Einleitung und gemeinsames Gebet
Ich freue mich, die Gemeinschaft mit Ihnen zu erleben und die Losung heute Morgen, die Sie sicher gelesen haben. Sie stammt aus dem Propheten Joel und spricht vom furchtbaren Weltenbrand, wenn Gott die Völker richtet. Wenn Jerusalem vor den trotzenden Weltvölkern noch einmal zugerichtet wird zum Heil der Welt, heißt es: Der Herr wird von Jerusalem brüllen und über die Weltvölker seinen Zorn offenbaren.
Doch es heißt auch: „Aber seinem Volk wird der Herr eine Zuflucht sein und eine Burg den Israeliten.“ Wir sind wie dieses Volk Israel eingepflanzt und gehören dazu, wenn wir zu Jesus gehören.
Darum singen wir zuerst dieses Lied: „Ich stehe in meines Herrn Hand und will drin stehenbleiben“ (374, Verse 1 bis 4).
Wir wollen miteinander den Psalm 23 beten (711). Viele von Ihnen können ihn ja auswendig. Wenn Sie ihn noch nicht auswendig können, dann lernen Sie ihn noch, solange Ihre Hirnzellen noch arbeiten.
Wir beten ihn miteinander:
Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führt mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele, er führt mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir.
Dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Du, unser lieber Herr Jesus Christus, wir wollen Dich erkennen, Dich finden und auch mit unseren aufgescheuchten Seelen Frieden finden – heute Morgen bei Dir.
Du weißt, wie viele Lasten auf manchen von uns liegen: Ängste, Bedrückungen, große Sorgen. Aber wir kommen zu Dir, weil wir das alles nicht meistern können. Wir werfen es auf Dich, weil wir den Frieden bei Dir suchen.
Darum bringen wir Dir auch die Not der Sünde der vergangenen Tage, unseres Ungehorsams, unserer Untreue, wo wir gegen Dich gehandelt haben. Herr, vergib uns diese Schuld und nimm sie weg.
Und dann wollen wir uns ganz neu freuen an Deinem Zuspruch, an Deiner Ermutigung und an Deiner Weisung aus Deinem Wort. Wir wollen in der Stille füreinander weiterbeten.
Danke, Herr, dass niemand uns aus Deiner Hand reißen kann. Amen.
Die Zusage Jesu als guter Hirte
Ich lese einige Worte von Jesus aus dem Johannesevangelium zu dem Thema des 23. Psalms.
Da sagt Jesus in Johannes 10: „Ich bin der gute Hirte.“ Das, was im 23. Psalm steht, wird buchstäblich bis zum letzten Jota durch ihn erfüllt. Das kannst du erfahren: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen das ewige Leben, heute schon. Dieses Leben hört nicht auf bis in die Ewigkeit. Ich gebe ihnen das ewige Leben, sie werden nimmermehr umkommen. Und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus der Hand des Vaters reißen. Ich und der Vater sind eins.“
Das ist die Geborgenheit, von der die Losung spricht, der Vers des Kanzlers Otto Riedmüller in seiner Burg: „Sind wir geborgen, zum Kampf gestellt, zum Dienst bereit.“
Wir singen nun das Lied „Meine Zeit steht in deinen Händen“, Nummer 628. Die Kinder gehen jetzt hinüber zum Kindergottesdienst.
Es war schön, dass ihr dabei wart. Vielen Dank auch den Mitarbeitern. Es ist doch schön, die Kontinuität zu sehen, wie eine neue Generation heranwächst. Das macht Mut.
Gott nahe sein – Räume der Stille und persönliche Erfahrungen
Im neuen Gebäude der UNO in New York wollte Kammerschild eine raumeinrichtende Kapelle gestalten. Dabei merkte er sofort, dass es gar nicht so einfach ist, das, was in unserer Jahreslosung steht – „Gott nahe sein“ – umzusetzen. Wie macht man das?
Die Menschen haben ganz verschiedene Formen, Rituale und Räume, um Gott nahe zu sein. Als Lösung fand man schließlich: Man schafft einfach einen Raum. Und dieser Raum ist leer. Gott nahe sein, wo nichts drin ist – das ist etwas Besonderes. So wurde es im UNO-Raum umgesetzt.
Dann meinte man, es müsse doch noch etwas dazu. Deshalb wurde eine künstliche Lichtquelle von oben eingebaut, denn der Raum hatte keine Fenster und es musste Licht hineinkommen. Schließlich entschied man sich für einen Kubus, der mitten im Raum steht. Dieser Kubus besteht aus Basalt, der irgendwo in Norwegen gebrochen wurde.
Ganz ähnlich habe ich in Berlin einen Raum der Stille geschaffen, und zwar beim Brandenburger Tor am Pariser Platz. Dort sind viele Besucher, und in den wenigen Jahren sind 47 Bände mit Einträgen der Besucher zusammengekommen. Es ist sehr interessant zu sehen, was Menschen empfinden, wenn sie sich in einem Raum befinden, in dem eigentlich nichts drin ist.
Doch es gibt dort einen Wandbehang einer Ungarin. Er zeigt, wie das Licht durch die Dunkelheit dringt – ein schönes Symbol. Eine Frau schrieb hinein: „Nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Ort und immer höre ich das Rauschen. Du fehlst, Ruhe dort.“ Das ist ein Lied von der Linde am Brunnen vor dem Tore.
Es ist also ganz spannend, was Menschen empfinden und wie sie Gott nahe sind oder auch nicht. Manche sagen: „Wenn ich durch den Wald gehe, den grünen Wald, und die Blätter rauschen höre, bin ich Gott nahe. Das ist mein Glück.“ Andere sagen, sie können am besten beim Autofahren beten. Wieder andere empfinden Nähe zu Gott, wenn sie Wolkenformationen betrachten oder in die strahlenden Kinderaugen sehen.
Wo ist denn Gott? Das ist auch unter Christen ein großes Diskussionsthema: Wo kann man Gott finden? Manche grübeln lange und finden keine klaren Antworten. Wo kann man Gott finden?
Der Psalm 73 und die Erfahrung des Glaubens
Das Schöne an Psalm 73, über den Sie ja schon viel im Zusammenhang mit der Jahreslosung gehört haben, ist, dass Asaf als Beter sagt: Man kann durchaus ohne Gott leben, das funktioniert ausgezeichnet. Manchmal kann man sogar neidisch werden, wenn man sieht, wie gottlose Menschen strahlend leben und im Glück sind.
Er gesteht, dass er beinahe gestrauchelt wäre, beinahe eingebrochen. Doch dann passiert etwas ganz Unverhofftes bei ihm.
Ich bin natürlich ein Fan der alten Lutherübersetzung – nicht, weil ich alt bin, sondern weil Walter Jens, ein großer Literat, einmal sagte, das Größte, was in der deutschen Sprache je geschaffen wurde, sei die Lutherbibelübersetzung. Und deshalb freue ich mich besonders, wenn ich lesen kann: „Ich halte mich zu Gott und setze meine Zuversicht auf Gott, den Herrn, und verkündige all sein Tun.“
Wie kann man Gott finden? Das ist eine zentrale Frage. Und genau das wurde vorhin schon angesprochen, am besten ausgedrückt im Psalm 23. Größer kann man es kaum sagen.
Ein großer Bibelausleger hat einmal gesagt, es sei ein unfassbares Geschenk, dass wir den Psalm 23 in der Bibel haben. Warum? Weil er nicht gekrümelt wird, nicht argumentiert, sondern klar und deutlich sagt: „Tschüss, du kannst dich drehen und wenden, wie du willst, aber der gute Hirte hat dich in seiner Hand.“ Das ist ein Fakt, eine Wirklichkeit, eine unumstößliche Tatsache.
Und das gilt klipp und klar, eindeutig, weil Gott sich an dich gebunden hat: „Der Herr ist mein Hirte.“ Das ist so wunderbar, dass das gesagt wird. Es gilt dir in deinen schrecklichen Ängsten, in den Gefahren, die dir drohen, wenn der Boden unter deinen Füßen weggezogen wird, wenn du nicht mehr weiterweißt, wenn du nicht mehr zu dir selbst kommen kannst.
Es ist nämlich bekannt, wer diesen Psalm geschrieben hat: David. David, der das in einem ganz furchtbaren Leben erlebt hat. Niemand von ihnen hat je durchgemacht, dass ihm jemand nach dem Leben trachtet – außer David. Er verbrachte ein ganzes Jahr in der heißen Wüste, ohne Quartier. Und gerade dort hat er die herrlichsten Erfahrungen gemacht.
Das hat er erlebt: „Der Herr ist mein Hirte.“ Wunderbar! Jeden Morgen neu lebt er in dieser riesigen Freude. Es ist viel schöner, Gott nahe zu sein – das ist sein Glück.
David lebt unter der Führung des guten Hirten. Er führt ihn mit seinem Leben, und David ist von ihm wunderbar geführt.
Die Bedeutung der Schaf-Metapher und die Liebe zum guten Hirten
Nun wissen wir, dass viele Menschen es nicht als schmeichelhaft empfinden, wenn sie mit Schafen verglichen werden. Doch sie haben das missverstanden. Sie denken nur, die gläubigen Menschen seien Schafe. Dabei sagt die Bibel immer wieder, dass alle Menschen Schafe sind.
Wir sind schwache Menschen, orientierungslos. Wir laufen hin und her, lassen uns von jedem Rattenfänger betrügen und von jedem Mietling, falschen Hirten, verführen. In der Bibel bedeutet das, dass es verlorene Schafe gibt – Menschen, die den guten Hirten verloren haben. Sie haben sich verirrt im Gestrüpp dieser Welt, wissen nicht mehr weiter, tragen Wunden und kommen nicht aus ihren Gefangenheiten heraus. Bis sie wieder den guten Hirten entdecken, der ihnen schon lange nachläuft.
Das ist großartig, dass das für alle Menschen gilt. Besser kann man das Menschsein kaum beschreiben. Manchmal sind wir sogar so töricht wie Schafe, dass wir meinen, wir könnten uns an die Stelle Gottes setzen und über unser Leben selbst bestimmen. Die Bibel sagt, das sind die Böcke. Das ist richtig: Wir meinen mit unserem Widersinn und unserem störrischen Willen, wir könnten dem widerstehen.
Heute Morgen möchte ich darüber sprechen, weil ihr eure Hinfälligkeit und Schwachheit in so vielen Lebenserfahrungen spürt. Wie wunderbar ist es doch, dass wir ohne den guten Hirten verloren sind! Das möchte ich tun, denn in den vielen Reihen unserer Predigttexte kommt das kaum vor. Der 23. Psalm wird fast nie als Predigttext gewählt. Dabei gehört er zu den größten Botschaften, die je verkündet wurden und an denen man den Glauben festmachen kann.
Es ist so gut, dass Jesus das noch einmal bestätigt hat: „Ich bin es, du brauchst nicht zu suchen, ich bin es.“ Wir haben überall probiert, uns allen Meinungen angeschlossen und uns von allerlei Ideologien verführen lassen. Doch er ist der Einzige, den ich brauche.
Nach all den Irrwegen, die ich in meinem Leben gegangen bin, will ich mich ihm anschließen. Das ist meine Freude, von mir aus auch mein Glück. Aber das ist gut so. Es ist das Einzige, worin ich Erfüllung finde, Frieden und Freude habe. Und das gilt für alle Menschen dieser Welt, egal wo sie leben.
Persönliche Zeugnisse und die Bindung an Gott
Das hat bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen, als wir bei einer Seniorenfreizeit im Solingen Iran erlebt haben, wie dort eine Freizeit vorbereitet wurde von Menschen, die hier als Flüchtlinge leben.
Dann erzählte einer von ihnen: „Wenn du wüsstest, ich war ein fanatischer Moslem. Dreißig Jahre unter der Herrschaft Khomeinis – du kannst dir nicht vorstellen, was das für mich bedeutete.“ Doch dann fand er ein Neues Testament und erlebte zum ersten Mal Freude und Frieden bei Jesus.
Erleben Sie das auch schon? Das kann nur Jesus geben – durch eine persönliche Hingabe und Entscheidung.
Mein erster Punkt: Das gilt absolut und gewiss.
Wie kam David darauf? Weil er selbst Hirte war? Ach Quatsch, das war es nicht einfach. Es war ihm zwar ein bisschen illustriert, denn er setzte sich sehr für seine Schafe ein. Aber bei David steht in der Bibel, wie er darauf gekommen ist. Er wäre selbst nie darauf gekommen, dass der ewige Gott, der allmächtige Herr, der alle Gewalt im Himmel und auf Erden hat, sich an ihn bindet.
Damals, als Samuel ihn rief, konnte auch Samuel nicht glauben, dass dieser Kleine – David war ja noch ein Junge, noch nicht einmal erwachsen und ohne die nötige Bildung – der Auserwählte sein sollte. Samuel war begeistert, als er Davids Brüder sah: „Der ist es, der Gesalbte, den Gott erwählt hat.“ Doch Gott sagte: „Nein, den hat Gott nicht erwählt. Du schaust immer falsch. Du schaust auf das Äußere, aber Gott sieht nicht auf das Äußere.“
Gott sieht nicht auf das Äußere, auf deine Leistung oder wie du dich darstellst. Gott sieht das Herz.
Was ist dieses Herz? Es ist ein Liebesbund des ewigen Gottes mit dir. Du kannst die Gemeinschaft mit dem guten Hirten nur in dieser Liebe haben.
Jesus, ich habe dich über alles lieb. Du bist mein größter Schatz auf Erden. Ich will dich liebhaben – so wunderbar, dass es im Glauben nicht um Grübeleien unseres Kopfes geht, sondern um ein Liebesverhältnis. Diese Liebe zu Jesus ist der Mittelpunkt von allem.
Der Apostel Paulus schreibt einmal: „Wer Jesus nicht liebt, der sei verflucht.“ Wer diesen Herrn nicht liebt, hat noch gar nichts vom Glauben entdeckt.
Dass ich Jesus über alles lieb habe – Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.
Schon Petrus sagte nach seinem tiefen Fall in der Verleugnung: „Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.“
Für David war es so groß, dass Gott sich an ihn bindet. Und wir wissen es noch viel mehr, wenn wir auf das Kreuz blicken. Jesus war es so wichtig: „Ich habe dich lieb, auch wenn du dich verfangen hast in der Sünde deines Lebens, in der Nichtigkeit deines Schaffens, in deiner Oberflächlichkeit, in dieser fleißigen Denkungsweise. Ich habe dich lieb, ich ziehe dich heraus und ich will dich führen.“
So herrlich ist das, dass diese Liebe eine Kette ist, die uns bindet – die Liebe zu Jesus, die Liebe zum guten Hirten.
Wenn man darüber nachdenkt, wie ich es im Alter entdeckte – als wir oben in der Reuchlinstraße saßen, noch mit schulpflichtigen Kindern –, da erzählte uns eine alte Dame die Geschichte vom guten Hirten. Mein Herz wurde damals schon erreicht und tief in die Kinder eingepflanzt: Er hat dich lieb.
Und dann ist es so groß, wenn man sagt: „Herr, mach es, wie du willst. Dein Wille ist das Beste.“
Wenn man dann so alt ist wie ich, kann man im Rückblick auf sein Leben sagen: Ich habe oft aufbegehrt und gemeint, das sei nicht der Weg Gottes. Aber es war sein Weg, und er hat gesegnet.
Ich will kein einziges Wegstück meines Lebens anders wissen.
Ihr jungen Leute, vertraut euch diesem Willen an: „Herr, du musst mich führen, ich kann das nicht allein tun. Ich kann meinen Ehepartner nicht allein finden, ich kann meine Lebensplanung nicht allein finden, ich kann meinen Einsatzort nicht allein finden, wenn du mich nicht führst.“
Wenn das dein Gebet ist: „Herr, führe mich wie einen blinden Knaben, führe mich an deiner Hand. Ich will von dir geführt sein.“
Am schönsten hat das vielleicht Amos Komensky ausgedrückt, der große Pädagoge im Dreißigjährigen Krieg, der Tscheche, dessen ganzes Leben zerstört war. Er war ein Europäer sondersgleichen, dessen Erziehungsgrundsätze heute noch von großer Bedeutung sind – wie der Mensch ganzheitlich erzogen wird.
Aber für ihn war das Wichtigste: Er litt, verlor seine Frau früh, irrte heimatlos durch die Wälder, hatte kein Haus mehr.
Und er sagt: „Wer nicht in Gott seinen Mittelpunkt hat, den Beutel hin und her, der ist hoffnungslos in dieser Welt herumgeschüttelt.“
Sondern: „Ich muss mich an ihn binden. Schicksal und Zufall – leb wohl! Ich habe den Hafen gefunden, ich habe Christus gefunden.“
Und dann hat er diesen schönen Vers gedichtet:
„Herr, auf ewig mir gewähre,
dass ich ganz dir angehöre,
dass kein anderer die Rechte,
die du auf mich hast, anfechte,
dass ich dich mit Hoffnung fasse,
nie von dir mich trennen lasse,
du bist Burg und Zufluchtstätte,
sicherer Hafen, Ankerkette.“
Geborgenheit in einer unsicheren Welt
Wenn diese Losung heute Morgen von Geborgenheit und von der Burgspritze spricht, stellt sich die Frage: Wo gibt es in unserer Welt noch Geborgenheit? Gibt es sie überhaupt noch irgendwo? In einer Welt, die von ständigem Auf und Ab und wechselnden Umständen geprägt ist, finden wir doch Geborgenheit in Jesus und in seinem Frieden.
Egal, wie lang mein Leben dauert, wann er mich heimholt, wo ich bin, welche schweren Dinge vor mir liegen oder welche schlimmen Ereignisse in der kommenden Woche auf mich zukommen – er kennt den Weg für mich. Das ist genug, das ist Friede. Er hält alles wirklich in seiner Hand. Er hat Gedanken des Friedens und nicht des Leides, auch wenn ich es nicht immer verstehe, denn er ist der Hirte.
Er hat sein Hirtenamt nie versäumt, auch wenn er seine Schafe auf den Kreuzesweg, den Passionsweg, führt. Und ich darf das erleben: Du bist der gute Hirte, du bist da, weil ich deine Stimme vernehme. Das ist das Wunderbare.
Wir meinen oft, im Glauben durch Grübeln mehr erreichen zu können. Dabei soll nicht der Eindruck entstehen, ich halte den Verstand für wenig wert. Niemand tut das, denn jeder überschätzt seinen Verstand, ich auch. Aber wir müssen wieder lernen, dass es das Wort Gottes ist, das uns die Liebe schenkt – und daraus entstehen Glauben und Vertrauen in ihn.
Herr, ich darf mich deinem Wort anvertrauen. Lies sein Wort, höre seine Stimme: „Ich bin bei dir, fürchte dich nicht. Sorge dich nicht!“ Welch ein Trost! Das ist meine Freude, diesen Herrn zu haben – Jesus, meinen Herrn. Das gilt absolut und gewiss.
Vertrauen im finsteren Tal und die Überwindung des Todes
Was hätte jetzt noch passieren können? Ja, eine Menge. Im Psalm steht vom finsteren Tal, was bei Brezen sogar noch drastischer als Todesdunkel bezeichnet wird. Der Todesschatten ist der letzte schwere Weg, den wir gehen müssen. Doch schon viele Jahre vorher liegt dieser Todesschatten über unserem Leben.
Manche Menschen kämpfen ein ganzes Leben lang mit diesem Todesschatten, ohne genau zu wissen, woher der Schlag kommt, der sie trifft. Es ist jedoch tröstlich, dass sich der Psalm gerade in solchen Situationen bewährt – wenn es durch dieses finstere, dunkle, unheimliche Tal hindurchgeht.
Wie sagen wir dann? „Und obschon?“ – Ist das nicht schlimm? „Und obschon?“ Was soll denn noch geschehen können? „Und obschon?“ Der gute Hirte ist ja da. Dein Stecken und Stab trösten mich; deine Gegenwart ist spürbar.
Es ist schön, dass schon in der Sprache dieses Psalms ganz deutlich gesagt wird: Der Tod ist gebrochen. Es ist nur noch der Schatten des Todes, der uns ängstigen kann. Wer Jesus hat, der hat den Tod schon überwunden. Er kommt nicht mehr in den Tod, sondern darf unmittelbar zum Leben hinübergehen.
Jesus sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ Eine ganz wunderbare Zusage. Darum sind es nur noch die Todesschatten, die uns kurz bedrücken können, bis tief in die Seele hinein.
Nicht einmal die Todesmacht kann uns mehr Angst einjagen, weil der Friede, den Jesus gibt, höher ist als alle Vernunft, höher als alles, was wir sonst verstehen und begreifen. Das ist so wunderbar, und genau das macht dieser Psalm klar.
Der Hirte läuft nicht hinten nach, sondern voraus. Das darf uns ganz ruhig machen. Der Hirte ist den Weg hindurchgegangen und hat den Sieg errungen. Und ich darf dem Sieger folgen.
Das erleben wir manchmal in Tiefpunkten, bei Unglücksfällen, wenn wir sagen konnten: „Komm, wir lesen Römer 8. Es ist Gott für uns, was soll jetzt noch gegen uns sein?“ Dann wussten wir, dass wir nur noch staunend erleben können, wie Jesus uns herausführt – wie die Träumenden. Wir waren sprachlos.
So darf auch jeder diese Erfahrung machen: Auch wenn es durch manches dunkle Tal hindurchgeht, er geht voraus.
Die künstlerische Darstellung des guten Hirten und seine Fürsorge
Die Künstler haben dieses Bild immer wieder gemalt. Es gehört zu den schönsten Bildern, natürlich der gute Hirte.
Der Künstler Rolf hat 1918 im Ersten Weltkrieg gezeigt, wie der gute Hirte das Schaf durch den Weltenbrand hindurchträgt. Das ist richtig, wie die Losung heute aus Joel 4 zeigt. Wir wissen, dass noch einiges vor dieser Welt steht, aber der gute Hirte trägt dich auf seinen Armen.
Der Trafiker Eberwein, den viele von Ihnen noch kennen, hat dargestellt, wie der gute Hirte sich schützend vor das Schaf stellt. Vor ihm steht der reißende Wolf, der das Maul aufreißt. Der gute Hirte mit den Nägeln in den Händen steht vor dem armen, schwachen Schaf. Das ist unsere Glaubensfreude.
Darum halte ich mich an ihn. Wie glücklich sind wir, dass wir nicht bloß einen leeren Raum haben, einen trapezförmigen Raum der Stille, in den wir mit unseren Meditationsgedanken eintreten, sondern dass wir das Wort vom guten Hirten haben. Am allerwunderbarsten ist, dass so etwas in der Bibel steht. Kein Mensch könnte das erdichten. So herrlich ist die Zusage.
Jesus hat es uns noch einmal offenbart und bekräftigt: Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Du bist ihm wichtiger, als er sich selbst ist. Für dich gibt er alles her. Du darfst das jetzt in deinen Ängsten einsetzen, und dann stimmt alles, was darin steht.
Er führt dich auf rechter Straße, wie dunkel es auch ist. Es ist eine rechte Straße, wenn der gute Hirte vorausgeht. Und dann ist auf einmal die grüne Aue da, und auf einmal die Wasserquelle. Und dann kommt es, dass diese dunklen Zeiten unsere Segenszeiten werden.
David konnte so einen Psalm natürlich nur in der Wüste dichten, in dieser furchtbaren Todesangst, als er vor Saul geflohen ist. Das passt in die Negevwüste. So werden auch Sie Ihre Erfahrungen machen.
So, wie wir erleben, dass die schweren Krankheitszeiten und die schweren Zeiten beruflicher Fragen, junge Leute, die nicht bestandene Prüfungen bewältigen müssen oder Angst haben, ihren Platz zu finden, einmal erleben: Ich habe den Herrn erfahren, der mich geführt hat – ganz anders, als ich dachte, aber er war da.
Den Gefahren ist schon die Spitze gebrochen, weil ich diesem guten Hirten anvertrauen darf.
Die Realität von Feinden und Versuchungen im Leben des Gläubigen
Noch zum dritten Punkt, zum letzten: Das sind großartige Aussichten, so sagt Jürgen Schwarz, der glänzende Sprachforscher des Alten Testaments und des Hebräischen.
Wissen Sie, es ist natürlich im alten Luthertext richtig formuliert. Aber ich streite mich mit keinem Theologen, auch wenn manche von der modernen, kraftlosen Übersetzung fasziniert sind: „Gott nahe zu sein, ist mein Glück, meine Zuversicht setze ich auf diesen lebendigen Herrn.“ Ich setze meine Zuversicht, meine Hoffnung gründe ich darauf, weil ich weiß, er ist da. Und da wird ja wirklich von Feinden gesprochen.
Nun, Feinde gibt es heute kaum noch. Abgesehen von nachbarschaftlichen Zankereien, die man manchmal wegen eines Zauns oder Fallobsts hat, oder wegen der Kehrwoche, hat man ja keine Feinde mehr. Aber wo hat man denn noch Feinde? Es ist gut, dass nicht nur das Joelwort davon spricht, sondern auch Jesus. Er sagte, der Teufel gehe umher wie ein brüllender Löwe.
Wir wären ja Naivlinge, wenn wir das nicht wüssten – schon wenn wir hier aus der Kirche hinausgehen. In der Hölle herrscht großer Alarm, wie uns der Friede wieder geraubt werden kann, wie wir hineingerissen werden in den irdischen Sinn unserer Weltzeit, in der nur noch die Sorgen ums Geld, die materiellen Sorgen und das Wohlergehen zählen.
Darum ist das mit dem Glück wirklich ein wenig missverständlich, als ob es nur darum geht. Es geht doch um viel, viel mehr: dass ich bewahrt werde vor den listigen Attacken des Teufels. Und davon wissen Glaubende ein Lied zu singen. Das Schlimmste ist, dass diese Versuchungen aus dem eigenen Herzen kommen. Wir tragen diesen Unfrieden in uns. Die Versuchungen des Herzens sind so schlimm, dass sie uns aus diesem Frieden herausreißen und in böse Wege führen, weg von wunderbaren Gottesgefühlen.
Wir haben so viel geschenkt bekommen und werden dann doch verführt in böse Wege der Sünde, die uns nicht weiterbringen. Wir erleben es überall, wie Familien zerbrechen, wo Streit herrscht, Chaos, Lüge, Missbrauch und vieles mehr.
Darum ist es so wichtig: „Er bereitet vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.“ Ich weiß um die Bedrohung, aber ich kann fröhlich leben. Ganz froh sage ich: Herr Jesus, ich will nur noch bei dir bleiben und an deinem Tisch sitzen. Ich begehre nicht die großen Dinge dieser Welt. Ich begehre nur deine Güte und deinen Segen.
Und dann ist es so wunderbar, dass er uns den Tisch deckt – in seiner Liebe und Güte. Wir können seine Gegenwart erfahren. Und auf einmal regt uns nichts mehr auf. Es kann uns nichts mehr verführen.
Ihr jungen Leute, es ist schon bezaubernd, was man heute in dieser Welt machen kann. Wenn ich jung wäre, würde ich Banker werden. So einen Job gibt es doch gar nicht mehr, so vielfältig ist das, was man heute mit Geld machen kann.
Du kannst alle Versuchungen dieser Welt durchdenken. Sag nichts, Herr, ich will nur noch bei dir bleiben. Nichts kann mich mehr verlocken. Ich will deine Wege gehen, von dir gesegnet sein und deinen Tisch haben. Was soll denn sonst noch sein?
Und wir wissen, dass in diesem Jahr auch manches vor uns steht an Entscheidungen. Dann geh doch den Weg, den Jesus dich führt – zu deinem Glück, zu deiner Freude, zu deiner Erfüllung.
Die Bedeutung des guten Hirten in Zeiten der Verfolgung
Es ist sehr interessant, dass das Bild vom guten Hirten am häufigsten in den Katakomben Roms verwendet wurde. Wahrscheinlich stehen wir auch in Europa vor schweren Zeiten der Christenverfolgung.
Manchmal erleben wir bereits erste Anzeichen davon. Es scheint, als werde mit spöttischem Übermut diktiert, was gelten soll. Dabei wird alles, was bisher schön und gut war, auch aus den Herzen der Kinder genommen. Wir stehen dem gegenüber und können zunächst nichts tun. Es klingt, als hieße es: „Ja, ihr seid ewig gestern, lasst sie reden.“
Dennoch wollen wir unseren Kindern mitgeben, was ihr Leben wirklich reich macht, was für sie groß und schön ist. In den Katakomben Roms haben die Christen dieses Bild eingeritzt. Heute bestätigen uns das auch die Christen in Nordkorea. Sie sagen: „Wir fürchten uns nicht, wir werden nicht betrogen.“
Ähnliches hören wir von Christen in China, im Iran, in Laos, Kambodscha, Somalia, ganz neu in der Zentralafrikanischen Republik, in Ägypten und überall dort, wo sie sagen: „Ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend.“ Sie betonen: „Ich will niemals von Jesus getrennt werden.“
Darum heißt es: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Es gehört dazu, dass wir uns in diese Burg hineinflüchten. In deine Burg sind wir geborgen, zum Kampf gestellt und zum Dienst bereit. Wir wissen, dass man für seinen Glauben kämpfen und klarstehen muss.
Die Friedensgefühle unserer Zeit, auch unter Christen, sind sehr gefährlich. Sie verwischen vieles. Das ist unsere Lebenserfahrung, die wir gerne an die Jungen weitergeben. Man muss für seinen Glauben einstehen – nicht nur im Dritten Reich. Mein Vater hat mir das mitgegeben: In der Vierten Republik muss man noch fester stehen als damals.
Man muss als Christ feststehen – in dem, was man will, was man tut und wo man ist, für seinen Herrn. In Wilna, Polen, gibt es ein Museum. Dort ist die Altartafel von Wilna aus dem siebzehnten Jahrhundert mit dem Blut der Märtyrer eingestickt. Darauf steht: „Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.“
Die bleibende Gemeinschaft mit Gott und der Segen für die Gemeinde
Jetzt ist es ganz wichtig, dass wir nicht sorgenvoll sind, sondern erkennen, dass es so ist, wie es zu allen Zeiten war. Ich bin so reich beschenkt durch meinen guten Herrn. Ich darf heute in der Fülle der Freude leben und werde nie mehr von ihm getrennt sein.
Ich werde bleiben im Hause des Herrn, immer da – das ist mein Platz. In der Familie Gottes will ich sein, heute und in alle Ewigkeit. Wohl denen, die in deinem Haus wohnen, das ist klar. Die haben es erreicht, und das ist das einzig Lohnende: bei diesem guten Hirten zu bleiben. Amen.
Und jetzt singen wir das Lied „Jesus, geh voran auf der Lebensbahn!“ Das ist Lied 391.
Wir wollen beten. Wir können dir nur danken, lieber Herr, wie du deine Hirtenliebe tief in unser Herz hineingesenkt hast. Das geschah in so wunderbaren Erfahrungen durch Zeugen, Väter, Mütter, Tanten, Onkel, Helfer in der Kinderkirche und Jugendarbeit. Und dann in deinem Wort, das wir immer wieder neu lesen dürfen – auch in den dunklen Stunden unseres Lebens.
Du bekräftigst dein Wort und lässt uns das erfahren, sodass wir es am Ende sogar fühlen und schmecken dürfen. Herr, stärke unseren Glauben und gib, dass niemand weggerissen wird. Es sind so viele um uns herum, die einmal mit dir begonnen haben und sich dann haben wegreißen lassen. Sie gehen andere Wege, selbstsichere Wege, im Stolz, ohne dich.
Herr, bewahre uns vor dieser Torheit, dass wir immer mehr bei dir bleiben. So befehlen wir uns auch für die kommende Woche an, dass du uns führst. Vor allem bitten wir, dass dein Wort, wenn wir es in der Stille am Morgen lesen, zu uns spricht, dass wir dir begegnen und deine Hirtenstimme hören.
Das erbitten wir auch für alle Gruppen und Kreise, die jetzt stattfinden, für alle Predigdienste, die geschehen, aber auch für unser Volk, auch in dieser Stadt. Herr, du suchst alle. Deine Liebe gibt keinen auf – auch nicht den, der sich ganz im Gestrüpp verlaufen hat und nicht mehr weiterweiß.
Gib uns diesen Blick, dass wir Menschen nachgehen und von dir erzählen. Das ist das Größte, was wir bringen können.
Lasst uns gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Noch zum letzten Vers von Lied 374:
Ich stehe in meines Herren Hand,
und meines Glaubens Unterpfand,
was er selbst verheißt, ich halte mich
im Glauben an die Verheißungen Gottes.
Es ist mir in der letzten Zeit ganz wichtig geworden. Mit meinem Verstand komme ich da gar nicht hinterher. Ich kann nur wenig verstehen. Vielleicht ist Ihr Verstand viel größer, und trotzdem verstehen Sie Gottes Gedanken nie. Aber Sie hören sie. Er sagt sie Ihnen zu, und Sie dürfen seine Zusagen hören.
Denn in der Ewigkeit kann kein einziger sagen, dass es an ihm nicht erfüllt wurde. Ich habe ihm vertraut, und er hat es nicht erfüllt – das wird er erfüllen, auch seine Hirten sind treu.
Deshalb singen wir diesen fünften Vers noch.
Gemeindliche Hinweise und Abschlusssegen
Jetzt möchte jemand noch schnell zum Skifahren kommen. Ich möchte noch einmal ganz herzlich zur Skifreizeit in diesem Jahr einladen. Wer noch Schnee sehen möchte, sollte unbedingt mitkommen. Wir fahren wieder in die französische Schweiz nach Verbier. Dort gibt es auf jeden Fall Schnee in den Faschingsferien, vom 1. bis zum 8. März. Ganz herzliche Einladung!
Grundsätzlich noch eine Sache aus dem Jugendwerk: Wir suchen immer wieder Mitarbeiter, vor allem derzeit Jungschar-Mitarbeiter. Wer ein Herz für Jesus und für Kinder hat, darf gerne auf mich zukommen.
Ich möchte auch auf die Freizeit auf dem Michelsberg hinweisen. Diese wird die letzte Freizeit dort sein, da der Michelsberg geschlossen wird. Die Freizeit findet vom 1. bis 4. März statt. Für unsere Gemeinde ist es immer ganz wunderbar, gerade in den Fastnachtstagen dort zu sein. Ich freue mich, dass ich dabei sein darf. Wir wollen über Wachsen, Reifen und Fruchtbringen sprechen.
Die Anmeldungen liegen hinten aus.
Im Anschluss an den zweiten Gottesdienst ist das Kaffee Augenblick geöffnet.
Die Ausschreibung zum Ehetag am 29. März mit Wilfried Faeser liegt ebenfalls hinten aus. Wilfried Faeser ist Pfarrer und fachlicher Leiter der Bildungsinitiative Seelsorge und Lebensberatung.
Die Auswertung für den Kindergottesdienst hängt auch hinten aus. Die überwiegende Mehrheit der Kinder und Eltern möchte, dass der Kindergottesdienst weiterhin gemeinsam in der Kirche beginnt. Gleichzeitig soll es in regelmäßigen Abständen auch besondere Kindergottesdienstsonntage mit biblischem Theater und viel Musik geben.
In der nächsten Woche werden alle eingeladen, die sich auf der Liste der letzten Woche eingetragen haben, um bei der Vorbereitung mitzuhelfen.
Außerdem steht auf dem Zettel: Opfer für Hilfe für Brüder – bitte eigenes Projekt benennen. Ich habe noch einmal geschaut. In diesem letzten Aufruf der Vorstellungsprojekte gibt es ein Projekt, das ich ganz wichtig finde: Pakistan.
Dort leben einheimische pakistanische Christen, die in diesem muslimischen Land die Ärmsten sind – nur etwa ein Prozent der Bevölkerung. Es gibt dort keine Wasserspülung; sie müssen die Klo-Eimer tragen. Das ist ihre einzige Verdienstquelle.
Die pakistanischen Christen werden in diesem muslimischen Land oft stigmatisiert. Trotzdem wollen sie mutig leben. Ich war immer beeindruckt, wenn sie hier in einen Busch fahren. Die pakistanischen Christen gehen zu allen Muslimen und geben ihnen ein Traktat. So viel Mut wünsche ich uns auch einmal.
In diesem Land liest man ständig in der Zeitung, wie der Hass gegen die letzten Christen losbricht. Religionsfreiheit besteht zwar noch, aber der Islam übt Druck aus.
Die Christen wollen eine neue Gemeinde gründen, weil der Raum nicht mehr ausreicht. Es sind Menschen zum Glauben gekommen, und sie bitten um Unterstützung. Das hat mich sehr beeindruckt.
Für dieses Projekt geben wir heute unser Opfer.
Nun bitten wir um den Segen Gottes.
Ich danke auch Joshua Müller sehr für sein Spiel in der Augenblick-Andacht. Ganz herzlichen Dank!
Sie gehen nun in diese Woche hinein, aber das dürfen Sie in keinem Augenblick vergessen: Der gute Hirte ist da, egal was auch kommen mag. Was ich sehe, darf mich nicht erschrecken, denn der viel Größere hat mich und alles, was mich bedrängen mag, in seiner Hand.
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Herr, erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
