Einführung und Thema der Predigt
Jesus, auferstandener Herr, sei du in dieser großen Versammlung und hilf allen, die hier sind! Du siehst, wie viele in der Finsternis sind, geistlich tot und auf dem Weg in die Hölle. Ich danke dir, dass keiner hier ist, für den du nicht gestorben bist. Amen!
Heute Abend lautet das Thema: Kann man mit Gott reden?
Zu Beginn grüßen wir alle, die draußen sitzen. Sitzt da jemand draußen? Schön, dann grüßen wir euch herzlich und beneiden euch ein wenig, weil ihr frische Luft habt und so weiter.
Kann man mit Gott reden? Ja, dazu möchte ich eine Geschichte von Annette erzählen. Es war im Schwäbischen. Annette muss ein bisschen Schwäbisch sprechen, sonst kann sie die Geschichte nicht richtig erzählen. Die Sachsen unter uns müssen sich ein bisschen verlieben, um es zu verstehen.
Ich war in einem Dorf, und dort wollten am Abend Seiltänzer auftreten. Sie hatten schon ihr Seil in der Mitte gespannt. Da kam eine Mutter mit einem kleinen Kind. Das Kind fragte: „Mama, kann man denn da auf dem Seil laufen?“ Die Mutter antwortete: „Man kann schon, wenn man es kann, aber ich kann es nicht.“ Prinzipiell kann man es also, wenn man es kann, aber sie selbst konnte es nicht.
Diese Geschichte fiel mir ein, als ich unser Thema aufnahm: Kann man mit Gott reden? Man kann schon, denn er ist ja da – wenn man es kann. Aber ich kann es nicht. So müssen viele von Ihnen sagen: Ich sage Ihnen natürlich, man kann mit Gott reden. Sie können doch mit mir reden oder mit Herrn Mayer oder Frau Bumskopf. Sie können doch reden! Warum sollten Sie dann nicht mit dem lebendigen Gott reden können, der da ist?
Gottes Nähe und die Schwierigkeit des Betens
Ich muss noch einmal wiederholen, was ich am Anfang sagte. Als Kind habe ich das Lied gelernt, in dem es heißt: „Himmelferne, wo die Englein sind, schaut doch Gott so gerne.“ Da habe ich gedacht, dann hat man doch kein Problem zu beten, denn so laut kann ich nicht schreien, dass Gott mich im Himmelferne hören kann.
Die Russen spotten und sagen, sie hätten den Sputnik ins Weltall geschickt. Wenn Gott da wäre, dann wäre er jetzt am Kopf vom Sputnik getroffen. Viele kommen damit nicht zurecht und fragen: „Wo ist denn Gott da oben? Wie hoch denn? Hundert Kilometer, tausend Kilometer?“
Ich möchte Ihnen mit aller Deutlichkeit sagen, dass die Bibel nichts von einem Himmel in der Ferne sagt. Dort steht nicht, dass Gott achtzig Kilometer über uns ist oder irgendwo wie ein Stern. Die Bibel sagt etwas ganz anderes. Sie sagt vom lebendigen Gott: „Fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeglichen unter uns.“
Psalm 119 sagt: „Von allen Seiten umgibst du mich.“ Wenn man aufs Feld geht, ist Gott da, und wenn man zu Bett geht, ist Gott da. Das kann man nur verstehen, wenn man begreift, dass unsere Sinne nur die dreidimensionale Welt wahrnehmen können. Die Welt ist aber größer, und Gott ist in einer anderen Dimension.
„Von allen Seiten umgibst du mich.“ Er ist eine Handbreit neben uns. Als wir gesündigt haben, stand er daneben und schwieg in seiner unendlichen Geduld. Es gibt Menschen, die vierzig, fünfzig Jahre alt sind und in all dieser Zeit noch nicht gebetet haben. Sie haben Gott ins Gesicht gesündigt – fünfzig Jahre lang. Und er schweigt in Geduld! Er ist da.
Darum kann man natürlich mit ihm reden, wenn man kann. Das ist wie beim Seiltänzer: Man kann, wenn man kann. Aber sehen Sie, die meisten Menschen müssen heute sagen: „Ich kann nicht beten.“
Seien Sie mal ganz ehrlich, mein liebes junges Mädchen da oben, Herr junger Mann: Seien Sie ehrlich, Sie können gar nicht beten. Man könnte, wenn man könnte, aber man kann nicht. Das ist das unheimliche Kennzeichen unserer Zeit – dass die große Masse die Fähigkeit verloren hat, zu beten und damit auch den Glauben.
Die metaphysische Verdummung der modernen Zeit
Es gibt einen berühmten Schriftsteller, der in Wien gestorben ist: Franz Werfel. Er hat einen Roman geschrieben mit dem Titel „Der veruntreute Himmel“. Darin sagt er einen Satz, der mir nachgeht, solange ich unter Menschen lebe: Das Kennzeichen der modernen Zeit ist die metaphysische Verdummung des Menschen.
Metaphysisch bedeutet hier die ewigen Dinge, die einer anderen Dimension angehören, die wirklich sind. Die metaphysische Verdummung bedeutet, dass der Mensch so lange verdummt worden ist – durch Fernsehen, Radio, Geschwätz, Propaganda, Ideologien, Politik, Nachbarn, Terror in Fabriken – dass er gar nicht mehr die Fähigkeit hat, damit zu rechnen, dass Gott da ist.
Er kann gar nicht mehr beten. Man könnte mit Gott reden, wenn man nicht durch hundert Jahre deutscher Geistesgeschichte verdummt worden wäre.
Ich muss noch einmal eine Geschichte erzählen, die ich gern erzähle. Ein sechzehnjähriger Junge erzählte mir, wie er im Krieg noch eingezogen wurde. In der Batterie wurde ein Bombenangriff gemacht. Er kam als Erster aus dem Bunker und fand einen Mann, dem der Leib aufgerissen war.
Da wollte er ihm helfen, doch der Mann sagte: „Ich muss sterben, da brauchst du nichts mehr zu helfen. Ich brauche nur noch jemanden, der mit mir betet. Junge, bete mal!“
Der Junge antwortete: „Ich habe in der Hitlerjugend Fluchen gelernt, aber nicht beten.“
Daraufhin lief er zum Wachtmeister und sagte: „Wachtmeister, kommen Sie mal!“ Der Wachtmeister kniete bei dem Mann, dessen Därme herauskamen, und fragte: „Was willst du, Kamerad?“
Der Mann sagte: „Ich muss sterben, beten Sie mit mir!“
Der Wachtmeister erwiderte: „Himmel, beten kann ich nicht!“ und holte den Oberleutnant herbei.
Ständig standen die gestandenen Männer da – die sich einbilden, sie seien Kerle, die jeden dreckigen Witz erzählen können, die fluchen können wie die Kümmeldürken – und keiner konnte beten. Nicht einmal ein armseliges Vaterunser bekamen sie heraus.
Der Junge sagte mir: „Ich habe da gestanden und gesagt, wenn ich aus diesem dreckigen Krieg rauskomme, dann ist das das Erste, dass ich wohin gehe, wo ich beten lernen kann. Ich möchte nicht so elend verrecken wie der Mann.“
Sehen Sie, das ist die Lage unserer Zeit – egal ob ich bei Generaldirektoren oder bei Arbeitern bin. Der eine ist zu fluchen, um zu beten, und der andere steht unter dem Terror des Freidenkertums. Wir können es nicht mehr!
Das ist eine beachtliche Katastrophe, die der gescheite Franz Werfel die metaphysische Verdummung nennt. Darum diese graue und volle Hilflosigkeit jedem Schlag gegenüber.
Ich habe mit Menschen in Essen in Bombenkellern gesessen, die so eine Klappe hatten von Endsieg, Wunderwaffe, Hurra und Deutschland. Und dann saßen sie im Keller und haben gewinselt. Wir Christen haben ihnen Lieder vorgesungen, damit sie es durchhielten – sie konnten nicht mehr beten.
Wenn der Mensch nicht beten kann, das ist eine Katastrophe.
Die Bedeutung des Betens und die Realität in der Kirche
Neulich stand ein Mann vor mir, ein kluger, gebildeter Mann, und sagte lächelnd: „Herr Pfarrer, das Beten bringt auch nichts voran.“
Da habe ich ihn im Zorn angesprochen und gesagt: „Schwätzen Sie doch nicht so dumm!“ Darauf antwortete er: „Sie kommen mir vor, als ob ein Beinamputierter erklären wollte, Skilaufen habe keinen Wert. Er kann es ja gar nicht.“ Über Skilaufen kann man diskutieren, aber nicht mit Beinamputierten, nicht wahr?
Und so sind wir. Wir können nicht beten, aber dann stellen wir uns hin und sagen: „Betet, das hat auch keinen Zweck.“ Sie schließen aus meinen Worten, dass ich den Respekt vor der deutschen Männerwelt verloren habe. Nein, das ist nicht so, es hat seine Gründe, glauben Sie mir. Je armseliger wir werden, desto größere Sprüche klopfen wir.
Wenn ich Sie dazu bringe, heute Abend nach Hause zu gehen und zu sagen: „Weiß Gott, das Geringste, was ein Gericht kennen sollte, ist Beten. Das kann ich nicht.“ Dann packt mich nicht nur Zorn über die Verdummung, über die arme Verdummung unseres Volkes, sondern auch eine große Wehmut.
Sehen Sie, es rührt mich immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit die Kirche noch so tut, als könnten die Leute beten. Bei Ihnen gehen an Weihnachten auch Leute in die Kirche, die sonst nie kommen, ist das hier auch so? Ja, und ich werde an so einem Weihnachtsgottesdienst alles überfüllt erleben.
Dann sagt der Pfarrer: „Das rührt mich, wir wollen beten.“ Und dann machen Sie alle so. Da möchte ich hineinschreien: „Tut doch nicht so! Keine zehn Prozent können ja beten!“ Markiert ja alle, habe ich recht?
Bei Trauungen heißt es: „Wir wollen beten.“ Bei Beerdigungen ebenso. Und anschließend wird gesoffen. Und dann stehen Sie mit Ihren Zylinderhüten da und meinen, wenn Sie in den Zylinderhut gucken, da wird gebetet.
Sehen Sie, als ich Soldat war, schon vor 1915, da hatten wir einen Kirchgang befohlen. Der Feldwebel gab vorher Unterricht und sagte: „Geht ganz still in die Bank rein. Wenn ihr an der Bank seid, bleibt stehen, nehmt den Helm ab und zählt langsam bis zwölf. Dann setzt euch.“
Da saß das Publikum oben und sah die Soldaten und jeder dachte: „Wie fromm die beten.“ Sie zählten bis zwölf, dann setzten sie sich hin. Bitte, das habe ich selbst so erlebt, bei den 15 in Karlsruhe.
Ich glaube, bei Drohungen, Beerdigungen, wenn es heißt: „Wir wollen beten“, zählen die Leute bis zwölf oder gar nicht mal das.
Sehen Sie, es beschleicht mich eine Wehmut, wenn ich daran denke, dass man das früher konnte. Man sagte: „Beten!“, und dann konnten die Leute beten, ohne dass sie es markieren mussten.
Das Sterben im Gebet – Beispiel Livingstone
Der große Erforscher von Innerafrika, Livingstone, einer der bedeutendsten Männer, die die Welt je kannte – mutig, gelehrt und klug – ist auf folgende Weise in die Ewigkeit eingegangen. Ein Weltmensch würde sagen: Er ist gestorben.
Er befand sich in Innerafrika, nur begleitet von seinen eingeborenen Trägern. Am Morgen packten die Träger das Gepäck und bauten die Hütten ab. Es stand nur noch Livingstones Zelt. Sie störten ihn nicht, weil sie wussten, dass er morgens betet und mit seinem himmlischen Vater spricht.
Doch diesmal dauerte es ungewöhnlich lange. Der Führer der Trägerkolonne schaute durch den Zeltschlitz und sah, dass Livingstone noch auf den Knien lag. Die Träger warteten bis Mittag. Schließlich wagten sie es, das Zelt zu öffnen. Da lag er immer noch auf den Knien – gestorben, das Herz stand still.
Dieser große Mann, dieser Entdecker Afrikas, dieser bedeutende Geist, ist auf den Knien gestorben. Kleine, engstirnige Spießbürger sagen vielleicht, Beten habe keinen Sinn. Doch sollten wir uns nicht schämen, sondern anerkennen, dass der Mann es konnte. Er starb auf den Knien.
Wir sterben heute meist im Krankenhaus mit Spritzen, oder? Ohne Betäubung halten wir das Sterben kaum aus. Aber dieser Mann brauchte keine Spritzen. Er redete mit Gott, und im Gespräch mit ihm ging er hinüber.
Die Bedeutung der Morgenandacht und des gemeinsamen Gebets in der Familie
Wie es in meinem Elternhaus war: Wir waren acht Geschwister. Morgens, noch vor dem Frühstück, versammelten wir uns alle. Dann wurde ein Lied gesungen, zum Beispiel „Morgen ganz der Ewigkeit“ oder „Lob den Herrn“. Anschließend wurde ein Bibelabschnitt gelesen, und mein Vater betete.
Das blieb auch so, als ich gottlos wurde. Das Gebet war immer da. Als ich abfiel und auf schlimme Wege geriet, damals als junger Offizier, war das Gebet meiner Eltern wie ein Seil, das mich zurückzog.
Habt ihr Männer noch eine Morgenandacht? Gott fordert von euch die Seelen eurer Kinder und Frauen! Wie beginnt bei euch der Tag? Singt ihr ein Lied? Wird ein Bibelwort gelesen? Könnt ihr beten? Oder könnt ihr es nicht?
Was passiert, wenn eure kleinen Kinder sagen: „Papa, bete du mal morgens mit uns!“? Ich habe erlebt, dass ein vornehmer Herr in Essen mich bat: „Besuchen Sie mich mal.“ Da saß er mit seiner Frau, und er erzählte mir, was Tolles passiert war.
Sein sechzehnjähriger Sohn kam von seinem Jugendkreis und fragte: „Warum wird bei uns nicht gebetet?“ Der Mann antwortete: „Ach, das sind ja alles bloß so Sachen, da ist nichts dahinter.“ Darauf sagte der Sohn: „Papa, was hältst du vom Heiligen Geist?“ Der Vater antwortete: „Da halte ich gar nichts von.“
Darauf entgegnete der Sohn: „Das ist das Unglück unserer Familie. Wir brauchen einen Vater, der um den Heiligen Geist beten kann.“ Das erzählte mir der Mann.
Und ich sagte: „Hören Sie mal, soll ich Ihrem Sohn den Kopf waschen, weil er ein bisschen frech zum Vater ist?“ Da antwortete der Herr: „Nein, nein, ich meine es so: Wenn der Junge Recht hat, dann liege ich falsch.“
Ich sagte: „Sie liegen falsch, der Junge hat Recht.“ Er erwiderte: „Ja, das fürchte ich, dass es so ist. Was soll ich tun?“ Für diesen Mann wurde plötzlich klar: Seine wichtigste Verantwortung als Hausvater hatte er versäumt.
Es reicht nicht, den Kindern Schuhe, Strümpfe, Hemden und Essen zu geben. Ihr Väter habt eine Verantwortung. Könnt ihr beten? „Ah, da können wir es nicht.“ Da saß der Mann, er konnte nicht um den Heiligen Geist beten. Der sechzehnjährige Sohn fragt: „Wie ist das, Vater?“ Und da sitzt der armselige, gebildete Deutsche und kann es nicht. Nicht!
Die Notwendigkeit der Wiedergeburt und des Kindes Gottes
Wissen Sie, wie mir die Menschen unserer Tage vorkommen? Ich brauche ein Beispiel. Unter Seeleuten gibt es eine Sage über die sieben Weltmeere: Geister sollen ein Schiff heimsuchen, das völlig verlassen ist und doch nicht untergeht.
Es wird erzählt, dass so eine Sage wahr werden kann. Ein Dampfer fährt übers Meer, sieht ein solches Schiff und funkt es an. Doch das Schiff antwortet nicht. Wir sind solche Gespensterschiffe! Gott funkt uns an!
Bald mit Liebe, bald mit Leiden kamst du, Herr mein Gott, zu mir, dir mein Herz zu bereiten! Gott funkt uns an – durch Ereignisse, durch ein Wort, bei der Beerdigung, durch Glockenläuten. Gott funkt uns an! Aber wir können nicht antworten – Gespensterschiffe!
Ich habe einmal erlebt, dass ein kleines Kind nach einer Predigt über diese Dinge seine Mutter fragte: „Warum schimpft der Mann auf der Kanzel so?“ Ich hoffe, Sie verstehen, ich schimpfe nicht. Manchmal bricht mir das Herz vor Erwärmung, wenn ich sehe, wohin man unser armes Volk gebracht hat – Gebildete und Arbeiter, Männer und Frauen, Alt und Jung –, sodass man schließlich nicht mehr kann, Gott anzurufen, der doch neben mir ist.
Es ist egal, ob sie christlich sind oder nicht, oder wie sie zur Kirche stehen. Wenn ich Hausbesuche mache, treffe ich immer Leute, die sagen: „Wir sind sehr christlich.“ Eine Frau erzählte: „Meine Mutter kannte Pfarrer Meier, haben Sie ihn gekannt? Er kannte meine Mutter sehr gut.“ Da sage ich: „Mitsamt Ihrem Pfarrer Meier und der Bekanntschaft fahren Sie in die Höhle!“ Die Frage ist, ob Sie beten können und den Namen Jesu anrufen.
Verstehen Sie? Bitte geben Sie sich selbst Antwort: Kann ich beten – und bete ich?
Der erste Schritt zum Beten: Das Eingeständnis der Sünde
Und nun fragen Sie mich: „Hör auf, Busch, sag mal, wie lerne ich beten?“ Und da muss ich jetzt darauf antworten: Sie lernen dann beten.
Wie darf ich beten? Wie darf man denn sprechen? Können Sie sich erinnern, wie Sie sprechen gelernt haben? Können Sie sich erinnern? Vielleicht nicht mehr, ich auch nicht.
Verstehen Sie: Die ersten Laute, die kamen, waren stammelnd. Wenn Sie beten lernen wollen, müssen Sie erst den Lebenslaut eines richtigen Lebens aus Gott lernen. Ich will Ihnen sagen, wie der heißt.
Der Herr Jesus erzählte eine Geschichte. Er ging mit zwei Männern in die Kirche. Der eine war ein feiner Mann und spielte eine Rolle. Er ging gleich nach vorne und fing an: „Lieber Gott, ich danke dir, dass ich so ein feiner Kerl bin.“ Da hat Gott die Tür zugeklappt. Der konnte reden, so viel er wollte, aber Gott hat gar nicht zugehört. Das gibt es.
Der Zweite war ein ziemlich übler Typ. Wir würden schon sagen, leicht kriminell. Er war Schwarzhändler, Schmuggler oder so etwas. Die Bibel nennt ihn Zöllner. Als er in die Kirche kommt, bekommt er Angst vor der Feierlichkeit und bleibt an der Tür stehen. Er denkt: „Da passe ich gar nicht rein.“
Junge, Junge, denk an die Kneipe, wo es rund geht, da passt er schon rein, aber hier nicht. Er will umkehren, doch dann fällt ihm ein, warum er gekommen ist. Er hat ja so grenzenloses Heimweh nach Gott, wie Sie alle grenzenloses Heimweh nach Gott haben. Sie haben alle grenzenloses Heimweh nach Gott, mal heimzukommen zum Vater.
Da kann er nicht umkehren, der Mann. Und hineingehen kann er auch nicht. Da fällt ihm ein, wie sein Leben aussieht. Er faltet die Hände und sagt ein Sätzchen: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ Die Bibel sagt, da fingen die himmlischen Heere an zu singen. Ein Mensch wird lebendig!
Das ist der erste Lebensschrei eines neuen Lebens: „Ich habe gesündigt!“ Ich sage es gern so: Als ich sechs Kinder hatte, und mein erster Sohn, der irgendwo verblutet ist, geboren wurde, habe ich meiner Frau die schwere Geburt durchgestanden. Ich dachte an Jesu Wort: „Ein Weib, wenn sie gebiert, hat Traurigkeit.“ Ich dachte fast, dass die geliebte Frau den Kopf nicht erträgt.
Dann hörte ich hinter mir auf einmal ein Stimmlein, ein quäkendes Stimmlein. Das Kind ist da, ein neues Leben! Das war kein schöner Gesang, sondern ein kleiner quäkender Ton. Aber ich habe geheult wie ein Schlosshund. Können Sie das verstehen? Es hat mich erschüttert, der erste Schrei eines neuen Lebens.
Sehen Sie, der erste Schrei eines Lebens aus Gott ist, wenn ein Mensch endlich ins Licht der Wahrheit kommt und sagt: „Ich habe gesündigt, ich habe Gott beleidigt, Gott sei mir Sünder gnädig!“ Ihre ganze Beterei wird nichts werden, wenn am Anfang nicht dieser Lebensschrei steht.
Sehen Sie, ich habe noch kein Kind gesehen, das damit angefangen hat, große Reden zu halten. Erst kommt der erste Lebensschrei. Und der erste Lebensschrei des Lebens aus Gott heißt: „Ich habe gesündigt!“ Es gibt keinen anderen Weg ins Reich Gottes.
Männer fragen mich oft: „Herr Pastor, ich würde gern glauben, aber sehen Sie mal, da gab es keinen in der Bibel, der seinen Bruder Abel totgeschlagen hat. Er war der einzige Mensch und ging in ein fremdes Land und nahm Weib. Wo hat er das Weib hergehabt? Kennen Sie sich denn?“ Solche und ähnliche Witzchen servieren mir deutsche Männer.
Dann sage ich: Damit kommen Sie nicht zu Gott, dass Sie auf derart dämliche Fragen Antwort kriegen. Sondern die Tür geht so auf, dass Sie sagen: „Ich habe gesündigt.“ Haben Sie das nicht? So sage ich: Dann werden Sie mit Gott am jüngsten Tag abmachen müssen.
Der erste Lebensschrei ist vielleicht schon gewesen in Ihrem Leben. Gehen Sie um Gottes willen in die Stille. Ich bin kein Propagandist für die Kirche, meine Freunde, sondern ich möchte gern, dass ein paar von Ihnen nicht in die Hölle kommen. Und es geht nicht anders, als dass Sie den ersten Lebensschrei des Lebens aus Gott sagen: „Gott, sei mir Sünder gnädig, Herr, ich habe gesündigt.“
Als der verlorene Sohn nach Hause kam von den Schweinen, war sein erster Satz: „Vater, ich habe gesündigt im Himmel und vor dir.“ In dem Augenblick, wo sie das aussprechen, den ersten Lebensschrei, steht der Sohn Gottes vor ihnen und sagt: „Mein Lieber, für deine Sünde bin ich gestorben. Ich habe für dich bezahlt.“
Der zweite Schritt: Kind Gottes werden und richtig beten lernen
Aber jetzt komme ich zum Zweiten: Wie lerne ich beten? Der Reihe nach – zuerst der erste Lebensschrei, nicht wahr?
Neulich habe ich einen Bekannten gesehen, der hat drei süße kleine Kinder: einen Jungen und zwei Mädchen. Er kam mir über den Platz entgegen, und ich sah, wie die Kinder auf ihren Vater einredeten, wie es in den Büchern steht, die von zu langer Zeit sprechen. Der Vater hatte Mühe, allen zu antworten.
Da komme ich dazu und sage: Guten Tag, Herr Sowieso. „Ach, ihr Kinderchen, guten Tag“, wie man so sagt. Und siehe da, die Kinder verstummten sofort. Gegenüber dem Fremden verstummten sie. Das heißt: Kinder können eigentlich nur mit ihrem Vater und ihrer Mutter richtig reden. Wenn ein Fremder kommt, dann werden sie verlegen, nicht? Außer sie machen daraus eine Aufregung. Aber so richtig können sie nur mit den Eltern sprechen.
Und wir können nur richtig beten, wenn wir Kinder Gottes geworden sind. Ach, sehen Sie, deshalb können wir nicht beten, weil wir keine Kinder Gottes sind. Ja, wir sind kirchlich, wir sind konfirmiert, wir sind christlich. Vielleicht wählen wir sogar die CDU, eine christliche Partei. Wir gehen zu Weihnachten in die Kirche, sagen dem Pastor guten Tag und boxen ihm nicht in die Rippen – so höflich sind wir.
Ein Erweckungsprediger hat mal gesagt: „Sie sind getaufte Hasen.“ Da fragte einer: „Was soll das heißen?“ Er antwortete: „Wenn du einen Hasen fangen würdest und tauchst, dann springt er gleich wieder weg ins Feld. So machen sie es: Gerade getauft und dann wieder in die Welt hinaus.“
Lieben Freunde, so können wir nicht beten. Nur Kinder können richtig beten, und nur Kinder können richtig froh sein. Sehen Sie, Sie müssen Kinder Gottes werden. Sie sind es nicht. Sie haben christliche Tünche, aber Sie sind keine Kinder Gottes.
Ein Kind wird man durch Geburt, ein Kind Gottes durch Wiedergeburt. Ich kann das nur andeuten. Fragen Sie nach, was ich sage. Sie müssen ein Kind Gottes werden, dann können Sie beten.
Kinder Gottes können nicht ohne Beten leben. Für Kinder Gottes ist das Beten wie Atmen. Meine Jungs machen oft Spaß und rufen einander zu: „Vergiss das Atmen nicht!“ Sie vergessen das Atmen der Seele. Für Kinder Gottes ist das Beten Atmen.
Sie müssen also ein Kind Gottes werden. Aber ehe ich Ihnen das genauer erkläre, lassen Sie meine Jungs ein Lied singen – ja, zur allgemeinen Ermunterung.
Jesus als Tür zum Kind Gottes werden
Es ist für mich schwierig, wenn man nur etwa sieben Tage Zeit hat, so wie ich. Dann kann man nur kurz sprechen. Trotzdem bin ich sehr froh, dass hier jeden Sonntag Gottesdienst ist und dass die Gemeinden auch hingehen.
Ich möchte kurz sagen, wie man Kind Gottes wird – und zwar nur durch Jesus. Er sagt: „Ich bin die Tür. Wer durch mich eingeht, wird selig werden.“
Ich muss noch einmal wiederholen, was ich neulich gesagt habe: Durch den Nebel der Welt kommt Jesus auf die Menschen zu – der Mann mit den Nägeln an den Händen. Viele haben sich nicht um ihn gekümmert. Für sie schien das, was Jesus sagte, dummes Zeug zu sein. Doch er kommt auf sie zu, und dann kann es geschehen, dass sie ihn erkennen.
„Du, Mann aus der anderen Dimension, Sohn Gottes, du bist ja mein Heiland!“ Jesus zu erkennen ist der erste Schritt. Der zweite Schritt ist, dass ich großes Vertrauen zu diesem Jesus bekomme. Er kann mein Innenleben, meine Friedlosigkeit, meine heimliche Schuld und meine Jugendsünden in Ordnung bringen.
Im Alten Testament spricht ein Mann und sagt: „Du führst die Sache meiner Seele.“ Plötzlich entsteht Vertrauen zu Jesus. Ich erkenne ihn, ich vertraue ihm so sehr, dass ich es wage, von meinem bisherigen Leben abzuspringen und ihm mein Leben in die Hand zu geben. Wir nennen das Bekehrung.
In einer bestimmten Stunde meines Lebens, als ich etwa achtzehn oder neunzehn Jahre alt war, habe ich von einem Leben voller Sünde abgesprungen und mein Leben Jesus gegeben. Niemand hat mir dabei geholfen. Ich kann Ihnen auch nicht helfen. Sie müssen das mit ihm alleine ausmachen.
Aber riskieren Sie es: Jesus erkennen, Vertrauen zu ihm bekommen, so dass man schließlich sagt: „Nimm mein Leben, Jesus, dir übergebe ich es für und für.“ Im Augenblick, in dem Sie das tun, sind Sie Kind Gottes geworden.
Ich kann nur sagen: So ist es. Manche Leute kommen zu mir und sagen, man könne auch auf andere Weise Kind Gottes werden. Versuchen Sie es. Ich sage Ihnen, es gibt nur eine Tür, und die heißt Jesus – Jesus, der für uns gestorben und auferstanden ist.
Und sehen Sie, wenn Sie Kind Gottes geworden sind, dann suchen Sie doch Jesus, bitte. Er sucht Sie schon lange. Dann können Sie beten, dann hört das Leiden in Ihrem Leben auf, und Sie können Ihr Herz vor ihm ausschütten.
Das Herz ausschütten vor Jesus und persönliche Zeugnisse
Sehen Sie, ich bin jetzt ein alter Pfarrer, und im Laufe meines Lebens habe ich viele Menschen kennengelernt. Heute bin ich überzeugt, dass jeder Mensch, wirklich jeder, seine dunklen Geheimnisse hat. Diese dunklen Geheimnisse tragen wir mit uns herum.
Wenn man Kind Gottes wird, kann man sein Herz vor Jesus ausschütten. Man kann ihm seine dunklen Geheimnisse anvertrauen, auch wenn man manchmal nicht weiterweiß. Man kann ihm sagen, wie es einem geht, man kann ihm von seinen Ketten erzählen.
Heute Abend hatte ich eine schöne Feierstunde zum Abschluss unserer Freizeit mit den Jungs. Dabei erzählte ein junger Mann von seinem Leben. Er ist achtzehn Jahre alt. Einer von ihnen sagte: „Ich war christlich, aber ich war kurz davor, alles über Bord zu werfen.“
Er berichtete, dass er in den Jungmännerkreis ging und sagte: „Herr Jesus, wenn du mir heute Abend nicht persönlich ein Wort sagst, dann werfe ich alles über Bord. Ich kann mit der Großstadt nicht fertigwerden, dann werfe ich alles über Bord.“
Dann folgte eine Stunde, in der einige junge Männer zusammen saßen. Er erzählte, dass alles klar war, als er nach Hause ging. Jesus hatte sein Gebet erhört und ihm persönlich ein Wort gesagt.
Wie der Junge das erzählte, beeindruckte mich die Selbstverständlichkeit, mit der er aus Unglauben heraus Jesus anrief – aus Verzweiflung – und eine Antwort bekam. Aber wie bekommt man eigentlich eine Antwort? Indem man als Kind Gottes ruft. Als Kind Gottes kann man ihm seine Nöte sagen und sein Herz ausschütten.
Die Kraft des Gebets in Angst und Sorge – ein Brief der Mutter
Ich muss schließen, es ist ein Elend. Man sollte jetzt erst richtig anfangen.
Ich darf zum Schluss noch einmal die entzückende Geschichte erzählen, die mir meine Mutter einmal schrieb. Sie war in Hülden und befand sich dort im Krieg. Sie schrieb: „Ich bin heute Nacht um drei Uhr aufgewacht. Dann dachte ich an meine Kinder im Feld, an meine Enkel, an euch im Bombengebiet und an eine Tochter in Kanada, von der ich keine Nachricht habe. Da überfielen mich die Sorgen und die Angst“, schrieb sie. „Es war, als würde mich ein Bewaffneter mit eisernen Handschuhen würgen.“
Und da habe ich es nicht ausgehalten, da habe ich gebetet, sagt meine Mutter: „Herr Jesus, gib mir ein Wort, ich halte es nicht aus vor Angst und Sorge.“ Dann habe ich das Licht angeknipst, meine Bibel genommen – wer hat nun die Bibel am Nachttisch? – und aufgeschlagen. Das erste Wort, das ich fand, sagte sie, heißt: „Alle eure Sorge werfet auf ihn, denn er sorgt für euch.“
Und so sah der Brief meiner Mutter dann aus: „Da habe ich sofort das Licht ausgelöscht und bin fröhlich eingeschlafen.“ Das ist Sache, nicht wahr? Da habe ich sofort alles auf meinen Heiland geworfen, das Licht gelöscht und geschlafen.
Wissen Sie, da muss man Kind Gottes geworden sein, dann kann man so stehen. Ich erinnere mich, dass meine Mutter eines Tages sagte: „Gestern Abend war ich so müde, da konnte ich mich schlafen, äh, betten.“ Noch nicht einmal nur gesagt: „Gut Nacht, lieber Heiland.“ Da habe ich gedacht, so reden Kinder mit ihrem Herrn, wissen Sie, so selbstverständlich nicht.
Und er wacht und er bleibt da. Und nachts um zwei wache ich auch und kann auf ihn werfen. Zu jeder Tages- und Nachtstunde ist mein Heiland da und ich bin sein Eigentum.
Schlussappell und praktische Hinweise
Ich muss schließen. Haben Sie verstanden? Wenn man nicht beten kann, ist das eine Katastrophe erster Güte. Väter, die nicht beten können, sind Versager in ihrer Familie – selbst wenn sie Generalrektor wären.
Ich wünsche Ihnen den ersten Lebensschrei: „Ich habe gesündigt!“ Und ich wünsche Ihnen, dass Sie nicht ruhen, bis Sie Jesus gehören und Kind Gottes geworden sind. Dann brauche ich mir keine weiteren Sorgen um Sie zu machen.
Nun schlagen wir in unseren Liedern auf, Lied Nummer sieben, den zweiten und dritten Vers.
Jetzt müssen ein paar Dinge gesagt werden:
Erstens: An den Ausgängen steht ein Büchertisch. Ich habe ein Buch geschrieben über die Väter und Mütter der Erweckung in Rheinland-Westfalen. Dabei habe ich große Freude gehabt. Wir haben große Erweckungen erlebt im Industriegebiet, die oft auf einen einfachen Gerbermeister oder einen Bandwirker zurückgehen. Wer also Liebe zu geistlichen Bewegungen, zu stillen Seelen und zu großen Erweckungen hat, dem empfehle ich dieses Buch. Schenken Sie es sich zu Weihnachten: „Die von Herzen dir nachwandeln“. Das haben Sie ja dort.
Außerdem gibt es Andachtsbücher. Für diejenigen, die einen Anfang im Christenstand machen wollen, empfehle ich ein kleines Schriftchen: „Der Glaube wächst“. Haben Sie es dort? Ich habe für meine Jungen einfach aufgeschrieben, was ich mache, damit ich ein richtiger Christ werde. Das kostet, glaube ich, 90 Pfennig oder Mark.
Zweitens: Am Ausgang können Sie ein Opfer für meine Jugendarbeit geben. Ich bin ein bisschen darauf angewiesen in meiner großen Essener Arbeit, dass Sie mir helfen. Wer nichts hat, geht getrost vorüber – wir gucken niemandem schief an, verstehen Sie? Aber wer etwas hat, der soll auch richtig opfern. Fünf Pfennig sind kein Opfer.
Die Neufner müssen mehr opfern, weil sie keine Unkosten für den Anmarsch haben. Je weiter der Anmarsch, desto mehr haben die Hülmer schon geopfert – sie zahlen schon 80 Pfennig.
Ich denke an die letzte Woche am Sorbesee, wo ich mit 520 Jungen war. Dort war ein Schützenfest. Der Eintritt für einen Tag in die Schützenhalle kostete zwölf Mark. Dafür durfte man ein bisschen tanzen und Bier trinken. Die Leute haben das zu Hunderten bezahlt.
Da habe ich einen roten Kopf bekommen und dachte: Da gehen Leute in die Kirche und geben für Gottes Werk zehn Pfennig und sind noch stolz wie ein Spanier. Lieber Gott, der muss aber Spaß haben: Ich habe zehn Pfennig geopfert, zwölf Mark versoffen. Zehn Pfennig für Gott? Nein, so nicht. Dann lieber gar nicht. Aber er darf meinen Gott nicht beleidigen. Wer so vorübergeht, alles in Ordnung.
Aber wer opfert, soll wissen, was er tut. Nicht einfach „Danke!“
Drittens: Lassen Sie bitte die Liederzettel liegen! Ich brauche sie morgen früh auf dem Jusi. Und wer auf dem Jusi ist, nimmt sie auch nicht mit – Sie bekommen dort neue. Lassen Sie die Zettel auf dem Platz liegen!
Viertens: Morgen früh um neun Uhr habe ich mit meinen Essener Jungen eine Jugendversammlung auf dem Jusi. Wer sich also jugendlich fühlt, der wandere dort hin. Um neun Uhr fangen wir an. Wir gestalten einen Jugendgottesdienst mit. Es wird eine feine Sache.
Dann hat der alte pietistische Gemeinschaftsverband, in dem eine Seele zu Hause ist, morgen Nachmittag das große Jusitreppen. In allen Gemeinden sind Gottesdienste. Liebe Leute, sagt nicht: „Ich war ja Samstagabend bei Pfarrer Busch, morgen schlafen wir aus.“ Das geht nicht. Wie lautet das Gebot Gottes? „Du sollst den Feiertag heiligen!“ Wir hören und lernen Gottes Wort gerne. Gott schenke euren Pfarrern ein Zeugnis vom Wort Gottes und euch ein williges Herz, es anzuhören!
Morgen früh muss man in den Kirchen der Umgebung merken, dass etwas los war, nicht?
Dann, liebe Freunde, jetzt nur für die Neufner – nur für die Neufner. Für die anderen müssen Sie sich anderweitig versorgen.
Wer von den Neufnern ein seelsorgliches Gespräch wünscht, Betreuung braucht oder sich im Kreis anschließen will, der lasse sich draußen so einen Zettel geben. Die Neufner lassen sich diesen Zettel geben. Für die anderen hat er keinen Sinn.
Morgen ist der letzte Abend: „Ist Christentum Privatsache?“ Laden Sie noch einmal ein. Draußen ist wundervoll viel Platz. Ich kann mich aufregen, wenn ich den leeren Platz sehe. Da ist noch ein leerer Stuhl – das ist traurig, ich könnte weinen. Lass mich pensionieren!
Laden Sie morgen Abend ein! Nicht, damit ich eine volle Kirche habe. Darum geht es nicht. Ich weiß nur nicht, wie lange wir noch Menschen zu Jesus holen können. Es gibt weite Teile der Erde, wo Menschen es hören wollen und nicht mehr können.
Darum nutzen Sie solche Segenswochen wie jetzt.
Nach dem Schlussgebet wollen wir heute mal das letzte Lied singen und Gott danken. Ein Lobgesang mit Posaunen, Orgel und Stimmen – alle machen mit.
Lied Nummer fünfzehn. Wir stehen auf dazu und singen stehend.
Wir werden still:
Herr, unser Heiland, die Jünger kamen zu dir und sagten: Lehre uns beten!
Herr, es sind so viele Tote, ausgebrannte Herzen hier, die jetzt auch zu dir seufzen. Lehre uns beten!
Gib uns den ersten Lebensschrei: Sündenerkenntnis und Buße!
Und gib uns, dass wir nicht ruhen, bis wir wissen, dass wir Kinder Gottes durch die Gnade Jesu geworden sind!
Ach Herr, fang doch dein Gnadenwerk in uns an und führe es zu Ende!
Dein Reich kommt so oder so – lass uns doch dabei sein, großer Herr!
Amen!
