
Herzlich willkommen zum Wortreich-Podcast. Ich bin Jojo, und ich bin Markus. Gemeinsam sprechen, diskutieren und philosophieren wir über christliche Themen, die dich heute beschäftigen.
Viel Freude beim Zuhören der heutigen Folge!
In der letzten Woche haben wir darüber gesprochen, Markus, welche Bibelübersetzungen es gibt, welche eher wortgetreu sind und welche eher sinngemäß. Wir haben auch darüber gesprochen, was wir als Christen lesen sollten und in welchen unterschiedlichen Situationen wir uns befinden.
Außerdem haben wir kurz angeschnitten, welche Funde es überhaupt gibt und dass es glaubwürdig ist, dass wir heute relativ nah an den Originaltexten von vor 2000 Jahren sind. Dabei stellt sich die große und sehr diskutierte Frage – besonders im Umgang mit Kritikern der Bibel, vor allem aus dem liberalen Lager: Wie glaubwürdig ist eigentlich die Bibel, die wir heutzutage haben?
Wir haben bereits festgestellt, dass es viele Ansätze gibt, über die man sprechen kann. Du hast schon Seminare und Sessions zu diesem Thema gehalten, und ich habe mich im Studium intensiv damit auseinandergesetzt – auch schon davor.
Was können wir also grundsätzlich sagen? Ist die Bibel glaubwürdig, oder eher nicht? Ich glaube, diese Frage ist wirklich grundlegend und betrifft nicht nur den Einstieg, wenn man sich mit Menschen auseinandersetzt, die die Bibel wissenschaftlich hinterfragen oder bibelkritisch sind.
Ich denke, jeder Christ kommt irgendwann an den Punkt, an dem er sich fragt: Bilde ich mir das alles nur ein? Ich richte mein ganzes Leben nach einem Buch aus, ich lebe vieles anders oder denke anders als mein Umfeld und die heutige Welt. Ist das nicht verrückt und krass? Habe ich mir das alles nur eingebildet?
Das ist eine ganz essenzielle und wichtige Frage, die man sich stellen muss. Und irgendwann stellt man sie sich – dann kommen oft auch Zweifel. Für solche Momente hilft es tatsächlich, zu hören, dass die Bibel glaubwürdig ist. Sie ist viel glaubwürdiger als vieles andere in unserer Welt, was uns als Gesetz oder Wahrheit verkauft wird.
Wir lesen zum Beispiel im Deutschunterricht oder in Geschichtsbüchern über Homer, Elias oder Schriften von Archimedes. Dabei haben wir keine Zweifel daran, dass diese Texte genauso geschrieben wurden und echt sind. Doch wenn man genauer nachfragt, stellt man fest, dass es viel, viel weniger Originaltexte von diesen antiken Schriften gibt als von der Bibel.
Es tut gut, einfach mal ein bisschen darüber zu hören, warum die Bibel glaubwürdig ist.
Ganz genau. Ich würde sagen, wir fangen erst einmal damit an, was die Bibel über sich selbst sagt und wie glaubwürdig sie ist. Das mag für den einen oder anderen vielleicht ein bisschen komisch sein – Hä, wieso kann die Bibel sich denn selbst authentifizieren? Aber es ist ein ganz einfaches Prinzip.
Wie bekommt etwas Authentizität? Durch etwas Höheres. Ich nehme mal ein ganz anderes Beispiel: Wenn man zum Beispiel schwört, dann schwört man auf etwas Höheres. Auch die Glaubwürdigkeit setzt man auf etwas, das höher ist.
Deswegen sagt Gott auch: „Ich schwöre bei mir selbst“, weil er der Höchste ist, das Höchste, was es gibt. Insofern: Woher wissen wir, dass die Bibel glaubwürdig ist? Nicht, indem Professor XY das sagt, sondern indem die höchste Autorität das selbst über die Bibel sagt.
Deshalb müssen wir hier die Bibel selbst erst einmal sprechen lassen. Was sagt die Bibel über sich selbst? Sie sagt einiges.
Ein ganz bekannter Vers steht im zweiten Timotheusbrief, Kapitel 3, Vers 16. Ich lese einfach mal vor: „Die ganze Schrift ist von Gottes Geist gegeben und von ihm erfüllt. Ihr Nutzen ist entsprechend: Sie lehrt uns, die Wahrheit zu erkunden, überführt uns von Sünde, bringt uns auf den richtigen Weg und erzieht uns zu einem Leben, wie es Gott gefällt.“
Ich finde, das ist ganz krass und elementar: Die ganze Schrift ist von Gottes Geist eingegeben. Das heißt, wir wissen, die Bibel ist aufgeschrieben worden von Menschen. Diese 66 Bücher der Bibel sind von etwa 40 Menschen verfasst worden. Manche haben mehrere Bücher geschrieben, wie zum Beispiel Paulus, der sehr viel schreibt.
Aber bei allen sagt die Bibel selbst von sich: Die ganze Schrift ist von Gottes Geist eingegeben. Es ist also Gott selbst, der spricht. Gott sagt es dem Propheten, zum Beispiel im Alten Testament: „Sage das meinem Volk Israel.“ Und der Prophet sagt es weiter und schreibt es danach auf.
Manchmal sagt Gott im Alten Testament auch wortwörtlich: „Schreib das jetzt auf“, so wie es Mose gesagt wurde: „Schreib das auf.“ Das ist ganz klar. Die Bibel sagt von sich selbst, dass nicht Menschen sich das ausgedacht haben, sondern jedes Wort vom Geist Gottes gekommen ist.
An der Stelle steht auch, dass das Wort „Geist“ gehaucht wird. Das ist auch ganz spannend. Es ist vom Geist eingegeben. Die Leute haben das selbst geschrieben – zum Beispiel hat Jesaja sich hingesetzt und das aufgeschrieben.
Aber es ist nicht so, dass Jesaja einfach nur schöne Prophetien aufgeschrieben hat, die sich dann zufälligerweise erfüllen. Nein, der Heilige Geist hat durch die Person gewirkt. Ganz genauso, wie der Heilige Geist auch heute noch durch Menschen wirkt.
Wenn ich zu jemandem gehe und ihm etwas sage, das voll in sein Leben hinein spricht, dann hat der Heilige Geist genauso mich gebraucht – also Geist eingehaucht.
Und ich finde, man merkt es auch. Wenn ich die Bibel lese, dann ist für mich klar: Hier ist ein Autor. Die Bibel ist so kohärent und stimmig, das könnte gar nicht anders sein.
Denn die Menschen, die die Bibel aufgeschrieben haben, sind absolut unterschiedlich. Mose war im Prinzip ein Prinz, aber er war auch manchmal nur ein Schafhirte.
Dann haben wir Priester, die Bücher geschrieben haben, wie Esra. Wir haben Propheten, die teilweise einfache Berufe hatten, zum Beispiel auch nur Schafhirten.
Im Neuen Testament haben wir einen Pharisäer, einen gelernten Paulus, aber auch einen einfachen Fischer wie Petrus, der einen Brief schreibt.
Oder einen einfachen Zimmermann wie wahrscheinlich Jakobus, der vermutlich den gleichen Beruf von seinem Vater gelernt hat wie Jesus – Jakobus war ja ein Bruder von Jesus.
Diese Menschen, die von ihrer Bildung und Herkunft völlig unterschiedlich sind, schreiben eine ganz klare Botschaft Gottes auf.
Wenn ich das im Zusammenhang lese, sehe ich immer wieder: Ah, das kenne ich doch, das habe ich doch schon gelesen. Das ist im Alten Testament so.
Nicht nur, dass die Leute sich zitieren, sondern ich erkenne ein ganz klares Anliegen Gottes. Ich sehe auch einfach eine Einheit in der Bibel.
Das ist absolut ein ganz, ganz starkes Argument.
Wenn wir uns anschauen, in welchem Zeitraum die Bibel geschrieben wurde, dann sehen wir Folgendes: Abraham lebte ungefähr um 2000 vor Christus, Mose etwa um 1500 vor Christus, David ungefähr um 1000 vor Christus. Danach geht es weiter bis zum letzten Buch des Alten Testaments, Malachi, das jüngste Buch, etwa um 430 vor Christus.
Dann gibt es eine Lücke von etwa 430 Jahren, in der sozusagen Schweigen herrschte. Danach beginnt die Zeit Jesu. Innerhalb von ungefähr 60 Jahren entstand dann das Neue Testament, und zwar von etwa 30 bis 90 nach Christus.
Das bedeutet, die Bibel wurde über eine Zeitspanne von etwa 2000 Jahren von 40 verschiedenen Autoren geschrieben. Das ist schon beeindruckend, wenn man bedenkt, wie unterschiedlich eine einzelne Person sich im Laufe der Zeit verändern würde, wie verschieden kulturelle Einflüsse sein können und wie unterschiedlich vierzig verschiedene Personen zu einem bestimmten Zeitpunkt schreiben würden.
Man stelle sich vor, vierzig verschiedene Pastoren würden über dasselbe Thema schreiben oder einen Roman verfassen. Das ist kaum vorstellbar. Manche Autoren schreiben zwar gemeinsam an einem Roman, aber sie tun dies zur gleichen Zeit und stimmen sich ab. Aber stell dir vor, jemand hätte einen Roman um das Jahr Null begonnen, ein anderer hätte nach 500 Jahren daran weitergeschrieben, ein weiterer nach 1000 Jahren, und jetzt würde jemand weiterschreiben. Das würde überhaupt nicht zusammenpassen.
Und genau das ist das Bemerkenswerte an der Bibel: Trotz dieser langen Zeitspanne und der vielen verschiedenen Autoren ist sie erstaunlich einheitlich. Sowohl im Alten als auch im Neuen Testament erkennt man Linien, die sich zwar verändern und an kulturelle Gegebenheiten anpassen, aber im Wesentlichen gleich bleiben.
Früher im Alten Testament musste geopfert werden, und diese Opfer deuteten auf Jesus hin. Jesus wurde geopfert, und wir müssen nicht mehr selbst opfern, denn Jesus ist das endgültige Opfer für uns Christen. Dennoch sollen wir nun Opfer in Form von Taten für Gott bringen. Die rote Linie hat sich also verändert, bleibt aber im Kern gleich: Es geht immer noch darum, Gott Opfer zu bringen.
Man sieht auch, dass es ein durchgehendes Anliegen gibt. Was ich besonders spannend finde, ist, dass sich bis zum letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, Dinge erfüllen, die von Anfang an begonnen wurden. Dadurch wird Gottes Plan und Absicht deutlich, die Bibel so zusammenzustellen und abzuschließen, dass wir sie in ihrer Gesamtheit haben können.
Viele Themen, die in den ersten Büchern Mose aufgegriffen werden, finden am Ende ihren Abschluss. Das Paket wird wieder zugemacht, der Sack zugeschnürt, sodass man sagen muss: Es ist unmöglich, dass das alles durch Zufall entstanden ist. Es gibt ein Anliegen und einen Autor. Das wird für mich ganz klar aus der Bibel ersichtlich.
Ganz genau.
Ja, wie wird es noch weiter authentifiziert?
Häufig wird in der liberalen Theologie dargestellt, dass Petrus und Paulus total zerstritten waren. Es wird behauptet, sie hätten keine Gemeinsamkeiten gehabt und unterschiedliche Dinge gepredigt.
Das ist jedoch ganz spannend, wenn man in den zweiten Petrusbrief hineinschaut. Dort lesen wir in Kapitel 3, Vers 15: "Und seht die Langmut unseres Herrn als eure Rettung an, wie auch unser geliebter Bruder Paulus euch geschrieben hat, nach der ihm gegebenen Weisheit."
Petrus authentifiziert also die Schriften von Paulus. Es ist nicht so, dass sie gegeneinander waren, sondern sie standen miteinander in Verbindung und unterstützten einander. Petrus wirkte vor allem unter den Judenchristen, während Paulus unter den Heidenchristen tätig war.
Ganz witzig finde ich auch Vers 16, wo Petrus weiter schreibt: "Also Paulus hat das geschrieben, so wie auch in allen Briefen, wo er von diesen Dingen spricht. Darunter ist manches schwer zu verstehen, was die Unwissenden und Ungefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben."
Das zeigt, dass Petrus einige Schriften von Paulus schwer zu verstehen fand. Er war eben auch nur ein einfacher Fischer, während Paulus ein Pharisäer war und die beste Bildung genossen hatte. Trotzdem waren sie sich einig in ihrem Anliegen und kannten denselben Jesus.
Genau, und gerade Petrus, der als der Fels der Gemeinde gilt, authentifiziert hier Paulus, von dem Jesus sagt, dass er sein erwähltes Werkzeug für die Heiden ist. Das ist einfach großartig.
Ja, das ist erst einmal das, was die Bibel darüber aussagt, wie sie sich selbst authentifiziert.
Das kam zum Beispiel in einem Gespräch mit einem Nichtchristen zur Sprache, der etwas kritisch nachfragte. Man sollte solche Aussagen nicht einfach so bringen. Der Gesprächspartner könnte sich denken: „Was seid ihr denn? So ein Schwachsinn.“
Welche Argumente haben wir also für jemanden, der dem Glauben sehr kritisch gegenübersteht? Häufig wird der Glaube der Wissenschaft gegenübergestellt, als wären Wissenschaft und Glaube beziehungsweise die Bibel Gegensätze.
Ich denke aber, gerade die Wissenschaft ist ein unglaubliches Werkzeug, um die Bibel zu entschlüsseln. Sie verleiht ihr letztlich auch Glaubwürdigkeit. Zum Beispiel die Archäologie – das Ausgraben von christlichen Städten – oder auch das Auffinden von biblischen Texten. Wir haben biblische Texte an Orten gefunden, wo sie tatsächlich sein sollten.
Im Heiligen Land finden wir Orte, die laut Bibel genau dort sein sollten. Das ist immer beeindruckend, wenn man sich anschaut, was Wissenschaftler zu bestimmten Zeiten behauptet haben. Sie sagten zum Beispiel, bestimmte biblische Geschichten seien Einbildung. Dieses Volk habe es nie gegeben, oder diesen Ort habe es nicht gegeben. Salomon habe nicht regiert, weil diese Orte einfach fehlen würden.
Wenn man zurückblickt auf die Vierziger, Fünfziger, Sechziger und Siebziger Jahre, sieht man, was damals als wissenschaftlich galt und wo die Bibel als unwissenschaftlich abgetan wurde, weil es einfach nicht so sein könne. Doch dann stellt man fest: „Bam, dieser Ort wurde gefunden!“ oder „Bam, dort wurden Bibelschriften entdeckt!“
Man hört dann nichts mehr von den Wissenschaftlern, die das damals so behauptet haben. Sie haben es felsenfest behauptet, und niemand hat diese Aussagen revidiert.
Was aber in den letzten 20 Jahren im Heiligen Land passiert ist, was alles ausgegraben wurde, unterstützt die Bibel. Es wurde nichts gefunden, was der Bibel widerspricht. Kein Fund widerspricht der Bibel. Es wird nur argumentiert, dass man etwas nicht gefunden habe, also gebe es das nicht.
Es gibt viele Dinge in der Bibel, von denen man sagt: „Wo ist das? Wir haben es noch nicht gefunden.“ Aber es gibt keinen Widerspruch. Das ist das Faszinierende. Die Archäologie untermauert ständig die Bibel. Wir können froh sein und uns darauf freuen, was noch alles entdeckt wird.
Zwei Beispiele, was gefunden wurde: Vor hundert Jahren behaupteten Theologen, das Volk der Hethiter habe es nicht gegeben, obwohl im Alten Testament von ihnen berichtet wird. Plötzlich wurden riesige Funde von den Hethitern gemacht. In der heutigen Türkei wurde ihre Hauptstadt gefunden, und vieles davon ist noch nicht ausgewertet, darunter Schriften und Bibliotheken.
Das Volk der Hethiter war also real und passt genau auf die biblische Beschreibung. Ein weiteres Beispiel ist der Hiskia-Tunnel. In der Bibel wird nur ganz nebenbei erwähnt, dass Hiskia einen Tunnel gebaut hat. Kein großes Thema, sondern eher eine Randnotiz.
Heute wurde dieser Tunnel tatsächlich gefunden. Er liegt mitten in Jerusalem und entspricht genau der Beschreibung. Man kann ihn sogar besichtigen. Der Tunnel diente dazu, Wasser in die Stadt zu leiten. Das ist einfach unglaublich.
Das sind spannende Beispiele aus dem Alten Testament. Wir werden auch noch auf das Neue Testament eingehen.
Es gab einen Archäologen namens Sir William Ramsay, von dem ich nicht genau weiß, wann er gelebt hat. Ich glaube, es war im 19. Jahrhundert, also irgendwann zwischen 1800 und 1899. Er war sehr kritisch und zweifelte zunächst an vielen Dingen, die es gab.
Ich schaue gerade, ob ich ein Zitat von ihm finden kann. Ich lese einfach mal eine kurze Passage vor, weil ich das sehr beeindruckend finde. Meine Quelle ist ein Buch von Josh McDowell, der viel apologetische Literatur geschrieben hat. Das Zitat stammt aus einem umfangreichen Werk mit dem Titel „Reisen eines skeptischen Archäologen“. Sir William Ramsay gilt als einer der größten Archäologen, die je gelebt haben.
Er studierte in Deutschland zur Zeit der historisch-kritischen Schule, also jener liberalen Theologen, von denen wir häufig sprechen, in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dementsprechend glaubte er, dass die Apostelgeschichte ein Produkt aus der Mitte des 2. Jahrhunderts sei. Von diesem Glauben war er fest überzeugt.
Während seiner Arbeit an einer topographischen Studie von Kleinasien war er jedoch gezwungen, die Schriften des Lukas genauer zu untersuchen. Das führte dazu, dass er seine Überzeugung vollständig korrigieren musste – und zwar aufgrund des überwältigenden Materials, das seine eigene Untersuchung zutage gefördert hatte.
Er äußerte dazu: „Ich kann wirklich sagen, dass ich diese Untersuchung ohne jedes Vorurteil zugunsten der Schlussfolgerung begonnen habe, die ich nun für meine Leser rechtfertigen möchte. Im Gegenteil, ich begann mit einer diesbezüglichen Abneigung. Die Tübinger Schule mit ihrer genialen und offensichtlich lückenlosen Theorie hatte mich vollständig überzeugt. Es lag damals nicht in meiner Absicht, dieses Thema genauer zu untersuchen. Doch kürzlich kam ich in Berührung mit der Apostelgeschichte als maßgeblicher Quelle für Topographie, Altertümer und Gesellschaft von Kleinasien.“
Das ist der Archäologe des 19. Jahrhunderts, der sich sowohl das Lukasevangelium als auch die Apostelgeschichte angeschaut hat, beides Werke, die von Lukas geschrieben wurden. Lukas beginnt sein Evangelium mit den Worten: „Lieber Theophilus, ich habe alles sorgfältig zusammengesucht.“ Er schreibt, dass er alles genauestens geprüft hat.
Viele Menschen sagen heutzutage, dass all das nur erfunden sei. Doch Lukas selbst erhebt den historischen Anspruch und betont, dass seine Schilderungen historisch sind.
Ich erinnere mich an einen Fund: In der Bibel wird von einer Stadt berichtet – ich bin mir nicht sicher, ob es Philippi war –, bei der die Bibel eine Behauptung aufstellt, die historischen Dokumenten aus der Zeit widerspricht. Die einen behaupteten, die Stadt gehöre zu Makedonien, die anderen zu Griechenland oder Ähnlichem. Hier stand die Bibel den historischen Dokumenten entgegen. Die Archäologie hat jedoch bewiesen, dass die Bibel Recht hatte.
Das war ein eindrucksvoller Moment: Bei Ausgrabungen in dieser Stadt stellte man fest, dass die Bibel richtig lag. Ich glaube, wenn man sich ein wenig mit den aktuellen Funden und Forschungen beschäftigt, kommt man immer mehr zu der Erkenntnis, dass die Bibel tatsächlich Recht hat.
Deshalb gibt es viele Wissenschaftler, die, wie du es auch geschrieben hast, durch ihre Arbeit – beispielsweise die von Ramsay – zum Glauben gekommen sind. Sie haben erkannt, dass sie nichts anderes mehr vertreten können, als die Bibel als glaubwürdig anzusehen.
Leider hört man von diesen Menschen oft nichts mehr, nachdem sie zum Glauben gekommen sind. Ihnen wird dann unterstellt oder sie werden diskreditiert, weil man ihnen vorwirft, sie seien unwissenschaftlich geworden und würden nun einer Fantasie nachhängen oder das Ganze ideologisch vertreten.
Dabei hatten sie früher viel Glaubwürdigkeit. Sie waren wirklich kritische, ehrliche Forscher, die einfach zu der Schlussfolgerung gekommen sind: Die Bibel hat Recht – so, wie sie ist.
Danach hört man leider oft nichts mehr von ihnen. Sie verschwinden einfach aus der öffentlichen Wahrnehmung. Das ist eine traurige Entwicklung.
Es gibt einen Fehlschluss, der a priori genannt wird. Das bedeutet, man geht mit einem bestimmten Vorurteil an die Sache heran. Wenn man von vornherein sagt, das kann nicht stimmen, dann wirkt sich das auf die gesamte Betrachtung aus. Zum Beispiel wird dann die Auferstehung von Jesus von vornherein ausgeschlossen. Folglich wird alles, was die Jünger geschrieben haben, als falsch abgetan, weil es ja nicht sein kann.
So sagt man also im Voraus: Das kann nicht sein, anstatt erst einmal die Funde wissenschaftlich zu prüfen und zu fragen: Was haben wir eigentlich?
Diese Punkte zeigen, wie atheistische Methodik manchmal in die Theologie einfließt. Teilweise ist das auch berechtigt, wenn es um wissenschaftliche Fragen geht.
Man sagt letztlich, Theologie müsse so erklärt werden, dass auch Atheisten sie verstehen können. Doch es wird fehlerhaft, wenn man sagt: „Das kann nicht passiert sein, das kann ja nicht stimmen.“
Genau das ist das Problem.
Ich finde es bemerkenswert, dass neben der Archäologie inzwischen auch viele andere Bereiche über die Funde berichten. Was jetzt entdeckt wird, finde ich unglaublich.
Ich habe mich auch mit anderen Völkern beschäftigt, zum Beispiel mit der chinesischen Schrift. Diese ist ja extrem alt. In der chinesischen Schrift gibt es Anzeichen und Begründungen, die auf sehr alte, biblische Geschichten Bezug nehmen. Man erkennt, dass Wahrheiten, die den Menschen in der Antike bekannt waren, sich verbreitet haben – noch bevor es überhaupt eine gedruckte Bibel gab. Diese Wahrheiten haben sich einfach als Fakten durchgesetzt.
Ich kenne zwar kein Chinesisch, habe mir aber Schriftzeichen genauer angeschaut. Zum Beispiel gibt es ein Schriftzeichen für das Wort „Rettung“. Das kann man auch leicht nachlesen. Dieses Schriftzeichen besteht aus zusammengesetzten Teilen. Das Wort „Rettung“ setzt sich wohl aus den Zeichen für „Schiff“ und „acht Menschen“ zusammen.
Jeder Chinese, vor allem diejenigen, die in der Kulturrevolution aufgewachsen sind, hat sich wahrscheinlich nie Gedanken darüber gemacht, was acht Menschen mit einem Schiff zu tun haben. Doch der Bibelkenner weiß, dass Noah mit seiner Frau, seinen drei Söhnen und deren Frauen – also acht Menschen – in die Arche gegangen ist. Sie wurden in diesem Schiff durch die Sintflut gerettet.
Das Wort „Rettung“ hat an sich nichts mit acht Personen und einem Schiff zu tun. Es wird erst durch das Wissen um die Bibel verständlich. Das bedeutet, dass sich dieses Wissen ausgebreitet hat, als Noah und seine Söhne mit ihren Frauen die Welt neu besiedelten. Nach der Sprachverwirrung in Babel haben sich die Völker über die Erde verteilt, manche sogar weit in den Osten.
Doch jeder kannte diese Geschichte, wie alles begann: Acht Menschen wurden von Gott in einem Schiff gerettet. Durch sie bildete sich letztlich die Zivilisation neu. Es ist erstaunlich, dass sich so etwas in einer so alten Kultur erhalten hat. Und das stimmt genau mit der Bibel überein.
Das ist nicht das einzige Schriftzeichen. Es gibt mehrere, bei denen man wirklich sagen kann: „Jetzt wird es wirklich seltsam – wie kann das anders stimmen?“ Man kann die Bibel einfach nachlesen. Es ist wirklich unfassbar, was wir da entdecken.
Ja, vielleicht können wir noch das Thema der Glaubwürdigkeit der Schriften ansprechen, insbesondere des Neuen Testaments, aber auch teilweise des Alten Testaments und deren Abschriften. Wie kann es sein, dass diese Schriften bis heute erhalten geblieben sind? Und wie glaubwürdig sind sie, wenn wir uns die heutigen Abschriften anschauen? Wie genau sind diese?
Es gab für das Kopieren der Schriften bestimmte Methoden, die die Juden schon sehr früh, auch schon im Alten Testament, entwickelt haben. Zum Beispiel die Essener, die in Qumran lebten. Diese Gruppe war fast wie eine Mönchskultur. Sie hatten ein unglaublich strenges System entwickelt. So wurde zum Beispiel auf jeder Seite unten vermerkt, wie viele Wörter und wie viele Zeichen verwendet wurden. Das kennt man heute von Programmen wie Word, die zählen, wie viele Wörter, Buchstaben oder Zeichen ein Text enthält. Mit diesem System überprüften sie die Genauigkeit der Abschriften. Eine Seite, die nicht exakt übereinstimmte, wurde verworfen.
Es ging ihnen wirklich darum, dass jedes Wort und jeder Buchstabe korrekt übertragen wurde. Dieses System diente zur Überprüfung. Die Essener hatten einen großen Respekt vor dem Wort Gottes und legten alles daran, dass die Schriften richtig weitergegeben wurden.
Gerade von den Erzählern haben wir viele Schriftfunde, insbesondere vom Alten Testament. Das ist schon beeindruckend. In der letzten Folge haben wir auch die Qumran-Funde angesprochen, die in den 1950er und 1960er Jahren entdeckt wurden. Diese Funde sind unglaublich umfangreich und haben sich etwa 2000 Jahre lang in der Wüste in einer Höhle erhalten – wirklich erstaunlich.
Ein besonders wichtiger Fund ist die Jesaja-Rolle. Es wird manchmal behauptet, dass es nicht nur einen Jesaja gegeben habe, sondern mehrere, also Deutero-Jesaja und so weiter. Doch anhand der Jesaja-Rolle kann man sehen, dass der Text am Stück geschrieben wurde. Dabei handelt es sich nicht um die Originalrolle, sondern um eine Abschrift. Die Juden hätten eine solche Rolle nicht angefertigt, wenn mehrere Schreiber beteiligt gewesen wären – wie es zum Beispiel bei Esra und Nehemia der Fall war. Diese Bücher wurden aufgeteilt und sind ebenfalls frühere Rollen.
Bei Jesaja hingegen ist es ein Autor und eine Abschrift. In Kapitel 53 wird dort von Jesus berichtet: dass er gekreuzigt, geschlagen und durchbohrt wurde und für unsere Schuld gelitten hat. Diese Schriftrolle wird auf etwa 300 vor Christus datiert. Das ist eine der ältesten Abschriften, die es überhaupt gibt. Und dort steht sehr präzise, was Jesus erlitten hat und dass er am Kreuz starb.
Diese Angaben werden auch von anderen Historikern bezeugt, die keine Christen waren. Josephus ist zum Beispiel ein jüdischer Geschichtsschreiber, der vieles bestätigt. Wie konnte Jesaja das wissen, wenn es ihm nicht der Geist Gottes eingegeben hätte? So kommen wir wieder zum Punkt, dass auch andere Propheten Dinge vorausgesagt haben, die tatsächlich eingetreten sind.
Daniel zum Beispiel wusste schon viel über die Reiche, die sich entwickeln würden: die Babylonier, danach die Perser, dann die Griechen und schließlich die Römer. Das hat er vorausgesehen, und es ist genauso eingetreten.
Wie konnte das passieren, wenn nicht Gott selbst und der Geist Gottes die Bibel inspiriert und geschrieben haben? Genau darauf kommt es hinaus.
Ein weiteres Argument, das ich sehr überzeugend finde, ist folgendes: Wir haben, wie du vorhin auch angesprochen hast, die Elias-Geschichte von Homer oder den Gallischen Krieg von Cäsar.
Ich habe hier eine Tabelle vor mir, die ebenfalls aus dem Buch von Josh McDowell stammt. Zum Beispiel beim Gallischen Krieg – wie viele Kopien haben wir davon aus der damaligen Zeit? Zehn. Das heißt, wir besitzen zehn Kopien.
Die älteste Handschrift, die wir haben, ist etwa tausend Jahre vom Original entfernt. Das Original wurde immer wieder abgeschrieben, und die älteste erhaltene Abschrift stammt ungefähr aus dem Jahr 1000 nach Christus. Der Gallische Krieg wurde etwa 50 Jahre vor Christus verfasst.
Wie sieht es im Vergleich dazu mit dem Neuen Testament aus? Dort haben wir nicht nur zehn, sondern 5.366 Kopien. Das ist eine unglaublich viel größere Anzahl.
Auch der Zeitraum zwischen dem Ereignis und der ältesten Abschrift ist deutlich kürzer: Nicht tausend Jahre, sondern etwa fünfzig Jahre. Das zeigt, dass das Neue Testament wissenschaftlich sehr gut bezeugt ist.
Beim Gallischen Krieg würde heute niemand sagen, dass es diesen Krieg nicht gegeben hat oder dass Cäsar ihn erfunden hat. Ganz genau.
Doch bei der Bibel wird so etwas oft behauptet – obwohl die Beweislage sehr deutlich ist.
Wow, das ist wirklich beeindruckend.