Beten wir noch kurz miteinander, dann beginnen wir gleich mit den Kapiteln 17 und 18. Dort geht es um Babylon. Schauen wir uns das ein bisschen an.
Vater, danke für den Morgen. Danke, Herr, für dein Wort. Lehre du uns.
Es ist spannend zu sehen, wie man ein Wort betrachtet und dabei die Weltgeschichte anschaut. Man erkennt, wie genau und präzise dein Wort immer wieder wahr wird.
Herr, deshalb dürfen wir uns darauf verlassen, dass das, was du über die Zukunft sagst, Wahrheit ist.
In all dem, Vater, ist es wunderbar zu wissen, dass wir keine Angst haben müssen, sondern geborgen sind. Wir dürfen Freude haben im Wissen, dass du wiederkommst, das Zeitalter vollendest und uns in die Gemeinschaft mit dir sammelst.
Dafür danken wir dir. Amen.
Einführung in die Offenbarung der Kapitel 17 und 18
Ich hoffe, ihr habt die zwei Kapitel Offenbarung 17 und 18 gelesen. Ich habe übrigens ein paar Dinge ausgebessert. Jedes Mal, wenn ich das Buch der Offenbarung erneut durchstudiere – auch gestern Nacht eine Zeit lang – entdecke ich etwas Neues und muss Altes korrigieren. Das wird wahrscheinlich immer so bleiben.
Das ist übrigens ein Grundprinzip, das ich euch wirklich ans Herz legen möchte: Hab niemals Angst, deine Meinung zu ändern. Wenn du an etwas über Jahre festgehalten hast, es vielleicht sogar gepredigt hast, und dann aus dem Wort heraus feststellst, dass das, was du gesagt hast, nicht stimmt, dann habe keine Angst zu sagen: „Ich habe das falsch gesehen, es tut mir leid, aber aus dem und dem Grund kann ich es jetzt so verstehen.“
Habe niemals Angst davor. Es ist nur der Stolz, der uns dazu treibt, an alten Meinungen festzuhalten. Aber damit bist du lebendig tot.
Die Offenbarung Gottes ist zunehmend – nicht, weil die Offenbarung selbst zunimmt, sondern weil unsere Erkenntnis der Offenbarungen Gottes wächst. Darum erhalten wir immer wieder neue Einsichten, wenn wir am Wort bleiben.
Ich mache es jetzt mal jüdisch: Die Juden machen zuerst eine Aussage und versuchen sie dann zu erklären. Ich fange mal so an, und zwar mit den Kapiteln 17 und 18.
Unterschiedliche Aspekte Babylons in den Kapiteln 17 und 18
Kapitel 17 beschreibt das religiöse und das politische Babylon, während Kapitel 18 das wirtschaftliche Babylon behandelt. Wenn man den Text genau liest, erkennt man, dass es sich um zwei verschiedene Dinge handelt: Zum einen das religiöse und politische Weltsystem in Kapitel 17 und zum anderen das wirtschaftliche Weltsystem in Kapitel 18.
Ein weiterer Unterschied zeigt sich in der Bezeichnung. In Kapitel 17 wird Babylon als „das Geheimnis Babylon“ genannt, während in Kapitel 18 von „Babylon, die Große“ die Rede ist.
Ein weiterer Unterschied betrifft das Schicksal Babylons in Kapitel 17. Das politische Babylon wird vom Lamm zerstört. In Offenbarung 17,14 heißt es: „Diese werden mit dem Lamm Krieg führen.“ Dabei handelt es sich um das politische Weltsystem. Das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige. Somit wird das Lamm das politische Babylon vernichten.
Interessanterweise wird das politische Weltsystem das religiöse Weltsystem vernichten. In Vers 16 heißt es: „Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier — das kennen wir bereits als den politischen Führer —, diese werden die Hure hassen, sie verwüsten und nackt machen, ihr Fleisch fressen und sie mit Feuer verbrennen.“ Die religiöse Hure, so wird sie hier genannt, wird also vom politischen Weltsystem vernichtet.
Das wirtschaftliche Babylon hingegen wird von Gott selbst vernichtet. In Kapitel 18, Vers 8 lesen wir: „Darum werden ihre Plagen an einem Tag kommen: Tod und Trauer und Hunger, und mit Feuer wird sie verbrannt werden, denn stark ist der Herrgott, der sie gerichtet hat.“
Es zeigt sich also ein Unterschied zwischen den verschiedenen Babylons, die hier genannt werden. Babylon steht für ein Weltsystem, das politisch, religiös und wirtschaftlich geprägt ist. Alle drei finden hier ihr Ende.
Das religiöse Babylon als Hure Babylons
Jetzt schauen wir uns zuerst einmal das religiöse Babylon an, das als die Hure Babylons bezeichnet wird. Schlagt Offenbarung 17,1 auf, wir lesen eine Zeit lang.
Und es kam einer von den sieben Engeln – erinnert euch, welche sieben Engel? Jene, die die Schalen ausgegossen haben. Einer von diesen sieben Engeln kommt jetzt und spricht mit mir. Er sagt: „Komm her, Johannes.“ Nun redet er weiter. Er sagt Folgendes: „Ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an vielen Wassern sitzt.“
Übrigens, was sind die vielen Wasser? Schaut dazu in Vers 15, dort wird es erklärt. Im Vers 15 spricht er zu mir: „Die Wasser, die du gesehen hast, wo die Hure sitzt, sind Völker und Völkerscharen und Nationen und Sprachen.“ Das heißt, diese religiöse Hure sitzt auf allen Völkern. Das deutet auch auf eine weltweite Religion hin, auf eine Einheitsreligion. Daraus entstehen die Ideen, dass alles eine Religion wird, zum Beispiel.
Im Vers heißt es weiter, dass die Könige der Erde Unzucht mit ihr getrieben haben und die Bewohner der Erde von dem Wein ihrer Unzucht trunken geworden sind. Dann führte mich der Geist in eine Wüste, und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das voller Lästernamen war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte.
Wo hatten wir die sieben Köpfe und zehn Hörner schon einmal? Könnt ihr euch erinnern? Bei welchem Tier? Beim ersten Tier, das aus dem Meer kam. Erinnert euch, es repräsentiert das politische Weltsystem. Das heißt, das religiöse Weltsystem und das politische Weltsystem spielen zusammen. Die Hure reitet auf dem politischen Weltsystem.
Im Vers 4 heißt es: „Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelgestein und Perlen. Sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voller Gräuel und Unreinheit ihrer Unzucht. An ihrer Stirn war ein Name geschrieben: Ein Geheimnis, Babylon, die große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde.“
Ich sah die Frau trunken vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Ich wunderte mich, als ich sie sah – so geht es mir übrigens auch, mit großer Verwunderung. Der Engel sprach zu mir: „Warum wunderst du dich?“ Ich dachte mir, es ist kein Wunder, dass ich mich wundere.
Er sagte: „Ich will dir das Geheimnis der Frau sagen und des Tieres, das sie trägt, und das sieben Köpfe und zehn Hörner hat.“ Dann wird das Tier beschrieben, aber wir bleiben jetzt noch bei der Frau.
Geht zum Vers 9: „Hier ist der Verstand nötig, der Weisheit hat. Die sieben Köpfe sind sieben Berge oder Hügel, auf denen die Frau sitzt. Und es sind sieben Könige.“ Das heißt, die Frau sitzt auf sieben Hügeln und auf sieben Königen.
Dann geht es weiter zu Vers 18: „Die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, welche die Königsherrschaft über die Könige der Erde hat.“
Die Merkmale der religiösen Hure
Wir haben nun Folgendes gelesen: Ich habe oben geschrieben „Die Geschichte der religiösen Hure“.
Erstens: Sie sitzt mitten unter allen Völkern, Nationen und Sprachen.
Zweitens: Sie hat die Bewohner der Erde verführt.
Drittens: Sie hat sich am Blut der Gläubigen bereichert.
Viertens: Sie sitzt auf den sieben Hügeln, das steht in Vers 9, oder auf den sieben Bergen.
Fünftens: Die Frau repräsentiert oder ist die große Stadt, wie in Vers 18 beschrieben.
Das sind die zwei zusätzlichen Punkte, die noch dazukommen.
Ihr versteht jetzt vielleicht, warum manchmal gesagt wird, die religiöse Hure sei die römisch-katholische Kirche. Diese Ansicht stammt aus diesen Versen, denn Rom ist die Stadt der sieben Hügel. Ich weiß nicht, ob ihr das schon gehört habt, aber Rom ist tatsächlich auf sieben Hügeln erbaut. Auch das moderne Rom ist natürlich größer geworden, aber es liegt immer noch auf diesen sieben Hügeln.
Deshalb wird gesagt, dass diese Hure Babylon die römisch-katholische Kirche ist, weil sie hier beschrieben wird als die große Stadt, die auf sieben Hügeln sitzt.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass diese Sichtweise meiner Meinung nach etwas naiv ist. Denn die Hure, wie sie beschrieben wird, hat Töchter. Im Kapitel 17, Vers 5 steht: „Sie hat an ihrer Stirn einen Namen geschrieben, ein Geheimnis: Babylon, die Große, die Mutter der Huren.“
Das heißt, wenn ich das so interpretiere, und die Hure ist die römisch-katholische Kirche, wer sind dann die Kinder? Die Reformierten? Manchmal wird so etwas sehr schnell gesagt, aber man muss den Text genau lesen und vorsichtig sein.
Ich glaube, dass die religiöse Hure alle institutionellen Kirchen ohne Leben repräsentiert. Du hast eine Schale ohne Inhalt. Jesus sagt einmal, die Gräber außen sind wunderbar weiß, innen aber nur totes Gebein.
Das System Kirche ohne das Leben Jesu Christi repräsentiert die religiöse Hure, so wie sie hier beschrieben wird – das religiöse Babylon.
Und diese Schale ohne Inhalt findest du nicht nur in der römisch-katholischen Kirche, sondern genauso in der evangelischen Kirche, ebenso unter den Baptisten, Mennoniten oder anderen Gemeinschaften.
In jeder Denomination gibt es Menschen, die Jesus kennen, und ebenso religiöse Menschen, die zwar religiös sind, aber Jesus nicht kennen und bei denen das Leben nicht vorhanden ist.
Seht ihr, es steht hier auch in Kapitel 17, Vers 2: „Mit der haben die Könige der Erde Unzucht getrieben, und die Bewohner der Erde sind trunken geworden vom Wein ihrer Unzucht.“
Ich glaube, Lennon hat einmal gesagt: „Religion ist das Opium für das Volk.“ Dem stimme ich vollkommen zu. Religion ist Opium für das Volk – und ich beziehe mich dabei auch auf Offenbarung 17, Vers 2.
Religion macht Menschen betrunken. Sie sehen nicht mehr klar. Mit Religion wurden und werden Völker immer noch unterdrückt und ausgenutzt.
Ich bin kein Freund von Religion, aber ich bin ein Fan von Jesus Christus, weil er Macht befreit, während Religion unterdrückt.
Religion ohne Leben repräsentiert das religiöse Weltsystem, egal unter welchem Namen es auftritt.
Vergleich der Frauen aus Kapitel 12 und 17
Dann habe ich noch etwas: Ihr habt einen anderen Zettel, auf dem ich die zwei Frauen aus Kapitel 12 und Kapitel 17 verglichen habe.
Wenn wir sie nur ganz kurz gegenüberstellen: Die Frau in Kapitel 12 – erinnert euch – ihr Nachkomme ist ein Sohn, der die Welt regiert. Die Frau in Kapitel 17 hingegen hat Nachkommen, die Töchter sind und als Huren bezeichnet werden.
Die Frau in Kapitel 12 herrscht über Sonne, Mond und Sterne. Die Frau in Kapitel 17 regiert mit den Königen der Erde.
Der Feind der Frau in Kapitel 12 ist der Drache. Er will den Erstgeborenen töten. Im Kapitel 17 dagegen ist der Drache ihr Freund.
Die Frau in Kapitel 12 trägt eine Krone mit zwölf Sternen. Die Frau in Kapitel 17 trägt am Kopf Worte der Gotteslästerung.
Die Frau in Kapitel 12 wird von Gott versorgt – erinnert euch an Edom. Die Frau in Kapitel 17 wird vom Tier und dessen Königen getötet.
Das ist jetzt auch wieder interessant, nämlich die Zukunft der Hure Babylon, des religiösen Weltsystems. Zuerst reitet sie auf dem politischen Weltsystem; sie spielen zusammen. Am Ende wird das religiöse Babylon aber vom politischen Weltsystem zerstört.
Lest noch einmal Kapitel 17, Vers 16: Die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, diese werden die Hure hassen, sie verwüsten und verbrennen.
Und wisst ihr, was hochinteressant ist? Wenn man speziell europäische – nicht nur europäische, aber da sind wir halt zuhause – Geschichte studiert, stellt man fest: Die Kirche hat immer mit der Politik zusammengespielt. Sie haben sich gegenseitig unterstützt und Macht gegeben.
Und wisst ihr, was die Tendenz in den letzten zehn, zwanzig Jahren ist? Die Politik will die Kirche loswerden – in jedem Land. Die Politik sagt, wir wollen mit der Kirche nichts mehr zu tun haben. Das politische Weltsystem will das religiöse Weltsystem loswerden.
Ganz interessant: Hier wird beschrieben, dass das politische Weltsystem das religiöse letztlich zerstören wird, obwohl sie zuvor zusammengespielt haben.
Der politische Führer und die sieben Könige
Nun zum zweiten Punkt: Wer ist dieser? Wir müssen uns jetzt den anderen, den politischen Führer anschauen. Das findet ihr bei euch auf Seite 24. Auch dort müsst ihr bitte zwei Worte ausbessern. Es handelt sich nur um einen Tippfehler, der nichts mit dem Konzept zu tun hat; ich habe mich nur verschrieben.
Geht zurück zum Kapitel 17, bitte, und schaut euch Vers 7 an. Jetzt betrachten wir den politischen Führer oder die politischen Führer.
Offenbarung 17,7:
„Und der Engel sprach zu mir: Warum wunderst du dich? Ich will dir das Geheimnis der Frau sagen und des Tieres, das sie trägt, und die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat. Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und geht ins Verderben. Und die Bewohner der Erde, deren Namen nicht im Buch des Lebens geschrieben sind von Grundlegung der Welt an, werden sich wundern, wenn sie das Tier sehen, das es war und nicht ist und nicht da sein wird.“
Zuerst einmal diese Phrase: „Es war, ist nicht und es wird sein.“ Woher kommt das? Geht zurück zum Kapitel 13. Dort haben wir dieses Tier bereits beschrieben. Etwas zeichnet dieses Tier aus. Offenbarung 13,3:
„Und ich sah einen seiner Köpfe wie zum Tode geschlachtet, und seine Todeswunde oder fatale Wunde wurde geheilt, und die ganze Erde staunte hinter dem Tier her.“
Das heißt, dieses Tier, dieser politische Führer, wird so beschrieben: Er wird eine fatale Wunde erleben. Hier wird sogar eine tödliche oder fatale Wunde beschrieben. Das heißt, er war da, erhält diese Wunde, ist nicht mehr da, wird aber geheilt und ist dann wieder da. Das ist die Beschreibung dieses Tieres aus Kapitel 13: „Der war, ist nicht und sein wird.“
Jetzt zurück zu Kapitel 17. Wir lesen weiter in Vers 9:
„Hier ist der Verstand nötig, der Weisheit hat. Die sieben Köpfe sind sieben Berge oder Hügel, auf denen die Frau sitzt.“
Also handelt es sich um einen Ort, und es sind sieben Könige. Die sieben Köpfe sind also sieben Könige. Nun wird etwas über die sieben Könige gesagt:
„Die fünf Ersten sind gefallen, der eine ist, und der andere ist noch nicht gekommen. Und wenn er kommt, muss er für eine kurze Zeit bleiben.“
Jetzt stellt sich die Frage: Wer sind diese sieben Könige beziehungsweise Königreiche?
Ein Konzept, das relativ vernünftig ist und auch mit Schrift und Geschichte übereinstimmt, ist folgendes. Ich habe es euch hier aufgeschrieben: Das erste Weltsystem, das wir eigentlich hatten, die Weltmacht sozusagen, war Ägypten. Die zweite war Assyrien, die dritte Babylon, die vierte Persien und die Meder, die fünfte Griechenland. Diese fünf sind es, die hier in Offenbarung 17 als „gefallen“ bezeichnet werden.
Dann sagt er: Das sechste ist – was war das? Rom. Das war das Königreich zu der Zeit Johannes. Johannes sagte, das ist zur Zeit. Das römische Königreich war eine Weltherrschaft über viele Jahrhunderte. Seit dem Ende der römischen Weltherrschaft gibt es kein Weltreich mehr.
Und dann sagt er: „Und eins wird noch kommen, das ist noch nicht.“ Diese Zeit wird nur für kurze Dauer bestehen. Das ist das sogenannte erneuerte römische Reich, wo wiederum eine Weltherrschaft kommen wird.
Daniel beschreibt dieses siebte Königreich ein wenig. Schlagt auf Daniel Kapitel 7 nach. Ich habe es euch oben hingeschrieben, Daniel 7,19-25.
Daniel 7,19:
„Der Daniel war so verwirrt über das letzte Königreich, dass er nachfragte: ‚Ich wollte genaueres Wissen über das vierte Tier, das von allen anderen verschieden war, außergewöhnlich Schrecken erregend, dessen Zähne aus Eisen, dessen Klauen aus Bronze waren, das fraß, zermalmte und den Rest mit seinen Füßen zertrat.‘“
Und über die zehn Hörner, das kommt uns bekannt vor, jetzt über die zehn Hörner auf seinem Haupt und über das andere Horn. Er beschreibt ein elftes Horn, das emporstieg, und vor dem drei andere Hörner ausfielen. Das heißt: Wie viele Hörner waren es? Zehn. Wie viele sind ausgefallen? Drei. Das macht sieben. Er ist der Achte. Er ist der achte König, drei wird er los, die setzt er ab, und er, der Achte, wird als der Antichrist beschrieben.
Und das Horn, Daniel 7,20, der letzte Teil:
„Das Horn hatte Augen und einen Mund, der große Worte redete. Großmal, sein Aussehen war größer als das seiner Gefährten, er war größer als alle anderen. Ich sah, wie dieses Horn gegen die Heiligen Krieg führte und sie besiegte, bis der, der alt an Tagen war, kam und das Gericht den Heiligen des Höchsten gegeben wurde und die Zeit anbrach, dass die Heiligen das Königreich in Besitz nahmen.“
Das ist der Moment, wenn er vernichtet wird. Er sprach so:
„Das vierte Tier bedeutet: Ein viertes Königreich wird auf Erden sein, viertes deshalb, weil hier Daniel mit Babylon beginnt, das heißt mit dem Dritten. Darum ist es das Vierte. Wenn du aber Ägypten und Syrien dazurechnest, dann ist es das Sechste beziehungsweise das, was noch nicht ist, das erneuerte Römische, das Siebte.“
Das vierte Tier bedeutet: Ein viertes Königreich wird auf Erden sein, das von allen anderen Königreichen verschieden sein wird. Es wird die ganze Erde auffressen, zertreten und zermalmen. Die zehn Hörner bedeuten: Aus diesem Königreich werden sich zehn Könige erheben. Und ein anderer wird sich nach ihnen erheben, der verschieden sein wird von den vorigen. Er wird drei Könige erniedrigen oder absetzen und Worte reden gegen den Höchsten. Er wird die Heiligen des Höchsten aufreiben und danach trachten, Festzeiten und Gesetz zu ändern.
Sie werden in seine Hand gegeben für eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit, also dreieinhalb Jahre.
Das heißt, wenn man das mit Kapitel 17 vergleicht, heißt es folgendes: Da stehen zehn Königreiche auf.
Jetzt geht es zu Offenbarung 17, Vers 12, wo etwas Interessantes über die zehn Hörner gesagt wird:
„Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die noch kein Königreich empfangen haben.“
Das heißt, es sind zwar Herrscher, sie haben aber kein eigenes Land. Es kann gut sein, so wie es heute ist, dass zum Beispiel die EU – ich nehme das nur als Beispiel – viele Männer hat, die viel zu sagen haben, aber kein eigenes Land besitzen. Trotzdem herrschen sie. Das hat es früher nicht in diesem Sinn gegeben. Darum ist es anders als alle anderen. Ich sage nicht, dass es die EU ist, ich sage nur, so könnte es sein.
Und von den zehn werden drei abgesetzt. Er ist der Achte und er regiert. Und das ist eben der sogenannte Antichrist.
Dann lesen wir in Vers 14, wie dieses Königreich aufhört:
„Diese werden mit dem Lamm Krieg führen.“
Erinnert euch an die Schlacht zu Armageddon. Das Lamm wird sie überwinden, und damit ist es dann aus mit dem politischen Weltsystem.
Das wirtschaftliche Weltsystem in Kapitel 18
Okay, jetzt gehen wir zum Kapitel 18. Dort geht es um das wirtschaftliche Weltsystem. Wir schauen dazu wieder auf den anderen Zettel, Seite 23, im unteren Teil. Dort müssen wir an einer Stelle etwas ausbessern: Gott selbst wird es vernichten, nicht das Lamm. Zumindest ist es nicht so beschrieben.
In Offenbarung 18 heißt es: „Und nach diesem sah ich einen anderen Engel aus dem Himmel herabkommen, der große Macht hatte, und die Erde wurde von seiner Herrlichkeit erleuchtet.“ Also ein anderer Engel, der wieder etwas zeigt. Er rief mit starker Stimme und sprach: „Gefallen, gefallen ist Babylon die Große“, nicht das Geheimnis, sondern die Große. Und sie ist eine Behausung von Dämonen geworden, ein Gefängnis jedes unreinen Geistes und ein Gefängnis jedes unreinen, gehassten Vogels.
Denn von dem Wein der Wut ihrer Unzucht haben alle Nationen getrunken. Die Könige der Erde haben Unzucht mit ihr getrieben, und die Kaufleute der Erde sind durch die Kraft ihrer Üppigkeit reich geworden. Das ist unser Weltsystem, das westliche Weltsystem, das wirtschaftliche. Das ist übrigens nicht sehr glorreich, wenn man die ganze Welt betrachtet.
Vers 4: „Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an den Sünden teilhabt. Geht aus ihr hinaus, mein Volk.“
Dieser Vers wird sehr oft verwendet. Wenn ein Katholik gläubig wird, heißt es oft, er müsse jetzt aus der katholischen Kirche austreten. Habt ihr das schon gehört? Das kommt von diesem Vers. Es ist aber ein bisschen schwierig, weil es hier nicht mehr um das religiöse Weltsystem geht, sondern um das wirtschaftliche.
Man sieht, wenn man Verse in den Zusammenhang stellt, dass viele Verse einfach so herumgeschmissen werden. Und übrigens: Wenn hier gesagt wird „Geht aus ihr hinaus“, heißt das noch lange nicht, dass man die Welt verlassen muss. Denn dann müsste ich nämlich diese Welt verlassen. Es heißt nur, du sollst anders sein.
Jesus hat auch gesagt: „Ihr seid nicht von der Welt, aber ihr seid in dieser Welt zu Hause.“ Ihr sollt ein Licht sein in dieser Welt, nicht entfremdet von ihr. Wir sollten uns nicht isolieren, sondern anders sein.
Wir haben gerade am Frühstückstisch darüber gesprochen, ob es okay ist, dass man als Christ Platten in einer Diskothek auflegt. Das ist an sich nicht schlecht. Aber du sollst anders sein. Ein Problem entsteht, wenn du so wirst wie die anderen. Das Ziel ist, dass wir anders werden, so wie Christus es möchte.
Es ist nicht richtig, sich von der Welt zu isolieren – das tun viel zu viele Christen. Die einzigen Freunde, die sie haben, sind Christen. Und jeder versucht, noch ein bisschen heiliger zu sein. Wir sollten in der Welt leuchten, nicht im Leuchtturm. Da gibt es genug, die sich anstrengen. Draußen sollten wir leuchten.
Also, diese Verse kann man nicht zu dem Zweck gebrauchen, zu dem sie oft verwendet werden.
Vers 5: „Ihre Sünden sind aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Ungerechtigkeiten gedacht.“ Dann kommt das Gericht über sie.
Ich muss mich jetzt beschränken, aber ich nehme ein paar wichtige Punkte heraus. Im Kapitel 18 wird, wie gesagt, das wirtschaftliche Weltsystem behandelt. Übrigens streicht das durch, ich habe mir das heute Nacht überlegt: Nicht das politische Weltsystem, das wird im Kapitel 17 behandelt. Hier geht es nur um das wirtschaftliche System.
Dort werden drei Gruppen erwähnt. Offenbarung 18, Vers 9: Wenn das wirtschaftliche Weltsystem kollabiert – und in Vers 8 lesen wir, dass Gott es richtet – dann werden drei Gruppen von Menschen bitterlich weinen, weil dieses schöne Weltsystem kaputt ist.
Der Begriff „Kosmos“ bedeutet übrigens, Ordnung zu schaffen. Aus Chaos wird Kosmos, also Ordnung. Davon haben wir auch das Wort „Kosmetik“ abgeleitet – aus Chaos Ordnung zu schaffen. Das stimmt, das heißt es. Das machen Frauen übrigens jeden Tag am Morgen.
Die drei Gruppen, die über den Untergang des wirtschaftlichen Systems klagen
Aber jetzt schauen wir uns die drei Gruppen an, die bitterlich weinen, weil dieses Weltsystem, das so schön war, zerstört ist.
Vers 9: Und es werden um sie weinen und wehklagen die Könige der Erde. Das ist die erste Gruppe.
Vers 11: Und die Kaufleute der Erde, sie werden weinen. Das ist die zweite Gruppe.
Vers 17: Denn in einer Stunde ist der so große Reichtum verwüstet worden. Und jeder Steuermann, jeder Küstenfahrer und alle Schiffsleute – das heißt die Schiffsleute, die mit den Schiffen Handel trieben – werden weinen. Also Könige, Kaufleute und Schiffsleute werden weinen, weil die wirtschaftliche Macht zerstört ist.
Und wisst ihr, was da auch steht? Das ist ebenfalls interessant.
Vers 10: Sie werden aus Furcht vor ihrer Qual weit abstehen und sagen: Wehe, wehe!
Geht runter zu Vers 15: Die Kaufleute, die an diesen Dingen reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual weit abstehen.
Und Vers 17: Auch die Schiffsleute werden weit abstehen.
Das könnte darauf hindeuten, dass...
