Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 239
Entscheidung im Leben: Zwei Pforten und zwei Wege
Zwei Pforten, zwei Wege, zwei Schicksale. Im Leben muss sich der Mensch entscheiden. Er muss wählen, ob er für Jesus leben will oder nicht. Er muss sich entscheiden, ob er ewiges Leben haben möchte oder ewig verloren gehen will.
Die Idee einer Entscheidung für das Leben findet sich bereits im Alten Testament. So lesen wir in 5. Mose 30, die Verse 19 und 20:
„Ich rufe heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch auf: Das Leben und den Tod habe ich dir vorgelegt, den Segen und den Fluch. So wähle das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen, indem du den Herrn, deinen Gott, liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhängst. Wähle das Leben, damit du lebst.“
Das ist es, was Gott sich von jedem Menschen wünscht: eine klare Entscheidung für den Segen und gegen den Fluch, für das ewige Leben und gegen den geistlichen Tod.
In dieser Tradition fährt Jesus fort, wenn er jetzt sagt, Matthäus 7,13-14:
„Geht hinein durch die enge Pforte, denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind die, die auf ihm hineingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind die, die ihn finden.“
Die Bedeutung der engen Pforte als Entscheidungsmoment
Fangen wir vorne an: Geht hinein durch die enge Pforte. Mit meinen Worten heißt das: Triff eine Entscheidung. Die Pforte steht im Gegensatz zum Weg für einen Moment der Entscheidung.
Es ist eine enge Pforte. Wenn wir darüber nachdenken, was damit gemeint sein könnte, vermittelt uns das Bild einer engen Pforte den Eindruck, dass es nicht leicht und nicht angenehm ist, sie zu nutzen. Man muss sich durch diese Pforte hindurchzwängen. Wir dürfen davon ausgehen, dass wir das allein tun.
Ich sage das so, weil die andere Pforte weit ist und von vielen genutzt wird. Wenn ich einfach im Bild bleibe, beschreibt Jesus eine Entscheidung, die von Alleinsein und Ernsthaftigkeit geprägt ist und von Widerstand begleitet wird. Man bekehrt sich eben nicht einfach so zu Jesus.
Eine Bekehrung ist immer ein schmerzhafter Prozess, weil ich mich von meinem alten Leben abwende und einen Weg betrete, auf dem ich Jesus nachfolge. Bevor ich das tue, sollte ich mir gut überlegen, ob ich das wirklich will. Diese Überlegung ist alles andere als angenehm.
Die Pforte ist eng, weil sie ein Ja zu Verfolgung, Ausgrenzung, Leid und Not beinhaltet. Die Pforte ist eng, weil andere sehen, dass ich nicht mehr mit ihnen unterwegs sein will. Sie werden mich spüren lassen, dass sie mein Nein zu ihrem Lebensstil verachten.
Die Pforte ist eng, weil ich aufhöre, mein Leben zu lieben, und anfange, mich selbst zu verleugnen. Ich beginne, Gott zu lieben, seiner Stimme zu gehorchen und mit meiner ganzen Persönlichkeit an ihm zu hängen.
Die enge Pforte ist eine bewusste Entscheidung gegen die Masse – für ein Leben, in dem Jesus Herr ist.
Matthäus 7,13-14: Geht hinein durch die enge Pforte, denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die auf ihm hineingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.
Die Konsequenzen der Entscheidung: Warum die enge Pforte wählen?
Warum soll ich durch die enge Pforte gehen? Warum ist die Entscheidung, auf die Jesus anspielt, so wichtig? Ganz einfach: Es gibt nicht nur die enge Pforte, sondern auch eine weite Pforte und einen breiten Weg. Dieser führt zum Verderben, ist aber attraktiv, weil viele Menschen auf ihm unterwegs sind.
Bei der breiten Pforte trifft man ebenfalls eine Entscheidung. Im Gegensatz zur engen Pforte spürt man diese jedoch nicht so deutlich. Sie ist weniger bewusst und weniger schmerzhaft. Ich muss mich bewusst für die enge Pforte entscheiden, weil ich sonst mehr oder weniger unbewusst mit dem Strom der vielen durch die breite Pforte gehe.
Der breite Weg steht als Bild für einen Lebensstil, der einen Menschen direkt ins ewige Verderben führt. Es ist ein Leben nach dem Zeitgeist, nach den vorherrschenden Ideen einer Gesellschaft, nach dem, was man – wer auch immer das dann sein mag – für richtig hält. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Weltanschauung, Religion oder Ideologie man genau folgt.
Allein die Tatsache, dass ich nicht durch die enge Pforte gegangen bin, ist entscheidend dafür, dass ich auf dem falschen Weg bin. An dieser Stelle wird deutlich, dass es für den Jesus der Bibel ein Verderben gibt, das auf jeden Menschen wartet, der sich nicht von ihm dazu herausfordern lässt, den Schritt durch die enge Pforte zu wagen.
Der schmale Weg als Lebensstil der Nachfolge
Ich hatte vorhin gesagt, dass die enge Pforte für die Bekehrung eines Menschen steht. Also für die Entscheidung, sich mit Haut und Haar auf Jesus einzulassen. Dieser Schritt ist nötig, aber damit bin ich noch nicht am Ziel.
Zur engen Pforte gehört der schmale Weg, genauso wie zur weiten Pforte der breite Weg gehört. Wenn der breite Weg der Lebensstil von Menschen ist, die eben nicht zuerst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit trachten, dann ist der schmale Weg der Weg der Jüngerschaft und der Nachfolge.
Die Übersetzung „schmal“ passt zwar gut zum Gegenstück des breiten Weges, ist aber ungenau. Wörtlich geht es um einen bedrückenden Weg. Es ist das Wort, das wir auch in Markus 3,9 finden, wo die Volksmengen Jesus bedrängen. Oder in 2. Korinther 4,8, wenn Paulus von den Schwierigkeiten im Dienst berichtet. Ebenso in Hebräer 11,37, wo es um das Schicksal der alttestamentlichen Märtyrer geht.
Der schmale Weg ist eigentlich ein bedrückender Weg, ein Weg, der eine Herausforderung darstellt. Und weil der Weg als Bild für einen Lebensstil steht, geht es darum, täglich ein Ja zur Nachfolge zu finden. Und natürlich nicht zur Nachfolge als zu einem abstrakten Konzept, das man abnickt, weil es irgendwie zum Christsein dazugehört, sondern ein Ja zur Nachfolge als dem täglichen Sterben meines Egos.
Mein Leben als Opfer und das Opfer meines Lebens als Gottesdienst. Ein Leben, das Tag für Tag für Jesus und für sein Reich gelebt wird. Kein spaßiges Leben, auch keines, das gesellschaftlich viel Applaus ernten wird, aber eines, das Tiefgang hat und vor allem die Verheißung des ewigen Lebens.
Matthäus 7,14: „Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt. Und wenige sind die, die ihn finden.“
Das Finden des Weges und die Verheißung des ewigen Lebens
Der schmale Weg führt zum Leben, und nur er führt dorthin. Es gibt keinen anderen Weg zum ewigen Leben.
Wenn ich ewiges Leben haben möchte, muss ich eine Entscheidung für Jesus treffen. Außerdem muss ich mich auf einen Lebensstil einlassen, der oft schmerzhaft sein kann.
Nicht nur das: Es ist ein Weg, den ich häufig allein gehen werde. Denn nur wenige finden diesen Weg.
Damit sind wir beim letzten Aspekt des Weges angekommen: Man muss ihn suchen und finden. Ewiges Leben ist ein Vorrecht – und zwar ein Vorrecht für diejenigen, die sich darum bemüht haben.
Zuerst muss ich den Retter finden und mich zu ihm bekehren. Danach darf mich keine Schwierigkeit davon abhalten, den Weg der Jüngerschaft bis zum Ende zu gehen.
Auf diese Weise finde ich wahres ewiges Leben.
Man könnte sich heute ernsthaft fragen: Bin ich auf dem schmalen Weg? Bin ich durch die enge Pforte der Bekehrung gegangen? Lebe ich in der Nachfolge?
Das war es für heute.
Die Skripte zu den Episoden findet man auf www.frogwords.de oder in der Frogwords-App.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.