
Die Ehe - ein Bild für Christus und seine Gemeinde
Einführung: Bedeutung und Verbreitung des Muttertags
Einen schönen guten Morgen zusammen!
Mal erst eine Frage in die Runde: Was haben Länder wie Kuba, Taiwan, Schweiz und Deutschland gemeinsam? Vielleicht fällt niemandem etwas ein. Diese Länder und viele weitere, die ich jetzt nicht alle aufzähle, feiern heute Muttertag. Das ist ziemlich weit verbreitet.
Es ist ein Tag zu Ehren der Mutter und der Mutterschaft. Häufig hängt es ein wenig von der Familie ab, wie viel Wert darauf gelegt wird. Gab es heute früh vielleicht schon einen gedeckten Tisch von den Kindern oder ein kleines, gebasteltes Geschenk? Vielleicht auch nicht.
Ein paar Fakten zum Muttertag, die ich ganz spannend fand: Im Jahr 2017 wurden zum Beispiel in den USA 23 Milliarden Euro für Geschenke zum Muttertag ausgegeben. Ich denke, dort ist das noch etwas ausgeprägter, vor allem, weil die Ausgaben fast nur an Weihnachten noch höher sind.
Seit fast 100 Jahren ist es die Stunde der Blumenhändler. An diesem Tag werden ungefähr 180 Millionen Euro für Pflanzen und Blumen ausgegeben – also nicht schlecht.
In der kommenden Woche ist ja auch noch Vatertag. Dort liegt der Schwerpunkt ein bisschen woanders. Aber der eigentliche Grundsatz ist ja, dass man von diesen Tagen dankbar sein darf – als Kind für Mutter und Vater, für die Versorgung und für die Erziehung.
Heute dürfen wir auch zum Vater kommen – zu unserem Vater im Himmel. Dort dürfen wir aus seinem Wort hören, was er uns zu sagen hat.
Tobi wird uns heute die Predigt halten. Dafür möchte ich zunächst beten. Du darfst dazu gerne aufstehen.
Danke, Herr, dass wir an diesem Morgen zu dir kommen dürfen. Danke, dass wir dich Vater nennen dürfen. Danke, Herr, dass wir jetzt dein Wort hören dürfen. Ich möchte für Tobi bitten, dass du das Wort segnest, die Predigt segnest und diesen Vormittag. Danke, dass wir hier sein dürfen und dein Wort hören. Amen!
Jetzt hören wir zunächst ein Lied, das genau davon handelt, wohin wir sonst gehen sollen – nämlich zum Vater kommen dürfen. Anschließend hören wir dann direkt die Predigt.
Thema der Predigt: Die Ehe als Spiegelbild von Christus und der Gemeinde
Wir sind es gewohnt, an deiner Katze, an deinem Tillungler gestillt zu werden, sollten wir gehen. Ja, mit dem Bibeltext, mit dem wir uns heute beschäftigen, außer Epheser Kapitel 5, wird es heute um die Ehe gehen. Und zwar um die Ehe, die in Beziehung steht zu Jesus Christus und seiner Gemeinde.
Daher lautet das Thema heute: „Die Ehe – ein Bild von Christus und der Gemeinde.“
Wie wir in den letzten Predigten schon oft gehört haben, handelt der Epheserbrief davon, wie Jesus Christus sich eine Gemeinde gestaltet hat. Er hat eine Gemeinde geschaffen, die aus allen Völkern und allen Himmelsrichtungen kommt, aus allen sozialen Schichten – ob reich oder arm, ob gebildet oder ungebildet. Gott schafft sich seine Gemeinde in diesem bunten Sinne. Er stellt sie sich zusammen.
In Epheser Kapitel 3 heißt es, dass diese Gemeinde und dieses Werk Gottes die Weisheit Gottes präsentieren sollen. Wir haben das schon öfters gehört. Wir wissen also: Die Gemeinde präsentiert – oder Gott präsentiert an der Gemeinde –, wie er sie schafft, wie er Frieden in der Gemeinde schafft, seine Weisheit. Das Ziel ist, dass die Gemeinde dazu dient, dass Christus auf dieser Erde sichtbar wird.
In unserem heutigen Bibeltext beschreibt Paulus die Ehe, und zwar die Ehe zwischen Mann und Frau. Gleichzeitig beschreibt er, dass diese Ehe ein Spiegelbild von Jesus Christus und seiner Gemeinde ist. Gott hat sich die Gemeinde geschaffen, damit seine Weisheit auf dieser Erde sichtbar wird. Er hat auch die Ehe geschaffen, damit an der Ehe – an einer christlichen Ehe, an einer christlich gelebten Ehe – Christus gesehen wird.
Wir werden heute sehen, dass Paulus ständig Vergleiche zieht, wenn er von der Liebe des Mannes zu seiner Frau spricht. Dann heißt es: „Liebt so, wie Christus seine Gemeinde geliebt hat.“ Er zieht ständig Parallelen.
Bibeltext und Grundstruktur der Eheordnung
Nun schlagen wir Epheser Kapitel 5, Verse 22-33 auf. Dort steht:
„Ihr Frauen, ordnet euch euren eigenen Männern unter als dem Herrn, denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, und er ist der Retter des Leibes. Wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so auch die Frauen ihren eigenen Männern in allem.
Ihr Männer, liebt eure Frauen, gleichwie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und sich selbst für sie hingegeben hat, damit er sie heilige, nachdem er sie gereinigt hat durch das Wasserbad im Wort. Damit er sie selbst darstelle als eine Gemeinde, die herrlich sei, so dass sie weder Flecken noch Runzeln noch etwas Ähnliches habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei.
Ebenso sind die Männer verpflichtet, ihre eigenen Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst, denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst, sondern ernährt und pflegt es, gleichwie der Herr die Gemeinde. Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein.
Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde.
Doch auch ihr, jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst, die Frau aber erweise dem Mann Ehrfurcht.“
Die Notwendigkeit der Unterordnung im Geist
Nun, vor vier Wochen, als ich zuletzt über den Epheserbrief predigte, haben wir uns mit der Notwendigkeit beschäftigt, voll heiligen Geistes zu sein. Gott hat einen Plan im Kontext des Epheserbriefs. Er hat einen Plan für seine Gemeinde, aber auch für dich als einzelnes Glied der Gemeinde. Zudem hat er eine Aufgabe für dich als einzelnes Glied.
So heißt es in Apostelgeschichte 1,8, wie wir vor vier Wochen gehört haben: Dort steht, dass wir Kraft empfangen werden, um Gottes Zeugen zu sein. Daraus haben wir gelernt, dass wir voll Geistes Gottes sein müssen, um zu Gottes Ehre leben zu können und um dieser Berufung würdig zu entsprechen, wie es in Epheser 4,1 heißt.
Wenn ihr nun mit mir in Epheser 5,21 schaut, dann sehen wir eine Folge davon, voll Geistes zu sein. Dies gehört unmittelbar zu unserem heutigen Bibeltext. In Vers 21 steht: „Ordnet euch einander unter in der Furcht Gottes.“
Eine Folge davon, dass wir voll Geistes sind, ist also, dass Christen sich untereinander unterordnen. Benedikt Peters schreibt dazu: „Der Heilige Geist macht den Herrn groß und mich klein. Führt er mich, habe ich keine Mühe, den Bruder und die Schwester höher zu achten als mich selbst.“
Die Folge ist also: Wenn wir in der Nachfolge Jesu Christi sind und voll des Geistes Gottes, dann bedeutet das, dass wir den Nächsten, den Anderen höher achten und uns unterordnen können. Das ist letztlich auch das, was wir meinen, wenn wir sagen, dass wir Jesus Christus ähnlich sein wollen.
Warum ist das so? Es ist notwendig, voll Geistes zu sein, um sich unterordnen zu können. Denn der natürliche Mensch möchte sich grundsätzlich nicht unterordnen. So ist es einfach. Der natürliche Mensch ist ein Rebell. Sobald er in irgendeine Ordnung eingegliedert wird, stößt er auf und rebelliert.
Deshalb müssen wir uns dem Geist Gottes hingeben und voll Geistes werden, um als Folge von Epheser 5,21 uns untereinander unterordnen zu können.
Die verschiedenen Lebensbereiche der Unterordnung
Kapitel 5, Vers 21 lautet: „Ordnet euch einander unter“. Diese Aussage ist zunächst sehr allgemein gehalten und wirkt wie eine Überschrift. Sie bildet den Rahmen für verschiedene Bereiche des Lebens, in denen wir uns bestimmten Ordnungen unterordnen sollen.
Im Kapitel 5, Vers 22 wird der erste dieser Bereiche genannt: Frauen sollen sich ihren Männern unterordnen. Geht man weiter zu Kapitel 6, Vers 1, folgt der nächste Bereich der Unterordnung: Kinder sollen ihren Eltern gehorsam sein. In Kapitel 6, Vers 5 wird schließlich die Unterordnung der Arbeitnehmer gegenüber ihren Arbeitgebern thematisiert.
All diese Formen der Unterordnung sollen aus der Kraft des Heiligen Geistes geschehen. Das ist der Grundgedanke des Textes: „Werdet voll Geistes und ordnet euch einander unter!“ In der Kraft des Geistes ordnen sich Frauen ihren Männern unter, Kinder ihren Eltern und Arbeitnehmer ihren Arbeitgebern. Diese drei Bereiche der Unterordnung greift Paulus im Epheserbrief auf. Weitere Bereiche werden hier nicht behandelt.
Bevor wir zum eigentlichen Text kommen, ist es wichtig zu betonen: Wer das große Thema der Unterordnung ernst nimmt und sich einer von Gott gegebenen Autorität unterordnet, ordnet sich gleichzeitig Jesus Christus unter. Das macht das Thema besonders interessant.
Wer sich also einer gottgegebenen Autorität unterordnet – zum Beispiel Frauen den Männern, Kinder den Eltern, Arbeitnehmer den Arbeitgebern – ordnet sich in diesem Moment Christus unter. Dies wird in Kapitel 5, Vers 22 deutlich.
Dabei kann es vorkommen, dass man sich Menschen unterordnen muss, die Fehler machen oder falsche Entscheidungen treffen. Paulus schreibt in Kapitel 5, Vers 22: „Die Frauen sollen sich ihren Männern unterordnen, als gelte es dem Herrn.“ Das heißt, die Unterordnung gegenüber dem Mann soll so erfolgen, als würde sie gegenüber Christus selbst geschehen.
In Kapitel 6, Vers 6 geht es um die Unterordnung gegenüber dem Arbeitgeber. Dort heißt es, man solle ihm dienen „als jemand, der dem Herrn Jesus dient“. Vers 7 fordert: „Dient mit gutem Willen dem Herrn und nicht den Menschen.“
Damit wird klar: Unterordnung bedeutet in diesem Zusammenhang immer, sich Christus unterzuordnen. Indem man sich einer gottgegebenen Autorität unterordnet, ordnet man sich Christus unter.
Das bedeutet konkret: Wenn du bei der Arbeit dem Willen deines Chefs folgst und dies ohne Murren tust – nicht nur, wenn er zuschaut, sondern auch wenn er abwesend ist –, dann tust du das in Wirklichkeit für Christus.
Das Schöne daran ist, dass Gott uns diese Unterordnung einmal belohnen wird. Kapitel 6, Vers 8 sagt dazu: „Denn ihr wisst, dass ihr vom Herrn als Lohn das Erbe empfangen werdet.“ Es geht also nicht um Knechtschaft, sondern um von Gott gegebene Strukturen und Autoritäten, für die Gott uns auch belohnen wird.
Gleichheit in Christus und irdische Ordnungen
Nun möchte ich zu Beginn noch etwas zu diesem wichtigen Thema der christlichen Unterordnung sagen, das wir uns anschließend im Detail anschauen werden.
In Galater 3,28 steht eine ganz wichtige biblische Wahrheit. Schlag das doch zu Beginn mit mir auf: Galater 3,28. Dort heißt es:
„Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, noch ist es so, dass jemand ein freier Arbeitnehmer oder etwas anderes ist. Da ist weder Mann noch Frau.“
Und jetzt kommt die Begründung:
„Denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.“
Was uns dieser Vers sagen will, ist Folgendes: Egal, ob du Mann oder Frau bist, ob du reicher Arbeitgeber oder armer Arbeitnehmer bist, egal aus welchem Kulturkreis du kommst, egal, ob du auf der Hauptschule warst oder auf dem Gymnasium, egal welche Hautfarbe du hast – bei Jesus Christus sind alle gleich.
In Jesus Christus sind wir alle gleich geliebt. Es gibt keine unterschiedlichen Wertungen. Das ist ganz, ganz wichtig. Wir haben alle den gleichen Wert. Es gibt keinen Unterschied. Die Frau ist nicht weniger wert als der Mann, der Deutsche nicht weniger wert als der Türke.
Und was wir uns unbedingt merken müssen: Die Bibel, auch wenn sie von Unterordnung redet, ist nicht frauenfeindlich, sie ist auch nicht rassistisch. Es ist auch nicht so, dass die Bibel den reichen und edlen Arbeitgeber mehr Achtung schenkt als dem armen Arbeitnehmer. Das ist überhaupt nicht so. Wir sind alle eins in Christus. Da gibt es keinen Unterschied.
Und trotzdem – ich zitiere Willie MacDonald: „Die Tatsache, dass alle Gläubigen in Jesus Christus eins sind, dass wir alle gleich sind, bedeutet nicht, dass alle irdischen Beziehungen damit aufgelöst wären.“
Versteht ihr den Gedanken? Wir sind alle gleich, und trotzdem gibt es irdische Ordnungen, die Gott angeordnet hat.
Die Tatsache, dass alle Gläubigen in Christus eins sind, bedeutet nicht, dass alle irdischen Beziehungen damit aufgelöst wären.
Und der gleiche Paulus, der den Galaterbrief geschrieben hat, so wie wir es eben angeschaut haben, schreibt in Epheser 5,21, dass es in dieser Gleichheit doch Strukturen gibt – Über- und Unterordnungen.
Nach dieser Grundsatzeinleitung wollen wir uns heute mit der ersten Ordnung ab Epheser 5,22 beschäftigen. Nächstes Mal schauen wir uns dann die nächste Ordnung an.
Heute geht es um die Ehe, die ein Bild ist auf Jesus Christus und die Gemeinde.
Textstruktur und Anrede in Epheser 5,22-33
Nun geht mit mir in Epheser 5,22-33. Wenn ihr euch den Bibeltext anschaut, erkennt ihr an der Textstruktur, dass Paulus in Vers 22 zuerst die Frauen anspricht. In diesem großen Thema der Ehe richtet er sich zunächst an die Frauen.
In Vers 22 spricht er: „Ihr Frauen, ihr habt in der göttlichen Ordnung der Ehe folgende Aufgabe.“ Dann springt Paulus weiter zu Vers 25, wo er ganz gezielt die Männer anspricht. Dort heißt es: „Ihr Männer, ihr habt in der Ehe folgende Aufgabe.“ Diese Aufgabe wird in Vers 28 näher beschrieben, nämlich dass die Männer verpflichtet sind, ihre Frauen zu lieben.
Wenn ihr in Vers 33 schaut, seht ihr die nächste Struktur. Dort fasst Paulus als Fazit noch einmal beide Gruppen zusammen. Er spricht zuerst die Frauen in Vers 22 an, dann die Männer in Vers 25 und schließlich sagt er in Vers 33: „Nun auch ihr.“ Damit möchte Paulus noch einmal zusammenfassen, was er den beiden Gruppen sagen möchte, nachdem er staunend aus dem Vergleich von Ehe und Gemeinde herauskommt.
Anforderungen an die Frau in der Ehe: Unterordnung (Verse 22-24)
Nun wollen wir mit dem ersten Punkt beginnen, und zwar mit den Anforderungen an die Frau in der Ehe, basierend auf den Versen 22 bis 24.
Der erste Punkt der göttlichen Ordnung ist, dass Paulus sagt, dass sich in der Ehe die Frauen den Männern unterordnen sollen. Das ist zunächst ein Thema, das in unsere heutige Zeit nicht so recht zu passen scheint. Das Wort „Unterordnung“ ist zudem sehr negativ belastet, oder? Da gebe ich Ihnen sicherlich Recht.
Doch wir werden gleich sehen, dass es gar nicht so schlimm ist, wie es auf den ersten Blick wirkt. Es ist eigentlich etwas Schönes. Ich habe vorhin gesagt, dass die Ehe die Gemeinde zu Christus widerspiegeln soll. In Vers 24 steht, wenn man genau hinschaut, dass die Ehe wirklich dafür da ist oder mit dafür da ist, zu zeigen, wie die Gemeinde funktioniert.
Im Vers 24 heißt es, die Frauen sollen sich unterordnen, wie es die Gemeinde gegenüber Christus tut. Hier wird schon das erste Beispiel, der erste Vergleich gezogen und die erste Darstellung, die wir als Christen in der Ehe verfolgen sollen.
Die Frauen sollen sich den Männern unterordnen, so wie sich die Gemeinde Christus unterordnet. Das bedeutet: So wie sich die christliche Ehefrau ihrem Mann unterordnet, soll es zeigen, wie sich die Gemeinde unterordnet.
In einem Buch von Wayne Mack, das ich gelesen habe und auf das ich gleich noch eingehen werde, beschreibt seine Frau, dass sie, als sie begriffen hat, was es bedeutet, dass sie widerspiegelt, wie sich die Gemeinde Christus unterordnet, einen Aha-Effekt hatte. Sie dachte: Wenn sich die Gemeinde so unterordnet, wie ich mich meinem Mann unterordne, dann wäre das ganz schön schlecht für die Gemeinde.
Ich werde gleich noch näher auf dieses Buch eingehen. Was ich aber vorweg sagen möchte, ist, dass ich weiß, dass bei dem Thema der Unterordnung unglaublich viel Missbrauch geschieht. Es gibt Männer, die aufgrund dieser Aussage – und ich weiß auch, dass es christliche Männer gibt – denken, dass Frauen sich unterordnen sollen, dass die Frau nicht ernst zu nehmen ist und dass der Mann deshalb alles zuhause bestimmen darf, weil er ja der Chef ist. Im Grunde missbrauchen sie dadurch ihre Frau und auch das Wort „Unterordnung“.
Ich muss sagen: Das ist überhaupt nicht das, was die Bibel mit Unterordnung meint. Unterordnung bedeutet nicht, dass der Mann ein Pascha ist, der Chef, und die Frau ihm einfach nur zu dienen hat. Das ist nämlich die gängige Definition von Unterordnung – und genau das ist es überhaupt nicht.
Was Unterordnung der Frau nicht bedeutet
Nun möchte ich mich auf dieses Buch hier beziehen oder an diesem Buch bedienen. Das Buch heißt „Liebling auf Lebenszeit – Aus der Ehe das Beste machen“. Es handelt sich um einen Mann, der bereits ein halbes Jahrhundert Erfahrung in der Ehe und in der Seelsorge hat.
Ich habe gedacht, wenn ich euch etwas aus diesem Buch erzähle, ist das für euch hilfreicher, als wenn ich nur aus meinem eigenen Leben berichte. Deshalb werde ich versuchen, euch das Wort „Unterordnung“ zu erklären. Anschließend komme ich zum zweiten Punkt, dass der Mann die Frau lieben soll, denn das ist meiner Meinung nach eine noch größere Aufgabe. Ich werde euch diese Punkte sozusagen aus dem Buch heraus erläutern.
Zuerst möchte ich erklären, was Unterordnung der Frau nicht bedeutet.
Erstens bedeutet Unterordnung der Frau unter den Mann nicht, dass die Frau ihrem Ehemann immer mit „Ja, Liebling“ antworten muss. Kennt ihr das? Es bedeutet nicht, dass die Frau zu allem Ja und Amen sagen muss. Das ist einfach ein falsches Verständnis von Unterordnung.
Es wäre sogar fatal, wenn die Frau das täte. Warum? Weil die Frau dazu da ist, ihren Mann zu unterstützen, ihm Rat zu geben und durchaus auch seinen Kurs mitzubestimmen und zu beeinflussen. Wenn die Frau immer nur Ja und Amen sagt, wäre das fatal, weil sie dann nicht die Unterstützung für ihren Mann ist, wie es die Bibel vorsieht.
Die Frau von Wayne Mack hat dazu geschrieben, dass sie am Anfang ihrer Ehe immer „Ja, Liebling“ gesagt hat, wenn der Mann Entscheidungen treffen musste. Sie hat immer Ja gesagt, doch die Entscheidungen sind schiefgelaufen. Dann sagte sie: „Ja, ich habe es mir eh gedacht, dass es schlecht wäre.“ Irgendwann sagte ihr Mann zu ihr: „Du belügst mich ständig. Ich frage dich um Rat, und du sagst immer Ja. Am Ende sagst du, du hättest Bedenken gehabt. Warum sagst du mir die Bedenken nicht?“
Ihr wisst, worauf ich hinaus will. Unterordnung heißt also nicht, dass die Frau immer „Ja, Liebling“ sagen muss. Wenn die Frau eine typische Ja-Sagerin ist, lässt sie den Mann ins Verderben laufen.
Zweitens bedeutet Unterordnung auch nicht, dass die Frau jedem Verlangen ihres Mannes nachgeben muss. Es kann durchaus sein, dass ein christlicher Ehemann seine Frau und Familie in Sünde führt. Es kann sein, dass er Entscheidungen trifft, die Sünde für die Familie bedeuten.
Auch hier gilt: Die Frau soll eher Gott gehorchen als dem Mann. Sie muss nicht mitgehen, wenn der Mann sündigen will oder die Familie ins Verderben führen möchte. Sie muss nicht jedem Verlangen des Mannes folgen oder nachgeben.
Unterordnung bedeutet also nicht, dass die Frau die Kommandos des Ehemanns blind ausführt.
Drittens bedeutet Unterordnung auch nicht, dass die Frau ihr eigenständiges Denken aufgibt. Es bedeutet nicht, dass sie intellektuell stagniert. In Sprüche 31 wird sogar eine Frau beschrieben, die voller Weisheit ist. Sie tut ihren Mund auf, und es kommt Weisheit hervor.
Es ist also sehr gut, eine Frau zu haben, die geistlich weise ist, eigenständig denkt und die Bibel lernt. Natürlich wird sie auch von ihrem Mann gelehrt, aber sie denkt auch eigenständig.
Das ist auch gut für die Männer. Ich weiß, dass es Männer gibt, die den geistlichen Rat ihrer Frau nicht ernst nehmen – das gibt es natürlich. Dennoch ist es gut für einen Mann, eine geistlich weise Frau zu haben und auf ihren Rat zu hören.
Viertens bedeutet Unterordnung auch nicht, dass eine Frau alle Mühen aufgibt, um ihren Mann zu beeinflussen. Die Frau soll ihren Mann natürlich positiv beeinflussen.
In 1. Thessalonicher 5, Vers 14 werden alle Gläubigen ermahnt, die Unordentlichen zu verwarnen, die Kleinmütigen zu trösten und die Schwachen anzunehmen. Das heißt, auch in der Ehe hat die Frau die Aufgabe, ihren Mann zu verwarnen, zurechtzubringen und wieder auf den richtigen Pfad zu führen.
Die Frau hat durchaus die Aufgabe, Einfluss auf ihren Mann zu nehmen – unbedingt. Aber nicht zu manipulieren, das ist ganz wichtig.
Was Unterordnung bedeutet: Die göttliche Ordnung
Nun, wir haben gehört, was Unterordnung nicht bedeutet. Wenn Paulus hier schreibt: „Ihr Frauen, ordnet euch unter“, heißt das nicht, dass Frauen alles tun müssen, was ihr Mann sagt, niemals den Mund aufmachen oder frech werden dürfen. Frech werden vielleicht nicht, aber Frauen dürfen durchaus eine Meinung haben – so plump ausgedrückt.
Doch was bedeutet Unterordnung wirklich? Das griechische Wort „hypotaso“ beschreibt ein Bild von Ordnung, in der alles seinen angemessenen Platz hat. Es gibt also eine gottgegebene Ordnung, und in dieser Ordnung hat der Mann die höchste Verantwortung in der Familie. Das ist letztlich das Thema: Der Mann ist das Haupt. Das heißt, er trägt die höchste Verantwortung.
Der Mann trägt vor Gott die Verantwortung für seine Frau und auch für die Kinder. Das ist das Thema, das Paulus anspricht. In der Ordnung Gottes gibt es Frauen, die begabter, schlauer oder stärker sind als ihre Männer. Trotzdem ist die Ordnung vor Gott so, dass der Mann als Haupt eingesetzt ist und die höchste Verantwortung trägt. Er wird einmal vor Gott Rechenschaft ablegen müssen, wie er seine Familie und seine Frau geführt hat.
So einfach ist das. Jeder verheiratete Mann sollte wissen, dass es eine Ordnung gibt. Denn ohne Ordnung – stellt euch mal eine Firma vor, in der es nur Chefs gäbe – gäbe es kein Funktionieren. Damit eine Ehe nicht im Chaos endet, hat Gott den Mann als Oberhaupt eingesetzt. Aber nicht als Diktator, sondern als Oberhaupt, das die Verantwortung trägt.
Dass der Mann das Haupt ist, bedeutet also, dass er der Hauptverantwortliche ist. Er trägt die letzte Verantwortung für alles, was in der Familie passiert. Ich glaube, wenn diese göttliche Ordnung richtig gelebt wird und der Mann diese Verantwortung auch wahrnimmt – denn es gibt leider auch Männer, die das nicht tun – dann ist er in Wirklichkeit ein Fels für seine Frau, ein Fels in der Brandung.
Es gibt doch nichts Schöneres für eine Frau, als einen Mann, der wirklich ein starkes Haupt ist, an dem sie sich anlehnen kann. Weil der Mann diese Last der Verantwortung trägt, ist es kein Vorrecht, dass alle ihm dienen müssen. Es ist eine Last, in die Gott ihn gestellt hat. Es ist eine riesige Verantwortung, die Gott dem Mann in der Familie übertragen hat.
Deshalb sollen sich die Frauen ihren Männern unterordnen und es ihnen nicht schwer machen. Sie sollen sie unterstützen. Es wäre das Schönste, wenn die Frauen ihre Männer darin unterstützen, diese von Gott gegebene Aufgabe auszuführen. Es ist ja ein Dienst, den Gott dem Mann anvertraut hat, und die Frau soll ihn dabei unterstützen.
Ich zitiere Messieu Henry, der ein schönes Bild dafür verwendet hat. Ich glaube, Daniel hat dieses Bild auch bei der Hochzeitspredigt von Benny und Caro benutzt. Ich lese es einmal vor:
„Die Frau wurde aus einer Rippe, aus Adams Seite gemacht. Also wurde die Frau nicht aus seinem Kopf gemacht, um über ihn zu herrschen, und auch nicht aus seinen Füßen, um von ihm zertrampelt zu werden, sondern aus seiner Seite, ihm gleichgestellt, um unter seinem Arm Schutz zu finden und nahe der Liebe seines Herzens zu sein.“
Es geht bei der Ordnung in der Ehe also nicht darum, dass die Frau über den Mann herrscht, aber auch nicht darum, dass der Mann die Frau zertrampelt. Gott hat die Frau aus Adams Seite geschaffen, damit sie als Unterstützung an seiner Seite ist und nahe an der Liebe seines Herzens bleibt.
Das ist genau der zweite Punkt, den wir uns jetzt anschauen.
Die Verantwortung und Liebe des Mannes in der Ehe (Verse 25-33)
Der erste Punkt ist in unserer Zeit ein wenig zeitkritisch, möchte ich sagen. Man mag das Wort „Unterordnung“ nicht so gern.
Was ich jedoch unglaublich interessant finde, ist, dass im Epheserbrief Kapitel 5 das Thema, dass sich Frauen unterordnen sollen, nur drei Verse umfasst. Ab Vers 25 kommen dann die Männer ins Spiel, und deren Aufgabe erstreckt sich über acht Verse. Auf den Schultern der Männer liegt also eine enorme Last.
Schaut man sich Vers 25 an, sieht man, wie Paulus zunächst auf die Frauen eingeht und dann ab Vers 25 zu den Männern wechselt. Er schreibt: „Ihr Männer, glaubt nicht, dass nur die Frauen etwas in der Ehe zu tun haben.“ Die christliche Frau hat in der Eheordnung die untergeordnete Rolle, und sie kämpft oft damit, ihren Mann nicht hundertprozentig zu dominieren. Doch der Mann trägt in der Ehe einen „Rucksack“ mit Anforderungen, die in acht Versen beschrieben sind.
Die Anforderungen an den Mann beginnen in Vers 25: „Ihr Männer, liebt eure Frauen!“ Aber wie sollen wir unsere Frauen lieben? Genau wie Jesus Christus die Gemeinde geliebt hat. Hier wird das zweite Bild deutlich: Unsere Ehe soll Christus und die Gemeinde widerspiegeln. Die Liebe des Mannes zu seiner Frau soll zeigen, wie Jesus Christus die Gemeinde geliebt hat.
Heute Abend werden wir uns das genauer ansehen. Jesus hat sich hingegeben. Er ist aus Liebe am Kreuz für Sünder gestorben. Dieses Bild ist nicht nur ein Bild, sondern unser Vorbild dafür, wie der Mann seine Ehefrau lieben soll. „Ihr Männer, liebt eure Frauen, so wie Christus die Gemeinde geliebt hat.“
In den folgenden Versen beschreibt Paulus die Liebe und das Aufopfern von Jesus Christus für seine Gemeinde. Diese aufopfernde Liebe dient uns als Vorbild. Wie soll der Mann seine Frau lieben? Am Ende von Vers 25 steht: „So wie Christus, der sein Leben für die Gemeinde gegeben hat.“ Jesus Christus hat sein Leben aus Liebe für die Menschen am Kreuz gegeben.
Jesus Christus hat sich völlig zurückgenommen. Er lebte nicht egoistisch. Er hätte im Himmel in seiner Herrlichkeit bleiben können, doch er hat sich aufgeopfert. Er hat nicht nur sein Leben gegeben, sondern ist Mensch geworden, hat gedient und ist auf die Menschen zugegangen. So hat Christus seine Gemeinde geliebt: Er sucht ihr Bestes, wünscht sich, dass seine Gemeinde ewig lebt, und hat alles dafür vorbereitet.
Dieses Aufopfern zeigt sich darin, dass Christus bereit war, sein Leben für seine Gemeinde, seine Braut, hinzugeben. Mit welchem Ziel? In den Versen 26 und 27 heißt es, dass er sich eine Gemeinde schaffen will, die makellos ist, heilig, ohne Flecken und Runzeln.
Im Alten Testament gibt es den Propheten Hosea. Gott hatte sein Volk Israel erwählt, doch dieses Volk war ständig untreu. Es hurrte mit anderen Götzen herum und lief immer wieder zu anderen Göttern. Gott erwählte es dennoch. Hosea wird von Gott aufgefordert, eine Hure zu heiraten – ein plumper Ausdruck, aber so steht es in der Bibel. Hosea soll diese Frau lieben und für sie aufopfern, obwohl sie ihm ständig untreu sein wird.
Dieses Bild soll die Beziehung zwischen Gott und Israel verdeutlichen. Gott liebt sein Volk, ist ihm treu, auch wenn es fremdgeht. Die Braut Christi, das Volk Gottes, wird hier mit einer Hure verglichen.
Was tut Gott mit diesem untreuen Volk? Er sendet seinen geliebten Sohn Jesus Christus auf die Erde, damit er sein Leben für unsere Sünden gibt. Damit, so heißt es in Epheser 5, Vers 27, aus diesen Menschen, die in ihrer Beziehung zu Gott untreu sind, Vergebung wird. Damit sie seine Gemeinde werden, die er annimmt.
Aus dieser befleckten Hure wird eine Gemeinde, die herrlich ist, ohne Flecken, Runzeln oder Ähnliches, sondern heilig und tadellos. Letztlich steht in Vers 27, dass er sie sich selbst darstellt – Gott baut sich eine Braut, die ihm gefällt.
Das ist wirklich interessant: Er schafft sich eine Gemeinde, wie sie ihm gefällt, damit er sich selbst eine heilige Braut darstellt. Natürlich sündigen wir alle noch, haben Runzeln und Fehler. Aber in Christus, so heißt es im Kolosserbrief, sind wir nun heilig. Wir sind seine heilige Braut, weil er uns so sehr geliebt hat.
Was sagt Paulus zu den Männern in Vers 28? Genauso wie Jesus Christus sich für seine Braut aufgeopfert hat und täglich an uns Christen arbeitet, um uns zu heiligen und im Glauben voranzubringen, genauso treu wie Jesus Christus uns ist, so sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen zu lieben.
Das Wort „verpflichtet“ steht dort. Am Anfang hatten wir noch das etwas schwierige Thema „Unterordnung“. Unter Christen ist das bekannt, aber für andere mag es unfair erscheinen, dass Frauen sich unterordnen sollen. Doch seht, welche Last auf den Männern liegt: Sie sind verpflichtet.
Ich möchte noch einmal auf den großen Kontext hinweisen: Werdet erfüllt mit dem Heiligen Geist! Wir schaffen es nur in tiefer Gemeinschaft mit dem Herrn. Deshalb müssen wir voll Geist sein. Wenn ihr vergessen habt, wie man voll Geist wird, hört euch gerne noch einmal die Predigt dazu an. Das ist unglaublich wichtig, um christlich leben zu können.
Die Männer sind verpflichtet, ihre Frauen zu lieben. Das bedeutet, dass der geistliche Mann, so steht es im Buch, seine Frau liebt, indem er sie vor schädlichen Einflüssen schützt. Er schützt sie vor den Einflüssen der Welt und fördert ihre Heiligkeit.
Um das Ganze noch einmal in den Kontext der Bibel zu setzen: Was fällt euch ein, wenn ihr ans Neue Testament denkt? Wie hat Christus die Gemeinde noch geliebt? Als Beispiel: Wir sollen unsere Frauen lieben wie Christus die Gemeinde liebt. Wie hat er sie noch geliebt?
Denkt an Römer 8,35: „Nichts kann mich trennen von der Liebe Christi.“ Weder Verfolgung noch Zukunftiges oder Gegenwärtiges. Übertragen auf uns: Probleme in der Ehe oder andere Schwierigkeiten können diese Liebe nicht trennen.
Kann deine Ehefrau dasselbe Lied in ihrem Herzen singen, wie Paulus es singt? Dass sie felsenfest weiß: „Nichts kann mich trennen von der Liebe meines Mannes“? Denn der Mann soll lieben wie Christus die Gemeinde liebt. Und nichts kann die Gemeinde von der Liebe Christi trennen.
Kann deine Frau sagen: „Nichts kann mich trennen von der Liebe meines Mannes“? Ist das ein Felsen, an dem sie sich festhalten kann? Das ist wirklich eine wichtige Frage.
Weiß deine Frau, dass du sie nicht aufhören wirst zu lieben, auch wenn sie irgendwann nicht mehr hübsch ist? Weiß sie, dass du sie nicht verlässt, wenn sie vielleicht mit vierzig einen Schlaganfall bekommt und im Rollstuhl sitzt? Ist das das Lied ihres Herzens?
Weiß sie, dass du ihr nicht den Rücken kehrst, um dir eine Jüngere zu holen? Müssen eure Frauen manchmal Angst haben, dass ihr ihnen die Liebe entzieht, wenn sie mal wieder bockig oder zickig war? Oder ist das Lied deiner Frau: „Nichts kann mich trennen von der Liebe meines Mannes“?
Wie es in Römer 8,35 heißt: Weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges – nichts! Christus hört nicht auf, uns zu lieben. Er hört nicht auf, uns zu lieben. Und so sind die Männer in Epheser 5, Vers 28 verpflichtet, ihre Frauen zu lieben.
Praktische Anwendungen zur Liebe des Mannes aus dem Buch „Liebling auf Lebenszeit“
Zum Schluss – und ich weiß, ich habe den Bibeltext. Ich habe mir ganz bewusst überlegt: Soll ich den Bibeltext in seiner Struktur auseinandernehmen? Das ist eigentlich das, was ich am liebsten mache. Aber ich habe mir gedacht, dass so ein Thema dann vielleicht wirklich viel zu theologisch wird, wenn man einfach nur den Argumentketten nachgeht.
Deshalb habe ich ganz bewusst auf dieses Buch zurückgegriffen und möchte nun zum Schluss noch ein paar praktische Anwendungen daraus nehmen, um zu zeigen, wie diese Liebe aussehen kann.
Unsere Liebe zur Ehefrau sollte ihr helfen, zu wachsen, sich als Person zu entwickeln und immer brauchbarer und erfüllter in der Nachfolge Christi zu werden.
Wie sieht also die Liebe des Mannes zu seiner Frau aus? Der Mann soll seiner Frau helfen, geistlich zu wachsen, sich als Person zu entwickeln und immer brauchbarer für Jesus Christus zu werden.
Als Anwendung könnte man fragen: Sorgst du dafür, dass deine Frau im Glauben wächst? Siehst du es als Verantwortung des Mannes als Haupt der Familie an, dafür zu sorgen, dass deine Frau wächst? Nimmst du dir Zeit, um sie zu lehren? Nimmst du dir Zeit, um mit ihr zu beten?
Ich selbst habe hier wirklich zu lernen. Ich bete nicht viel mit meiner Frau, und eigentlich ist das ein großes Vorrecht, denn ich habe eine Frau, die unglaublich gerne viel mit mir beten, Bücher lesen und Bibel lesen würde. Ich muss ehrlich sagen, ich hinke da hinterher. Ich lehre sie zwar, aber es mangelt an der praktischen Anwendung meiner Liebe. Die Liebe, die Christus zu mir hat, soll sich darin zeigen, dass ich dafür sorge, dass sie im Glauben wächst.
Ich zitiere: Wenn wir unsere Frauen lieben wie Christus die Gemeinde, müssen wir sie mit einer ganz besonderen Liebe lieben. Wir müssen sie mit einer ganz besonderen Liebe lieben.
Das bedeutet, dass die Liebe zur Ehefrau weit über jeder anderen Liebe zu irgendeiner anderen Person oder Sache stehen muss. Versteht ihr den Gedanken? Die Liebe zu meiner Frau muss über allen anderen Lieben stehen, die ich verspüre – sei es zum Klavierspielen, Playstation spielen, Essen oder was auch immer. Ihr versteht, worauf ich hinauswill: Die Liebe zu meiner Frau muss alles übertrumpfen.
Die Liebe zu meiner Frau muss die Liebe zu meinen Kindern und zu meinen Eltern übersteigen – ausgenommen Gott. Nur Gott soll ich mehr lieben!
Wenn wir wie Christus lieben, werden wir unsere Frauen aus der Vergebung heraus lieben. Die Vergebung unseres Herrn geht, Gott sei Dank, nie zu Ende. So wie Jesus Christus uns immer wieder vergibt und uns immer wieder treu ist, so soll der Mann auch seiner Frau immer wieder vergeben. Die Liebe soll aus der Vergebung heraus geschehen.
So wie Gott uns immer wieder vergibt, soll der Mann seiner Frau auch immer wieder vergeben – mit einer Liebe, die nie endet.
Zusammenfassung und Fazit: Die Ehe als göttliche Ordnung und Spiegelbild
Ich will noch einmal kurz zusammenfassen.
Zum Schluss kommen wir zu Gottes Erfindung der Ehe. Sie hat das Ziel, dass die Beziehung zwischen Mann und Frau die Beziehung zwischen Jesus Christus und seiner Gemeinde sichtbar macht. Das heißt, so wie wir als Christen unsere Ehe führen, so gibt es ein Licht auf Christus zurück. Das ist auch eine Verantwortung.
Wir haben heute gelernt, dass die Frau ihrer gottgegebenen Ordnung nach dem Mann unterstellt ist. Das bedeutet aber nicht, dass der Mann ein Tyrann ist, der über die Frau herrscht. Vielmehr hat der Mann bei den Entscheidungen des Lebens für die Familie die letzte Verantwortung. Daraus folgt, dass er auch die letzte Entscheidung treffen muss.
Er wird dies jedoch nicht tun, indem er seine Frau hintergeht oder unterdrückt. Mike Leister, der Seelsorgelehrer am EBTC, hat es einmal so ausgedrückt: Wenn ein Ehepaar ein neues Auto kaufen will und der Mann das blaue Auto möchte, die Frau aber unbedingt das rote, wird die Frau sagen: „Ich soll mich dem Mann unterordnen, also nimm du das blaue Auto.“ Weil der Mann aber seine Frau sehr liebt, wird er das rote Auto nehmen. So ist es mit der Ehe.
Der Mann hat die letzte Verantwortung. Es ist weniger ein Vorrecht als eine Last, weil er vor Gott Rechenschaft ablegen wird. Die Frau darf ihn bei den Entscheidungen unterstützen.
Wir haben festgehalten, dass das nicht bedeutet, dass die Frau eine Ja-Sagerin sein muss, eine Frau, aus deren Mund keine Weisheit kommt. Sie soll Einfluss auf ihren Mann nehmen, ihn unterstützen und an seiner Seite gemeinsam mit ihm dem Herrn dienen. Die Frau ist also nicht unterworfen, sondern unterstützend.
Klar müssen wir auch sagen: Eine dominante Frau, die ihren Mann unterdrückt und über ihn herrschen will, sündigt und steht damit in Rebellion gegen Gott. Das möchte ich einfach mal kurz gesagt haben.
Zweitens haben wir gelernt, dass der Mann seine Frau lieben soll wie Christus die Gemeinde. Das heißt, der Mann soll sich für seine Frau hingeben, immer für sie da sein und für ihre Bedürfnisse sorgen. Er soll dafür sorgen, dass sie in der Heiligung wächst. Er soll sie pflegen und nähren, so wie es im Epheserbrief steht: Der Mann nährt und pflegt sein eigenes Fleisch. So soll der Mann seine Frau lieben.
Er soll sie lieben mit einer Liebe, die niemals aufhört. Die Frau soll das wissen und es singen können: „Die Liebe meines Herrn, meines Mannes, hört nie auf.“ Wir Männer sollen unsere Frauen mit einer Vergebung lieben, die nicht aufhört. Wir sollen uns Zeit für sie nehmen, wenn sie uns braucht.
Als Fazit muss man sagen: Das Ehepaar bildet eine Einheit und ein Team. Es ist ein Team, das eine Einheit bildet, mit verschiedenen Rollen, die Gott ihm gegeben hat. Aber es ist ein Team und eine Einheit, die zur Ehre Gottes lebt. Amen.
Schlusslied
Als er starrte, gab er uns neues Leid.
Ich schaue oft in meine Schuld und sehe all das Leid.
Bei den Spöttern stehe ich, sein Sterben ziehe ich nach.
Ich weiß, mir ist vergangen, doch ich will handeln.
Er steht bald für mich auf, damit ich lebe.