Rettung und Trost

Thomas Powilleit
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Trümmer. Exil. Verzweiflung. Und inmitten dieser Geschehnisse, Gottes Trostbrief für schwere Zeiten. Jesaja ermutigt das Volk und richtet den Blick auf Gott und seinen rettenden Knecht.


Gott spricht

Vielleicht wünschen wir uns manchmal: Gott soll direkt mit uns sprechen.
Wir möchten ihn gerne akustisch hören, so wie das Volk Israel am Berg Sinai. Aber die haben es bekanntlich nicht ausgehalten. Wir würden es wahrscheinlich auch nicht aushalten.

Deshalb hat Gott einen anderen Weg gewählt, wie er mit uns spricht. Im NT redet Gott vor allen Dingen zu mir, wenn ich die Bibel lese.

Gottes Trostbrief

Im AT hat Gott aber vorwiegend durch Propheten geredet. In der Bibel lernen wir 12 kleine und vier große Propheten kennen. Drei dieser großen Propheten waren sogar Zeitgenossen. Während Jeremia in Jerusalem und Hesekiel unter den Weggeführten am Fluss Kebar war, erleben wir Daniel im Machtzentrum in Babel. Zu dieser Zeit ist der erste große Prophet, Jesaja schon tot. Das ist der Prophet, den wir durch seine Kapitel 40-62 diese Woche gut kennengelernt haben. Diese Kapitel richten sich zunächst einmal an die Exil-Juden, die durch die Babylonier in drei großen Wegführungen nach Babylon verschleppt wurden. Das Spannende ist: Diese Kapitel sind schon lange vor diesen dramatischen Ereignissen geschrieben worden, um das Volk zu trösten, wenn diese Katastrophe kommt.

Der zweite Teil des Jesaja Buches ist Gottes Trostbrief für schwere Zeiten. Auch wenn der Krieg große Teile des Volkes völlig unvorbereitet traf, wurde Gott von den Ereignissen nicht überrascht. Er sagt in Jes 45,7: Ich bin der Herr und sonst keiner … der Frieden wirkt und das Unheil schafft. Ich, der Herr, bin es, der alles wirkt. Schwer zu glauben, aber wahr, dass Gott auch Unheil schafft. Aber wenn Gott Unheil schafft, hat auch das einen Zweck. Leider denken wir als Menschen über Gott erst dann ernsthaft nach, wenn wir Katastrophen erleben. Doch der Schwerpunkt dieses zweiten Teils des Jesaja Buches ist nicht das Gericht, sondern die Rettung und der Trost.

Deshalb kann man die Kapitel 40-62 auch mit dem Satz überschreiben: Gott rettet durch seinen Knecht und tröstet sein Volk Die Kapitel beginnen ja mit 40,1: Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott! Das, was Gott hier als Auftrag gibt, macht er selbst durch seinen Propheten Jesaja. Gott tröstet sein Volk, indem er ihnen in 40,18ff zeigt, wie groß er ist.

Gott tröstet sein Volk aber auch, indem er ihnen in 44,28 schon ankündigt: Er wird durch Cyrus, der ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal geboren ist, das Volk Israel äußerlich aus der babylonischen Gefangenschaft retten.

Aber vor allen Dingen tröstet Gott sein Volk, indem er immer wieder davon redet: Ich werde euch innerlich durch meinen Gottesknecht retten durch den ihr eine tiefe Beziehung zu mir bekommen könnt. Das lesen wir in den Kapiteln: 42,49,50 und 52 + 53. Gott tröstet sein Volk aber auch dadurch, indem er deutlich macht: Ich werde die Götzen eurer Feinde richten und auch eure Feinde. Das lesen wir in Kapitel 46 und 47. Israel wird von Gott auch getröstet, indem Gott ihnen verspricht: Ich werde das alte Jerusalem wieder aufbauen lassen. Kapitel 44. Nicht nur das: Es wird später sogar ein Millennium–Jerusalem geben mit Lebensbedingungen, über die wir nur sagen können: Wir waren wie die Träumenden. Unser Mund war voll Lachens und unsere Zunge voll Jubel. In diesen Kapiteln steckt also jede Menge Trost. Ich habe einige Verse herausgesucht, die eine gute Zusammenfassung der 22 Kapitel sind, die wir gelesen haben. Diese Verse stehen in: Jes61,1-6

An prominenter Stelle

Wenn wir uns mit dem Thema beschäftigen: Gott rettet durch seinen Knecht und tröstet sein Volk - ist das Besondere an unserem Text ja: Er taucht an sehr prominenter Stelle im NT auf – und da geht es um dasselbe Thema. Der Herr Jesus lässt sich in Lk4 bei einem Sabbatgottesdienst in Nazareth die Schriftrolle geben und liest daraus genau unseren Text vor. Jes61,1-2a, noch ergänzt um Jes58,6. Dieser Jesaja Text ist also die Regierungserklärung des Königs. Damit bezieht der Herr Jesus diesen Jesaja Text auf sich selbst und macht damit deutlich: Ich bin dieser Gesalbte, von dem Jesaja redet. Ich bin der Messias. Ich bin Gottes Knecht, der dich rettet. Von diesem Gottesknecht haben wir in unseren Kapiteln viermal gelesen.

Gott stellt seinen Knecht vor

In Jes42 stellt Gott seinen Knecht vor als den, der Recht und Licht in meine Dunkelheit bringt. In Jes49 macht der Knecht selbst deutlich: Ich bringe dir Heil. Du kannst durch mich also eine tiefe Beziehung zu Gott bekommen.

In Jes50 wird deutlich: Gott selbst steht hinter seinem Knecht und ab Jes52 erleben wir den Herrn Jesus als Gottesknecht, der uns rettet, indem er für uns leidet und stirbt. Das, was der Herr Jesus also macht, ist: Er bringt Elenden eine frohe Botschaft. Man kann „Elende“ auch mit „Sanftmütige“ übersetzen, aber da in Lk4 auch „Arme“ steht, trifft „Elende“ es vermutlich besser, was hier gemeint ist.

Frohe Botschaft für elende Menschen

Die frohe Botschaft, das Evangelium, ist für Elende, für Bedürftige, für Menschen, die merken: Ich brauche Gottes Vergebung. Gottes frohe Botschaft ist für Habenichtse und nicht für solche, die meinen: Ich bin in Ordnung. Ich habe Gott nicht wirklich nötig. Eine Beziehung mit Gott beginnt immer damit: Ich erkenne: Ich bin so ein Elender. Ich bin von Gott getrennt. Vor allen Dingen deshalb, weil ich bisher die Haltung hatte: Gott soll mir in mein Leben nicht hineinreden. Gott hat mich geschaffen. Ich gehöre ihm – aber ich will mit ihm nichts zu tun haben. Ich bin ein Rebell. Deshalb werde ich einmal in der Ewigkeit von Gott getrennt sein. Das ist schrecklich, die Ewigkeit ohne Gott zu verbringen. Die Bibel sagt: Das ist die Hölle. Das ist der Endbahnhof meines Lebenszuges. Aber unser Text sagt ja: Gott hat für die Elenden eine frohe Botschaft. Es ist die Botschaft von Jes53. Der Herr Jesus als Gottesknecht steigt in meine Kleider und stirbt in meinem Kleidern für meine Schuld. Und er bietet mir seine reinen Kleider an, mit denen ich eine tiefe Beziehung zu Gott haben kann. Meine Beziehung zu Gott beginnt an dem Tag, an dem ich im Gebet zu ihm komme und sage: Gott, vergib mir, dass ich dich abgelehnt und ohne dich gelebt habe.

Wenn ich das ehrlich bete, nimmt Gott mich als sein Kind an. Dann gehöre ich zu ihm. Wenn du Fragen zu diesem wichtigen Schritt hast: Wie kann ich Gott persönlich kennenlernen, dann lade ich dich ein: Komm auf uns als Mitarbeiter zu. Wir sprechen gerne mit dir. Gott möchte auch dich, durch seinen Sohn retten. Aber der Herr Jesus will auch mein gebrochenes Herz verbinden. Das sagt Jesaja hier voraus. Die griechische Übersetzung des AT, also die Septuaginta, redet hier sogar vom zerquetschten Herzen.

Hast du ein gebrochenes Herz? Worüber ist dein Herz zerbrochen? Gott ruft dir durch Jesaja zu: Ich will dein Herz verbinden.

Kapitel 40 ist uns noch im Ohr: Tröstet, tröstet mein Volk. Wie tröstet Gott mich? Wie kann ich jemanden trösten, der ein gebrochenes Herz hat? Unser Text ist eine sehr praktische Anleitung, wie ich jemanden trösten kann, weil er zeigt: So tröstet Gott.

Reset und anderer Trost

In Vers 4 sagt Gott: Ich werde die alten Trümmerstätte wieder aufbauen. So tröstet Gott also die Trauernden Zions. Jerusalem wird wieder aufgebaut werden. Das erleben wir durch Esra und Nehemia mit. Gott stellt also das wieder her, was am Anfang war. Gott drückt also den Reset-Knopf.

Wenn Gott den Reset-Knopf drückt, werde ich wieder gesund, mein finanzieller Verlust wird ausgeglichen, meine bösartigen Arbeitskollegen werden versetzt und die sympathischen bleiben. Über diesen Trost freue ich mich natürlich, wenn die verwüsteten Städte erneuert werden. Aber ihr wisst: Gott benutzt nicht so häufig den Reset-Knopf, um uns zu trösten.

Gott tröstet uns eher damit: Er öffnet uns die Augen, damit wir ihn sehen. Gott will uns einen Blickwechsel schenken. So haben wir es in Kap 40 gelesen: Die auf den Herrn hoffen, die gewinnen neue Kraft. Ich sehe mich immer noch bei unserem Marsch, während meiner Bundeswehrzeit. Ich war so fertig. Ich habe gedacht: Ich kann nicht mehr laufen. Ich setze mich jetzt auf den nächsten Baumstamm und dann ist Schluss. Kurz vor dem Baumstamm fiel mir dann aber genau dieses Jes-40-Wort ein: Die auf den Herrn harren, die laufen und ermatten nicht. Das hat mir so eine Kraft gegeben, dass ich hinten in der Marschgruppe singend wohl wie so ein Nachschubrenner aufgetreten bin. Die Kameraden haben diese Beschleunigung gemerkt und mir, soweit ich mich erinnere, gesagt: Thomas, das nächste Mal lässt du das aber mit dem Singen sein. Das war so eine einzigartige Erfahrung: Der Blick auf den Herrn hat mir soviel Kraft gegeben, auch wenn die Situation selbst sich nicht geändert hat.

Zwei Tipps von Paulus

So will Gott auch dich ermutigen. Steck den Kopf nicht in den Sand. Erinnere dich an 2Thess3,5: Der Herr aber richte eure Herzen auf die Liebe Gottes und das Ausharren des Christus. So sieht Gottes Trost praktisch aus. Schau auf Gottes Liebe, wenn du wieder mal in deinen Selbstzweifeln steckst. Mensch, mache deinen Wert doch nicht davon abhängig, was die Leute von dir denken und was sie von dir wollen. Gott hat dich lieb. Mehr geht nicht. Er hat dich so lieb, dass sein Sohn für dich gestorben ist. Gott will dich. Freue dich darüber und höre endlich auf, an Gottes Liebe zu dir zu zweifeln.

Gottes Liebe ist so ein Riesentrost wenn ich im Sumpf des Selbstzweifels und des Schönheitsoptimierungszwangs stecke.

Der zweite Trosttipp, den Paulus gibt: Schaue auf das Ausharren des Christus. Schaue darauf, wie Jesus gelitten hat. Das kann auch dich motivieren, deine Flinte nicht so schnell ins Korn zu werfen, sondern ebenfalls mit Gottes Kraft auszuharren und nicht wegzulaufen.

Manchmal gebraucht Gott auch bestimmte Situationen, um uns zu verändern. Was tröstet noch, wenn ich auf Jesus schaue? Ich begreife: Jesus kann mir das geben, was andere mir versprechen, aber nicht halten können. Jesus kann mir wirklich tiefe innere Freude geben. Das tröstet mich, auch wenn ich materiell weniger habe als andere oder weniger begabt bin als sie.

Je größer Jesus für mich wird, mit desto weniger kann ich auskommen. Ich werde immer mehr begreifen: Das was Jesus mir gibt, kann ich in dieser Tiefe bei anderen Quellen nicht finden. Was mich auch noch tröstet: Ich schaue auf die Hoffnung und nicht auf die gegenwärtige Situation. Ich schaue auf das Ziel. Das hilft mir durchzuhalten und nicht aufzugeben.

Damit Blinde wieder sehen

Spannend an Jes61 ist: Als der Herr Jesus diesen Text in Lk4 zitiert, streicht er die Passage mit dem gebrochenen Herzen und ersetzt sie mit dem Satz: Ich bin gekommen, damit Blinde wieder sehen. Vielleicht betont der Herr Jesus diese Blindenheilung so stark, weil es das herausragende Erkennungszeichen für den Messias war. Durch diesen eigenen Zusatz will der Herr Jesus unterstreichen: Ich bin wirklich der Gesalbte von dem Jesaja redet.

Der Blindgeborene in Joh9 sagt: Von Anbeginn der Welt hat man noch nicht gehört, dass jemand einem Blindgeborenen die Augen geöffnet hat. Wenn dieser nicht von Gott wäre, so könnte er nichts tun. Aber der Herr Jesus wendet die Blindenheilung auch bildlich an, wenn er zu den Pharisäern sagt: Wenn ihr blind wäret, hättet ihr keine Sünde. Nun aber sagt ihr: Wir sehen. Daher bleibt eure Sünde. Sätze wie diese können uns an den Grundsatz erinnern: Herr, öffne meine Augen, damit ich deine Größe erkenne und verstehe: Du allein kannst mein Leben wirklich erfüllen. Wir merken also: Jes61 unterstreicht: Gott rettet durch seinen Knecht und tröstet sein Volk.

Freiheit

Jesajas nächstes Thema ist: Gott rettet durch seinen Knecht die Gefangenen und die Gebundenen holt er aus dem Kerker. Als Konrad Adenauer 1955 von seiner Russland-Reise zurückkam hatte er ausgehandelt: 10.000 Kriegsgefangene werden freigelassen und kommen wieder zurück nach Deutschland. Aber wenn ein Gefangener in Sibirien bleiben wollte, hat man ihn sicher nicht gezwungen zu gehen. Er hat dann seine Freiheit nicht in Anspruch genommen. So hat auch der Herr Jesus die Freilassung ausgerufen. Aber ich muss diese Freiheit in Anspruch nehmen.

Wovon muss Jesus dich noch befreien? Von deinem Stolz, der dein Leben bestimmt? Von deiner Unreinheit, deinem Zorn, deinem Geiz oder deiner Geltungssucht?

Die gute Nachricht ist: Du bist freigekauft. Der Herr Jesus ist gekommen, damit du frei leben kannst. Frei von dem ständigen Diktat deines Ichs. Ich muss mich selbst nicht mehr so wichtig nehmen. Ich bin befreit, das Beste für andere zu suchen, sie also zu lieben. Jesus befreit Gebundene. Mit echten Gebundenheit ist das ja ganz verschieden. Manche können z.B. auf YouTube verzichten, auch wenn sie vorher täglich sechs Stunden davor hingen – für andere ist es ein Kampf, der länger geht oder eine schwache Stelle, an der sie ihr ganzes Leben lang wachsam sein müssen. Was sind deine Lebensbereiche in denen du merkst: Hier bindet mir etwas meine kostbare Zeit oder meine ganze Aufmerksamkeit? Jesus befreit Gebundene.

Wichtig ist nicht, wie souverän ich mit Gebundenheiten in meinem Leben umgehe – wichtig ist, dass ich die Freiheit des Herrn Jesus in Anspruch nehme.

Egal, ob souverän oder gerade so. Ich kann beten: Herr Jesus, du hast mich freigemacht und ich nehme deine Freiheit jetzt für mich in Anspruch.

Ich darf doch anders leben, weil ich ein neues geistliches Leben in mir habe. Das ist meine Kraft, anders reagieren zu können. Ich muss nicht mehr in meinem alten Reaktionsmuster leben. Der Herr Jesus schließt seine Ansprache in Nazareth mit dem Satz: Ich rufe das Gnadenjahr des Herrn aus. Jeder Israelit wusste aus 3Mo25: Alle 50 Jahre kommt dieses Gnadenjahr, dieses Jubeljahr. In diesem Jahr bekam man sein Land zurück und wenn man sich als Sklave verkauft hatte, gab es die Freiheit zurück. Es war ein Jahr der Befreiung. Dieses Jahr hat man in der Regel einmal in seinem Leben bewusst erlebt.

Gnade und Geist

Unsere Jesaja Kapitel reden immer wieder von Gottes Gnade, die wie die Sonne in das Gerichts-Dunkel hineinleuchtet und Hoffnung verbreitet. Gnade heißt: Gott gibt uns unverdient sein Leben, seine Gerechtigkeit und seine Kraft, um uns als Sünder zu retten, aber auch, um uns Heiden zu Heiligen zu machen. Ich brauche also Gnade, um gerettet zu werden aber genauso brauche ich Gnade, um mit Gott zu leben.

So als Christ zu leben, wie es die Bibel mir zeigt, das kann ich nur durch den Geist Gottes. Nur er gibt mir die Kraft gibt, anders zu leben. In der Synagoge in Nazareth rollt Jesus die Schriftrolle wieder zu. Er hat mitten im Satz aufgehört zu lesen. Denn in Vers 2 lesen wir nicht nur: Ich rufe das Gnadenjahr aus, sondern auch: Ich rufe den Tag der Rache aus.

Aber das ist nicht der Auftrag des Herrn Jesus, als er auf dieser Erde war, um für mich zu sterben. Das ist erst sein Auftrag als Richter, wenn der Herr Jesus wiederkommt. Erst in Off6 öffnet der Herr Jesus die Schriftrolle und der Tag der Rache beginnt.

Und was ist mit Gottes Rache?

Das Buch Jesaja redet sehr viel von der Rache Gottes und dem Gericht Gottes. Jes35,4: Sagt zu denen, die ein ängstliches Herz haben: Seid stark. Fürchtet euch nicht. Siehe, da ist euer Gott. Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und er wird euch retten.

Durch Gottes Rache wird Gerechtigkeit wieder hergestellt. Wenn Gott keine Rache üben würde, dann würden Diktatoren wie Hitler, Stalin und Idi Amin straffrei ausgehen. Vielleicht hast du auch mit Leuten zu kämpfen, die dir das Leben schwer machen. Leute, die du gerne schütteln oder würgen würdest. Lass es. Überlass es lieber Gott. Demnächst kommt ein Podcast raus, in dem wir dieses Thema aufgegriffen haben: Wie gehe ich mit Ungerechtigkeit und Verletzungen um?

Eine der Antworten wird sein: Rächt euch nicht selbst sondern gibt Raum dem Zorn Gottes. Das ist genau der gleiche Gedanke wie es Gott hier in Jesaja sagt: Ich rufe den Tag der Rache aus, um die Trauernden zu trösten.

Das kann mich wirklich trösten, wenn ich weiß: Gott wird mich rächen. Rache ist nicht mein Job. Mit dieser inneren Haltung kann ich meinem Feind sogar etwas zu essen geben, wenn er Hunger hat.
Wenn ich das lebe, dann bin ich bei Vers 3: Dann bin ich eine Pflanzung des Herrn, durch die er sich verherrlicht. Denn dieses Verhalten ist nicht von dieser Welt.

Es gibt einen Film: Sabina. Dort wird gezeigt, wie Sabina Wurmbrand den Mörder ihrer Familie umarmt, um ihm zu vergeben. Das ist auch nur möglich, wenn der Geist, den der Herr Jesus hatte, auch mein Leben bestimmt. Was dieser Geist in meinem Leben tun will, das erfahre ich in dem triumphalen Kapitel 8 des Römerbriefes. Paulus wird im NT sagen: Ich soll etwas sein zum Lob seiner herrlichen Gnade. Wenn Menschen mein Leben sehen, sollen sie nicht von mir beeindruckt sein, sondern von meinem Gott.