Einführung in das Thema des biblischen Umgangs mit Irrenden
Ja, vielleicht hat der eine oder andere gelesen, wie der Titel der heutigen Predigt lautet. Ich habe den Textabschnitt mit dem Titel „Der biblische Umgang mit Irrenden“ überschrieben. Ich finde, „biblisch“ klingt sehr allumfassend.
Natürlich haben wir heute eine Textauslegung, und das ist ein Schwerpunkt. Es gibt bestimmt auch andere Schwerpunkte, aber wir wollen bei unserem Text heute bleiben.
Nun möchte ich die Predigt mit einem Beispiel beginnen. Bei diesem Beispiel würde ich nicht pauschal sagen, dass die Personen, die ich meine, Irrende sind. Mir geht es eher darum, wie ich bei diesem Beispiel den Umgang erlebt habe, also wie manche Menschen in diesem Kontext, den ich jetzt erkläre, gehandelt haben.
Auf dieser Grundlage wollen wir dann ein Stück weit der Argumentation von Paulus folgen, was er dem Timotheus empfiehlt. Es geht darum, wie man mit Leuten umgehen soll, die falsche Lehre glauben und verbreiten.
Im zweiten Timotheusbrief spricht Paulus gerade im ersten Kapitel sehr stark davon, dass Timotheus Mut haben soll. Mut, das Evangelium zu verkündigen, Leiden auszuhalten und so weiter. Das ist sehr stark die erste Anwendung: Timotheus, Gott hat uns keinen Geist der Furchtsamkeit gegeben.
Aber im zweiten Timotheusbrief geht es auch ganz stark darum, dass Timotheus die Lehre festhalten soll. Er soll Leuten, die falsche Lehre bringen, Einhalt gebieten. Paulus gibt Timotheus dabei auch einen Rat, wie das geschehen soll.
Und das ist schon sehr wichtig: Wie, mit welchem Charakter soll Timotheus handeln?
Beispiel aus der Praxis und die Problematik von Grabenkämpfen
Nun bringe ich ein Beispiel. Es geht hier nicht pauschal um Irrende, sondern eher um den Umgang miteinander. Denn heute werden wir viel über den Umgang lernen.
Vor ein paar Jahren ist ein Buch von Wilfried Bloch erschienen mit dem Titel „Warum ich weder Calvinist noch Arminianer bin“. Ich habe das Buch nicht gelesen, aber es ging wohl um seine Sicht der Erwählung. Das ist grundsätzlich in Ordnung, denn es gibt Menschen, die ihre Sicht schärfen möchten.
Allerdings konnte man sehr deutlich sehen, dass sich zumindest im Internet und vermutlich auch in manchen Gemeinden aufgrund der Thematik Erwählung und Armenianismus Grabenkämpfe entwickelt haben. Viele von euch haben das bestimmt mitbekommen. Im Internet wurden theologische Grundsätze gepostet, was zunächst ganz okay ist. Darunter fanden riesige Diskussionen statt, die ebenfalls völlig in Ordnung sind.
Sachliche, biblische Diskussionen, in denen man den anderen schätzt, sind absolut in Ordnung. Doch ganz wichtig – und das passt sehr gut zu unserem heutigen Text – man konnte auch sehen, dass viele Leute lieblos und kämpferisch wurden. Tatsächlich.
Ich habe ein prägnantes Beispiel im Kopf. Da war jemand gegen die Erwählungslehre. (Ich stelle das Glas mal wieder gerade hin, sonst läuft der Wein aus.) Dieses Beispiel ist mir besonders präsent.
Jemand schrieb einen Kommentar gegen die Erwählungslehre. Dieser Kommentar war grammatikalisch nicht hundertprozentig perfekt, und vielleicht waren auch ein oder zwei Rechtschreibfehler drin. Dann gab es jemanden, der für die Erwählungslehre kämpfte. Dieser hat den Kommentar nicht aufgrund der theologischen Inhalte kritisiert, sondern wegen der grammatikalischen Fehler zerpflückt.
Ungefähr so: Es handelt sich wohl um einen jungen Schullehrer, der schrieb in etwa: „Ich mag es ja eigentlich nicht, den Lehrer raushängen zu lassen, aber wenn du schon öffentlich etwas schreibst, dann solltest du auf deine ... was weiß ich was ... achten.“
Was ich einfach so interessant finde, ist, dass sich hier plötzlich eine eigentlich gute Debatte in eine sehr persönlich angreifende Richtung entwickelt hat. Man hat in genau diesem Kommentar gemerkt, dass es in diesen Grabenkämpfen offenbar nicht mehr darum ging, aus Liebe zur Bibel und zum Nächsten den anderen überzeugen zu wollen. Es ging nicht mehr darum, den Nächsten zurück zur biblischen Wahrheit zu führen.
Stattdessen ist man offenbar von diesem Weg abgekommen und es wurde eher ein Grabenkampf.
Die biblische Haltung zum Streit und zum Umgang mit Irrenden
Nun, die Leute, die gerne Grabenkämpfe führen, werden sagen: Ja, das war schon in Ordnung, jemanden öffentlich bloßzustellen. Ich möchte aber ganz offen sagen: Nein, das ist nicht in Ordnung. Das werden wir heute in unserem Text sehen. Es ist einfach nicht in Ordnung.
Wir werden heute etwas lernen, was Paulus und Timotheus beibringen. Es geht darum, wie du, lieber Timotheus, mit den Irrenden und denen umgehen sollst, die andere Dinge glauben als du. Wie sollen wir mit Leuten umgehen, die sich an sinnlosen Streitfragen festhalten?
Wisst ihr, was Paulus dem Timotheus schreibt? Er schreibt: O Timotheus, ein Knecht des Herrn, ein Mitarbeiter des Herrn, du sollst nicht streiten. O Timotheus, ein Mitarbeiter des Herrn, soll keine Grabenkämpfe führen. Stattdessen – und hier zeigt sich der Charakter eines Leiters – soll er mit wohlwollender Freundlichkeit und mit sehr klarer biblischer Wahrheit versuchen, den Irrenden zu gewinnen.
Wir merken: Das ist etwas ganz anderes. Es ist etwas völlig anderes, die Wahrheit zu lieben und gleichzeitig die anderen niederzumachen, sie öffentlich auf ihre Fehler hinzuweisen und sie bloßzustellen. Wohlwollen bedeutet, das Beste für die Person zu wünschen. Weil ich die Wahrheit liebe und weiß, dass er die Wahrheit braucht, ringe und kämpfe ich darum, ihn zu gewinnen.
Das ist eine ganz andere Herzenshaltung. Diese Personen, die theologisch auf falschen Wegen sind, sollen wieder herausgezogen werden aus der Falle des Teufels – so schreibt Paulus sogar in unserem Abschnitt.
Persönliche Reflexion und Einführung in den Bibeltext
Nun, ich will es vorab zugeben: Als ich frisch zum Glauben gekommen bin, in den ersten Jahren, war ich tatsächlich auch sehr kämpferisch unterwegs. Mit einem Knüppel in der Hand dachte ich: Das ist meine Überzeugung, wie kannst du es nicht glauben? Da steht es doch! Jetzt nimm endlich diese Wahrheit und setze sie in deinem Leben um.
Das hat sicherlich auch etwas mit geistlicher Reife zu tun, nämlich wie man mit seinem Temperament oder was auch immer umgeht. Darüber habe ich Buße getan, also einfach mal vorab.
Mir geht es nicht darum zu sagen, dass es falsch wäre, zu ringen oder zu diskutieren. Es geht heute vielmehr um das Streiten. Und es ist ganz interessant, bevor wir unseren Text aufschlagen: Das Wort, das Paulus in unserem Bibeltext heute für „streiten“ benutzt, hat im Griechischen die Bedeutung einer Schlacht zwischen feindlichen Heeren.
Das ist die Bedeutung des Wortes, das Paulus heute in Timotheus verwendet. Er spricht von einer Schlacht zwischen feindlichen Heeren und sagt, ein Knecht des Herrn soll nicht streiten, er soll keine Grabenkämpfe führen.
Nun schlagen wir 2. Timotheus Kapitel 2, Vers 23 bis Vers 26 auf. Dort sehen wir den Abschnitt, um den es heute geht.
Auslegung von 2. Timotheus 2,23-26: Die Weisung zum Umgang mit Streitfragen
Paulus schreibt ganz klar an Timotheus: Die törichten und unverständlichen Streitfragen soll er weise zurückweisen. Warum? Weil solche Streitfragen nur Streit erzeugen.
Es ist wie bei Grabenkämpfen – zwei feindliche Heere stehen sich gegenüber. Ein Knecht und Mitarbeiter des Herrn, so heißt es in Vers 24, soll jedoch nicht streiten. Er soll einfach nicht streiten.
Wie soll er stattdessen sein? Milde gegen jedermann, durchaus fähig zu lehren. Und während er von einer Seite beschossen wird, soll er geduldig im Ertragen von Bosheiten sein.
Er soll mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweisen – also freundlich und wohlwollend. Dabei hofft er, dass Gott ihnen die Buße schenkt zur Erkenntnis der Wahrheit.
So können sie wieder nüchtern werden und aus dem Fallstrick des Teufels herauskommen, von dem sie lebendig gefangen worden sind für seinen Willen.
Man merkt schon: Das ist ein ganz anderer Geist als derjenige, der um der Wahrheit willen andere niedermäht. Es ist auch etwas anderes als bloß milde zu versuchen, Beleidigungen auszuhalten.
Vielmehr geht es darum, in Lehrfähigkeit die biblische Wahrheit zu vermitteln, um den anderen zu gewinnen. So kann er vielleicht wieder aus dem Fallstrick des Teufels herauskommen.
Kontext: Falsche Lehrer in der Gemeinde und Gottes Kenntnis der Seinen
Es ist schon einige Zeit her, seit wir uns mit dem vorherigen Textabschnitt beschäftigt haben. Doch worum geht es im großen Gedanken, also direkt im vorherigen Abschnitt? Es handelt sich eigentlich um eine Gedankeneinheit. Es geht darum, dass es Verführer in der Gemeinde gibt oder zumindest Verführer, die in die Gemeinde eingedrungen sind. Das sieht man besonders in Vers 17.
Dieser Vers bildet den Kern der Gedankeneinheit. Dort wird erwähnt, dass es einen gewissen Hymenäus und Philetäus gab, die falsche Lehren verbreiteten. Das beschreibt den Zustand in der Gemeinde zu dieser Zeit.
Interessant ist, wenn man in Vers 18 schaut. Dort steht, dass diese Personen von der Wahrheit abgeirrt sind. Das bedeutet, es handelt sich um Menschen, die durchaus aktiv in der Gemeinde dabei waren. Doch an einem bestimmten Punkt sind sie in der Lehre abgefallen. Sie haben falsche Lehren aufgenommen oder vielleicht sogar selbst erfunden und begannen, Menschen von der wahren Lehre abzuziehen.
Genau darauf bezieht sich Paulus. Er warnt vor denen, die plötzlich falsche Lehren verbreiten. Laut Vers 18 stürzen sie am Ende den Glauben von vielen um. Das ist der zentrale Punkt. Man kann es vergleichen mit der Situation, wenn plötzlich in unserer Gemeinde Leute auftauchen, die in Zweiergesprächen merkwürdige biblische Erkenntnisse weitergeben. Und dann folgen plötzlich viele dieser seltsamen Lehre.
So war der Zustand damals: Hymenäus und seine Anhänger verbreiteten falsche Lehren und brachten den Glauben einiger ins Wanken. Das ist der Grund für Paulus’ Warnung.
Paulus kann Timotheus jedoch nicht einfach sagen, dass diese Menschen falsche Christen oder echte Christen sind. Vielleicht sind sie verführt, vielleicht selbst Verführer oder verführte Verführer – vielleicht sogar Kinder des Teufels. Das weiß nur Gott.
In Vers 19 heißt es daher: „Gott kennt die Seinen.“ Das bedeutet, wir sollen uns nicht zu sehr festlegen, sondern Gott die Entscheidung überlassen.
Lieber Timotheus, was wir tun sollen, steht in Vers 21: Wir sollen uns von diesen Menschen abwenden, die nicht der gesunden Lehre folgen und Streit in die Gemeinde bringen.
In Vers 22 wird ergänzend gesagt, dass wir uns diejenigen suchen sollen, die uns wirklich aufrichtig folgen.
Das ist im Grunde das Thema dieses Textabschnitts. Es gibt Leute, die falsche Lehren verbreiten. Paulus sagt: Nehmt Abstand von ihnen! Ob sie Christen sind oder nicht, weiß nur Gott. Gott kennt die Seinen.
Wenn du aber ein Gefäß zur Ehre sein willst – das war das Beispiel in der letzten Predigt –, dann reinige dich von Gefäßen zur Unehre. Das ist die Spannung in diesem Text.
Um denselben Gedanken geht es auch heute noch. Unser Predigttext fordert uns auf: Wende dich ab von denen, die falsche Dinge predigen, und hänge dich an die Aufrichtigen.
Fortführung des Beispiels und die Herausforderung im Umgang mit kämpferischen Menschen
Nun, um bei dem Beispiel aus der Einleitung zu bleiben: Wie gesagt, mir geht es überhaupt nicht um die Debatte Calvinismus, Arminianismus, obwohl ich da sehr wohl meinen Standpunkt habe. Ich finde es sehr gut, wenn respektvoll debattiert wird usw. usf. Das sage ich jetzt einfach, damit ihr das auch einschätzen könnt.
Es ist gut, Theologie und Ansichten zu schärfen. Aber wenn wir uns noch einmal an den Umgang dieser Person erinnern, bei dem ehrlich gesagt mehrere darauf angesprungen sind, dann stellt sich die Frage: Wie sollen wir mit solchen kämpferischen Menschen umgehen, die in die Gemeinde eindringen? Wie sollen wir mit solchen Leuten umgehen, die vielleicht in dein Leben eindringen, um mit sinnlosen Streitfragen und ganz komischen Dingen anzufangen und zu verwirren? Wie können wir vermeiden, dass es zu Kämpfen kommt? Das wollen wir nachverfolgen.
Nun zu Vers 23. Ich lese noch einmal Vers 23: Die törichten und unverständlichen Streitfragen aber weise zurück, da du weißt, dass sie nur Streit erzeugen.
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich persönlich verspüre oft den Druck, wenn Leute mit irgendwelchen komischen Aussagen kommen, die scheinbar biblisch sind. Ich verspüre immer so den Druck, darauf Antworten geben zu müssen oder das Ganze irgendwie zu entkräften. Manchmal ist es ja gar nicht so einfach, weil sie mit irgendeiner These kommen und du dich erst einmal selbst mit der Schrift beschäftigen musst, um Argumente zu bringen.
Nun, was Paulus erst einmal sagt, ist in Vers 23: Wenn ihr hineinschaut, was sollen wir tun mit diesen sinnlosen Streitfragen? Ein Klassiker ist zum Beispiel die Frage: Ist Gott fähig, einen Stein zu schaffen, den er selbst nicht heben kann? Ich könnte noch andere Beispiele bringen, die ich in letzter Zeit gehört habe.
Was ist das Allerwichtigste, was wir zuerst tun sollen mit solchen rätselhaften Streitfragen? Zunächst einmal sie zurückweisen. Man muss nicht auf jeden komischen, verwirrenden Zug aufspringen.
Was das eigentlich meint, ist – und ich meine, das ist ja auch ein Brief an Timotheus und in gewissem Sinne sogar an Gemeindeleiter – dass wir diesen ganz komischen, verwirrenden Streitfragen überhaupt nicht erst eine Bühne bieten sollen. Weise sie zurück! Lass es erst gar nicht zu! Lass es auch in deinem Leben nicht zu.
"Biete ihnen keine Bühne!" Stell dir vor, unsere Ältesten würden jedem, der mit komischen Leeraussagen kommt, die Kanzel schenken, damit diese danach wieder aufstehen und versuchen, das mit biblischen Argumenten wieder geradezurücken. Das würde zu nichts führen.
Was die Aussage also erst einmal ist, lautet: "Biete ihnen keine Bühne! Lass nicht zu, dass die Gegenpartei öffentlich anfängt zu diskutieren!"
Und was Paulus eigentlich in diesem Gemeindekontext sagt, ist: Biete nicht jeder so unnützen Streitfrage eine Bühne. Nimm nicht jede Streitfrage ernst, sondern distanziere dich davon. Distanziere dich auch von kämpferischen Leuten, die mit Nachdruck versuchen, ihr Gedankengut aufzudrücken.
Das ist eigentlich, was uns diese Verse im Grunde sagen.
Die Gefahr von Streit und der Charakter eines Knechts Gottes
Nun, warum? Warum sollen wir diese Bühne nicht bieten? Weil etwas ganz Schlimmes passiert, wie in Vers 23 beschrieben. Warum sollen wir nicht jeder Streitfrage eine Bühne bieten? Was passiert denn? Diese Streitfragen erzeugen Streit.
Das griechische Wort, das hier für Streit verwendet wird, bedeutet eine Schlacht zwischen feindlichen Heeren. Ich finde das eine sehr starke Aussage. In der Gemeinde soll es keine Kämpfe geben, keine feindlichen Gruppen.
Schaut mit mir in Vers 24: Ein Knecht Gottes soll nicht streiten. Das ist nicht der Charakter eines Knechtes Gottes. Es ist nicht der Charakter, den Timotheus haben soll, es ist nicht der Charakter, den Gemeindeleiter als Vorbilder haben sollen, und genauso wenig das, was jedes einzelne Gemeindemitglied zeigen soll. Gott möchte nicht, dass du auf der einen Seite einer feindlich gesinnten Schlacht stehst.
Um wieder zu dem Anfangsbeispiel zurückzukommen: Ich weiß über Umwege, wer dieser Mann aus dem Kommentar ist. Ich weiß, dass er theologisch wohl ganz fit ist. Aber ganz ehrlich: Als ich gemerkt habe, wie er eine Schlacht zwischen feindlichen Heeren führt, persönlich wird und versucht, andere abzurasieren, ist meine Achtung vor seiner Gelehrsamkeit geschwunden.
Es fällt mir schwer, diesen Menschen zumindest geistlich zu respektieren. Natürlich sollen wir ihn lieben, aber nur, weil er gelehrsam ist. Wenn es ihm in Wirklichkeit gefällt, lieblos Leute abzurasieren, kann ich ihn nicht ernst nehmen. Ich kann ihn einfach nicht ernst nehmen.
Ergänzung aus 1. Timotheus: Standhaftigkeit gegen falsche Lehre
Versteht mich nicht falsch, geht mit mir in 1. Timotheus Kapitel 1. Ganz wichtig ist, dass wir nicht von beiden Seiten vom Pferd fallen.
Versteht mich nicht falsch: In 1. Timotheus 1,3 schreibt Paulus an denselben Timotheus. Paulus erinnert ihn daran, dass er ihn bei seiner Abreise nach Mazedonien ermahnt hat, in Ephesus zu bleiben. Dort solle er gewissen Leuten gebieten, keine fremden Lehren zu verbreiten.
Wir wollen das schon klar sehen: Timotheus hatte sehr wohl den Auftrag, deutlich zu gebieten, dass Menschen, die falsche Lehren bringen, ihnen Einhalt zu gebieten und es nicht alles in die Gemeinde reinzulassen. Er sollte sehr standhaft sein.
Wir fallen also nicht von der einen Seite des Verses und denken, man dürfe nicht streiten und deshalb einfach gar nichts mehr sagen. Das stimmt nicht. Timotheus, die Hirten und die Lehrer haben letztendlich alle die Aufgabe, diejenigen, die fremde Lehren bringen, zu gebieten oder zu befehlen. Zumindest sollen sie Schutzmaßnahmen ergreifen. Das ist ihre Aufgabe. Dabei darf durchaus stark aufgetreten werden.
Paulus schreibt in 1. Timotheus, dass Gott uns nicht den Geist der Furchtsamkeit gegeben hat, sondern den Geist der Liebe und der Kraft. Man darf also durchaus kräftig auftreten.
Wir sollen uns also sehr klar positionieren, aber gleichzeitig mit ganz wichtigen Charaktermerkmalen.
Der Charakter eines Leiters nach 2. Timotheus 2: Milde, Lehrfähigkeit und Geduld
Und nun geht mit mir zurück in 2. Timotheus 2. Wir müssen das Ganze umfassend betrachten und uns klar positionieren. Ganz eindeutig sollen wir für die Wahrheit kämpfen. Das sieht man auch später im 2. Timotheusbrief. Das gehört dazu, aber sehr wohl mit ganz besonderen Charaktereigenschaften.
Paulus schreibt in Vers 23: „Weise diese Streitfragen zurück.“ Warum? Weil sie nur Streit erzeugen. Und jetzt Vers 24: Die Grundlogik ist zunächst einmal, dass ein Knecht des Herrn nicht streiten soll. Er soll keiner sein, der sich in Grabenkämpfen verliert. Diese Streitfragen erzeugen Streit, aber wir als Gemeinde, jeder einzelne von uns, sollen nicht streiten. Wir sollen keine Menschen sein, die in Schlachten zwischen Feinden involviert sind.
Was sollen wir stattdessen tun? Es ist ganz interessant, dass uns die folgenden Verse etwas sehr Wichtiges sagen. Sie geben uns nämlich erstens sehr viel über die Motivation und zweitens über unsere Herzenseinstellung preis.
Noch einmal zum Anfangsbeispiel: Wir dürfen anderen nicht die Motive im Herzen unterstellen. Gott allein kennt die Herzen, und er prüft sie. Wir können nicht in die Herzen schauen, und es wäre hochmütig zu denken, wir wüssten die Motivation anderer Menschen. Vielleicht hat sich dieser junge Typ da auch einfach nur verrannt – das wollen wir jetzt einfach so stehen lassen.
Aber es kann sein, dass viele Leute in diesen Internetdiskussionen, die damals sehr hohe Wellen geschlagen haben, vielleicht die Motivation hatten, ihre Gelehrsamkeit zur Schau zu stellen, andere mundtot zu machen und Gott weiß was noch. Und das meine ich ganz genauso.
Welche Motivation zeigt uns Paulus? Welche Eigenschaften bringt Paulus dem Timotheus bei? Und welche Herzensmotivation soll Timotheus gegenüber denen haben, die irgendwo falsche Lehre vertreten? Es ist folgende:
Der tiefe Wunsch, wie Vers 25 und 26 sagen, dass Gott ihnen Buße geben möchte. Das muss der Wunsch sein. Der tiefe Wunsch, nicht zu rasieren, nicht irgendwie zu zerschmettern, sondern der Wunsch, dass Gott sie zur Umkehr führt.
Merkt ihr, wenn man plötzlich mit so einer Motivation in eine Diskussion geht, ist das etwas ganz anderes. Der Wunsch, den anderen zu gewinnen – das macht so einen Unterschied, liebe Freunde. Ob ich Debatten führe, um meine Weisheit zu präsentieren, um andere mundtot zu machen, oder ob ich freundlich lehre mit der inneren Hoffnung und bete, dass Gott diese Menschen wieder zurück zur Wahrheit führt.
Seht ihr diesen Unterschied aus dem Text heraus? Das ist einfach so anders. Die eine Seite ist nur auf mich selbst zentriert, auf meine Darstellung. Die andere Seite liebt die Wahrheit und sie liebt den Menschen. So soll Timotheus sein.
Das heißt aber nicht, dass man alles zulassen muss. Natürlich müssen Grenzen gesetzt werden.
Milde und Sanftmut als Leitprinzipien im Umgang mit Irrenden
Lasst uns noch in Vers 24 schauen. Ich merke, dass ich zeitlich ein bisschen schnell bin. Deshalb wird es heute eine etwas kürzere Predigt. Eigentlich hat sie die gleiche Länge wie sonst auch, aber ich weiß nicht, ich bin heute ein bisschen schneller. Vielleicht können wir uns trotzdem ein wenig Zeit lassen.
Nun schaut mit mir in Vers 24. Was steht dort? Ein Knecht des Herrn soll nicht streiten – das hatten wir schon. Nun eine Frage an euch: Wie kann und soll Timotheus gewinnend Menschen wie Hymenäus begegnen (vgl. Vers 17)? In Vers 18 wird diejenige erwähnt, die durch die Lehre von Hymenäus umgestürzt worden ist. Wie soll Timotheus solchen Menschen gewinnend begegnen?
Wie gesagt, in Vers 21 wird grundsätzlich empfohlen, den Umgang zu meiden, damit man sozusagen nicht an einem Strang zieht. Es werden klare Grenzen gesetzt. Aber wenn es zur Konfrontation oder zum normalen Austausch am Essenstisch kommt, dann heißt es in Vers 24: Nicht streiten, sondern...
Was steht im Text? Nicht streiten, sondern wie soll man sein? Mild. Gegen wen? Gegen die Christen, gegen die Ungläubigen, gegen den Papst, gegen jedermann? Sehr, sehr interessant. Oder auch gegen Hymenäus (vgl. Vers 17)? Gegen jedermann, ganz wichtig: sanft und freundlich.
In Vers 25 haben wir noch einmal dieses „sanft“. So soll ein Knecht des Herrn sein: Er soll sanft und freundlich sein. Vers 24 fordert natürlich auch, fähig zu sein, durch Lehre und gutes biblisches Verständnis die andere Partei zu gewinnen.
Ganz interessant ist Vers 24 auch deshalb, weil dort steht: Selbst dann – und das wird nämlich passieren –, denn es heißt nur, dass der Knecht des Herrn nicht streiten soll. Es heißt nicht, dass er währenddessen nicht angegriffen wird. Während du dich also nicht auf den Grabenkampf einlässt oder sagen wir, du willst den Grabenkampf nicht kämpfen, kann es gut sein, dass die Gegenpartei sehr wohl den Grabenkampf kämpfen will und anfängt, auf dich zu schießen.
In diesem Kontext schreibt Paulus an Timotheus in Vers 24 ganz am Schluss, wie der Charakter eines freundlichen, aber auch gut lehrenden Leiters sein soll: Er soll sehr geduldig sein im Ertragen von Bosheiten.
Geduld im Ertragen von Bosheiten und die Haltung bei Angriffen
Nun, was passiert, während ich hier in Liebe versuche, um jemanden zu ringen, aber er sieht nur diesen Grabenkampf? Er nimmt seine Kalaschnik auf und schießt auf dich.
Sehr wohl werden viele Bosheiten auf dich zukommen. Sehr wohl wird er dich beleidigen, dich auf deine Grammatik oder darauf aufmerksam machen, dass du beim Reden Sprechfehler machst – oder was auch immer. Er wird dich auch darauf hinweisen, dass du in dieser Debatte den roten Kopf bekommst, ja? Oder vielleicht hält er dich für dumm, weil du seine Logik nicht verstehst.
Versteht ihr, was ich meine? So etwas passiert, und ich weiß nicht, ob ihr so etwas auch schon erlebt habt.
Deshalb, was sollst du tun? Geduldig im Ertragen von Bosheiten sein. Halte es aus, wenn der andere in die Grabenkämpfe einsteigt. Halte es aus, wenn ihr da steht, denn es kommt eben oft dazu.
Wenn sich ein Streit anbahnt, bekommst du Bosheiten ab: Leute, die persönlich werden, dich hinterfragen, vielleicht schlecht über dich reden bei anderen, deine Autorität untergraben und böse Dinge unterstellen. Das passiert bei Grabenkämpfen, weil der andere vielleicht nicht die Motivation hat, dich in milde Wohlwollen versuchend durch biblische Lehre zu gewinnen. So sollte es eigentlich sein, ja?
Und Paulus sagt: Lieber Timotheus, wenn diese Irrlehrer kommen, wenn diese Kämpfer gegen das Evangelium kommen, sei mild, sei freundlich, kenne deine Bibel gut, ertrage es, wenn auf dich geschossen wird. Ertrage es in diesen Diskussionen. Werde nicht wie ein Vulkan und breche plötzlich selber aus.
Ertrage es! Ertrage es auch, lieber Timotheus, wenn irgendjemand unter deinem Kommentar den Lehrer raushängen lässt und dich öffentlich auf deine Grammatik aufmerksam macht.
Sei geduldig im Ertragen!
Ergänzende Gedanken von John MacArthur und das Bild der liebevollen Fürsorge
John MacArthur sagt: „Wir sollen zwar kompromisslos für den Herrn einstehen – das habe ich vorhin selbst gesagt –, aber wir sollen es in Sanftmut, Freundlichkeit und Demut tun. Wir dürfen niemals harsch, beleidigend, unfreundlich, gedankenlos oder streitsüchtig auftreten. In der Autorität eines gläubigen Leiters muss auch Milde liegen, so wie es bei Paulus und dem Herrn zu sehen war.
Paulus erinnert die Gläubigen in Thessalonich: ‚Wir waren liebevoll in eurer Mitte, wie eine stillende Mutter ihre Kinder pflegt.‘ Wisst ihr, wir hatten in letzter Zeit Nächte mit vielen Unterbrechungen, weil die kleine Hanna einfach nicht einschlafen wollte oder nachts öfter aufwachte. Nun, ich habe diese Geduld nicht, zu meiner Schande. Aber wenn ich sehe, wie meine Frau als liebende Mama sich ständig um das Kind kümmert, wach im Bett liegt und irgendwann sogar im Sitzen einschläft, nur um das Kind irgendwie ruhig zu bekommen, dann sieht man einfach eine selbstlose, liebende Mutter, die sich um ein stillendes Kind sorgt.
Genau das meint Paulus in diesem Zitat: Wir sollen kompromisslos für den Herrn einstehen, aber in Sanftmut, Freundlichkeit und Demut. Niemals harsch, beleidigend, unfreundlich, gedankenlos oder streitsüchtig handeln. In uns muss Milde liegen.“
Sanftmut als Herzenseinstellung beim Zurechtweisen
Timotheus, was du unbedingt tun sollst, ist, den Widerspenstigen – man könnte auch sagen den sich Entgegenstellenden – weise zurechtzuweisen. Weise ihn durch das Wort auf den richtigen Weg. Das sollen wir auf jeden Fall tun und nicht alles einfach hinnehmen.
Aber wie sollen wir das tun? Mit welchem Charaktermerkmal, mit welcher Frucht des Heiligen Geistes sollen wir zurechtweisen? In Sanftmut. Dieses Wort „Sanftmut“ bedeutet nicht einfach nur eine oberflächliche Freundlichkeit. Vielmehr geht es um die innere Herzenseinstellung.
Sanftmut meint eine wohlwollende Haltung. Wohlwollend zu sein bedeutet, etwas Gutes für das Gegenüber im Sinn zu haben. Diese Herzenseinstellung zeigt den Wunsch, dass jemand wieder zur Wahrheit zurückkehrt. Dies sehen wir auch im Verlauf, in Vers 25 und 26. Es ist der Wunsch, dass die Person, die sich verirrt hat, durch das Wort Gottes wieder auf den richtigen Weg kommt.
Ich wünsche es dir. Ich kämpfe nicht gegen dich, weil du mein Feind bist, sondern weil ich mir wünsche, dass du dort, wo du fehlgehst, durch Gottes Wort wieder in die richtigen Bahnen kommst. Dass dein Leben dienbar und gesegnet ist. Mit dieser Herzenseinstellung – freundlich und geduldig – ertragen wir die Bosheiten, bringen aber gleichzeitig klar die Schrift.
Wir hoffen, dass Gott ihnen, wie in Vers 25 gesagt, doch bitte Buße schenkt. Versteht ihr, dass das eine ganz andere Herzenshaltung ist, als die Leute einfach nur abzuwerten oder zu bekämpfen? Es geht darum zu hoffen, dass sie wieder in die Gleise Gottes kommen.
Natürlich muss das in einer Konsequenz geschehen, die Grenzen setzt. So wie wir in Vers 22 und den folgenden gelesen haben: „Wende dich ab, reinige dich von den Gefäßen der Unehre.“ Das muss alles passieren. Ebenso müssen wir uns an diejenigen halten, die dem Herrn mit aufrichtigem Herzen nachfolgen.
Aber gleichzeitig soll unsere Haltung gewinnend sein. Wir sollen den Wunsch haben, dass diese Personen wieder zu einem biblischen Verständnis kommen.
Die Gefangenschaft im Fallstrick des Teufels
Was ist denn mit diesen Leuten passiert? Wir sprechen hier von Hymenäus und denen, die seiner Lehre geglaubt haben. Was ist mit all den Ungläubigen passiert, die noch gar nicht zum Glauben gekommen sind? Dieses Grundprinzip können wir ja auf unsere Evangelisation anwenden, genauso auf die Kindererziehung und auch in den Konflikten zwischen Ehepartnern. Es sind Grundhaltungen, wie wir Menschen gewinnen sollen.
Wenn ihr mit mir in Vers 26 schaut, dann seht ihr: Diese Menschen sind in eine Falle des Teufels geraten. Wisst ihr, was passiert ist? Ich weiß nicht, ob ihr euch eine Bärenfalle vorstellen könnt – so ein eisernes Ding, das man aufstellt, mit einer Druckplatte in der Mitte. Wenn ein Bär darauftritt, schnappt die Falle zu. Dann hat der Bär so einen fetten, zahnigen Ring ums Bein, der mit einer Kette an einem Baum befestigt ist. Das ist eine Tierfalle, eine Bärenfalle.
Was Paulus schreibt, ist, dass diese Leute in die Bärenfalle des Teufels getappt sind. Natürlich sind sie jetzt wie ein Bär, der einen Ring in der Nase hat und dem folgen muss, der die Kette hält. Sie sind gefangen für den Willen des Teufels. Mit dieser falschen Lehre dienen sie dem Teufel, bringen Verwirrung und wollen die Gemeinde zerstören – ganz natürlich.
Aber deswegen führen wir keine Grabenkämpfe, das ist der gleiche Kontext. Stattdessen handeln wir mit Milde und Geduld. Wir halten es aus, wenn sie auf uns schießen, weil wir Mitleid mit ihnen haben. Sie sind gefangen in dieser Bärenfalle und wir wollen lehrfähig sein, die Schrift gut kennen und versuchen, sie daraus zu befreien.
Unsere Hoffnung und unser Gebet ist, dass Gott ihnen in Vers 25 doch bitte Buße schenken möchte. Wir selbst können es nicht tun. Es bringt nichts, Menschen mit einem Knüppel die Wahrheit in den Mund zu stopfen und zu sagen: „Jetzt schluck endlich diese Art!“ Es bringt nichts, Menschen hart mit dem Wort zu konfrontieren und zu sagen: „Wie kannst du nur? Jetzt glaube endlich!“
So gewinnen und sollen wir Menschen nicht. Tun wir es oft so? Ich habe es oft getan, ja. Jetzt habe ich ein bisschen Zeit gutgemacht. Wir wollen Menschen sein, die anderen wirklich das Beste wünschen. Wir wollen freundlich sein, wie Jesus Christus es aushält, wenn man uns Bosheiten antut. Leidend sollen wir unseren Mund nicht aufmachen, um auf diese Bosheiten zu reagieren, sondern versuchen, durch das Wort Gottes Menschen wieder auf den richtigen Weg zu führen.
Zusammenfassung und abschließende Gedanken zum biblischen Umgang mit Irrenden
Zum Schluss stellt sich die Frage: Was ist eigentlich der Grundgedanke, den Paulus Timotheus mitgeben möchte?
Es sind viele Worte, die Paulus verwendet, aber sie sind sehr bedeutungsvoll. Natürlich ist es wichtig, unser Leben sauber zu halten und uns nicht zu sehr mit falscher Lehre zu beschäftigen. Denn solche Lehren können uns verschlingen, wie es bei denen der Fall war, die auf Hymenäus gehört haben.
Ebenso ist es sehr wichtig, die Gemeinde rein zu halten und dabei auch entschieden aufzutreten. Timotheus sollte solchen Leuten gebieten. Das ist ein wichtiger Auftrag, der unbedingt erfüllt werden muss. Timotheus soll das anvertraute Gut bewahren.
Wenn wir Gefäße zur Ehre sein wollen, müssen wir uns bewusst von falscher Lehre reinigen. Das betrifft auch Online-Prediger oder andere Quellen falscher Lehre. Wir müssen uns von all dem reinigen.
Doch die eigentliche Hauptaussage dieses Textes ist folgende: Wir als Christen sollen nicht streiten.
Manchmal ist ein kompromissloser Kampf notwendig, aber Streit soll vermieden werden. Nun mag man sich fragen: Das ist ja auch eine Frage des Temperaments. Manche Menschen sind eher zurückhaltend, wenn es ums Streiten geht, andere haben ein hitziges Temperament und gehen gerne in Konfrontationen. Das sind grundlegende Charakterzüge.
Die entscheidende Frage ist: Aus welcher Kraft handeln wir, wenn alles in uns dem widerspricht?
Alles, was wir hier gesehen haben, sind Früchte des Heiligen Geistes. Wie soll man Bosheiten in Liebe ertragen? Wie kann man den anderen überhaupt lieben? Wie kann man sanftmütig sein? All das sind Früchte des Geistes Gottes.
Im zweiten Timotheusbrief, Kapitel 1, finden wir einen bekannten Vers, der Timotheus ermutigt. Im Vers 7 heißt es: „Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben.“
Du musst also nicht mehr auf dein eigenes Fleisch vertrauen, auf das, was du von Natur aus bist. Gott hat dir einen Geist der Kraft, der Liebe und der Enthaltsamkeit gegeben – und viele weitere Früchte, die wir aus dem Galaterbrief kennen.
Wenn wir merken, dass wir streitlustig sind und unser Temperament mit uns durchgeht, dürfen wir zu Jesus Christus kommen und Buße tun. Das bedeutet: Herr, ich gebe dir Recht, ich passe nicht in das Bild, das Timotheus von einem Diener Gottes hat. Und Gott vergibt uns gerne. Das ist der erste Schritt.
Darüber hinaus dürfen wir glauben und gleichzeitig darum bitten, dass wir durch den Geist Gottes im Inneren gestärkt werden. So können die Früchte des Geistes in unserem Leben sichtbar werden.
Manchmal müssen wir auf unseren Knien bleiben, bis wir wirklich verändert sind. Ein Knecht des Herrn soll nicht streiten.
Amen.
