Die Bedeutung der Taufe im Auftrag Jesu
Was für eine Freude, heute dürfen wir sieben Geschwister taufen. Wir haben gerade ihre Zeugnisse gehört. Damit tun wir genau das, was Jesus seinen Jüngern aufgetragen hat, bevor er in den Himmel aufgefahren ist.
Wir kennen diese ganz bekannten Worte, die letzten Worte, die im Matthäusevangelium berichtet werden. Dort spricht Jesus zu seinen Jüngern: "Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum geht hin, machet zu Jüngern alle Völker, taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."
Kurz danach fährt Jesus in den Himmel auf. Zehn Tage später erleben wir die erste große Taufe der Kirchengeschichte. Bei dieser Taufe werden 3000 Menschen getauft. Diese Taufe folgt auf eine Predigt, die der Apostel Petrus hält.
In seiner Predigt verkündet Petrus den Menschen, wer Jesus Christus wirklich ist. So macht er sie zu Jüngern. Er ruft sie auf, Jesus Christus zu erkennen und verdeutlicht, dass sie Jesus Christus brauchen. Er zeigt ihnen, dass sie ihn abgelehnt haben, nichts von ihm wissen wollten und sogar seine Kreuzigung gefordert hatten. Damit waren sie mitschuldig an seinem Tod.
Den Zuhörern, zumindest vielen von ihnen, wird in diesem Moment klar, dass sie tatsächlich einen Retter brauchen. Sie erkennen, dass sie so, wie sie waren, vor Gott nicht bestehen konnten.
Verzweifelt rufen sie zu Petrus in Apostelgeschichte 2,37: "Als sie aber das hörten, diese Predigt von Petrus, ging es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?"
Die Einladung zur Taufe und ihre Bedeutung
Und damit kommen wir zu unserem ganz kurzen Bibeltext für heute Vormittag. Ab Vers 38 hören wir, wie Petrus diese Menschen, die erkennen, dass sie einen Retter brauchen, dazu aufruft, sich taufen zu lassen.
Ich lese uns den Predigttext Apostelgeschichte 2, Verse 38 bis 41:
Petrus sprach zu ihnen: „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden. So werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes. Denn euch und euren Kindern gilt diese Verheißung und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.“
Auch mit vielen anderen Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: „Lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht.“ Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.
Soweit unser Predigttext.
Dieser Abschnitt hilft uns, drei wichtige Fragen zu beantworten. Das sind die drei Fragen, anhand derer ich diese kurze Predigt strukturieren möchte:
Zuerst: Wem gilt die Einladung zur Taufe?
Dann zum Zweiten: Was ist die Voraussetzung, um getauft zu werden?
Und schließlich: Was wird denen versprochen, die sich basierend auf dieser Voraussetzung taufen lassen?
Bevor ich diese drei Fragen mit uns genauer betrachte und darauf hoffentlich Antworten finde, möchte ich mit uns beten, dass wir alle durch Gottes Wort so angesprochen werden, dass es auch uns durchs Herz geht, wie es hier heißt.
Ich möchte vor allem beten, dass Gott durch sein Wort gerade diejenigen anspricht, die diesen Ruf zur Buße und zur Taufe noch hören müssen. Und ich möchte beten, dass wir alle im Glauben gestärkt werden.
Himmlischer Vater, das ist unser Gebet, dass du durch dein Wort zu uns sprichst. Herr, ich habe keine Worte, die irgendeine Kraft haben, aber dein Wort hat Kraft. So wirke du, öffne du Herzen, und schenke uns, dass wir Acht haben auf das, was du uns zu sagen hast, zu deiner Ehre und zu unserem Besten.
Und so beten wir in Jesu Namen, Amen.
Die Zielgruppe des Aufrufs zur Taufe
Also die erste wichtige Frage, über die wir nachdenken wollen, ist: Wem gilt der Aufruf, Buße zu tun und sich taufen zu lassen eigentlich?
Wir sehen, dass dies hier am Pfingsttag in Jerusalem so war. Aber die große Frage müssen wir uns stellen: Gilt das überhaupt uns? Betrifft uns das eigentlich? Nicht jeder Ruf, den man irgendwo mal hört, gilt ja automatisch auch mir.
Nun, interessant ist, dass Jesus aufgetragen hat, dass seine Jünger zu allen Völkern gehen sollen. Er hat gesagt, dass er bei ihnen sein wird. Dieser Auftrag ist also auszuführen alle Tage bis an das Ende der Welt.
Jesus hatte schon deutlich gemacht, dass der Auftrag, den er hier gibt, sowohl räumlich nicht begrenzt ist auf den Ort, wo er war, sondern bis hin zu allen Völkern geht. Er ist auch zeitlich nicht begrenzt auf das Hier und Jetzt, sondern gilt bis ans Ende der Welt.
Das macht Petrus dann hier auch deutlich, wenn er diese Verheißung weitergibt in Vers 39. Da sagt er nämlich: „Denn euch und euren Kindern“ – oder man könnte auch sagen den nachfolgenden Generationen – „gilt diese Verheißung und allen, die fern sind.“
Also der Aufruf, den wir hier lesen, dieser Aufruf gilt tatsächlich auch uns hier heute in München, allen Völkern und allen Generationen. Damit ist klar: Dieser Aufruf gilt auch dir.
Ihr Täuflinge habt diesen Ruf gehört. Viele andere unter uns haben diesen Ruf auch gehört und sind ihm gefolgt. Aber wenn du heute hier bist und diesem Ruf bisher noch nicht gefolgt bist, dann möchte ich dich ganz herzlich bitten, auf das zu hören, was Gott dir heute durch sein Wort zu sagen hat, und seinem Ruf zu folgen.
Die Voraussetzung für die Taufe: Busse und Glauben
Dabei sollten wir bedenken, was die grundlegende Voraussetzung für die Taufe ist. Damit bin ich schon bei der zweiten Frage: Was ist die Voraussetzung für die Taufe?
Im ersten Moment könnte man denken, dass es hier einfach zwei allgemeine Aufrufe gibt: „Tut Buße“ und „Jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi.“ Doch im weiteren Verlauf wird deutlich, dass die Buße immer der Taufe vorausgehen muss.
Das hatte Jesus tatsächlich auch deutlich gemacht. Er sagte: „Macht zu Jüngern“, also ruft Menschen zur Buße, damit sie sich ihm zuwenden, und dann taufet sie. Dieses Prinzip sehen wir immer wieder.
Am Ende unseres Abschnitts sehen wir ebenfalls, dass Petrus die Menschen aufruft: „Lasst euch retten!“ Dann heißt es, die nun sein Wort annahmen – das heißt, die Buße taten – wurden getauft und der Gemeinde hinzugefügt.
Was bedeutet Busse?
Was genau ist also Buße? Ich glaube, diese Frage müssen wir erklären, denn in unserem Sprachgebrauch ist das Wort ziemlich verwirrend. Wir kennen Buße meist nur vom Bußgeld. Das ist etwas, das wir irgendwie zahlen müssen.
Aber tatsächlich bedeutet der biblische Buße-Begriff etwas ganz anderes. Buße heißt umdenken. Das heißt, wir haben bisher so gedacht, und jetzt denken wir anders. Dieses Umdenken, die Buße, führt zu einem anderen Leben. Wir richten unsere Gedanken neu aus, und dann leben wir auch anders.
Buße ist eine radikale Umkehr – ein Weg weg von dem Weg, den wir zuvor gegangen sind. Von Natur aus ist der Weg, den wir gehen, ein Weg der Selbstbestimmung. Wir wollen das Sagen haben und so handeln, wie wir es für richtig halten. Dabei war das nie der Auftrag für uns Menschen.
Gott hat uns nach seinem Bild geschaffen, damit wir für ihn leben. Er wollte, dass wir ihn gegenüber der ganzen Schöpfung abbilden. Gott war der Herr, wir waren seine Geschöpfe, und wir sollten auf ihn hören. Er gab den ersten Menschen sein gutes Wort und sagte ihnen, wie sie leben sollten. Das war gut, denn Gott ist gut.
Aber die ersten Menschen – und mit ihnen alle Menschen – wollten nicht unter Gottes guter Herrschaft leben. Sie wollten nicht ihn abbilden. Schon die ersten Menschen wollten selbst wie Gott sein, kleine Götter. Das steckt tief in uns allen.
So ignorieren wir Gott und gehen unsere eigenen Wege. Wir fragen nicht danach, was ihm gefällt, obwohl Gott vollkommen gut, weise und liebevoll ist. Trotzdem denken, sagen und tun wir immer wieder Dinge, die uns zunächst gut und weise erscheinen, von denen wir aber später feststellen müssen, dass sie weder gut noch weise noch von Liebe geleitet waren.
Gott hätte jedes Recht gehabt, sich von uns abzuwenden und zu sagen: Mit diesen Menschen, die nicht für mich leben wollen, will ich nichts zu tun haben. Er hätte auch das Recht gehabt, uns zu richten. Aber gerade weil Gott gut und voller Liebe ist, hat er uns nicht in unserer Verlorenheit gelassen.
Gott hat seinen geliebten Sohn Jesus Christus in diese Welt gesandt, damit er das Leben lebt, das wir hätten leben sollen. Wenn man anfängt, in der Bibel zu lesen, sieht man Jesus – er lebt voller Weisheit, Liebe, Barmherzigkeit und Güte. Er lebt das Leben, das Gott für uns alle geplant hatte.
Aber nicht nur das: Er lebt nicht nur das gute Leben, das wir hätten leben sollen, sondern er geht ans Kreuz und stirbt. Er weiß, dass wir so, wie wir sind, vor Gott nicht bestehen können, weil wir Schuld auf uns geladen haben. Jesus nimmt unsere Schuld auf sich, damit wir von aller Schuld befreit sind und Vergebung bei ihm finden können.
So starb er und überwand den Tod. Er ist auferstanden – der auferstandene Herr ruft nun durch seine Jünger und Zeugen dazu auf, von falschen Wegen umzukehren, sich ihm anzuvertrauen und bei ihm Rettung und neues Leben zu finden. Jesus ruft zur Buße.
Wir sollten also nicht länger unsere eigenen Wege gehen – auch deshalb nicht, weil diese Wege für uns nicht gut sind. Das mag uns manchmal anders erscheinen, aber wir haben es in vielen Zeugnissen gehört: Unser Versuch, auf eigenen Wegen Erfüllung zu finden, scheitert.
Wir finden auf den Wegen, die wir selbst gehen, nicht das, wonach wir uns sehnen – die wirkliche Erfüllung, Freude, vollkommene Liebe und Annahme. Das ist nur bei Gott zu finden.
Mein Gebet für uns alle ist, dass wir das heute erkennen: Dass wir uns einmal – und wenn du es schon getan hast, dann immer wieder – Gott zuwenden. Auch wir Christen brauchen das. Wir kommen immer wieder von guten Wegen ab. Auch ihr Täuflinge werdet das brauchen. Ihr werdet nicht von nun an immer konsequent den richtigen Weg gehen.
Deshalb ist es nötig, immer wieder zu erkennen: Gott weiß besser, was gut ist. Gott liebt uns mehr, als wir uns selbst lieben können. Gott sagt uns durch sein Wort, was weise, richtig und gut ist. Unser Vertrauen und unser Glaube an ihn zeigen sich darin, dass wir immer wieder von falschen Wegen umkehren und den Weg des Glaubens gehen.
Vielleicht ist es heute für dich, lieber Christ, an der Zeit, zu erkennen, dass du dich auf einem falschen Weg verrannt hast. Kehre um, tue Buße wieder. Wenn du das noch nie getan hast, dann fang an, diesen Weg zu gehen. Tue Buße, denke um, lass dich darauf ein, neu zu denken und anders zu leben.
Dann wirst du erleben, dass das der Weg ist, auf dem du das findest, wonach du dein Leben lang gesucht hast.
Der Ruf zur Buße geht in der Bibel fast immer einher mit dem Ruf zum Glauben. Es hilft vielleicht, das noch einmal klar zu haben: Jesus hat gepredigt, dass man Buße tun und glauben soll an die gute Nachricht, dass das Reich Gottes mit ihm nahegekommen ist.
Glaube ist sozusagen der Zielpunkt der Buße. Das heißt, wir denken um, ändern unser Denken, richten es neu aus und vertrauen jetzt Jesus. Wir glauben an ihn. Deshalb endet der Prozess der Buße quasi im Glauben.
In gewisser Weise kann man es auch andersherum sagen: Wenn wir anfangen, Jesus zu vertrauen, dann gehen wir nicht mehr andere Wege. Wir gehen mehr und mehr den Weg des Glaubens. Buße ist also auch die Konsequenz des Glaubens.
Buße und Glauben gehören zusammen. Wer sich Jesus Christus in Buße und Glauben zuwendet, darf wissen, dass er von aller Schuld befreit ist. Er kann bestehen im Gericht des heiligen Gottes und ist angenommen und geliebt vom Schöpfer aller Dinge.
Die Bibel macht ganz klar: Was uns rettet, ist der Glaube als Zielpunkt der Buße.
Von daher hör den Ruf, der dich herausruft aus all deinen eigenen Wegen hin zur Nachfolge Jesu Christi, hin zu einem Leben, das wahrhaft erfüllt und ewig ist. Tue Buße und glaube an den Retter und Herrn Jesus Christus.
Die Bedeutung und das Zeichen der Taufe
Okay, was hat es dann aber mit der Taufe auf sich?
Letztendlich ist die Taufe das öffentliche Bekennen, dass wir jetzt glauben. Deshalb lasst euch taufen auf den Namen Jesu Christi. Ihr bekennt euch damit zu ihm. In gewisser Weise steht die Taufe hier für das öffentliche Bekenntnis des Glaubens. Tut Buße und glaubt, und zeigt das, indem ihr euch taufen lasst. Deshalb heißt es in Vers 41: „Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen auf den Namen Jesu Christi.“
Liebe Täuflinge, ihr habt eben schon öffentlich euren Glauben an Jesus Christus bekannt. Wenn ihr nachher getauft werdet, dann veranschaulicht ihr euer Bekenntnis für uns alle noch einmal. Ihr bekennt sinnbildlich, dass ihr es nötig hattet, von euren Sünden gereinigt zu werden. Wir waschen euch rein. Nicht das Wasser reinigt von Sünde, sondern der Glaube. Aber ihr bekennt das: Ich gehe in das Wasser als jemand, der bekennt, dass er es nötig hat, reingewaschen zu werden.
Ihr identifiziert euch mit Jesu Sterben und seiner Auferstehung. Deshalb werdet ihr nachher sinnbildlich im Starnberger See „ertränkt“. Heute tauft Matthias Mockler. Das könnte bedeuten, dass es nicht so lange unter Wasser dauert. Das werden wir dann sehen, Matthias. Ihr werdet einen Moment erleben, wie es ist, tot zu sein – mit Christus gestorben. Dann holen wir euch heraus, auferstanden zu einem neuen Leben. Ein Leben, das nicht mehr unter der Selbstherrschaft steht, sondern unter der Herrschaft Jesu Christi.
Das heißt, die Taufe ist eine wunderbare Darstellung dessen, was Gott für und in euch getan hat. Dort, wo die Taufe entkoppelt wird von Buße und Glauben, verliert sie jegliche Bedeutung. Ohne die Realität von wirklicher Umkehr und wahrem Glauben kann die Taufe nichts abbilden. Dann ist es tatsächlich nur ein Badetag, vielleicht ein frommer Wunsch.
Deshalb taufen wir hier in dieser Gemeinde immer nur Menschen, die mit ihren Worten und ihrem Leben Zeugnis davon geben, dass sie wirklich umgekehrt sind, dass sie Buße getan haben und auf den Retter und Herrn Jesus Christus vertrauen. Nur wer das tut, dem gilt auch die Verheißung, die Paulus schließlich mit dem Bekenntnis, Buße zu tun und sich im Glauben in der Taufe zu Jesus zu bekennen, verbindet.
Die Verheissungen der Taufe: Vergebung und der Heilige Geist
Wir lesen in Vers 40 von zwei Dingen, die denen versprochen werden, die Buße tun und sich taufen lassen. Es heißt: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
Also gibt es zwei Verheißungen: die Vergebung der Sünden und die Gabe des Heiligen Geistes. Über den ersten Punkt haben wir eben schon ausführlicher nachgedacht. Wer von seinen selbstbestimmten Wegen umkehrt, Buße tut und sich zu Christus bekennt in der Taufe, der darf wissen, dass ihm alle seine Sünden vergeben sind.
Ich möchte euch Täuflingen das noch einmal ganz persönlich zusprechen: Lieber Burim, lieber Alexander, lieber Hannes, liebe Rebecca, liebe Lara, liebe Christi Rose – und irgendjemanden habe ich noch vergessen – Olli, natürlich Olli, sorry – euch sieben dürft wissen, dass euch alle eure Sünden vergeben sind. Das gilt für die Sünden der Vergangenheit und auch für die, die noch kommen werden. Jesus hat die gerechte Strafe am Kreuz auf sich genommen.
Ihr werdet nicht immer Jesus perfekt nachfolgen. Das heißt, ihr werdet nicht von heute an perfekt leben. Ihr werdet weiterhin Fehler machen, vom guten Weg der Nachfolge abkommen und fallen. Aber wenn ihr wahrhaft umgekehrt seid, wenn euer Bekenntnis – also kein reines Lippenbekenntnis, sondern Ausdruck eines wirklich bekehrten Herzens – dann dürft ihr wissen: Alle eure Sünden sind euch vergeben. Das ist die erste Zusage.
Aber das ist noch nicht alles. Petrus verspricht hier allen, die Buße tun und ihren Glauben durch die Taufe zum Ausdruck bringen, neben der Vergebung der Sünden auch die Gabe des Heiligen Geistes.
Jesus hatte etwas Interessantes gesagt bei seinem Taufbefehl. Er endete mit den Worten: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Und dann fuhr er in den Himmel auf.
Man könnte fragen: Jesus, was war das denn jetzt für eine komische Verheißung? „Bin bei euch“ – und schon bist du weg. Wie ist er also bei uns? Durch seinen Heiligen Geist.
Das ist genau das, was hier in unserem Predigttext gerade geschieht. Es ist Pfingsten. Zehn Tage nach der Himmelfahrt kam der Geist Gottes, das heißt Gottes Gegenwart, zurück zu den Menschen.
Der Heilige Geist ist die Gegenwart Gottes mit uns. So lebt Gott in uns Christen. Gott ist also nicht nur ein Gott, der uns sieht, nicht nur ein Gott, der denen vergibt, die sich im Glauben ihm zuwenden. Er ist ein Gott, der uns erfüllen will.
Um das in ein Bild zu fassen: Er ist nicht einfach ein guter Coach, der uns sagt, was wir tun sollen, der uns anspornt und vielleicht auch noch einmal hochhilft, wenn wir hingefallen sind.
Er ist, wie die Bibel es auch nennt, die Kraft aus der Höhe, die uns dazu befähigt, nur noch so zu leben, wie er es sagt. Jesus ruft uns also nicht einfach nur zu etwas auf, er wirkt in uns sowohl das Wollen – er verändert unseren Willen – als auch die Fähigkeit, das dann zu tun.
Lieber Christ, das ist eine großartige Verheißung für dich. Liebe Täuflinge, das ist eine wunderbare Verheißung für euch. Ihr macht heute einen Schritt in der Nachfolge Jesu Christi, indem ihr dem Taufauftrag folgt.
Ihr dürft wissen: Gott sagt euch zu, ihr müsst diesen Weg nicht alleine gehen. Er geht ihn mit euch, er stärkt euch dazu, er ist bei euch alle Tage.
Den Heiligen Geist empfangen Menschen in dem Moment, in dem sie Buße tun. Hier in Jerusalem damals war das wirklich ein Moment: Sie taten Buße und ließen sich taufen – das war eine Bewegung quasi.
Mit der Taufe wurden alle, die Buße getan hatten, dann in die Gemeinde aufgenommen. So endet unser Text: „Die nun sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und an diesem Tage wurden hinzugefügt etwa dreitausend Menschen.“
Heute sind wir zwar relativ viele hier, aber wir werden nur sieben taufen. Das geht deutlich schneller im Wasser. Trotzdem feiern wir diese sieben, denn wir sehen, dass der gleiche Gott, der damals am Pfingsttag so mächtig gewirkt hat und Menschen zur Buße und zum Glauben gebracht hat, auch hier in unserer Mitte wirkt.
So habt ihr Buße getan, werdet getauft und der Gemeinde hinzugetan. Die sieben Täuflinge sind ab dem Moment ihrer Taufe Mitglieder dieser Gemeinde.
Einladung und Ermutigung zum Glauben und zur Umkehr
Mein Gebet für diesen Gottesdienst ist, dass Gott ihn gebraucht, damit noch viele mehr diesen Ruf hören. So sollen noch mehr unter uns tun, was unsere sieben Täuflinge getan haben: ihrem Leben eine neue Richtung geben und erkennen, wie gut es ist, als Kind Gottes durchs Leben zu gehen.
Wenn dich das beschreibt, wenn du bisher noch nicht wirklich umgekehrt bist und dein Leben noch nicht unter der guten Herrschaft Jesu Christi lebst, dann höre den Ruf. Tue Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden. So werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
Ihr Lieben, heute ist wirklich ein guter Tag, genau das zu tun. Wenn du noch nicht genau weißt, was es für dich bedeutet, umzukehren, Buße zu tun und dich wirklich Jesus Christus anzuvertrauen, wirst du wahrscheinlich so schnell nicht wieder an einen Ort kommen, an dem so viele Menschen sind, die dir das sagen können.
Nutze die Gelegenheit. Komm gerne auf mich zu oder auf irgendjemanden, der gerade schon so nickend daneben saß. Bitte lass mich dich wirklich auffordern: Nutze die Gelegenheit heute.
Wir können vieles andere genießen, aber das ist die wichtigste Frage, die du für dein Leben klären kannst: Für wen lebst du? In welche Richtung willst du dein Leben lenken? Willst du weiter deine eigenen Wege gehen und darauf Erfüllung suchen? Oder willst du dich auf einen neuen Weg einlassen? Einen Weg, von dem viele dir bezeugen können, dass er ein Weg ist, auf dem wir wirklich Erfüllung, Freude, Annahme und Liebe finden.
Wenn du mehr darüber lernen willst, bist du herzlich eingeladen. Am Donnerstag um 19 Uhr haben wir in der Gemeinde in Christa einen Entdeckerkurs. Es ist ein Abend, an dem es etwas zu essen gibt und an dem wir mehr darüber nachdenken werden, was es mit dem christlichen Glauben auf sich hat.
Mache Gebrauch davon! Donnerstagabend, Mozartstraße 12 am Goetheplatz – sei dabei.
Dankbarkeit und Ermutigung zum Glauben
Nun, viele von uns haben das bereits getan: Wir haben Buße getan. Ich möchte uns Christen ermutigen, neu zu lernen, über das mächtige Werk Gottes in unserem Leben zu staunen.
Bist du noch dankbar dafür, dass Gott seinen eingeborenen Sohn für dich gesandt hat? Dass er durch seinen Geist dein Herz geöffnet hat, sodass du den Ruf hören konntest und Buße tun konntest, dich zu ihm bekennen konntest? Weißt du, was für ein großes Privileg das ist? Dir ist wirklich vergeben, es gibt keine Verdammnis mehr.
Vielleicht bist du heute hierher gekommen und dir deiner Schuld an einem bestimmten Punkt ganz bewusst. Lass dir von mir zusprechen: Als Kind Gottes gibt es keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Du bist frei, dir ist vergeben.
Lass dir neu sagen: Gott lebt in dir. Das spürst du vielleicht gerade nicht. Vielleicht fühlt sich Gott gerade weit weg an für dich, aber er ist da. Das ist die Verheißung, die Petrus hier gibt, und die gilt schließlich euch.
Ich wünsche euch einfach, dass ihr einen wunderbaren Tag habt. Dass ihr erleben dürft, dass das, was wir jetzt feiern, wirklich ein Freudenfest ist. Und ich wünsche euch von Herzen, dass die Freude, die ihr heute erlebt, an diesem Tag euch weiter begleitet auf einem Weg der Nachfolge.
Denn diesen Weg habt ihr erst begonnen. Nun gilt es, weiterzugehen in der Kraft Gottes, der mit euch ist bis ans Ende aller Tage.
Schlussgebet
Ich bete mit uns. Himmlischer Vater, wir wollen dich loben und preisen dafür, dass du deinen eingeborenen Sohn Jesus Christus zu uns gesandt hast. Hinein in diese Welt, die so verloren ist – mit all dem Leid, mit all den Katastrophen und mit all dem Bösen, das wir tagtäglich erleben und unter dem wir leiden.
Danke, dass du dich nicht abgewandt hast, sondern dich uns zugewandt hast. Du bist ein Gott, der für uns ist. Danke, dass du uns zu dir rufst. Öffne unsere Herzen und wirke, damit wir aufmerksam sind auf das, was du uns zu sagen hast – jetzt und von hier an weiter.
So bitten wir dich, dass du uns nun segnest, auch für den Rest dieses Tages. Lass uns uns erfreuen über dein gutes Werk und deine guten Gaben. Wir loben und preisen dich in Jesu Namen. Amen.