Einführung in die Thematik der Passionszeit und des Predigttextes
Wir haben heute als Predigttext für den Sonntag Sexagesima das letzte Kapitel aus dem Alten Testament, Maleachi 3,13-20.
„Ihr redet hart gegen mich“, spricht der Herr. Ihr aber sagt: „Was reden wir hart gegen dich? Es ist umsonst, dass man Gott dient, und was nützt es, dass wir sein Gebot halten und in Buße vor dem Herrn Zebaoth wandeln? Darum preisen wir die Verächter, denn die Gottlosen gedeihen, und die Gottversuchen bleiben bewahrt.“
Maleachi beschreibt hier Menschen, die sagen, es lohne sich nicht, Christ zu sein. Für sie zählt nur, dass man sich durchs Leben schlägt. Sie halten es für gut, gewissenlos und ohne Gott zu leben. Das sind Anfechtungen.
Doch Maleachi sagt weiter: Die Gottesfürchtigen trösten sich untereinander. Der Herr merkt das und hört es. Vor ihm wird ein Gedenkbuch geschrieben für die, welche den Herrn fürchten und an seinen Namen gedenken.
„Sie sollen“, spricht der Herr Zebaoth, „an dem Tage, den ich machen will, mein Eigentum sein. Ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient. Und ihr werdet am Ende doch sehen, was für ein Unterschied ist zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.“
Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen wird wie ein Ofen. An diesem Tag werden alle Verächter und Gottlosen wie Stroh sein. Der kommende Tag wird sie anzünden, spricht der Herr Zebaoth, und er wird ihnen weder Wurzel noch Zweig lassen.
Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen – jetzt kommt das Thema unseres Gottesdienstes – die Sonne der Gerechtigkeit mit Heil unter ihren Flügeln. Sie soll herausgehen und springen wie Mastkälber.
Herr, mach uns fröhlich, durch und durch fröhlich. Amen.
Das Bild der Beklemmung und die Sehnsucht nach Befreiung
Der Arzt steht vor dem Bett eines Kranken, untersucht ihn gründlich und stellt dann Angina pectoris fest – jene Verengung der Herzkranzgefäße. Wahrscheinlich sitzen jetzt einige unter uns, die an dieser Verengung leiden. Sie lässt einen nicht mehr richtig frei atmen, schnürt das ganze Herz ein und macht einen beklemmt.
Nun kommt der Arzt an ein anderes Krankenbett, untersucht den Patienten und hört, dass er genau dieselben Symptome der Krankheit hat. Doch bei der Untersuchung muss er sagen: Am Körper finde ich nichts, keine Verengung der Herzkranzgefäße. Woher kommt das?
Das ist seelisch bedingt. Es sind dieselben Auswirkungen, aber aus einer ganz anderen Ursache. Wir sagen dann: Ja, er hatte in letzter Zeit zu viel zu tragen, und es ist zu schwer, die Spannungen, in denen er steckt, mit seiner kleinen Kraft durchzustehen.
Das kann uns von allen Seiten einschnüren – wenn man von lauter Forderungen umgeben ist, wenn man schwierige Dinge durchstehen muss und es kaum schafft. Dann fühlt man sich ganz beklemmt und eingeschnürt, wie von Mauern umgeben.
Unsere Schwermütigen sagen oft, es ist, als säße man in einem tiefen Brunnenloch. Man schaut nach oben und sieht nur die hohen Mauern, die Brunnenwände, und ganz oben einen kleinen Tupfen blauen Himmels. Doch diese großen, steilen Wände kann man nicht erklimmen.
Ich wünsche mir, dass vom heutigen Gottesdienst so viel ausgeht und geschieht, dass bei Ihnen alle Beklemmungen weggerissen werden. Dass Sie sagen können: „Das hat sich bei mir erfüllt, was im Psalm steht: Er stellt meine Füße auf einen weiten Raum.“
Gott hat meine Beklemmungen zertreten, hat meine Mauern weggenommen, ich konnte darüber springen – plötzlich. Denn das will unser Gott. Er will nicht, dass Sie beklemmt, eingeschnürt und eingeengt leben, gleichsam mit dieser seelischen Angina pectoris behaftet.
Gottes Wirken: Weiten Raum schaffen
Und deshalb möchte ich jetzt darüber sprechen und den Text wieder unterteilen, damit wir ihn besser behalten können.
Er schafft weiten Raum, das ist das Erste: Er schafft weiten Raum. Wir alle haben diesen weiten Raum nicht. Wissen Sie das?
Helmut Klass, der Ratsvorsitzende unserer Kirche, erzählt aus seiner Kriegsgefangenenzeit, wie er da im Lager in Russland stand, völlig niedergeschlagen. Er dachte: Renn doch einfach auf den Stacheldraht zu und zwing den Posten zum Schießen, dann ist alles vorbei. So sind wir oft heimgesucht von schweren Gedanken.
Dann kam ein junger, siebzehnjähriger Mitgefangener und sagte: „Was stehst du da? Du starrst immer nur auf den Stacheldraht. Du tust so, als gäbe es nur noch den Posten dort und die Hungerrationen. Hast du denn vergessen, dass da auch noch jemand ist, der Jesus heißt?“
Helmut Klass sagt, das Leben war gerettet. Können Sie so etwas anderen zusprechen?
Im Christenglauben geht es um so einfache Dinge, um so kurze Sätze, um so schlichte Wahrheiten. Wenn Sie das nicht in Ihrem Leben haben können und wenn Sie das nicht anderen zusprechen können, die betrübt und traurig sind, dann hilft doch das größte Gedankengebäude nichts, wenn da keiner mehr ist, der Jesus heißt.
Ich hörte jetzt vom Geschäftsführer der Überseeischen Missionsgemeinschaft, der Nachfolgerorganisation der alten China Inland Mission, Henning Herrmann, wie im letzten Jahr zwei ihrer Missionsschwestern in Thailand von Geiseln entführt wurden. Nach einem halben Jahr kam die Nachricht, dass sie umgebracht wurden.
Er bekam spät danach die Nachricht, dass sie ihr Quartier in Norddeutschland hatten und die Eltern einer der Missionsschwestern in Bayern leben. Er fuhr die ganze Nacht mit dem Wagen und kam morgens um vier in Bayern bei den Eltern an. Er sagte: „Ich muss sprechen, ich muss Ihnen die schwerste Nachricht bringen, die ich überbringen kann.“
Dann sagten die Eltern: „Lasst uns zuerst beten.“ Verstehen Sie, was Glauben heißt? Gesprengter weiter Raum, Mauern werden abgeräumt, und ich stehe nicht mehr beklemmt da, sondern in der freien Luft und weiß: Der Herr nimmt meine Sorgen weg und meine Ängste!
Sie ahnen etwas von diesem Wunder, das hier geschieht. Das hat keiner von uns im Naturell, das ist keinem von uns angeboren, dass er dieses sonnige Gemüt hat, sondern das ist ein Ringen und ein Wunder, das Gott im Entscheidenden schafft, wenn er diese Mauern weglegt und uns in diesen freien Raum hineinstellt.
Die Frage nach dem Sinn des Gottesdienstes und des Glaubenslebens
Malachi setzt sich mit Menschen auseinander, die damals bedrückt lebten und fragten: Lohnt es sich überhaupt noch, Gott zu dienen? Diese Frage ist auch heute noch zentral. Lohnt es sich, ein konsequentes Christenleben zu führen? Was hat man davon?
Diese Frage beschäftigt uns oft. Soll ich heute in die Kirche gehen? Soll ich morgens die Bibel lesen, gleich zu Beginn des Tages? Geht von solchen Handlungen wirklich Kraft aus? Wir haben doch auch schon Stunden erlebt, in denen wir in einer Kirche saßen und nichts mitnahmen. Lohnt es sich denn?
Damals wird genau beschrieben, wie die Leute mit Gott rechneten. Es war üblich, dass man dem Herrn zehn Prozent seines Einkommens gab – sei es von Viehherden, Getreide, Rüben, Kartoffeln oder anderem. Die Menschen sagten zum Beispiel: „Nehmen wir das Kalb, das sowieso nicht ganz gesund ist, für Gott reicht es.“ Man rechnete also sehr knapp, aus Angst, sonst unterzugehen. Wer weiß schon, ob das genug ist?
Man fügte sich zwar, aber das, was entbehrlich war oder schon angefault, gab man Gott. Malachi sagt dazu: „Oh, ihr Narren, wisst ihr nicht, dass Gott des Himmels Fenster auftun kann und Segen in Fülle herabschütten kann?“
Gerade in unserem Bibeltraining in diesen Tagen haben wir das Thema Segen mehrfach gründlich erarbeitet. Dabei haben wir gesehen, wie Gott selbst in den irdischen Dingen uns mit Gutem überschütten will.
Wie kümmerlich ist es dagegen, wenn jemand nur die Schwierigkeiten seines Lebens sieht – die Ängste, die Sorgen, die eigene kleine Kraft – und dabei keine Augen für den nahen Gott hat.
Gottes Eigentum und seine Erbarmung
Wir hatten in den letzten Jahren hier manchmal Geschäftsleute in unserer Mitte, die auch an unseren Freizeiten teilnahmen. Dabei ging es um große Geschäfte, die völlig zusammengebrochen sind. Es waren reiche Leute, die betroffen waren.
Wir haben dann darüber gesprochen, wie es ist, wenn man durchblickt, über den Horizont hinaus. Das ist ein Wunder. Ähnlich wie Henning Hermann, der die Hände der Eltern fasst und mit ihnen gemeinsam betet, damit man den lebendigen Herrn erkennt.
Warum ist das so wichtig? Weil dieser Herr sagt: „Ich will, dass ihr mein Eigentum seid.“ Das ist das, was wir haben. Er will sich unserer erbarmen, so wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient.
Unser Familienleben ist Gott wichtig, unser Berufsleben ist Gott wichtig, und auch die Dinge, die sich im Geldbeutel abspielen, sind Gott wichtig. Er will, dass wir sein Eigentum sind, und er möchte seine Spuren auch in diese Bereiche hineinzeichnen – bis ins Materielle hinein, gerade dort.
Er schafft weiten Raum, ganz, ganz weiten Raum. Ich sage das im Blick auf sehr bedrückende Krankenbesuche, die mich auch heute noch prägen, besonders im Rückblick auf die letzte Woche. Da steht man vor Menschen mit seelischen Erkrankungen, Traurigkeiten und Schwermut und bittet: Herr, mach doch diesen weiten Raum.
Ja, da ringen Menschen mit Gott. Man könnte die ganze Predigt auch überschreiben mit „Ein Ringen mit Gott“. Es geht darum, dass er das in unserer Mitte tut – die Mauern wegbricht und die Einengungen nimmt, die uns so traurig machen und beschweren.
Gottes Wirken: Licht in der Finsternis
Ein zweiter Punkt: Er macht meine Finsternis Licht. Die Bibel spricht oft davon, dass unser Leben häufig dunkel ist, ganz dunkel. Doch hier kommt eine große Zusage: Plötzlich wird es strahlend hell, ganz hell – wie ein Sonnenaufgang mitten in einer untergehenden Welt.
Zuerst spricht der Text von einem Feuer, ähnlich wie man Kartoffelfeuer auf dem Acker macht, die Erntefeuer, bei denen man das Stroh verbrennt. So beschreibt er eine untergehende Welt. Und mittendrin erscheint ein ganz gewagtes Bild. Man muss immer bedenken, dass Bilder in der Bibel die Sache nie ganz genau abbilden können. Sie sind nur ein schwacher Abglanz der Wirklichkeit.
Man hat fast das Gefühl, vor einem modernen Gemälde zu stehen, bei dem die Begriffe durcheinandergehen: eine strahlend helle Sonne, die plötzlich leuchtet – und diese Sonne hat Flügel. Ich habe noch nie eine Sonne mit Flügeln gesehen. Doch unter diesen Flügeln findet man Zuflucht.
Dies ist der letzte prophetische Hinweis am Ende des Alten Testaments auf das Kommen Jesu, die strahlende Gerechtigkeit. Es ist merkwürdig: Auch wenn ich Ihnen Freude predige, wirkt sie auf viele bedrückend, weil sie diese Freude nicht haben. Dann gehen sie hinaus und sagen, es sei wie eine Wunde, die immer wieder aufgerissen wird.
Selbst wenn man von dieser Sonne der Gerechtigkeit spricht, die unser Leben in Ordnung bringt und die Schuld wegnimmt, bleibt die Wunde oft offen. Denn wir leben in manchen Dingen, die wir gar nicht bereinigen wollen, weil wir darin feststecken. So kommen wir nie zur Freude und sitzen da, spüren, dass da offenbar etwas ist, das wir nicht haben – und oft wollen wir es auch nicht, weil wir das andere nicht loslassen möchten.
Ich möchte Ihnen hier noch einmal ganz klar sagen: Diese Sonne, die in unser Leben hineinscheint, darf im Licht ihres Glanzes auch Dunkles ans Licht ziehen, Falsches aufdecken und Hässliches sichtbar machen. Aber diese Sonne will wachsen lassen und Neues hervorbringen.
Deshalb lassen Sie sich erwärmen von dieser Sonne der Gerechtigkeit, die Jesus heißt und so im Neuen Testament dargestellt wird. Sie leuchtet hinein in die dunklen Schicksale der Leprakranken und der Zöllner, ordnet dieses Leben neu und schafft neues Leben.
Unter diesen Flügeln finden Menschen Heil und Zuflucht. Sie sagen: „Mir ist vergeben worden, ich bin frei.“ Darin liegt die Freude – wenn ich alles Alte einmal in sein Licht bringen kann. Ich habe keine Freude an mir selbst, aber Freude an dem Herrn, der mir vergeben hat. Ich weiß, das Alte ist weggetan, und ich darf heute neu leben im Glanz seiner Liebe.
Freude als Ausdruck des Glaubens
Paul Gerhard hat in seinem Prosenlied "Ist Gott für mich, so drehte so wunderbar" gesagt:
Nichts, nichts kann mich verdammen, nichts nimmt mir meinen Mut.
Die Hölle und ihre Flammen löscht meines Heilands Blut.
Kein Urteil mich erschreckt, kein Unheil mich betrübt,
weil mich mit Flügeln decket mein Heiland, der mich liebt.
Er macht mich frei von aller Schuld.
Ich möchte noch einen letzten Gedanken anfügen und drei Dinge zeigen, die er schafft: Er schafft weiten Raum, er macht meine Finsternis zum Licht, zur Sonne der Gerechtigkeit, die aufgeht, und er macht unbändig fröhlich die Freude, die sich Gott aus den bedrückten Leuten holt.
Hier ist ein Bild gewählt, das man gar nicht abmildern sollte. Wir haben viel zu wenig Kontakt mit der Landwirtschaft, damit wir das Bild richtig verstehen können. Wenn Sie junge Kälber, Mastkälber, Mastkälbchen – sagen wir in Württemberg – in einem dunklen, engen Stall einsperren und am nächsten Morgen die Tür aufmachen, dann lassen Sie sie raus auf die Weide. Die Kälber springen mit zwei Vorderbeinen hoch, mit den Hinterbeinen hoch und dann mit großen Sätzen geht es fort.
Das ist ein Bild für die Gottesfürchtigen. Da zeichnet nicht Jeremia das Bild eines Mannes, der im schwarzen Anzug dasitzt und sich kaum rührt vor Steifheit, sondern eines Mastkälbchens, das über die Wiese springt.
Woher kommt denn diese große Freude des Glaubens? Woher hat sie ihre Wurzel? Das sind also diese Leute, die eben noch sagten, man sieht in unserem Leben nichts und wir wissen nicht, wo Gott ist – Problemchristen, ganz normale, zweifelnde Leute. Und dann erkennen sie plötzlich: In mein Leben kommt Jesus. So wie Helmut Klass dies im Kriegsgefangenenlager erkannte oder wie diese Eltern in Bayern morgens um vier Uhr sagen: Da ist Jesus da.
Wenn er nur unser Leben in seinen Glanz stellt, dann sind wir die Beschenkten. Dann wird meine Finsternis Licht, und plötzlich bricht eine Fröhlichkeit hervor. Wie soll das anders sein als eine ungestüme Fröhlichkeit?
Ich werde nicht müde, Ihnen das zu betonen und zu sagen: Es gibt keine Freude, die man gleichzeitig in seinem Innern so zuschnüren kann, dass sie nicht alles durchbricht. Das gibt es nicht.
Wir haben gerade in Eidlingen eine Konfirmandenfreizeit. Ich bin nur zur Predigt hergekommen, wenn unsere jungen Leute schon merken, dass wir selbst dann, wenn wir uns keine Narrenmaske umbinden, fröhlicher sind als alle anderen Leute dieser Welt. Obwohl wir an den Sterbebetten stehen und mit an die Gräber gehen, wissen wir von dieser großen Freude, die alles in den Schatten stellt und viel, viel größer ist als alles, was man sonst an Freude in vergänglichen Dingen finden kann.
Paulus sagt, dass Freude eine Folge des Heiligen Geistes ist, des Geistes Jesu, der in uns wohnen will. Eine Freude, die sich äußert im Spaziergang, den wir heute Nachmittag machen, im Umgang mit unseren Familienangehörigen, in der Heiterkeit des Lebens, auch in den Berufsaufgaben, die wir erfüllen.
Diese Freude hat nicht ihre Wurzel in den Umständen, sondern in dem Herrn, der uns nahe ist und der seine Sonne der Gerechtigkeit über uns leuchten lässt.
Abschluss und Gebet
Lassen Sie mich schließen mit einem Vers, den Paul Gerhard uns gegeben hat, in einer so dunklen Lebensführung. Er sagt:
Mein Herze geht ins Sprüngen,
so Sprüngen von Mastkälbern,
und kann nicht traurig sein,
ist voller Freud und Singen,
sieht lauter Sonnenschein.
Wo denn sieht er den Sonnenschein?
Die Sonne, die mir lachet,
ist mein Herr Jesu Christ.
Das, was mich singend macht,
ist, was im Himmel ist. Amen.
Wollen beten.
Herr Jesus Christus, wir sehen immer nur auf die engen Grenzen der sichtbaren Welt. Wir sehen nur die Lasten, die uns umgeben, die Krankheit, die Not, die uns bedrängt, und unsere eigene Schwäche.
Wir danken dir, dass du uns einen viel weiteren Blick gibst und dass du uns in deine neue Welt hineinschauen lässt. Verzeih uns, dass wir das oft als Opium bezeichnet haben, wenn du uns echt trösten willst mit ewigen Dingen, die nicht vergehen.
Und wir danken dir auch, dass du uns nicht mit materiellen Dingen abspeist, sondern dass du uns diese große Hoffnung gibst deiner Nähe. Ja, dass wir dein Eigentum sind und dass du dich der Deinen annimmst.
Dass man das sehen wird in den äußeren Dingen, aber auch in der Ewigkeit, wie das ist, wenn du uns mit deinen Kleidern kleidest und wenn du uns deine Kronen aufs Haupt setzt. Ja, wir sind das nicht wert, aber wir danken dir, dass wir uns darauf gründen dürfen und wissen: Es ist deine Zusage, die uns unverbrüchlich und fest gilt.
Wir wollen dich auch jetzt bitten für die Menschen in unserer Nähe, die so schwer durchmischen. Wenn wir heute oder morgen zu ihnen gehen, dann wollen wir ihnen dieses Wort weitersagen: Geh du mit uns!
Gib unseren Worten Nachdruck, dass wir Menschen um uns her aufrichten und mutig machen können im Glauben an dich und im Lichte deiner herrlichen Ewigkeit.
Lasst uns gemeinsam beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen,
denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Und nun gehen Sie in die Aufgaben, in die Sie Gott stellt, im Licht seiner Sonne und seines Segens.
Herr, segne uns und behüte uns.
Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.