„Wenn du am Sabbat deinen Fuß zurückhältst, dass du nicht an meinem heiligen Tag das tust, was dir gefällt; wenn du den Sabbat deine Lust nennst und den heiligen [Tag] des HERRN ehrenwert; wenn du ihn ehrst, sodass du nicht deine Gänge erledigst und nicht dein Geschäft treibst, noch nichtige Worte redest; dann wirst du an dem HERRN deine Lust haben; und ich will dich über die Höhen des Landes führen.“ (Jesaja 58,13-14)
Kann man Gott nachjagen, ohne ihn zu verherrlichen? Wenn wir wollen, dass unsere Suche/unser Streben nach Gott ihn ehrt, dann muss die Freude an der Gemeinschaft mit ihm unsere Motivation sein.
Nehmen wir einmal den Sabbat als Beispiel. Gott tadelt sein Volk, weil sie an seinem heiligen Tag ihre eigene Freude suchen. „[Halte] am Sabbat deinen Fuß [zurück], dass du nicht an meinem heiligen Tag das tust, was dir gefällt.“
Aber was meint er damit? Meint er, dass wir am Tag des Herrn nicht unserer Freude nachjagen sollen? Nein, denn gleich darauf sagt er: „[Nenne] den Sabbat deine Lust.“
Und in Vers 14: „Dann wirst du an dem HERRN deine Lust haben.“
Was er also kritisiert, ist, dass sie sich am Sabbat über ihre eigenen Geschäfte freuen und nicht an der Schönheit ihres Gottes und der Ruhe und Heiligkeit, für die dieser Tag steht.
Er tadelt sie nicht für ihren Hedonismus. Er tadelt den Mangel daran. Wie C. S. Lewis sagt: „Wir sind viel zu leicht zufrieden zu stellen.“ Sie geben sich mit weltlichen Angelegenheiten zufrieden, statt den lebendigen Gott zu suchen, und ehren diese mehr als ihren Herrn.
Ist dir aufgefallen, dass zum einen der Sabbat als ihre „Lust“ und zum anderen eben dieser Tag des Herrn als „ehrenswert“ bezeichnet wird? „Wenn du [...] den Sabbat deine Lust nennst und den heiligen [Tag] des HERRN ehrenwert [...].“
Es bedeutet einfach, dass wir das ehren, woran wir uns freuen. Oder dass wir das verherrlichen, was wir genießen.
Sich an Gott zu freuen und Gott zu verherrlichen sind ein und dasselbe. Sein ewiger Willen und unsere ewige Freude werden eins in der Anbetung. Dafür ist der Tag des Herrn gedacht. Ja, dafür ist unser ganzes Leben gedacht.