Einführung in das Thema Unreinheit bei Jesus
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist. Episode 352: Was den Menschen verunreinigt, Teil 3.
Wir wissen inzwischen, wie Jesus über das Thema Unreinheit denkt. Unreinheit gibt es, aber sie entsteht nicht dadurch, dass ein Mensch ungewaschene Hände hat. Vielmehr entsteht sie dadurch, dass aus seinem Mund böse Dinge herauskommen. Dazu gehören Dinge wie Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen, Habsucht, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Neid, Hochmut und Torheit.
Es ist ganz außergewöhnlich, dass der Herr Jesus uns eine solche Liste von Sünden präsentiert – und das in dieser Ausführlichkeit. In meinen Augen ist das tatsächlich einmalig. Nichtsdestotrotz lohnt es sich gerade deshalb, die Begriffe ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen.
Und sei es nur, um gezielt darüber nachzudenken, wo wir selbst solche negativen Impulse in unserem Leben finden und ihnen womöglich in Form von Worten und Taten Ausdruck verleihen.
Die Sünde des Mordes und ihre Wurzeln
Ich gehe die Dinge einfach einmal durch. Mord bedeutet Mord. Es ist das Vergehen, das Barabbas begangen hatte, und es beschreibt auch die Haltung des Apostels Paulus vor seiner Bekehrung.
Mord beginnt, wie wir aus der Bergpredigt wissen, mit Zorn. Genauer gesagt mit ungerechtfertigtem Zorn. Darauf folgen Knurren und schließlich böse Worte.
Immer dann, wenn wir ungerechterweise im Zorn einem Menschen die Pest an den Hals wünschen, werden wir zu Mördern. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir tatsächlich ein Leben beenden, wie bei einer Abtreibung, oder ob wir die Tat nur in Gedanken ausmalen.
Ehebruch als innere Haltung und Gedankenwelt
Ehebruch bedeutet Ehebruch. Wenn ich verheiratet bin und mich für eine andere Person zu interessieren beginne, entsteht das Begehren in meinem Herzen. Es sind die Gedanken darüber, wie ich meinen Ehepartner möglichst schnell auf legitime Weise loswerden kann, die mich zum Ehebrecher machen.
Dabei spielt es für die Sünde keine Rolle, ob ich tatsächlich fremdgehe. Es sind die bösen Gedanken, die sich in Worten, Blicken, Internetrecherchen, Tagträumereien, Gesprächen unter Kollegen und ersten Annäherungsversuchen ausdrücken.
Ich möchte hinzufügen, dass Ehebruch nicht nur damit beginnt, eine andere Person attraktiv zu finden. Er beginnt bereits dort, wo ich bewusst aufhöre, an meinem Partner zu hängen, ihn nicht mehr mit Worten bewundere und ihn nicht mehr mit Intimität und Liebe beschenke.
Wenn Sie interessiert sind, warum ich das so sehe, lesen Sie bitte die Endnote im Skript.
Unzucht
Unzucht und die Bedeutung von Keuschheit
Für einen Juden war klar: Sexualität gehört ausschließlich in eine Ehe. Eine Ehe wurde, wie Jesus im Blick auf 1. Mose 2,24 unterstreicht, zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen. Alle sexuellen Erfahrungen außerhalb dieser Beziehung sind porneia, also Unzucht, und diese wurde im mosaischen Gesetz streng bestraft.
Für unseren Text ist es interessant, darüber nachzudenken, wie und wo sich böse, unzüchtige Gedanken im Leben zeigen. Natürlich ist es fast schon ungewöhnlich, in der heutigen Zeit Keuschheit zu fordern und sexuelle Lust ausschließlich als Gottes Mittel zur Bindung zwischen einer Ehefrau und einem Ehemann zu verstehen.
Wir leben in einer maximal übersexualisierten Gesellschaft, die schon Kindern vermittelt, dass sexuelle Lust in erster Linie dazu da ist, sich selbst Befriedigung zu verschaffen. Keuschheit, Selbstbeherrschung und ein bewusster Verzicht auf Triebbefriedigung – all diese Dinge werden oft als schädlich für den Menschen dargestellt. Gott sieht das jedoch ganz anders. Er fordert von uns Enthaltsamkeit, Schamhaftigkeit und Keuschheit – oder wie ein Autor es nannte: heilige Sexualität.
Kommen wir zurück zu unserer eigentlichen Frage: Wenn Ehebruch mit dem Begehren eines anderen Ehepartners beginnt, dann beginnt Porneia dort, wo sich sexuelle Lust in meinem Leben auf böse Weise zeigt. Was aus meinem bösen Herzen kommt, sind Gedanken, die sich darum drehen, wie ich andere Menschen für meine sexuelle Befriedigung benutzen kann.
Dabei spielt es keine Rolle, ob ich schlüpfrige Witze erzähle, voyeuristisch meiner Nachbarin beim Sonnenbaden zuschaue, beim Rausgehen die Herrenmagazine in der Tankstelle studiere oder gleich auf pornografisches Material im Internet zugreife. Es ist egal, ob ich mir eine Erotikmassage gönne oder eine Prostituierte besuche.
Porneia beginnt dort, wo böse Lust durch ein Wort, einen Blick, ein Telefonat, am Computer, im Urlaub und so weiter vom Gedanken zur Tat wird.
Diebstahl als Gedanken und Tat
Diebstahl – der Begriff ist klar, oder? Diebstahl bedeutet, dass ich einem anderen etwas wegnehme oder ihm etwas vorenthalte, das ihm zusteht. Ich eigne mir widerrechtlich den Besitz eines anderen an.
Auch Diebereien beginnen natürlich im Gedanken. Es sind Gedanken, die sich darum drehen, wie ich bekommen kann, was mir nicht gehört. Was dann an Worten folgt, können Gespräche über Tricks zum Steuer- oder Versicherungsbetrug sein. Oder es geht darum, wie man illegal an Computerspiele und Filme kommt. Ebenso kann es klassisch um Betrügereien und die Planung von Einbrüchen gehen.
Im Kleinen wie im Großen führen Gedanken rund ums Thema Diebstahl zu Worten und Taten, die uns in Gottes Augen verunreinigen. Für Christen gilt: Wir nehmen anderen nichts weg, sondern wir arbeiten so viel, dass wir die Armen unterstützen können.
Epheser 4,28: „Wer stiehlt, stiehle nicht mehr, sondern mühe sich vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen etwas mitzugeben hat.“
Die besondere Schwere falscher Zeugnisse
Letzter Punkt für diese Episode: Falsche Zeugnisse
Falsche Zeugnisse sind die schlimmste Form von Lüge, weil sie vor Gericht vorgebracht ein Maximum an Schaden anrichten können. Solche Lügen von Lügenzeugen waren die Strategie der Hohenpriester und des Hohen Rats im Verfahren gegen Jesus. Die Hohenpriester und der ganze Hohe Rat suchten falsches Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen.
Falsche Zeugnisse sind besonders übel und falsch, aber Lügen sind grundsätzlich natürlich auch verwerflich. Deshalb lesen wir in 3. Mose 19,11 ganz grundsätzlich: „Ihr sollt nicht stehlen und ihr sollt nicht lügen und nicht betrügerisch handeln einer gegen den anderen.“
Jeder kennt den Impuls, in einer unangenehmen Situation nicht die Wahrheit sagen zu wollen. Es gibt diesen Moment, in dem die Lüge uns der einfachere Weg zu sein scheint, weil wir aus Eigennutz andere Menschen täuschen wollen. Oder eben – wie beim falschen Zeugnis oder beim Betrug – weil wir durch unsere Lüge bewussten Schaden anrichten wollen.
Der Herr Jesus macht deutlich, was er davon hält: Lügen in jeder Form, vor allem aber falsche Zeugenaussagen vor Gericht, verunreinigen den, der sie ausspricht.
Abschluss und praktische Anregungen
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, ob der Heilige Geist dir in dieser Episode einen Bereich gezeigt hat, mit dem du dich näher beschäftigen solltest.
Das war's für heute. Frische doch einen Abschnitt deiner Gebetsliste auf. Vielleicht möchtest du die Gebetsanliegen für die Kinder der Gemeinde, die du besuchst, überarbeiten.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.