wir wachsen. Damit ihr durch sie wachst. Alles soll dazu dienen, dass ich dem Herrn Jesus Christus ähnlicher werde, wenn er wirklich gilt.
Wenn ihr wirklich geschmeckt habt oder wenn ihr wirklich gekostet habt, geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist. Er sagt: Schau, diese Milch – die ist gut, die schmeckt gut. Diese Milch ist nämlich der Herr Jesus selbst, der schmeckt gut, der Herr Jesus. Hat mir geschmeckt, wie der Herr ist?
Da muss man Erfahrungen machen mit dem Herrn. Wie macht man Erfahrungen mit dem Herrn? Wir müssen zu ihm sprechen, wir müssen beten, und wir machen Erfahrungen mit dem Herrn, wenn wir ihm vertrauen, wenn wir mit ihm leben.
Der Geschmack kommt beim Essen. Manchmal haben wir irgendwo am Tisch gesessen und haben gesagt: Vorher hatten wir gar keinen Hunger, und jetzt essen wir – und jetzt kam der Geschmack, oder? Und jetzt haben wir gegessen. Der Geschmack kam beim Essen.
Und so ist es beim Bibellesen auch manchmal: Der Geschmack kommt beim Essen. Wir lesen ja nicht nur die Bibel, wir lesen nicht einfach in toten Buchstaben. Wir lesen eine Person, Jesus Christus. Wir lesen dahinter eine Person, und es ist immer wieder die Person Jesus Christus, die da hervorleuchtet.
Und dann darf die Liebe zu Herrn Jesus wachsen.
Die Nähe zu Jesus beim Bibellesen und das prägende Wirken seines Wortes
Ja, wir müssen hier Schluss machen. Ich hätte zwar gerne noch Vers 4 vorgelesen, aber den lese ich jetzt einfach nur noch so vor: Ihr kommt ja zu ihm hin, ihr kommt ja zu ihm hin. Zu ihm kommend – also beim Bibellesen kommen wir zu ihm, kommen wir noch näher zu ihm. Da bin ich ganz nahe bei ihm.
Wie oft kommst du zu ihm? Im Vertrauen, im Glauben, im Lesen, im Nachdenken – und dann prägt er uns.
Wir müssen hier schließen, aber das ist das Entscheidende, was Petrus diesen Christen hier zeigen wollte. Er sagt: Schaut, ihr seid Fremdlinge unterwegs, und ihr habt einige Dinge, die ich euch nahelege. Das sind diese Dinge: Setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, werdet heilig, wandelt in Furcht, liebt einander und seid begierig nach der vernünftigen, lauteren Milch des Wortes.
