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Die Stellung der Frau in der Gemeinde

10.03.1992

Einleitung

Es war bei dem Vortrag einer Frauenrechtlerin, die für die Emanzipation kämpfte. Mitten in ihrer Rede stellte sie die Frage: „Wo wären bloß die Männer ohne uns Frauen?“ Da stand hinten in der letzten Reihe ein Mann auf und rief durch den Saal: „Dann wären wir noch im Paradies!“

Wenn wir nach der biblischen Ordnung fragen. Dann müssen wir mit dem Schöpfungsbericht beginnen. Hier sehen wir, wie Gott es ursprünglich in seiner herrlichen Weisheit gedacht hatte.

Die Stellung der Frau

Er hätte es auch umgekehrt machen können. Aber er wählte bewusst diese Reihenfolge. Nicht etwa weil Gott ein Mann wäre und sein Geschlecht bevorzugen wollte. Gott ist weder Mann noch Frau. In der feministischen Bewegung wird heute behauptet, die Juden hätten die „große Mutter“, nämlich die weibliche Fruchtbarkeitsgöttin, durch den männlichen Schöpfergott ersetzt. Doch das ist einfach nicht wahr. Gott ist nicht „männlich.“ Aber er ist der Vater Jesu Christi und unser Vater im Himmel Daran gibt es nicht zu rütteln. Die Bibel sagt: Gott ist Geist und als solcher steht er jenseits jeder geschlechtlichen Sphäre. Es ist finsterstes Heidentum, wenn Gott in den Bereich des Sexuellen hineingezogen wird. Gott ist Geist. Er erbarmt sich wie ein Vater. Aber er kann auch trösten wie eine Mutter. Zurück zu den ersten Blättern der Bibel. Gott erschuf zuerst den Mann, danach die Frau als Gehilfin. Das war sein guter Schöpferwille. Aber nun passen Sie bitte gut auf! Bereits ein paar Verse weiter im 3. Kapitel – tritt der Teufel auf den Plan und umgeht Gottes Schöpfungsordnung.

 1.Mose 3, 1: „ … und sprach zu dem Weibe …“ Er macht sich an die Frau heran, die von ihrer Beschaffenheit her viel leichter verführbar war als ihr Mann. Indem er die Frau anspricht, dreht er die göttliche Ordnung um. Hier haben wir bereits den ersten feministischen Ansatz der Weltgeschichte. Was mir aufgefallen ist? Als Gott die beiden zur Verantwortung zieht, da heißt es in V. 9: „Und Gott der Herr rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?“ Satan sprach Eva an, aber Gott hielt sich an den Mann als das Haupt der Ehe. Und erst danach sprach er mit Eva und mit der Schlange. Schöpfung? Gott ordnete nach seinem souveränen Schöpferwillen den Mann der Frau vor. Die Frau ist gleichwertig wie der Mann, aber nicht gleichartig. Gemeinsam sollen sie die Aufgaben erfüllen, die Gott ihnen zugewiesen hat.

Die Frau im AT

„Mit großer Achtung spricht das AT von der Stellung der Frau in der Familie und darüber hinaus im Volk. Der Einsatz der Frau und Mutter wird gepriesen, sowohl ihre mütterliche Fürsorge als auch ihre Mitarbeit in der Erziehung und Unterweisung der Kinder“ schreib Elisabeth Meyer im GG. In dieser gottgewollten Stellung hat Gott in der Geschichte Israels viele Frauen gebraucht, die durch ihr Glaubensleben großen Einfluss ausgeübt haben und es bis heute weiter tun: Sara, Jochebed, die Mutter Moses, Rahab und Maria, die Mutter unseres Herrn.

Die Stellung der Frau bei Jesus

Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass Jesus Christus den Frauen seiner Zeit einen stellenwert gegeben hat, den ihr die Gesellschaften der damaligen Epoche nicht zu geben bereit waren. Im Spätjudentum z. B. wurden die Frauen in jeder Hinsicht geringer bewertet und nicht selten von ihren Männern verachtet oder gar unterdrückt. Jesus hat z. B. Männer und Frauen in seine Nachfolge gerufen. In Lukas 8, 1-3 werden namentlich Maria Magdalena, Johanna und Susanna genannt. Jesus hat die Sameriterin angesprochen und zum Glauben geführt. Er hat die Schwiegermutter des Petrus geheilt und Maria und Martha ihren Bruder Lazarus zurückgegeben. Jesus heilt die blutflüssige Frau. Er schenkt der Witwe von Nain ihren Sohn.

Als Jesus angenagelt zwischen Himmel und Erde am Kreuz, sind es neben Johannes - nur Frauen, die bei ihm ausgeharrt haben. Johannes 19, 25. „Es stand aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, des Kleopas Frau, und Maria Magdalena.“ Und dann ist da noch eine Tatsache, die in dieser Aufzählung besonderes Gewicht erhält: Alle vier Evangelien bezeugen übereinstimmend, dass Frauen die ersten Auferstehungszeugen waren. Das ist biblischer Feminismus! Damit ehrt Jesus die Frau in großartiger Weise. Das Christentum wertet die Stellung der Frau nicht ab. Im Gegenteil. Ohne das Evangelium wäre die Stellung der Frau heute viel schlechter!

Schaut Islam: Frau hat keine Seele! Und ist letztlich nur Dienstmagd und Gebärmaschine des Mannes. Jesus hingegen ehrt die Frau. Allerdings gibt es auch hier Grenzen: Jesus hat nie eine 
Frau in den engeren Jüngerkreis berufen. Auch bei unserem Herrn finden wir wieder die Tatsache bestätigt. Mann und Frau sind völlig gleichwertig, aber sie sind nicht gleichartig und nicht gleichberechtigt. Wollen wir doch auf diesen feinen Unterschied achten! Schauen, was in den apostolischen Briefen, die für uns eine besondere Bedeutung haben, über die Stellung der Frau ausgesagt wird. (Gemeindezeit).

Die Stellung der Frau in den Briefen

Grundlegend für die Stellung der Frau im NT ist das Selbstverständnis der Gemeinde als „Leib Christi“. Männer und Frauen, Alte und Junge, Sklaven und Frauen, Schwarze und Weiße, bilden miteinander eine Gemeinde – den Christusleib, an dem Jesus selbst das unsichtbare Haupt ist. Galater 3, 28: „Hier ist nicht Jude noch Grieche hier ist nicht Knecht noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allzumal einer in Christus Jesus.“ Auch hier haben wir wieder die durchgängige biblische Schau, dass Mann und Frau gleichwertig sind. Einer in Christus! Aber nun müssen wir beachten, was die Schrift über das Verhältnis von Mann und Frau sagt. (Ehe + Gemeinde)  Epheser 5, 21-27

Mann und Frau sind vor Gott absolut gleichwertig. Gott liebt Frauen genauso wie Männer. Und Jesus starb für beide. Aber Jesus und die Apostel haben die ursprüngliche Schöpfungsordnung Gottes wieder hergestellt. Gott ist das Haupt des Christus, Christus ist das Haupt des Mannes, der Mann ist das Haupt der Frau, die Kinder sind Vater und Mutter gehorsam. Das ist Gottes Wille! Viele Menschen lehnen sich gegen diese Aussagen auf. „Frauenfeind“. Andere: „Zeitbedingte Aussage“. Das gilt heute in unserer Gesellschaftsordnung nicht mehr. Richtig! Aber es gilt in der Gemeinde Jesu! Unsere Gesellschaft richtet sich nach dem Zeitgeist, aber die Gemeinde Jesu richtet sich nach dem zeitlosen Wort Gottes. Wird eingewendet: unterordnen habe etwas mit Minderwertigkeit Jesus und der Vater! Der ganze Zusammenhang. Vers 25: Ihr Männer liebet… Ich möchte die Frau sehen, die von ihrem Mann geliebt, geführt, getragen wird und die dann noch in Emanzipation machen will. Gottes Ordnung ist gut! Der Mann ist der Frau übergeordnet. Das ist eine große Verantwortung für den Mann und das bedeutet Schutz und Geborgenheit für die Frau.  1.Petrus 3, 1-7 Nicht nur Paulus / Petrus

Die Stellung der Frau in der jüngeren Geschichte

Wir haben eben gesehen, dass die Frau im NT eine geachtete Stellung innehat. Aber leider änderte sich das schon in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten. Daran waren gewisse Kirchenväter nicht wenig beteiligt. Die Frau als „Ursache allen Übels“, „Steigbügel Satans“ oder „Tor zur Hölle“ sind da noch die harmlosesten Bezeichnungen. Im dunklen Mittelalter kann man im Blick auf die Stellung der Frau sogar von einem Rückfall in vorchristliches Denken sprechen. Die frühesten Wurzeln der Emanzipation liegen in der französischen Revolution und der Aufklärung. These: Das Biologische am Menschen (samt kleiner Unterschied) sei völlig belanglos, Vernunftwesen sei der Mensch! Alle gleich – gleichartig, gleichwertig, gleichberechtigt! Es folgen die Frauenbewegungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Hier ging es vor allen Dingen um Chancengleichheit in der Ausbildung, Lohngleichheit und ähnliche Dinge, für die wir durchaus dankbar sein dürfen. Warum soll eine Frau für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen, bloß weil sie eine Frau ist?

Kritischer hingegen müssen wir die heutige feministische Bewegung hinterfragen. Rekrutiert sich weitergehend aus Studenten – und Intellektuellen kreisen. 1949 Simone de Beavour „Das andere Geschlecht“/Alice Schwarzer Die Bibel d. F. mit der Abtreibungsbewegung! S Die Stellung der Frau von der Schöpfung über AT, Jesus, Apostel bis zur Gegenwart. Aber es ist letztlich nicht die Frage: Welche Stellung hatte die Frau hier oder da? Sondern: Welche Stellung hatte und hat die Frau in der Heiligen Schrift? Und welche Stellung hat die Frau in meinem und in Deinem Herzen? Ihr Lieben, wir sind alle Kinder unserer Zeit. Wir sind geprägt von Schule, Ausbildung, Studium und vor allem von Literatur und modernen Medien. Aber wollen sich Jünger Jesu nicht zuerst und vor allen Dingen von Gottes Wort prägen lassen? Ich lade dazu ein, unbiblische Erkenntnisse durch die Schrift korrigieren zu lassen. Und ich lade dazu ein, eine biblische Haltung durch das Wort der Wahrheit festigen zu lassen. Wir können die Welt nicht hindern, Welt zu sein. Und wir können die Kirche nicht hindern Kirche zu sein. Aber Welt und Kirche können uns nicht hindern Gemeinde zu sein, und als solche nach biblischen Maßstäben zu leben. Gott helfe uns dazu.