Gott wird Mensch: Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 321: Der Segen für die Hörer.
Ein Leben in Nachfolge trotz Ablehnung und Verfolgung
Kommen wir heute zum Abschluss der Aussendung der zwölf Jünger. Jesus hat seine Jünger auf Ablehnung, Verfolgung und Konflikte vorbereitet. Sie müssen damit rechnen, verleumdet zu werden, Angst zu haben und sogar ihr Leben zu verlieren.
Sie müssen sich gut überlegen, wen sie lieben und ob es jemanden oder etwas gibt, das sie mehr lieben als Jesus. Denn wenn das so ist, dann sind sie seiner nicht würdig.
Leben mit Jesus, das, was man Nachfolge nennt, ist ein Leben aus der Perspektive dessen, der für sich selbst nichts mehr erwartet, weil er für einen anderen lebt. So wird es Paulus später schreiben: 2. Korinther 5,15. Für alle ist er gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.
Darum geht es: für Jesus zu leben. Wenn Jesus davon spricht, dass wir das Kreuz aufnehmen müssen, dann meint er damit, dass wir mit diesem Leben und dem, was dieses Leben uns geben kann, abgeschlossen haben.
Mag es auch sein, dass wir ein paar schöne Dinge genießen – ein guter Wein, ein netter Abend unter Freunden, ein Abenteuerurlaub mit der Familie. Es mag sein, dass wir diese Dinge genießen, aber sie machen unser Leben nicht aus. Unser Denken dreht sich nicht um Genuss, Gemeinschaft oder tolle Erfahrungen. Wir leben nicht für diese Dinge, sondern für das Reich Gottes.
Ich finde, dass man das leichter sagt als lebt. Denn auch die guten Dinge des Lebens sind ja ein Geschenk Gottes, so wie es im Prediger heißt: Prediger 5,18.
„Auch jeder Mensch, dem Gott Reichtum und Güter gegeben hat und den er ermächtigt hat, davon zu genießen und seinen Teil zu nehmen und sich bei seiner Mühe zu freuen – das ist eine Gabe Gottes.“
Gott ist eben nicht der miesepetrige Gott, der uns jedes bisschen Freude vergällt und missgönnt. Reichtum und Güter, sich bei seiner Mühe zu freuen – das ist eine Gabe Gottes. Gleichzeitig ist es aber auch eine Gefahr, weil diese Gabe unser Herz verführen und zum Gott unseres Lebens werden kann.
Ganz ehrlich: Ich tue mir schwer mit der Spannung zwischen Genuss und Nachfolge. Ich merke, wie sehr Jesus Recht hat, wenn er fordert, dass wir unser Kreuz aufnehmen. Wir müssen immer wieder aus Gewohnheit, Tag für Tag, die Entscheidung treffen, für ihn zu leben und von diesem Leben nichts mehr zu erwarten.
Die Bedeutung der Aufnahme der Jünger
Okay, jetzt haben wir uns viel mit Ablehnung beschäftigt. Gibt es denn auch Positives? Natürlich! Matthäus 10,40 sagt: „Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.“
Fangen wir gleich mit einem Knaller an. Wer die Jünger aufnimmt und sich für das interessiert, was sie zu verkünden haben, begegnet nicht nur den Jüngern, sondern Jesus selbst. Ein spannender Gedanke, oder? Wer unser Zeugnis hört, der hört gar nicht uns, sondern Jesus. Die Begegnung mit den Jüngern ist eine Begegnung mit dem, der sie gesandt hat.
Aber auch Jesus ist ein Gesandter. Wie der Messias seine Jünger aussendet, so ist er selbst ein vom Vater Gesandter. Wer also die Jünger aufnimmt, nimmt Jesus auf. Und wer Jesus aufnimmt, der nimmt Gott, den Vater, auf.
Wer Gott finden will, der braucht Jesus. Und wer Jesus finden will, der braucht die Predigt und das Zeugnis der Jünger. Die Jünger Jesu sind der verlängerte Arm des Vaters. Sie sind es, die als Missionare das Projekt in die Breite führen, das Jesus im Kleinen angefangen hat.
Wer einen Propheten aufnimmt in eines Propheten Namen, wird eines Propheten Lohn empfangen. Und wer einen Gerechten aufnimmt in eines Gerechten Namen, wird eines Gerechten Lohn empfangen.
Die geistliche Bedeutung des Umgangs mit den Jüngern
Jetzt geht es darum, wer die Jünger für ihre Zuhörer sind und wie sie von diesen angenommen werden. Es lohnt sich, gut mit den Jüngern umzugehen.
Einerseits ist es wahr, dass man sie ablehnen wird. Andererseits ist es auch wahr, dass man durch sie den allergrößten geistlichen Segen gewinnen kann.
Ein Prophet ist jemand, durch den Gott spricht. Im Alten Testament sind das die Menschen, die zu Recht sagen können: So spricht der Herr. Wer die Jünger als Sprachrohr Gottes aufnimmt, also im Namen eines Propheten, und glaubt, dass Gott durch sie spricht, der wird den Lohn eines Propheten empfangen.
Das klingt irgendwie nicht ganz fair für den Propheten. Aber natürlich darf Gott das anders sehen. In Gottes Augen ist derjenige, der auf die Stimme Gottes hört, einfach jemand, den es richtig reich zu belohnen gilt.
Und was für Propheten gilt, das gilt auch für Gerechte. Wer einen Jünger als Gerechten aufnimmt, der wird den Lohn eines Gerechten empfangen.
Wer ist dieser Gerechte? Das Begriffspaar Prophet und Gerechter kommt auch an anderer Stelle bei Matthäus vor und bezeichnet dort, wenn man so will, die vorbildlichen Heiligen des Alten Testaments.
Vielleicht finde ich es schwierig, einen Jünger wie Petrus auf eine Stufe mit Elija und Mose zu stellen. Ich sehe in ihm einfach jemanden, der Gottes Gebote ernst nimmt und vorbildlich in den Wegen Gottes lebt – eben einen Gerechten, so wie die Freunde von Daniel oder Josua.
Wer die Jünger so aufnimmt und sicherlich ihr Vorbild auch schätzt und sich an ihnen orientiert, der wird den Lohn eines Gerechten empfangen.
Hier haben wir es mit Menschen zu tun, die in den Jüngern etwas Besonderes erkennen: Propheten, Gerechte, Menschen, durch die Gott spricht und die nach Gottes Willen leben.
Die Bedeutung auch kleiner Gesten gegenüber den Jüngern
Aber selbst wenn jemand nicht weitergeht und in den Jüngern nur das sieht, was offensichtlich ist – nämlich ihr Jünger-Sein – dann gilt immer noch Matthäus 10,42: „Und wenn jemand einem dieser Geringen nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt in eines Jüngers Namen, wahrlich, ich sage euch, er wird seinen Lohn gewiss nicht verlieren.“
Man kann sich kaum eine kleinere Zuwendung vorstellen als einen Becher kalten Wassers. Dieses kleine Geschenk erhalten die Geringen – also Menschen, die als unbedeutend angesehen werden und nicht auf einer Stufe mit den Propheten und Gerechten stehen. Aber sie sind Jünger Jesu.
Was Jesus hier sagt, ist Folgendes: Wer in einer Zeit, in der man nicht viel von den Jüngern Jesu hält, ihnen nur einen ganz kleinen Dienst erweist – einfach weil sie Jünger Jesu sind –, der wird seinen Lohn gewiss nicht verlieren.
Gott sieht, wie die Menschen mit uns Christen umgehen, wie sie auf unsere Predigt, unser Vorbild und unsere Nachfolge reagieren. Und Gott selbst wird die Menschen für ihren Umgang mit uns belohnen.
Abschluss mit Ermutigung und Segen
Und sie zogen aus und predigten, dass die Menschen Buße tun sollten. Dabei trieben sie viele Dämonen aus, salbten viele Schwache mit Öl und heilten sie.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, welchen Wert andere Christen in deinem Denken haben. Was bedeutet es für dich, sie zu unterstützen?
Das war's für heute. Bitte bete weiterhin für den kleinen Eli. Er kann im Moment eigenständig atmen und wird gestillt. Es geht voran, aber er braucht weiterhin Gebet.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.