Einsamkeit und Sehnsucht nach Liebe in der modernen Welt
Wir wollen heute Abend miteinander über das Thema sprechen, wie man mit dem Leben zurechtkommt, wenn keine rechte Liebe mehr in der Welt ist. Ach, wie oft habe ich den Satz gehört – ironisch, bitter, wütend: Es gibt keine Liebe mehr in der Welt. Das stimmt, aber gleichzeitig stimmt es auch nicht. Gibt es noch Liebe in der Welt? Das ist die Frage.
Sehen Sie, da steht vor mir ein etwa sechzehnjähriger Junge und sagt: „Es gibt keine Liebe mehr in der Welt. Ich habe keinen Menschen, mit dem ich mich mal richtig aussprechen könnte.“ Ach, ich sage: Quatsch, doch nicht! Du hast doch Arbeitskollegen. Ja, sagt er, Arbeitskollegen. Die erzählen mal dreckige Witze, aber das ist alles.
„Du hast doch eine Mutter.“ Ach, die Mutter hat so viel um die Ohren, die hat keine Zeit für mich. Und ein Vater? Man muss ihn gehört haben. Der Alte kommt um fünf, trinkt, isst und geht wieder weg. Ihr Väter, so sieht das hier in den Augen eurer Jungen aus, nicht?
Plötzlich wird mir klar, dass in diesem sechzehnjährigen Jungen die große Schar derer steckt, die mitten in der Großstadt unter Millionen Menschen unendlich allein sind. Sie sehnen sich nach ein bisschen Liebe und können sie nicht finden. Neulich hat jemand gesagt: Nirgendwo ist der Mensch so einsam wie in der Großstadt. Das stimmt, oder?
Ich kenne Ehen, in denen die Frau neben dem Mann herlebt. Sie versorgt ihn, macht ihm Spätzle und so weiter – aber sie hat keine Ahnung, was er denkt und bewegt. Und der Mann weiß nicht, fragt nicht und interessiert sich gar nicht dafür, was seine Frau eigentlich denkt und bewegt. Es ist grauenvoll, wie man totenstill in einer Ehe nebeneinander herleben kann.
Ach, das Herz sehnt sich nach Liebe wie dürres Land nach dem Regen. Wie wir nach Sonne, und so weiter. Und dann heißt es, es gebe keine Liebe in der Welt.
Ich habe den jungen Mann eben gefragt, ob das wahr wäre. Er gibt mir keine Antwort. Ich weiß genau, was er denkt. Nein, ich denke großartig über ihn, dass er keine Antwort gibt. Ich hätte nämlich auch keine gegeben in dem Moment. Weil er keine gegeben hat, hätte ich auch keine gegeben. Er hat völlig Recht, es hätte auch keine gegeben, nicht wahr?
Im Übrigen habe ich das nur gemacht, damit Sie alle aufpassen. Tun Sie ja jetzt, nicht?
Sehen Sie, die Frage ist für jeden Menschen im Grunde: Wie komme ich denn daraus? Wenn man herzlich nach Liebe sehnt und immer nur enttäuscht wird – was macht man da?
Die Suche nach Erlösung in der Sexualität
Die erste Antwort, die unsere Zeit gibt, ist die Erlösung aus der Lieblosigkeit und aus der Einsamkeit. Diese findest du auf dem Weg der Erotik und der Sexualität. Der Mensch legt den Geliebten zu der Asse Liebe, ja so.
Weil das der Weg unserer Tage ist, muss ich jetzt erst einmal darauf eingehen. Ich habe drei Punkte, und hoffentlich komme ich mit allen durch. Wir wollen immer um neun Uhr Schluss machen, also braucht niemand Angst zu haben.
Sehen Sie, das ist die Situation heute: Die Einsamkeit des modernen Menschen, sein Verlangen nach ein bisschen Verständnis und Liebe, verbündet sich mit der stärksten Macht, die es in der Welt gibt. Wissen Sie, was die stärkste Macht ist? Der Geschlechtstrieb.
Diese Einsamkeit, das Verlangen nach Liebe, verbündet sich mit der stärksten Macht, dem Geschlechtstrieb. Nun sucht der Mensch von heute Erlösung aus der Lieblosigkeit und Einsamkeit auf dem Feld der Sexualität.
Darum wird alles sexualisiert: Filme, Romane, Kino, Reklame – nein, nein, jede Reklame, nicht wahr? Ich kann nicht verstehen, warum eine Seife mit nackten Mädchen beworben werden muss, aber es geht heute nicht anders, verstehen Sie?
Es wird alles sexualisiert. Und das ganze Denken der Menschen ist davon geprägt. Wenn junge Soldaten hier in der Kaserne sind, dann ist das erste Wort am Morgen ein Witz oder ein Satz in diese Richtung. Und abends ist das letzte Wort ebenfalls so.
Wir suchen die Erlösung aus der Lieblosigkeit und Einsamkeit auf diesem Gebiet. Ist das nicht wahr?
Nun, sehen Sie, da steht ein Pärchen vor mir, so ein nettes Pärchen. Sie hat blaue Ränder um die Augen, er eine Zigarette im Mund, mit schrägem Mund. So richtig geflitten, wie sie im Ruhrgebiet herumlaufen.
Ich hatte davon gesprochen, und da stehen die beiden vor mir. Das Mädchen sagt frech und patzig: „Das ist doch nichts dabei, Herr Pastor, das ist doch nichts dabei! Warum weinen, wenn man auseinandergeht und extra eine Ecke schon anders steht, weil es doch nichts dabei ist?“
Wer bestimmt eigentlich, ob da etwas dabei ist? Wer hat denn eigentlich etwas zu sagen an diesem Punkt?
Die Frage nach Gut und Böse in der Sexualmoral
Sehen Sie, ich glaube, die größte Not besteht heute darin, dass wir nicht mehr wissen, was gut und was böse ist. Es herrscht eine völlige Unsicherheit. Verstehen Sie, ich sage, die Einsamkeit verbündet sich mit dem Geschlechtstrieb, und nun rast alles durcheinander. Plötzlich wissen wir nicht mehr, was eigentlich gut und was böse ist.
Nehmen wir zum Beispiel den vorehelichen Geschlechtstrieb: Ist er Sünde oder nicht? Ist Ehescheidung gut oder böse? Ist Homosexualität böse oder gut? Ist die lesbische Liebe – also wenn ein Mädchen ein anderes liebt – gut oder böse? Ist Ehebruch gut oder böse? Ein Mann sagt mir: „Meine Frau versteht mich nicht, deshalb gehe ich zu einer anderen Frau. Soll ich das tun?“ Was ist eigentlich gut und böse?
Verstehen Sie, hier liegt die Not: Man weiß nicht mehr, was gut und böse ist. Und da steht dieses Mädchen aus dem Ruhrgebiet vor mir, mit der Zigarette schräg im Mund, und sagt: „Das ist doch nichts dabei.“ Wer hat denn eigentlich zu bestimmen, wer sagt, was gut oder böse ist?
Hören Sie mir gut zu: Die wichtigste Frage ist, wer eigentlich zu sagen hat, was gut oder böse ist. Meiner Meinung nach kann das nur einer bestimmen, nämlich der Herr der Welt, der lebendige Gott! Wenn es keinen Gott gibt, dann können sie machen, was sie wollen. Dann toben sie sich aus, dann reißen sie alle Zäune nieder. Ich wüsste nicht, warum man nur deshalb anständig sein sollte, weil Tante Amalie dagegen ist, oder?
Wenn es keinen Gott gibt, können sie tun, was sie wollen. Wenn aber Gott lebt, dann hat er zu sagen, was gut und böse ist. Dann hat er zu bestimmen, ob etwas erlaubt ist oder nicht. Da habe ich Recht, nicht?
Hier stehen Sie, jeder von Ihnen, vor der Frage, und Sie müssen sich entscheiden, junger Mann: Lebt Gott oder nicht? Wenn Gott lebt, müssen Sie fragen, was Gott auf dem Gebiet der Sexualität geboten hat. Wenn Gott nicht existiert, dann kümmern Sie sich nicht weiter darum, oder?
Einige sagen mir: „Die Kirche hat darüber nichts zu befinden.“ Dann sage ich: Nein, auch nicht. Aber es sind nicht meine Tante, nicht meine Eltern, nicht die Kirche, nicht der Pastor oder Pfarrer, die hier sagen, was gut oder böse ist. Sondern wenn Gott lebt, dann können Sie nicht sagen: „Ich glaube an Gott und tue, was ich will.“ Das ist Täuschung, das ist schizophren.
Entweder erkennen Sie Gott an, oder nicht. Wenn ja, dann müssen Sie fragen, was Gott will.
Gottes Ja zur Sexualität und der Schutz durch die Ehe
Nun sagen Sie: Ich weiß nicht, ob Gott lebt. Ich möchte Ihnen sagen: Gott ist wirklich da. Gott lebt, er ist Herr der Welt, sieht und kennt Ihr Leben.
Wenn Sie mich fragen, woher ich das so hundertprozentig weiß, antworte ich Ihnen: Weil er sich in Jesus Christus geoffenbart hat. Seitdem Jesus gekommen ist, ist die Leugnung Gottes Dummheit oder Bosheit. Es ist klar: Gott lebt. Und er bestimmt, was gut und böse ist. Gott hat uns darüber in seinem Wort ganz klar Auskunft gegeben – ganz klar.
Ich kann Ihnen jetzt nur in großen Zügen sagen, was Gott über das Gebiet der Sexualität zu sagen hat. Verzeihen Sie, dass ich das so grob umreißen muss, aber ich möchte mit einer Stunde auskommen.
Was sagt Gott, der sich in Jesus offenbart hat und wirklich da ist, zu diesem Thema? Erstens: Er sagt Ja zu unserer Sexualität. Er sagt Ja dazu. Es ist nicht so, dass ein Christ nur das Obere akzeptieren kann und das Untere heidnisch ist.
Gott schuf einen Mann und eine Frau. Gott hat mich als Mann geschaffen, mitsamt der Sexualität, und sie als Frau, so dass sie richtig Frau ist. Ich kann nur sagen: Werden wir richtige Männer und nicht Hampelmänner, und die Frauen richtige Frauen.
Neulich war ich in London. Dort laufen Mädchen herum, bei denen man nicht mehr weiß, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Die Jungen haben ganz lange Haare, die Mädchen ganz kurze. Beide tragen Blue Jeans. Man weiß wirklich nicht mehr. Da sage ich: Da fängt es an, schwierig zu werden.
Gott schuf einen Mann und eine Frau. Das heißt, Gott sagt Ja zu unserer Geschlechtlichkeit. Darüber kann man reden, darum rede ich hier so offen darüber. Ich schäme mich nie, dass ich verheiratet bin und Kinder habe.
Erstens sagt Gott Ja, darum keine Komplexe. Zweitens aber schützt Gott die Sexualität und hat einen Zaun darum gezogen. Dieser Zaun heißt Ehe. Gott schuf einen Mann und eine Frau, das ist gewissermaßen statuarisch am Anfang.
Gott hat einen Zaun um die Geschlechtlichkeit gezogen. Er will die Ehe. Er will nicht, dass wir einander wahllos gehören wie Kaninchen. Gott will, dass dies zur größten Gemeinsamkeit führt, darum die Ehe.
Meine Freunde, wir fingen damit an, dass wir sagten, es gibt keine rechte Liebe in der Welt und der Mensch ist einsam. Eine rechte Ehe sollte darum ein Stück Erlösung aus der Einsamkeit sein.
Ihr lieben Frauen, es genügt nicht, dass Sie Ihren Männern – ich weiß nicht, was – Spätzle kochen oder als Württemberger ihren Mann bekochen und ihm den Anzug ausbürsten. Das genügt nicht. Es genügt auch nicht nur eine sexuelle Gemeinschaft.
Ehe soll ein Stück Erlösung aus der Einsamkeit sein. Es ist nicht gut, sagt Gott am Anfang, dass der Mensch allein und einsam sei. Ich will ihm eine Gehilfin schaffen, die um ihn ist.
Als ich heiratete, hatte ich einen alten Kollegen, der hielt eine sehr nette Tischrede. Er sagte: Ich will ihm eine Gehilfin schaffen, die um ihn ist. Nicht eine Herrin, die über ihm den Pantoffel schwingt, nicht eine Sklavin, die unter ihm zu Füßen liegt – manche Männer meinen, ihre Frau müsse Sklavin sein –, auch nicht eine Neben ihm, die Nebensache ist, sondern eine Gehilfin, die um ihn ist.
Mein Lieber, so nicht. Ich möchte, ich könnte jetzt ein großes Loblied über die Ehe singen. Ich hätte die Zeit dazu.
Es hat mich tief beeindruckt, wie mein Vater bei der silbernen Hochzeit seine Frau anschaute und sagte: Ich habe dich in fünfundzwanzig Jahren jeden Tag lieber gewonnen. Da denkt man an all die Ehen, wo in fünfundzwanzig Jahren allmählich alles erkaltet ist. Grauenvoll, nicht?
Vielleicht sitzen Leute hier, die heute Abend zu ihrem Ehepartner sagen müssen: Du, wir müssen von vorne anfangen. Geht das nicht? Doch, das geht. Denn Gott schützt die Sexualität, die Bejahung und die Ehe durch den Eheschutz.
Ich gehe einen Schritt weiter: Gott will das! Ich sage noch einmal: Sie können Gott abschütteln, aber Sie werden einmal vor ihm stehen im Gericht. Sie werden ihn nicht los.
Darum sagt Gott: Er will eine reine Jugend. Ich weiß, das ist furchtbar unmodern. Selbst Theologen sagen, wir brauchen eine neue Sexualmoral. Das ist dummes Zeug!
Es gibt nur einen, der das zu sagen hat, und das ist der Herr der Welt. Er sagt: Ich will keine Hurerei. Er will eine reine Jugend.
Die Bibel hat dazu etwa den Gedanken – lassen Sie mich das kurz zeigen –, dass wir geführt werden von Gott und er uns unseren Ehepartner bestimmt. Ein junger Mann, der seinen Ehepartner vielleicht noch gar nicht kennt, soll ihm schon die Treue halten.
Sohn Isaak bleibt ein reiner junger Mann, bis der Augenblick kommt, wo Gott ihm dieses Mädchen zuführt. Er hat ihm die Treue gehalten, ehe er sie kannte. Verstehen Sie? Das ist der Gedanke der Liebe, ein Reingut.
Darum darf ich ganz deutlich sagen: Vorehelicher Geschlechtsverkehr ist Sünde vor Gott! Darum sind Homosexualität und lesbische Liebe Sünde vor Gott! Sie werden vor ihm stehen im Gericht.
Sie können das wegschütteln, aber Sie werden vor ihm stehen im Gericht. Darum sind Ehescheidung und Ehebruch Sünde, die Sie vor Gottes Angesicht verantworten müssen.
Wenn Sie sagen, da stehst du ganz allein mit dieser Ansicht, dann sage ich: Gott hat noch immer den Mut gehabt, gegen alle Menschen allein zu stehen. Er bleibt am Schluss Richter.
Das leuchtet auch dem Gottlosesten ein, was er jetzt gesagt hat: reine Jugend und Ehe der Treue.
Mir sagt ein ganz unchristlicher Arzt: Herr Pastor, das entspricht durchaus dem, was wir heute denken. Zum Beispiel, dass ein Mädchen eigentlich nur einmal lieben kann. Wenn sie sechs Freunde gehabt hat und den siebten heiratet, wird die Ehe nichts.
Er sagte mir wörtlich: Sie ist versaut für die Ehe. Es war ein Schwabe, der das sagte: Sie ist versaut für die Ehe, denn sie denkt immer an den, den sie zuerst geliebt hat.
Ihr jungen Männer, gebt Acht, wenn ihr mit Mädchen spielt, ihr müsst das einmal verantworten.
Wir sind in einen Strom des Schmutzes und der Wiedergöttlichkeit geraten, in dem wir verloren gehen. Man kann in die Hölle kommen.
Wir sollten den Mut haben, wieder einmal auf die Stimme des lebendigen Gottes zu hören. Ihr Gewissen sagt Ihnen: Das ist auch richtig – eine reine Jugend und eine Ehe der Treue.
Jeder denkt, das ist richtig, aber nicht mehr. Aber.
Die Vergebung und Erlösung durch Jesus Christus
Ich möchte Ihnen eine Geschichte aus der Bibel erzählen. Gestern habe ich gesagt, dass ich biblische Geschichten sehr gern erzähle. Jesus hatte einmal einen Kreis von Menschen um sich versammelt und sprach mit ihnen über das Himmelreich. Jesus, der Sohn Gottes.
Darf ich gleich klarstellen: Wenn ich von Jesus spreche, meine ich den Sohn Gottes, den menschgewordenen Sohn Gottes. Oft höre ich, Jesus sei auch nur ein Mensch gewesen, der andere Menschen meinte. Ich meine jedoch den Sohn Gottes.
Jesus spricht vom Himmelreich, und plötzlich entsteht Tumult, ein großer Aufruhr. Eine Menschenmenge kommt herbei. Die vordersten schleppen eine hübsche junge Frau heran. Ihre Bluse ist zerrissen. Sie bringen sie vor Jesus und sagen: „Herr Jesus, Sie haben diese Frau beim Ehebruch ertappt. Im Gesetz Gottes steht, dass eine Ehebrecherin gesteinigt wird. Du sagst, du bist der Sohn Gottes und immer so barmherzig. Du wirst doch zugeben, dass sie gesteinigt werden muss. Bitte, gib dein Urteil ab!“
Da steht der Heiland, die Sünderin steht vor ihm, und die Menge um sie herum. Was wird er jetzt sagen? Der Sohn Gottes sagt: „Ja, Gott hat entschieden, sie hat den Tod verdient.“ Wie fühlen Sie sich bei diesem Urteil? Jesus, der gute Hirte, sagt: „Gott hat entschieden, sie hat den Tod verdient.“
Dann fährt er fort: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein werfen!“ Er bückt sich nieder und schreibt etwas in den Sand. Ich weiß nicht, was er schrieb. Als er sich wieder aufrichtet, steht nur noch die junge Frau da. In der Bibel steht, die Menschen sind hinausgegangen, überführt von ihrem Gewissen.
Nun frage ich Sie: Hätte hier im Saal jemand den Mut gehabt, den ersten Stein zu werfen? Ich auch nicht. Dann sind wir hier eine große Sünderversammlung, nicht wahr? Wenn wir das zugeben, hat das schon viel Wert.
Jesus sagt zu der Frau: „Ich vergebe dir auch. Sündige nicht mehr.“ Aber das allein würde uns in Verzweiflung treiben. Darum darf ich Ihnen sagen: Gott hat seinen Sohn geschickt, um Sünder zu erretten. Das sind wir, haben wir festgestellt, nicht wahr?
Für mich war es so, als ich als junger, leichtsinniger Leutnant im Ersten Weltkrieg zum Glauben kam und aus dem Schmutz heraus befreit wurde. Jesus ist am Kreuz gestorben, sein Blut deckt meine Sünde zu. Aber er sagt auch: „Sündige nicht mehr.“ Verstehen Sie, dass Sie diesen Heiland alle brauchen, so wie Sie hier sitzen?
Ich möchte Ihnen vor Augen malen, wie er dort am Kreuz hängt. Diese Hände, die den Sturm stillten, sind durchbohrt. Die Dornenkrone hat sein Haupt zerrissen, und sein Blut rieselt in den Sand. Er neigt sein Haupt, voll Blut und Wunden.
„Du edles Angesicht, das vor dem Reich der Welt erschrickt und zunichte wird – wie bist du so entstellt?“ Da bezahlt er für Ihre und meine schmutzigen Sünden. Was für Dreck haben wir hier hineingebracht! Dafür stirbt Jesus hier! Die Strafe liegt auf ihm, damit wir Frieden haben.
Sie brauchen ihn. Nur bei ihm sind Sie schuldlos. Er schenkt einem ein neues Herz. Ich bitte Sie: Bringen Sie Ihr Leben in Ordnung. Brechen Sie falsche Bindungen ab, reden Sie mit Jesus, bekennen Sie ihm alle Ihre Sünden. Bitten Sie ihn um ein reines Herz für einen neuen Anfang. Bringen Sie Ihr Leben in Ordnung!
Hier sind etwa tausend Menschen, vielleicht sogar mehr. Ich weiß es nicht genau. Es könnte doch gut sein, dass von diesen Tausend einer in dieser Woche stirbt. Dann gehen Sie in die Ewigkeit vor Gott. Wenn Sie sagen: „Ich glaube nicht“, dann warten wir ab, ob Sie Recht haben über die Bibel. Aber dann stehen Sie vor Gott, haben Ihr Leben nicht in Ordnung gebracht, und Jesus hat Ihre Sünden nicht vergeben.
Mit all Ihren schmutzigen Jugendsünden, die nicht vergeben sind, gehen Sie in die Ewigkeit. Mir schaudert dabei. Ich beschwöre Sie: Wissen Sie nicht, ob Sie derjenige sind, der nächste Woche stirbt? Bringen Sie Ihr Leben in Ordnung!
Jesus ist gekommen, Sünder zu erretten. Die Strafe liegt auf ihm, damit wir Frieden haben. Das Blut Jesu Christi macht uns rein von aller Sünde. Er sagt: „Siehe, ich mache alles neu.“
Ehe als Quelle der Liebe und die Not der Einsamen
So muss ich einen Schritt weitergehen. Wie soll ich mit dem Leben fertigwerden, wenn es keine rechte Liebe mehr gibt? Eine Ehe kann beglückend sein und ein großer Reichtum.
Ich wünsche mir, dass hier Eheleute sitzen, die sagen: „So will ich nie sagen, es gibt keine rechte Liebe. Ich bin glücklich verheiratet.“ Und wenn Sie mich fragen: „Bist du das?“ – ja, Sie müssen mich daran messen.
Aber jetzt möchte ich etwas Zweites sagen: Es gibt tatsächlich Menschen, die trotz allem, was ich eben sagte, sehr einsam durchs Leben gehen müssen.
Ich bin hundertprozentiger Pazifist. Der Hauptanlass, dass ich das geworden bin, liegt darin, dass in diesem Krieg rund fünf Millionen junge Leute gefallen sind. Das bedeutet, dass fünf Millionen Mädchen in Deutschland auf das größte Glück verzichten müssen, das sie hier sehen: einen Mann glücklich zu machen. Diese fünf Millionen Mädchen müssen einsam ihren Weg gehen.
Ich brauche gar nicht mehr zu hören oder zu sagen, was für ein Wahnsinn ein Krieg ist. Daran denkt man gar nicht – an die fünf Millionen Mädchen. Die Männer, die sie heiraten wollten, liegen in Afrika, Russland, Frankreich, Norwegen und auf dem Grund des Meeres.
Und diese fünf Millionen, von denen sitzen ja einige hier, müssen das Grauen des einsamen Weges ertragen.
Daher möchte ich Ihnen sagen: Bitte brechen Sie nicht in fremde Ehen ein. Gott wird es schrecklich richten. Gott ist sehr hart, Gott macht mit keiner Sünde einen Vertrag.
Und trotzdem müssen Sie und alle anderen Menschen nicht ohne Liebe bleiben. Damit komme ich zum Zweiten: Versuchen Sie es doch einmal mit der Liebe Jesu.
Die Liebe Jesu als Antwort auf Einsamkeit
Jetzt meine ich nicht nur diese jungen Frauen, sondern uns alle. Versuchen Sie es doch einmal mit der Liebe Jesu. Ich weiß, dass jetzt viele denken: „Ach Mensch, religiöser Quatsch.“ So habe ich auch einmal gedacht, und das kann ich niemandem übelnehmen. Aber so kann nur jemand reden, der die Liebe Jesu nicht kennt.
Bitte schauen Sie sich doch einmal in der Welt um, ob die Menschen glücklich sind. Keiner ist wirklich glücklich. Uns geht es so gut: Der Mann, der meinen Wagen putzt, fährt nach Österreich in den Urlaub, und der Sohn meiner Putzfrau nach Mallorca. Wie gut geht es uns, oder? Natürlich haben wir unsere Beschwerden: Ich habe Kopfschmerzen, Sie haben Gallenprobleme, und jemand anderes einen Blinddarm. Aber das ist ja nicht herzzerreißend, oder?
Wir wissen gar nicht, wie gut es uns eigentlich geht. Ist heute Abend jemand hier, der hungrig ist? Nein, Sie sind alle satt geworden, ja? Wir haben nur unser Einkommen, wir sind zu dick oder zu dünn. Wie gut geht es uns wirklich? Und Sie sind noch nicht so alt, aber das kommt noch.
Sehen Sie, und nun schauen Sie sich mal um: Sind die Menschen glücklich? Nein. Schauen Sie, diese Don Johns und die Leute aus dem Gebiet von Suno Merotschen sind auch nicht glücklich. Ich habe das nie so ausgedrückt gehört, wie in der Geschichte, die ich schon tausendmal erzählt habe.
Ich habe einen Freund, der Kaufmann ist. Er war neulich bei einem Fabrikanten eingeladen, in einer schönen Villa mit einem wunderbaren Park, etwa hundert Gäste. Inmitten des Getümmels des Festes trifft mein Freund den Hausherrn und sagt: „Mann, was haben Sie es gut! Sie sind ein König, so ein großes Anwesen, Fabrik, nette Frau, reizende Kinder, gesund und jung.“ Da sagt der Mann: „Ja, Sie haben Recht, mir geht es gut.“ Und auf einmal wird er ernst und sagt: „Aber fragen Sie mich nur nicht, wie es hier drin aussieht. Fragen Sie mich nur nicht, wie es hier drin aussieht.“
Und wenn ich über die Straßen gehe, dann denke ich oft: Wenn die Leute ehrlich wären, würden sie alle stehen bleiben und schreien: „Frag mich nicht, wie es hier drin aussieht, hier in meinem Herzen. In meinem Herzen muss ich die Übertragungsseile verstecken. Die sehen nicht, wie es in meinem Herzen aussieht, wie Friedlosigkeit und Gedanken sich verklagen, Schuld und alles durcheinander.“ Friedlosigkeit – sagt die Bibel – das ist der richtige Ausdruck.
Und sehen Sie, es gibt nur einen, der uns heilen kann. Denken Sie daran: Gott sieht unser Elend. Und wir können ja nicht einfach zu Gott kommen, oder? Da ist eine Mauer zwischen uns. Aber Gott hat diese Mauer zerbrochen, die ihn von uns trennt, und er ist in seiner großen Liebe in Jesus zu uns gekommen.
Das ist die atemberaubende Botschaft, die ich zu verkündigen habe: So sehr hat Gott diese Welt geliebt. Ich hätte sie nicht geliebt, ich hätte sie mit Eisenbahnschienen zusammengehauen – diese Welt voller Dreck, Bosheit und Dummheit, ach, ich kann es kaum aussprechen. Und trotzdem hat Gott sie geliebt. Da bleibt mir der Verstand stehen: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn Jesus gab, damit alle, die seine Liebe annehmen, nicht verloren gehen, sondern das Leben haben.
Auch wenn wir nicht mehr sagen, es gibt keine Liebe in der Welt, sondern wir haben sie gefunden. In dem Sohn Gottes, Jesus, ist uns die Liebe Gottes begegnet. Sagen Sie mal: Was soll Gott noch für Sie tun, dass er seinen Sohn sterben lässt? Er hätte sich wehren können, hat es aber nicht getan. Er ließ sich ans Kreuz schlagen und trug all unsere Schuld und nahm unsere Schmerzen auf sich!
Hat mal jemand gesagt, im Blick auf das Elend in Korea: „Wenn es einen Gott gäbe, müsste ihm das Herz brechen über den Jammer.“ Da habe ich gesagt: „Mensch, das Herz ist ihm doch gebrochen – auf Golgatha!“ So bleibt niemand für Sie verborgen wie Jesus, und doch verachten Sie ihn!
Aber sehen Sie, er ist am Kreuz gestorben, aber dort ist er nicht geblieben. Man hat ihn in ein Felsengrab gelegt und eine Felsplatte davorgelegt. Man hat, damit man ganz sicher war, das Grab versiegelt und Posten davor gestellt – römische Soldaten mit Schild und Pilum.
Und am dritten Morgen, so gegen Morgengrauen, wird es plötzlich so hell, als wäre eine Atombombe in der Gegend explodiert. Das Letzte, was die Soldaten sehen, bevor sie ohnmächtig werden – denken Sie mal, das waren keine zarten Jungfern, das waren Kerle, die auf allen Schlachtfeldern gekämpft hatten – sie wurden ohnmächtig. So war das: Das Letzte, was sie sehen, ist, wie dieser Jesus triumphierend aus dem Grab kommt.
Und das bezeuge ich Ihnen: Jesus ist in der Welt. Darum kann ich mit ihm reden und darf seine Liebe erfahren. Man kann mit Jesus leben. Und wenn man das tut, dann sagt man nicht mehr, es gäbe keine Liebe in der Welt.
Warum leben Sie nicht mit Jesus? Ich habe eben gesagt, die Welt ist so unglücklich, Sie auch. Sie bräuchten es nicht. Man darf mit Jesus leben. Und dann hat man die ganze geballte Liebe Gottes in sein Leben hereinbekommen.
Da können Sie an Menschen enttäuscht werden – das spielt gar keine Rolle. Natürlich werden Sie an Menschen enttäuscht. Sie selbst sind ja die größte Enttäuschung, haben es nur noch nicht gemerkt, oder? Wir enttäuschen ja auch andere. Das spielt alles keine Rolle. Die geballte Liebe Gottes kommt in unser Leben, wenn wir mit Jesus leben.
Versuchen Sie es doch einmal. Jammern Sie nicht die Welt voll: „Es gibt keine Liebe in der Welt.“ Doch, doch, es gibt Liebe in der Welt. So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn gab, damit alle, die sich ihm anvertrauen, die ihn annehmen, die bei ihm bleiben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.
Ich möchte so gern, dass Sie es wirklich ernst meinen mit Jesus. So ein junger Mann da oben, der morgen sagt: „Jetzt lebe ich mit Jesus.“ Wissen Sie, ich als junger Mensch im Ersten Weltkrieg war total gottlos. Über Nacht fing ich an, mit Jesus zu leben. Das gab Aufsehen.
Und ein Kommandeur sagte: „Warum seufzt der nicht mehr?“ Da sagten die anderen: „Der hat einen religiösen Vogel gekriegt.“ So ist das eben, nicht wahr? Dann habe ich gesagt: „Moment, Herr Oberst, darf ich mal eben fragen?“ – weil es ein Wachregiment war – „Herr Oberst, glauben Sie, dass Gott lebt?“ „Selbstverständlich, selbstverständlich glauben alle an Gott.“
Da sagt der Herr Oberst: „Wir können morgen Schuss kriegen, und dann stehen wir vor Gott. Können Sie vor Gott stehen?“ „Ich kann es nicht.“ Da brüllt er los: „Organschen, Cognac, einen doppelten Cognac! Da wird man ja verrückt, wenn man darüber nachdenkt.“
Da habe ich gesagt: „Der Oberst, mir hilft kein Cognac mehr.“ Verstehen Sie, der Mensch läuft vor der Liebe Gottes weg, weil er nicht nachdenkt. Dummheit ist eine riesige Macht in der Reform.
Bitte, wenn Sie an Gott glauben, dann nehmen Sie es ernst. Sie werden vor ihm stehen. Er sieht Sie jetzt. Sie müssen Frieden mit Gott haben. Jesus allein in seiner Liebe gibt Ihnen Vergebung der Sünden und ein neues Herz.
Brauchen Sie einen Heiland? Warum leben Sie ohne Jesus? Fangen Sie an, mit ihm zu leben!
Vertrauen wagen – Ein Bild vom Glauben
Ja, jetzt fragt mich immer jemand: Wie macht man das? Wie macht man das? Lassen Sie mich ein Beispiel geben.
Vor einiger Zeit hatte ich Vorträge in Norwegen. Eines Morgens wollte ich von Oslo abfliegen und über Kopenhagen, Hamburg nach Düsseldorf zurückfliegen. Als wir nach Kopenhagen kamen, war der ganze Flughafen vernebelt. Dann hieß es, Hamburg sei ebenfalls vernebelt.
Die Maschine flog schließlich durch die Landschaft und landete in Schweden, in Malmö. Das war der einzige nebelfreie Flughafen in der Gegend. Nun kamen alle Maschinen, die nicht landen konnten, nach Malmö und entluden dort ihre Ladung. Malmö ist ein ganz kleiner Flughafen, und bald war kein Stuhl mehr frei.
In die Stadt gingen wir nicht, denn die meisten wussten nicht, wie es weitergehen sollte. Ich hatte auf der Reise einen österreichischen Kaufmann kennengelernt. Wir standen also zusammen und konnten uns kaum unterhalten, so groß war das Gedränge.
Plötzlich hieß es, es fliegt eine Viermotorenmaschine nach Süden. Sie wusste aber nicht, ob sie in Hamburg, Düsseldorf oder Frankfurt landen würde. Neben mir schrie eine Frau: "Na, da fliege ich nicht mit! Man weiß ja nicht, wie es bei dem Nebel ist." Das heißt, man braucht Vertrauen.
Wir stiegen ein, aber mir wurde bewusst, dass es ein Risiko war. Man gibt sich bei so einer nebligen Geschichte dem Piloten in die Hand. Da kam der Pilot, ein Mann um die 35, mit einem konzentrierten Gesichtsausdruck. Man spürte, wie er sich auf die Aufgabe fokussierte. Ich sagte zu meinem Begleiter: "Dem können wir uns anvertrauen. Steigen wir ein!"
Wir landeten in Frankfurt. Ich kam lebend davon. Ich lebe ja sonst ständig hier, wie Sie sehen. In diesem Moment wurde mir klar: Das heißt glauben. Glauben bedeutet, dass ich bei jemandem einsteige und mich ihm anvertraue.
Wenn ich sage: Sie leben mit Jesus, dann heißt das, dass Sie ihm heute Abend sagen: "Herr Jesus, ich steige bei Dir ein. Ich lasse den Boden hinter mir, auf dem ich bisher gelebt habe, und steige bei Dir ein. Nimm mein Leben, Jesus, ich übergebe es Dir für und für."
Liebe schenken als Lebensaufgabe
Aber ich habe noch einen dritten Punkt. Können Sie noch fünf Minuten zuhören? Melden Sie mir, wenn jemand einschläft, ich werde mich sofort zurückziehen.
Wie soll ich mit dem Leben fertigwerden, wenn es keine rechte Liebe mehr gibt? Ich habe von der Ehe gesprochen, die eine rechte Liebe sein soll, und dass auch göttliche Liebe kein Herz befriedigen kann, wenn sie fehlt. Ich habe davon gesprochen, dass man mit Jesus leben kann, und dass man dann die rechte Liebe hat.
Und ich möchte eine dritte Antwort geben: Wie soll ich mit dem Leben fertigwerden, wenn es keine Liebe mehr gibt? Meine Freunde, dann fangen Sie doch an, Liebe zu schenken!
Wissen Sie, ich bin ein alter Großstadtpfarrer, habe so oft Klagen gehört: „Ich bin so einsam, keiner schenkt mir Liebe.“ Ich kann das nicht mehr hören. Da möchte ich sagen: Und du? Wo ist der Mensch, der aufsteht und sagt: „Der hat mir Liebe geschenkt“?
Sehen Sie, ich muss das noch ein bisschen ausführen. Meine Weltanschauung stammt aus dem Neuen Testament, und dort gibt es zwei Worte für Liebe, während wir nur ein Wort haben. Das eine heißt Eros. Das ist die Liebe, von der ich zuerst sprach, die erotische Liebe, die Liebe zwischen Mann und Frau, nicht wahr? Das ist Eros.
Und dann gibt es noch ein Wort, das heißt Agape. Wenn von der Liebe Gottes die Rede ist, ist das Agape. Dass Jesus mich geliebt hat und dass ich mit Jesus leben darf, das ist Agape. Und diese Liebe darf man weitergeben.
Und ich finde es furchtbar dämlich – verzeihen Sie, dass ich das so ausdrücke, aber ich komme aus dem Ruhrgebiet, und da reden wir grob. Da müssen Sie sich als Pforzheimer schließlich auch dran gewöhnen. Im Übrigen war ich im bayerischen Regiment, und die Bahner reden auch manchmal sehr grob, nicht wahr? Also entschuldigen Sie, aber ich finde es furchtbar dämlich, wenn Menschen dauernd jammern: „Es gibt keine Liebe in der Welt“, und sie selbst sind wie Eiszapfen. Ist das nicht wahr?
Gut, ich will Ihnen ganz offen sagen: Als mir das aufging, habe ich gedacht, ich möchte auch Liebe üben. Und da merkte ich: Das können wir so gar nicht. Unser Herz ist unsagbar selbstsüchtig.
Ja, es gibt Leute, die kann man liebhaben, die einem sympathisch sind, da ist es nicht schwierig. Aber die, die einem auf die Nerven fallen – unsere Arbeitskollegen und Nachbarn, sehen Sie – da wird es schon schwieriger.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem kommunistischen Arbeiter, der sagte: „Wir haben für die Kulis in Shanghai demonstriert, das ist großartig. Aber wenn ich meinem Nachbarn begegne, haue ich ihm auf die Birne.“ Verstehen Sie? Das ist es: Liebe deinen Fernsten, da ist es nicht schwierig. Aber den Nächsten zu lieben, da wird es kompliziert.
Und nun meine ich: Die Welt wird erst anders, wenn ich meinen Nächsten liebhaben kann. Nicht wahr? Wenn ich meinen Nächsten liebe, auch den Schwierigen, den Gefährlichen, auch den, der mir Böses will.
Das kann man nicht von selbst. Das ist eine Folge von Punkt zwei: Wenn ich mit Jesus lebe, dann ist die Liebe Gottes ausgegossen in unser Herz. Und dann dürfen wir liebhaben, sogar die, die unsere Feinde sind.
Sehen Sie, im politischen Leben erleben wir heute allmählich wieder eine Hetzerei gegen die Feinde – die andere Partei, die Russen und so weiter. Da wird Hass angeheizt. Seit Jesus gekommen ist, weigere ich mich, mit zu hassen. Ich brauche es nicht mehr, ich will es nicht mehr. Dann mögen sie hassen, so viel sie wollen.
Und das gilt auch für unser persönliches Leben: Seit Jesus gekommen ist, bin ich nicht mehr verpflichtet, einen, der mir Böses tut, wieder zu hassen. Ich darf ihn lieben, ich darf ihn lieben.
Seitdem Jesus gekommen ist, darf man schrankenlos lieben. Ist das nicht eine befreiende Botschaft?
„Es gibt keine Liebe in der Welt“ – lassen Sie Jesus Ihr Leben regieren und fangen Sie an, diese Agape, diese Liebe, in die Welt hinaus zu verströmen.
Ein Beispiel für gelebte Liebe aus der Bibel
Ich erzähle gerne eine kleine Geschichte aus der Bibel und möchte damit schließen.
In der Stadt Joppe, dem heutigen Jaffa, war ein älteres Fräulein gestorben. Sie war nicht verheiratet und hatte somit den ersten Punkt nicht mitbekommen. Mein erster Punkt: Sie war ein altes Jüngferlein, wie wir sagen würden, und nun ist sie gestorben.
Petrus wurde gerufen, denn sie hatte in der Gemeinde der ersten Christenheit eine wichtige Rolle gespielt. Er betritt das Zimmer, in dem die tote Tabea aufgebahrt liegt. Petrus staunt: Das Zimmer ist voller Menschen, und alle erzählen ihm, wie Tabea ihnen in stiller Liebe geholfen hat.
Eine Witwe sagt: „Den Pullover hat Tabea für mich gestrickt.“ Es sind Kinder, sogenannte Schlüsselkinder, die berichten: „Um uns hat sich keiner gekümmert, aber Tabea hat sich ein wenig um uns bemüht.“ Ein blinder Mann erzählt: „Ich war so furchtbar einsam. Der Höhepunkt war der Sonntag, von zwei bis drei Uhr kam Tabea und hat mir eine Stunde lang vorgelesen.“
Die Schilderungen sind ein wenig ausgeschmückt, wie es die Bibel sagt, doch plötzlich wird deutlich: Das Leben dieses einsamen Mädchens war rein. Sie jammerte nicht darüber, allein und ungeliebt zu sein. Sie lebte mit Jesus und wusste sich geliebt. Deshalb schenkte sie auch Liebe.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie die unerhörte Liebe, die in Jesus zu uns gekommen ist, in Ihrem Leben aufnehmen und weitergeben. So dass die Menschen um Sie herum nicht sagen: „Oh, die ist kalt.“ Sondern wenn man in ihre Nähe kommt, wird man fröhlich und getröstet.
Nun wollen wir noch einen Vers singen. Bitte nehmen Sie Ihr Liederblatt zur Hand. Ich habe die Nummer irgendwo aufgeschrieben, weiß aber nicht mehr genau wo. Elf, elf, elf – wir singen aus dem Lied Nummer elf die Verse eins und zwei. Ja, genau.