Einführung in die Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers
Wir lesen die Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers, Johannes 1, Verse 5 bis 25, Seite 60 im Neuen Testament.
Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias von der Ordnung Abia. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons und hieß Elisabeth. Beide waren gerecht vor Gott und lebten untadelig nach allen Geboten und Satzungen des Herrn. Sie hatten jedoch kein Kind, denn Elisabeth war unfruchtbar, und beide waren schon hoch betagt.
Als Zacharias den Priesterdienst vor Gott versah und seine Ordnung an der Reihe war, traf ihn nach dem Brauch der Priesterschaft das Los, das Räucheropfer darzubringen. Er ging in den Tempel des Herrn, während die ganze Volksmenge draußen stand und zur Stunde des Räucheropfers betete.
Da erschien ihm der Engel des Herrn, der an der rechten Seite des Räucheraltars stand. Als Zacharias ihn sah, erschrak er, und Furcht ergriff ihn. Doch der Engel sagte zu ihm: „Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört. Deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Johannes nennen. Du wirst Freude und Wonne an ihm haben, und viele werden sich über seine Geburt freuen.
Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken, und schon von Mutterleib an wird er mit dem Heiligen Geist erfüllt sein. Er wird viele vom Volk Israel zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren.“
Die Bedeutung und Wirkung der Botschaft an Zacharias
Und er wird in Elias Geist und Kraft vor ihm hergehen – das ist das Zitat, das wir vorhin im Buch Maleachi gehört haben: „um die Herzen der Väter zu den Kindern zu bekehren und die Ungehorsamen zur Einsicht der Gerechten, um dem Herrn ein Volk zuzubereiten, das für ihn bereit ist.“
Zacharias fragte den Engel: „Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt, und meine Frau ist auch betagt.“ Der Engel antwortete ihm: „Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt, um mit dir zu reden und dir diese gute Botschaft zu bringen. Siehe, du wirst stumm werden und nicht sprechen können bis zu dem Tag, an dem dies geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die zu ihrer Zeit erfüllt werden sollen.“
Das Volk wartete auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb. Als er aber herauskam, konnte er nicht zu ihnen sprechen. Sie merkten, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen ein Zeichen und blieb stumm.
Als nun die Zeit seines Dienstes um war, ging er heim in sein Haus. Nach diesen Tagen wurde seine Frau Elisabeth schwanger. Sie hielt sich fünf Monate verborgen und sagte: „Das hat der Herr an mir getan in den Tagen, als er mich angesehen hat, um eine Schmach unter den Menschen vor mir zu nehmen.“
Die Adventszeit und das Licht Gottes in der Dunkelheit
Lieber Herr, rede durch dein Wort zu uns. Amen.
Liebe Schwestern und Brüder, wenn man jetzt auf die Stimmen des Einzelhandels hört, sagen diese, dass die Adventstage nur bedingt zufriedenstellend gewesen seien. Ich hoffe jedoch, dass es bei Ihnen anders aussieht und Sie sagen können: Ich habe viel erkannt von dem, was Gott mir zeigen will. Dennoch wird sicherlich noch eine ganze Portion übrig bleiben.
Wir haben diese Adventszeit begonnen, den Adventsabend mit der großen Zusage Gottes: Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind. Ob diese Adventstage zufriedenstellend sind, hängt davon ab, ob sie dieses helle Licht jetzt sehen – mitten in den Traurigkeiten des Lebens.
Es ist gut, dass Zacharias, von dem hier die Rede ist, nachdem ihm die Zunge wieder gelöst wurde, einen Lobgesang anstimmt. Er wählt darin ein Bild, das man kaum auf uns übertragen kann. Er sagt, das sei viel großartiger, als wenn man in die grelle Sonne hineinblickt – dieses strahlend gleißende Licht, heller als tausend Sonnen, das in der Nacht dieser Welt leuchtet.
Uns ist der Besuch des Aufgangs aus der Höhe geschenkt worden, auf dass er erscheine denen, die da sitzen in Finsternis und Schatten des Todes.
Ich wünsche mir, dass bei Ihnen heute, jetzt, dieser Lichtschein Gottes hineinleuchtet – in die Trauer, in die Müdigkeit, in den Jammer Ihres Lebens – und alles hell macht.
Das will unser Herr: Er will uns reich beschenken. Wenn wir dann die Lieder anstimmen, soll das für uns passen:
„Ich lag in tiefster Todesnacht, du warst meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht Licht, Leben, Freude und Wonne,
o Sonne, die das wahre Licht des Glaubens in mir zugericht,
wie schön sind deine Strahlen!“
Das hat Zacharias erlebt, und das soll auch bei uns geschehen.
Die Herausforderung der Gottesbegegnung und ihre Wirkung
Jetzt möchte ich Sie darauf hinweisen, dass das sehr unangenehme Folgen haben kann. Zuerst einmal: Das kann einen ganz schön durcheinanderbringen. Man stellt sich das immer so vor, wenn uns Gott tröstet, dass das so ist wie ein leiser, rieselnder Schnee, der sich feierlich, still und sanft auf unser Gemüt senkt.
Wenn Gott sein Licht in unser Leben hineinleuchten lässt, bringt uns das ganz schön durcheinander. Das können Sie nicht nur beim Zacharias sehen, der damals überhaupt nicht die Klarheit Gottes sah, sondern nur einen Boten Gottes, einen Engel. Er war schon ganz verwirrt. Nicht anders erging es den Hirten auf dem Hirtenfeld. Sie erschraken, fielen nieder und waren entsetzt. Dabei wundert einen das Verhalten Zacharias’ noch ein bisschen mehr als das der Hirten.
Die Hirten waren ja gar nicht gewohnt, überhaupt zu wissen, was Gott in ihrem Leben bedeuten kann. Aber Zacharias war doch ein Priester Gottes des Allerhöchsten. Er ging doch damit um, war vom Fach und musste doch Wissen von der Heiligkeit Gottes haben. Wenn da extra steht, dass er untadelig in den Geboten und Satzungen Gottes wandelte, lebte er doch in der Gegenwart Gottes. Nein, das ist noch einmal ganz anders.
Man kann sich das bewusst machen: Wenn Gott uns auch durch sein Wort so erscheint, so nahe, dann ist das unvergleichlich. Aufregender, aktueller, blendender. Obwohl Gott eine Freudenbotschaft hat – sowohl für Zacharias eine gute Nachricht, über die man sich eigentlich nur freuen kann, als auch für die Hirten auf dem Feld – warum ist da eigentlich keine Freude zu sehen?
Sie können das bei all den Begegnungen mit Jesus weiter beobachten. Sobald Menschen erkannt haben, dass in diesem Jesus von Nazareth die ganze Größe Gottes zu ihnen in diese Welt hinein kommt, ist das so, als stünde die ewige Welt Gottes plötzlich in Jesus wie in einem Brennglas direkt vor ihnen. Da hat ja auch Petrus geschrien: „Jesus, geh doch weg, ich ertrage das nicht, deine Nähe!“ Es wurde ihm so unheimlich. Wenn dieses Licht aufleuchtet, kann kein Mensch es ertragen.
Wir erinnern uns, wie die römischen Legionäre, die abgeordnet waren, das Grab Jesu zu bewachen – das waren standhafte Leute – plötzlich zu Boden fielen und waren, als wären sie tot. Ich möchte Sie also warnen: Wenn Sie in diesen Adventstagen etwas von dem Reden Gottes mitbekommen wollen, dann ist das mehr als ein bisschen Gefühlserregung, wie man sie durch eine schöne Schallplatte bekommt. Es geht darum, dass man mit seinem ganzen Leben vor Gott steht.
„Es kam Furcht und Zittern an“, heißt es oft in der Bibel, denn da erschrickt man, wenn unser irdisches, sündiges, fehlsames Leben von Gott erkannt und durchschaut wird. Das geschieht in diesen Adventstagen, wenn Sie die Bibel lesen oder im Gottesdienst sitzen. Die Nähe Gottes kann plötzlich ungemein bedrängen. Da möchte man sich verkriechen und wegfliehen. Man möchte nicht nur die Augen wegen des blendenden Scheins zuhalten, sondern sagen: „Herr, ich kann nicht bei dir stehen, ich passe nicht zu dir, und das geht doch nicht, dass wir zusammenkommen.“
Zacharias hatte in seinem Tempelgottesdienst all die Gottesdienstformen und Ordnungen gekannt, die Bräuche. Er schwenkte das Räucherfass, stimmte wohl die Psalmen mit an, vielleicht sah er auch im Chor mit. Aber das ist alles nur ein kleines Symbol, nur ein Hinweis auf das, was man selbst erkennt – in der ganz direkten persönlichen Glaubensbegegnung mit dem lebendigen und heiligen Gott, der in ihr Leben hinein will.
Was sie vorhin gesungen haben: „Richte dir auch eine Bahn in meinem Herzen an.“ Wenn der ewige Gott bei uns einkehren will, unser Leben erfüllen will, will Gott uns einen starken Trost geben, einen mächtigen Trost. Er will uns nicht nur ein paar Sprüche geben, die oberflächlich bleiben, sondern uns ganz mit seiner großen Freude erfüllen.
Darum ist es gut, dass bei uns einiges, was an gewohnten Maßstäben da ist, zuerst über den Haufen geworfen wird. Gott knüpft nicht an das Gewohnte an, sondern stellt uns vor seine große Gegenwart. Und dann sieht man auch bedrängt, selbst bei einem Mann, von dem die Bibel sagen muss, dass er gerecht lebte, wie er vor Gott mit seiner Schuld und seinem Kleinglauben gebrandmarkt wird.
Liebe Schwestern und Brüder, das tut gut, wenn Gott hineinleuchtet – auch jetzt in diesen Vorbereitungstagen auf das Fest – und uns Schuld und Versäumnis immer wieder ins Licht zieht. Er zeigt, was durch ihn ausgelöscht und vergeben werden soll und wie er neu macht. Und das ist dann die Adventsfreude: dass er kommt in unser armes, kleines, sündiges Leben und dort Wohnung machen will.
Das Zweite, was mit dem Lichtschein verbunden ist, mit dieser Erscheinung Gottes, die in unser Leben eintritt, ist, dass es uns stört. Sie sprachen eben davon, wie es uns durcheinanderbringt. Eigentlich hätte man das heute ein wenig anders machen können. Ich hätte ja für Sie auch ein Wort sagen können, das Sie einstimmt auf die festlichen Klänge des Weihnachtsfestes. Aber das ist es ja eben nicht.
Was das Wort Gottes will, ist: anders werden wir nicht eingestimmt, anders werden wir nicht das bereitete Volk, das der Herr will, wenn er kommt. Das stört uns ganz gewaltig. Ja, das war damals auch eine schlimme Störung des Tempelgottesdienstes. Man kann sich das nicht schlimm genug vorstellen.
Ein Glück, dass die treue Elisabeth nicht dabei war! Für die Pfarrfrauen ist das ja immer ein Problem: Sie sitzen hinten und wissen nicht, was der Mann vorne macht. Meine ich nicht. Aber sonst ist das ja schwierig: Die Bank überlegt sich, wie es weitergeht, und der Mann kommt nicht mehr zurück. Er ging ins Allerheiligste hinein, um das Räucheropfer zu bringen, blieb aber dort. Da denkt man an einen Kreislaufkollaps oder fragt sich: Was ist jetzt los und was macht man jetzt?
Zacharias kam nicht zurück. Heute würde man an Entführung oder Kidnapping denken. Warum kommt er nicht wieder? Und dass Gott den Ablauf des Tempelgottesdienstes so stören kann? Das ist doch sein Gottesdienst, der ihm zu Ehren abgehalten wird! Wir wissen nicht, wie viele Menschen draußen auf dem Tempelvorhof standen, aber sicher waren es einige Zehntausend. Und Gott kann doch nicht eine solche Störung zumuten, wenn er mit Zacharias reden will. Er kann das doch auch in der Nacht tun. Warum gerade beim Gottesdienst?
Doch Gott will hier deutlich markieren, dass es ihm gar nicht darauf ankommt, welche Nebenfolgen das hat. Er will Reihenfolgen deutlich machen und sagen: Vor allem anderen ist es wichtig, dass ich mit einem Menschen rede. In Ihrem Leben darf alles andere getrost zurücktreten und als nebensächlich angesehen werden.
Wenn Gott mit Ihnen redet, sind das heilige Stunden, bei denen nichts anderes verdrängen kann. Es ist bei uns schon schlimm, dass unsere biblische Stille oft durch Telefon, Klingeln und andere Dinge unterbrochen wird. Wir sollten uns Zeiten nehmen, in denen Gott reden kann – ganz allein – und wir auf seine Stimme hören, auch wenn die Welt darüber untergeht.
Ich meine, dass sogar Gott Zacharias absichtlich gestört hat, damit er überhaupt auf eine neue Spur kommt, damit er aus seinem normalen Trott herausgerissen wird. „Lass das Räucherfass stehen, Zacharias!“ Und wieder, wie wir schon am letzten Sonntag gehört haben: Selbst dieses Heiligtum des Tempels, durch das Gott so oft gesprochen hat – von den Tagen Salomos an, dass er hier wohnt – ist schon gezeichnet vom zerreißenden Vorhang am Allerheiligsten.
Zacharias bleibt nicht bei den vorläufigen Heiligtümern stehen. Es geht um eine persönliche Gottesbeziehung, um eine ganz direkte Gottesnähe, die man braucht. Die Bibel drängt immer wieder darauf, dass es nicht genügt, irgendwo im Gottesdienst zu sitzen, sondern dass wir diesem Gott begegnen und er mit uns reden will.
Dann hat Gott Zacharias den Mund verklebt – einfach so, dass er nicht mehr reden kann. Das ist für einen Mann, der im Tempel reden muss, eine dumme Sache. Denn das Reden ist etwas vom Wichtigsten. Als er den Segen sprechen sollte, draußen im Gottesdienst, war das für ihn unmöglich. Er konnte nur noch Zeichen mit der Hand machen, aber nicht mehr reden, weil der Mund ihm von Gott zugeklebt war.
Ich möchte Ihnen das bewusst machen: So stört Gott den Ablauf, selbst den Ablauf unserer frommen Tätigkeiten, die wir für so wichtig halten, um uns eines deutlich zu machen: Es ist Not am Mann. Manchmal muss Gott ganz hart darauf hinweisen.
Oft kommen wir erst zum Erkennen dieser Not durch schwere Schläge, die wir nicht verstehen, oder durch große Not, in die wir geführt werden. Aber wir beobachten das immer wieder bei Jesus, dass ihm das vorgehalten wird. Etwa, als die bösen Geister in dem Besessenen zu Jesus reden: Sie rufen als Erstes: „Du bist gekommen, um uns zu stören!“
Ja, Jesus will stören. Er will nicht, dass es so weitergeht wie bisher. Und wir dürfen aus Jesus nicht den machen, der überall nur seinen segnenden Frieden drauflegt. Das ist nicht richtig. Jesus will durcheinanderbringen, den normalen Ablauf stören, aber immer, um uns zu der einen persönlichen Begegnung mit ihm zu führen und uns erleben zu lassen, wie das ist, wenn er kommt.
Ganz ähnlich war es auf dem Friedhof, wo Lazarus begraben lag. Die Menschen standen noch schluchzend um das Grab und sagten: „Ruhe sanft, Lazarus, ruhe sanft!“ Nein, sagt Jesus, „der soll nicht sanft ruhen, raus aus dem Grab!“ Und bringt das völlig durcheinander, weil es ihm nicht darum geht, dass Friedhofsstille über dem Grab liegt und alle sagen: „Wir müssen eben sterben.“ Nein, er will Tote lebendig machen.
Deshalb auch die Erregung, als die Menschen brüllten: „Kreuzigt ihn!“ – einfach deshalb, weil er so viel stört und durcheinanderbringt. Es kann unangenehm sein, Begegnungen mit Jesus zu haben. Warum? Weil dein Kind mit dem Heiligen Geist erfüllt sein wird. Darum macht Gott so viel Durcheinander: dass man darauf achtet und dass verlorene Söhne heimkehren zu Gott. Das ist sein ganzes Sehnen.
Tempel, Gottesdienst, Ablauf sind nicht so wichtig, festliche Stimmung auch nicht. Aber dass verlorene Söhne umkehren – das ist Nummer eins in diesen Weihnachtstagen. Und er macht uns das so dringlich, auch gleichzeitig für unseren Dienst.
Viele Fragen werden offenbleiben. Nicht alle Diskussionen können wir zu Ende führen – ich liebe Diskussionen – aber was sagt Jesus als Ziel? Dass ein Volk zubereitet wird, das dem Herrn dient und ihm den Weg bereitet. Das ist die Rangfolge für uns heute: dass wir uns zubereiten lassen, dass der Herr bei uns einziehen kann.
Kümmern Sie sich nicht darum, was aus anderen wird, sondern rüsten Sie sich selbst und räumen Sie aus dem Weg, was seinem Kommen entgegensteht. Ich bitte Sie, dass Sie sich heute in Ihrem Leben öffnen und wegtun, was vor Gott nicht recht ist.
Das ist Buße, Umkehr, eine Öffnung für ihn: „Herr, jetzt komm du in mein Leben und hilf mir bei dieser Bereinigung, damit wir ein bereitetes Volk werden.“ In den Familien und Häusern, in denen wir uns auf das Fest rüsten – Eltern mit Kindern und Großeltern zusammen – ein bereitetes Volk, das dem Herrn dient.
Noch ein Letztes: Das lässt keinen mehr los. Zacharias war ein großer Mann, an dem keiner von uns sich messen kann. Es soll nicht der Eindruck entstehen, als ob wir Zacharias auch nur ein Stück weit kritisieren könnten – bestimmt nicht. Ich bewundere ihn, diesen großen, wunderbaren Glaubensmann.
Aber das ist ja erschütternd mit dem fehlenden Glauben. Gott redet, und dann sagt Zacharias: „Lieber Gott, wir wissen ja, wie das ist mit dem Babys kriegen, und das weißt du vielleicht nicht so, das kann nicht klappen.“ Als ob Gott das nicht wüsste!
Wissen Sie, unsere Zweifel sind so lächerlich. Sagen Sie sich immer wieder: Niemand sitzt in der Kirche, der nicht mit Zweifeln ringt. Wenn der gute und große Zacharias mit Zweifeln ringt, tun Sie das auch. Kein Mensch kann sich von Zweifeln lösen, aber wir wollen Zweifel erkennen als das, was sie sind: lächerlich und höchst gefährlich.
Gott nimmt ihn und sagt: „Ich lasse dich nicht los.“ Wir machen das nicht im unverbindlichen Reden, so wie man manchmal Zweifel beiseiteschieben kann und das alles als eine windige Sache bezeichnet. Das will Gott nicht. Es ist nicht irgendwo nebulös, was er spricht. Sein Wort ist wahr und trügt nicht, und daran will Gott festgehalten werden.
Ich bitte Sie immer wieder: Glaube ist nur eine windige Sache, wenn Sie sich auf Ihre Gedanken verlassen. Wenn Sie sich auf das Wort Gottes ausrichten, auf die Verheißungen Gottes, dann will Gott darauf behaftet sein.
Und er sagt zu Zacharias: „Du, aber …“ Er klebt ihm den Mund zu, zum Zeichen. Und er will auch uns beim Wort nehmen. Das ist schlimm, denn wir sind sonst sehr leichtgläubig. Jeder blöden Nachricht, die wir in der Zeitung lesen, glauben wir. All dem, was uns erzählt wird, glauben wir als unwahres Gerücht.
Aber wenn Gott uns seine Worte gibt, fest und verlässlich, dann will er, dass wir ihm glauben. Und das soll jetzt sein: Gott will Ihnen dieses Weihnachtsfest bereiten, er will zu Ihnen kommen, er steht vor der Tür und klopft an.
Das mit dem Abseitsstehen, mit dieser schüchternen Zurückhaltung, ist keine schöne, noble Form, wie wir so gern tun. Das ist eine Beleidigung Gottes. Da verletzen wir ihn.
Das möchte ich auch all denen sagen, die sich noch fragen, wie sie Weihnachten feiern sollen dieses Jahr. Die sagen: „Bei mir sieht es so dunkel aus.“ Gott kann Ihnen in diesen Tagen viel wunderbarer, größer und schöner erscheinen als je zuvor. Sein Wort kann Ihnen viel herrlicher sagen, als Sie je erkannt haben. Er will Sie in ganz neue Erfahrungen hineinführen.
Das lässt keinen mehr los, dieses Zeichen, dass er nicht mehr reden kann. Es ist für mich immer wie eine Brandwunde, wie die Cowboys, die bei ihren Viehherden einen Stempel eindrücken, damit sie wissen, wem sie gehören.
Und das kann Gott manchmal mit uns machen, dass er ganz hart mit uns reden muss und sagt: „Du, bis du es begreifst, dass ich dich persönlich kenne, persönlich betreue und dir alle meine Gaben schenken will.“
Es ist Barmherzigkeit Gottes, dass er Zacharias wieder den Mund geöffnet hat und ihn wieder reden ließ. Ich habe oft Angst, ob Gott uns, die wir seinen Namen oft so unnütz im Munde führen, nicht überhaupt das Wort wegnimmt, dass wir noch reden.
Aber es macht dann nur noch Lärm von den Kanzeln, wir singen noch die Lieder, aber es erreicht niemand mehr, es bewegt nichts mehr. Er hat Zacharias wieder die Stimme gegeben, damit er reden konnte. Dann hat er diesen Lobgesang gesungen, der schließt mit den Worten, dass Gott erscheint denen, die da sitzen in Finsternis und Schatten des Todes.
Groß und mächtig hat er hineingeredet und den Menschen deutlich gemacht, was das bedeutet: das Kommen Gottes.
Ich wünsche Ihnen auch im Blick auf das Weihnachtsfest, dass Sie den Lichtschein des Glanzes Gottes so erleben und erfahren – heller als tausend Sonnen. Lass dich erleuchten, meine Seele! Versäume nicht den Gnadenglanz! Das Licht aus dieser kleinen Höhle streckt sich in alle Welt hinein. Es treibt weg die Höllenmacht, die Sünde und des Kreuzes Nacht!
Amen.
Die Störung durch Gottes Eingreifen und ihre Bedeutung
Das Zweite, was mit dem Lichtschein verbunden ist, mit dieser Erscheinung Gottes, die in unser Leben eintritt, ist, dass sie uns stört. Man sprach eben davon, wie sie uns durcheinanderbringt. Eigentlich hätte man das heute ein wenig anders gestalten können. Ich hätte auch ein Wort für Sie finden können, das Sie einstimmt auf die festlichen Klänge des Weihnachtsfestes. Aber genau das ist es ja nicht.
Was das Wort Gottes will, ist, dass wir anders werden. Nur so werden wir das bereitete Volk, das der Herr will, wenn er kommt. Und das stört uns ganz gewaltig. Ja, damals war das auch eine schlimme Störung des Tempelgottesdienstes. Man kann sich das kaum schlimm genug vorstellen. Ein Glück, dass die treue Elisabeth nicht dabei war.
Für die Pfarrfrauen ist das immer ein Problem: Sie sitzen hinten und wissen nicht, was der Mann vorne macht – ich meine nicht mich. Aber sonst ist das ja schwierig. Die Bank da überlegt sich: Wie wird das? Und der Mann kommt nicht mehr. Er ging ins Allerheiligste hinein, um das Räucheropfer zu bringen, blieb aber nicht lange. Er war weg.
Da denkt man sofort an einen Kreislaufkollaps oder fragt sich: Was ist jetzt los? Was macht man jetzt? Und Zarias kam nicht zurück. Heute würde man an eine Entführung denken. Warum kommt er nicht wieder zurück? Dass Gott den Ablauf des Tempelgottesdienstes so stören kann – das ist doch sein Gottesdienst, der zu seiner Ehre abgehalten wird!
Wir wissen nicht, wie viele Menschen draußen auf dem Tempelvorhof standen, aber sicher waren es einige Zehntausend. Gott kann doch nicht eine solche Störung zumuten! Wenn er mit Zacharias reden will, kann er das doch auch nachts tun. Warum gerade jetzt, beim Gottesdienst?
Doch Gott will hier deutlich machen, dass es ihm gar nicht darauf ankommt, welche Nebenfolgen das hat. Er will Reihenfolgen klarstellen und sagen: Vor allem anderen ist es wichtig, dass ich mit einem Menschen rede. In ihrem Leben darf alles andere getrost zurücktreten und als nebensächlich angesehen werden.
Wenn Gott mit ihnen redet, sind das heilige Stunden, bei denen nichts diese Begegnung verdrängen kann. Es ist schon schlimm genug, dass wir unsere biblische Stille oft durch Telefon, Klingeln und andere Dinge unterbrechen lassen. Wir sollten uns Zeiten nehmen, in denen Gott reden kann – ganz allein. Und wir hören auf seine Stimme, auch wenn die Welt darüber untergeht. Wenn Gott redet, dürfen wir uns von niemandem abhalten lassen.
Gottes Absicht mit der Störung und die persönliche Gottesbeziehung
Ich meine, dass sogar Gott Zacharias absichtlich gestört hat, damit er überhaupt auf eine neue Spur kommt und aus seinem gewohnten Trott herausgerissen wird. „Lass das Weihrauch fast stehen, Zacharias!“ Und erneut, wie wir schon am letzten Sonntag gehört haben: Selbst das Heiligtum des Tempels, durch das Gott so oft gesprochen hat – von den Tagen Salomos an, als er hier wohnte – ist bereits gezeichnet von dem zerrissenen Vorhang am Allerheiligsten.
Zacharias bleibt nicht bei den vorläufigen Heiligtümern stehen. Es geht um eine persönliche Gottesbeziehung, um eine ganz direkte Gottesnähe, die man braucht. Die Bibel drängt immer wieder darauf, dass es nicht genügt, irgendwo in einem Gottesdienst zu sitzen. Vielmehr sollen wir diesem Gott begegnen, der mit uns reden will.
Dann hat Gott Zacharias den Mund verklebt – einfach so, dass er nicht mehr reden kann. Für einen Mann, der im Tempel reden muss, ist das eine schwierige Sache. Das Reden ist eine seiner wichtigsten Aufgaben. Als er den Segen sprechen sollte, draußen im Gottesdienst, war es für ihn unmöglich. Er konnte nur noch mit der Hand Zeichen machen, aber nicht mehr sprechen, weil Gott ihm den Mund zugeklebt hatte.
Ich möchte Ihnen das bewusst machen: So stört Gott. Er stört den Ablauf – selbst den Ablauf unserer frommen Tätigkeiten, die wir für so wichtig halten. Das geschieht, um uns eines deutlich zu machen: Es ist Not am Mann. Manchmal muss Gott uns ganz hart darauf hinweisen. Oft erkennen wir erst durch schwere Schläge oder große Not, dass es wirklich ernst ist.
Wir beobachten dies immer wieder bei Jesus. Ihm wird vorgehalten, dass er stört. Als die bösen Geister einst in dem Besessenen zu Jesus redeten, riefen sie als Erstes: „Du bist gekommen, um uns zu stören.“ Ja, Jesus will stören. Er will nicht, dass alles so weiterläuft wie bisher.
Wir dürfen aus Jesus nicht den machen, der überall einfach seinen segnenden Frieden drauflegt – das wäre nicht richtig. Jesus will durcheinanderbringen, er will den normalen Ablauf stören. Aber immer mit dem Ziel, uns zu einer persönlichen Begegnung mit ihm zu führen. Er will uns erleben lassen, wie es ist, wenn er kommt.
Ganz ähnlich war es auf dem Friedhof, wo Lazarus begraben lag. Die Menschen standen noch schluchzend um das Grab und sagten: „Ruhe sanft, Lazarus, ruhe sanft.“ Nein, sagt Jesus, der soll nicht sanft ruhen. „Raus aus dem Grab!“ Er bringt alles völlig durcheinander, weil es ihm nicht darum geht, dass Friedhofsstille über diesem Grab liegt und alle sagen: „Wir müssen eben sterben.“ Nein, er will Tote lebendig machen.
Deshalb auch die Erregung, als die Menschen brüllten: „Kreuzigt ihn!“ – einfach, weil Jesus so viel stört und durcheinanderbringt. Es kann unangenehm sein, Begegnungen mit Jesus zu haben.
Die zentrale Botschaft: Umkehr und Vorbereitung auf das Kommen Gottes
Warum wird dein Kind mit dem Heiligen Geist erfüllt sein? Darum macht Gott so viel Durcheinander – ja, damit man darauf achtet und damit verlorene Söhne zu Gott heimkehren. Das ist sein ganzes Sehnen.
Tempel, Gottesdienst und Ablauf sind nicht so wichtig, auch eine festliche Stimmung ist nicht das Entscheidende. Vielmehr geht es darum, dass verlorene Söhne umkehren. Das ist die Nummer eins in diesen Weihnachtstagen.
Gott macht uns dies auch gleichzeitig für unseren Dienst so dringlich. Viele Fragen werden offenbleiben, und nicht alle Diskussionen können wir zu Ende führen. Oh, ich liebe Diskussionen, aber was sagt Jesus als das Ziel? Dass ein Volk zubereitet wird, das dem Herrn dient und ihm den Weg bereitet.
Das ist jetzt die Rangfolge für uns heute: dass wir uns zubereiten lassen, damit der Herr bei uns einziehen kann. Kümmern Sie sich nicht darum, was aus anderen wird, sondern dass wir uns rüsten und alles aus dem Weg räumen, was seinem Kommen entgegensteht.
Ich bitte Sie, dass Sie sich heute in Ihrem Leben öffnen und wegtun, was vor Gott nicht recht ist. Das ist doch Buße – Umkehren, eine Öffnung für ihn: „Herr, jetzt komm du in mein Leben und hilf mir bei dieser Bereinigung.“
So können wir ein bereitetes Volk werden, in den Familien und Häusern, in denen wir uns auf das Fest vorbereiten. Eltern mit den Kindern und Großeltern zusammen – ein bereitetes Volk, das dem Herrn dient.
Zweifel und Glauben im Licht der göttlichen Verheißung
Noch ein letztes: Das lässt keinen mehr los. Zacharias war ein großer Mann, an dem keiner von uns sich messen kann. Es soll nicht der Eindruck entstehen, als ob wir Zacharias auch nur ein Stück weit kritisieren könnten – bestimmt nicht. Ich bewundere ihn, diesen großen, wunderbaren Glaubensmann.
Aber es ist ja erschütternd mit dem fehlenden Glauben. Gott redet, und dann sagt Zacharias: „Lieber Gott, wir wissen ja, wie das ist mit dem Babys kriegen. Das weißt du vielleicht nicht so, und das kann nicht klappen.“ Als ob Gott das nicht wüsste! Wissen Sie, unsere Zweifel sind so lächerlich.
Ich sage es immer und immer wieder: Es sitzt niemand in der Kirche, der nicht mit Zweifeln zu ringen hat. Wenn der gute und große Zacharias mit Zweifeln zu ringen hat, dann haben sie es auch. Kein Mensch kann sich völlig von Zweifeln lösen. Aber wir wollen Zweifel erkennen – als was sie sind: lächerlich und höchst gefährlich.
Gott nimmt Zacharias und sagt: „Ich lasse dich nicht los.“ Wir machen das nicht im unverbindlichen Reden, so wie man manchmal die Zweifel einfach hinschieben kann und alles als eine windige Sache bezeichnet. Das will Gott nicht. Das ist nicht irgendwo so nebulos, was er spricht. Sein Wort ist wahr und trägt nicht, und da will Gott dabei behaftet sein.
Ich bitte Sie immer und immer wieder: Der Glaube ist nur eine windige Sache, wenn Sie sich auf Ihre Gedanken verlassen. Wenn Sie sich auf das Wort Gottes ausrichten, auf die Verheißungen Gottes, dann will Gott darauf behaftet sein. Und er sagt zu Zacharias: „Du – aber...“ Er klebt ihm den Mund zu zum Zeichen, und er will auch uns beim Wort nehmen.
Das ist schlimm, denn wir sind sonst sehr leichtgläubig. Jeder blöden Nachricht, die wir in der Zeitung lesen, glauben wir. All dem, was uns erzählt wird – selbst als unwahres Gerücht – glauben wir. Aber wenn Gott uns seine Worte gibt, fest und verlässlich, dann will er, dass wir ihm glauben.
Und das soll jetzt sein, dass Gott sagt: Ich will dir dieses Weihnachtsfest bereiten. Ich will zu dir, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Und das mit dem Abseitsstehen, mit dieser schüchternen Zurückhaltung – das ist keine schöne, noble Form, wie wir so gern tun. Das ist Beleidigung Gottes. Da verletzen wir ihn.
Das möchte ich auch all denen sagen, die sich noch fragen, wie sie Weihnachten feiern sollen dieses Jahr. Die sagen: „Bei mir sieht es so dunkel aus.“ Gott kann Ihnen in diesen Tagen viel wunderbarer, größer und schöner erscheinen als je zuvor. Sein Wort kann Ihnen noch viel herrlicher sagen, als Sie je erkannt haben. Er will Sie in ganz neue Erfahrungen hineinführen.
Das lässt keinen mehr los, das mit diesem Zeichen, dass Zacharias nicht mehr reden kann. Das ist für mich immer wie eine Brandwunde, wie die Cowboys, die bei ihren Viehherden so einen Stempel eindrücken, damit sie wissen, wem sie gehören.
Und das kann Gott ja manchmal mit uns so machen, dass er ganz hart mit uns reden muss und sagt: „Du, bis du es begreifst, dass ich dich persönlich kenne, persönlich betreue und dir alle meine Gaben schenken will.“
Abschluss und Segenswunsch
Es ist die Barmherzigkeit Gottes gewesen, dass er dem Zacharias wieder den Mund geöffnet hat und ihn wieder sprechen ließ.
Ich habe oft Angst, ob Gott uns, die wir seinen Namen oft so unnütz im Munde führen, nicht vielleicht das Wort ganz nimmt. Dass wir zwar noch reden, aber es nur Lärm von den Kanzeln ist. Wir singen noch die Lieder, doch sie erreichen niemanden mehr und bewegen nichts.
Gott hat Zacharias wieder die Stimme gegeben, damit er reden konnte. Dann hat er diesen Lobgesang gesungen, der mit den Worten endet, dass Gott erscheint denen, die in Finsternis und im Schatten des Todes sitzen.
Groß und mächtig hat er hineingeredet und den Menschen deutlich gemacht, was das Kommen Gottes bedeutet.
Ich wünsche Ihnen auch im Blick auf das Weihnachtsfest, dass Sie den Lichtschein des Glanzes Gottes so erleben und erfahren. Heller als tausend Sonnen – lass dich erleuchten, meine Seele! Versäume nicht den Gnadenglanz, das Licht aus dieser kleinen Höhle, das sich in alle Welt hineinstreckt.
Es treibt weg die Macht der Hölle, der Sünde und die Nacht des Kreuzes! Amen!