Der Predigttext heute steht nach der Ordnung unserer Kirche im Hebräerbrief, Kapitel 1, Verse 1 bis 3.
Nachdem Gott in früheren Zeiten vielfach und auf verschiedene Weise zu den Vätern durch die Propheten gesprochen hat, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet durch den Sohn. Ihn hat Gott zum Erben des Weltalls eingesetzt, und durch ihn hat er auch die Welten erschaffen.
Der Sohn ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens. Er trägt das Weltall durch sein mächtiges Wort. Außerdem hat er die Reinigung von den Sünden vollbracht und sich dann zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.
Weihnachtsstörungen und der Verlust der Weihnachtsbotschaft
Hoffentlich gab es bei Ihnen keine Weihnachtsstörungen. Das ist immer schlimm, wenn irgendetwas passiert. Zum Beispiel, wenn der Christbaum oder eine Kerze den Baum in Flammen setzt, die Weihnachtspute anbrennt oder sich jemand am Essen den Magen verdirbt und dann keinen Appetit mehr hat. Solche Weihnachtsstörungen sind wirklich ärgerlich.
Es gibt aber auch eine andere Weihnachtsstörung, die viele Menschen betrifft und weit verbreitet ist. Wenn wir in der Christnacht die Weihnachtsgeschichte hören, sitzen unsere jungen Leute oft schon da und erinnern sich daran, wie ihnen im Religionsunterricht stundenlang eingebläut wurde, dass das alles alte Legenden seien.
Mich wundert es nicht, dass in unserem Volk viele Menschen sagen: „Davon will ich nichts mehr wissen.“ Die Kirche trägt daran eine große Schuld, denn sie hat dazu beigetragen, dass das Volk den Inhalt des Weihnachtsfestes verloren hat. Das ist eine wahre Weihnachtsstimmung.
Dann fragen viele: „Was sollen wir denn damit anfangen? Da können wir doch gleich zur Theatervorführung von Hänsel und Gretel gehen.“ Auch das ist ein Märchen, das uns manches Wichtige zu sagen hat.
Zweifel an der historischen Wahrheit der Weihnachtsgeschichte
Wir müssen heute am zweiten Feiertag einmal darüber sprechen, wie es sich mit den Berichten des Neuen Testaments verhält.
Damit von Anfang an klar ist, soll hier auch jemand mit seinen Fragen zu Wort kommen, der sagt: „Jawohl, ich habe das miteinander verglichen. Ich habe es lange untersucht und sehe in der Bibel gewisse Spannungen.“
Es geht um das, was Lukas sagt, und das, was Matthäus berichtet. Man muss sehr genau hinsehen, um wirklich die Risse und Spannungen zu erkennen, die manche meinen sehen zu müssen. Widersprüche sind es gewiss nicht.
Ich möchte Ihnen zugestehen, dass Sie sagen: „Ich habe Fragen, und ich kann das nicht glauben.“ Aber nicht nur deshalb, weil irgendeine archäologische Ausgrabung oder ein anderer Beweis an irgendeiner Stelle gegen den biblischen Bericht sprechen könnte. Sondern letztlich, weil ich es nicht fassen kann.
Dass Gott, der ewige und große Gott, in Bethlehem als kleines Kind geboren wird und als Heiland und Erlöser zu uns Menschen kommt – das heißt es ja oft in den Liedern. Wer mag dieses Geheimnis verstehen? Das kann man gar nicht verstehen, ganz gleich wie intelligent man ist, mit oder ohne Abitur.
Das geht gegen den Strich unserer ganzen Auffassung. Das wäre nur zur Klärung einmal wichtig.
Die Bedeutung der historischen Wahrheit für den Glauben
Ich möchte mich heute in diesem Gottesdienst gegen eine weit verbreitete Ansicht wenden, die besagt, es sei gar nicht so wichtig, ob etwas historisch tatsächlich so geschehen ist.
Diese Haltung wirkt wie eine Rettung für eine stark bedrängte Theologie. Man sagt: „Ach, frag doch nicht so genau nach, die Tatsachen sind nicht entscheidend. Hauptsache, du vertraust Gott.“ Vertraue Gott, das sei viel wichtiger. „Was brauchst du, Jesus?“ Doch so befreiend ist das nicht wirklich.
Die Vorstellung ist, dass die Menschen doch nur kurz an den Vater glauben müssen. Wenn das mit Jesus so kompliziert ist, könne man gut auf ihn verzichten. Dann lässt man das eben beiseite und wendet sich direkt dem Vater zu – so wie es die alten Aufklärer der Vernunft vor etwa 200 Jahren empfohlen haben.
Dabei geht es dann nur noch um das Menschliche, um die Ethik und darum, heute verantwortungsvoll in der Gesellschaft zu leben. Doch das ist nicht das Christentum unserer Zeit.
Das ist tatsächlich ein leeres, kraftloses Christentum, das viele unserer Mitbürger prägt. Ein Christentum, mit dem man mit Jesus nichts mehr anfangen kann.
Persönliche Bekenntnisse und das Geheimnis Jesu
Und ich habe heute mehr als sonst über diese Predigt geschrieben. Ich sehe dich, Jesuskind in der Krippe, mit Freude an und kann mich nicht sattsehen.
Das ist unser biblisches Christentum, von dem wir nicht lassen wollen und auch nicht können. Weil ich nicht weiterkomme, bleibe ich im Anbeten stehen. Mein Sinn wird zum Abgrund, während meine Seele ein weites Meer ist. So sehr sehne ich mich nach dir.
Mit meinem ganzen Glaubensleben möchte ich nur dieses eine Geheimnis erfassen. Mehr will ich nie von Gott in Lehren verstehen, weil ich ihn nicht fassen kann. Nur das, was mir in Jesus Christus offenbart ist, kann ich erfassen. Das sagt auch unser Abschnitt im Hebräerbrief: In Jesus ist die Mitte der Offenbarung Gottes.
Das ist das, was Gott enthüllt hat. Gott selbst kann man nicht sehen. Das, was Gott uns hier kundtut, ist das Einzige, was der Mensch wissen kann. Alles andere sind Spekulationen und Theorien, aber nicht mehr.
Jesus als die Offenbarung Gottes
Darum möchte ich zuerst über Jesus sprechen – Gott zum Anfassen.
Vor ein paar Jahren hat ein bekannter kirchlicher Publizist, der sich einen großen Namen gemacht hat, indem er die kritischen Ergebnisse der Theologie einem breiten Publikum zugänglich gemacht hat, für Aufsehen gesorgt. Er sagte: Vielleicht schweigt heute Gott?
In unserem protestantischen Leben nach dem Krieg hat man in diesem ganzen Strom oft gemerkt, dass zwar viel aufgebaut wurde, aber wenig neues Leben aus Gott kam. Merkwürdig ist, dass eben dieser berühmte Mann selbst das so ausdrückte: Vielleicht schweigt Gott.
Wir reden über ihn, es werden Tagungen an Akademien veranstaltet, Vorträge gehalten und Konzepte verkündet – doch Gott selbst schweigt. Das ist das Schwierige.
Wenn man in die Religionen der Welt hineinhört, in den Hinduismus und den Buddhismus, die ja nur das Nichts als das höchste Ziel kennen, dann begegnet man dem Schweigen Gottes. Selbst im Islam schweigt Gott. Shiva tanzt, Buddha schläft.
Und wir sagen: Unser Gott redet. Er redet. Aber er redet nicht durch irgendwelche, wie es heute manche hoffen, übersinnlichen Erlebnisse. Manche glauben, durch ihre Träume vielleicht noch mehr von Gott erfahren zu können. Andere hoffen auf wunderbare Visionen, die ihnen neue Weisheiten erschließen.
Nein, Gott hat ausschließlich durch seinen Sohn Jesus geredet und redet auch heute durch ihn. Wer diesen Sohn Jesus beiseiteschiebt, der hat nur noch das Schweigen Gottes. Der Rest bleibt allein – und redet von seinen frommen Gedanken und von seiner religiösen Erfahrung. Aber er hat kein Reden Gottes mehr.
Das letzte und größte Reden Gottes in Jesus Christus
Nachdem Gott vor Zeiten auf vielfältige Weise geredet hat, hat er zuletzt durch den Sohn gesprochen. Das sagt der Hebräerbrief zu diesen Juden, die Christen geworden sind und noch stark von den großen alttestamentlichen Ordnungen des Gesetzes geprägt waren.
Es muss ein besonderes Erlebnis gewesen sein, den Gottesdienst im Tempel mitzufeiern. Auch die Reinheitsvorschriften waren damals sehr lebendig. Im April haben wir wieder einen Vortrag von Alfred Burchards, der uns noch einmal erklärt, wie ein Jude mit dem Gesetz Gottes lebte. Wie er sich beispielsweise die Kapseln um den Arm band und wie dies gleichsam bedeutete, sich unter die Zucht Gottes zu stellen.
Diese Judenchristen sagten: Gott hat auch zu uns gesprochen. Das geschah ja wirklich durch die Propheten, durch das Gesetz und durch all die Ordnungen. Das alles müssen wir doch haben. Doch der Brief sagt, dass das ganze Reden Gottes in einem viel größeren Maß zusammengefasst ist. Was wir vorher nur schattenhaft in den Ordnungen hatten, ist nun in Jesus klar und gültig geworden.
Das müssen Sie auch wissen, wenn Sie sich fragen, warum wir das Recht haben, gewisse Reinheitsvorschriften des Alten Testaments durch Jesus außer Kraft zu setzen. Jesus schenkt uns die ganze Reinheit – für unsere Augen, Sinne und die Gedanken des Herzens. Das ist das letzte Reden Gottes, und hier spricht er auf eine deutliche Weise mit uns.
Genau dasselbe sagt Johannes in seinem Evangelium: „Da war das Wort, und Gott war das Wort, und das Wort wurde Fleisch.“ Damit möchte er sagen, dass Jesus alles zusammenfasst, was Gott je gesagt hat. Jesus konnte sagen: „Wer mich sieht, der sieht den Vater.“ Wenn Sie Ihren Blick auf Jesus richten, dann haben Sie die schönste Lehre von Gott. Eine andere brauchen Sie nicht mehr.
In Jesus sehen Sie Gott in seiner Liebe und Güte, in seiner Treue und Freundlichkeit – all das, was man kaum in Worte fassen kann. Die ganze Person Jesu ist das komprimierte, kompakte Wort Gottes. Das ganze Alte Testament wird in Jesus bestätigt, erfüllt und in Kraft gesetzt.
Widerstand gegen Jesus und die Demut vor Gottes Offenbarung
Sie wissen, dass schon damals, als Jesus über diese Erde ging, die Schriftgelehrten – gerade die Leute, die die Bibel kannten – die meisten Probleme mit Jesus hatten. Sie waren sehr aufgebracht, ärgerlich und wütend. Sie wehrten sich gegen Jesus, kämpften gegen ihn und sprachen gegen ihn, weil sie ihn nicht verstehen konnten.
Doch erst dann verstehen sie, was Gott will – durch seine Offenbarung, durch seine Enthüllung. Er will das Wissen der Menschen demütigen. Gott macht zunichte, was ist.
Am Weihnachtstag wird eine ganze Theologie gedemütigt. In unserer Welt gibt es große Leute, Philosophen, die viel über Gott erzählen können – über Gott, die Tiefe des Daseins und das Sein an sich, besonders über die Existenz. Aber Gott demütigt die ganze Philosophie. Er tut etwas, das Menschen gar nicht verstehen können: Er kommt einfach in diesem Kind in diese Welt.
Alle Theorien über Gott sind plötzlich nicht mehr gültig, weil Gott ganz anders ist. Sogar ganz anders als die jüdische Religion es lehrt. Die Menschen stießen sich an der Liebe Jesu zu den Sündern. Das passte nicht in ihr Bild. Sie konnten nicht verstehen, dass Gott so barmherzig ist, und deshalb stießen sie sich an ihm.
Die Verlässlichkeit der Weihnachtsgeschichte
Ich wollte heute, an diesem zweiten Weihnachtsfeiertag, Ihnen sagen, was das Schöne an der Weihnachtsgeschichte Jesu ist. Es handelt sich um einen verlässlichen Bericht. Es gibt überhaupt keinen Beweis, nur ein Wort dieses Berichtes anzuzweifeln.
Lassen Sie die Menschen reden, was sie wollen. Tatsache ist, dass Jesus ins Fleisch gekommen ist, geboren wurde und in die Krippe gelegt wurde. Damit setzt er die ganze stolze Denkwelt der Weisen, Gelehrten und Theologen außer Kraft und demütigt sie.
Was wissen wir denn wirklich? Das sollten wir heute lernen: Wir sollten uns nie in jene kühnen Gedankenbilder versteigen, in denen wir sagen: „Ich möchte mal über Gott nachdenken. Ich stelle mir Gott so vor.“ Dabei interessiert es niemanden, wie wir uns Gott vorstellen.
Am jüngsten Tag wird es ein großes Gelächter geben über die dicken Folianten, die über Gott geschrieben wurden, wenn wir ihn von Angesicht zu Angesicht schauen. Manche, vor allem Kinder, die an der Krippe standen und schlicht glaubten, haben mehr begriffen als viele der Weltweisen, die vom Geheimnis Gottes abweichen. Gott hat sich hier offenbart.
Wenn wir unseren jungen Theologiestudenten etwas mitgeben wollen, dann dürfen sie alles erforschen. Sie sollen jedoch nicht vergessen, dass sie am Ende selbst vor der Krippe stehen und sagen können: „Da bist du offenbart im Fleisch. Das ist das Geheimnis.“
Wo es eine Theologie gibt, die den Gottessohn Jesus nicht mehr bekennt, da ist sie leer und hat uns nichts mehr zu sagen. Die paar Moralsprüche können wir uns auch aus anderen Religionen borgen.
Der Gottessohn offenbart die Herrlichkeit Gottes, den Abglanz Gottes im Fleisch. Dort steht der Richter, der Abglanz seiner Herrlichkeit, das Abbild des Wesens Gottes. Wenn das nicht mehr in der Krippe hervortritt, ist die Theologie leer und arm.
Beten wir Jesus an! Das ist das schlichte Kennzeichen des Bibelglaubens. Ob man zu Jesus beten kann? Ja, das ist möglich und richtig.
Die Gaben der Krippe und ihre Bedeutung
Jetzt zum zweiten Punkt. Das Erste war richtig: Gott zum Anfassen, dann schnell wieder alle Vernunft außer Kraft gesetzt. Da liegen die herrlichsten Gaben.
Es wird in der Weihnachtsgeschichte erzählt, dass die Hirten gekommen seien und ihre Gaben niedergelegt haben. Auch die Magier aus dem Osten kamen und brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe. Es war ja etwas töricht. Sie haben sehr menschlich gedacht: Wir schenken einander etwas, um uns Freude zu machen. Aber kann man eigentlich Jesus etwas schenken?
Wir machen es auch immer wieder so, sobald Jesus uns ruft oder in diesen Weihnachtstagen. Da kommt bei uns spontan der Wunsch auf, schließlich möchte Jesus auch etwas versprochen bekommen. Jetzt möchte ich ihm ein Gelübde geben und sagen, dass ich ihm ganz neu und treu dienen will. Das ist schön, wenn wir solche Entschlüsse fassen. Aber ob wir da immer aus unserem Bauchladen so ein bisschen was verkaufen sollten und sagen: „Da habe ich ein paar gute Werke“ – das ist ja nicht passend. Es geht ja an Weihnachten um etwas ganz anderes.
Jesus, der Gott im Fleisch offenbarte, will uns etwas schenken. Er ist überreich. Darum bin ich so froh über dieses Schriftwort: Gott hat ihn zum Erben des Weltalls eingesetzt. Noch einmal: Das sind die Grundfesten unseres christlichen Glaubens, daran kann man nicht rütteln. Dass Jesus der Herr ist, der die Welt geschaffen hat, dass ihm der Vater alles übertragen hat. Und doch liegt er jetzt nur in Windeln gehüllt in der Krippe.
Was kann der mir denn schenken? Zuerst kann er mir eine Entdeckung schenken, die die ganzen Theologen und Philosophen alle nicht machen. Die, die die Menschwerdung Gottes in Jesus leugnen, wissen sie, welche? Dass mein Leben ein armes Existieren ist, das sehe ich erst da, wenn Jesus als Baby nur mit Windeln bedeckt in der Krippe liegt.
Die Weihnachtsgeschichte ist so reich mit ihren Gaben, die sie mir schenkt. Und darin fehlt es bei den großen Geistern, die oft das tollste Philosophieren über die Größe Gottes. Sie können nichts mehr sagen über das Elend der Sünde. Vielleicht ist das auch eigen an einer Kirche, die zu allen Problemen der Welt noch einen Friedensratschlag geben kann. Die auch noch in die Welt hinausposaunt, was man sozial tun muss. Aber offenbar kann sie selbst auch nicht tun.
Die Weihnachtsgeschichte gibt uns gar keinen Ausweg, dass wir uns da erheben können. Und das ist doch gerade die Mitte: dass wir beschenkt werden. Schau an, wer du selber bist. So arm und bloß ist das arme menschliche Leben, nur in Stroh gelegt. Und wenn wir unsere Kinder auf schöne Kissen betten und in nette Stuben Wägelchen legen, ist das das Gleiche wie bei Kindern in Armut. Geboren werden in Schwäche, bangen um ihr Leben – ist das nicht groß?
Das schenkt er mir – und er schenkt mir noch viel mehr: die Reinigung von den Sünden. Das ist das zentrale Thema Jesu, des Kindes in der Krippe. Die anderen sagen, das sei nicht mehr die Frage des modernen Menschen. Wie selten zuvor zerbricht der Mensch heute an seiner Schuld. Was spielt sich denn ab bei diesen vielen seelischen Bedrückungen, die uns nicht mehr fröhlich lachen lassen?
Er reinigt uns. Er ist zum Menschen geworden. Das kann Jesus voll mächtig und gültig tun: vergeben und vergessen machen. Das war Schuld. Wach und der Richter, Erbe über alles, spricht er dem sündigen Menschen zu: Du bist ein Kind Gottes.
Wenn sie das wegnehmen, das Kind in der Krippe – Jesus, der geoffenbarte Gott, ewiger Gottessohn, im Fleisch gekommen –, dann haben sie keine Vergebung und keine Versöhnung mehr.
Jesu Opfer und die Vollmacht zur Vergebung
Da muss ich Ihnen jetzt eines sagen: Das ganze Dienstleben Jesu läuft darauf hinaus, dass er ans Kreuz geht und sein Leben als Opfer für mich hingibt.
Dadurch zerbricht er den Tod für mich. Darin liegt das Evangelium: Jesus allein kann dies geben. Keine Kirche und kein Pfarrer hat von sich aus das Recht, einem Menschen etwas anderes zu sagen.
Wir können keine Seelsorge leisten. Kein Pfarrer hat das Recht, an einem Grab ein Trostwort zu sprechen, wenn es nicht in Jesus, dem Gottessohn, geschieht. Wenn man diesen Weg wegnimmt, dann sollten wir die Türen schließen und den Betrieb einstellen, weil wir keine Vollmacht mehr zum Reden haben.
Diese Vollmacht steht nur dem zu, der die Reinigung der Sünden bewirken kann – in keinem anderen.
Die ewige Herrschaft Jesu
Und seine Herrschaft hat kein Ende. Das soll mein dritter Teil sein: Gott zum Anfassen. In ihm liegen die herrlichsten Gaben, denn seine Herrschaft hat kein Ende. Eric hat sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.
Ich möchte über Gott gar keine Theorien mehr kennen. Damit unterscheide ich mich von allen, die mir große Lehren über jene speziellen Geheimnisse des christlichen Glaubens entwickeln können. Ich möchte keine Lehren kennen, die man nicht von Jesus Christus, dem Gottessohn, her so deuten und so nennen muss. Er ist die Offenbarung. Alles, was wir denken, sollten wir durch Jesus hindurch denken.
Das macht dann in unserem Glauben aus, dass Jesus plötzlich an die zentrale Stelle unseres Denkens kommt. Er dient uns, er kommt uns so nahe und hilft uns. Dann merken wir erst, wie er uns täglich umgibt. So ist unser ganzes Christentum: dass wir mit Jesus reden am Tagesanfang und abends, bevor wir einschlafen. Wir legen unsere Sorgen auf ihn. Und wir bieten unsere Angehörigen in unserer letzten Stunde an, um für uns zu Jesus zu beten und uns in die Hände Jesu, des Gottessohnes, zu befehlen, weil er alle Macht hat im Himmel und auf Erden.
Ich möchte eigentlich fragen, mit welchem Recht Menschen diese biblischen Berichte plötzlich in das Reich der Legenden verweisen. Vielleicht wissen sie, dass die Theologen ja ursprünglich mit diesem Wort nichts Negatives meinten. Aber so hell hätten sie eigentlich auch sein können, dass sie merken müssen, dass sich damit etwas anderes verbindet. Wer kann hinstehen und sagen: Das war nicht so? Wer steht gegen das Zeugnis der Apostel, der Zeugen des Neuen Testaments?
Das Evangelium lief in einem riesigen Flächenbrand durch das damalige Römische Reich. Der Herr Jesus bekräftigte das Wort durch folgende Zeichen. Ich möchte Ihnen heute nur sagen, dass Sie sich in Ihrem Glauben entscheiden müssen: Ob Sie an Jesus, Ihren Herrn, wirklich glauben – oder ob Sie das mit allen Klauseln versehen und sagen: nur soweit das in meinem Kopf möglich ist.
Ich möchte schließen mit dem Hinweis, dass heute ja der Stephanustag mitgegangen wird. Von Alters her haben die Christen sich daran erinnert, dass das Martyrium dazu gehört, wenn man Zeuge Jesu ist. Sie wissen auch, was das heute bedeutet, wenn ein Christ sich in Libyen zu Jesus, dem Gottessohn, bekennt.
Haben Sie schon einmal bei einem Moslem über den Gottessohn Jesus gesprochen? Dann schämen wir uns, dass es in der ganzen muslimischen Welt mit 900 Millionen Menschen weniger Missionare gibt als für die unerreichten Stämme in Alaska. 900 Millionen Menschen – so groß ist die Missionsaufgabe.
Und eine glaubenslos gewordene Christenheit ist die Herausforderung, der wir uns stellen müssen: Wir sollen wieder Jesus, den Gottessohn, verkündigen, der ins Fleisch gekommen ist, der ewige Gott und Herr.
Wir denken heute Morgen an die 4000 bekennenden evangelikalen Christen von Hottis Stadt, die sich heute nicht zum Gottesdienst versammeln können, die auseinandergetrieben sind. Und wir wissen nichts von den Christen in Nordkorea. Vor ein paar Tagen war ein leider wirklich trauriger Bericht: In mehreren Guerillagebieten Südamerikas darf kein Missionszeugnis mehr laut werden. Warum? Weil das der anstößige Punkt der Christusbotschaft ist.
Ziemlich wenige wissen, was sie haben: den Trost im Leben und im Sterben, die Kraft, die sie allein aus ihrer nichtigen, vergänglichen Existenz herausnehmen. Jesus, der Gottessohn – keine Lehren, keine Appelle, keine neuen Gesetze, sondern der Heiland, der in ihr Leben kommt und der ihr Leben verändert.
Dann wollen wir stehen bleiben an der Krippe und sagen: Ich sehe dich mit Freuden an. Das ist meine Theologie, und ich kann mich nicht sattsehen.
Armin
Stephanustag und das Martyrium als Zeugnis des Glaubens
Ich möchte abschließend darauf hinweisen, dass heute auch der Stephanustag begangen wird. Von jeher haben sich Christen daran erinnert, dass das Martyrium zum Glauben dazugehört, wenn man Zeuge Jesu ist.
Sie wissen auch, was das heute bedeutet, wenn sich ein Christ in Libyen zu Jesus, dem Gottessohn, bekennt. Haben Sie schon einmal mit einem Moslem über Jesus, den Gottessohn, gesprochen? Dann sollten wir uns schämen, dass es in der gesamten muslimischen Welt mit 900 Millionen Menschen weniger Missionare gibt als für die unerreichten Völker in Alaska, obwohl dort viel weniger Menschen leben.
Die Mission ist so wichtig. Eine glaubenslos gewordene Christenheit steht vor der Aufgabe, Jesus, den Gottessohn, der Fleisch geworden ist, wieder zu verkündigen – den ewigen Gott und Herrn.
Heute denken wir an die 4000 bekennenden evangelikalen Christen in Hottimstadt, die sich heute nicht zum Gottesdienst versammeln können, da sie auseinandergetrieben sind. Ebenso wissen wir nichts über das Schicksal der Christen in Nordkorea.
Vor ein paar Tagen wurde berichtet, dass in mehreren Guerillagebieten Südamerikas kein Missionszeugnis mehr laut werden darf. Warum? Weil genau das der anstößige Punkt der Christusbotschaft ist.
Die Christen dort wissen, was sie haben: den Trost im Leben und im Sterben, die Kraft, die sie allein aus ihrem Glauben schöpfen. Nicht aus ihrer nichtigen, vergänglichen Existenz, sondern aus Jesus, dem Gottessohn. Es sind keine Lehren, keine Appelle und keine neuen Gesetze, sondern der Heiland, der in ihr Leben kommt und es verändert.
Abschluss: Das Bekenntnis zur Krippe und zum Jesuskind
Dann wollen wir an der Krippe stehen bleiben und sagen: Ich sehe dich mit Freuden an.
Das ist meine Theologie, und ich kann mich nicht sattsehen, Armin.