Die Welt in Angst und die Zuversicht im Reich Gottes
Eine wunderbare Sache ist es, eine Bibelkonferenzstätte zu haben, an der wir einen Durchblick durch das Zeitgeschehen erhalten dürfen. Das Wort Gottes ist das Allerbestе, das Wort von Jesus.
In unseren Gemeinden wird oft seltsam darüber diskutiert. Manche sagen dann, man dürfe ihnen keine Angst machen, als ob jemand Angst machen wollte. Tatsächlich ist es aber so, dass man Angst bekommen kann, wenn man in die Zeitung schaut.
Wir wollen uns jetzt nicht im Detail mit allem beschäftigen. Neulich habe ich in einem Wartezimmer die große Wochenzeitung „Die Zeit“ gelesen. Gleich vorne war ein ganzseitiger Artikel, der von großer Unruhe bei der Polizei berichtete. Es geht um verdeckte Schläfer und radikale Islamisten, die sich in Europa verstecken. Die Zahl wird auf 20 geschätzt. Diese Information stammt aus aufgeschnappten E-Mails und anderen Dateien.
In der heutigen Zeitung, die hier liegt, steht, dass Frankreich in großer Unruhe ist. Es wird vermutet, dass dieser Attentäter wahrscheinlich noch Tausende andere nachahmen könnten. Doch man weiß nie, wann die Bomben losgehen. Das ist nur ein Beispiel.
Dann gibt es die Rinderseuche BSE, die Vogelgrippe, Ängste vor einem Bürgerkrieg, die Situation mit dem Öl im Iran und die iranische Atombombe. Die Welt ist voller Angst.
Dabei haben wir ein so herrliches Leben und eine wunderbare Freiheit. Ich glaube, keine Generation hatte je eine so lange Friedensperiode wie wir. Auch die äußere Versorgung ist gut geregelt. In allen Engpässen, wie der Altersversorgung, wird für jeden gesorgt. Niemand wird in einer Klinik abgewiesen, weil er nicht bezahlen kann. Das ist wirklich toll.
Und doch haben die Menschen große Angst, dass irgendetwas zusammenbricht oder sich etwas Schlimmes anbahnt. Das Schlimmste ist, dass viele keine Geborgenheit und keinen Frieden in Gott haben. Deshalb herrscht große Unruhe.
Für uns als Christen ist es wichtig, dass wir einen Blick auf diese Welt werfen. Wir nehmen die Tagesereignisse, die uns erreichen, wahr. Aber wir können ihnen in aller Ruhe entgegensehen, weil Jesus alles in seiner Hand hat.
Die bleibende Herrschaft Gottes trotz weltweiter Erschütterungen
Da steht zunächst das wunderbare Wort, das mir heute Morgen auch wichtig war: Es wird gepredigt werden, dieses Evangelium vom Reich, in der ganzen Welt. Das war ja ein ganz wichtiges Predigtthema von Jesus – das Evangelium vom Reich, die gute Botschaft vom Reich. Von welchem Reich denn? Vom Reich Gottes und seiner Gottesherrschaft.
Gerade in einer wirren Welt hat Jesus gesagt: Die Fäden laufen in seiner Hand zusammen. Jetzt muss man das einmal im Alten Testament noch einmal lesen, zum Beispiel in den Psalmen, wie das heißt. Die Erde mag wanken und alle, die darauf wohnen, aber ich halte die Säulen fest. Es gibt viele Psalmen, die vom Reich Gottes reden, wie Gott seine Herrschaft in dieser Welt verborgen und nicht sichtbar ausübt. Nach außen hin toben die Völker, und die Feinde Gottes kämpfen gegen alles, was sie hassen und zerstören wollen. Aber der im Himmel sitzt, lacht über sie. Der Herr hat alles in seiner Hand, der Herr ist König.
Da müssen wir wieder aufpassen: Dieses Wort vom Reich, ein Wort, das Jesus gebraucht hat, ist von den Tyrannen dieser Welt mit Vorliebe missbraucht worden. Wir Deutschen wissen das: Heil Hitler, das Dritte Reich. Sie haben das Wort Reich genommen, doch es gibt nur das eine Reich, das Jesus begonnen hat. Es waren ganz kurzfristige Zeiten – ob Napoleons Reich, das babylonische Reich oder das römische Reich deutscher Nation. Das Reich von Jesus aber ist ewig und bleibt ewig.
Es ist zunächst einmal wichtig, dass Jesus das sagt: Diese Botschaft vom Evangelium, vom Reich Gottes, wird unter allen Völkern verkündet. Wir müssen uns zuerst daran freuen, dass auf dieser Erde geschehen kann, was geschehen soll und will. Der Herr Jesus lässt sich seine Herrschaft nicht rauben und nicht aus der Hand nehmen, sondern er regiert. Er regiert!
Deshalb sollten wir uns nicht oberflächlich an den Ängsten dieser Welt festhalten und an den Erschütterungen unserer Zeit – ob Tsunamis, Atomverstrahlungen, Fluten, die Kriege dieser Welt, Umweltgifte, Überbevölkerung oder die Energiekrise. Jesus ist der Weltenkönig, und wir sollten das auch in unseren Liedern öfter zum Ausdruck bringen. Wir sollten uns freuen, dass Jesus der Herr ist, dass Jesus siegreich bleibt, ewig und ausgemacht. Sein ist die ganze Welt, und seine wird die ganze Welt sein.
Diese Welt steht so fest, dass wir uns darin bergen dürfen. Im Evangelium dürfen wir uns daran freuen. Das ist ein Durchblick durchs Zeitgeschehen, den nur gläubige Menschen haben können. Menschen, die Jesus über alles lieben und wissen: Herr, du hast das in deiner Hand.
Persönliche Herausforderungen und die Kraft des Glaubens
Es ist mir aufgefallen, dass auf einer Freizeit wie dieser, bei der wir zusammen sind, viele unter uns sind – vielleicht sogar jeder –, der eine große Last mitgebracht hat. Da sind Witwen und Witwer, die sich in dieser Welt nicht mehr zurechtfinden. Es sind Menschen mit schweren Krankheiten. Wie wunderbar ist es, dass Doktor Meier-Gerber auch hier ist und in den schweren, unheilbaren Krankheiten berät.
Die Angst ist jedoch oft übermächtig. Deshalb darf ich Sie einfach bitten: Machen Sie Jesus zum König Ihres Lebens. Sagen Sie, dass er auch Ihre Krankheit in der Hand hat. Und wie er es fügt – in der Ewigkeit werden Sie nichts mehr kritisieren können. Sie können dann sagen, es war grandios, wie er es gemacht hat, auch mit dem Schweren, das wir tragen.
In diesen Tagen haben mich Freunde aus Norddeutschland informiert. Es geht um ihren Schwiegersohn, der sehr schwer krank ist und auf dem Weg zum Tod ist. Er ist 51 Jahre alt und hat noch kleine Kinder. Sie erzählten, dass das Wunder passiert ist: Die Ältesten haben gebetet, gemäß Jakobus 5, und dann sagte dieser Mann, der bisher vielleicht noch gar nicht so richtig klar war und oft nur zum Gottesdienst mitgezogen wurde, obwohl er wusste, dass es keine Genesung mehr gibt: Diese Krankheit ist mir zum Segel geworden. Ich habe Jesus gefunden und mein Leben in seine Hand gelegt.
Das müssen wir uns immer wieder neu sagen, denn wir brauchen immer wieder diesen Anstoß. In den Ängsten unseres Lebens dürfen wir ganz neu vertrauen. Jesus kennt meine Lebensumstände, er kennt meine Krankheit, er kennt meine Traurigkeit, er kennt meine Depressionen und er kennt meine Ängste. Aber ich gehöre ihm. Ich darf mich in diesen Tagen ganz neu ihm ausliefern.
Ich lasse mich nicht mehr erschüttern durch Prognosen und Ereignisse. Das weiß ich: Wenn ich sterbe, falle ich in die offenen Arme von Jesus. Das war die größte Beförderung meines Lebens, der größte Triumph, den man erleben kann. Und wir dürfen Jesus von Angesicht zu Angesicht schauen. Es wird keine Stunde dieser Welt geben, die wir bereuen.
Darum ist es so wichtig, dass wir nicht in der Trauer hängenbleiben – nicht in den Schmerzen, nicht in der Einsamkeit und nicht im Verzagen. Machen Sie Jesus zum König Ihres Lebens. Das ist ganz wichtig, gerade für uns gläubige Menschen. Er ist der Herr, und es geschieht nichts, was seiner Kontrolle entgleitet.
Leid und Wachstum im Glauben
Warum mutet Jesus mir so etwas zu? Weil er dich ganz besonders segnen will und weil er eine ganz besondere Geschichte mit dir hat. Das wirst du erleben – du kannst nur staunen. Du wirst immer nur durch die Tiefen wachsen und nie in der Wohlstandszeit. Die intensiven Zeiten, in denen wir die Nähe von Jesus erlebt haben, waren immer wieder Schreckenszeiten. Zeiten, in denen wir ganz neu auf ihn geworfen waren, ganz neu das Wort Gottes hörten und ihm ganz neu vertrauten.
Deshalb ist es ganz ähnlich, wenn Jesus hier darüber spricht, dass Erschütterungen über diese Welt kommen. Warum? Damit wir unser Herz nicht an diese vergänglichen Dinge binden. Ganz vorne steht dabei der Tempel von Jerusalem. Für uns ist das immer wichtig, wenn Touristen nach Israel kommen und an der Klagemauer stehen. Doch Gott hat selbst dieses Heiligtum zerbrechen lassen, das noch einmal von Herodes dem Großen in dieser gewaltigen Weise aufgebaut wurde – ein ganz großer Bau. Alles zerbricht in dieser Welt, auch die Heiligtümer, wie der Kölner Dom oder das Ulmer Münster. Alles zerbricht, weil es nicht bleiben wird.
Da sind Tempel aus Stein gebaut, so wie die Städte, wo einst Abraham seinen Sohn Isaak opfern sollte – der Berg Moria, wo der Tempel stand, den Salomo gebaut hat. Aller Himmel kann Gott nicht fassen, und dann soll dieses Haus die Wohnung Gottes sein? Warum zerfällt das alles? Weil die Gemeinde, zu der wir gehören, der neue Tempel Gottes ist. Das ist wunderbar!
Gott hat eine Stätte, wo er wohnt – wo zwei oder drei in seinem Namen zusammen sind. Und da braucht Gott keine Tempel aus Stein, obwohl wir uns an unseren Gemeindehäusern freuen. Aber die Nähe und Gegenwart Gottes ist das Allergrößte. Ich habe das immer so gespürt bei Schwerkranken, wie sie neben der Krankheitsnot darunter litten, dass sie nicht mehr zu den Versammlungen gehen konnten.
Schon früh hat mich Walter Klaht, der große Bibellehrer, darauf hingewiesen: Das sei so schlimm bei Schwerkranken, die nicht mehr zum Gottesdienst gehen können. Heute gibt es Kassetten und vieles mehr, womit man teilnehmen kann. Trotzdem hat er immer gesagt: Geht mit ein paar Leuten hin und feiert am Krankenbett Gottesdienst, nehmt sie hinein! Dort ist die Gegenwart Gottes – das ist das Herrliche.
Heiligtümer dieser Welt zerbrechen und zerfallen – daran hängt unser Herz nicht, so schön sie auch sein mögen. Jesus sagt: Es wird nicht ein Stein auf dem anderen bleiben. Das sind nicht unsere Freuden, sondern dass Christus unter uns wohnt. Im Epheserbrief heißt es so schön, dass Gott einen neuen Tempel baut aus Heiden und Juden, die zusammen sind, und wo Christus der Eckstein ist – die Gemeinde, wie wir es auch in diesen Tagen erleben.
Ich bitte Sie immer: Bleiben Sie nicht isoliert in der Einsamkeit, sondern suchen Sie Gemeinschaft, suchen Sie andere auf, beten Sie mit ihnen, sagen Sie ihnen ein Wort Gottes. Sonst ist man isoliert, und das ist furchtbar. Das ist das größte Geschenk in dieser Welt, das wir haben.
Heute Morgen sagte Andreas Schäfer so schön, dass ihn gestern ein Blick nach Ägypten, nach Kairo, sehr gefreut hat. Wie dort Christen sind und wie die Leute die Nähe von Jesus erleben – das richtet uns doch auf! So müssen wir auch die Missionsberichte lesen, wie Christus jetzt sein Weltreich baut, verborgen vor den Augen der Welt. Das steht nicht in der Zeitung, oft nicht einmal in einem Ideal, aber ganz verborgen geschieht das wunderbar.
Wenn Sie nun von den Orten erzählen, wo Sie herkommen, hören Sie oft zuerst viel Not: Die Kirchen sind so leer, es wird unbiblisch gepredigt, und es gibt viel Not. Aber dann können Sie auch erzählen: Da ist ein Hauskreis, und dort ist eine Frau, die wunderbare Besuche macht, und eine herrliche Gebetsgemeinschaft. Das ist die verborgene Herrschaft von Christus in dieser Welt.
Wir haben das auch in den Verfolgungsländern des Ostens erlebt, in Russland, wo sie zusammenkamen und das Wort Gottes so begehrt war, dass sie Bibeln mit der Hand abschrieben. Auch in China wurde das plötzlich so wichtig. Wenn man mit dem Wort lebt, sagt Jesus, dass die Menschen verschmachten, verzweifeln und auf die Dinge warten, die kommen sollen.
Darauf wollen wir uns jetzt gar nicht verlieren. Es genügt uns, dass Jesus sagt: Da verschmachtet man, wenn man nicht den Glaubensblick hat und sagt: Jesus baut auch in diesen Katastrophen auf verborgene Weise seine Gemeinde. Das ist sehr interessant, wenn man dann auf einmal erfährt, was in aller Stille hinter dem Rücken geschehen ist.
In all den schrecklichen Verfolgungsdiktaturen dieser Welt hat Jesus seine Gemeinde auf herrliche Weise gebaut. Als die ersten amerikanischen Missionare in den 1930er Jahren in den Süden Äthiopiens vordrangen, mussten sie wegen Mussolinis Überfall 1939 wieder gehen. Die Italiener waren schreckliche Christenverfolger in Südäthiopien. Sie hinterließen nur 40 gläubige Leute, und man dachte, die halten nicht durch, denn sie hatten noch zu wenig Bibelkenntnis.
Als die Missionare zurückkamen und den langen Fußweg nach Süden gingen, waren sie gespannt, ob sie noch welche vorfinden. Doch alle waren im Gefängnis eingesperrt, gequält und geschlagen worden. Und dennoch strömten zehntausend Menschen ihnen entgegen, um die Missionare willkommen zu heißen. Das war die Worteslebens-Kirche.
In der Verfolgung wuchs aus 40 Christen eine Gemeinde von 10.000, die sehnsüchtig erwartete, dass das Evangelium wieder gepredigt werden konnte. Das ging weiter, auch durch die marxistische Militärregierung in den 1980er Jahren, als oft tausend Prediger in Haft waren und viele Kirchen geschlossen wurden. Das war die größte wachsende Jesusgemeinde.
Sie wissen immer: Jesus nutzt die schwierigen Dinge dieser Welt zum Bau seiner Gemeinde, auch die schweren Erschütterungen. Wir können nicht sagen, dass man das braucht, aber Gott macht das in seiner wunderbaren Weise. Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen. Darum ist er der König und Herr, und wir dürfen ihn bitten.
Es ist mir wichtig, dass wir über die Verfolgungen dieser Welt, auch in Nordkorea, nicht nur jammern und sagen, wie schlimm das ist, sondern beten: Herr, mach daraus einen großen Sieg! Wir können nicht ahnen, was du machst. Wir können nur von Ferne ahnen und wissen, dass du etwas Großes daraus machst – auch aus dem Schmerz und Leid, das sie haben. Das ist ganz wunderbar.
Ein anderes Beispiel, das ich gern verwende, sind die Aukar-Missionare, die vor fast 60 Jahren ermordet wurden. Im ersten Jahr nach der Nachricht von ihrem Tod meldeten sich 3.000 junge Leute zum Missionsdienst. Kein Ereignis hat so viele junge Menschen in den Missionsdienst gerufen wie der sinnlose Tod dieser Missionare.
Bis heute treten junge Leute in den Missionsdienst, weil sie sagen: Dieses Beispiel hat mich so angesprochen, und ich möchte in diese Fußstapfen treten. Das müssen wir immer wieder sehen: Was böse scheint, ist aus Gottes Perspektive nicht böse. Gott schenkt uns keine Arznei, die uns vergiftet, sondern das Allerbeste, auch wenn er uns durch Schweres hindurchführt.
Eine Not bei uns westlichen Christen ist, dass wir uns mit dem Leiden zu wenig auseinandersetzen. In der Bibel steht so viel vom Leiden. Das Leiden ist immer mit Freude verknüpft. Paulus sagt: Ich freue mich meiner Leiden, weil ich dort ganz besonders die Nähe meines Herrn und Heilung erfahre.
Darum ist es wichtig, dass das Königreich von Jesus von uns wieder erkannt wird – auch in den Wirren unserer Zeit. Es wird alles zerbrechen, es wird Kriege und Kriegsgeschrei geben, denn das muss so geschehen. Es wird sich eine Nation gegen die andere erheben.
Ich hätte nie gedacht, dass das in Europa möglich ist. Auf dem Höhepunkt des Balkankrieges hat mich ein Freund mitgenommen, und wir sind hindurchgegangen. Das war nicht mehr fassbar. Europa wurde wie ein Zoo aufgeteilt. Da waren die Bosnier, und man brauchte Passierscheine, obwohl sie alle untereinander verheiratet waren in Jugoslawien. Das war die Lösung: Eine Nation gegen die andere.
Das ist bis heute die Lage in Bosnien. Da sind die Albaner in Jugoslawien, dort im Balkan die Serben, unversöhnlich. Wenn sie wieder Grenzen haben, braucht man Passierscheine und Visa, um durchzukommen. Und in Europa, wenn die Völker so gegeneinander stehen, ist die Hoffnung, dass Europa das heilt, gering. Europa krankt noch mehr. Europa ist schon auf tönernen Füßen gebaut.
Aber wir wissen, dass Jesus der König ist. Wir wissen nur eins: Er baut seine Gemeinde. Darum liegt unser Interesse bei ihm: Herr, baue du dein Reich, dein Königreich – auch in meinem Leben. Sei du mein König und Herr!
Es ist wunderbar, dass heute in der ganzen Welt, in jeder Nation, eine Jesusgemeinde ist – auch in Saudi-Arabien, wo es nach der Verfassung keine Christengemeinde geben darf, so wie in Nordkorea. Trotzdem gibt es die Jesusgemeinde, auch wenn man nicht darüber sprechen kann, in Afghanistan, Pakistan und überall.
Das ist in den letzten Jahren geschehen, weil Jesus, der Herr und König, auch ein Vorzeichen seines Kommens ist: Das Evangelium wird in der ganzen Welt verkündigt. Auch in all den Katastrophen, die geschehen, fügt der Herr oft wunderbar.
Wir hatten Mitarbeiterinnen auf den Philippinen, die für Bootsflüchtlinge aus Vietnam, Laos und Kambodscha da waren. Diese Flüchtlinge wagten sich auf Nussschalen aufs Meer, wurden aufgefischt und kamen in große Flüchtlingslager. Dann passierte das Schreckliche: Der Vulkan Pinatubo brach aus und bedeckte das Land mit einer großen Staubschicht. Es war furchtbar, wie im schlimmsten Winter – alles zugedeckt mit Vulkanasche. Die Leute waren verzweifelt, Dächer brachen zusammen. Doch ein paar Monate später sagte man: Das war der größte und wunderbarste Dünger. Vulkanasche ist die beste Düngung. Die Erträge auf den Feldern waren die besten.
So wird aus Unheil oft Segen. So ist es oft mit den Dingen, die Gott zulässt. Wenn wir es noch nicht sehen können aus der langen Perspektive, wünsche ich dir, dass du das weißt: Er ist König und Herr. Darum wollen wir nie daran zweifeln. Wenn Zweifel kommen, wollen wir das Wort Gottes lesen und mit anderen Jesus anbeten als den König und Herrn unseres Lebens.
Wir wollen aufpassen, dass in unserem Leben nicht die Lüste uns regieren und unsere Sinne ihr Spiel mit uns treiben, sondern dass wir alles der Königsherrschaft von Jesus unterordnen. Darum gehört es auch dazu, wenn wir in der Welt helfen, dass wir gleichzeitig den Menschen sagen: Jesus ist König und Herr.
Nicht auf dumme Weise, sondern in der unsichtbaren Herrschaft. Es gibt viele Dinge, die ich nicht sehen kann, sondern nur die Auswirkungen. So ist es auch mit der Liebe: Wir sehen sie nicht im Reagenzglas, aber sie ist da. Die Herrschaft von Jesus ist so wunderbar, wie er sein Werk treibt und wie heute unter allen Nationen seine Gemeinde sich sammelt – ganz besonders dort, wo Widerstand gegen Jesus ist.
Die Hungersnöte, Erdbeben, Kriege, die geschehen, sind der Anfang der Wehen, die große Erschütterung dieser Welt. Und dennoch treibt Jesus sein Reich. Es wird nie mehr ein christliches Abendland geben. Das ist ein verrückter Gedanke.
Es gibt Strömungen, die aus Amerika kommen und glauben, am Ende der Zeit komme das große Paradies. Die Schrift sagt es anders: Bis zum Ende wird es Verfolgung und Widerspruch geben, so wie es bei Jesus war. Aber Jesus baut in dieser wirren Zeit seine Gemeinde.
Daran wollen wir uns freuen: Er ist König und Herr in diesen Tagen. Aber jetzt das Zweite, was uns bewegt: Lasst euch nicht verführen! Das ist die große Not – Verführung. Darum müssen wir immer wieder davon sprechen: Die Verführung im Glauben, in unserer Jesusnachfolge.
Viele werden abfallen, sich untereinander verraten und hassen. Die Gemeinde zerfällt. Das ist eine große Not heute. Drei Deutsche gründen siebzehn neue Gemeinden, überall ein neuer Verein. Das darf man gern machen, aber wir brauchen auch den Zusammenhalt.
Man sollte sagen: Im Namen Jesu wollen wir zusammenkommen und nicht unsere Verschiedenheiten aufrichten. Es gibt viele Punkte, die hochgehalten werden, bei denen ich frage: War die Taufe bei Jesus so wichtig? Paulus sagt: Ich habe niemanden getauft. Für ihn war der Glaube an Jesus als Herrn das Wichtigste.
Lass andere Dinge mal zurückstehen vor dem Allerwichtigsten: Dass Jesus in meinem Leben wohnt und regiert. In anderen Fragen gibt es verschiedene Verständnisse. Das ist wichtig. Der Abfall zerstört viel – die Zerrissenheit der Gemeinde, der Hass gegeneinander. Das ist eine große Not.
Wir wollen immer wieder die Schwestern und Brüder kennen. Es wird einmal im Himmel eine Herde und ein Hirte sein. Darum freuen wir uns. Aber wir wollen nichts zulassen von Verführung, wo von Jesus falsch gelehrt wird. Das dürfen wir nicht zulassen, wenn die Schrift verdreht wird und falsche Propheten kommen.
Jesus hat viel von falschen Christus gesprochen. Es ist erschütternd, wie biblische Dinge verdreht werden. Ganz häufig heißt es: Das musst du mal erleben. Ich muss das nicht erleben. Ich weiß, ich kann auch mit falschen Aussagen verführt werden. Jesus will, dass du gesund wirst. Versteh das in der Bibel.
Sie haben auch Seminare darüber, das ist gut. Darum ist es so wichtig: Lasst euch nicht verführen, lasst euch nicht von Jesus wegführen. Auch heute gibt es viele Verwischungen und Verwirrungen mit fremden Religionen und Ritualen, die wir übernehmen, Heilslehren, die uns etwas anderes versprechen.
Mir genügt Jesus nach der Schrift, und er bleibt bei seinem Wort. Das ist auch so schön, dass heute Mittag Michael Kotz noch einmal zu diesem Thema spricht. Das ist ganz wichtig: Das Wort der Bibel bleibt. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
Das genügt. Wenn jemand anders lehrt, dann ist er nicht mein Bruder. Ganz simpel. Das darf Jesus noch einmal bestätigen. Wie hat Jesus die Schrift genommen? Er sagte, sie wird erfüllt werden, nicht ein Häkchen wird aufgelöst.
Das ist so wichtig. Dieses Wort ist voller Geist und Leben. Es schafft Frucht. Darum müssen wir im Wort Gottes bleiben, denn dort finden wir Christus. Darum ist es in der Versammlung so wichtig, dass das Wort Gottes ausgelegt wird.
Wenn der Prediger seine Gedanken bringt, interessieren uns die wenig. Uns soll das Wort Gottes ausgelegt werden, und das soll vom Heiligen Geist geleitet sein. Das ist in diesen Tagen so wichtig, dass wir nichts anderes suchen als das Wort Gottes, wo Christus unter uns ist, zu uns redet, uns aufrichtet und erquickt.
Darum sind mir auch diese Lieder so wichtig, in denen das Bibelwort vertont ist. Man kann sie sich leicht merken. Bei vielen Liedern kann man bei jeder Strophe die Bibelstelle hinschreiben und so behalten, dass es wirklich so ist.
Die schönen Worte: „Dein Wort ist wahr und trüget nicht und hält gewiss, was es verspricht, im Tod und auch im Leben.“ Das ist der Schatz, der wahre Schatz der Gemeinde, der Trutz, mit dem wir gegen die Teufelsmacht in der Welt auftrumpfen können.
Das hält uns auch in schweren Stunden. Das Wort Gottes ist eine Kraft, und davon leben wir. Das ist die Einheit der Bibel in allen Bedrängnissen unserer Zeit. Darum suchen wir diese Einheit und freuen uns an einer Bibelkonferenzstätte, wo wir das Wort Gottes unverfälscht studieren.
Dort steht das Wort im Mittelpunkt, damit wir die Ereignisse und Geschehnisse unserer Zeit besser durchschauen und verstehen können. Gerade das Wort Gottes wird bleiben. Geschichten helfen, um uns das deutlich zu machen.
In der Tübinger Stiftskirche ist Hans Freiherr zu Ungnad von Sonneck begraben. Er kommt aus der Steiermark, war ein evangelischer Adliger und gründete die erste Missionsgesellschaft in der evangelischen Christenheit.
Was hat er gemacht? Das Uracher Kloster, gleich bei der Amanduskirche in Bad Urach, stellte der Herzog Christoph zur Verfügung, nachdem die Mönche ausgezogen waren. Dort richtete er eine Bibeldruckerei ein – für die osteuropäischen Völker.
Er begann mit den Slowenen. Da war Primus Struber, ein Flüchtling und Nationalheiliger der Slowenen. Sie reisen mit großen Bussen immer nach Bad Urach, um daran zu gedenken – in der Reformationszeit.
Er ließ Bibeln bis nach Moskau bringen, weil die Habsburger das nicht durchgehen ließen. Er schmuggelte sie. Das war uns im Osten immer ein großer Trost. Man nannte das den „Bibelwein“. Die Bibeln wurden in Weinfässern transportiert, mit doppeltem Boden, und so geschmuggelt.
In der Landesbibliothek in Stuttgart habe ich diese Bibeln in der klagolithischen Sprache angesehen. Wir wissen gar nicht, dass es so etwas gibt – in wunderbaren Schriftzeichen, die wir heute kaum kennen. Sie sind kostbar gebunden. Aber die Leute brauchen das Wort Gottes.
Hans Freiherr zu Ungnad sagte: „Ar ist ein Volk, dem das Evangelium vorenthalten wird. Der Fürst dieser Welt will mit einem Blasebalg das Licht der Welt und das Evangelium auslöschen.“ Er gab sein ganzes Geld hinein, und als er starb, war er arm.
In einer wirren Zeit widmete sich dieser Mann der Verbreitung des Wortes Gottes, weil er wusste, was durch die Zeit zählt. Ich bin überzeugt, welche Frucht das einmal in der Ewigkeit haben wird, was durch so einen Dienst geschehen ist.
So auch in Ihrem Leben: Wenn Sie sagen, ich habe das Evangelium weitergegeben, ich habe es verkündet. Es ist wichtig, dass Sie das tun können.
Die Fässer mit dem Bibelwein wurden auf Ulmer Schiffen den Donauabwärts transportiert, in den Balkan. So haben sie alles versucht, das Wort Gottes zu verbreiten.
So wollen wir es heute auch wieder machen. Wir wollen findig sein, wie wir die Herrschaft Jesu in der Welt bezeugen können. Sein Reich ist groß und gewaltig.
Lasst euch nicht verführen und regt euch nicht über alles auf, was Menschen tun. Jesus ist viel größer, und er kann alles zu seinem Heil dienen lassen.
Ich hätte nie geglaubt, dass ich in meinem Leben erlebe, dass der Kommunismus in Osteuropa fällt. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich erlebe, dass der Kommunismus in China aufhört und dass es in China die am schnellsten wachsende Christenheit der Welt gibt.
Hätte ich nie gedacht – so groß ist Jesus! Wir können nie genug ahnen, was unser Herr noch an Erweckungen in unserem Land schenken kann. Wir wollen ihn darum bitten: Herr, tue dein Werk auch bei uns!
Darum ist das Letzte: Jesus siegt. Das Schlimme wird sein, dass die Ungerechtigkeit in der Welt überhandnimmt. Gestern erzählte mir jemand erschütternd, wie stark die Korruption in unseren Behörden verbreitet ist. Sie können alle ein Lied davon singen, was sonst noch läuft.
Das ist Gesetzlosigkeit, die Anomia. Das beobachten wir in der christlichen Gemeinde mit großer Sorge. Hoffentlich hat sie nicht Macht über uns. Die Gesetzlosigkeit bricht die klaren Ordnungen von Jesus.
Paulus sagt, es gibt Dinge, über die man nicht reden sollte. Darum will ich jetzt auch nicht alles erwähnen, was in Ihrem Kopf bewegt, was in evangelischen Pfarrhäusern noch läuft.
Es gibt Dinge, über die man nicht reden sollte. Sie sind so schlimm, dass wir den Mund halten. Aber wir wollen bei der Ordnung von Jesus bleiben – ganz einfach.
Wir wollen auch die künftigen Generationen darin unterweisen und untereinander festmachen. Es ist furchtbar, wenn in der gläubigen Gemeinde Dinge Mode werden, die im Evangelium nicht gehen.
Darum ist es wichtig, dass wir einander ermahnen und ermuntern, denn die Gesetzlosigkeit ist die Zeit der Ausbreitung der Gottlosigkeit.
Wir wollen bei der Wahrheit des Wortes bleiben. Gesetzlosigkeit wird das Schlimmste sein. Die Liebe wird in vielen erkalten. Es wird nur noch eine Form sein – eine Höflichkeitsform.
Die Liebe von Jesus aber bleibt, entzündet von ihm. In der Welt wird es immer kälter. Immer mehr Lehrer kommen. Die Liebe, die Jesus liebt und die uns treibt, dürfen wir vielen Menschen weitergeben in dieser letzten Zeit.
Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden. Es ist eine schlimme Not, dass gerade in der alten Generation viele, die einst klar für Jesus entschieden haben, lau werden.
Es ist ganz schwierig bei vielen Alten, dass sie den Anschluss verlieren. In ihrer Schwachheit lesen sie noch ein bisschen in der Zeitung, und wenn man fragt: Hast du die Bibel gelesen? – Da reicht die Kraft nicht mehr.
Jesus will, dass wir bis in die letzten Stunden bei ihm bleiben. Stärkt die Alten, dass sie den Anschluss nicht verlieren. Besucht die Alten, dass sie bei Jesus bleiben. Dieser Dienst ist so wichtig.
Wer beharrt bis ans Ende, wird selig. Die große Not ist, dass man verloren gehen kann, dass man den Heiland verliert, der uns allein retten kann – im Leben und im Sterben.
Darum ist es so wichtig in der Gemeinde, dass wir darüber Sorge tragen. Das Evangelium vom Reich Gottes wird in der ganzen Welt gepredigt werden. Das sind herrliche Siegesberichte.
Darum war ich schon als junger Mann begeistert von der Mission. Wenn man sieht, wie die Leute im Ahnenkult und Aberglauben gefangen sind und dann erkennen, dass Jesus größer ist als alle Zaubermächte.
Wie sie in ein neues Leben hineingehen, von Alkoholsucht befreit werden, wie Indianer plötzlich in eine neue Lebensordnung kommen, wie Ehen geheilt werden, weil Jesus der Sieger ist.
Davon wollen wir immer mehr hören, wie das Evangelium ausgebreitet wird. Das ist eine bewegende Geschichte.
Noch nie haben sich so viele Muslime im Iran bekehrt wie heute, trotz der Schreckensherrschaft von Khomeini. Das ist wunderbar, dass das Evangelium so wirkt – in vielen Teilen der Erde und gerade in Katastrophengebieten zum Zeugnis für alle Völker.
Wir wissen, mit welcher Feindschaft der Islam die Predigt von Jesus bekämpft, ebenso die Buddhisten und Hindus. Dr. Krimmer und seine Mission Nassapur erzählen, wie schrecklich das ist und wie viele in den letzten Jahren ihr Leben verloren haben – Christen, die Jesus als Evangelisten bezeugt haben.
Aber all das dient nur dazu, dass das Evangelium von Jesus durch die Welt läuft. Das ist etwas Großartiges.
Wir haben gestern gesagt: Das Evangelium von Jesus, so wie es in der Bibel steht, ist für alle Kulturen. Es sind ganz verschiedene Menschen mit verschiedenen Bildungsgraden – für den Nobelpreisträger genauso wie für das Kindergartenkind.
Es ist das gleiche Evangelium, das vor 1500 Jahren im frühen Mittelalter wie heute in unserer hochtechnisierten Zeit gilt. Ohne Zusätze, ohne etwas.
Dieses Evangelium ist die Lebenskraft, die ganze Kulturen verändert hat. In Barneo, Malaysia, ist das interessant: Das Evangelium brach dort sehr spät durch. Es sind die Lombaren, die große Häuser haben, in denen der ganze Stamm zusammen wohnt.
Ihre Kultur brach zusammen, weil sie mit der Landwirtschaft nicht mehr fertig wurden. Dann kam der Alkohol. Dann kam das Evangelium. Heute bestellen sie ihre Felder und sind junge Menschen, die studieren wollen und ihr Leben in Verantwortung vor Gott nutzen.
Das hören Sie überall, was da geschieht. Ich habe Ihnen gestern von den Zigeunern erzählt, wie sich dort eine Veränderung vollzieht.
Das wollen wir auch bei unserer Jugend erleben, wo so viele in Not sind und nicht mehr weiterkommen, wo viele in Schwermut versinken.
Jesus ist der Herrscher, und sein Reich wird der ganzen Welt gepredigt. Diese frohe Botschaft: Jesus baut sein Reich, und er kann die Macht der Finsternis besiegen.
Keiner von uns kann einen Menschen bekehren. Das geht gar nicht. Du kannst niemanden zum Glauben überreden. Das kommt aus Jesus. Aber er macht es. Er hat den Schlüssel zu jedem Menschen.
Wir wollen nur Zeugen sein und ihn bitten: Herr, wirke mächtig durch dieses Zeugnis, durch Evangelisation und Bibelstunden.
Darum ist es schön, dass wir selbst im Wort bleiben, bei Jesus bleiben und Glieder des Reiches Gottes werden.
In der großen Zeit der Weltmission im 19. Jahrhundert war es in Württemberg und Baden ein geflügeltes Wort: Man sprach viel vom Reich Gottes.
Wir haben gestern das schöne Lied gesungen: „Reich des Herrn, brich heran in Macht.“ Lasst es so sein!
Das wollen wir auch heute nicht vergessen, weil wir es uns wünschen in unseren gottlosen Städten und Dörfern, aus denen wir kommen: Dass das Reich Gottes wieder anbricht, dass Menschen sich bekehren, das Wort Gottes verbreitet wird und es zu Veränderungen kommt.
Das ist die große Verheißung, die wir in dieser wirren Zeit haben, in der wir heute leben. Wir freuen uns an dem Sieg von Jesus in unserer Zeit.
Dass das auch heute in allen notvollen Ereignissen geschieht, macht es gar nicht mehr so wichtig, wie einzelne Ereignisse ausgehen. Aber wir wollen nie versäumen, zu hören, wie das Reich Gottes in der Welt wächst.
Keine Generation vor uns hat eine so große Ausbreitung des Reiches Christi erlebt, obwohl die Gottlosigkeit in allen Nationen voranschreitet.
Die bisher vom Evangelium nicht erreichten Völker werden heute machtvoll erreicht, und wir freuen uns, dazugehören zu dürfen.
Wir bitten ihn: Herr, baue dein Reich bei uns!
Lieber Herr, wir danken dir für diese Botschaft, für dieses Evangelium, dass du der Herr und König bist.
Ganz herzlichen Dank, dass wir dich anrufen dürfen über all die Menschen, die uns so viel Not machen und für die wir Sorge tragen.
Tu du das auch in unseren Gemeinden, aus denen wir kommen, dass du dein Reich aufrichtest, deine Jesusherrschaft im Leben von Menschen.
Wir danken dir, dass wir in diesen Tagen durch die Kraft deines Wortes hineingenommen werden.
Lass das doch in allen Gemeinden und Gruppen wieder geschehen, dass dein Wort im Mittelpunkt steht und mächtig wirken kann!
Amen.
Leid, Verfolgung und die Kraft des Evangeliums
Es ist mir immer wichtig, dass wir über die Verfolgungen in dieser Welt, auch in Nordkorea, nicht nur klagen und sagen, wie schlimm das alles ist. Stattdessen sollten wir beten: Herr, mach jetzt einen großen Sieg daraus. Wir können nicht erfassen, was du tust. Wir können nur aus der Ferne ahnen und wissen, dass du etwas Großes daraus machst – auch aus dem Schmerz und dem Leid, das sie ertragen. Und das ist etwas ganz Wunderbares.
Ein anderes Beispiel, das ich gern verwende, sind die Aukar-Missionare, die ermordet wurden. Das ist jetzt fast 60 Jahre her. Im ersten Jahr nach der Nachricht von ihrer Ermordung meldeten sich 3.000 junge Menschen zum Missionsdienst. Kein Ereignis hat so viele junge Leute in den Missionsdienst gerufen wie der sinnlose Tod dieser Aukar-Missionare. Bis heute treten junge Menschen in den Missionsdienst, weil sie sagen: Dieses Beispiel hat mich so angesprochen, und ich möchte in diese Fußstapfen treten.
Das müssen wir immer wieder sehen: Was böse erscheint, ist aus Gottes Perspektive nicht böse. Gott gibt uns keine Arznei, die uns vergiftet, sondern er gibt uns das Allerbeste – auch wenn er uns durch schwere Zeiten führt. Das ist eine Herausforderung für uns westliche Christen: Wir setzen uns zu wenig mit dem Leiden auseinander. In der Bibel wird so viel über das Leiden gesagt. Dort ist das Leiden immer mit Freude verbunden.
Ich freue mich an meinem Leiden, weil ich dort ganz besonders die Nähe meines Herrn erfahre und Heilung finde. Deshalb ist es auch wichtig, dass das Königreich Jesu von uns wieder erkannt wird – gerade in den Wirren unserer Zeit.
Es ist hier beschrieben, dass alles zerbrechen wird. Es wird Not geben, Kriege und Kriegsgeschrei, denn das muss so geschehen. Eine Nation wird sich gegen die andere erheben.
Die Realität von Konflikten und die Hoffnung auf das Reich Gottes
Ich hätte nie gedacht, dass so etwas in Europa möglich ist. Auf dem Höhepunkt des Balkankrieges hat mich ein Freund mitgenommen, und wir sind dort durchgegangen. Das war einfach unfassbar.
Europa war wie in einem Zoo aufgeteilt. Dort waren die Bosnier, und man brauchte einen Passierschein, obwohl die Menschen untereinander in Jugoslawien alle miteinander verheiratet waren. Genau das war die ganze Lösung: Eine Nation wurde gegen die andere ausgespielt.
Diese Situation besteht bis heute in Bosnien. Dort leben die Albaner in Jugoslawien, dort auf dem Balkan sind die Serben. Die Grenzen sind unübersehbar. Wenn sie wieder eine Grenze dazwischen haben, braucht man Passierscheine und Visa, um durchzukommen.
Und das in Europa, wo die Völker gegeneinanderstehen. Die Hoffnung, dass Europa das heilt, ist groß. Darüber spricht man ja auch. Es wäre schön, wenn das Heilung bringen würde, aber Europa krankt noch mehr. Europa steht auf tönernen Füßen.
Doch wir wissen, dass Jesus der König ist. Wir wissen auch nur eins: Er baut seine Gemeinde. Darin liegt unser Interesse. Herr, baue du dein Reich, dein Königreich, auch in meinem Leben. Sei du mein König und mein Herr.
Das ist so wunderbar, dass heute auf der ganzen Welt, in jeder Nation, eine Jesusgemeinde existiert – sogar in Saudi-Arabien, wo es nach der Verfassung keine Christengemeinde geben darf, ähnlich wie in Nordkorea. Trotzdem gibt es die Jesusgemeinde, auch wenn man nicht darüber sprechen kann, zum Beispiel in Afghanistan, Pakistan und vielen anderen Ländern.
Das ist in den letzten Jahren geschehen, weil Jesus, der Herr und König, ein Vorzeichen seines Kommens ist. Das Evangelium wird in der ganzen Welt verkündigt.
Auch inmitten all der Katastrophen, die geschehen, ist es wunderbar, wie der Herr oft alles fügt. Wir hatten Mitarbeiterinnen auf den Philippinen, die sich um Bootsflüchtlinge kümmerten. Diese kamen aus Vietnam, Laos und Kambodscha. Sie wagten sich auf Nussschalen aufs Meer und wurden dann aufgefischt. Später kamen sie in große Flüchtlingslager.
Dann geschah das Schreckliche am Pinatubo, einem Vulkan, der vor Jahren ausbrach und das ganze Land mit einer dicken Staubschicht bedeckte. Es war furchtbar, wie im schlimmsten Winter war alles mit Vulkanasche bedeckt. Die Menschen waren verzweifelt, Dächer brachen zusammen.
Ein paar Monate später stellte man fest: Das wussten wir gar nicht, aber die Vulkanasche ist der beste Dünger überhaupt. Die Ernteerträge auf den Feldern waren die besten. Aus dem Unheil wurde plötzlich Segen.
So ist es oft mit den Dingen, die Gott zulässt. Wir sehen es manchmal noch nicht aus der langen Perspektive. Ich wünsche dir, dass du das weißt: Er ist König und Herr. Daran wollen wir niemals zweifeln.
Wenn Zweifel kommen, dann wollen wir das Wort Gottes lesen und mit anderen Jesus anbeten als den König und Herrn unseres Lebens. Dabei wollen wir darauf achten, dass in unserem Leben nicht die Lüste uns regieren und unsere Sinne ihr Spiel mit uns treiben. Vielmehr sollen wir alles der Königsherrschaft von Jesus unterordnen.
Die unsichtbare Herrschaft und die Einheit der Gemeinde
Und darum gehört es auch dazu, wenn wir in der Welt helfen, dass wir gleichzeitig den Menschen sagen, dass Jesus König und Herr ist – und zwar nicht auf eine dumme Weise. Wo sieht man das? Das ist die unsichtbare Herrschaft. Es gibt viele Dinge, die ich nicht sehen kann, sondern nur die Auswirkungen wahrnehme.
So ist es auch bei der Liebe: Wir sehen die Liebe nicht im Reagenzglas, ebenso wenig wie die Barmherzigkeit und all das. Aber die Herrschaft von Jesus ist so wunderbar, wie er sein Werk treibt. Heute sammelt sich seine Gemeinde unter allen Nationen und Völkern. Besonders dort, wo der Widerstand gegen Jesus begonnen hat – bei Hungersnöten, Erdbeben, Kriegen – dort sehen wir den Anfang der Wehen, die große Erschütterung dieser Welt. Und dennoch dürfen wir sagen: Jesus treibt sein Reich voran.
Es wird nie wieder so sein, dass es ein christliches Abendland gibt. Das ist ein verrückter Gedanke. Es gibt Strömungen, vor allem aus Amerika, die glauben, am Ende der Zeit komme das große Paradies. Die Schrift sagt uns aber etwas anderes: Bis zum Ende wird es Verfolgung und Widerspruch geben, so wie es bei Jesus war. Doch Jesus baut in dieser wirren Zeit seine Gemeinde auf. Und daran wollen wir teilhaben und uns freuen, dass er König und Herr in diesen Tagen ist.
Das zweite, was uns bewegt: Lasst euch nicht verführen! Das ist die große Not – Verführung. Darum müssen wir immer wieder darüber sprechen: Die Verführung im Glauben, in unserer Jesusnachfolge. Viele werden abfallen, sich untereinander verraten und hassen. Die Gemeinde zerfällt – das ist heute eine große Not.
Drei Deutsche gründen siebzehn neue Gemeinden – überall gibt es neue Vereine. Das darf man gern tun, aber wir brauchen auch wieder Zusammenhalt. Wir sollten sagen: Im Namen Jesu wollen wir zusammenkommen und nicht unsere Verschiedenheiten hochhalten. Es gibt viele Punkte, die oft zu stark betont werden. War die Taufe bei Jesus wirklich so wichtig? Paulus sagt: „Ich habe niemanden getauft.“ Und wir meinen, das sei der Kernpunkt.
Für Paulus war der Glaube an Jesus, dass er mein Herr ist, das Entscheidende. Lass doch andere Dinge mal zurückstehen vor dem Allerwichtigsten: dass Jesus in meinem Leben wohnt und regiert. Es gibt in anderen Dingen verschiedene Verständnisse. Das ist wichtig. Doch dieser Abfall zerstört viel. Die Zerrissenheit der Gemeinde, der Hass gegeneinander – das ist eine große Not.
Wir wollen immer wieder die Schwestern und Brüder kennen. Es wird einmal im Himmel eine Herde und ein Hirte sein. Darum freuen wir uns. Aber wir dürfen nichts zulassen, was von Jesus falsch gelehrt wird. Wenn die Schrift verdreht wird, das Bibelwort falsch ausgelegt wird, wenn falsche Propheten kommen – Jesus hat viel von den falschen Christus gesprochen. Es ist erschütternd, wie biblische Dinge verdreht werden.
Ganz häufig geht es dann so: „Das musst du mal erleben.“ Ich muss das nicht erleben. Ich muss falsche Propheten nicht erleben. Ich weiß, ich bin auch anfällig für Verführungen, auch durch falsche Aussagen. Jesus will, dass du gesund wirst – verstehst du das in der Bibel? Es gibt Seminare, die darüber sprechen, und das ist gut.
Darum ist es so wichtig: Lasst euch nicht verführen, lasst euch nicht von Jesus wegführen. Auch heute gibt es viele Verwischungen und Verwirrungen durch fremde Religionen und Rituale, die wir von dort übernehmen. Heilslehren sagen uns, dass uns das etwas bringt. Mir genügt Jesus nach der Schrift, und er bleibt bei seinem Wort.
Die bleibende Kraft des Wortes Gottes
Es ist auch so schön, dass heute Mittag Michael Kotz noch einmal zu diesem Thema spricht. Das ist ganz, ganz wichtig. Das Wort der Bibel bleibt bestehen: Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Und das genügt.
Wenn jemand anders lehrt, dann ist er nicht mein Bruder. Ganz simpel. Das darf Jesus noch einmal bestätigen. Wie hat Jesus die Schrift genommen und gesagt, sie wird erfüllt werden, nicht ein Häkchen wird aufgelöst werden. Das ist so wichtig.
Dieses Wort ist voller Geist und Leben. Es schafft Leben, es ist lebendig und wirkt Frucht. Darum müssen wir im Wort Gottes bleiben, weil wir dort nur Christus finden können. Im Wort.
Deshalb ist es in der Versammlung so wichtig, dass das Wort Gottes ausgelegt wird. Wenn der Prediger seine eigenen Gedanken bringt, interessieren uns diese nicht so sehr. Dort soll uns das Wort Gottes ausgelegt werden, und das soll vom Heiligen Geist geleitet sein.
In diesen Tagen ist es so wichtig, dass wir nichts anderes suchen als dieses Wort Gottes, wo Christus unter uns ist, zu uns redet, uns aufrichtet und erquickt.
Darum sind mir auch diese Lieder so wichtig, die das Bibelwort vertonen. Sie kann man sich so leicht merken. Bei ganz vielen Liedern kann man zu jeder Strophe die Bibelstelle hinschreiben. So behält man auch, dass es wirklich so ist.
Die schönen Worte: „Denn dein Wort ist wahr und trüget nicht und hält gewiss, was es verspricht im Tod und auch im Leben.“ Das ist der Schatz, der wahre Schatz der Gemeinde.
Der Trutz, mit dem wir gegen die Teufelsmacht in der Welt auftrumpfen können. Das hält uns auch in den schweren Stunden. Das Wort Gottes ist eine Kraft, und davon leben wir.
Das ist die Einheit der Bibel in allen Bedrängnissen unserer Zeit. Darum suchen wir diese Einheit und freuen uns so an solch einer Bibelkonferenzstätte, wo wir das Wort Gottes wieder unverfälscht studieren. Dort steht das Wort im Mittelpunkt, damit wir die Ereignisse und Geschehnisse unserer Zeit besser durchschauen und verstehen können.
Die Geschichte der Bibelverbreitung als Ermutigung
Gerade das Wort Gottes wird bleiben. Solche Geschichten helfen ein wenig, um uns das deutlich zu machen.
In der Tübinger Stiftskirche ist Hans Freiherr zu Ungnad von Sonneck begraben. Er stammt aus der Steiermark und war ein evangelischer Adliger. Dieser Mann gründete die erste Missionsgesellschaft in der evangelischen Christenheit.
Was hat er gemacht? Das Uracher Kloster, gleich bei der Amanduskirche in Bad Urach, stellte Herzog Christoph zur Verfügung, nachdem die Mönche ausgezogen waren. Dort richtete Hans Freiherr zu Ungnad eine Bibeldruckerei ein – für die osteuropäischen Völker.
Er begann mit Bibeln für die Slowenen. Da war Primus Struber, ein Flüchtling und Nationalheiliger der Slowenen. Noch heute reisen viele mit großen Bussen nach Bad Urach, um an ihn und die Reformationszeit zu gedenken.
Hans Freiherr zu Ungnad ließ Bibeln bis nach Moskau bringen. Das war ihm sehr wichtig, denn damals ließen die Habsburger das nicht zu. Deshalb wurden die Bibeln geschmuggelt. Das war für uns im Osten immer ein großer Trost, denn schon vor 500 Jahren wurde so gehandelt.
Man transportierte den sogenannten Bibelwein. Es waren Weinfässer, die mit doppelten Böden versehen wurden, zwischen denen die Bibeln versteckt wurden. Die Fässer wurden stromabwärts gebracht, und unten wurde der Boden wieder geöffnet, um die Bibeln herauszuholen.
In der Landesbibliothek in Stuttgart habe ich diese Bibeln einmal angesehen. Sie waren in der klagolithischen Sprache geschrieben – eine Schrift, von der wir kaum wissen, dass es sie gibt. Die Schriftzeichen sind ganz wunderbar. Heute kennen wir sie kaum noch. Die Bibeln waren kostbar gebunden, aber wichtig war, dass die Menschen das Wort Gottes erhalten.
Hans Freiherr von Ungnad sagte: „Es gibt ein Volk, dem das Evangelium vorenthalten wird. Der Fürst dieser Welt will mit einem Blasebalg das Licht der Welt und das Licht des Evangeliums auslöschen.“ Er setzte sein ganzes Vermögen ein und starb arm.
In einer wirren Zeit war er ein Mann, der sich der Verbreitung des Wortes Gottes widmete, weil er wusste, was wirklich zählt. Ich bin überzeugt, welche Frucht dieser Dienst in der Ewigkeit bringen wird.
So auch in Ihrem Leben, wenn Sie sagen: „Ich habe das Evangelium weitergegeben, ich habe es verkündet.“ Das ist so wichtig, dass Sie das tun können.
Die Fässer mit dem Bibelwein wurden auf den Ulmerschachteln stromabwärts transportiert. Es waren Frachtschiffe, die von Ulm aus hinunter in den Balkan fuhren. So versuchte man alles, um das Wort Gottes zu verbreiten.
Auch heute wollen wir es wieder so machen. Wir wollen findig sein und überlegen, wie wir die Herrschaft Jesu in der Welt bezeugen können. Sein Reich ist groß und gewaltig. Lassen Sie sich nicht verführen und regen Sie sich nicht über alles auf, was Menschen tun. Jesus ist viel größer, und er kann alles zu seinem Heil dienen lassen.
Ich hätte nie geglaubt, dass ich in meinem Leben erlebe, wie der Kommunismus in Osteuropa fällt. Ebenso hätte ich nicht für möglich gehalten, dass der Kommunismus in China endet und dass dort die am schnellsten wachsende Christenheit der Welt entsteht. So groß ist Jesus.
Wir können nie genug ahnen, was unser Herr an Erweckungen auch in unserem Land noch schenken kann. Darum wollen wir ihn bitten: Herr, tu dein Werk auch bei uns.
Die zunehmende Gesetzlosigkeit und die Bedeutung der Treue
Und darum ist das Letzte: Jesus siegt. Denn das Schlimme wird sein, dass die Ungerechtigkeit in der Welt überhandnimmt. Gestern hat mir jemand so erschütternd erzählt, wie stark die Korruption in unseren Behörden verbreitet ist. Da können Sie alle ein Lied davon singen, was sonst so läuft.
Da steht eigentlich die Gesetzlosigkeit, die Anomia. Das beobachten wir in der christlichen Gemeinde mit großer Sorge. Hoffentlich hat sie nicht Macht über uns. Die Gesetzlosigkeit hat es, wenn die klaren Ordnungen von Jesus gebrochen werden. Paulus sagt einmal, es gibt Dinge, über die es sich nicht ziemt zu reden.
Darum will ich jetzt auch nicht all das erwähnen, was in Ihrem Kopf bewegt, was in den evangelischen Pfarrhäusern alles noch laufen soll. Es gibt Dinge, über die es sich nicht einmal ziemt zu reden. Sie sind so schlimm, dass wir den Mund halten.
Aber wir wollen bei der Ordnung von Jesus bleiben, ganz einfach. Wir wollen auch die künftigen Generationen darin unterweisen und uns untereinander daran festmachen. Es ist ganz furchtbar, wenn in der gläubigen Gemeinde Dinge Mode werden, die im Evangelium nicht gehen.
Und das ist ganz wichtig: Wir sollen einander ermahnen und ermuntern, denn die Gesetzlosigkeit ist eine Zeit der Ausbreitung der Gottlosigkeit. Wir wollen bei der Wahrheit des Wortes bleiben.
Gesetzlosigkeit wird die schlimmste Behandlung sein. Die Liebe wird in vielen erkalten. Sie wird nur noch eine Form sein, eine Höflichkeitsform. Die Liebe von Jesus aber bleibt, entzündet von ihm. Und in der Welt wird es immer kälter.
Es wird immer mehr Lehrer geben. Die Liebe, die Jesus liebt und die uns treibt, dürfen wir vielen Menschen in dieser letzten Zeit weitergeben. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden.
Es ist auch heute eine schlimme Not, dass gerade in der alten Generation viele, die einmal eine klare Entscheidung für Jesus getroffen haben, lauwarm werden. Es ist ganz schwierig bei vielen Alten, dass sie den Anschluss verlieren.
In ihrer Schwachheit lesen sie noch ein bisschen in der Zeitung. Wenn man fragt: „Hast du die Bibel gelesen?“ – dann reicht die Kraft oft nicht mehr aus. Jesus will, dass wir bis in die letzten Stunden unserer Demenz bei ihm bleiben.
Das stärkt die Alten, damit sie den Anschluss nicht verlieren. Besucht die Alten, damit sie bei Jesus bleiben. Auch dieser Dienst ist so wichtig. Wer beharrt bis ans Ende, wird selig.
Es ist eine große Not, dass man verloren gehen kann, dass man den Heiland verliert, der uns allein retten kann – im Leben und im Sterben.
Die weltweite Ausbreitung des Evangeliums als Grund zur Freude
Und darum ist es in der Gemeinde so wichtig, dass wir dafür Sorge tragen, dass das Evangelium vom Reich Gottes in der ganzen Welt gepredigt wird. Das sind die herrlichsten Siegesberichte.
Schon als junger Mann war ich von der Mission begeistert. Wenn man sieht, wie die Menschen gefangen sind im Ahnenkult und Aberglauben, und dann plötzlich erkennen, dass Jesus größer ist als alle Zaubermächte, ist das beeindruckend. Wie sie in ein neues Leben hineingehen, von der Alkoholsucht befreit werden, wie die Indianer plötzlich in eine neue Lebensordnung kommen, wie Ehen geheilt werden – all das zeigt, dass Jesus der Sieger ist. Davon wollen wir immer wieder mehr hören.
Dass dieses Evangelium sich ausbreitet, ist eine bewegende Geschichte. Noch nie haben sich so viele Muslime im Iran bekehrt wie heute, trotz Kominis Schreckensherrschaft. Es ist wunderbar, wie das Evangelium in vielen Teilen der Erde wirkt – gerade auch in Katastrophengebieten – als Zeugnis für alle Völker.
Wir wissen, mit welcher Feindschaft der Islam die Predigt von Jesus bekämpft. Ebenso die Buddhisten und Hindus. Dr. Krimmer und seine Mission Nassapur berichten, wie schrecklich das ist und wie viele Christen, die Jesus als Evangelisten bezeugt haben, in den letzten Jahren ihr Leben verloren haben. Doch all das dient nur dazu, dass das Evangelium von Jesus sich weltweit verbreitet. Das ist etwas Großartiges.
Wir haben schon gestern gesagt: Das Evangelium von Jesus, so wie es in der Bibel steht, ist für alle Kulturen. Es richtet sich an ganz verschiedene Menschen, auch mit unterschiedlichen Bildungsgraden – für den Nobelpreisträger genauso wie für das Kindergartenkind. Es ist dasselbe Evangelium wie vor 1500 Jahren im frühen Mittelalter und auch heute in unserer hochtechnisierten Zeit – ohne Zusätze, ohne Veränderungen.
Dieses Evangelium ist die Lebenskraft. Es hat ganze Kulturen verändert. In Barneo, Malaysia, ist das besonders interessant. Dort brach das Evangelium sehr spät durch. Die Lombaren haben große Häuser, in denen der ganze Stamm zusammenlebt. Ihre Kultur war bedroht, weil sie mit ihrer Landwirtschaft nicht mehr zurechtkamen. Dann kam der Alkohol, und schließlich das Evangelium.
Heute bestellen sie ihre Felder selbst. Es sind junge Menschen, die studieren wollen und ihr Leben in Verantwortung vor Gott gestalten. Das hört man überall, was dort geschieht.
Ich habe Ihnen gestern von den Zigeunern erzählt, wie dort eine Veränderung stattfindet. Das wollen wir doch auch bei unserer Jugend erleben, wo so viele in Not sind und nicht mehr weiterkommen. Wo viele in Schwermut versinken. Dass Jesus der Herrscher ist und sein Reich in der ganzen Welt gepredigt wird – diese frohe Botschaft: Jesus baut sein Reich und besiegt die Macht der Finsternis.
Keiner von uns kann einen Menschen bekehren. Das geht gar nicht. Man kann niemanden zum Glauben überreden. Die Bekehrung kommt allein von Jesus. Er hat den Schlüssel zu jedem Menschen. Wir wollen nur Zeugen sein und ihn bitten: Herr, wirke du mächtig durch dieses Zeugnis, auch durch Evangelisation und Bibelstunden.
Darum ist es schön, dass wir selbst im Wort bleiben, bei Jesus bleiben und Glieder des Reiches Gottes werden. In der großen Zeit der Weltmission im 19. Jahrhundert war das in Württemberg und Baden ein geflügeltes Wort: Man sprach viel vom Reich Gottes.
Wir haben gestern auch das schöne Lied gesungen: „Garve Reich des Herrn, brich heran in Macht, lass es doch so sein.“ Das wollen wir auch heute nicht vergessen. Wir wünschen uns das in unseren gottlosen Städten und Dörfern, aus denen wir kommen. Dass das Reich Gottes wieder anbricht, dass Menschen sich bekehren, dass das Wort Gottes läuft und Veränderungen bewirkt.
Das ist die große Verheißung, die wir in dieser wirren Zeit haben, in der wir heute leben. Wir freuen uns am Sieg von Jesus in unserer Zeit und daran, dass das auch heute in allen notvollen Ereignissen geschieht.
Darum ist es gar nicht mehr so wichtig, wie die einzelnen Ereignisse in unserer Zeit ausgehen. Aber wir wollen nie versäumen, zu hören, wie das Reich Gottes in der Welt voranschreitet. Keine Generation vor uns hat eine so große Ausbreitung des Reiches Christi erlebt, obwohl die Gottlosigkeit in allen Nationen voranschreitet.
In allen Nationen, die bisher nicht vom Evangelium erreicht waren, ist das Evangelium machtvoll durchgebrochen. Wir freuen uns, dass wir dazugehören dürfen, und bitten ihn: Herr, baue du dein Reich bei uns!
Lieber Herr, wir danken dir für diese Botschaft, für dieses Evangelium, dass du der Herr und der König bist. Ganz herzlichen Dank, dass wir dich anrufen dürfen – über all den Menschen, die uns so viel Not machen, für die wir Sorge tragen.
Tu du das auch in unseren Gemeinden, aus denen wir kommen, dass du dein Reich aufrichtest, deine Jesusherrschaft im Leben der Menschen. Wir danken dir, dass wir in diesen Tagen durch die Kraft deines Wortes mit hineingenommen werden.
Lass das doch in all den Gemeinden und Gruppen wieder geschehen, dass dein Wort im Mittelpunkt steht und mächtig wirken kann! Amen.
Die Verheißung des Reiches Gottes und der Auftrag der Gemeinde
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