Ich lade euch ein, die Gottesdienstblätter zur Hand zu nehmen. In der Mitte, auf der Innenseite, findet ihr den Predigttext.
Die Bibelstellenangabe, die darüber steht, ist nicht korrekt. Der Text selbst ist jedoch richtig. Der Predigtitel lautet „Der Zorn Gottes“.
Gottes Zorn als herausforderndes Thema
Der Zorn Gottes, Gottes Zorn – klingt das für dich wie ein Widerspruch? Gottes Liebe, Gottes Barmherzigkeit, Gottes Geduld, Gottes Gnade und auch Gottes Heiligkeit – all das sind Kombinationen, die man häufiger hört und die wir irgendwie auch ganz gerne hören. Aber wie denken wir über Gottes Zorn? Darf der vollkommen gute Gott zornig sein? Können wir über den Zorn Gottes ein Anbetungslied singen?
Nun, ich gehe mal davon aus, dass es eher wenige Anbetungslieder über den Zorn Gottes in unserem Liederpool gibt. Wahrscheinlich ist das so. Aber im Wort Gottes gibt es so ein Lied. Unser Predigttext ist, wenn wir so wollen, ein Lied. Es ist ein poetisches Stück, das wir im Jesaja-Buch finden, in Kapitel 9, Vers 7, bis Kapitel 10, Vers 4.
Wir sehen dort, dass es vier Abschnitte gibt – wie vier Strophen –, die alle auf denselben Refrain enden. Der Refrain lautet: „Bei all dem lässt sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt.“ Die ausgereckte Hand ist dabei ein Zeichen dafür, dass der Zorn Gottes noch nicht zu Ende ist.
So möchte ich beten, dass wir beim Betrachten dieses zugegebenermaßen sehr schwierigen Textes erkennen, worüber Gott zornig ist, warum Gottes Zorn auch gerechtfertigt ist und vor allem, dass wir verstehen, wie und wo wir vor dem gerechten Zorn Gottes Schutz finden können.
Eröffnung mit Gebet
Ich bete mit uns:
Himmlischer Vater, danke, dass du uns durch dein Wort ansprichst. Dein Wort, die ganze Schrift, ist von dir eingegeben und nützt zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit.
Herr, so wollen wir auch diese schwierige Stelle hören. Wir bitten dich, dass du uns belehrst über die Dinge, die deinen Zorn erwecken. Hilf uns auch, zu verstehen, wie und wo wir Schutz vor deinem gerechten Zorn finden können.
Gebrauche diese Predigt, um uns dankbar zu machen dafür, dass du, obwohl du ein Gott bist, der gerechten Zorn hat, doch auch ein Rettergott bist, der uns davor bewahren will. Hilf, dass heute niemand hier nach Hause geht, ohne ewigen Schutz vor deinem gerechten Zorn gefunden zu haben.
So können wir dich alle als den liebenden, gnädigen Gott erkennen. Möge das so sein. Das erbitten wir in Jesu Namen, Amen.
Anschluss an die vorherige Predigt und prophetischer Ausblick
Wie es hier in der Gemeinde üblich ist, beginnt unser Predigttext genau dort, wo der Predigttext der letzten Woche aufgehört hat. Alex Heissermann hat am letzten Sonntag gepredigt – über die zweite Hälfte von Kapitel 8 und dann die ersten sechs Verse aus Kapitel 9.
Die letzten beiden Verse seines Predigttextes boten einen wunderbaren Blick, den wir bei Jesaja immer wieder erhalten: ein Blick weit in die Zukunft hinein. Es war, als ob er ein Fernglas anlegt, hindurchschaut und sieht, was einmal sein wird.
Dort heißt es in diesen beiden Versen:
„Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben. Und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter, und er heißt Wunderrat, Gottheld, ewig Vater, Friedefürst, auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er es stärke und schütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches tun der Eifer des Herrn Zebaoth.“
Nach diesem wunderbaren Blick in die Zukunft, hin zum Ankommen der Geburt eines Kindes, des Kommens eines Sohnes – des Sohnes, der der Friedefürst sein wird – fährt er das Fernglas, wenn wir so wollen, wieder ein. Er senkt seinen Blick und schaut auf das, was vor Augen ist.
Es ist ein Blick in die Gegenwart, und wir erkennen sehr schnell, dass das Friedensreich noch weit entfernt ist.
Erste Anklage: Hochmut und Stolz im Volk
Wir lesen den ersten Abschnitt unseres Predigttextes, die Verse 7 bis 11:
Der Herr hat ein Wort gesandt gegen Jakob, und es ist in Israel niedergefallen, damit das ganze Volk es erfahre: Ephraim und die Bürger Samarias, die da sagen in Hochmut und stolzem Sinn: "Ziegelsteine sind gefallen, aber wir wollen sie mit Quadern wieder aufbauen. Man hat Maulbeerbäume gefällt, aber wir wollen Zedern an ihre Stelle setzen."
Doch der Herr macht stark gegen sie ihre Bedränger, nämlich Resin, und ihre Feinde stachelt er auf: die Aramäer von vorn und die Philister von hinten, sodass sie Israel mit vollem Maul fressen. Trotz all dem lässt sein Zorn noch nicht nach, seine Hand ist noch ausgereckt.
Hier hören wir Worte, die eine klare Anklage sind – eine Anklage gegen den blinden Stolz im Volk Israel. Wir erkennen, dass das Wort, das er sendet, sich richtet gegen Jakob und Israel, gegen Ephraim und Samaria. Wir wissen, dass all dies letztlich dasselbe meint.
Jakob war der ursprüngliche Name, der später in Israel geändert wurde. Er ist der Stammvater der zwölf Stämme. Ephraim ist einer dieser Stämme. Als sich das Reich in Nord- und Südreich teilte, trennten sich zehn Stämme im Norden von Jerusalem, von Juda und dem Volk, das noch so lebte, wie Gott es wollte – unter dem König, einem Nachkommen Davids, so wie der Herr es verheißen und angeordnet hatte.
Die zehn Stämme bildeten das untreu gewordene Brudervolk. Ephraim war einer dieser Stämme. Der Name Israel wurde auf dieses Nordreich übertragen. Israel, gleich Jakob, gleich Ephraim, und die Hauptstadt darin war Samaria. Das Volk wurde zeitweise auch nach der Hauptstadt benannt.
Jesaja sagt uns also hier, dass es um sie alle geht – um die Hauptstadt, um das ganze Volk, um Israel, um Jakob, um Ephraim. Gegen sie hat Gott eine Klage. Dabei ist die Klage keine Klage Jesajas, sondern ein Wort des Herrn. Jesaja verkündet dieses Wort.
Wichtig ist zu bedenken, wem Jesaja dieses Wort verkündet. Er spricht über das Nordreich Israel, doch er spricht zu Juda. Jesaja war ein Prophet, gesandt zum Südreich Juda. Das heißt, er spricht zu Juda und über Israel. Er erklärt dem Volk Juda, warum Israel, das Nordreich, besonders unter Gottes Zorn steht.
Dabei klagt er zunächst den Hochmut und Stolz des ganzen Volkes an. Das mag uns im ersten Moment wie eine kleine Sünde erscheinen, ein Kavaliersdelikt. Ein bisschen Stolz kennen wir doch alle. Wir sind schnell dabei, Stolz und Hochmut als unbedeutend abzutun.
Doch Gott klagt das an. Er sagt, sein Zorn komme über das Volk wegen des Hochmuts und des stolzen Sinnes. Tatsächlich ist es richtig, Stolz nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Stolz ist oft die Wurzel und Quelle anderer Sünden.
Das sehen wir schon im Sündenfall. Die erste Sünde der Menschheit begann mit Stolz. Gott hatte die Menschen geschaffen, damit sie sich an ihm erfreuen, für ihn leben und seine Herrlichkeit in der ganzen Schöpfung widerspiegeln. Sie waren privilegiert – die Krone der Schöpfung unter Gott.
Doch Satan appellierte an den Stolz der Menschen: „Ihr wollt doch nicht etwa unter Gott leben? Wenn ihr von diesem Baum esst, werdet ihr sein wie Gott. Gott hat nur Angst, dass ihr so seid wie er.“ Die stolzen, hochmütigen Herzen der Menschen sagten: „Ja, wir wollen nicht unter Gott leben. Wer ist denn schon Gott? Wir wollen sein wie Gott. Nimm und iss!“
Das sehen wir immer wieder, auch in unserem eigenen Leben. Unser Stolz bringt uns dazu, dass wir, statt in einer Gemeinschaft offen unsere Sünden zu bekennen, vielleicht doch nicht alles sagen. Wir holen vielleicht eine kleinere Sünde aus dem Rucksack und tun so, als wären wir ganz transparent. Doch unser Stolz hindert uns daran, offen über die großen Dinge zu reden, die dringend ans Licht gebracht werden sollten.
So führt Stolz zu Heimlichkeit und Lüge. Stolz führt zu Streit, weil man meint, man hätte etwas Besseres verdient. Ihr seht, wie Stolz immer wieder die Quelle weiterer Sünden ist.
Der Volksmund sagt: „Hochmut kommt vor dem Fall.“ So war es auch bei Israel. Das Volk erlebte Zerstörung und Gericht durch andere Völker, wie hier beschrieben wird. Gott greift züchtigend ein.
Offensichtlich werden hier Gebäude niedergerissen. Die Ziegelsteine werden erwähnt, ebenso die Maulbeerbäume, die gefällt wurden. Israel sieht die Trümmer, erlebt Gottes Züchtigung, doch es reagiert so: „Ach, ist eigentlich gar nicht so schlimm. Eigentlich ist das ja die Chance, das Ganze noch ein bisschen schöner zu machen.“
Dort, wo einst nur einfache Ziegelsteine waren, nehmen sie jetzt mächtige Quader. Wo alte Maulbeerbäume standen, pflanzen sie majestätische Zedern. Gott sagt hier: Sie nehmen mich überhaupt nicht ernst. Sie nehmen mein Gericht nicht wahr und gehen ganz lapidar damit um.
Es ist ein bisschen so, als würde ich mit meinem Auto sagen: „Schön, ich fahre mit 120 km/h durch die Stadt, baue einen Unfall und schrotte das Auto. Ich sage: Ach, ist ja nicht so schlimm, dann kaufe ich mir ein schöneres Auto, mit dem ich noch schneller fahren kann, und fahre dann mit 150 km/h durch die Stadt.“
Dabei sollte mir der Unfall eine Warnung sein, dass ich vielleicht nicht mehr so rasen sollte und mich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten muss.
In den Versen 10 und 11 macht der Herr deutlich, dass der nächste Unfall für Israel bald geschehen wird. Die Aramäer und die Philister werden noch mehr Zerstörung bringen. Hinter all dem steht Gott selbst, der diese Völker gebraucht, um Israel wegen seiner Sünde und seines Stolzes zu züchtigen.
Diese erste Strophe endet mit den Worten: „Bei all dem lässt sein Zorn noch nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt.“
Zweite Anklage: Schlechte Leiter und ein blind folgender Volkskörper
Ab Vers zwölf lesen wir, dass Israel diese Warnung noch nicht wirklich ernst nimmt. Bei den Ereignissen spielen offensichtlich die politischen Leiter im Volk, die Ältesten und die religiösen Leiter, also die Propheten, eine wesentliche Rolle.
Ich lese uns die Verse zwölf bis sechzehn vor:
"Aber das Volk kehrt nicht um zu dem, der schlägt, und fragt nicht nach dem Herrn Zebaoth. Darum haut der Herr von Israel Kopf und Schwanz ab, Ast und Stumpf an einem Tag. Die Ältesten und die Vornehmen sind der Kopf, die Propheten, aber die Falschlehren sind der Schwanz, denn die Leiter dieses Volkes sind Verführer, und die sich leiten lassen, sind verloren. Darum kann der Herr ihre junge Mannschaft nicht verschonen, noch ihre Waisen und Witwen sich erbarmen, denn sie sind allzumal gottlos und böse, und aller Mund redet Torheit. Bei alldem lässt sein Zorn noch nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt."
Es ist die zweite Anklage, die wir hören: eine Anklage gegen schlechte Leiter. Aber auch gegen das Volk, das sich schlecht leiten lässt und diesen schlechten Leitern folgt – in die Gottlosigkeit und in das Böse.
Der Herr kündigt hier an, dass er diese Leiter zur Rechenschaft ziehen wird. Die Ältesten, die Vornehmen, die Propheten – die werde er beseitigen wie nutzlose Äste von einem Baum. Aber die Anklage gilt nicht nur den Leitern, sondern dem ganzen Volk, denn das ganze Volk hat sich versündigt.
Das Volk folgt offensichtlich diesen bösen Leitern. Es lässt sie gewähren und folgt ihnen hinein in alle Gottlosigkeit und das Böse, in die Torheit, wie es am Ende von Vers 16 heißt. Die Sünde ist so allumfassend, dass Gott hier deutlich macht, er hat nicht einmal mehr Erbarmen mit denen, die eigentlich immer sein besonderes Erbarmen finden: den Waisen und Witwen.
Auch wir haben Leiter, nicht nur im Volk, sondern auch hier in der Gemeinde. Heute hatten wir eine Mitgliederversammlung und das wunderbare Privileg, Matthias Mockler als dritten Pastor unserer Gemeinde zu berufen.
Ich habe die Gemeinde heute früh in der Predigt daran erinnert, dass wir Verantwortung bei der Wahl unserer Leiter tragen. Es ist ein Privileg, das nicht jeder hat, aber wir dürfen unsere Leiter selbst wählen. Wir dürfen unsere Pastoren und Ältesten berufen.
Dabei sollten wir immer darauf achten, keine bösen oder schlechten Leiter zu berufen, sondern solche, die uns zu Gott hinführen und nicht von ihm weg. Ich bin überzeugt, dass Matthias Mockler ein solcher Leiter ist: ein Mann Gottes, der in Treue das Wort Gottes auslegen möchte, die Gemeinde liebt und sie zum Herrn Jesus hinführen will.
Nachdem wir ihn nun berufen haben, wird sein Dienst am ersten Juni beginnen. Bis dahin hat er noch Schonfrist. Ab dem ersten Juni dürfen wir ihn anrufen, ihm E-Mails schreiben und ihn als Pastor in Anspruch nehmen.
Doch auch nachdem wir ihn berufen haben, entlässt uns das nicht aus unserer Verantwortung. Wir sind zwar berufen, uns unseren Leitern unterzuordnen, ihnen das Leiden nicht schwer zu machen und ihnen zu gehorchen – aber nur so weit, wie sie uns zu Gott hinführen.
Wenn ein Leiter – und das sage ich bewusst als jemand, der dieser Gemeinde als Pastor vorsteht – die Gemeinde von Jesus wegführt, dann sind wir alle verantwortlich. Wir können uns vor Gott nicht herausreden und sagen: "Ja, aber der Pastor hat ja gesagt." Wir sind verantwortlich vor Gott.
Israel hat darin versagt. Das Volk hatte schlechte Leiter und folgte ihnen blind. So verkündet Gott, dass er sein Gericht bringen und seinen Zorn ausschütten wird über diese Leiter und über das Volk, das dem allem tatenlos zusieht.
So endet auch diese zweite Strophe mit dem Refrain: "Bei all dem lässt sein Zorn noch nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt." Diese ausgereckte Hand ist Ausdruck des Zornes Gottes, der weiterkommt.
Dritte Anklage: Innere Bosheit und Zerwürfnisse
Und so kommen wir zum dritten Abschnitt, ab Vers 17, denn die Bosheit lodert wie Feuer. Das Feuer verzehrt Dornen und Disteln, zündet den dichten Wald an und gibt dichten Rauch. Vom Zorn des Herrn Zebaoth brennt das Land, sodass das Volk wie ein Fraß des Feuers wird. Keiner schont den anderen. Sie verschlingen zur Rechten und leiden Hunger, sie fressen zur Linken und werden doch nicht satt. Jeder frisst das Fleisch seines Nächsten.
Manasse gegen Ephraim, Ephraim gegen Manasse, und beide zusammen sind gegen Juda. Bei all dem lässt sein Zorn nicht nach, seine Hand ist noch ausgereckt.
Hier klagt der Herr nun durch Jesaja Israel an, aufgrund der inneren Konflikte und der Bosheit im Volk. Man beutet sich gegenseitig aus in großer Bosheit. Zu Beginn heißt es, dass die Bosheit lodert wie ein Feuer. Wir sehen, dass die Bosheit im Volk, die Sünde des Volkes, schon in sich selbst das Gericht trägt. Das Böse, das das Volk tut, bringt letztlich schon Gericht über das Volk selbst. Das ist uns bekannt und bewusst, nicht wahr? Wo Bosheit herrscht, wo ein Volk in sich zerstritten ist, wo Kämpfe untereinander sind, da ist das schlecht für alle. Es ist noch nie gutgegangen.
Wir sehen, Gott ist zornig darüber. Vers 18 sagt: Vom Zorn des Herrn Zebaoth brennt das Land. Damit macht Gott deutlich: Ja, Sünde trägt schon die Strafe in sich selbst. Wir denken oft, durch Sünde könnten wir etwas gewinnen, und das wäre irgendwie süß und gut für uns. Doch letztlich bringt Sünde immer Strafe mit sich.
Aber das ist noch nicht genug. Gott selbst straft die Sünde. Sein Zorn kommt über dieses Sündige, über dieses Böse, über dieses innerlich zerstrittene Volk. Gott möchte, dass sein Volk inneren Frieden hat, dass man in Liebe füreinander da ist. Stattdessen bekämpfen sich hier verschiedene Gruppen gegeneinander.
Ephraim, den wir vorhin schon betrachtet haben, war einer der Stämme im Nordreich Israel. Manasse ist ein anderer Stamm. Wir sehen hier einen Stammeskonflikt: Ephraim gegen Manasse, Manasse gegen Ephraim, und beide zusammen wenden sich auch noch gegen das Brudervolk Juda. Dieses Volk ist treu unter dem König aus der Nachkommenschaft Davids, hat Jerusalem als Hauptstadt und den Tempel. Dennoch wendet man sich auch gegen dieses Reich.
Gott macht hier ganz deutlich: Er hasst diese Parteiungen, diesen Streit in seinem Volk. Der Gott, der immer gleich ist – gestern, heute und in Ewigkeit –, der Gott, der menschlichen Stolz verabscheut und schlechte Leiter sowie Völker, die diesen folgen, hasst auch bis heute innere Streitereien.
Das sehen wir in dieser Welt immer wieder: Dieses „Wir gegen die“ – überall gibt es Parteiungen. Überall sammeln sich Leute zusammen, und die anderen sind immer schuld. Man bekriegt und bekämpft sich.
Leider ist das nicht nur in der Welt so. Wir sehen so etwas auch immer wieder in Gemeinden. Gemeinden, die sich in Grüppchen aufteilen, nach Kriterien, nach denen sich die Welt aussortiert: Jung gegen alt, Hochgebildete gegen weniger Hochgebildete, Reiche gegen Arme, die deutsche Gemeinde gegen die ausländische Gemeinde.
Und Gott sagt: Das darf doch nicht wahr sein. Ich habe euch doch herausgerufen aus der Welt. Ich habe euch doch eins gemacht in Christus. Nun seid eins, meine Familie, mein Volk! Man soll an der Liebe erkennen, die ihr füreinander habt, damit ihr Zeugen sein könnt in dieser Welt – von einem Gott, von einem Evangelium, das uns über alle Grenzen hinweg eint.
Ich bin sehr dankbar, dass wir vor knapp einem Jahr als Gemeinde eine Gemeindewision und auch ein Gemeindeverständnis verabschiedet haben. Darin haben wir uns miteinander vorgenommen, eine Gemeinde zu sein, die einander dient und sich in Liebe begegnet. Ich bin sehr dankbar, dass ich das an vielen Stellen in dieser Gemeinde erleben darf.
Ich möchte uns Mut machen, weiter daran zu arbeiten und diese Vision weiterzutragen. Wir sollten uns bemühen, uns nicht aufzuteilen, wie es die Welt tut, sondern danach streben, einander anzunehmen, füreinander da zu sein und einander zu lieben. So geben wir der Welt ein Zeugnis, bei dem sie sagen: Wie gibt es denn so etwas? Jung und alt, reich und arm, hochgebildet und weniger gebildet – und das alles zusammen?
Das ist Ausdruck von Gottes Gnade im Leben einer Gemeinde.
Israel war einst das Volk Gottes, doch sie waren untereinander zerstritten. Sie beuteten einander aus und fraßen sich satt an dem, was eigentlich dem anderen gehörte. All das führt zu nichts, wie uns Jesaja hier sagt. Sie bleiben hungrig, sie werden nicht satt, denn Gott lässt sich nicht spotten.
So endet auch dieser Abschnitt mit dem Refrain: Bei all dem lässt sein Zorn nicht nach, seine Hand ist noch ausgereckt.
Vierte Anklage: Ungerechte Gesetze und das Gericht über die Führenden
Und das bringt uns schließlich zum letzten Abschnitt, zu den ersten vier Versen von Kapitel zehn – eine letzte Anklage. Sie klingt ein wenig anders als die Anklagen zuvor. Sie beginnt mit einem Wort, das Jesaja in der Vergangenheit in Kapitel 5 sechsmal in seiner Ansprache an das Volk Juda selbst gebraucht hat.
Jesaja spricht hier: „Weh denen, die unrechte Gesetze machen, und den Schreibern, die unrechtes Urteil schreiben, um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der Elenden in meinem Volk, dass die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute werden. Was wollt ihr tun am Tag der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr eure Herrlichkeit lassen? Wer sich nicht unter die Gefangenen bückt, wird unter den Erschlagenen fallen. Bei alldem lässt sein Zorn nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt.“
Ich habe zu Beginn gesagt, dass Jesaja seine Worte zum Volk Juda sprach, aber wir haben in den ersten drei Abschnitten gesehen, dass er über Israel spricht. Und ich kann mir vorstellen, wie die Menschen in Juda die Worte von Jesaja hören – diese Anklagen gegen Israel, dieses Brudervolk, das sich vom Südreich Juda losgesagt hat und das sich sogar zusammenrottet: Ephraim und Manasse gegen Juda.
Die Menschen in Juda sagten: Recht so, sie haben den Zorn Gottes verdient. Wir sehen ihre Sünden und verstehen, dass Gott Recht hat. Vielleicht können wir das nachvollziehen. Vielleicht geht es uns auch manchmal so, dass wir uns eins machen können mit Gottes Zorn, dass wir in gewisser Weise einen heiligen Zorn bekommen.
Wenn wir hören, wie gotteslästerlich in manchen Institutionen über Gott gesprochen wird, die sich Kirchen nennen, aber diesen Namen nicht verdienen. Ich weiß, wie in mir manchmal ein Zorn entsteht, wenn ich erlebe, mit welchem Hochmut, mit welchem Stolz Kirchen und Gemeinden das Wort Gottes verdrehen und meinen, wir wüssten es besser als Gott.
„Ja, das steht ja zwar so in der Bibel, aber damals wussten die Menschen ja noch nicht, und wir sind ja heute.“ Der heilige Gott hat das Wort gegeben, er weiß alles und er weiß alles besser als wir. Da kommt in mir etwas hoch.
Und wenn ich dann noch sehe, wie Menschen sagen: „Wie kannst du über den Zorn Gottes predigen? Aufgeklärte Menschen im 21. Jahrhundert – wer glaubt denn noch an Gericht und an Hölle?“ Und da wird diesen Menschen ein schöner Klaps auf die Schulter gegeben: „Komm, du bist gar nicht so schlecht, lass dir das nicht einreden, geh einfach weiter, mach weiter so, bist ein guter Typ, alles wird gut, Gott hat einen großartigen Plan für dein Leben, Halleluja.“
Wisst ihr nicht, dass ihr diese Menschen direkt in die Hölle schickt? Direkt! Ohne Buße ist der Plan Gottes kein guter Plan. Und da merke ich, wie ich innerlich zornig werde. Ich kann mir vorstellen, Gott geht es da nicht anders.
Wir alle kennen andere Bereiche, in denen wir zornig werden, wenn wir Böses sehen in dieser Welt, wenn wir von Terrorattacken lesen, wenn wir von schlimmen Dingen hören.
Letzte Woche, als ich in den USA war, wurde ich nochmal konfrontiert mit Gesetzesvorschlägen im Staat New York, wo jetzt vorgeschlagen wird, dass Kinder auch noch nach der Geburt abgetrieben werden können. Unvorstellbar!
Wenn die Abtreibung im Mutterleib nicht funktioniert hat, dann kann man sie quasi bei der Geburt noch töten. Verrückt! Wo sind wir da gelandet?
Ich kann mir vorstellen, wenn wir so manches hören, was in dieser Welt geschieht, dass in uns ein Zorn hochkommt. Und ich kann mir vorstellen, wenn du manches in deinem persönlichen Leben, an deinem Arbeitsplatz erlebst und Ungerechtigkeit erfährst, wo Menschen einfach über dich hinweggehen, dich behandeln wie Dreck, dass in dir ein gewisser Zorn wächst.
Kennen wir das nicht alle? Ist Zorn eine Emotion, die uns fremd ist? Gott ist zornig? Nein, Gott ist keine Maschine, emotionslos. Gott ist ein Gott der Emotionen. Er liebt, er freut sich, er trauert, ja, und er wird zornig.
Wir sind in Gottes Abbild geschaffen, und deswegen reflektieren wir auch in unseren Emotionen die Emotionen unseres guten Gottes. Wir sind gefallen, und deswegen funktionieren unsere Emotionen nicht immer richtig. Wir kennen auch einen blinden Zorn, einen falschen Zorn.
Wir kennen Dinge, die nicht in Ordnung sind in unseren Emotionen, aber Gottes Emotionen funktionieren perfekt. Gottes Zorn ist immer gerechtfertigt. Gott wird sich nicht eines Tages irgendwann schämen und sagen: „Uh, da war ich zornig, tut mir leid.“
Nein, sein Zorn ist heilig und gerecht. Sein Zorn ist kein blinder Zorn, sondern ein sehr gut informierter Zorn, und er ist immer angemessen. Aber vor allem geht sein Zorn einher mit viel Geduld, mit vielen vorherigen Warnungen.
Das ist doch das, was Sie hier sehen: Israel wird gewarnt, und dann kommt ein erstes Gericht. Gott sagt: „Mein Zorn ist noch nicht vorüber, meine Hand ist noch ausgereckt.“ Und es ist doch nichts anderes als ein Ruf zur Umkehr. Ein Ruf kommt: Hört auf damit!
Aber Israel hat nicht aufgehört. Israel ist immer weitergegangen. Es hat die Warnung nicht gehört, und so wurde Israel noch zu Lebzeiten Jesajas aus seinem Land vertrieben und unter die Völker zerstreut. Die zehn Stämme gibt es in dieser Form heute nicht mehr.
Das Volk Juda hört diese Anklagen, und ich frage mich, ob das Volk Juda wahrgenommen hat, was in dieser letzten Strophe passiert ist. Hier spricht Gott immer noch Unrecht an. Und dann ist hier schon in Vers 2 die Rede davon, dass es irgendwie Leiter gibt, die ungerechte Gesetze machen und ungerechte Urteile schreiben über die Elenden in meinem Volk. Und jeder Jude sagt: „Gott ist Volk, das sind aber wir.“
Und in Vers 3 spricht Jesaja, der wohlgemerkt zu Juda spricht, über Israel und wendet sich plötzlich direkt an seine Zuhörer. Er spricht zu seinen Zuhörern: „Was wollt ihr tun am Tag der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen?“
Juda wird konfrontiert, doch Juda hat diese Warnung nicht gehört. Das, was dem Nordreich Israel geschah, hätte dem Südreich Juda eine Warnung sein sollen. Ihr seid auch nicht viel besser, ihr seid auch stolz, voller Hochmut, auch eure Leiter sind nicht immer gut, und auch ihr folgt ihnen oft in die Bosheit, in das Böse. Auch ihr tut Unrecht.
Und Gott warnt und sagt: „Ich bin noch nicht fertig mit meinem Zorn.“ Aber auch Juda kehrte nicht um. Gut 120 Jahre nachdem das Nordreich Israel von den Assyrern besiegt wurde, kamen die Babylonier und zogen gegen das Südreich Juda. Juda wurde in drei Angriffswellen vernichtend geschlagen und ins babylonische Exil gebracht.
Denn das Volk hat ja nicht gehört.
Bedeutung für uns heute: Gottes Zorn und unser Schutz
Nun, was hat das alles mit uns zu tun? Warum, meint ihr, hat Gott uns diese Dinge überliefert? Warum lässt Gott diese Worte erklingen? Was wollt ihr tun am Tag der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr um Hilfe fliehen? Oder zu wem wollt ihr fliehen, um Hilfe zu erhalten?
Glaubt ihr, dass wir viel besser sind? Glaubt ihr, dass wir den Zorn Gottes nicht zu fürchten haben? Hätten nicht auch wir Gottes Gericht verdient? Sind nicht unsere Herzen auch so oft stolz? Erheben wir uns nicht immer wieder über Gott? Wir wissen um seine guten Gebote, aber wir gehen unsere eigenen Wege, weil wir irgendwie denken, selbst besser zu wissen, was gut und richtig ist.
Vergessen wir nicht auch viel zu oft die Züchtigung, die von Gott kommt, und meinen: „Ach, da probieren wir es einfach noch mal“? Kennen wir nicht auch Egoismus und Bosheit? Hat nicht der Streit in unserem Herzen noch viel zu viel Platz? Gott hat uns geschaffen, damit wir zum Lobpreis seiner Herrlichkeit leben. Aber wir leben so oft für uns selbst.
Ich glaube, die Fragen, die uns hier überliefert werden, sind Fragen für uns: Was wollt ihr tun am Tag der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen, um Hilfe zu erhalten? Denn wir haben gehört: Gottes Zorn ist noch nicht erschöpft. Also, wohin wollen wir fliehen? Bei wem können wir Hilfe finden?
Ihr Lieben, in seiner großen Geduld, Barmherzigkeit und Liebe warnt uns der Herr nicht nur vor seinem kommenden Zorn und gibt uns Beispiele für das kommende Gericht. In seiner großen Liebe und Barmherzigkeit sendet der Herr uns einen Ausweg. Jesaja durfte prophetisch schon auf das Kommen dieses Heilands schauen, der Frieden bringt und den Zorn Gottes wegnimmt.
Das waren die Worte, die Jesaja unmittelbar vor unserem Predigttext verkündete: von diesem Wunderrat, Gottheld, Ewigvater, Friedefürst, der ein Friedensreich bringen würde. Und wir wissen, wer dieses Kind ist, das geboren wird, dieser Sohn, der uns gegeben wird. Es ist der Sohn Jesus Christus, der gut siebenhundert Jahre nach der Ankündigung von Jesaja geboren wurde.
Denn er ist gekommen, um uns vor dem verdienten Gericht Gottes zu retten. Er kam, vom Vater gesandt, um Gottes gerechten Zorn auf sich zu nehmen und ihn zu tilgen.
Hoffnung durch das Opfer Jesu Christi
Lassen wir uns lesen, was Paulus im Römerbrief über diesen Sohn und sein Werk schreibt. Im Römerbrief, Kapitel 5, ab Vers 6, finden wir wunderbare Worte, die uns Hoffnung geben.
Denn Christus ist schon zu der Zeit, als wir noch schwach waren, für uns Gottlose gestorben. Nun stirbt kaum jemand um eines gerechten Willen; um des guten Willen wagt er vielleicht sein Leben. Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
Um wie viel mehr werden wir nun durch ihn bewahrt werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind. Verstehst du, wie groß Gottes Liebe ist? Dass Gott der Vater und Gott der Sohn gemeinsam einen Plan gefasst haben, damit Gottes gerechter Zorn kommen kann und wir doch gerettet werden.
Denn eins ist klar: Wir alle sehnen uns danach, dass Gott gerecht richtet. Wann immer wir Böses in dieser Welt sehen, schreit etwas in uns nach Gerechtigkeit. Wir wollen nicht, dass diese Welt ungerecht bleibt. Wir wollen keinen Gott, der sagt: „Ach, dann lass die mal die neugeborenen Kinder abtreiben, Schwamm drüber.“ So einen Gott will ich nicht, so einen Gott willst du auch nicht, und so einen Gott gibt es auch nicht.
Unser Gott ist ein gerechter Richter, und sein Zorn kommt über alles Unrecht. Aber in seiner großen Liebe sendet dieser Gott seinen eingeborenen Sohn in diese Welt, damit er sein Leben gibt. Damit Gottes Zorn auf ihn geladen werden kann, so dass jeder, der auf ihn vertraut und im Glauben zu ihm flieht, nicht den Zorn Gottes abbekommt, sondern gerettet wird hin zu einem ewigen Leben im Friedensreich Gottes.
So groß ist die Liebe des Vaters, so groß ist die Liebe Jesu Christi für uns, dass er bereit war, diesen Plan auszuführen. Er war bereit, sich zu erniedrigen, aus der Herrlichkeit des Vaters zu uns Menschen zu kommen. Er ließ sich verspotten und verachten, nahm unverdienten, ungerechten, blinden Zorn von Menschen auf sich und ließ sich von Menschen an ein Kreuz nageln.
Und er wusste, als er dort am Kreuz hing: „Ich hänge hier nicht wegen der Menschen, ich hänge hier für die Menschen. Ich hänge hier, weil ich mit Gott, dem Vater, den Plan gefasst habe, dass ich den Zorn Gottes auf mich nehme.“
Um das zu zeigen, ließ Gott es mitten am Tag drei Stunden lang finster werden. Der Zorn Gottes wurde über Jesus ausgeschüttet. Der ewige Sohn Gottes, der in inniger Gemeinschaft mit dem Vater gelebt hat – von Ewigkeit bis in alle Ewigkeit – erlebte in diesem Moment das Ende dieser innigen Gemeinschaft. Denn die Liebe Gottes, die Liebe seines Vaters, wurde von ihm genommen.
Er konnte nicht mehr rufen: „Lieber Vater“, sondern nur noch: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ So zeigt sich die Liebe Gottes, indem er seinen Sohn gibt, damit er den Zorn auf sich nimmt, den du und ich verdient hätten.
Wohin wollen wir fliehen am Tag der Heimsuchung und des Unheils? Lasst uns zu ihm fliehen! Nur bei ihm können wir sicher sein, nur bei ihm können wir geborgen sein. Denn er nimmt den Zorn auf sich, und jeder, der zu ihm flieht, ist geschützt, wenn der Zorn Gottes kommt.
Auftrag und Ermutigung zum Zeugnis
Wenn wir das wissen und diese warnenden Worte hören, wie können wir dann hinausgehen in diese Welt und den Menschen vorenthalten, dass es einen einzigen Rettungsort gibt? Wie können wir so tun, als wären die Menschen in Ordnung und es drohe ihnen nichts, wenn wir doch wissen, was Gott uns hier ankündigt?
Sein Zorn kommt gewiss. Lasst uns Menschen in diesen Schutzraum hineinrufen, hinein zu Jesus Christus.
Und wenn du das selbst noch nicht getan hast, flieh zu ihm. Wende dich ab von falschem Stolz, von deinen sündigen Abwegen, von aller Bosheit und Ungerechtigkeit. Vertraue dich ihm an – immer und immer wieder. Flieh zu ihm, komm zu Jesus und bleib bei ihm.
Denn wisst: Gottes Zorn ist real, aber Gottes Zorn hat ein Ende. Das ist die großartige Nachricht, die wir auch in der Bibel immer wieder finden. Der Zorn Gottes bleibt nicht für ewig, aber seine Liebe bleibt für alle Ewigkeit.
Lasst uns zu ihm fliehen, bei ihm bleiben und eines Tages sein Friedensreich genießen.
Schlussgebet
Ich bete mit uns. Himmlischer Vater, danke, dass du uns nicht unwissend lässt. Danke, dass du uns auch durch diesen schwierigen Text warnst.
Herr, du weißt, wo jeder von uns steht. Du kennst unser Leben, du kennst unsere Gedanken. Du weißt, wer hier unter uns noch seine eigenen Wege geht. Du weißt, wo wir dem Stolz Raum geben und wo wir auf Abwegen sind. Du weißt, wo Böses in unseren Herzen ist und wo wir ungerecht sind.
Ja, gerade deshalb sendest du deinen Sohn. Gerade deshalb hast du deinen Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt. Ich bete, dass jeder von uns sich abwendet von allen falschen Wegen und zu ihm flieht.
Hilf uns, ihm mehr zu vertrauen als den Lügen des Satans und den Versuchungen der Sünde. Hilf uns zu erkennen, dass deine Liebe so unfassbar groß ist. Hilf uns, mit dir zu leben, für dich zu leben hier und dann für alle Ewigkeit.