Herzlichen Dank für dieses Willkommenswort – und das auch noch aus der Bibel. Vielen herzlichen Dank!
Einen schönen guten Abend! Ich freue mich, dass Sie alle gekommen sind und dass so viele hier sind, um gemeinsam über die Frage nachzudenken, die wir uns heute Abend gestellt haben.
Es war noch zur Zeit der Sowjetunion. Wenn man damals eine Frage hatte, schickte man sie an Radio Jerewan. Eines Tages wurde folgende Frage an Radio Jerewan geschickt: Stimmt es, dass Bauer Pawlow aus Moskau in der Lotterie einen Lada, also das damals übliche Auto, gewonnen hat?
Die Antwort von Radio Jerewan lautete im Prinzip ja. Nur war es nicht in Moskau, sondern in Leningrad. Und es war auch kein Auto, sondern ein Fahrrad. Und das Fahrrad hat er nicht gewonnen, sondern es wurde ihm gestohlen.
Die Herausforderung der Frage nach der Gleichwertigkeit der Religionen
Wir haben heute eine Frage, die schon mehrfach genannt wurde: Sind alle Religionen gleich?
Wir werden gut daran tun, diese Frage nicht an Radio Hirwan zu schicken, sondern auf andere Weise eine Antwort zu finden. Wir leben in einer Zeit, in der wir mit vielen verschiedenen Religionen konfrontiert werden. Das liegt einerseits daran, dass viele Menschen rund um die Welt reisen und in verschiedene Länder kommen, in denen unterschiedliche Religionen praktiziert werden.
Außerdem erleben wir das in unseren Ländern, hier in der Schweiz, aber auch in Deutschland, wo wir viele Zuwanderer aus allen möglichen Ländern haben. Sie bringen verschiedene Religionen mit in unser Land. So werden wir mit einer Vielfalt von Religionen konfrontiert. Deshalb ist diese Frage äußerst wichtig: Kann es sein, dass alle Religionen gleichwertig sind? Dann würde es keine Rolle spielen, welcher Religion man folgt. Oder sind vielleicht sogar alle Religionen falsch? Gibt es eine richtige Religion? All diese Fragen stellen sich.
Als unser Bundespräsident Christian Wulff zum zwanzigsten Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober des vergangenen Jahres in Bremen einen Vortrag hielt, sagte er unter anderem, der Islam gehöre inzwischen zu Deutschland. Ich hätte mich sehr darüber gefreut, wenn er gesagt hätte, das Evangelium gehöre zu Deutschland. Das hat er aber leider nicht gesagt.
Die Bild-Zeitung startete eine Umfrage, um zu erfahren, wie die Bevölkerung darüber denkt. Das Ergebnis war, dass zwei Drittel der Befragten die Aussage von Wulff ablehnten, also nicht gutheißen.
Wir hören viele verschiedene Aussagen zu den Religionen, und ich möchte einige nennen, um das Meinungsspektrum zu zeigen. Mutter Teresa sagte einmal: „Ich habe immer gesagt, wir sollten einem Hindu helfen, ein besserer Hindu zu werden, einem Moslem, ein besserer Muslim zu werden und einem Katholiken, ein besserer Katholik zu werden.“ Das war ihre Auffassung, und so hat sie es auch verbreitet.
Es gibt viele unterschiedliche Auffassungen zu den Religionen. In Braunschweig haben wir einen sehr alten Dom, und dort gibt es einen Domprediger namens Joachim Hempel. Vor einiger Zeit erschien in der Braunschweiger Zeitung ein großer Artikel, in dem er abgebildet war, wie er in einer Moschee auf einem Teppich niederkniete. Im fett gedruckten Teil des Berichts war zu lesen: „Verbindungen zwischen der türkischen Moschee an der Ludwigstraße und dem Dom Sankt Blasius bestehen schon seit längerer Zeit. Domprediger und Imam hatten gleich einen Draht zueinander und gestalteten im Vorjahr einen gemeinsamen Gottesdienst im Dom. Das christlich-islamische Gebet soll nun am 11. September fortgesetzt werden.“
Als Papst Johannes Paul II. am 6. Mai 2001 in Damaskus war, besuchte er die große, bekannte Umayyaden-Moschee und küsste dort die Prachtausgabe eines Korans. Und als in Pforzheim eine große Moschee gebaut wurde, stiftete die evangelische Kirche den Kronleuchter.
Das sind Aussagen, die wir in den Zeitungen lesen und überall hören. Wenn das so auf uns einwirkt, entsteht der Eindruck, dass letztlich alles gleich sei. Ob es der Papst sagt, der Domprediger oder jemand anderes – sie drücken sich gegenüber der Öffentlichkeit so aus, dass alles in Ordnung sei mit allen Religionen.
Die Notwendigkeit einer biblischen Bewertung der Religionen
Diese Frage führt uns in besonderer Weise zu dem Gedanken: Ist das wirklich so? Können wir wirklich glauben, was so allgemein gesagt wird?
Darum wollen wir uns heute Abend sehr intensiv mit dieser Frage beschäftigen. Dabei möchte ich nicht nur über die Religionen sprechen, sondern sie auch bewerten. Das ist etwas, was heutzutage nicht gerne getan wird – eine Bewertung vorzunehmen. Doch die Bibel legt uns nahe, die Erscheinungen der Zeit zu beobachten und sie vom Wort Gottes her zu beurteilen. Das ist besonders wichtig, gerade in unserer Zeit.
Ich möchte zunächst die Voraussetzungen nennen, unter denen ich diese Bewertung vornehmen werde. Ich gehe aus von dem Wort, das wir in Johannes 14,6 finden, wo Jesus sagt: „Ich bin die Wahrheit.“ Es gibt keine Parallelwahrheiten, sondern Jesus ist die Wahrheit in Person. Er ist auch derjenige, der die ganze Bibel autorisiert hat, sodass wir allem glauben können, was geschrieben steht.
In Johannes 17,17 betet Jesus zum Vater: „Dein Wort ist die Wahrheit.“ Das bedeutet nicht nur ein Teil, sondern alles, was geschrieben steht. Paulus bekennt in Apostelgeschichte 24,14: „Ich glaube allem, was geschrieben steht, ohne Ausnahmen.“ Er hat keinen Vers ausgelassen.
Unter dieser Voraussetzung werde ich jetzt auch die Religionen beurteilen. Einen weiteren Text nehme ich aus Lukas 13,23-30 hinzu. Dort lesen wir:
„Es sprach aber einer zu Jesus: Herr, meinst du, dass nur wenige selig werden? Und Jesus sprach zu ihnen: Ringet darum, dass ihr durch die enge Pforte hineingeht! Denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, hineinzukommen, und werden es nicht können. Wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat und ihr draußen steht und an die Tür klopft und sagt: Herr, tu uns auf!, dann wird er antworten und sagen: Ich kenne euch nicht, wo seid ihr her? Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken und auf unseren Straßen hast du gelehrt. Doch er wird zu euch sagen: Ich kenne euch nicht, wo seid ihr her? Weicht alle von mir, ihr Übeltäter! Da wird Heulen und Zähneklappern sein, wenn ihr Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes seht, euch aber hinausgestoßen. Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. Und siehe, es sind die Letzten, die werden die Ersten sein, und es sind die Ersten, die werden die Letzten sein.“
Jesus sagt uns hier, dass viele Menschen auf dieser Erde danach trachten, wie sie in den Himmel kommen können. Sie haben den Wunsch, dorthin zu gelangen, und offensichtlich viele Wege dazu erfunden. Aber Jesus zieht in diesem Text die Bilanz: Nicht alle werden das Himmelreich erreichen. Er wird zu vielen sagen: „Ich kenne euch nicht, wo seid ihr her? Geht von mir!“
Das darf uns nicht passieren. Wir möchten unbedingt zu denen gehören, die Jesus zurufen wird: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, und ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!“ Dieses Wort möchte ich aus dem Munde des Herrn hören, und ich glaube, das wollen wir alle einmal hören.
Darum wollen wir uns auf den richtigen Weg begeben. Dazu müssen wir unbedingt auch die vielen Religionen dieser Welt bewerten.
Ein weiteres Wort aus dem Neuen Testament kann uns eine Ausrichtung geben. Wir lesen es in Apostelgeschichte 4,12: „In keinem anderen ist das Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden.“
Dieses Wort ist sehr markant. Es schließt von vornherein jede andere Vorstellung irgendeiner Religion aus. Denn nur ein einziger Name ist den Menschen gegeben, darin wir selig werden sollen. Es gibt keinen zweiten, keine Alternative. Jesus ist der einzige Weg.
Das sind die Festpunkte, von denen wir jetzt ausgehen, wenn wir uns im Folgenden mit den Religionen beschäftigen.
Die Vielfalt der Religionen und ihre Ursprünge
Zunächst stellt sich die Frage, warum es eigentlich so viele Religionen auf der Welt gibt. Wenn man alle zusammenzählt, kommt man auf etwa tausend verschiedene Religionen. Zählt man dann noch all die Privatreligionen hinzu, die wir uns selbst zurechtgeschneidert haben, sind es sogar mehrere Tausend. So viele gibt es also, und deshalb müssen wir sie beurteilen.
Wie kommt es dazu? Gott hat uns drei Informationsquellen gegeben, die wir besitzen, auch wenn wir nie eine Bibel in der Hand gehabt haben. Die erste Quelle sind die Werke der Schöpfung. Wir können alle die großen Dinge dieser Welt sehen. Heute nutzen wir Teleskope oder Mikroskope, mit Hubble-Teleskopen können wir sogar sehen, wie weit das Universum reicht – und niemand kann das Ende ausmachen. Bis in die weitesten Weiten des Universums ist noch seine Schöpferherrlichkeit zu erkennen.
Wenn wir das sehen, können wir die Schlussfolgerung ziehen: So etwas kann nicht von alleine entstanden sein, es braucht einen Urheber. Damit sind wir schon bei der Frage, wer das gemacht hat, wer das eigentlich ist. Dieses Denken findet sich bei Menschen aller Stämme und Völker auf der Erde. Überall ist diese Erkenntnis vorhanden.
Ich habe den Eindruck, dass nur in unseren westlichen Ländern, wo wir durch die Evolutionstheorie beeinflusst sind, dieses Denken verloren gegangen ist. Dort können wir die Schlussfolgerung aus den Werken der Schöpfung nicht mehr ziehen, dass ein weiser, intelligenter und allmächtiger Gott dahinterstehen muss.
Dann kommt noch etwas hinzu: Wir alle haben ein Gewissen. Dieses Gewissen klagt uns an oder entschuldigt uns, aber es zeigt uns an, was richtig und was falsch ist. Es ist ein innerer Gradmesser, den der Schöpfer uns mitgegeben hat, damit wir auch ohne Bibel erkennen können, was gut zu tun ist und was wir lieber unterlassen sollten.
Davon lesen wir im Römerbrief Kapitel 2, wo es heißt: „Die anderen Völker haben das Gesetz Gottes nicht, aber es gibt unter ihnen Menschen, die aus natürlichem Empfinden heraus tun, was das Gesetz verlangt, obwohl es ihnen nicht bekannt gemacht worden ist. Tragen sie es doch in sich selbst! Ihr Verhalten zeigt, dass ihnen die Forderungen des Gesetzes ins Herz geschrieben sind, und dasselbe beweist ihr Gewissen, dessen Stimme sie abwechselnd anklagt oder verteidigt.“
Dieses Gewissen kennen wir alle. Es zeigt uns, dass wir das eine tun sollten und das andere nicht. Wenn wir etwas getan haben, was nicht in Ordnung ist, meldet sich das Gewissen auch und entschuldigt das wieder: „Das war nicht so schlimm. Andere machen das auch. Und das war noch schlimmer als das, was wir selbst getan haben.“
So sehen wir, dass das Gewissen kein absoluter Gradmesser ist, um zu entscheiden, was gut und was nicht gut ist. Aber es ist dennoch etwas, das uns der Schöpfer mitgegeben hat, damit wir ein Empfinden für unser Tun haben.
Die dritte Quelle, die der Schöpfer uns gegeben hat, ist die Ahnung der Ewigkeit. Aus einem tiefen Empfinden heraus wissen wir, dass mit dem Tod nicht alles aus ist, sondern dass es weitergeht. Das lesen wir schon im Alten Testament, in Prediger 3,11, wo Gott uns sagt, dass wir alle die Ahnung der Ewigkeit haben. Nicht das Wissen, aber die Ahnung.
Diese Ahnung zeigen uns auch alle Dichter dieser Welt, die ohne Bibel geschrieben haben. Sie haben von dieser Ahnung der Ewigkeit berichtet.
Diese drei Informationsquellen hat jeder Mensch, egal wo er lebt – ob in einem Stamm im Dschungel des Amazonas oder irgendwo in den Wüsten dieser Welt. Alle Menschen haben diese drei grundlegenden Informationsquellen.
Aus diesem Wissen haben wir die unterschiedlichsten Religionen gezimmert. Das Gewissen, das uns anklagt, wollen wir beruhigen. Deshalb erfinden wir etwas, das das Gewissen erst einmal zufriedenstellen kann. Die Antwort, die wir als Menschen gefunden haben, ist die Religion.
Da Menschen in verschiedenen Teilen der Erde leben, in unterschiedlichen Ländern, haben sie auch sehr unterschiedliche Religionen erfunden.
Die verschiedenen Formen von Religionen
Da gibt es den Polytheismus, bei dem man an viele Götter glaubt. Zum Beispiel im Hinduismus, wo es durchaus üblich ist, zehntausend Götter zu verehren. Das ist kein Problem. Wenn man dort einen weiteren Gott, etwa den zehntausendsechshundertsechsundfünfzigsten, hinzufügt, nehmen die das ohne Weiteres auf. Das ist Polytheismus.
Dem gegenüber steht das andere Extrem, der Monotheismus. Hier glaubt man, dass es nur einen einzigen Gott gibt. Dieser extreme Monotheismus begegnet uns im Islam, wo man sagt, es gibt nur einen Gott, und es darf keinen anderen geben.
Dann gibt es den Pantheismus. Dabei glaubt man, dass Gott irgendwo im All oder in der Natur zu finden ist. Schopenhauer nannte den Pantheismus die vornehme Form des Atheismus, weil es keinen persönlichen Gott gibt. Man sagt, die ganze Natur sei Gott. Manche Menschen sagen zum Beispiel: „Wenn ich im Wald spazieren gehe, ist das für mich der beste Gottesdienst.“ Das ist Pantheismus.
Manchmal lesen wir Gedichte von Dichtern wie Goethe, die in einer Weise von Gott sprechen, dass man denkt, sie hätten Gott erkannt. Verfolgt man das Gedicht weiter, stellt man jedoch fest, dass es sich nicht um einen persönlichen Gott handelt, sondern um einen pantheistischen Gott, der irgendwo in die Natur oder Ähnliches hineingelegt ist.
Auch der Atheismus ist eine Form der Religion, auch wenn dort kein Gott bekannt ist. Es ist dennoch eine Lehre und ein Glaube, wenn man sagt, es gibt kein Jenseits und kein Wiedersehen. August Bebel, ein Marxist, war ein Vertreter dieser Religion. Er sagte: „Wenn es aber doch einen Gott gibt, dann sind wir die Angeschmierten.“ Offensichtlich blieb er dabei, dass er der Angeschmierte ist.
Wir wollen nicht die Angeschmierten sein, sondern mit großer Gewissheit den Übergang zur Ewigkeit antreten und genau wissen, wohin wir gehen.
Dann gibt es den Fetischismus, bei dem leblose Gegenstände verehrt und angebetet werden.
Außerdem gibt es noch den Synkretismus. Man kann sich das vorstellen wie einen großen Topf, in den eine Prise Hinduismus, eine Prise Islam und eine Prise Christentum hineingeworfen werden. Alles wird zusammengekocht und mit einem großen Kochlöffel umgerührt. Diese Suppe nimmt man dann in sich auf. Wie wir noch sehen werden, ist diese Suppe hochgiftig und sollte nicht zu sich genommen werden.
Heutzutage gibt es noch eine weitere Religion, die sich stark ausbreitet: die Esoterik.
Neulich ging ich durch einen Buchladen und sah einen Buchtitel, der mich interessierte: „Niemand stirbt für ewig.“ Ich dachte, das sei ein gutes christliches Buch, weil hier jemand glaubt, dass wir nicht ewig tot sind. Ich kaufte das Buch und wollte es lesen.
Dann war ich erstaunt, was darin stand. Zum Beispiel heißt es: „Die Vorstellung einer Wiedergeburt übt eine starke Faszination auf uns aus, doch gleichzeitig erschreckt sie uns auch. Doch mit dem Gedanken, schon einmal oder mehrmals gelebt zu haben, können sich immer mehr Menschen auch in unserer Heimat anfreunden.“
Wenn der Hypnosearzt oder Psychotherapeut uns in ein früheres Leben zurückführt und wir erfahren, dass wir damals als angesehene Geliebte am französischen Hof, als Priester im alten Rom oder als Minister im Ägypten der Pharaonen gelebt haben, dann bringt das einen gewissen Glanz in den Alltag des jetzigen Daseins. Eine nicht geringe Wertschätzung: „Das war ich, also bin ich jemand.“
So geht es in diesem Stil weiter: Man hat irgendwo schon einmal gelebt, auf dieser Welt, in einem ganz anderen Land, natürlich immer als hoch angesehene Persönlichkeit.
Die Leute lesen so etwas gern, weil sie denken: „Oh, so etwas Tolles war ich schon mal. Mal sehen, wie es im nächsten Leben weitergeht.“ Viele finden das spannend.
Das ist die Religion der Esoterik.
Wir sehen also, dass es viele verschiedene Religionen gibt, die verbreitet werden.
Dann gibt es auch noch die sogenannte Privatreligion, bei der jemand sich einen ganz persönlichen Glauben zurechtgeschneidert hat. Ich habe den Eindruck, dass wir darin Meister sind – dass wir uns solche Spezialreligionen selbst formen.
Beispiele für Privatreligion und politische Religionen
Einer, der das ebenfalls getan hat, war der bekannte Komponist Richard Wagner. Er formulierte folgendes Glaubensbekenntnis:
Er sagte: „Ich glaube an Gott.“
Da wäre es ja noch gut gewesen, wenn er an dieser Stelle aufgehört hätte. Doch sein Glaubensbekenntnis geht weiter:
„Ich glaube an Gott, Mozart und Beethoven, in gleicher Weise auch an ihre Jünger und Apostel. Ich glaube an den Heiligen Geist und an die Wahrheit der einen unteilbaren Kunst. Ich glaube, dass diese Kunst von Gott ausgeht und in den Herzen aller erleuchteten Menschen lebt. Ich glaube, dass wer einmal in den erhabenen Genüssen dieser hohen Kunst schwelgte, für ewig ihr ergeben sein muss und sie nie verleugnen kann. Ich glaube, dass alle durch diese Kunst selig werden.“
So eine Variante hatte ich bisher noch nie gehört – dass man durch die Kunst selig werden kann. Wir sehen hier eine Privatreligion, eine selbstgeschneiderte Religion.
Dann gibt es die Religion der Diktatoren, die sich ebenfalls eine eigene Religion zurechtgeschneidert haben, die jedoch für das ganze Volk gelten soll. In Deutschland haben wir diese bittere Erfahrung gemacht. Dort gab es einen Mann, der sich zum großen Diktator aufschwang und auch eine Religion fabrizierte.
Ich zitiere einmal aus dem Glaubensbekenntnis dieser Religion, das während des Dritten Reiches kolportiert wurde. Wenn man sich das heute anhört, kann man nur staunen, was der Jugend damals angeboten wurde – denn es wurde auf einem großen Jugendkongress vorgetragen:
„Wir glauben auf dieser Erde allein an Adolf Hitler.
Wir glauben, dass der Nationalsozialismus der allein seligmachende Glaube unseres Volkes ist.
Wir glauben, dass es einen Herrgott im Himmel gibt, der uns erschaffen hat, der uns führt und lenkt und sichtbar segnet.
Und wir glauben, dass dieser Herrgott uns Adolf Hitler gesandt hat, damit Deutschland für alle Ewigkeit ein Fundament seiner Existenz habe.“
Man erkennt das Verführerische an all diesen Religionen: Immer taucht ein Satz auf, der stimmt, zum Beispiel „Wir glauben an einen Schöpfer“. Für viele heißt das dann: „Ja prima, das tun wir auch.“ So wird diese Botschaft sehr schnell aufgenommen und einfach verschluckt.
Wir haben die bittere Erfahrung gemacht, was das Ergebnis einer solchen Religion ist – wenn sie ein ganzes Volk ergreift.
Der Islam als aktuelle Herausforderung
Und jetzt sind wir in besonderer Weise mit einer anderen Religion konfrontiert, weil wir aus den islamischen Ländern sehr viele Zuwanderer haben. Diese Menschen folgen dem Islam. Darum möchte ich mich heute Abend in besonderer Weise auch mit dem Islam auseinandersetzen und darlegen, was dort gesagt wird, damit wir das erkennen und beurteilen können.
Die Bibel legt großen Wert auf Jesus Christus, den Sohn des lebendigen Gottes. Bei der Taufe Jesu erscholl eine Stimme vom Himmel – die Stimme des lebendigen Gottes –, die sagte: „Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe.“ Auf die Frage Jesu: „Was sagt ihr denn, wer ich bin?“ gab Petrus die göttliche Antwort: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Das ist ganz zentral für den christlichen Glauben, dass Jesus Christus im Mittelpunkt steht.
In Römer 3 lesen wir, dass Gott den Herrn Jesus für den Glauben hingestellt hat. Das heißt, der Urgrund des Glaubens ist dieser Jesus Christus. Die Bibel hilft uns auch, alle Systeme, alle Religionen und alle Ideen zu beurteilen, die diesen Jesus Christus leugnen. So lesen wir in 1. Johannes 2,22-23: „Wer ist ein Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht. Wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.“
Wir sehen, wie zentral die Botschaft von Jesus ist. Im Koran hingegen wird Jesus als Gottessohn strikt abgelehnt. In Sure 9, Vers 30 heißt es: „Die Christen sagen, Christus ist der Sohn Gottes. So etwas wagen sie offen auszusprechen, diese gottverfluchten Leute, Allah schlage sie tot!“ Wie können sie nur so verschroben sein? Ich habe den Eindruck, der Islam ist die massivste Kraft in dieser Welt, die sich ganz entschieden gegen Jesus Christus und sein Evangelium wendet.
Vor einiger Zeit erhielt ich einen Anruf von einer Frau aus Westfalen. Sie sagte: „Mein Sohn, der in Braunschweig wohnt, wo Sie auch leben, ist zum Islam übergetreten. Können Sie irgendwie helfen, dass er da rauskommt?“ Ich antwortete, dass ich es gerne versuchen würde und ein Gespräch mit ihm führen möchte. Sie vermittelte das, und es kam zweimal zu einem intensiven und klaren Gespräch. Dann stellte mir dieser junge Mann folgende Frage: „Wenn ich Ihnen oder jemand anderem beweisen könnte, dass Jesus nicht der Sohn Gottes ist, ist dann Ihr Glaube hinfällig?“ Gute Frage. Ich überlegte kurz und sagte dann: „Ja. Wenn Jesus nicht der Sohn Gottes ist, dann ist alles daneben, dann haben wir nichts mehr. Gott hat alles an die Person von Jesus Christus gebunden: das Heil, die Ewigkeit, sogar die Schöpfung – alles ist an diese Person gebunden.“
Etwas später war ich bei einer Evangelisation im Weißen Turm, das liegt am Rhein. Dort kam eine Frau in die Seelsorge, die ich nicht kannte. Sie sagte, sie käme 50 Kilometer weit her und habe gehört, dass ich heute hier sei. Dann stellte sie sich vor: „Ich bin die Mutter von dem Sohn, von dem ich vor einiger Zeit bei Ihnen angerufen habe.“ Sie war sehr bewegt, weil ihr Sohn zum Islam übergetreten war. Sie sagte weiter, dass er sogar in ein arabisches Land gehen werde, um sich ganz vertieft mit dem Islam zu beschäftigen. Sie war total erschüttert. Sie selbst war katholisch, aber nur dem Namen nach, da sie keine Kirche besuchte. Dass ihr Sohn nun zum Islam übergetreten war, bewegte sie zutiefst.
Ich sagte ihr: „So etwas kann man kaum tragen, wenn man das erlebt. Sie brauchen jemanden, der mitträgt. Das ist Jesus. Wollen Sie diesen Jesus annehmen, der alles trägt und alles kann?“ Sie antwortete: „Ja.“ Diese Frau bekehrte sich in diesem Seelsorgezimmer zu Jesus, richtig und hundertprozentig.
Nachdem wir miteinander gebetet hatten und sie ihr Leben Jesus übergeben hatte, sagte ich: „Jetzt werden wir ein wichtiges zweites Gebet sprechen.“ Im Neuen Testament steht geschrieben, wie ein Mann, der früher ein Verfolger der Christen war, sich bekehrte und zum größten Missionar wurde: Paulus. Ich sagte: „Jetzt werden wir beten, dass Ihr Sohn, seien Sie ganz ruhig, wenn er dort den Islam mehr studiert und kennenlernt, dass Gott ihn beim Kragen packt, ihn umholt und zum großen Missionar macht – für die Leute, die dem Koran folgen. Denn dann kennt er sich tief genug aus, kann alles beurteilen und diesen Menschen in unglaublicher Weise das Evangelium verkündigen.“
Ich weiß nicht, wie ich in diesem Moment zu diesem Gedanken kam. Ich habe den Eindruck, dieser Gedanke war mir von Gott geschenkt. Dann beteten wir für diesen Sohn. Ich sagte: „Lassen Sie ihn ganz locker los, lassen Sie ihn ruhig gehen. Wir legen ihn jetzt in die Hände Jesu, und er wird ihn berufen, ihn selbst zum ewigen Leben und auch zum Dienst für den Herrn, damit er vielen anderen das Evangelium erklären kann, die dem Islam folgen.“
Ich merkte, wie sie plötzlich aufblühte und ein veränderter Mensch wurde, weil sie diese Hoffnung hatte. Ich sage das hier mit allem Freimut weiter. Wenn es der eine oder andere aufs Herz nimmt, für diesen jungen Mann zu beten, dass Jesus ihn umholt – bei Gott gibt es keine unmöglichen Fälle, keinen einzigen. Er hat es bei Paulus geschafft und bei vielen anderen. Es wäre großartig, wenn dieser Mann für den Herrn Jesus gewonnen wird. Er kennt sich gut in der Bibel aus. Er hat auf seinem Laptop die ganze Bibel gespeichert, sodass er die Botschaft kennt. Es muss nur noch eines hinzukommen: dass der Heilige Geist ihn überführt und er den Herrn Jesus als Herrn anrufen kann.
Der Koran leugnet die Kreuzigung Jesu. Das Kreuz ist für uns unvorstellbar wichtig. In 1. Korinther 2,2 sagt Paulus: „Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten.“ Dieses Wort ist mir so wichtig geworden. Vielleicht haben wir im Leben viele Predigten gehört und vieles vergessen. Das Gedächtnis lässt nach oder aus anderen Gründen. Paulus sagt: „Aber eines dürft ihr nie vergessen: diesen Jesus Christus, euren Heiland, den Gekreuzigten.“
Wir sehen, wie wichtig das ist. Diesen Kernsatz des Evangeliums kehrt Sure 4, Vers 157 total um. Dort heißt es: „Sie töteten ihn nicht und kreuzigten ihn nicht, es schien ihnen nur so.“ Alle, die anderer Meinung sind, sind voller Zweifel und ohne Erkenntnis. Wir sehen, es wird direkt umgekehrt, was die Bibel sagt.
Ich kann überhaupt nicht fassen, wie ein Papst einen Koran küssen kann. Ich kann es nicht fassen, wenn ein Bischof alles gleichstellt. Wir leben in einer solchen Zeit der Verwirrung, dass man sich kaum noch auskennt. Wir brauchen unbedingt die Botschaft der Bibel, die uns ausrichten kann. Darum ist es so unvorstellbar wichtig, dass wir jedes Wort der Bibel wirklich ernst nehmen und allem glauben, was geschrieben steht. Es gibt keinen Satz in der Bibel, den wir streichen dürfen. Das wäre verhängnisvoll, denn das, was Gott uns anvertraut hat, ist für uns lebens- und ewigkeitsnotwendig.
In 1. Korinther 15 lesen wir: „Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die Elendesten unter allen Menschen.“ Manchmal habe ich den Eindruck, wir brauchen Jesus nur als Gag-Figur, vielleicht als Kreuz, das wir tragen, als Kette oder Ähnliches. Diesen Christus für diese Welt, der uns hilft, wenn wir krank sind – und das sei okay, dann hat er seinen Dienst getan. Nein! Wir brauchen diesen Jesus Christus für das ewige Leben. Wenn wir ihn nur für dieses Leben haben, so sagt Paulus, seid ihr die ärmsten Menschen; alles ist vergeblich. Wir brauchen Christus für die Ewigkeit. Denn daran hängt alles. So wichtig ist das.
Darum ist es unbedingt notwendig, dass wir alle Aussagen der Bibel ernst nehmen. Wenn ich im Gespräch mit Leuten aus dem Islam bin, wird mir oft gesagt: „Ja, aber im Koran steht auch von Jesus, dort heißt er Isa. Aber das ist ein ganz anderer Jesus, nicht der Jesus der Bibel.“ Was noch übrig bleibt, ist, dass er der Sohn der Maria ist. Das ist das Einzige, was im Koran bleibt.
Nach dem Koran ist Jesus nicht der Sohn Gottes, er wurde nicht gekreuzigt, er ist darum auch nicht auferstanden. Er ist nicht der Retter, nicht der Heiland, nicht der Weg zum Vater. Einen Vater gibt es im Koran auch gar nicht. Er ist nicht der einzige Weg zum Himmel, nicht der Schöpfer, nicht der König aller Könige. Er ist auch nicht der, der wiederkommen wird in Macht und Herrlichkeit und uns dann zurufen wird: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt.“ All das gibt es im Koran nicht, sondern wird ganz im Gegenteil geleugnet.
Neulich war ich auf einer Geburtstagsfeier, bei der auch ein Moslem eingeladen war. Er erkannte mich und wollte etwas Positives sagen. Ein sehr angenehmer und freundlicher Mensch. Er sagte: „Wissen Sie, wir glauben doch alle an denselben Gott.“ Ich antwortete: „Das können wir ganz schnell herausfinden.“ Ich fragte ihn: „Hat Ihr Gott einen Sohn?“ Er sagte: „Nein, das wäre Gotteslästerung, wenn er einen Sohn hätte. Nein, auf keinen Fall.“ Ich sagte: „Sehen Sie, mein Gott hat einen Sohn, und er heißt Jesus Christus. Von diesem Jesus Christus hängt alles ab.“ Ich sagte weiter: „Darum beten wir nicht zum selben Gott. Das ist ein großer Unterschied: Einen Gott zu haben, der Jesus als Sohn hat, und einen, bei dem das Gotteslästerung ist.“
Immer wieder wird von Politikern betont, dass der Islam eine friedliche Religion sei. Es gab eine Fernsehsendung Report München mit Peter Scholler-Thur, einem Kenner des Islam. Er sagte in dieser Sendung: „Der Islam ist eine kämpferische Religion.“ Er zitierte Sure 47, Vers 5, wo es heißt: „Denen gehört das Paradies, die auf dem Weg Allahs kämpfen, die töten und getötet werden.“ Und in Sure 8, Vers 13: „Haut den Ungläubigen die Köpfe ab und haut ihnen die Enden ihrer Finger ab!“ In Sure 8, Vers 56 werden die Ungläubigen, die nicht glauben wollen, von Allah wie das ärgste Vieh betrachtet.
Hingegen lehrt Jesus in der Bergpredigt: „Liebet eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel.“ Wir sehen, die Botschaften unterscheiden sich grundlegend und zutiefst. Hier ist nichts gleich, absolut nichts.
Die Bibel als verlässliche Orientierung
Ich freue mich, dass die Bibel uns auch im einundzwanzigsten Jahrhundert eine klare Orientierung gibt, sodass wir genau wissen, woran wir sind. Das ist das Markenzeichen der Bibel. Es gibt keine Konjunktive wie „es könnte sein“ oder „dies oder jenes“, sondern die Bibel sagt eindeutig: So ist es.
Hier spricht der lebendige Gott, der wirklich existiert. Im Psalm 96 finden wir eine Zusammenfassung über alle von Menschen erdachten Götter. Dort steht: „Alle Götter der Völker sind Götzen, aber der Herr hat den Himmel gemacht.“ Dieser Herr ist der Vater Jesu Christi. Das ist die Wahrheit.
Wir waren zu Vorträgen in Kirgisien, kurz nach der Wende, als die Sowjetunion zusammenbrach. Ich hielt Vorträge im großen Theater von Bischkek. Ich erinnere mich noch gut, dass viele Menschen gekommen waren, denn nach der Wende gab es ein großes Interesse. Ich sprach ganz zentral über Jesus Christus.
Ganz zum Schluss, als der Hausmeister schon an der Tür stand, um abzuschließen, kam noch eine Kirgisin auf die Bühne. Sie sagte: „Sie haben gesagt, dass man nur durch Jesus selig werden kann. Aber wenn ich dann zu Jesus komme, wird mir Allah böse sein.“
Daraufhin erklärte ich ihr in einer kurzen Theologie, die nur etwa eine Minute dauerte: „Wissen Sie, den Allah gibt es gar nicht. Da wird Ihnen auch keiner böse sein. Kommen Sie zu Jesus!“ So einfach ist das. Die Bibel sagt, alle Götzen, die Menschen gemacht haben, sind Götzen. Sie verstand das sofort. Das war ein Geschenk Gottes, diesen Satz so kurz und knapp zu erfassen. So fand sie meinen Jesus. Großartig, was Gott alles tut.
Vor einigen Jahren war ich zu einer Vortragsreise in Japan, und etliche Jahre zuvor war ich dort bereits auf Dienstreise. Bei einem Gespräch an der Universität mit einem Professor sagte er mir, obwohl wir nur fachliche Dinge besprachen: „Wissen Sie, wir hier in Japan haben die beste Religion der Welt.“
Ich antwortete: „Oh, das glaube ich Ihnen. Wenn ich nachts durch Kyoto gegangen bin, habe ich gesehen, dass Frauen ganz allein auf der Straße unterwegs sind, ohne Angst zu haben. Außerdem habe ich gelesen, dass es hier eine sehr geringe Kriminalität gibt. Das führe ich auf Ihre Religion zurück.“
Er war erstaunt und freute sich, dass ich als Christ etwas Positives über seine Religion sagte. Dann sagte ich zu ihm: „Aber wenn Sie einmal in den Himmel kommen wollen, brauchen Sie Jesus. Für diese Welt mag Ihre Religion gut sein, aber wenn Sie Ewigkeit suchen, brauchen Sie Jesus.“
Ich holte aus meiner Tasche ein japanisches Neues Testament heraus und sagte: „Wenn Sie dieses Buch lesen, finden Sie Jesus und den Himmel. Lesen Sie es!“ Er war sehr interessiert, und ich hoffe, dass er es gelesen hat und dass wir ihn im Himmel wiedersehen.
Vielleicht ist es uns aufgefallen: Bei der Katastrophe am 11. März in diesem Jahr hat Japan drei Katastrophen erlebt – Erdbeben, Tsunami und die große Reaktorkatastrophe. Mir fiel in den Berichten auf, dass nie von Plünderungen die Rede war. Die Menschen stellten sich geduldig in langen Schlangen an, um Wasser und andere Dinge zu kaufen.
In anderen Ländern hört man bei Erdbeben oder Katastrophen oft von Plünderungen. Dort wird selbst das Letzte gestohlen. In Japan nicht. Dieser Mann hatte also in gewisser Weise Recht: Die Religion, die sie in Japan haben, organisiert das Leben recht gut.
Man kann sagen, es gibt gute Religionen – in Anführungszeichen –, die eine gewisse Wirkung haben. Aber es gibt auch sehr bösartige Religionen, und das ist ganz schlimm. Ich habe von einer Religion in Nordkamerun gehört, bei der Neugeborenen kochendes Wasser in den Rachen geschüttet wird. Die meisten überleben das nicht.
Das tut man, weil man von Göttern und Dämonen eine gute Ernte erwartet. Man muss sich fragen, was sich die Menschen da bloß ausgedacht haben – eine ganz merkwürdige und richtig bösartige Religion. So sehen wir, dass es sehr unterschiedliche Religionen gibt.
Die biblische Bewertung der Religionen
Wie beurteilen wir das jetzt? Das ist die entscheidende Frage: Wie können wir all diese Religionen beurteilen?
Es gibt ein Gleichnis, das beschreibt, wie Religionen beurteilt werden können. Ich sage gleich voraus: Dieses Gleichnis, das ich zunächst erzählen werde, ist falsch. Aber es ist zunächst einmal sehr eingängig und erscheint uns fast einleuchtend.
Man sagt, Gott lebt hoch oben auf einem hohen Berg. Dort, auf diesem Berg, versuchen die Menschen nun hinzukommen. Sie versuchen es von allen Seiten des Berges. Der eine versucht es von der Nordseite, das ist der Islam. Ein anderer versucht es von der Südseite, das ist der Hinduismus. Wieder jemand anderes versucht es von einer anderen Seite, das ist der Buddhismus. Alle möglichen Wege führen hinauf auf den Berg zu Gott, und jeder versucht es auf seine Weise.
Ist das möglich? Die Bibel sagt: Es ist unmöglich. Niemand ist in der Lage, diesen Berg zu Gott hinaufzusteigen, niemand, kein Mensch.
Weil das nicht möglich ist, hat Gott das Gegenteil getan. Um in diesem Bild zu bleiben: Gott ist von dem Berg heruntergestiegen. Aber nicht nur bis zur Talsohle, sondern er ist sogar noch tiefer hinabgestiegen. Das war das Kreuz von Golgatha.
Das ist die tiefste Stelle der Herablassung, die es überhaupt gibt: Gott gibt sich in eine solche Tiefe hinab, fällt in die Hände sündiger Menschen und wird dort gekreuzigt und auf unglaubliche Weise geschunden. So tief hat sich Gott zu uns heruntergebeugt, dass wir nicht hochklettern müssen, sondern direkt mit all unseren Nöten und allem, was wir haben, zu ihm kommen können.
Er hat Kraft für alle Dinge und eine Lösung für jedes Problem. Ihm ist nichts unmöglich. Jesus hat gesagt: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Alles hat Gott in seine Hände gelegt. Darum sind wir jetzt bei der richtigen Person angelangt.
Die Bibel vergleicht das gute Verhältnis zu Gott und zu Jesus Christus mit einer gutgehenden Ehe. Diese liebevolle Verbindung, in der wir zusammengehören, dem anderen alles anvertrauen und alles miteinander besprechen – das ist eine gute Ehe, in der man ein Leben lang Gemeinschaft hat. Das ist das Bild, mit dem die Bibel die Beziehung zu Gott und zu Jesus beschreibt.
Die Bibel zeigt uns aber auch das Gegenteil, das Negativbild zur Ehe: Hurerei und Unzucht, also Ehebruch. Das sind die Götzendiener. Ehebruch und Hurerei werden im Neuen Testament gleichgesetzt mit Götzendienst, mit Religionen – und zwar mit allen Religionen dieser Welt, ohne Ausnahme. Alle Religionen sind damit gemeint.
Und was sagt die Bibel als Urteil über all diese Religionen? In 1. Korinther 6,9-10 heißt es: „Wisset ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasset euch nicht irreführen! Weder die Unzüchtigen noch die Götzendiener noch die Ehebrecher werden das Reich Gottes ererben.“ Sie werden das Reich Gottes nicht ererben!
Kurz eingeschoben: Für diejenigen, die sagen, letztlich kommen alle in den Himmel – dieser Satz stellt das als falsche Lehre dar. Hier steht wirklich: Sie werden das Reich Gottes nicht sehen.
In Galater 5,19 und 21 lesen wir, dass offenbar die Werke des Fleisches Götzendienst und Zauberei sind. Die, die so etwas tun, werden das Reich Gottes nicht erben.
In Offenbarung 22,15 heißt es: „Draußen sind die Zauberer und die Götzendiener.“
Wir sehen also: Alle Religionen – um es aus Sicht der Bibel zu beurteilen – sind glitzernde Fata Morganen in einer Wüste der Verlorenheit. In dieser Wüste laufen Menschen umher, sie irren sich und finden kein Zuhause.
Das Kreuz als Maßstab für die Wahrheit der Religionen
Woran können wir deutlich erkennen, dass alle Religionen aus der Sicht des lebendigen Gottes falsch sind? Die deutlichste Stelle dafür ist das Kreuz Jesu. Dort können wir es sehr, sehr klar ablesen.
Als Jesus das Kreuz vor sich hatte und im Garten Gethsemane war, betete er intensiv zum Vater. Er sagte: „Vater, wenn es möglich ist, kannst du diesen Kelch von mir nehmen?“ Damit meinte er das Kreuz. Er wusste, dass er, wenn er ans Kreuz geht, mit der gesamten Sünde der Welt belastet wird – mit jedem Schund und Dreck, zu dem wir fähig sind. Alles, alles wird auf ihn geladen, und das muss er tragen.
Das wusste er. Das ist knallhart, das ist die Hölle, die er ertragen musste: von Gott vollständig verlassen zu sein. Sein Schweiß war wie Blutstropfen. Was tut Gott? Er antwortet nicht. Merkwürdig! Jesus betet ein zweites Mal: „Vater, ist es möglich, dass das von mir genommen wird?“ Und der Vater antwortet wieder nicht. Jesus betet ein drittes Mal, und wieder antwortet der Vater nicht.
Er musste auch nicht antworten. Jesus wusste ja, warum er gekommen war. Als er vom Himmel zu den Menschen kam, hatte er diesen Auftrag in der Tasche: eine Menschheit zu erlösen, die sich auf den Weg zu ihm macht. Es gab keine andere Möglichkeit, keine einzige. Das wusste er. Darum ging er den Weg ans Kreuz in allem Gehorsam und hat uns errettet.
Dann sprach er: „Es ist vollbracht.“ Jetzt ist das Heil durch, jetzt gilt alles. Der Vater hat das angenommen und durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten beglaubigt. Es gilt, es stimmt, es ist alles korrekt.
Wenn irgendeine Religion retten könnte, irgendeine, dann hätte der Vater in Gethsemane zu Jesus gesagt: „Sage den Leuten, sie sollen einige hundert Kilometer weiterwandern bis nach Indien. Dort gibt es schon fertige Religionen. Wenn sie das tun, was man dort lehrt und sagt, dann werden wir sie in den Himmel aufnehmen.“ Das hat Gott aber nicht gesagt, weil nichts rettet außer dem Kreuz.
Nichts wird uns retten. Darum sagte Jesus auch vor seiner Himmelfahrt: „Nun geht hinaus in alle Welt und verkündigt dieses Evangelium allen Menschen.“ Das ist die Botschaft. Hinausgehen, den Menschen das sagen.
Vielleicht sind wir immer wieder unterwegs auf Reisen und nehmen uns Material mit, das die Botschaft des Evangeliums enthält. Wir können nicht alle Sprachen, aber wir haben Literatur, wir haben Traktate in verschiedenen Sprachen, die wir den Menschen geben können, damit auch sie das Heil finden. Denn Rettung gibt es nur durch die Botschaft des Evangeliums.
Die Frage nach dem Schicksal der Menschen ohne Evangelium
In diesem Zusammenhang höre ich immer wieder eine Frage, die mir oft gestellt wird: Was ist eigentlich mit den Menschen, die nie das Evangelium gehört haben? Die nie eine Bibel hatten, wo nie ein Missionar war – was ist mit diesen Leuten? Das müssen wir noch einmal überlegen.
Stellen wir uns einmal gedanklich vor, es gibt einen Stamm mit etwa 200 Leuten. Sie leben irgendwo im Amazonas, tief im Dschungel, wo noch nie ein Weißer hingekommen ist, wo nie ein Missionar war und nie eine Bibel hingekommen ist. Dort hat nie der Name Jesu geklungen. Sind diese Menschen alle gerettet oder sind sie verloren? Wie ist das?
Das wollen wir einmal bedenken. Nehmen wir an, sie wären von Natur aus, weil sie nie das Evangelium gehört haben, alle in den Himmel gekommen – also alle zweihundert. Was wäre dann die Konsequenz? Was müsste man daraus folgern? Ich würde vorschlagen, man müsste eine dicke Mauer um den Stamm ziehen, so hoch, dass kein Missionar sie überwinden kann. So käme kein Missionar zu diesem Stamm.
Denn was passiert, wenn ein Missionar dort hinkommt und ihnen das Evangelium sagt? Das ist ja die Erfahrung: Sie hören die Botschaft, und ein Teil wird sie annehmen, vielleicht zehn Prozent. Das wären zwanzig Menschen, die dann in den Himmel kämen. Aber hundertachtzig würden verloren gehen. Das kann doch nicht sein, denn Jesus hat gesagt: Geht hin in alle Welt und verkündet die Botschaft, denn die Botschaft wird sie retten.
Demnach sind sie nicht gerettet. Das können sie auch nicht sein, denn sie sind Sünder, genau wie wir. Ich mache mir viel mehr Sorgen um die Menschen in Deutschland, die das Evangelium ablehnen. Das ist mir eine viel größere Sorge als die zweihundert im Dschungel, denn viele derer, die in unserem Land leben, haben das Evangelium gehört und es abgelehnt.
Also die zweite Annahme, die wir treffen müssen, lautet: Von Natur aus sind sie alle verloren, ohne Ausnahme. Nun gibt es ein Aber, das ich hinzufügen muss. Aber, wie wir vorhin gehört haben, haben sie die Botschaft der Schöpfung. Sie können erkennen, dass es einen Gott gibt.
Und was lesen wir im Römerbrief? Dort steht: Sie wussten, dass es einen Gott gibt. Und jetzt folgt leider ein trauriger Nachsatz: Und sie haben ihm nicht gedankt. Das ist das Problem. Sie haben zwar gewusst, dass es einen Gott gibt, aber sie haben ihm nicht gedankt.
Wenn sie ihm gedankt hätten, hätte ich Hoffnung. Hoffnung, dass Gott sie retten würde, obwohl sie ja gar nicht viel wussten. Wir stehen unter einem anderen Siegel – das für uns gilt – und das steht in 1. Johannes 5,12: Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das ewige Leben nicht.
Wir haben die Botschaft gehört, wir wissen, was zu tun ist. Gott verlangt von uns, dass wir uns bekehren, damit wir in den Himmel kommen. Das haben wir gehört, das wissen wir. Das ist die Botschaft, die bis zu unserem Herzen vorgedrungen ist.
Darum müssen wir wissen: Wenn wir uns nicht bekehren, laufen wir sehenden Auges in die Hölle. Das muss man wissen. Das gehört zur Botschaft des Evangeliums. Die Botschaft rettet, aber sie hat gleichzeitig auch die Wirkung, dass sie uns in den ewigen Abgrund stürzen kann.
Darum rufen wir so intensiv wie möglich und sagen: Kommt doch zu diesem Jesus, damit ihr in den Himmel kommt. Es ist doch alles erworben, alles getan von Jesus. Wir können überhaupt nichts zur Rettung beitragen, außer dass wir Ja sagen und dann sagen: Herr, jetzt will ich mein Leben ändern und dir folgen, so gut ich es kann.
Beispiele von Bekehrungserfahrungen
Ich hatte einen Vortrag auf der Krim in Simferopol. Dort hatten wir die Möglichkeit, an verschiedenen Universitäten zu sprechen. Dabei kombinierten wir wissenschaftliche Aussagen mit der Bibel. Das funktionierte dort gut, und wir konnten an den Universitäten gut unterkommen.
An eine Universität erinnere ich mich besonders. Die Studenten sagten, sie hätten nachmittags noch eine Freistunde und fragten, ob ich nicht zu ihnen kommen wolle, um noch einmal über einige Fragen zu diskutieren. Ich sagte gerne zu, da ich Zeit hatte. So entstand eine gute Diskussion.
Plötzlich meldete sich ein Student zu Wort. Er sagte: „Wissen Sie, schade, dass Sie hierher gekommen sind. Jetzt haben wir das Evangelium gehört, und wir haben keine Entschuldigung mehr.“ Er war ehrlich und wollte sich gar nicht bekehren, obwohl er genau wusste, worum es ging. Er sagte, jetzt habe er es gehört und könne nicht mehr vor Gott sagen, er habe nie davon gehört. Er wusste nun genau, was Sache ist.
Da wurde mir deutlich, wie wir Menschen wohl sind. Obwohl wir das Evangelium gehört haben und genau wissen, was es bedeutet, versuchen wir doch, irgendwie der Verantwortung zu entkommen und laufen unserem Verhängnis entgegen. Es ist keine Selbstschuld, das ist die Tragik.
Wenn wir über das Evangelium von Jesus sprechen, kommt immer wieder die Frage auf: Was ist mit den Menschen zur Zeit des Alten Testaments? Die haben doch von Jesus gar nichts gehört. Das stimmt. Ein Mann namens Hiob hatte nicht einmal die Gebote Gottes. Das können wir aus den Texten schließen, die dort geschrieben sind. Doch dieser Mann lebte gottesfürchtig und tat, was Gott ihm ins Herz gelegt hatte.
Hiob werden wir im Himmel wiederfinden, obwohl er weder die Gebote Gottes kannte noch von Jesus gehört hatte. Wir sehen also, es gibt eine Heilsgeschichte, von der die Bibel spricht. Dann kam Mose, und Gott gab ihm die Gebote. Jetzt war der Auftrag, nach den Geboten zu leben.
Doch keiner konnte sie einhalten. Gott schuf Methoden, wie die Menschen ihre Sünde loswerden konnten. David kannte die Gebote, hielt sie aber nicht immer ein. Trotzdem ging er zu Gott und bat um Vergebung. Diesen Mann werden wir im Himmel wiedersehen, weil Gott sagt, er sei ein Mann nach seinem Herzen gewesen.
Die Heilsgeschichte geht weiter. Dann kommt Jesus, und Paulus verbreitet diese Botschaft. Als er in Athen ankommt, sagt er: „Jetzt verkündige ich euch diesen Herrn. Die Zeit der Unwissenheit hat Gott übersehen, aber jetzt, jetzt habt ihr es gehört. Jetzt entscheidet euch und bekehrt euch zu diesem Jesus, damit ihr ewiges Leben habt.“
Wir sehen also, es gibt eine Heilsgeschichte. Die Bibel beantwortet uns alle Fragen, die wir stellen, sodass wir klare Sicht haben. Klare Sicht vor allem für uns selbst. Wir stehen unter dem Ruf des Evangeliums: Nimm Jesus an, dann hast du ewiges Leben. Nimmst du ihn nicht an, musst du wissen, dass du in den ewigen Abgrund gehst.
Diese Entscheidung hat Gott uns gegeben. Diese Verantwortung tragen wir selbst – alle, auch die, die heute hier sind. Die Bibel ruft uns und zeigt uns, dass wir alle gesündigt haben. Das fängt schon an in 1. Mose 8,21: Dort sagt Gott, „Das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ Schon als Kind können wir sündigen.
Ich denke manchmal darüber nach und staune, dass ich als Kind schon wie gedruckt lügen konnte. Meine Güte, wenn ich darüber nachdenke! Meine Mutter hat mir das nie beigebracht. Sie hat nie gesagt: „Wernerchen, du musst auch mal lügen.“ Das hat sie nie gesagt. Und warum konnte ich das? Das zeigt genau die Wirklichkeit, die die Bibel beschreibt.
Die Bibel beschreibt, wie wir wirklich sind. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und sagt uns: Du bist ein Sünder. Das sind wir. In 1. Könige 8,60 heißt es: „Denn es ist kein Mensch, der nicht sündigt.“ Alle stehen wir unter diesem Urteil.
In Hiob 14,4 lesen wir: „Kann wohl ein Reiner kommen von den Unreinen? Auch nicht einer.“ Also die ganze Welt steht unter diesem Urteil. Sogar in Jesaja 1,5-6 steht es ganz massiv: „Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt. Von der Fußsohle bis aufs Haupt ist nichts Gesundes an ihm.“
So beurteilt uns Gott: zerfressen von der Sünde, kaputt, todkrank – das ist das Urteil Gottes. Aber es bleibt nicht dabei. Gott ruft uns und sagt: Es gibt eine Möglichkeit, dass wir alle Sünden loswerden können. Auch alle meine Lügen als Kind kann ich loswerden.
Es gibt eine Stelle, wo alle Lumpen abgegeben werden können – unter dem Kreuz Jesu. Wenn wir das nicht tun, sagt die Bibel: „Und wie dem Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“ (Hebräer 9,27)
In Hebräer 10,31 lesen wir: „Schrecklich ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“ Mit unserer Sünde, wenn wir so bleiben, wie wir sind, dann ist das furchtbar.
Durch die Sünde ist die Verdammnis über alle Menschen gekommen, durch Adams Sünde. Aber durch Christus ist das Heil erworben, sodass jeder, der will, sündelos wird und gerettet wird.
Warum Gott uns nicht so in den Himmel nehmen kann, wie wir sind
Haben wir einmal darüber nachgedacht, warum Gott uns nicht so in den Himmel nimmt, wie wir sind?
Ein junger Mann sagte mir einmal: „Wenn Gott doch allmächtig ist und die Liebe selbst, dann könnte er doch einfach die Tore des Himmels weit aufreißen und sagen: ‚Alle hinein, alle Mann, immer in den Himmel hinein!‘“
Ich antwortete ihm: „Du hast prima mitgedacht, das ist eigentlich richtig. Wenn Gott allmächtig ist – und das ist keine Frage –, dann gibt es niemanden, der über ihm steht. Er kann entscheiden, wie er will. Und weil er gleichzeitig die Liebe ist, müsste er doch alle in den Himmel lassen.“
Dann sagte ich ihm aber: „Schau dir mal diese Welt an, wie sie ist. Wenn man ihre Geschichte beschreiben will, ist es eine Geschichte von Kriegen, Hass, Ehescheidungen und Korruption. Das ist die Beschreibung dieser Welt.“
Wie ist das gekommen? Wie kam es dazu? Das Ganze ist aus einer einzigen Sünde entstanden. Nur eine Sünde hat die ganze Welt kaputt gemacht. Nicht 27 Sünden, sondern nur eine. Diese eine Sünde hat alles zerstört. Das heißt, die Sünde hat eine unglaubliche, eskalierende Wirkung, die alles zerstört.
Da fragte ich ihn: „Was ist, wenn wir beide jetzt mit unserer Sünde in den Himmel kommen?“
Der pfiffige junge Mann antwortete: „Dann ist der Himmel auch bald kaputt.“
Ich sagte: „Richtig, genau das. Und das will Gott nicht. Darum hat er einen unglaublich hohen Preis bezahlt. Sein Sohn musste sogar dafür sterben, um die Sünde zu bezahlen.“
Das konnte er einsehen. Er hatte noch ganz wenig vom Evangelium gehört, aber das verstand er. „Wenn durch meine Sünde der Himmel kaputtgeht, ist klar, dass Gott mich nicht reinlässt. Das ist doch logisch.“
Also muss ich die Sünde loswerden. Und genau das will Gott: Er will unsere Schuld vergeben. Dazu ist Jesus in die Welt gekommen, um Sünder selig zu machen.
Im Alten Testament lesen wir schon bei Hosea 13,14: „Aber ich will sie erlösen aus der Hölle und vom Tod erretten. Tod, ich will dir ein Gift sein, Hölle, ich will dir eine Pestilenz sein“, sagt Gott.
Er will das Kaputte, das Zerstörerische, die Sünde vernichten. Und er will uns retten, damit wir das ewige Leben erreichen.
Das ist die beste Botschaft, die je uns Menschen gesagt wurde – die Botschaft der Errettung.
Ich freue mich immer, wenn Menschen das begreifen, erkennen und sich auf den Weg machen.
Zeugnisse von Bekehrungserfahrungen in Namibia und Japan
Ich war vor einiger Zeit in Namibia, der früheren deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Dort hielt ich eine ganze Vortragsreihe in Windhoek. Wie immer lud ich auch diesmal dazu ein, sich zu Jesus Christus zu bekehren. Ich sagte, dass es einen Raum gibt, in den man kommen kann.
Dann kamen zwei junge Frauen, etwa um die dreißig Jahre alt. Sie waren Schwestern, keine Zwillinge, die eine etwa neunundzwanzig, die andere einunddreißig Jahre alt, so schätzte ich. Ich fragte sie, warum sie gekommen seien. Beide antworteten fast gleichzeitig: „Wir wollen in den Himmel.“ So deutlich äußerten sie das nicht immer, aber diesmal sagten sie es ganz freudig.
Ich erwiderte, dass das sehr gut sei und dass der Herr Jesus schon auf sie warte. Dann interessierte mich, wie sie zu dieser Formulierung gekommen seien. Sie erklärten, dass ihr Vater vor einer Woche gestorben sei. Bei der Beerdigung sei viel über den Himmel gesprochen worden. Immer wieder habe man gesagt: „Unser Vater ist jetzt im Himmel.“
Als Kinder hätten sie das alles auch gehört, aber als Teenager und später, als sie das Haus verließen, hätten sie das hinter sich gelassen. Sie wollten nichts mehr damit zu tun haben und lebten nach ihren eigenen Vorstellungen, ohne sich darum zu kümmern. Doch an diesem Tag, bei meinem Vortrag, habe ich noch einmal über den Himmel gesprochen. Das habe sie bewegt. Sie wollten die Gelegenheit nicht verpassen und entschieden sich, in den Himmel zu kommen.
Ich sagte, dass ihnen durch Jesus geholfen werden könne. Jesus nehme alle Sünder an, egal wer sie sind. So fassten sie an diesem Abend beide ihre Entscheidung. Weil diese Geschichte so eindrücklich war, bat ich sie, sie als Zeugnis aufzuschreiben. Das haben sie getan, und ich werde es in einem späteren Buch veröffentlichen, weil es so markant zeigt, wie diese beiden Schwestern zu Jesus fanden.
Ich war auch vor einiger Zeit in Japan zu Vorträgen, hauptsächlich an Universitäten. Dort hatte ich eine weit geöffnete Tür, um sprechen zu können. An einem Sonntag waren wir in einer Gemeinde in Sapporo auf der Nordinsel. Nach dem Gottesdienst gab es ein Mittagessen, bei dem ich mit einem Japaner und seiner Frau zusammensaß.
Man hatte mir gesagt, ich solle mich nicht zu lange mit diesem Mann aufhalten, da er unbekehrbar sei. Ich glaube jedoch nicht, dass es so etwas wie Unbekehrbarkeit gibt. Gott hat gesagt, ihm ist nichts unmöglich. So sprach ich vor allem mit ihm. Er erzählte, dass er Nietzsche, Herder und viele andere gelesen habe. Ich erkannte, dass er ein Sammelsurium von Ideen in sich trug, die er mir präsentierte.
Dann sagte ich ihm, dass ich ihm etwas dagegenhalten wolle: das Evangelium von Jesus Christus. Dieses Evangelium habe die Kraft, uns zum ewigen Leben zu retten oder – wenn wir es ablehnen – zum Verderben. Er hörte aufmerksam zu und stellte einige Fragen. Ich erklärte ihm alles mit einer Skizze, da er noch wenig darüber wusste. Er holte seinen Notizblock heraus, und ich zeichnete: Hier ist der Himmel, dort ist Jesus, der uns ruft, und hier ist die Hölle.
Dann begann er, viele Fragen zu stellen. Ich beantwortete sie so gut ich konnte, eine nach der anderen. Schließlich sagte ich ihm: „Sie wissen jetzt genug, um eine Entscheidung zu treffen.“ Doch ich merkte, dass etwas ihn blockierte. Er konnte das Angebot nicht annehmen. Ich verstand nicht, was es war, bis er das Stichwort „Ahnen“ erwähnte.
Er erklärte, dass er einen Ahnenkult habe und ständig daran denke, was seine Ahnen von ihm erwarten. Er fürchte, dass seine Ahnen ihm böse sein würden, wenn er jetzt zu Jesus komme. Das könne er ihnen nicht antun. Ich sagte ihm, dass er sich um seine Ahnen keine Sorgen machen müsse. Gott ist gerecht und wird alle Menschen gerecht beurteilen. Das sei nicht seine Sache.
Ich erinnerte ihn an die Apostelgeschichte, wo Paulus in Athen predigte und sagte, die Zeit der Unwissenheit habe Gott übersehen, doch jetzt fordere Gott alle zur Umkehr zu Jesus Christus auf. Da fiel ihm ein Stein vom Herzen. Plötzlich sagte er: „Ich habe noch eine Frage.“ Ich dachte, jetzt sei genug, doch er fragte, was seine Frau machen würde.
Seine Frau, die die ganze Zeit geschwiegen hatte, nickte. Dann bekehrten sich beide, die sogenannten Unbekehrbaren. Mir wurde klar, was für einen großen Gott wir haben, der auch solche Menschen erreicht, die von Nietzsche, Buddha oder anderen Lehren kommen. Dieser große Gott ruft jeden, egal woher er kommt.
Abschließend noch ein anderes Beispiel, das mich sehr beeindruckt hat: Nach einem Vortrag kam ein Schwarzer aus Kamerun zu mir. Er erzählte, dass sie in seiner Kultur Totenschädel von Verstorbenen aufbewahren. In ihrem Wohnzimmer seien schon viele Schädel aufgereiht, und irgendwann werde auch sein Schädel dort liegen.
Ich sagte, das sei eine interessante Tradition, aber sie hätten noch kein ewiges Leben. Er antwortete, dass er in seinem Stamm König werden könne. Ich erwiderte, dass er das noch einmal gut überlegen solle, denn irgendwann sei das Königtum vorbei und man falle in den Abgrund. Man müsse ewiger König werden.
Ich erklärte ihm, dass es eine Stelle in der Bibel gibt, wo wir ewige Könige werden können. Im ersten Johannesbrief steht, dass wir Jesus gleich sein werden. Jesus ist König, und wenn wir ihm gleich sein werden, dann sind wir auch Könige. Das ist eine unglaubliche Stufe, die wir bei Jesus erreichen: Wir werden zu Königen und Priestern berufen. Er ist der Herr aller Herren, und wir sind zu ihm berufen.
Ist das nicht gewaltig, was Jesus uns anbietet? Wenn ich das im ersten Johannesbrief lese, hält es mir den Atem an. Ist es möglich, dass Jesus mich so liebt, dass er mir all das schenken will? Es ist kaum zu fassen, aber es ist wahr. Jesus steht dafür.
Egal aus welcher Religion oder Anschauung jemand kommt, man kann sich heute auf den Weg machen, alles hinter sich lassen und den Ruf verstehen: Es geht um Jesus. Diesen Jesus nehme ich heute an. Heute werde ich sein Kind und bin gewiss, dass ich das ewige Leben habe und den Himmel gebucht habe.
Will man mehr? Mehr gibt es nicht. Das ist das Allerhöchste, was es gibt: Die höchste Entscheidung, die man im Leben treffen kann. Hier und heute. Der Himmel gehört dir, die Ewigkeit ist für dich vorgesehen. Du kannst jede Sünde loswerden und die Vergangenheit unter dem Kreuz begraben.
Das ist die Begegnungsstätte, wo wir Gott treffen. Er sagt: „Ich habe dich lieb, komm heute, verpasse das nicht. Lass dich rufen und folge Jesus.“ Wenn du ihn gefunden hast, wird er dein Leben verändern. Du bleibst nicht so, wie du bist. Du wirst neu und wirst Missionar Jesu.
Du musst nicht nach Afrika, Kamerun oder Japan gehen. Schon vor deiner Haustür kannst du missionieren: Dem Briefboten, an der Hotelrezeption, du kannst eine Schrift oder eine CD geben. Wir sind Mitarbeiter Gottes, keine Mitläufer. Wir sind geadelt zu Mitarbeitern, alle, die zu Jesus gehören.
Das ist unser Amt, das dürfen wir tun – mit großer Freude ein Leben lang dem Herrn zu dienen. Lass dich rufen, lass dich berufen, komm heute! Das kann der größte Tag deines Lebens sein. Nimm das wahr.
Wir werden gleich gemeinsam beten. Danach lade ich ein, dass wir uns hier in diesem Bereich sammeln. Ich erkläre das gleich noch. Wir wollen unserem Herrn danken für all die Informationen, die er uns in seinem Wort gegeben hat, damit wir ihn und Gott, den Vater, besser verstehen können.
Dafür wollen wir ihm danken. Wir haben lange gesessen. Wer kann, steht zum Gebet auf.
Herr Jesus Christus, wir danken dir für deine klaren Worte in der Schrift. Danke, dass du alles beglaubigt hast, sodass wir ganz gewiss sein können, dass dein Wort die Wahrheit ist und du selbst die Wahrheit bist. Dir wollen wir folgen.
Herr Jesus, heute siehst du uns an und berufst uns zu Mitarbeitern. Du rufst uns, eine Entscheidung für dich zu treffen, damit wir eines Tages nicht in den Abgrund fallen, sondern dein Himmelreich annehmen können.
Herr Jesus, danke für diese große Gabe. Danke, dass du uns hilfst, mit deinem Wort in dieser Welt zurechtzukommen, dass wir alle Irrlehren und Religionen erkennen und wissen, dass alle Religionen Irrwege sind. Nur dein Evangelium ist der Weg nach Hause.
Gib, dass wir diesen Weg beschreiten. Lob und Dank sei dir, Herr, dass du uns in deiner Gnade rufst, damit wir kommen dürfen. Gepriesen sei dein Name, Jesus. Amen.
Wenn wir gleich noch einmal den Chor hören – so ist das, glaube ich, geplant – werde ich danach hierher kommen. Wer eine Entscheidung treffen möchte, um dem Herrn zu dienen, darf gerne kommen. Wer jemanden eingeladen hat, der noch nicht zum Herrn gehört, kann ihn mitbringen, vielleicht den Nachbarn oder die Nachbarin.
Dann sammeln wir uns hier. Ich werde niemanden zu seinem Leben ausfragen, sondern zeigen, wie man das Evangelium von Jesus annehmen kann, sodass wir als Kinder Gottes gestärkt nach Hause gehen können. Gleich hier treffen wir uns.
Gott segne uns dabei.
