Einführung in den Weg Gottes und die Bedeutung des Bibeltextes
In Josua 3 steht unser Predigttext „Wandern nach der Ewigkeit“. Darum ist uns immer wieder anschaulich, was vom Volk Israel beschrieben wird, wie sie durch die Wüste ziehen.
Josua 3 finden Sie in den ausgelegten Bibeln auf Seite 217. Für unsere Gäste möchte ich anmerken, dass wir die Gewohnheit haben, wie es bei bekehrten Christen weltweit üblich ist, eine Bibel in die Hand zu nehmen und mitzulesen. So kann jeder prüfen, ob der Prediger tatsächlich das Wort Gottes verkündet oder nur seine eigenen Ideen.
Wir wollen ja gemeinsam das Wort Gottes hören.
Der Befehl Gottes und das Wunder am Jordan
Josua machte sich früh auf, und sie zogen aus Schittim und kamen an den Jordan. Er und alle Israeliten blieben dort über Nacht, ehe sie hinüberzogen.
Nach drei Tagen gingen die Amtleute durchs Lager und geboten dem Volk: Wenn ihr die Lade des Bundes, des Herrn, eures Gottes, seht und wie die Priester aus dem Stamm Levi sie tragen, so brecht an eurem Ort auf und folgt ihr nach. Dabei soll zwischen euch und ihr ein Abstand von ungefähr zweitausend Ellen sein. Ihr sollt ihr nicht zu nahe kommen.
Ihr müsst wissen, auf welchem Weg ihr gehen sollt, denn ihr seid den Weg bisher noch nicht gegangen. Josua sprach zum Volk: Heiligt euch, denn morgen wird der Herr Wunder unter euch tun.
Zu den Priestern sagte er: Hebt die Bundeslade auf und geht vor dem Volk her. Da hoben sie die Bundeslade auf und gingen vor dem Volk her.
Der Herr sprach zu Josua: Heute will ich anfangen, dich groß zu machen vor ganz Israel, damit sie wissen, wie ich mit Mose gewesen bin. So werde ich auch mit dir sein. Du sollst den Priestern, die die Bundeslade tragen, gebieten und sagen: Wenn ihr an das Wasser des Jordan herankommt, so bleibt im Jordan stehen.
Josua sprach zu den Israeliten: Hört die Worte des Herrn, eures Gottes! Daran sollt ihr merken, dass ein lebendiger Gott unter euch ist und dass er vor euch vertreiben wird die Kanaaniter, Hethiter, Hewiter, Peresiter, Girgasiter, Ammoniter und Jebusiter.
Siehe, die Lade des Bundes des Herrschers über alle Welt wird vor euch hergehen in den Jordan. So nehmt nun zwölf Männer aus den Stämmen Israels, aus jedem Stamm einen.
Wenn dann die Fußsohlen der Priester, die die Lade des Herrn, des Herrschers über alle Welt, tragen, im Wasser des Jordan stillstehen, wird das Wasser des Jordan, das von oben herabfließt, nicht weiterlaufen, sondern stehenbleiben wie ein einziger Wall.
Als das Volk aus seinen Zelten auszog, um durch den Jordan zu gehen, und die Priester die Bundeslade vor dem Volk hertrugen und in den Jordan kamen und ihre Füße vorn ins Wasser tauchten, geschah etwas Bemerkenswertes:
Der Jordan war die ganze Zeit der Ernte über alle seine Ufer getreten. Der Chronist hat das festgehalten, weil die Menschen damals genauso rationalistisch dachten wie wir heute. Sie hätten es für einen Zufall gehalten.
Deshalb wurde es extra vermerkt, um den kritischen Denkern zu zeigen, dass Gott unser Verstehen übersteigt und seine Wege für sein Volk bahnt.
Da stand das Wasser, das von oben herniederkam, aufgerichtet wie ein einziger Wall, sehr fern bei der Stadt Adam, die zur Zeit von Zaretan liegt.
Das Wasser, das zum Meer hinunterlief, zum Salzmeer, nahm ab und floss ganz weg.
So ging das Volk hindurch, gegenüber von Jericho. Die Priester, die die Lade des Bundes des Herrn trugen, standen still im Trockenen mitten im Jordan.
Ganz Israel ging auf trockenem Boden hindurch, bis das ganze Volk über den Jordan gekommen war.
Herr, erkläre du uns dein Wort, so dass wir selbst unseren Weg gehen können. Amen.
Die Realität der Sackgassen im Glaubensweg
An solch einem schönen und festlichen Sonntagmorgen ist es immer ein wenig gefährlich, dass wir das verdecken, was uns heute Morgen bedrückt und beschwert. Den meisten ist es unbekannt, und es ist gut, wenn Sie es offen lassen – wir lieben den Sauerstoff. Ja, setzen Sie sich doch dorthin, wechseln Sie mal schnell den Platz. Wir brauchen Sauerstoff, denn hier ist noch ganz schlechte Luft. Wissen Sie, vorher waren 600 Leute drin, und das alles hat die Luft verbraucht. Ich habe Angst, dass jemand schlecht wird. Wenn Sie rübergehen und sich setzen, macht das nichts. Es geht vielleicht so, eine kleine Luftbewegung bräuchten wir. Sonst haben wir immer wieder Leute, die einen Kollaps bekommen. Das wäre so schade.
Wir haben es hier nicht so luftig wie im Stadion. Wir haben kaum das Wissen voneinander, kaum das Wissen darüber, was einen oder den anderen bewegt. Gehen Sie ganz auf die andere Seite rüber. Hier fällt die Kaltluft herunter, und das ist das Schöne – wir lieben das. Sitzen Sie darüber, da ist es ganz gekühlt, sauber, warm und stickig. Da fällt die Kaltluft, ich liebe das, ich merke das selbst. Aber gerade die Lufthungrigen sitzen bei uns rechts, und die anderen sitzen links, sodass wir kaum voneinander wissen, was den neben uns bewegt.
Und da sind ja ganz viele heute Morgen hier in diesem Gottesdienst, die bedrückt gekommen sind und sagen: „Ich weiß gar nicht mehr, wie es weitergehen soll.“ Und das, was uns an normaler Energie geschenkt ist, ist schon lange aufgebraucht. Die Schwierigkeiten, denen man gegenübersteht, sind so groß, und der Mut und die Entschlossenheit, mit denen man das alles unter die Füße kriegen will, reichen nicht mehr aus. Darum bin ich so froh, dass das in der Bibel erzählt wird, dass das bei den Wegen Gottes vorkommt.
Dieses Volk Israel war ja nicht ausgezogen, weil das ihre verrückte Idee war. Das war ja nicht in ihrem Kopf ersonnen, sondern Gott hatte sie doch gerufen, auszuziehen aus Ägypten. Er hatte sie doch durch die Wolken- und Feuersäule geführt, bei Tag und bei Nacht. Er war ihnen doch vorangegangen, und jetzt führt er sie in diese Sackgasse hinein.
Kennen Sie das? Man fragt sich: War das denn nicht von Gott? Warum türmen sich bei mir so viele Schwierigkeiten auf? Ich habe gedacht, das hätte alles Gott so schön gefügt in meinem Leben. Das sind Mütter, die Gott einmal nicht genug danken konnten über die Geburt ihrer Kinder. Und jetzt, da sie erwachsen sind, gehen diese Kinder böse Wege. Sie schreien zu Gott: „Warum lässt du uns hier in dieser Sackgasse stehen?“
Ich weiß nicht, an welcher Stelle des Reiches Gottes Sie jetzt arbeiten. Ob Sie sagen: „Ich möchte in meinem Beruf für Gerechtigkeit wirken, ich will, dass Gottes Geist mein Leben prägt.“ Und dann komme ich in solche Konflikte, komme nicht mehr weiter. Soll ich aufgeben? Soll ich zurückgehen? Soll ich die Waffen strecken?
Und auch jede Arbeit, die wir in der Gemeinde, in der Gemeinschaft, in einem Hauskreis oder in der Kindererziehung leisten, verläuft oft so, dass Gott seine Leute in Sackgassen führt.
Die Herausforderung des Glaubens in schwierigen Zeiten
Das ist das Erste, was ich Ihnen jetzt einmal zeigen muss. Wir stellen uns das oft zu leicht vor, als ob die Wege Gottes triumphale Wege wären, auf denen man täglich unangefochten marschieren kann. Wenn man die Bibel liest, muss man sagen: Herrlich und in Freuden leben ja die Gottlosen alle Tage.
Gott führt seine Leute ganz bewusst auch in Sackgassen. Wenn Sie einmal in den Wäldern unterwegs sind und einen Spaziergang machen, können Sie das immer wieder erleben. Wenn Sie sich nicht auskennen, gehen Sie einen Weg, der schön breit ist. Nach einer Zeit endet er jedoch im Dickicht. Das ist ein Weg, den man nur zur Holzabfuhr braucht. Deshalb hört er plötzlich mitten im Wald auf – das ist ein Holzweg.
Dann steht man da und fragt sich: Wo soll ich weiter? Durchs Dickicht komme ich nicht. Sind denn die Wege Gottes solche Holzwege, die er mich führt? Das macht sehr unsicher. Man fragt sich: Soll ich jetzt zurück oder wie soll ich das machen?
Wie oft kommt diese Frage auch bei Christen auf, wenn es schwere Tage in der Ehe gibt oder wenn man sich nicht mehr sicher ist, ob die Entscheidung, die man im Beruf getroffen hat, richtig war. Soll man zurück oder vorwärts gehen?
Lassen Sie doch die jungen Leute daran teilhaben und machen Sie nicht immer so einen perfekten Eindruck. Das irritiert sie ja auch manchmal, wenn wir immer sagen, das hat es bei uns nie gegeben. Doch, das gibt es auch bei uns. Wir haben auch sehr oft schon gefragt: Was will Gott mit uns?
Anfangs werden die Israeliten noch ganz kühn am Ufer auf und ab gerannt sein und gesagt haben: Das kriegen wir hin, bauen wir ein Floß und setzen dann über. Das machen wir schon, haben die Männer gesagt: Lasst mal, ihr Frauen bleibt mal zurück, das ist unsere Sache. Aber das zerbricht. Das ist hier gar nicht mehr beschrieben.
Sie waren ja auch wie wir, dass sie es zuerst mit der eigenen Kraft probierten. Ein paar Kühne sagten: Wir warten durch. Und einer sagte: Ich bin DLRG, Kraulschwimmer, ich gehe da durch, das mache ich lässig, und dann komme ich an das andere Ufer. Nein, das klappt alles nicht.
Der Fluss war reißend, er hatte Hochwasser, und das, was man sich selbst zutraut, zerbricht. Ich würde Ihnen jetzt am liebsten erzählen, wie auch in meinem Leben im Dienst für Jesus diese Stationen sehr häufig waren, an denen man oft an dem Punkt steht: Soll man es überhaupt noch weitermachen? Es hat doch alles gar keinen Wert.
Ich stecke es jetzt auf, ich lasse es, ich mache nicht mehr weiter. Sicher wird es heute auch unter den gläubigen Christen in unserem Land viel mehr Mutlose geben, als wir nach außen hin vermuten. Die deshalb keinen missionarischen Eifer mehr haben und das Evangelium nicht mehr bezeugen können, weil sie sagen: Ich kann es doch nicht, bei mir kommt nichts heraus.
Darum machen sie keine Besuche mehr. So viele Pfarrer sind müde geworden in der Sackgasse.
Gottes Absicht hinter den schwierigen Wegen
Warum lässt uns Gott solche Wege überhaupt gehen? Ist Gott wirklich so gemein zu uns? Führt er uns an der Nase herum? Will er uns blamieren, indem er uns dorthin führt? Nein, das wissen Sie: Das sind die großen Stunden Gottes, wenn wir nichts mehr wissen.
Die großen Erweckungen Gottes haben immer so begonnen – wenn wir am Ende unserer Kraft waren. Wir reden manchmal auch im Kreis unserer Gemeindemitarbeiter darüber: Es ist jetzt nicht die Zeit und die Stunde, wie in unserem Gemeindeleben.
Wir haben alle miteinander erlebt, dass es so weit ging, dass harte Männer geweint haben, weil wir nicht mehr weiterkamen. Alles, was wir im Gehorsam für Jesus initiiert hatten, war gescheitert. Wir hatten in Treue, Liebe und Glauben gewagt – und dennoch führte alles zu einer Sackgasse.
Da ruft Joshua den Leuten zu: „Herr, hört das Wort des Herrn!“ In solchen Krisenzeiten, wenn man spürt, man ist in einer Sackgasse und kommt nicht weiter, stehen wir manchmal in Gefahr, umzudrehen und den ganzen Weg wieder zurückzulaufen. Das war bei den Israeliten manchmal auch so. Sie wollten wieder nach Ägypten gehen, weil sie dachten, dort sei alles gut.
Aber nein, auch das ist kein Weg. Wege, die Gott geführt hat, kann man nicht einfach zurückgehen. Man kann nicht kneifen, nur weil es schwierig wird. Stattdessen heißt es: Hört das Wort des Herrn! Gott will reden, wenn wir keinen Weg mehr wissen.
In solchen Augenblicken haben wir oft gar nicht die seelische Verfassung zum Hören. Wir sind nervös vom Hin und Herrennen, vom Ausschauhalten nach irgendeiner Lösung. Deshalb haben wir kein Gefühl dafür. Wir wollen immer nur hinausblicken und schauen, wo es eine Lösung gibt.
Doch es heißt: „Herr, zu, hört das Wort des Herrn!“ Gott redet jetzt in diesem Augenblick. Das können Sie durch all die Geschichten des Volkes Gottes hindurch verfolgen. Immer wieder hat Gott gesagt: „Wenn ihr stille wärt...“ Ist Gott gegen Tätigkeit? Nein, nur in den Krisenpunkten, wo es mit der eigenen Kraft nicht mehr geht, sagt er: „Seid stille!“
Darum ist das kein Gegensatz – ob ich etwas tun soll oder stille sein soll. Nein, es ist heute wieder nötig in der Christenheit, dass wir uns vor Gott beugen, still sind und sein Wort hören. So wissen wir wieder, wo Gott mit uns weiter will und welchen Weg wir gehen sollen.
Wir wissen oft nicht, welchen Weg wir gehen sollen. Aber ich will aushalten, so lange, bis ich verstehe, welchen Ruf Gottes jetzt konkret an mich richtet. Und Gott redet. Das ist das Bewegende hier.
Gott redet und spricht zu diesen Leuten in dem Augenblick, in dem sie nicht mehr weiterwissen, und ruft es ihnen zu.
Der Glaube als praktiziertes Vertrauen in Gottes Führung
Der Befehl Gottes ist für unser Verständnis wirklich nicht leicht umzusetzen. Man sollte die Bundeslade nehmen und direkt in das Unglück hineingehen – das erscheint doch unmöglich. Wenn sie hineingehen, werden sie doch von den Wasserfluten weggespült. Das haben schon einige versucht, direkt auf die Bedrohung zuzugehen. Was Gott von uns verlangt, erscheint unmöglich, wenn es nicht im Glauben gewagt wird.
Ich habe Sie heute zu Beginn dieses Gottesdienstes mit dem Wort gegrüßt: Alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt. Gott schickt seine Leute mitten hinein in die Gefahr, so wie der schwache, kleine David gegen Goliath antritt. Doch nicht, weil wir das aus eigener Kraft könnten, sondern weil der Herr es will.
Gott will Sie genau dort haben, in diesen schwierigen Bewährungen, in denen Sie stehen. Dort fordert er Sie heraus. Sie werden erfahren, dass der lebendige Gott unter Ihnen ist. Zweimal heißt es: Die Lade des Herrn, des Herrschers über alle Welt. Wissen Sie, wie groß unser Gott ist!
Die Krankheitsnot, durch die Sie gehen, ist vor Gott so klein. Die Operation, die vor Ihnen steht, ist vor Gott so klein gegenüber seiner Wundermacht. Die schwierigen Menschen, die Ihnen Sorge bereiten, sind für Gott ein kleines Ding, deren Herz zu wandeln. Bei Gott ist nichts unmöglich. Und der Herr wird den Satan unter unsere Füße treten – in einem Nu, in der Kürze – das kann er tun.
Er fordert von uns, dass wir seine Befehle hören. Er muss genau wissen, wo Gott seine Siege mit uns erringen will. Es braucht Stille zum Zuhören. Es ist so schön beschrieben, dass nicht nur gesagt wird, wenn eure Füße oder Beine ins Wasser tauchen, sondern es steht ganz exakt da: Wenn eure Fußsohlen das Wasser berühren, dann kommt es zur letzten Bewährung des Glaubens.
Nicht, dass Sie meinen, Glauben sei nur ein Gefühl oder eine Idee – das ist heute oft eine verbreitete Meinung. Nein, Glauben ist das praktizierte Hineintreten in die Gefahr. Es ist das Wagen mit Gott und das Erleben, dass er Herrscher der Welt ist.
Wenn deine Fußsohlen das Wasser berühren, möchte man oft noch denken: Herr, ich warte, bis das vor mir... Das Wasser ist weggeflossen. Wenn der Fluss trocken ist, dann gehe ich hindurch. Wenn ich hinübersehen kann auf das andere Ufer – ging es Ihnen nicht oft so? Sie haben gesagt: Ich warte noch, bis ich wenigstens hinübersehe. Nein, jetzt geh! Und der Herr wird mit dir hindurchgehen.
Gottes Worte an uns sind ja so häufig Befehle: Geh! Glaube nur! Fürchte dich nicht! Und ich fürchte mich. Geh hin in alle Welt! Sie können sich dem Befehl nicht entziehen. Es ist gut, dass Gott mit uns an dieser Stelle nicht nur diskutieren will, sondern uns über unsere Glaubenskrisen hinweghilft.
Geh! Sag: Nun geh mal! Laufe los! Wage es! Mir hat es in manchen Glaubenskrisen immer wieder geholfen, dass Gott Befehle gibt. Und indem man hingeht, erlebt man die Wunder Gottes.
Der Herr wird vor dir hergehen, und er wird gebieten über dieses Wasser, das bedrängt. Der Herr wird vor dir her den Weg bereiten. Das ist Gottes Zusage an Sie: Er geht vor Ihnen her, führt Sie und bereitet Ihnen den Weg.
So können Sie getrost und fröhlich Ihren Weg gehen, ohne Angst, ohne Sorge. Wo Sie seine Stimme hören, da erleben Sie es erst viel später, als Sie hindurchgingen, als Sie gehorsam waren: So groß ist mein Gott! Er ist viel wunderbarer, als ich verstehen kann.
Gott schenkt Erfahrungen aber nur dem Glauben. Nur dem, der gehorsam auf sein Wort hin sich senden lässt und den Weg geht. Gott ist Dank sei, größer als unser Verstehen. Das begreifen wir. Das stellt alles andere in den Schatten, was wir wissen.
Der Ruf zum Wandern nach der Ewigkeit und Zeugnis aus Südafrika
Gott will uns als Wanderer zur Ewigkeit haben. Gleichzeitig möchte er, dass wir heute Wege gehen.
Sie haben es im Gottesdienst gehört, wie unser Cäsar Molebazi von den großen Spannungen erzählt hat, die dieses wunderschöne Land Südafrika erschüttern. Er sprach von der Mauer des Hasses und der Verbitterung zwischen den Menschen, die einander gegenüberstehen – unüberwindlich.
Er berichtete, wie er selbst einst voller Hass war, längst keine Kirche mehr besuchte. In einer Situation fuhr ein Weißer ihn absichtlich an. Der Mann stieg aus dem Auto aus, und die Verletzungen waren so schwer, dass ein Bein amputiert werden musste. Der einzige Kommentar des Weißen zu seinem Vater war: „Sie können ja froh sein, dass er nicht verreckt ist.“
Cäsar Molebazi sagt: „Mein Leben war nur noch Hass. Ich wollte diesen Mann umbringen.“ Doch dann hat Jesu Liebe ihn berührt. Heute steht er mitten in diesem Hass von Soweto. Es gibt auch viele Schwarze, die ihn hassen, weil er den Weißen die Hand reicht. Das sehen viele Schwarze Südafrikas nicht gerne.
Er sagt, der einzige Weg, den man gehen kann, ist der Glaube. Gestern hat er mit den jungen Leuten ein Lied gelernt: „Der Herr ist immer an deiner Seite.“
Denkt daran, wie Elija die feurigen Flammen vom Himmel herunterholte. Denkt daran, wie David auf Goliath zulief. War David stärker als Goliath? Nein. Aber er hatte den Herrn an seiner Seite – so heißt es im englischen Refrain: „He had the Lord on his side.“
Das ist wichtig: Ob sie den Herrn an ihrer Seite haben, ob sie das Wort des Herrn haben, das sie führt und leitet, das sie durchbrechen lässt und mit dem sie Erfahrungen mit Gott machen können. So können sie seine Wunde erleben.
Den größten Sieg hat unser Gott errungen in der Sackgasse, in die die Menschheit sich manövriert hat – die Sackgasse der Feindschaft gegen Gott. Das wiederholt sich immer wieder bei uns: Wir stehen Gott gegenüber und können ihn gar nicht mehr finden, weil unsere Sünden so groß sind.
Doch dann sandte er seinen Sohn zu uns, seinen Sohn, den er für uns hingab und sterben ließ, damit wir Frieden hätten und Frieden finden. Damit wir herauskommen und erfahren, wie er Segen stiftet und wie er die Fluten vor uns stoppt, damit wir Frieden haben.
Du sollst erfahren, dass ich der Herr bin. Und nun will er dich hindurchführen durch die Fluten, die vor dir stehen. Das will er tun. Amen.
