Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 190: Die Pflicht zur Versöhnung.
Geistliche Auslegung des Gebots „Du sollst nicht töten“
Wir sind in der Bergpredigt, und zwar bei Gottes autoritativer Auslegung zu dem Gebot „Du sollst nicht töten“.
Wir wissen inzwischen, wie Gläubige mit dem Gesetz Gottes umgehen sollen. Sie sollen es geistlich verstehen. Das heißt, sie sollen ein Gesetz nicht als Grenze verstehen, bis zu der sie gehen dürfen, sondern vielmehr der dahinterstehenden falschen Motivation nachspüren. Wo beginnt die dem Verbot zugrundeliegende Sünde in meinem Herzen? Das ist die Frage.
Wenn Gott also gegen Mord ist, dann ist er ebenso gegen den Zorn, der den Mord hervorbringt. Es reicht ihm nicht, dass ich ein Leben lang nie jemanden getötet habe. Er möchte, dass ich jemand werde, der Leben gibt, nicht Leben nimmt; jemand, der Beziehungen baut und in Ordnung bringt.
Wenn ich begreife, dass Gott den ungerechtfertigten Zorn hasst, mit dem ich manchmal das Miteinander belaste, dann muss dieses Wissen meine Prioritäten im Blick auf Beziehungen ganz grundlegend beeinflussen. Darauf kommt der Herr Jesus jetzt zu sprechen.
Matthäus 5,23-24:
„Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh vorher hin, versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und bring deine Gabe dar.“
Das ist einer der Verse, die man kaum glauben mag. Da zieht ein Israelit nach Jerusalem, geht in den Tempel, hat ein Opfer dabei – sagen wir mal eine Ziege. Er stellt sich also an, um seine Ziege einem Priester zu geben, und während er noch da steht, fällt ihm ein, dass da noch eine Sache mit seinem Bruder offen ist, allgemein ein Mitisraelit.
Es fällt ihm ein, dass da noch eine Sache offen ist zwischen ihm und einem anderen, eine Sache, die er zu verantworten hat, ein handfester Streit, eine Sache, bei der er eigentlich Versöhnung suchen sollte. Das fällt ihm ein.
Was soll er jetzt tun? Was ist wichtiger: erst das Opfer bringen oder erst die Versöhnung suchen? Er steht doch schon im Tempel, hat also den ganzen Weg und die ganze Mühe schon hinter sich.
Und Jesus ist eindeutig: „Lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh vorher hin, versöhne dich mit deinem Bruder.“ Erst die Versöhnung, dann die Anbetung.
Gott möchte unsere Gaben, aber er will noch mehr, dass wir in Frieden mit unseren Glaubensgeschwistern leben.
Noch einmal Matthäus 5,23-24:
„Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh vorher hin, versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und bring deine Gabe dar.“
Die Anwendung dieses Prinzips ist nicht kompliziert. Bevor ich mich daran mache, Gott zu beschenken, soll ich sicherstellen, dass alle meine anderen Beziehungen zum Menschen in Ordnung sind.
Da gibt es sicherlich eine Grenze. Paulus wird später formulieren: „Wenn möglich, so viel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden.“ Die Qualität einer Beziehung liegt nicht allein in meiner Hand, deshalb diese Einschränkung „wenn möglich an euch ist“. Aber bis dahin, bis da, wo meine Möglichkeiten zu Ende sind, soll ich mich investieren.
Es geht also nicht um die Frage, ob ich Lust oder Zeit habe, um Beziehungen wieder in Ordnung zu bringen. Es geht darum, dass Gott von mir keine Gaben haben möchte, solange ich nicht alles in meiner Macht Stehende getan habe, um eine Beziehung, die ich mit meiner bösen Art angeknackst habe, wieder in Ordnung zu bringen.
Und wer sich jetzt überlegt, was wir denn Gott im Neuen Bund an Gaben oder Opfern bringen, hier mal eine nicht umfassende Liste: Da gibt es das Gebet, die Musik, die Moderation im Gottesdienst, eine Predigt, eine Spende, eine missionarische Aktion, Auf- und Abbau oder Putzdienste und so weiter.
Unser ganzes Leben soll ein Opfer sein.
Römer 12,1:
„Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, gottwohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist.“
Alles, was ich mit meinem Körper tun kann, soll ein heiliges, gottwohlgefälliges Opfer sein. Mein Leben ist ein Gottesdienst.
Der Herr Jesus macht deutlich, dass Gott mein Leben als Opfer nur annehmen möchte, wenn ich seine Liebe zum Menschen teile. Wenn es mir ein Herzensanliegen ist, versöhnt zu leben. Wenn ich bereit bin, Verantwortung für mein Fehlverhalten zu übernehmen, hinzugehen und die Dinge zu klären, die ich falsch gemacht habe.
Das ist die eine Sache.
Nun zur zweiten: Schiebe Versöhnung nicht auf. Versöhnung ist eine ganz dringende Angelegenheit. Nutze jede Chance dazu, damit es nicht zu spät ist.
Das sagt Jesus mit dem nächsten Vergleich.
Matthäus 5,25-26:
„Komm deinem Gegner schnell entgegen, während du mit ihm auf dem Weg bist, damit nicht etwa der Gegner dich dem Richter überliefert und der Richter dem Diener und du ins Gefängnis geworfen wirst. Wahrlich, ich sage dir, du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch die letzte Münze bezahlt hast.“
Das Beispiel ist schnell erklärt: Da sind zwei auf dem Weg zu einem Richter. Der eine hat gegen den anderen eine gerechtfertigte Anklage. Und was Jesus jetzt sagen will, ist dies: Für eine versöhnliche Lösung bleibt nur die Zeit auf dem Weg zum Richter.
Erst einmal dort angekommen mahlen die Mühlen der Justiz, und es ist zu spät.
Schiebe Versöhnung nicht auf, nutze jede Gelegenheit, sei da absolut hinterher!
Und im Hintergrund steht ja immer noch das Gebot „Du sollst nicht töten“. Es geht Jesus immer noch um Zorn und darum, was Zorn alles an Schaden anrichtet.
Kennen wir nicht alle solche Situationen, in denen wir uns provoziert fühlen, zornig werden? Dann tun wir im Zorn etwas wirklich Falsches, bereuen es vielleicht ein wenig, aber wir zögern. Wir zögern, hinzugehen und die Sache wieder in Ordnung zu bringen.
Warum zögern wir? Na ja, ein bisschen fühlen wir uns im Recht, ein bisschen schämen wir uns über uns selbst, und ein bisschen sind wir einfach nur dumm.
Wenn es darum geht, Sünde wieder in Ordnung zu bringen, dann möchte der Herr Jesus uns hier auf zweierlei Weise herausfordern.
Erstens macht er deutlich, dass Gott unseren Einsatz für sein Reich nicht will, solange wir seine Liebe zum Menschen nicht teilen. Wenn Gott Versöhnung so wichtig ist, dass er dafür am Kreuz stirbt, um sich mit uns zu versöhnen, dann dürfen wir nicht glauben, dass ihm ein Mangel an Versöhnungsbereitschaft egal wäre.
Zweitens weist er darauf hin, dass jede Sünde unweigerlich Konsequenzen nach sich zieht. Es ist einfach nur klug, nicht darauf zu warten, dass wir von Menschen oder von Gott für unsere Sünde abgestraft werden, wenn es doch die Möglichkeit gibt, Buße zu tun und sich zu versöhnen.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, ob es Beziehungen in deinem Leben gibt, die nur darauf warten, dass du den ersten Schritt Richtung Versöhnung gehst.
Das war's für heute. Vergiss nicht, für Politiker zu beten. Man kann so leicht über sie lästern, ohne viel für sie zu flehen.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
Praktische Anwendung des Versöhnungsgebots
Noch einmal Matthäus 5,23-24:
Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar stehen. Geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm zurück und bring deine Gabe dar.
Die Anwendung dieses Prinzips ist nicht kompliziert. Bevor ich mich daran mache, Gott zu beschenken, soll ich sicherstellen, dass alle meine anderen Beziehungen zu Menschen in Ordnung sind.
Dabei gibt es sicherlich eine Grenze. Paulus wird später formulieren: „Wenn möglich, lebt mit allen Menschen in Frieden.“ Die Qualität einer Beziehung liegt nicht allein in meiner Hand, deshalb die Einschränkung: „wenn möglich, an euch ist“. Bis dahin, also bis zu dem Punkt, an dem meine Möglichkeiten enden, soll ich mich investieren.
Es geht also nicht um die Frage, ob ich Lust oder Zeit habe, um Beziehungen wieder in Ordnung zu bringen. Es geht darum, dass Gott von mir keine Gaben haben möchte, solange ich nicht alles in meiner Macht Stehende getan habe, um eine Beziehung, die ich durch meine böse Art beschädigt habe, wieder zu klären.
Das Leben als Gottesdienst und Opfer
Wer sich nun fragt, welche Gaben oder Opfer wir Gott im Neuen Bund bringen können, hier eine nicht vollständige Liste: Gebet, Musik, Moderation im Gottesdienst, Predigt, Spenden, missionarische Aktionen, Auf- und Abbau oder Putzdienste und vieles mehr.
Unser ganzes Leben soll ein Opfer sein. In Römer 12,1 heißt es: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, gottwohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist.“
Alles, was ich mit meinem Körper tun kann, soll ein heiliges, gottwohlgefälliges Opfer sein. Mein Leben ist ein Gottesdienst. Der Herr Jesus macht deutlich, dass Gott mein Leben als Opfer nur annehmen möchte, wenn ich seine Liebe zum Menschen teile.
Es soll mir ein Herzensanliegen sein, versöhnt zu leben. Wenn ich bereit bin, Verantwortung für mein Fehlverhalten zu übernehmen, hinzugehen und die Dinge zu klären, die ich falsch gemacht habe. Das ist die eine Sache.
Dringlichkeit der Versöhnung
Nun zur zweiten Schiebe: Versöhnung nicht auf.
Versöhnung ist eine ganz dringende Angelegenheit. Nutze jede Chance dazu, damit es nicht zu spät ist. Das sagt Jesus mit dem nächsten Vergleich in Matthäus 5,25-26:
Komm deinem Gegner schnell entgegen, während du mit ihm auf dem Weg bist. So verhinderst du, dass der Gegner dich dem Richter überliefert, der dich dann dem Diener übergibt und du ins Gefängnis geworfen wirst. Wahrlich, ich sage dir, du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch die letzte Münze bezahlt hast.
Das Beispiel ist schnell erklärt: Zwei Menschen sind auf dem Weg zu einem Richter. Der eine hat gegen den anderen eine gerechtfertigte Anklage. Was Jesus damit sagen will, ist Folgendes: Für eine versöhnliche Lösung bleibt nur die Zeit auf dem Weg zum Richter. Erst einmal dort angekommen, mahlen die Mühlen der Justiz, und es ist zu spät.
Schiebe Versöhnung nicht auf. Nutze jede Gelegenheit und sei da absolut konsequent!
Zorn, Versöhnung und persönliche Verantwortung
Im Hintergrund steht nach wie vor das Gebot: Du sollst nicht töten. Jesus spricht weiterhin über den Zorn und darüber, welchen Schaden er anrichten kann.
Kennen wir nicht alle solche Situationen, in denen wir uns provoziert fühlen und zornig werden? Im Zorn tun wir dann etwas wirklich Falsches. Vielleicht bereuen wir es ein wenig, doch wir zögern. Wir zögern, hinzugehen und die Sache wieder in Ordnung zu bringen.
Warum zögern wir? Ein bisschen fühlen wir uns im Recht, ein bisschen schämen wir uns über uns selbst und ein bisschen sind wir einfach nur dumm. Wenn es darum geht, Sünde wieder in Ordnung zu bringen, möchte der Herr Jesus uns hier auf zweierlei Weise herausfordern.
Erstens macht er deutlich, dass Gott unseren Einsatz für sein Reich nicht will, solange wir seine Liebe zum Menschen nicht teilen. Wenn Gott Versöhnung so wichtig ist, dass er dafür am Kreuz stirbt, um sich mit uns zu versöhnen, dürfen wir nicht glauben, dass ihm ein Mangel an Versöhnungsbereitschaft egal wäre.
Zweitens weist er darauf hin, dass jede Sünde unweigerlich Konsequenzen nach sich zieht. Es ist einfach klug, nicht darauf zu warten, dass wir von Menschen oder von Gott für unsere Sünde abgestraft werden, wenn es doch die Möglichkeit gibt, Buße zu tun und sich zu versöhnen.
Einladung zur persönlichen Reflexion
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, ob es Beziehungen in deinem Leben gibt, die nur darauf warten, dass du den ersten Schritt in Richtung Versöhnung machst.
Das war es für heute. Vergiss nicht, für Politiker zu beten. Es ist leicht, über sie zu lästern, doch oft fehlt es daran, für sie zu flehen.
Der Herr segne dich, lass seine Gnade erfahren und lebe in seinem Frieden. Amen.
