Das Geheimnis des Friedens bei Gott
Lieber Herr, du musst uns immer wieder dieses wunderbare Geheimnis offenbaren: dass du uns zu dir ziehst und wir nur bei dir Frieden finden.
Es ist nicht unsere Frömmigkeit, nicht unser Streben, nicht unser Kämpfen und nicht unser Wollen, sondern dein Vollbringen und das, was du für uns am Kreuz vollbracht hast.
Dort hast du uns erlöst, dort hast du uns geheiligt und dort machst du uns selig. Herr, lass uns diese Mitte in dir und in dem herrlichen Namen Jesu immer wiederfinden.
Amen!
Die Stellung des Exodisonntags im Kirchenjahr
Ja, dieser Sonntag Exodi hat eine interessante Stellung. Er liegt sozusagen zwischen den Festen. Wir haben gerade Himmelfahrt hinter uns – die Thronbesteigung von Jesus zur Rechten des Vaters, mit aller Macht und Herrlichkeit.
Um Pfingsten herum breitet sich das Evangelium in der Welt aus. Alle Völker erfahren, wie Jesus seine Herrschaft aufrichtet und ausbreitet. Natürlich ist auch die Osterfreude noch präsent: Der Tod ist gebrochen, der Sieg Jesu ist angebrochen.
Im Losungsbüchlein stand heute über diesem Tag, über diesem Exodisonntag, ein Wort, das auch schon am Himmelfahrtstag darüber stand. Wahrscheinlich haben Sie es alle gelesen: Johannes 12,32.
Ich suche immer wieder Worte, über die wenig gepredigt wird. Ich glaube, vor 28 Jahren habe ich das letzte Mal darüber gepredigt. Doch jetzt wird es mir plötzlich als das wichtigste Wort für mein ganzes Leben.
Jesus sagt: „Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ Und wir lesen noch den Vers davor. Ganz merkwürdig: Da war ein großer Donner plötzlich. Die Leute sind erschrocken und fragen sich, was das war.
Jesus sagt, es war nicht für mich, sondern für euch. Er merkt, dass jetzt etwas ganz Besonderes geschehen ist. Nun ergeht das Gericht über diese Welt. Der Fürst dieser Welt wird ausgestoßen werden.
Sie wissen als Bibelkenner, wer der Fürst dieser Welt ist: der Satan. In der „Hoffnung für alle“ steht: Jetzt ist der Fürst dieser Welt entmachtet. Das ist wichtig.
Jesus als der wahre Magnet
Und dann sagt Jesus: „Und wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“
Zunächst einmal ist es Jesus, der alle Menschen zu sich zieht. Wir bemühen uns ja immer wieder bei unseren Veranstaltungen, wie man Leute locken oder anziehen kann. Dabei lernen wir von Geschäftsleuten wie Lidl, Aldi oder Kaufland. Sie haben immer attraktive Angebote, Lockvögel, mit denen sie die Leute anlocken wollen.
Wir überlegen uns ständig, was man heute tun muss, um Menschen anzuziehen. Ich habe gezählt: In Cannstatt gibt es allein 25 Werbebüros und noch viele Texter dazu. In Stuttgart sind es sogar über 500 Werbebüros. Wie kann man heutzutage Menschen locken?
Der Muti hat einst zu seinen Evangelisationen, glaube ich, einen Elefanten ausgeliehen, damit die Kinder ihm nachlaufen. Man muss ja irgendwie etwas überlegen, wie man die Leute erreicht.
Aber das Wunderbarste ist, dass Jesus sagt, er sei der größte Magnet. Er ist größer als Lockvögel und größer als alle Attraktionen, die wir bieten können. Er sagt: „Ich will alle zu mir ziehen.“
Wenn Jesus sagt „Ich will“, dann ist das für viele von uns schon eine tolle Sache. Viele haben schon einen starken Willen. Wir Schwaben haben ja einen ganz besonderen Willen, wenn wir richtig dickschädelartig durchgreifen.
Doch wenn Jesus sagt „Ich will“, dann ist das noch viel mehr. Denn hinter seinem Willen steht der Wille des Vaters im Himmel. Die ganze Sendung von Jesus war es, sich dem Willen des Vaters zu verschreiben. Er kann nichts aus sich selbst tun, sondern nur das, was er vom Vater sieht.
Was der Vater tut, das tut auch Jesus. Und es ist der Wille des Vaters, dass Menschen zu Jesus gezogen werden.
Die Kraft des Ziehens Gottes in unserem Leben
Einer meiner Brüder erlebt gerade eine Phase, in der er sagt, dass wir vieles immer wieder falsch machen. Seiner Meinung nach reden wir zu wenig von Jesus. Er geht einfach auf völlig fremde Menschen zu – sei es an der Kasse oder in der Warteschlange bei Aldi – und spricht sie auf Jesus an. Er fragt sie: „Wem vertrauen Sie eigentlich?“
Er berichtet, dass die Leute mit vielen in dieser Welt schlechte Erfahrungen gemacht haben: mit Politikern, mit der Kirche besonders, mit den Pfarrern erst recht – das darf er sagen – mit den Nachbarn und sogar mit den Frommen. Doch merkwürdigerweise sagt niemand, dass er mit Jesus schlechte Erfahrungen gemacht hat. Vielleicht hatten sie noch gar keine. Deshalb sagt er: „Vertrauen Sie doch einfach Jesus!“
Ihm ist das sehr wichtig, weil er immer wieder erlebt, dass wir zwar über den Glauben reden oder über Gott sprechen, was oft schwierig ist, weil die Leute sich unter Gott etwas Heidnisches vorstellen. Deshalb ist es wichtig, die Menschen wieder auf Jesus anzusprechen.
Wenn Jesus sagt: „Ich will die Menschen zu mir ziehen“, dann ist das eine ungeheuer starke Kraft, die zieht. Schon im Alten Bund sagt Gott in Jeremia 31: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ Es gibt also ein Ziehen Gottes.
Jetzt sagt er etwas, das er nicht beweisen kann, aber oft den Eindruck aus Gesprächen hat: Er hat manchmal den Eindruck, dass alle Menschen, denen wir begegnen, schon einmal das Ziehen von Jesus erlebt haben.
Ihm ist auf einer Reise etwas Merkwürdiges passiert: Der Enkel eines der schlimmsten KZ-Schlächter kam zum Glauben. Er traf ihn dort in einer ganz kleinen Gruppe – ein berüchtigter Name. Dann fragte er ihn: „Was meinst du zu dem schweren Erbe deiner Familie?“ Er antwortete: „Ich hatte eine fromme Großmutter, die für mich gebetet hat.“
Es ist sicher so, dass dies eine große Verheißung ist. Wir bemühen uns oft, wie wir einen Menschen überhaupt zu Jesus ziehen können, und übersehen dabei, dass Jesus schon mit aller Kraft zieht.
Hinter diesem Ziehen steht der göttliche Wille. So wie Gott zu Abraham sagt: „Ich will dich zu einem großen Volk machen“, so wird Gott auch das durchführen, was er sich vorgenommen hat. Was er haben will, muss doch endlich zu seinem Zweck und Ziel kommen.
Das Ziehen Jesu und die Freiheit des Menschen
Dieses Alle ist nicht so zu verstehen, dass alle selig werden. Man kann dieses Ziehen auch kaputtmachen, und das kennen wir ja alle. Man kann sogar sehr trotzig reagieren, sich gegen dieses Ziehen sperren, es nicht mehr haben wollen, es uns auf die Nerven gehen lassen und ausfällig werden, wenn dann jemand uns einlädt und sagt: „Komm doch mit!“
Gott sagt: „Mit ewiger Gnade will ich mich deines Erbarmens.“ Überall in der Bibel streiche ich mir diese herrlichen Worte immer rot mit dem Farbstift an: Ich will, ich will. Denn wir haben ein Fundament, auf das wir uns verlassen können, und das ist so groß.
Ich habe das ja oft erzählt, wie das in meiner Arbeit bei Hilfe Brüder eine ganz wunderbare Erfahrung war. Dort traf ich Menschen, aus welcher Religion auch immer, ob Hindus, Buddhisten oder Moslems. Am schönsten hat es doch der gesagt, der heute Pastor in Izmir ist und früher in Hochdorf bei Nagold war.
Ich habe Ihnen auch immer wieder die Geschichte von Mesud erzählt, der als 15-Jähriger von einer Eidlinger Schwester mitgenommen wurde nach Zellerstift in Nagold zur Bibelstunde. Er sagt: „Ihr wisst gar nicht, ihr Christen, was der Jesusname in meinem Leben bedeutet hat.“ Sein Vater hat das gar nicht gemerkt, er war empört, als Mesud ihm erklärte, dass er jetzt Jesus nachfolgen will – ein muslimischer Vater.
Aber Mesud sagt, das hat solch ein Ziehen in ihm ausgelöst, einfach dabei zu sitzen als 15-jähriger Türke in einer Bibelstunde. Das macht uns ja viel mehr Mut, solche Nachbarskinder zu uns einzuladen und ihnen Jesusgeschichten zu erzählen, ohne auf einen Erfolg zu warten, sondern zu sagen: Lasst doch das einmal wirken.
Ich habe das von unzähligen Menschen gehört, von Chinesen, die im Atheismus aufgewachsen sind, von Buddhisten, die sagen, sie hätten zum ersten Mal von Jesus gehört und es habe ein Ziehen in ihnen ausgelöst. Dann hätten sie zum ersten Mal ein Neues Testament in der Hand gehabt und konnten es nicht mehr weglegen. Sie mussten immer mehr lesen von diesem Jesus, weil sie immer gesucht haben.
Jetzt müssen wir doch wissen: Wenn Jesus sagt, er zieht uns, gibt es ja auch andere Zukräfte. Der Teufel zieht mit aller Macht! Und wie toll beschreibt das der Apostel Paulus und der Petrus in ihren Briefen, was in unserem Herzen für ein Ziehen da ist. Wie es uns zieht mit Lüchten und Begierden, mit Trieben, mit Sehnsüchten und unerfüllten Sehnsüchten, mit Verletzungen unseres Lebens.
Der Teufel kann auf dieser Klaviatur unserer Herzen so toll spielen. Wir sind gerittene und gezogene Leute. Aber Jesus zieht auch. Jetzt ist die Frage, wie er in unserem Leben wirklich die Überhand gewinnen kann.
Deshalb sagt Jesus, er zieht als der Erhöhte. Wenn ich erhöht bin, dann will ich ziehen. Also wenn Jesus ganz hoch ist – das spielt ja heute eine große Rolle in vielen Liedern –, der große König Jesus, der zur Rechten des Vaters sitzt.
Die wahre Erhöhung Jesu am Kreuz
Es ist sehr interessant, wenn man einmal in die Schriften der Zeugen des Evangeliums aus vergangenen Jahren hineinschaut. Besonders eindrucksvoll hat es vielleicht Graf Zinzendorf ausgedrückt. Er hatte eine besondere Beziehung zur höfischen Welt und zu den hohen Ehren dieser Welt. Als Reichsgraf erhielt er jederzeit ohne Voranmeldung Zutritt beim Kaiser.
Doch Zinzendorf sagt, Jesus sei am allerhöchsten nicht, wenn man ihn beschreibt, wie er zur Rechten des Vaters sitzt, sondern wenn er sich am Kreuz zu Tode blutet. Das hat Jesus tatsächlich im Johannesevangelium gemeint, wenn er sagt: „Wenn ich erhöht bin“ – gemeint ist die Erhöhung am Kreuz.
Wir kennen das auch aus dem Gespräch mit Nikodemus. Dort erinnert Jesus diesen Schriftgelehrten daran, dass es einst bei den Schlangen in der Wüste so war: Der Menschensohn müsse erhöht werden, so wie die ehrende Schlange aufgerichtet wurde. Alle, die dorthin blicken, werden gerettet. Nur wer dorthin blickt, wird gerettet.
Der Blick auf diesen erhöhten Christus ist nicht der in der Herrlichkeit, sondern derjenige, der am Kreuz hängt und sich dort zu Tode blutet. Warum ist das die größte Erhöhung, noch größer als die himmlische Herrlichkeit? Weil das in unserem Denken überhaupt nicht möglich ist. Man muss sich noch einmal vor Augen führen, dass das Kreuz die schlimmste Schande war, die einem Menschen in der damaligen Welt überhaupt zuteilwerden konnte.
Ein römischer Bürger durfte niemals, auch wenn er das Schlimmste getan hatte, am Kreuz hängen, weil er römischer Bürger war. Das Kreuz war nur für andere Verbrecher bestimmt. Jesus hat sich die allerschlimmste Erniedrigung ausgesucht – für dich und für mich. Er wollte meine Verlassenheit, meine Verlorenheit und mein Elend tragen.
Schon in Jesaja 53 heißt es: „Siehe, meinem Knecht wird es gelingen, und er wird erhöht und sehr erhaben sein.“ Doch in Jesaja 53 steht auch, dass er um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen ist. Die Wundmale und die Dornenkrone sind seine höchsten Orden und Ehrenzeichen.
Jesus offenbart seine Herrlichkeit im größten Elend. Das muss ich immer wieder deutlich sagen. Ich hatte das Glück, eine Patentante zu haben, die aus einem frommen Haus kam. Sie hat mir oft gesagt, zuletzt bei meiner Einführung in Stuttgart, dass sie das Wort vom Blut Jesu nicht mehr hören könne. Sie benutzte dabei sogar üble Worte, weil es in ihr Abscheu erregte.
Aber genau deshalb hat Jesus diesen Weg gewählt. Weil er der allerverachtetste und unwerteste wird – nicht weil Jesus selbst unwert ist, sondern stellvertretend für mich. Darum ist es so groß: Als der Erhöhte zieht er uns an.
Das Bild des Löwen von Juda und des Lammes
Es ist so schön, dass es in der Offenbarung heißt: Der Löwe aus Juda, Offenbarung 5. Der Sieger. Ihr müsst wissen, was der Löwe von Juda bedeutet.
Ich habe in Addis Abeba das große Denkmal gesehen: den Löwen von Juda. Dieses Denkmal hat der heilige Selassi dort auf dem wichtigsten Platz in Äthiopien, in Addis Abeba, der Hauptstadt, errichten lassen. Der Löwe aus Juda war der größte Triumph.
Dann dreht er sich um und will den starken Löwen sehen, der Johanna sich weigerte, weil niemand das Buch mit den sieben Siegeln öffnen konnte. Wo war der Löwe? Das Lamm, das geschlachtet ist. Das Lamm steht für die Kinder, das Ärmste und Schwächste, und das noch zerschlagen mit den Wunden.
In der Bibel ist das das Bild der Herrlichkeit von Jesus. Aber das alles ist für dich und für mich, damit keine noch so tiefe Not und Verlassenheit dich mehr von ihm trennen kann. Die Liebe von Jesus siegt, der diesen Weg nur für dich geht.
Darum sagt Jesus, als der Erhöhte, als der am Kreuz Geschlagene, dass er zu sich ziehen will.
Die Bedeutung des Kreuzes in einer stolzen Welt
Nun wissen Sie, wenn ich Zinzendorf erwähnt habe, dass das eine Zeit war des großen Stolzes des Menschen. Es war eine Zeit, wie wir sie heute wieder erleben. Heute haben wir den Machbarkeitswahn, bei dem der Mensch glaubt, alles schaffen zu können. Er hält sich für so groß, dass er überhaupt nichts anderes mehr braucht.
Das war damals auch schon so, sogar innerhalb der Christenheit. Man träumte vom frommen Leben und davon, was man alles leisten könnte. Zinzendorf schrieb in seinen Berliner Gedanken: Es wird so weit kommen, dass man die Herrenhuter daran erkennt, weil sie die einzigen sind, die noch vom Kreuz reden.
Ich möchte euch das heute noch einmal ganz wichtig machen: Es ist unser Ruhm, unser Schmuck und Ehrenkleid, die Wunden Jesu für mich und sein für mich vergossenes Blut. Lange Zeit in meinem Leben habe ich auch nicht vom Blut gesprochen. Aber nicht erst jetzt im Alter, sondern ich habe erkannt, dass es darauf ankommt, dass dieses Blut von Jesus vergossen wurde. Denn ohne Blut geht es nicht, dass ich erlöst bin, da es dieses Opfer von Jesus fordert.
Wenn wir jetzt die Gelegenheit hätten, irgendwo im Südsudan oder im Kongo, in einem Bürgerkriegsgebiet oder in Kasachstan, Laos, Kambodscha oder Nordkorea mit Menschen zu sprechen, die zum Glauben gekommen sind, würden sie oft mit tränenden Augen sagen: Der Gekreuzigte hat mich gezogen, nichts sonst. So sagen es viele, die aus dem Islam kommen. Dieses Erlebnis hat sie am meisten bewegt.
Und plötzlich merken wir, dass es kein Zufall ist, dass es uns heute manchmal sogar schwerfällt, die herrlichen Lieder von Paul Gerhardt zu singen, die voll Blut und Wunden sind. Tritt doch heran und schau genau hin, was er für dich getan hat. Du kannst Jesu Herrlichkeit nicht tiefer erfassen, denn das treibt dich auch dazu, jetzt dein Leben hinzugeben – darum geht es ja.
Und genau an dieser Folge mangelt es heute oft. Woher kommt denn der Gehorsam und die Hingabe deines Lebens? Nur aus dem Betrachten des Opfers von Jesus für uns.
Die Kraft des Kreuzes in der Mission
Ich habe es in einer Predigt von Charles Haddon Spurgeon wiedergefunden, der dreimal zu diesem Text gepredigt hat. Es ist heute großartig, dass man im Internet auch die alten großen Schätze noch einmal herunterladen kann.
Er erzählt die schöne Geschichte von den ersten Missionaren bei den Eskimos. Nirgendwo war die Missionsarbeit wahrscheinlich so schwer wie bei den Eskimos. Die Eskimos in Grönland waren wahnsinnig verhärtet. Hans Egede hat dort schon beinahe sein Leben gelassen.
Das sind harte Leute, die dort leben. Den ganzen Winter über waschen sie sich nicht – wie soll das auch möglich sein? In ihren Iglus stinkt es entsprechend stark. Sie haben Gefäße, in denen sie ihren Urin sammeln, und dort gerben sie ihre Viehhäute.
Aber wo ist das Herz dieser harten Menschen gebrochen worden? Charles Haddon Spurgeon erzählt die Geschichte auch noch: Es war Missionar Beck von den Herrnhutern, der vom Gebetskampf Jesu in Gethsemane las. Dann sagte dieser Karjanak: „Hat er das für mich getan?“ Er las die Geschichte noch einmal und konnte es kaum fassen. So eine Erfahrung durch die Mission.
Die Feinde der Mission behaupten ja immer wieder – das kennen wir auch aus all den Vorwürfen, die man wieder hört –, die Mission würde Zwänge anwenden. Man muss sagen: Welchen Zwang kann man anwenden? Das wissen Sie mit Ihren Kindern: Man kann überhaupt keinen Zwang ausüben, um jemanden zum Glauben zu führen.
Mit welchen Verlockungen kann man jemanden gewinnen? Die Menschen sind alle gekauft, heißt es oft in der Mission. Wieso will man jemanden kaufen? Man kann jemanden nur zum Glauben führen, wenn Jesus zieht. Das ist für uns eine Verheißung für unseren Dienst, den wir tun: Dass wir wissen, dass das zieht – die Botschaft vom Kreuz.
Vielleicht meinen wir immer, wir müssten zuerst alberne Witze mit den Leuten machen, und erst wenn sie dann eine Zeit lang in unseren Versammlungen dabei sind, können wir ein bisschen tiefer drücken. Ich glaube das nicht.
Gerade die, die ganz weit weg sind, müssen immer wieder hören, was Jesus an Opfern für uns getan hat. Und das Größte, was Jesus gibt, ist, dass er sich selbst gibt. Er gibt sich selbst.
Die wahre Hingabe an Jesus
Meine große Sorge heute ist, dass viele Menschen Jesus nur deshalb nachfolgen, weil sie eine Gebetserhörung suchen.
Vor ein paar Tagen haben wir eine Mutter im Alter von 38 Jahren beerdigt. An ihrem Sarg standen zwei Kinder. Dabei stellte sich die Frage: „Jetzt haben wir sechs Jahre, so viele Leute haben gebetet.“ Wir können nur sagen, dass Jesus sich diesem verzweifelten Ehemann und Vater auf eine ganz besondere, herrliche Weise noch offenbaren und sich ihm geben will. Er zieht Menschen oft auch durch schweres Leid zu sich.
Das haben viele in ihrem Leben erfahren. Ich war erstaunt, dass es in unserer Gemeinde verschiedene Menschen gab, die erst durch ganz schwere Not – sogar durch den Tod ihrer Kinder – aus einem gottlosen Leben zu Jesus und zum Glauben kamen.
Jesus hat verschiedene Wege, uns zu ziehen. Aber das Größte ist dort, wo ich seine Liebe erfahre. Die Liebe von Jesus finde ich nicht in der Gebetserhörung, weder im wiedergefundenen Geldbeutel noch in der Genesung von einer Krankheit. Ich finde sie nur dort, wo er sich mir gibt, wo ich ihn habe, wo er mein Einziger ist und bei mir ist.
Seine Liebe drückt sich auf wunderbare Weise zu mir aus, wie ich es nur erfahren kann. Er hat seinen eingeborenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben. Wie sollte er uns in ihm nicht alles schenken?
Sie kennen das aus alten Bibelworten: „Wenn ich nur ihn habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde, wenn mir gleich Leib und Seele verschmacht.“ Das ist schwer. Wenn Leib und Seele verschmachten, dann haben Sie noch kaum eine Ahnung, was das bedeutet.
Doch trotzdem bist du allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Er ist mein Trost, und das ist das Größte, was ich haben kann.
Die Bedeutung des Herzens für den Glauben
Mein nächster Punkt: Er will dein Herz. Er will dein Herz.
Wir müssen aufpassen. Vor ein paar Tagen, in einer Gemeinschaftsstunde im Schwarzwald, hat mir ein alter, lieber Bruder etwas zugesteckt. Er sagte: „Das müssen Sie dringend lesen.“
Zu Hause habe ich es mir angeschaut. Es war ein Vortrag von dem bekannten Nervenarzt Dr. Paul Lechler, den er 1959 gehalten hat. Und das ist wunderbar, denn er warnt vor einem seelischen Christentum – so aktuell!
Der Bruder hatte richtig den Riecher. Das ist ja so eine Gefahr. Er sagt: Wenn dein Glaubensleben so stark abhängig ist von Äußerlichkeiten, von gewissen äußeren Faktoren – sei es Musik oder andere Dinge, Menschen –, dann ist es, wenn es nicht allein in Jesus ruht, nicht geistlich. Du musst ein geistlicher Mensch werden und kein fleißig seelischer Mensch.
Du musst durchkommen, und Christus will dein Herz.
Auch das ist eine wichtige Sache. Mit Herz ist nicht unsere Seele gemeint, auch nicht das seelische Gefühl, das wir oft meinen. Mit Herz ist mein innerstes Gemein gemeint, das eine ganz große Bedeutung für mich hat. Das kommt ja oft in der Bibel vor.
Das Volk ehrt mich mit unreinen Lippen, spricht der Herr. Man kann viel Jesusbegeisterung ausdrücken, aber ihr Herz ist fern von mir.
Ja, was ist das hier eigentlich? Beim jüdischen Volk heißt das: Die Decke hängt vor ihren Augen, vor dem Herzen.
Wo will Gott seinen Willen hinschreiben, seine Gebote? In unser Herz.
Wo soll der Friede Christi regieren? In unserem Herzen.
„Regiere in euren Herzen!“ Das will Jesus so tief in unser Herz eindringen lassen – dort, wo meine Versuchungen sind, wo der Teufel mich immer wieder lockt, wo ich gefangen bin.
Mein Herz ist sehr launisch. Es ist ein köstliches Ding, wenn das Herz fest wird, wenn ein Mensch stabil wird, in seinem Herzen ganz stabil und fest, geborgen in Jesus.
Was herrlicher ist: 51 Jahre verliebt und verlobt – eine Liebe, die da irgendwo wurzelt. Und das ist überhaupt interessant: Wir reden so viel vom Glauben, aber Jesus redet so viel von der Liebe.
„Petrus, hast du mich lieb?“ Die Jesusliebe ist so ein Signal, dass dein Herz für Jesus schlägt.
Jetzt kenne ich ganz prominente Evangelikale, die sagen: „Darüber habe ich noch nie nachgedacht, über die Jesusliebe.“ Doch das ist wichtig: „Hast du mich lieb?“ – die höchste Stufe.
Heute Morgen war der Prediger bei Johannes 14: „Wer mich liebt, der wird meine Gebote halten.“
Mein Glaube bleibt immer sehr brüchig. Ist euch das bewusst? Wenn ich versuche, etwas zu verstehen, bleibt mein Glaube oft wackelig.
Aber das Wunderbare ist, dass er mich zieht und dass ich ihn lieben darf und dass ich immer wieder von ihm getragen werde.
„Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.“ Nicht so: „Wir werden lieber auf Erden als du, der liebste Jesus mein.“ Sondern: „Ich will dich lieben, meine Stärke, ich will dich lieben, meine Zier, ich will doch bei dir sein.“
Es geht so weit, dass Johannes in seinem Brief schreibt: Christus liebhaben ist besser als alles Wissen.
Ein harter Satz.
„Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe.“
Die Liebe als Schlüssel zum Glauben
Ich möchte noch einmal ein Wort sagen: Unser Erkennen bleibt bruchstückhaft. Das ist auch eine Not, wenn wir mit dem Verstand etwas begreifen wollen, besonders in unserem Glauben.
Wir merken es ja bei einer ganzen Theologie, die sucht und sucht, aber nicht findet. Denn Christus lässt sich nicht in Begriffen und Denkschemata fassen. Auch die Schrift lässt sich nicht in unsere Denkgebäude einfangen. Dabei wird das Wichtigste oft vergessen – das, was einst die große Sünderin bei Jesus fand.
Jesus sagt zu Simon: „Die hat es begriffen“ – die Liebe, die über der Wohltat von Jesus steht. Und dass wir das wieder merken, gerade dort, wo wir oft im Verstand gefangen bleiben.
Es gibt viele Christen, die in ihrem Glauben irren und fragen: „Warum tut Gott das? Warum ist es so schwer?“ Ich kann sagen: Er begegnet ihnen mit einer unendlichen Liebe.
Und wenn du es auch nicht verstehst und nicht fassen kannst, wenn du es nicht einmal fühlst, darfst du wissen, dass er dich liebt. Du darfst ihn wieder lieben und dich tragen lassen von dieser wunderbaren Jesusliebe – egal, was kommt. Ganz wunderbar.
Die Geschichte von Albert Knapp und die Bedeutung des Kreuzes
Jetzt muss ich doch noch einmal die alte Geschichte erzählen, weil sie durch die Geschichten eigentlich deutlich wird.
Albert Knapp, dieser begnadete Liederdichter, der in der Hospitalkirche und der Leonherzkirche tätig war, war ein großer Freund der Literatur. Mit Nikolaus Lenau, dem Romantiker aus Ungarn, war er eng befreundet. Lenau gab sogar eine Literaturzeitschrift heraus. Knapp dichtete darin herrliche Jesuslieder.
Bevor das alles geschah, war Knapp auch nur ein Student in Tübingen. Dort war er mit Ludwig Hofacker befreundet. Ludwig Hofacker lag schwer krank mit einem Kopfleiden da. Knapp besuchte ihn und brachte ihm ein Gedicht von Jean Paul über Herther, den großen Dichter, mit, um seinen kranken Freund zu erquicken.
Doch Ludwig Hofacker sagte zu ihm nur: „Albert, das ist mir kein Trost, was du mir bringst.“ Er empfand seine Krankheit tief und sagte: „Ich bin Staub und Asche.“
Daraufhin dichtete Albert Knapp dieses herrliche Passionslied, inspiriert von einer Karfreitagspredigt von Ludwig Hofacker:
„Ewig soll er mir vor Augen stehen,
Wir als ein stilles Lamm,
dort nur blutig und so bleich zu sehen,
hängen dann das Kreuzestamm.“
Knapp hatte plötzlich begriffen, dass dies der Schlüsselpunkt des Glaubens ist. Das ist so wunderbar und so groß, dass es der gekreuzigte Jesus zieht.
Paulus sagt den Galatern: „Ich habe es euch doch vor Augen gemalt – Christus am Kreuz, das ist der Punkt.“ (Galater 3,1)
Zeugnisse von Glaubenswegen und der Kraft des Kreuzes
Er traf einen Arzt aus Westafrika, den Sohn eines Imams. Dieser war von seinen Eltern verstoßen worden, weil er Christ geworden war. Diese Geschichte hat mich immer interessiert. Ich frage deshalb alle, wie sie Christ geworden sind.
Der Arzt erzählte mir, dass es in der Hauptstadt eine ZWM-Gruppe gab, bei der er sogar Volleyball spielte. Dort ging er regelmäßig hin. Es gab immer eine kurze Andacht, und für ihn als Moslem wurde diese Andacht immer wichtiger. Die anderen merkten das gar nicht. Er spielte Volleyball, bis er sich eines Tages bekehrte.
Danach durchlebte er schwere Zeiten. Seine Eltern stießen ihn aus. Als seine Mutter mit Malaria ins Krankenhaus eingeliefert wurde, sagte sie zu ihm: „Rühr mich nicht mehr an, du bist nicht mehr mein Sohn.“ Doch er hatte Jesus gefunden, und Jesus wurde ihm wichtiger als alles andere.
Das ist wichtig zu wissen: Was zieht Menschen zum Glauben? Vielen ist noch Paul Walter Schäfer, ein Evangelist, unvergessen. Er hatte ein schweres Schicksal. Sein 14-jähriger Sohn ging zum Freibad. Abends bemerkte er, dass sein Sohn nicht nach Hause kam. Er wollte zum Freibad zurück und sah einen Auflauf mit Blaulicht und Polizei.
Er fragte, was los sei. Dann hörte er, dass ein Amerikaner mit einem Sportwagen Runden um das Freibad gedreht hatte. Er hatte den jungen Leuten angeboten, mitzufahren. Doch der Sportwagen überschlug sich – ein Cabrio. Ein junger Mann war darin, der so schwer verletzt wurde, dass nur noch der halbe Körper übrig war. Der Vater erkannte seinen Sohn an der Badehose.
Ich traf Paul Walter Schäfer wenige Wochen später im Haus Doniswald in Königsfeld, wo er Andachten hielt. Er sagte: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ Auf die Frage, ob er noch darüber sprechen könne, antwortete er: „Jetzt erst recht.“
Das Schönste war, dass sein Sohn in den Tagen vor dem Unfall am Klavier saß und immer wieder „Solange mein Jesus lebt und seine Kraft mich hebt“ spielte. Er verstand, was im Leben das Wichtigste ist. Wenn ein 40-jähriger Mann das begriffen hat, kann der Herr ihn heimholen.
Es ist sehr wichtig, dass wir am Entscheidenden und Wichtigsten nicht vorbeigehen und es nicht verlassen. Der Triumph ist für die Welt noch verborgen, aber Jesus macht die größte Beute als der Erhöhte am Kreuz. Das Kreuz ist das Siegeszeichen in der Welt, denn alle finden nur durch das Kreuz Erlösung.
Die Schicksalsstunde der Welt und die Bedeutung des Kreuzes
Jetzt möchte ich noch etwas Letztes sagen: Das ist die Schicksalsstunde unserer Welt. Da sagt der Jesusbruder: Nun geht das Gericht über die Welt. Das ist ganz schwer zu verstehen. Aber Sie müssen das wissen, weil gerade in der letzten oder vorletzten Woche im IDEa wieder thematisiert wurde, dass sich so viele am Kreuz stoßen.
Es gibt inzwischen sogar Evangelisten, die sagen, sie müssten nicht mehr vom Kreuz reden, weil es für den heutigen Menschen schwierig sei. Dabei war es zu allen Zeiten schwierig – für den Apostel Paulus, für Petrus und für Johannes war es unmöglich. Es hat noch nie einen Menschen gegeben, der das Kreuz mit seinem Kopf und Verstand begreifen konnte. Wie sollte er es auch begreifen?
Ob jetzt Franz Alt noch seinen Käse dazugibt, wie einst Heinrich Heine, der über das Kreuz als unser Glaubenssymbol gespottet hat. Und dann kennen wir den Talkmeister Fliege mit seinen dummen Sprüchen, der sagt, er will das nicht mehr hören – diese Brutalität. Am Pfarrerplatz steht es jedes Mal: „Wenn sie endlich vom Kreuz Abschied nehmen, ist es ein Horrorangebot.“ So sagt es wieder Torgmeister Fliege: Wer Blut predigt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er Blut erntet.
Diese Spottworte will ich gar nicht mehr wiederholen. Wir haben alle Recht. Aber Jesus hat es gefallen, die ganze Welt zu richten. Und die Weisheit der ganzen Welt, inklusive Torgmeister und Philosophen, läuft in die Irre, weil sie das Kreuz verstoßen.
Das Kreuz bleibt trotzdem der Scheidepunkt meines Lebens und meines Glaubens, an dem ich frage, wo ich dazu gehöre und was ich will. Und das ist uralt, von den ersten Tagen an. Wie sind sie um das Kreuz herumgestanden, haben gespottet und gehöhnt: „Wenn du der Christ bist, dann steig doch vom Kreuz herunter!“ – weil sie es nicht begriffen haben.
„Vater, vergib ihnen!“ – das ist das Wichtigste: Vergebung, Erlösung, Befreiung. Denn kein Mensch wird ohne das Kreuz gerettet. Diese Last muss ich Ihnen auf Ihr Herz legen: Beten Sie wieder für Ihre Lieben und sagen Sie Ihr Zeugnis entsprechend. Jesus sucht dich mit unendlicher Liebe. Er versteht dich, er sucht dich, aber er lässt dich nicht los.
Darum hat Paulus gesagt: Die Weisheit der Welt ist zur Torheit geworden. Gott hat diese Welt gerichtet. Aber Satan ist durch das Kreuz entmachtet. Ja, er tobt noch. Im Himmel ist er ausgestoßen – das steht in Offenbarung 12. Jetzt tobt er noch auf der Erde, aber im Himmel kann er uns nicht mehr verklagen. Er kann dir dein Heil nicht mehr streitig machen, das Jesus für dich erworben hat. Dein Name ist ins Buch des Lebens geschrieben.
Auf Erden tobt er umso wilder, denn er weiß, er hat nur noch wenig Zeit. Darum ist unser Leben so umkämpft, das ist klar. Aber ich darf wissen: Ich kann ewigen Frieden bekommen in diesem Kreuz von Jesus.
Die Krise der Welt und die Hoffnung der Gläubigen
Was mich auch bekümmert und belastet, ist die Hoffnung. Im griechischen Stadtgericht steht es so: Es ist die Krise, die über die Welt geht. Die Christen wissen, was diese Krise bedeutet – es ist die Entscheidungsstunde. Für die Welt ist das die entscheidende Stunde.
Diese Entscheidungsstunde der Welt hängt nicht am Euro, auch nicht am Untergang Europas oder am Atomkrieg. Vielmehr wird die Welt darin gerichtet, ob sie das Kreuz annimmt. Es sind Millionen und Abermillionen aus allen Nationen und Völkern, die das Kreuz gefunden haben. Sie stehen vor dem Thron Gottes und rühmen ihn dafür, dass er sie durchgebracht hat.
Aus großer Trübsal kommend, haben sie ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes. Sie sagen: Das ist es gewesen. Darum wissen wir, dass er uns als der Gekreuzigte zieht. Das ist so groß. Die Macht Satans ist gebrochen, auch wenn sie uns noch klagen will. Gehen Sie zu den vielen Bedrängten!
Heute Morgen sagte zu mir ein Jugendchorleiter, dass drei junge Leute in seinem Chor von schwerster Schwermut geplagt sind. Das nimmt ja heute in unseren Tagen zu.
Die Kraft des Kreuzes in schwerer Schwermut
Deshalb möchte ich zum Schluss noch ein Wort zu der großen Not der Schwermut sagen. Das ist eine schwere, schwere Krankheit, bei der wir nur Liebe haben können.
Wir haben aber auch ein wunderbares Beispiel von einem Menschen, der durch die schwerste Schwermut geführt wurde: einem Juristen namens William Cooper. William Cooper hat mehrere Selbstmordversuche hinter sich. John Piper hat im CLV Verlag das Leben von William Cooper beschrieben. Es sind erschütternde Höllenqualen, die er durchlitten hat, auch noch nach seiner Bekehrung.
Man kann nur etwas ahnen, aber er hat für uns alle Folgendes gesagt: Den einzigen Punkt, an dem er Ruhe fand, war das Kreuz von Jesus. Er verbrachte acht Monate in einer Klinik. Ein gläubiger Arzt legte ihm die Auferstehung des Lazarus nahe. Daraufhin fand er den 1. Korintherbrief und den Römerbrief. Dort erkannte er: Jesus ist für mich gestorben.
Aus dieser Erkenntnis hat er herrliche Lieder gedichtet, darunter „Es ist ein Born“ und „Heiliges Blut“. Er hat sie John Piper gegeben, diesem großen Sänger von „Amazing Grace“, dem wunderbaren Lied über die Gnade Gottes. Aus einem schwer kranken Leben hat er 68 Heilslieder neu gedichtet.
Es ist schön, dass John Piper, dieser Amerikaner, sagt, es sei so wunderbar, dass man wieder merkt: Das ist der einzige Ruheort, auch für unsere schwerst angefochtenen lieben Glaubensgeschwister. Niemand kann sie von der Liebe Gottes trennen. Das wird von Jesus bestätigt, und auch der Teufel ist entmachtet. So kann ich dort Ruhe finden.
Schlussgebet und Bitte um das Ziehen Jesu
Darum ist das so schön und groß für uns. Wir wollen beten.
Lieber Herr, wir möchten immer wieder mit unserem Verstand ergründen, was wir nur mit dem Herzen annehmen können. Zieh du in unsere Herzen ein und sei unser Herr. Nimm Besitz von unserem Leben als der gekreuzigte Heiland. So können wir, was wir sind, nur dir hingeben und für dich leben.
Wir wollen im Gehorsam bei dir bleiben und dir nachfolgen, denn anderswo finden wir keine Freude und keinen Frieden mehr. Danke, dass du ziehst! Du weißt, wie sehr uns das bewegt.
Liebe Menschen – Familienangehörige, Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarn – zieh du her! Lass nicht zu, dass wir ein Hindernis sind oder abstoßend wirken. Du musst ziehen, denn mein Bemühen ist zu mangelhaft.
Amen.
