Persönliche Herkunft und familiärer Hintergrund
Ich wurde gebeten, mich zunächst einmal vorzustellen. Also, ich heiße Victor Fast. In Deutschland gibt es diesen Namen sehr häufig. Vor zwanzig Jahren hatte ich mal im Telefonbuch nachgeschaut, und dort tauchte er siebenundfünfzig Mal auf. Das sind durchweg Aussiedler, und mit dieser Tatsache muss ich wohl anfangen.
Ich wurde Ende 1951 in einem sibirischen Dorf geboren, das kaum jemand kennt. Auch in Nowosibirsk, wo ich vor zehn Tagen war, kannten die Gläubigen dieses Dorf nicht. Es war das Verbannungsdorf meiner Eltern. Mein Vater und mein Großvater wurden 1938 verhaftet. Mein Großvater starb dann im Konzentrationslager, fest im Glauben an Gott. Das war eine besondere Gnade Gottes, denn er konnte sehr klare Zeugnisse aus den letzten Tagen seines Lebens an die Familie senden.
Mein Vater überlebte jedoch. Nach zehn Jahren kam er in dieses Dorf im Gebiet von Nowosibirsk, nach Tschumakowa. Nach über einem Jahr Wirken konnte meine Mutter mit meinem älteren Bruder, der vor dem Krieg geboren war, ebenfalls dorthin kommen. Trotz großer Not und Hunger, trotz eines sehr schweren Anfangs, konnte ich dort geboren werden.
Ich bin in einem Haus aufgewachsen, in dem die Bibel immer auf dem Tisch oder auf der Kommode lag. Sie wurde morgens und abends gelesen. Als ich in die erste Klasse kam, hatte mein älterer Bruder bereits sein Studium an der Universität in Tomsk abgeschlossen. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass er erst sechzehn Jahre alt war.
Meine Eltern mussten einige Jahre zuvor unterschreiben, dass sie für immer an den Ort verbannt sind, an dem sie lebten. Viele von euren Vätern, Großvätern und Großmüttern mussten das ebenfalls unterschreiben – für ewig. Ich habe das von Kindheit an gehört, konnte es aber irgendwie nicht glauben.
Später konnte ich in vielen Archiven die Dokumente unserer Vorgeneration nachforschen. Dort steht es in Hunderten Exemplaren: „Ewig Wierzner“ – auf Russisch. Die kommunistische Regierung hatte für mich, für uns, und ich vermute für die meisten von euch, ein anderes Leben vorgesehen. Wir sollten ewig Knechte und Sklaven des Systems bleiben.
Mit Stalins Tod, einige Jahre später, war diese Ewigkeit zu Ende. Menschliche „Ewigkeiten“ vergehen schnell. Die Russlanddeutschen erhielten Pässe, durften umziehen – aus den Verbannungsorten an andere Orte. So zog meine Familie zunächst nach Ust-Kamenogorsk und später nach Karaganda.
In Karaganda kam ich in die christliche Jugend und Gemeinde. Dort bekehrte ich mich und ließ mich taufen. So begann auch mein Dienst für den Herrn.
Was soll ich noch sagen? Die Bekehrung war für mich nicht einfach. Auf der einen Seite waren da meine Eltern, die die Bibel lasen und glaubten, aber in der Gesellschaft in die Ecke gedrängt wurden. Der Kommunismus wollte Gott nicht mehr haben. In der Schule wurde Propaganda betrieben, die sagte, unsere Generation werde im Kommunismus ohne Gott leben.
Mein älterer Bruder, der Wissenschaftler geworden war, leugnete ebenfalls Gott.
Zweifel, Glaube und geistliches Wachstum
Ich las manche Bücher, die mir immer wieder zugeschickt wurden. Sie sollten mich in die Wissenschaft einführen, schlossen aber stets mit der Schlussfolgerung: „Also gibt es keinen Gott.“
Ich zweifelte wirklich daran, ob es einen Gott gibt. Doch wenn ich auf meine Eltern schaute, merkte ich, dass man nicht aus eigener menschlicher Kraft so leben kann, wie sie es tun. Da wirkt eine andere Kraft.
So konnte ich, trotz vieler Zweifel auch nach meiner Bekehrung, im Glauben fester werden. Ja, ich denke nicht, dass ich jetzt schon fest genug bin. Aber genau darum bitte ich: Wir sind dazu aufgefordert, im Glauben zu wachsen und immer fester zu werden. Auch dieser Vortrag soll dazu dienen.
Ich möchte euch nun etwas näher kennenlernen. Dazu stelle ich ein paar Fragen: Wer ist auch in Sibirien geboren? Ja, etwa ein Dutzend, vielleicht etwas mehr. Und wer ist in Kasachstan geboren? Da sind es wesentlich mehr. Vielleicht könnten wir auch noch nach Kirgisistan, Usbekistan und so weiter fragen.
Alle, die dort geboren sind, hatten Eltern und Großeltern, die für ewig verbannt waren. Das war das Ergebnis des kommunistischen Regimes und des Kriegs mit Nazideutschland. Diese zwei Ideologien haben das Leben unserer Vorfahren im zwanzigsten Jahrhundert sehr stark geprägt.
Wir könnten sagen, sie – vielleicht auch wir noch – sind Opfer dieser Ideologien gewesen. Doch das soll heute nicht die Schlussfolgerung sein. Wir sind nicht Opfer, sondern Gnadenkinder Gottes.
Gott hat die Geschichte für uns so gestaltet. Es ist kein Unfall, und das damit verbundene Verbrechen ist nicht das Entscheidende, sondern Gottes Führung. Das ist nicht immer leicht anzunehmen, aber vielleicht lohnt es sich, darüber nachzudenken.
Einführung ins Thema: Naturkatastrophen, Gericht und Gnade
Nun komme ich zum Vortrag. Vielleicht gibt es noch mehr Fragen, aber ich habe ein Thema vorgegeben bekommen: Naturkatastrophen, Gericht und Gnade.
Ich möchte mit Psalm 33 beginnen und zunächst einige Bibelstellen lesen. Psalm 33, Verse 8 bis 12:
„Die ganze Erde fürchte den Herrn!“
Psalm 33,8: „Die ganze Erde fürchte den Herrn, und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnt! Denn er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da.“
Die Bibel beginnt mit dem Satz: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Darauf weist auch dieser Vers in Psalm 33 hin. Ich lese weiter:
„Der Herr macht den Ratschluss der Heiden zunichte, wie auch den Ratschluss dieser Ideologien, von denen ich sprach. Er vereitelt die Gedanken der Völker. Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen. Die Gedanken seines Herzens von Geschlecht zu Geschlecht. Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er sich zum Erbe erwählt hat.“
Diese Worte sind sehr erhaben und sollen für uns ein Leitmotiv sein.
Ich muss hier noch einige Blätter finden, denn ich habe schon etwas umgelegt.
Im Laufe der Ausstellung habt ihr ja nach dem Plan, der mir gegeben wurde, schon einige Vorträge gehört – über die Weltschöpfung und einige eingehende Einzelthemen. Nun soll ich über Naturkatastrophen sprechen.
Dazu lese ich noch einen Vers aus Jesaja 64, die ersten zwei Verse:
„Achtest du, Herr, auf die Himmel, die du zerrissen hast, und herabführst, dass die Berge erbeben vor deinem Angesicht? Wie Feuer Reisig entzündet, wie Feuer Wasser sieden macht, um deinen Namen deinen Feinden bekannt zu machen, damit die Heiden von deinem Angesicht erzittern, indem du furchtgebietende Taten vollbringst, die wir nicht erwartet haben.“
„Ja, fahre herab, dass vor deinem Angesicht die Berge erbeben!“
Der Prophet ruft Gott herab auf die Erde, und das soll durch Naturkatastrophen bemerkbar werden.
Das ist auch immer wieder geschehen.
In 2. Petrus 3, Vers 10 lese ich zum ersten Mal einen Vers, den ich später noch mehr lesen werde:
„Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht. Dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen, und die Erde und die Werke darauf verbrennen.“
Die Bibel spricht von einem Tag des Herrn, und darauf wollen wir heute auch eingehen.
Die Bibel spricht aber auch von neuen Tagen. In Offenbarung 21, Vers 1 heißt es:
„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer gibt es nicht mehr.“
Zurück zu Jesaja: Jesaja 65, Verse 17 und 18:
„Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, dass man an die früheren nicht mehr gedenkt und sie nicht mehr in den Sinn kommen werden. Sondern ihr sollt euch allezeit freuen und frohlocken über das, was ich erschaffe. Denn siehe, ich erschaffe Jerusalem zum Jubel und sein Volk zur Freude.“
Diese Katastrophen sind schrecklich und können grausam sein, sollen aber letztlich Freude wecken.
Wie ist das zusammenzubringen? Dazu soll auch noch einiges gesagt werden.
Gottes Schöpfung und der Gegensatz zum Materialismus
Die Bibel sagt am Anfang, dass Gott die Himmel und die Erde geschaffen hat. Im ersten Kapitel wird dies ausführlich erzählt. Wenn wir jedoch die verschiedenen Offenbarungsworte späterer Zeiten betrachten, finden wir immer wieder zusätzliche Aussagen. So sagt die Bibel – und mit ihr auch wir – dass wir an einen Gott glauben, der diese Welt geschaffen hat.
Dieser Glaube an Gott ist für uns bestimmend. Deshalb nennen wir uns oder werden als Gläubige bezeichnet. Wir glauben nicht nur an die Schöpfung. An die Schöpfung glauben viele, darunter einige Religionen, nicht alle. Auch Menschen, die wir nicht unbedingt als gläubig bezeichnen würden, glauben an die Schöpfung. Gläubig zu sein bedeutet jedoch mehr als das.
Wir bezeichnen uns oder werden bezeichnet als Christen, weil wir glauben, dass Gott durch Christus besonders in die Geschichte der Menschheit eingegriffen hat. Wir sind Christen und tragen auch andere Namen, die eigentlich unterstreichen sollen, dass wir an die Bibel und an Christus glauben und Christus gemäß auch leben wollen.
Der Glaube an Gott, unsere Grundlage, stellt die schöpferische Kraft Gottes an den Anfang. Demgegenüber stellt der Glaube an die Materie tote Materie an den Anfang, die keine Impulse aus sich selbst hat und nicht schöpferisch sein kann. Das mag jemand zunächst leugnen wollen, doch der Glaube zeigt uns oder lässt uns wahrnehmen, dass es die sichtbare materielle Welt gibt – und daneben eine unsichtbare Welt. Diese unsichtbare Welt offenbart sich uns nicht nur durch den Schöpfer, der diese Welt ins Dasein gebracht hat.
Gott steht nicht nur am Anfang, sondern wirkt ständig – in unserem Leben, in unserer Welt, in unserem Kosmos, im Weltall. Der Materieglaube hingegen geht davon aus, dass es nur Materie gibt, die sich selbst überlassen ist. Diese Materie habe sich irgendwie zufällig entwickelt, verschiedene Formen angenommen und schließlich Leben und verschiedene Geistesphänomene hervorgebracht.
Wenn man jedoch die Kräfte untersucht, die in dieser Materie wirksam sind, erkennt man, dass es vor allem zerstörerische Kräfte sind. Diese Kräfte bauen nicht auf, sondern zerstören. Die Evolution wird mit dem Kampf ums Dasein begründet. Der Tod wird als positiv angesehen, denn nur durch den Tod sei es möglich gewesen, so die Vorstellungen der Selbstevolution, dass aus primitiven Lebewesen immer kompliziertere, höhere Wesen entstanden sind. Dabei sollen ungelenkte, zerstörerische Genmutationen die komplexesten Formen des Lebens erzeugt haben.
In früheren Vorträgen wurde vielleicht schon darauf hingewiesen, dass es ein Grundgesetz der Physik gibt, eigentlich ein Grundgesetz der gesamten Naturwissenschaft. Dieses wurde erstmals in einem Teilbereich der Thermodynamik klar formuliert: das zweite Prinzip der Thermodynamik. Einfach ausgedrückt besagt es, dass die Ordnung jedes materiellen Systems, das keiner Einwirkung von außen ausgesetzt ist, verfällt. Sie kann sich nicht aus sich selbst steigern.
Das ist ganz einfach: Wenn wir ein Haus oder sogar nur ein Zimmer für längere Zeit sich selbst überlassen, steigt die Ordnung nicht, sondern das Haus verfällt. So verhält es sich mit jedem materiellen Ding. Es kann keine bessere Ordnung produzieren und sich nicht höher entwickeln.
Schon im 19. Jahrhundert kamen Wissenschaftler, die diesen Gedanken nachgingen, zum Schluss, dass das ganze Weltall einem Wärmetod entgegengeht. Alle Prozesse, die Sterne, müssen irgendwann ausbrennen. Alles Leuchtende und Strahlende verliert irgendwann seine Energie. Alles muss in einen Zustand geraten, den man Wärmetod nennt, weil es keine Höherentwicklung gibt.
Der Materialismus und besonders die marxistische Philosophie behaupten dagegen, dass die Materie sich über längere Zeiträume höher entwickeln kann. Doch das ist ein Glaubenssatz, der nie bewiesen wurde. Bewiesen ist hingegen, dass diese Welt immer wieder Höherentwicklungen erlebt.
Wenn wir das erste Kapitel der Bibel lesen, sehen wir gerade diese Höherentwicklung – vom Licht bis zum Menschen. Auch in der Menschheitsgeschichte gibt es immer wieder Höherentwicklungen. Dabei ist besonders auf Jesus Christus hinzuweisen. Er, der nicht widersprach, der sich nicht wehrte und keine Armeen aufbaute, hat die Weltgeschichte am stärksten geprägt.
Was wäre die Menschheit ohne Jesus Christus? Er wurde nicht von der Materie selbst hervorgebracht, sondern Gott, der Vater, sandte seinen Sohn auf diese verderbte Erde, um ein neues Leben – und zwar ewiges Leben – wieder möglich zu machen.
Wissenschaftliche Theorien und der Glaube an Gott
Die materialistische Sicht stellte im zwanzigsten Jahrhundert, oder sogar erst Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, den Urknall an den Anfang. Warum das so ist, ist nicht unbedingt leicht zu verstehen. Wissenschaftler kamen auf die Idee des Urknalls, weil Atomwissenschaftler die Prozesse in Atomen und Elementarteilchen berechnen lernten. Diese Wissenschaftler hatten ja auch die Atombombe erfunden und bauen können. Daraus entstand der Glaube, dass man alle Prozesse berechnen kann.
Schon Anfang des neunzehnten Jahrhunderts kamen Wissenschaftler auf diese Idee. Damals kannten sie nur die Mechanik, also auch die Himmelsmechanik. Nun war aber eine neue Seite der Natur entdeckt: die Elementarteilchen und die hochenergetischen Prozesse im Inneren, im Mikrokosmos. Diese versuchten die Wissenschaftler zu berechnen und weiteten diese Berechnungen schließlich auf das gesamte Universum aus.
Eine Reihe von Entdeckungen – auf die ich hier nicht näher eingehen möchte – wies darauf hin, dass das gesamte Weltall irgendwann in einem Punkt begonnen hat. Allerdings sagten immer wieder auch andere Wissenschaftler, dass wir etwas berechnen können, wenn wir den Anfangszustand und die Gesetze der Entwicklung kennen. Nun ist der Anfangszustand aber auf einen Punkt reduziert, den man Urknall nennt.
Doch warum kam es zu diesem Urknall? Wie waren die Anfangszustände? Was war der Auslöser? Diese Fragen werden nicht beantwortet. Man stellt Gott an den Anfang, während hier einfach irgendein zufälliges Ereignis als Anfang angenommen wird.
Ein weiterer Punkt ist: Wenn alles so zufällig abgelaufen wäre, dann wäre nicht nur Materie entstanden, sondern auch Antimaterie. Diese hätten sich gegenseitig vernichtet. Unser materielles Weltall ist durch den Urknall also eigentlich nicht zu erklären.
Darüber ringen Wissenschaftler. Es sind aber sehr spekulative Dinge, weil man über etwas spricht und streitet, das niemand wirklich beobachtet hat. Es handelt sich nur um eine Extrapolation, eine Ausweitung der Beobachtungen, die man heute gemacht hat. Eigentlich ist der Urknall auch ein Glaubenssatz – ein Ersatz für Gott.
Nicht nur der Urknall ist so ein einmaliger Punkt, eine sogenannte wissenschaftliche Singularität, sondern auch die Synthese der Proteine, die unten in der Ausstellung gezeigt wird. Auch die erste lebendige Zelle ist etwas, das nicht erklärt werden kann. Ebenso das erste Gen, die Erfindung eines Alphabets, das in die Gene eingebaut ist. Das sind alles Dinge, die sich nicht einfach aus der Materie erklären lassen.
Hier muss ein kreativer Geist mitgewirkt haben. Eigentlich ist ein Materialist, der nur Materie sieht, jemand, der Gottes Eigenschaften in die Materie hineinprojiziert, um nicht einem persönlichen Gott gegenüber verantwortlich zu sein. Das sind vielleicht gewagte Aussagen, aber es lohnt sich, darüber nachzudenken.
Wir glauben an Gott als Schöpfer, und das ist logisch.
Gottes Eingreifen in die Welt und die Realität von Strafe
Wie greift Gott in diese Welt ein?
Gott wirkt schöpferisch. Von Anfang an hat er eine perfekte Schöpfungswelt geschaffen. Diese Welt war gut, immer wieder gut und sehr gut. Doch Gottes Wirken endet nicht mit dem Abschluss der Schöpfung. Er trägt die Welt, bewahrt sie und wirkt weiterhin in ihr ein.
Schon in der Weltgeschichte zeigt sich Gottes Eingreifen. Ich hatte Jesus Christus erwähnt: Er berief Abraham und ließ aus ihm ein Volk entstehen, das auserwählte Volk. Durch Christus schuf Gott eine neue Gemeinde – eine Gemeinde aus allen Völkern, die seiner Offenbarung vertrauen und in ihm Leben gefunden haben. Das ist ebenfalls etwas Neues.
Man könnte noch mehr dazu sagen, aber es gibt auch Eingriffe Gottes, die strafend sind. Bereits beim Sündenfall wurde angekündigt, dass der Mensch Schmerzen, Leiden, Not, Krankheiten und schließlich den Tod erfahren wird. Der Tod wurde dem Menschen schon vor dem Sündenfall als Folge angekündigt.
Deshalb ist Sterblichkeit in dieser Welt etwas Natürliches. Wir wissen, dass wir alle sterben müssen, aber nicht wann und wie. Das ist eine Strafe für den Ungehorsam gegenüber Gott. Eine weitere Strafe ist, dass die Sündhaftigkeit an die Kinder und die nächsten Generationen weitergegeben wird.
Gott hat auch strafend auf den Abfall der Menschen reagiert. Diese Tatsache müssen wir einfach wahrnehmen.
Nun zu Naturkatastrophen: Ob diese direkt als strafende Eingriffe Gottes zu sehen sind, ist schwieriger zu sagen.
Beobachtungen und Beispiele von Naturkatastrophen
Ende August, am 28. oder 29. August 1975, war ich in einem sibirischen Dorf nahe Silchos Rabotach. Vielleicht versteht jemand, was das war. Ich beobachtete nachts den Sternenhimmel, der so klar zu sehen war. Es war Sommer, Ende August, und das Sternbild des Schwans, der Schwan, war gut sichtbar. Das Sternbild des Schwans ist vielen vielleicht gut bekannt. Es sieht aus wie eine Art Kreuz mit Deneb als Kopf, dem Stern Deneb.
Plötzlich sah ich nach dem Deneb, zwischen den anderen großen Sternen, noch einen weiteren Stern. Den hatte ich nie zuvor gesehen. Ich war überrascht und fragte mich, was das sein könnte. Der Stern bewegte sich nicht. Später las ich, dass dieser Stern nur einige Tage zu sehen war. Irgendwie hatte Gott mir in diesen Tagen die Möglichkeit gegeben, dieses Ereignis zu beobachten.
Das war die Kigni 1975, ein Nova. Ein neuer Stern – was bedeutet das? Es gab einen Stern, der explodiert war und im Laufe einiger Tage Millionenmal heller wurde als ursprünglich. Das sind Katastrophen. Wenn wir so eine Katastrophe auf die Sonne übertragen, also wenn die Sonne sich Millionenfach heller wird, dann wäre die Erde mit allem, was darauf lebt, in einem Augenblick vernichtet.
Im Weltall gibt es Katastrophen, deren Ausmaße wir uns nicht vorstellen können. Dies ist nur eine davon. Sternenhaufen jagen aufeinander zu, kollabieren und so weiter. Darüber möchte ich nicht mehr sagen. Diese materielle Welt ist voll von Naturkatastrophen, schon in der Sternenwelt.
Mein Bruder, den ich schon erwähnte und der 15 Jahre älter war als ich, begann sich, als ich in der Schule war, mit Meteoriten zu beschäftigen. Zuerst mit dem Tunguska-Meteoriten. Ich weiß nicht, ob jemand den Namen kennt. Meine Tochter hat jetzt ein ganz neues Buch darüber gekauft, in Englisch, Tunguska.
Das ist ein Ereignis, das heute noch erforscht wird. Am 30. Juni 1908 kam über Sibirien ein Feuerball herunter. Er legte den Urwald in einem Durchmesser von 50 Kilometern um. Es gab Waldbrände, also wurde ein riesiges Gebiet durch diesen Feuerball teilweise vernichtet. Das Leben kann man nicht so leicht vernichten, aber es war stark betroffen.
In diesem Gebiet lebten nicht viele Menschen. Es gab Augenzeugen, aber wir wissen nicht, ob jemand ums Leben gekommen ist. Die Evenken lebten dort sehr zerstreut. Mein Bruder widmete fast sein ganzes Leben der Forschung an diesem Ereignis und arbeitete jahrzehntelang daran.
Das sind Katastrophen, die die Menschen kaum berührt haben. Die Erderschütterungen wurden von Seismographen weltweit registriert. Auch die Stoßwelle in der Luft wurde von wissenschaftlichen Stationen weit entfernt aufgefangen. Es war eine riesige Katastrophe, die größte im zwanzigsten Jahrhundert.
Am 26. Februar 1984 fiel ein Feuerball über den Gebieten Krasnoyarsk und Tomsk herunter. Diesen Feuerball erforschte mein Bruder ebenfalls. Er war einer der Ersten, der sich daran machte und alle Zeugnisse sammelte. Dieses Ereignis wurde im zwanzigsten Jahrhundert sehr gut erforscht – der Niedergang eines Meteoriten.
Im Jahr 2002 gab es in Wittim, Südjakutien, ein ähnliches Ereignis. Vielleicht spektakulärer war jedoch der Meteorit in Tscheljabinsk, der am 15. Februar 2013 morgens um 9:20 Uhr niederging und vielfach gefilmt wurde.
Lkws in Russland hatten zu dieser Zeit Videorekorder, um bei Unfällen genau belegen zu können, was passiert war. In Deutschland sind solche Geräte meines Wissens verboten. Es gibt beeindruckende Videos, wie dieser Tscheljabinsker Meteorit herunterkam. Über der Stadt wurden sieben Gebäude beschädigt, meist gingen einfach nur die Fenster kaputt.
Ein Mädchen, Lily Warkentin, das zu dieser Zeit dort studierte, erzählte, dass es so schrecklich war, dass sie dachte, jetzt sei das Ende der Welt gekommen. Dabei kam niemand ums Leben, nur einige Fenster wurden durch Glasscherben beschädigt. Es war Mitte Februar, also noch Winter in Tscheljabinsk, und die Fenster gingen zu Bruch – ein sehr beeindruckendes Ereignis.
Nachdem der Kalte Krieg endete, wandten sich viele Forscher, die zuvor in Militärprojekten tätig waren, neuen Themen zu. Mitte der neunziger Jahre begannen sie, die Gefahr durch Meteoriten zu erforschen. Vielleicht habt ihr manchmal in den Nachrichten gehört, dass ein Asteroid nicht weit an der Erde vorbeigeflogen ist. Solche Asteroiden gibt es in großer Anzahl.
Wenn ein Asteroid die Erde trifft, könnte das gewaltige Verwüstungen anrichten. Es gibt Krater aus der Erdgeschichte, wie den Nördlingen-Ries-Krater in Bayern, Württemberg, mit einem Durchmesser von 24 Kilometern. Mein Bruder erforschte einen Krater auf der Halbinsel Taimyr im Norden Sibiriens mit 100 Kilometern Durchmesser. Es gibt auch noch größere Krater.
Wenn ein solcher Meteorit herunterkommt, könnte er das Leben auf der ganzen Erde gefährden – eine Naturkatastrophe. Ich habe mich jetzt auf Meteoriten konzentriert, aber man könnte auch Tornados nennen. Ich habe hier sogar aufgeschrieben, dass es in Niedersachsen einen besonders betroffenen Tornado gab, in Bissendorf. Kennt ihr das? Das war 1997. Ich weiß nicht, ob jemand das miterlebt hat.
Wir haben diese Katastrophen überlebt. Auch die Überschwemmung im Ahrtal haben wir überstanden. Manche Katastrophen sind erst einmal schrecklich, wie das Erdbeben in der Türkei, bei dem Hunderttausende Menschen betroffen waren und zerstört wurden.
Im Januar war ich in Almaty. Zwei Tage nach meiner Abreise wurde dort von einem Erdbeben berichtet. In Almaty selbst war es nicht zerstörerisch, aber die Menschen verließen ihre Häuser. Januar ist kalt, viele waren nicht richtig angezogen und warteten draußen, weil immer wieder Nachbeben kamen.
Das Epizentrum des Erdbebens lag an der Grenze zwischen China, Kirgisistan und Kasachstan. Erdbeben können sehr viel Schaden anrichten. Jesus erwähnt Erdbeben und sogar Hagel.
Unterwegs erzählte mir Christoph, der mich hierhergebracht hat, dass es bei uns in der Nähe, etwa zehn Kilometer von meinem Wohnort entfernt, vor einigen Monaten einen Hagel gab. Dabei wurden viele Autos eingedellt – ein großer Schaden. Wir zehn Kilometer weiter haben davon nichts gemerkt. Ich bemerkte nur eine dunkle Wolke nördlich von uns, aber bei uns selbst war nichts.
Katastrophen können sehr lokal wirken, aber auch weltweite Auswirkungen haben. Wir hören oft von Vulkanausbrüchen und ähnlichen Ereignissen. Man müsste auch über Epidemien sprechen. Davon haben wir unlängst einiges erlebt.
Übrigens freute ich mich, dass es endlich mal eine weltweite Katastrophe gab, die unser Leben veränderte. Wie viele von uns haben ihre Urlaubspläne geändert? Ihr erwartet das nicht, aber so war es. Man musste das Leben ganz anders organisieren, sogar die Arbeit und das Lernen.
Warum habe ich mich gefreut? Endlich musste die ganze Welt merken, dass das Leben nicht nach ihrem Plan läuft. Dass jemand eingreifen kann und alles ändern kann. Es gab Tote, ich kenne auch einige, die daran gestorben sind. Das wird sehr kontrovers diskutiert. Aber es kann so etwas geben.
Wir sollten in unserem Leben mehr Raum für das Bewusstsein lassen, dass es höhere Mächte gibt, die vieles bestimmen. Schließlich steht Gott dahinter.
Das war 2020, die Covid-Epidemie. Hundert Jahre zuvor, von 1918 bis 1920, gab es die Grippeepidemie, die ebenfalls sehr viele Menschen dahinraffte und das menschliche Leben stark beeinflusste. Das hat man heute oft vergessen.
Für unsere Vorfahren, die im Russischen Reich lebten, war es die Zeit des Bürgerkriegs. Das war schlimmer, auch wenn von Grippe und Typhus mehr Menschen starben als durch die Kriegshandlungen. Das ist irgendwie aus dem Gedächtnis verloren gegangen.
Typhus war ebenfalls eine Epidemie. Wenn ihr die Aufzeichnungen eurer Urgroßeltern lest, werdet ihr bestimmt etwas darüber finden.
Wir hatten die Covid-Epidemie, die Überschwemmung im Ahrtal, und wir erleben den Ukraine-Krieg. Ich stelle mir vor, dass hier die Mehrheit Vorfahren hat, die in den Gegenden lebten, wo jetzt die Frontlinie verläuft.
Mein Vater wurde im Saporoger Gebiet geboren, in Malotschna, und viele von euch ebenfalls. Das ist Kriegsgebiet.
Meine Kinder sagten, als Erwachsene mit 30 oder 40 Jahren, sie hätten nie gedacht, dass sie noch einen Krieg erleben würden. Der Mensch lebt oft in dem Wahn, dass alles im Griff sei. Dass Krieg nur Geschichte ist, nur in der Vergangenheit.
Mit solchen Vorstellungen gingen die Menschen ins zwanzigste Jahrhundert. Dann kamen die größten Katastrophen des Ersten und Zweiten Weltkriegs.
Jetzt ist es noch lange nicht so eine Katastrophe. Im Ersten Weltkrieg kamen 17 Millionen Menschen ums Leben. Im Zweiten Weltkrieg waren es schätzungsweise 60 bis 80 Millionen. Im Ukraine-Krieg sind es vielleicht 100, höchstens 200 Tote – 200 ist wahrscheinlich schon übertrieben.
Insgesamt waren in den Armeen des Ersten und Zweiten Weltkriegs 15 bis 30 Millionen Soldaten beteiligt. Jetzt sind es 200, 300, höchstens 500 Soldaten, die beteiligt sind.
Wir haben in den letzten Jahren einige Katastrophen erlebt, aber sie sind lange noch nicht so groß wie früher.
Gott klopft einmal. Wenn die Menschen nicht aufpassen, was passiert dann? Er klopft noch einmal, dann ein drittes Mal – und dann? Jetzt warten wir ab, was dann geschieht.
Krieg, Evangelisation und Gottes Gericht
Und im vergangenen Jahr, in unserem jährlich stattfindenden Geschichtsseminar, hielt ein ukrainischer Bruder, Vitali Goman, einen Vortrag mit dem Titel „Krieg und Evangelisation“. Er betrachtete die Geschichte von 250 Jahren des Russischen Reichs und zeigte auf, wie auf Krieg stets Evangelisation und Erweckung folgten. Das ist interessant. Gott greift ein, greift das Leben der Menschen an, den Lebensnerv der Menschen, ihre Vorstellungen – aber immer mit dem Ziel, Erweckung möglich zu machen.
Es sind Strafen Gottes, die jedoch eine rettende Wirkung haben sollen. Ich lese aus Offenbarung 14, die Verse 6 und 7:
„Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf der Erde wohnen, und zwar jeder Nation, jedem Volksstamm, jeder Sprache und jedem Volk. Und er sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre! Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.“
Das steht im Kontext der Berichte der Offenbarung über die Trübsal. Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Man sollte jedoch nicht vorschnell aus der Offenbarung alle Gerichte heranziehen, die dort beschrieben werden. Es wird von Wasserquellen gesprochen, die betroffen sind, vom Meer, von Schiffen, aber auch davon, dass ein Viertel der Menschheit und später ein Drittel der Menschheit umkommt. Solche Gerichte hat es seit der Sintflut nicht mehr gegeben.
Übrigens war die Sintflut auch so ein Gericht, das stoppen sollte. Es diente dazu, diejenigen zu trennen, die auf Gott vertrauen, von denen, die von Gott nichts wissen wollten.
Vielleicht – ich sage bewusst vielleicht – müsste man klarer sagen, dass solche Ereignisse eine Hilfe in der Not sind, wie zum Beispiel das Wunder mit dem Ölkrug der Witwe zur Zeit Elias. Auch eure Großeltern und Urgroßeltern haben solche Geschichten erlebt, in denen Gott in Zeiten von Hunger und Verderben wirkte, in denen Menschen starben und das Leben kaum noch etwas galt.
In solchen Notzeiten suchten viele eurer Vorfahren Gott, fanden Vergebung und erkannten, dass sie Sünder waren.
In einem der Bücher über Karaganda wird erzählt von den Gläubigen in Karaganda, Zentral-Kasachstan, einer Verbannungsstätte. Zwischen 1931 und mindestens 1960 wurden dort viele Verbannte hingebracht, ohne dass Wohnräume oder Lebensmittelvorräte vorbereitet waren. Die Gläubigen berichten, dass sie in ihren Aussagen gegenüber der Geheimpolizei festhielten: „Wir waren selbstzufrieden, glaubten, alles in den Händen zu haben, und haben Gott nicht gebührend die Ehre gegeben. Jetzt kamen wir in diese Situation.“
Ein Drittel der Verbannte starb in den ersten Jahren von 1931 bis 1933. Aus dieser Generation stammen wir. Haben wir ihre Lehren mitbekommen? Beherzigen wir sie? Oder gehen wir blind den nächsten katastrophalen Ereignissen auf dieser Erde entgegen?
Jesus Christus, Vergebung und Hoffnung
Jesus Christus ist gekommen – und das ist auch eine Katastrophe. Er ist gekommen, um die Menschen mit Gott zu verbinden. Doch die Menschen haben ihn verworfen. Sie haben ihn aufs Übelste misshandelt, beschuldigt und hingerichtet.
Gott sieht diese ganze Ungerechtigkeit. Er lässt sie zu, nicht weil er nicht die Fäden der Geschichte in der Hand hat, sondern weil dadurch Heil bewirkt werden soll. Durch Jesus Christus haben wir die Tilgung unserer Sünden erhalten. Wenn wir zu Jesus Christus kommen, dann empfangen wir Vergebung und auch das ewige Leben. Zudem haben wir die Hoffnung auf die Auferstehung und die Gewissheit, dass Jesus wiederkommen wird.
Diese katastrophale Weltgeschichte wird also nicht unendlich weitergehen, sondern ein Ende haben – ein heilsames Ende.
Jetzt lese ich aus 2. Petrus. Wir hatten bereits den zehnten Vers gelesen; nun folgt der dritte Vers. 2. Petrus 3:
Dabei sollt ihr vor allem erkennen, dass am Ende der Tage später Menschen kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: „Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist.“
Dabei übersehen sie aber absichtlich, dass es schon vor Zeiten Himmel gab und eine Erde aus dem Wasser heraus entstanden ist und mitten im Wasser bestand durch das Wort Gottes. Durch dieses Wort ging die damalige Erde infolge einer Wasserflut zugrunde.
Die jetzigen Himmel und die Erde aber werden durch dasselbe Wort aufgespart und für das Feuer bewahrt bis zum Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen.
Dieses eine aber sollt ihr nicht übersehen, Geliebte: Ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag.
Der Herr zögert nicht die Verheißung hinaus, wie etliche es für ein Hinzögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verloren gehe, sondern dass jedermann zur Buße komme.
Und jetzt den Vers, den ich am Anfang gelesen hatte:
Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht. Dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen, und die Erde und die Werke darauf verbrennen.
Zu diesem Thema gibt es noch viele weitere Bibelstellen, aber dies ist schon sehr beeindruckend. Ich weiß nicht, ob man oft darüber predigt, denn es ist ein schweres Thema. Man will oft nicht wahrhaben, was dort steht. Aber es ist das Wort Gottes, und deshalb sollen wir es wahrnehmen.
Aufforderung zum Glauben und Gebet
Und jetzt die letzte Frage für heute: Wie sollen wir uns verhalten? Wie sollen wir darauf reagieren?
Dazu lese ich jetzt aus dem Zweiten Thessalonicherbrief, Kapitel 1, Verse 5 bis 12. Ich muss ihn erst aufschlagen.
Die Gläubigen in Thessaloniki, die Neubekehrten, sind ein Anzeichen des gerechten Gerichts Gottes. Ihr seid ein Anzeichen des gerechten Gerichts Gottes, dass ihr des Reiches Gottes würdig geachtet werdet. So wie ihr auch leidet, ist es gerecht von Gott, dass er denen, die euch bedrängen, mit Bedrängnis vergilt, euch aber, die ihr bedrängt werdet, mit Ruhe. Diese Ruhe werdet ihr gemeinsam mit uns bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit den Engeln seiner Macht erfahren.
Es gibt also zwei Varianten: Bedrängnis und Ruhe. Die Bedrängnis wird in flammendem Feuer geschehen, wenn Gott Vergeltung übt an denen, die ihn nicht anerkennen und die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorsam sind. Diese werden Strafe erleiden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Kraft.
Das wird an jenem Tag geschehen, wenn er kommen wird, um verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert zu werden von denen, die glauben. Denn unser Zeugnis hat bei euch Glauben gefunden.
Bis zum Schluss noch zwei Verse: Deshalb beten wir allezeit für euch, dass unser Gott euch der Berufung würdig mache und alles Wohlgefallen der Güte und das Werk des Glaubens in Kraft zur Erfüllung bringe. So soll der Name unseres Herrn Jesus Christus in euch verherrlicht werden und ihr in ihm, gemäß der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus.
Ganz zum Schluss möchte ich noch aus dem Zweiten Petrusbrief, Kapitel 3, die Verse 11 und 13 bis 14 vorlesen:
Da nun dies alles aufgelöst wird, wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht, indem ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und ihm entgegeneilt! An jenem Tag werden die Himmel sich in Glut auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen.
Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt. Darum, Geliebte, weil ihr dies erwartet, seid eifrig bemüht, dass ihr als unbefleckt und tadellos vor ihm erfunden werdet, in Frieden.
Das sind keine einfachen Bibelabschnitte, über die man noch viel sagen und erklären könnte. Aber ich denke, dieses Wort soll einfach auf uns einwirken und uns jetzt auch zum Gebet anleiten.
Wir stehen zum Gebet auf:
Unser Herr und Gott, danke, dass du alles geschaffen hast, dass du alles im Griff hast und dass das, was passiert, letztendlich zum Heil und zu deiner Verherrlichung dienen soll. Herr, hilf uns, deine große Kraft und deine Liebe zu erkennen, deinem Wort Gehör zu schenken und deinem Willen zu entsprechen.
Hilf uns, in dieser Welt, die so selbstsicher weiterlebt, deine Warnungen weitergeben zu können und deine Einladung glaubhaft zu machen.
Herr, schenke Gnade, dass noch viele sich retten lassen. Schenke uns Gnade, richtig in Heiligung zu leben und in allem deinen Willen tun zu können.
Herr, sei mit uns. Amen.