Einführung in die Überwindung von Angst und Furcht
Zu diesem Thema, wie wir die Angst und die Furcht überwinden, beginnt die Schau in Offenbarung im ersten Kapitel von Vers 9 bis Vers 18.
Johannes, der Jünger und Apostel, schreibt: „Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse in der Bedrängnis, im Reich und in der Geduld in Jesus, war auf der Insel Patmos.“ Diese Insel diente ihm als Ort der Gefangenschaft. Er war dort um des Wortes Gottes und des Zeugnisses von Jesus willen, also in Ausübung seines Verkündigungsdienstes, in Zwangshaft gehalten.
Am Tag des Herrn, also am Sonntag, wurde Johannes vom Heiligen Geist ergriffen. Dabei hörte er hinter sich eine große Stimme, die klang wie eine Posaune. Diese Stimme sprach: „Was siehst du? Das schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden: nach Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea.“
Johannes wandte sich um, um nach der Stimme zu sehen, die mit ihm redete. Als er sich umdrehte, sah er sieben goldene Leuchter. Mitten unter den Leuchtern stand einer, der einem Menschensohn glich. Dieses Bild erinnert an das Buch Daniel: Es ist der wiederkommende Christus, der Gericht hält. Der Begriff „Menschensohn“ hat in Israel diese Wortbedeutung.
Der Menschensohn war angetan mit einem langen Gewand und mit einem goldenen Gürtel um die Brust gegürtet. Sein Haupt und sein Haar waren weiß wie Wolle, wie Schnee. Seine Augen leuchteten wie eine Feuerflamme, seine Füße waren wie Golderz, das im Ofen glüht. Seine Stimme klang wie das Rauschen großer Wasser.
In seiner Hand hielt er sieben Sterne. Aus seinem Mund ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert hervor. Sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne in ihrer Macht scheint.
Als Johannes ihn sah, fiel er ihm zu Füßen wie tot. Doch der Menschensohn legte seine rechte Hand auf ihn und sprach: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit. Ich habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“
Er gab Johannes den Auftrag: „Schreibe, was du gesehen hast, was ist und was danach geschehen soll.“
Persönliche Erfahrungen mit dem Wort Gottes
In der vergangenen Woche haben mich die jungen Leute vom Jugendbibelkreis gebeten, zu erzählen, was die Bibel mir in meinem Leben bedeutet. Ich glaube, ich wurde noch nie darum gebeten. Für mich war es eine sehr bereichernde Erfahrung, einfach einmal darüber nachzudenken.
Wenn man dann erzählt, ist man selbst oft überwältigt. Was hat das Wort Gottes in meinem Leben alles zum Klingen gebracht? Es hat mir Mut gegeben in Krisen, mir das Licht des Glaubens angezündet und mich gewiss gemacht.
Als ich nach Hause gegangen bin, dachte ich: Ich habe ja nur an der Oberfläche gekratzt. Man müsste darüber reden und erzählen – und zwar lange. Das machen wir heute einfach gleich weiter.
Eine der ganz großen Erfahrungen, die Sie immer wieder machen, ist, dass in ganz schweren Stunden Ihres Lebens, wenn Ihnen kein Mensch mehr helfen kann, plötzlich das Wort Gottes so hell leuchtet, wie Sie es noch nie erlebt haben. Vielleicht auf der Intensivstation des Krankenhauses oder in großer Enttäuschung.
Und auf einmal redet der Herr. Das ist ein Wunder. Das kann keiner von uns machen. Hier, bei Johannes, heißt es: Der Heilige Geist kam zu mir – ein Geheimnis. Gott selbst kam und redet.
Die Situation des Johannes auf Patmos
Und es war damals bei Johannes eine ganz schwere Stunde. Er war im Konzentrationslager auf der schrecklich öden, unfruchtbaren Insel Patmos, einer sehr kleinen Insel im Ägäischen Meer. Dort erlebte er etwas ganz Großes und Mächtiges, so wie er es bisher überhaupt noch nicht kannte: Gott ist hier, und er spricht zu ihm.
Was war denn damals passiert? Johannes war ein vertrauter Jünger, den Jesus lieb hatte. Er kannte Jesus persönlich. Er war mit Jesus gezogen und konnte sich tief in die Worte Jesu hineindenken. Er stand unter dem Kreuz, hat die Auferstehung miterlebt und gehörte zu den Säulen der Gemeinde in Jerusalem.
Wir finden ihn im hohen Alter von etwa fünfundneunzig Jahren. Das steht zwar nicht mehr in der Bibel, aber nach anderen Überlieferungen lebte er in der kleinasiatischen Stadt Ephesus. Dort war er der Vorsteher der Gemeinde und für die umliegenden Gemeinden eine große Stütze und Hilfe.
Damals war eine blühende Erweckung ausgebrochen. Wenn wir von der Auferstehung Jesu an rechnen, befinden wir uns etwa 55 Jahre später. Überall waren stark wachsende Gemeinden entstanden.
Und genau in diesem Augenblick hatte ein römischer Kaiser die Idee, diese Christengemeinden endgültig zu beseitigen.
Die Verfolgung durch Kaiser Domitian
Nero hatte bereits eine Christenverfolgung begonnen, doch Domitian war der große, wütende Tyrann. Er ließ sich in allen Städten des Römischen Reiches als der leibhaftige, ewige Gott verehren.
In der Stadt Ephesus marschierten die Priester auf. In den großen Stadien wurden riesige Gottesdienste zur Kaiserverehrung abgehalten. Alle Bürger mussten antreten, ihr Opfer für den Kaiser darbringen und die Worte nachsprechen: „Niemand anderes kann über mein Leben bestimmen als dieser Kaiser Domitian.“
Der römische Dichter Plinius nannte ihn eine Höllenbestie. In Ephesus rief Johannes, der Apostel, trotz seines hohen Alters von fünfundneunzig Jahren den Gemeinden zu: „Beugt euch nicht vor den Mächten dieser Welt, keine Kompromisse! Es gibt nur einen, der über euer Leben verfügen kann, nur einen, der euch die Werte vorgibt, nach denen ihr lebt. Alle anderen könnt ihr ignorieren – nur Jesus allein.“
Man ließ Johannes, wie in manchen Traditionen überliefert, nach Rom bestellen, vor ein kaiserliches Gericht stellen und dann deportieren. Es hieß, wenn man den Kopf erst einmal los ist und die Gemeinden isoliert, würden sie weich werden, und mit ihnen könne man schon fertig werden.
Das alte System der Unterdrückung durch staatliche Mächte wird an dieser Stelle erst wirklich bewusst. Es zeigt, wie oberflächlich unsere heutige Zeit ist und wie oberflächlich viele Christen mit der Frage nach Jesus umgehen.
Die zentrale Frage des Glaubens in schweren Zeiten
Ist Jesus wirklich der Herr? Ist er auferstanden? Ist er der Herr meines Lebens?
Wenn ein Domitian, der über das riesige Reich der Römer herrschte, bis an die Enden der damaligen Welt nur ein einziges Ziel verfolgt – den Namen Christus, Jesus Christus, auszulöschen –, dann darf der Galiläer in seinem Reich nicht mehr erwähnt werden. Er setzt alle seine Machtmittel ein, seine Heere, um diese doch kleinen Christenscharen niederzuringen. Der Teufel weiß besser, wer Jesus ist, als die Christen.
In unserer Zeit, in der man so vorbeigeht, ist die Kernfrage unseres Glaubens das Wichtigste: Ist das wahr oder nicht? Und jetzt sitzt Johannes auf Patmos. Dann passiert das, was ich mit dem Beispiel vom Jugendbibelkreis erklären wollte.
Jetzt redet Gott zu ihm, der doch der Gemeinde sein immer neues Erlebnis schenkt, wenn Gott mit uns redet und sein Geist die Worte lebendig macht. Es wird ihm plötzlich so übermächtig groß, so hat er es vorher überhaupt noch nie gehört.
In Vers 7, der vor unserem Abschnitt steht, und in Vers 8 heißt es: „Ich bin das Alpha und das Omega.“ Die Dinge dieser Welt haben doch nur ihren Bestand in mir. Und der Letzte wird Jesus, der Herr, sein. Alle Dinge dieser Welt haben keine letzte Autorität über uns, so spricht der Herr, dieser Mächtige.
Die Bedeutung der göttlichen Autorität in der Angst
Ich wollte, dass Sie das heute in Ihren Ängsten hören. Es ist sehr merkwürdig: Wenn wir Angst haben, dann fürchten wir uns vor Dingen, die wir nicht steuern können. Wir können uns diese Angst auch nicht einfach ausreden. Wenn Sorgen und Gefahren vor uns stehen, dann ist es plötzlich so, dass unser Körper erregt ist und unsere Seele ständig daran denkt. Wir können nicht schlafen.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir plötzlich den Vorhang wegschieben – den Vorhang dieser sichtbaren Welt. So macht es immer wieder das Wort Gottes. Und wir merken auf einmal, dass wir leben, wie uns die Luft umgibt, in der Gegenwart der ewigen Herrlichkeit. Wir können es mit unseren Augen zwar nicht sehen, aber der Herr ist mitten unter uns. Er ist der, der das Sagen hat, der die Dinge geschaffen hat, von dem alles herkommt.
Und ich sowieso, spricht der Herr. So war es auch bei den großen Berufungsgeschichten, zum Beispiel bei Mose auf dem Sinai: „Ich bin, der ich bin.“ Mose, was ist der Pharao? Was sind Ihre Gesundheitssorgen, wenn Gott sagt: „Ich, ich habe dich geschaffen, ich habe dich gemacht“? Wenn Sie sich Sorgen machen, wie dieses Jahr die Dinge weitergehen, die Sie bekümmern, dann sagt Gott: „Ich bin doch der Herr, der die Geschichte treibt. Ich bin doch der Herr, der die Geschichte macht. Am Ende werde ich sein als der Herr.“
Sie müssen immer wieder neu Gott erleben. Oder sagen wir es besser: Jesus, den Herrn, mit seiner ganz großen Autorität und Macht. Er kann über uns bestimmen, und plötzlich dringen seine Worte durch. Auf einmal sind sie stärker als alles, was uns vorher in die Tiefe gezogen hat.
Die Begegnung mit der himmlischen Majestät Jesu
Der Herr spricht: Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der da ist, der da war und der da kommt.
Johannes dreht sich um und hört eine Stimme. Er will wissen, wer das ist, denn er sieht eine Gestalt, die ihn beeindruckt. Johannes kannte Jesus gut und liebte ihn mit einer sehr intensiven, tiefen Liebe. Doch das, was er jetzt sieht, überfordert ihn. Er hatte sich in seinen Gedanken nie vorstellen können, wie es wirklich ist.
Es ist gut, dass dies auch im Neuen Testament steht. Selbst der, der Jesus am nächsten stand, sagt: In der ganzen Erbenseit durfte ich auf dem Berg der Verklärung schon erahnen, wie unbegreiflich groß die himmlische Majestät Jesu ist. Wir sahen diesen Lichtschein der Ewigkeit. Doch das, was ich dann auf Patmos sah, war noch viel machtvoller und größer.
Verzeihen Sie, dass ich Ihnen die Bilder nicht einzeln deute, etwa die Messingfüße. Diese können Sie in den Auslegungen und in Ihrer Erklärungsbibel nachlesen. Es geht hier einfach darum, dass Johannes den Hohenpriester Jesus sieht, den Versöhner der Welt, in einer Schönheit, Größe und Macht, die für unsere irdischen Begriffe überhaupt nicht fassbar ist.
Das war für ihn besonders in dieser Zeit der Verfolgung eine große Stütze. Er fühlte sich ohnmächtig, denn Kaiser Domitian konnte die Gemeinden zerstören und die tröstenden Prediger einfach umbringen.
Die Reaktion auf die göttliche Erscheinung
Damals hat niemand die Torheit besessen, zu diskutieren, ob es Gott gibt und warum Gott es zulässt. Die Menschen waren damals reifer und wussten: Das lässt Gott zu.
Für Johannes war es aber besonders wichtig, zu spüren, dass Gott aus allem Schweren doch noch seine Segensgeschichte machen kann. Als er diese Stimme hörte, fiel er zu Boden wie tot. Er war so erschüttert, dass er nicht mehr wagte, den Kopf zu erheben.
Wir kennen das ja schon aus der Zeit Jesu, als er auf der Erde wandelte. Ein Petrus fiel vor ihm nieder und rief: "Herr, ich bin ein sündiger Mensch."
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie hier und da in Ihrem Leben der Heiligkeit Gottes begegnen, die Sie in Furcht und Schrecken versetzt. Es gehört zum Christenleben dazu, dass man die oberflächliche Primitivität verliert. Gleichzeitig redet man auch vom Trost und vom lieben Gott, denn Christen können bis zu ihrem Sterbebett Anfechtungen erleben.
Wenn uns nur ein ganz schwacher Lichtschein vom heiligen Gott trifft, sehen wir plötzlich Dinge aus der Vergangenheit, die wir nicht bewältigen können.
Wir sortieren gerade unsere Wohnung, weil wir bald umziehen. Ich habe gestern zu meiner Frau gesagt: Es ist eine Gemütssache, wenn man manches wegwirft. Aber was einem noch schwerfällt, erinnert an Dinge von vor 30 oder 20 Jahren. Plötzlich kann man nichts bewältigen. Man hat Fehler gemacht, Lieblosigkeit begangen – vieles im Leben ist unverheilt.
Das Wunderbare ist, wenn wir von der Vergebung leben dürfen. Doch Vergebung ist keine billige Sache. Im Evangelium wird davon gesprochen, dass etwas so Heiliges wie Christus, der Herr, sein Blut für uns opfert, damit wir gereinigt werden.
So liegt Johannes am Boden, erschlagen von der Größe Jesu Christi, des Richters.
Die Bedeutung von Furcht und Vergebung im Glauben
Bei Jesaja kennen wir den Ruf: „Weh mir, ich vergehe, ich bin unreiner Lippen.“
Im Neuen Testament schreibt Paulus, dass wir Rechenschaft geben müssen über jedes unnütze Wort, das wir geredet haben. Wie kann uns das im Gewissen treffen? Früher sind wir oft harmlos darüber hinweggegangen. Es ist gut, wenn wir das einmal bedenken, auch im Zusammenhang mit dem, was wir vorhin gehört haben: Jesus sagt so eindrücklich, dass wir diejenigen nicht fürchten müssen, die nachts mit Messern durch die Straßen laufen.
Diese Menschen brauchen wir nicht zu fürchten. Sie können zwar unser physisches Leben nehmen, und das ist für uns vielleicht das Letzte. Doch Jesus sagt: Viel schlimmer ist es, wenn der Richter am Jüngsten Tag euch verdammt in die Hölle. Das ist viel schlimmer.
Wenn dir jemand Hab und Gut nimmt, ist das nicht so schlimm, wie wenn du Leib und Seele verlierst in der Verdammnis. Wenn wir also über Furcht sprechen, müssen wir wissen, dass uns alle anderen Stützen keine Furchtlosigkeit geben können. Alle anderen Absicherungen taugen nichts.
Ich muss mich bergen können in dem starken Herrn, dessen Heiligkeit ich fürchte und vor dem ich auch zusammenbreche.
Die tröstende Hand Jesu in der Angst
Und wie er dort am Boden liegt, da fasst die Hand dieses mächtigen Christus ihn an der Schulter und richtet ihn auf. Und Christus sagt zu ihm: „Fürchte dich nicht.“
Sie können es immer nur so neu erleben. Das ist ein Gerichtetwerden, eine Vorwegnahme des jüngsten Tages. Wenn man hier durch diese Ängste hindurchgeht – in welche unheimlichen Tiefen falle ich? Wenn man seinen Leib schon fühlt, also einen zerbrechenden Leib, dann fragt man sich: Wo ist denn Hilfe?
Nur bei dem, der zu mir redet: „Fürchte dich nicht.“ Das war die Botschaft Jesu immer. Das fängt an bei der Geburtsgeschichte: „Fürchte dich nicht, fürchtet euch nicht, ich verkündige große Freude.“
Ich darf Ihnen noch einmal jetzt so zurufen: Menschen, die vor Gott nichts bringen können, die arm und leer sind – wir können uns vor Gott nicht angenehm machen. Wir können uns in den schweren Anfechtungen und Ängsten unseres Lebens mit nichts beruhigen. Da ist kein Halten mehr.
Wenn wir spüren, die Ärzte sind ratlos oder meine Probleme werden so schwierig, oder noch schlimmer: Ich habe so viel in meinem Leben verkehrt gemacht, ich kann gar nichts mehr ausbügeln – zu den Verloresten greift dieser Herr Jesus und sagt: „Fürchte dich nicht.“
Das hat ein Johannes im Alter von fünfundneunzig Jahren, also der Vorsteher der ganzen kleinen asiatischen Gemeinden, noch einmal überwältigend erlebt in dieser trostlosen Verlassenheit dieses Camps.
Die Zuversicht in der Hand Gottes
Jesus ruft mich und nimmt mich in seinen Dienst. Meine einzige Sicherheit besteht darin, dass Jesus sagt: „Ich bin der, der das Leben hat; ich bin der Erste und der Letzte.“
Plötzlich verliert Domitian seine Bedeutung. Die Sorgen um die Gemeinden, die so schwach waren, bleiben jedoch bedrückend. Diese Sorgen liegen auf dem Herrn, dessen Augen auf Jesus gerichtet sind.
Auf einmal erhält sein Leben eine große Spannkraft. Was Gott ihm dann zeigen kann, ist in der gesamten Offenbarung noch viel überwältigender. Es zeigt sich, wie die Schreckensgerichte Gottes über die Welt kommen, wie der antichristliche Hass ausbricht und wie schwer die Zeiten sind.
Man sieht, wie sich die Christengemeinde mit den Feinden Gottes, mit der Welt, vermählt. Doch der Herr ruft seine kleine Gemeinde zusammen, die unter dem Kreuz bleibt, und verkündet die Botschaft vom neuen Himmel und der neuen Erde.
Er weiß und sagt ganz einfach, dass es jetzt nicht wichtig ist, was auf ihn zukommt, wie die Zukunft dieser Gemeinde aussieht, wie sein Prozess ausgeht oder ob überhaupt ein Prozess stattfindet. Sein Leben ruht in der Hand Gottes.
Auch der Tod kann ihn von Jesus, dem Herrn, nicht mehr trennen. Er ist fest bei ihm geborgen – in Zeit und Ewigkeit.
Die Vollmacht Jesu über Tod und Hölle
Ich habe die Schlüssel der Hölle und des Todes. Das heißt, das sind die Schlüssel. Petrus hat die Schlüssel, Jesus hat sie. Das bedeutet, Jesus hat Vollmacht über die Hölle.
Natürlich brauchen wir die Hölle nicht mehr zu fürchten, wenn wir in Jesus geborgen sind. Dort schirmt und schützt er uns, vergibt uns und hält uns fest in seiner Hand. Das macht uns mutig, weil wir dann wissen, dass wir keinen Tag früher sterben, als es unser Herr und Heiland will.
Er gibt jeder Krankheit nur so viel Raum, wie er erlaubt. Sie hat keine Eigenmacht für die, die in Jesus sind. Und denen, die ihn lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen.
Die Entscheidung des Glaubens in der Weltgeschichte
In dieser höchst dramatischen Dimension einer Stunde der Weltgeschichte, in der die große Entscheidung, um die es geht, ausbricht, worauf richtet sich unser Glaube? Auf das, was wir sehen, die Welt, die uns umgibt?
Welche Angst treibt uns? Oder ist es die Angst: "Herr, lass mich nur nie von dir abfallen. Halt du mich fest, Herr, in deiner Hand, und ich will meinen Blick auf dich richten und dir danken, dass ich in Zeit und Ewigkeit geborgen bin."
Dürfen Sie festmachen, jetzt in Ihren Ängsten und Ihrer Furcht, wenn Jesus Sie ermutigt? Früher hat man in der Konfirmation gesagt, was heute oft noch im Gebet bei der Konfirmation ausgesprochen wird: "Herr Jesus, Dir lebe ich, Dir leite ich, Dir sterbe ich. Dahin bin ich tot und lebendig. Mach mich, o Jesu, ewig selig."
Jetzt kann es doch nicht sein, dass irdische Dinge mich aus der Hand Jesu treiben, dass ich sie mehr fürchte als meinen Herrn, dem ich gehöre. Er ist der Erste und er ist der Letzte.
Und wenn die Augen, wie mit Feuerflammen, mich durchdringen mit diesem Licht und in der Klarheit mir auch immer wieder aufdecken, was an mir nicht war: Herr, ich will nur zu dir hin und will deine Hand fassen und deine Liebe ergreifen.
Dann dürfen Sie fröhlich und mit sicheren Schritten ihren Weg gehen.
Der Weg des Glaubens und der Gehorsam
Weil Sie wissen: Er geht mit, er hält mich. Ich bin an seiner Hand, von ihm getragen und gehalten. Ich stehe in der Hand meines Herrn, so wie Paulus es selbst praktiziert hat.
Er fürchtete kein Unglück; für ihn war das gar nicht wichtig. Wenn ich nur meinen Weg treu gehe mit meinem Herrn, will ich mich nicht anpassen an die Mächte dieser Welt – das ist das Schäbigste.
Wenn wir faule Kompromisse eingehen, nur um dem Zeitgeist zu gefallen oder der Mode zu entsprechen, verlieren wir uns selbst. Ich will mich nur nach deinem Willen richten, Herr. Ich will dir gehorsam sein und mich nur von dir führen lassen.
Und wenn der Herr Aufträge für mich hat – ja, auch in der dunkelsten Zeit hat er Johannes noch gebraucht. Ich glaube, es gibt nur wenige, die mit 95 Jahren und älter noch gebraucht werden. Kein Leben ist unbrauchbar. Der Herr braucht uns, damit wir für ihn wirken und sein Zeugnis sind. Amen!