Die Anrede des Sohnes als Gott und die Salbung durch Gott
Wir gehen zum Text. Das fünfte Zitat stammt aus Kapitel 1, Verse 8 und 9. Andererseits sagt er in Bezug auf den Sohn: „Dein Thron, dein Thron, Gott, besteht in alle Ewigkeit; ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Königreiches. Du liebtest Gerechtigkeit und hasstest Gesetzlosigkeit. Deswegen salbte dein Gott dich mit dem Öl der Freude vor deinen Gefährten“, also im Vorzug vor deinen Gefährten.
Das Zitat kommt aus Psalm 45, Verse 6 und 7. Hier gibt es kein Übersetzungsproblem, es ist klar überliefert. Bitte beachten Sie Psalm 45, Verse 6 und 7.
Das Wichtige hier ist, dass von dem Sohn gesagt wird: „Dein Thron, o Gott“. Also spricht er den Sohn mit dem Titel „Gott“ an. Das ist ein klarer Beleg für die Gottheit Jesu Christi. „Dein Thron, o Gott, besteht in alle Ewigkeit.“
Jetzt könnte man sagen: Ja, ja, Moment, das ist auch ganz klar. Hier sagt der Psalmist zu Gott: „Dein Thron, o Gott, besteht in alle Ewigkeit, fertig.“ Könnte jetzt der Rabbi sagen, oder?
Da muss man aber weiterlesen. „Ein Zepter der gerechten Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Königreiches. Du liebtest Gerechtigkeit und hasstest Gesetzwidrigkeit. Deswegen, o Gott, salbte dein Gott dich!“
Wie kann das sein? Wie kann Gott den Gott salben, wenn hier von Gott die Rede wäre? Der Rabbi würde jetzt in Schwierigkeiten kommen. Denn wie kann Gott Gott salben, wenn es nur einen Gott gibt? Wie kann der eine Gott den anderen Gott salben, wenn es nur einen Gott gibt? Das geht nicht.
Für einen Rabbi ist das eine absolute Unmöglichkeit. Hier kann man nichts mehr machen. Wenn man Rabbi ist oder wenn man jetzt einem Juden diesen Text vorliest, dann wird es schwierig. Dann können sie nur noch sagen: Da stimmt irgendwas nicht, irgendwas ist falsch, oder? Genauso wie bei Jesaja 53, wo gesagt wird, das bezieht sich einfach nicht auf den Knecht Gottes, sondern auf Israel. Dann versucht man, irgendwas zu drehen, aber es geht nicht auf.
Also hier ist ein ganz klarer Beleg: „Dein Thron, o Gott, besteht in Ewigkeit.“ Hier wird jemand als Gott angeredet, den Gott gesalbt hat. Also hier ist eine Person, die vom Gott angesprochen wird, vom Psalmisten als Gott betitelt wird. Und diese Person, die als Gott bezeichnet wird, wird von dem lebendigen Gott gesalbt.
Es handelt sich hier um zwei Personen, die Gott sind.
Gespräche mit Zeugen Jehovas und Judaisten über die Gottheit Jesu
Bitte Fragen dazu? Meine Gespräche mit den Zeugen Jehovas verliefen oft so: Wenn wir auf eine Bibelstelle kamen, sagten sie häufig: „Aber dort und dort steht etwas anderes.“ Das bedeutete für mich: „Ich verstehe diese Stelle nicht, aber die andere verstehe ich.“ Dann wechselten sie zur nächsten Stelle.
Das ist die Taktik der Zeugen Jehovas. Wenn sie einmal in die Enge geraten, weichen sie aus und gehen zu einer anderen Bibelstelle.
Ich hatte einmal ein Gespräch über Johannes 1 mit Zeugen Jehovas. Sie wanden sich dabei. Auch mit einem Judaisten, der nicht an die Gottheit Jesu Christi glaubte, hatte ich ein Gespräch über Johannes 1, Verse 1 bis 3. Auch hier wanden sie sich und wollten von dieser Stelle weg. Aber ich sagte: „Ich lasse dich nicht weg, wir bleiben bei dieser Stelle.“ Da muss man hart bleiben.
Als ich anfing, mit Zeugen Jehovas zu sprechen, war ich immer weich. Dann sind wir von Stelle zu Stelle gewandert. So machen wir es heute nicht mehr. Wir bleiben bei der Stelle, bis er kapituliert und sagt: „Ja, ich gebe auf, ich gebe zu, dieser Text sagt, was du sagst, nämlich dass Jesus Christus Gott ist.“ Dann sage ich: „Wunderbar, jetzt können wir die Bibel schließen.“
Diese Stelle ist sehr, sehr gut. Der Schreiber des Hebräerbriefs kennt seine Bibel und weiß, wie sie zu gebrauchen ist. Gott spricht zu Gott. Das heißt: Der Vater spricht zur zweiten Person der Gottheit, zu dem, der der Sohn wurde.
Das war ein Freudentag: „Du liebtest Gerechtigkeit und hasstest Gesetzlosigkeit, deswegen, o Gott, salbte dein Gott dich mit dem Öl der Freude, mit dem Öl des Frohsinns vor deinen Gefährten.“ Das heißt: im Vorzug vor deinen Gefährten, mehr als deine Gefährten.
Die Gefährten sind hier die anderen Himmelsbewohner, die Engel, gemeint. Aber der Sohn wurde gesalbt – im Gegensatz zu den Gefährten, die nicht gesalbt wurden. Indem er den Sohn vorgezogen hat, hat er ihn gesalbt. Die anderen wurden zurückgelassen.
Zeitpunkt der Salbung des Sohnes und seine Bedeutung
Ja, die Frage ist natürlich jetzt: Wann hat denn der Vater den Sohn gesalbt?
Frage an uns alle: Wann hat der Vater den Sohn gesalbt? Gibt es noch ein paar andere Bibelstellen, die uns dabei helfen? Wann spricht denn der Vater den Sohn so an, dass er sagt: „Dein Thron besteht in Ewigkeit“? Wir brauchen also einen Zeitpunkt, an dem Gott zu dem Sohn über seinen Thron spricht und ihn gleichzeitig salbt.
Hat jemand eine Idee, wo wir diese beiden Dinge zusammenfinden? Übrigens, gesalbt – ich helfe oder versuche, das noch etwas zu klären – heißt auf Griechisch „Christos“, von „Chrio“. „Christos“ bedeutet „der Gesalbte“. So wird Jesus als der Gesalbte angesprochen, richtig? Wann hat Gott ihn als den Gesalbten, also zum Christus gemacht?
Die Salbung hat mit dem Heiligen Geist zu tun. Im Alten Testament war es eine Salbung mit Öl, aber im Neuen Testament wird mit dem Heiligen Geist gesalbt. Das ist schon eine gute Fährte, denn in Apostelgeschichte 10 steht tatsächlich, dass Gott ihn gesalbt hat. Hat jemand die Stelle? Apostelgeschichte 10,38, danke. Dort heißt es, Gott hat ihn gesalbt. Könnte jemand vorlesen?
Als der Herr Jesus seinen Dienst auf Erden tat, hat Gott ihn gesalbt mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, so dass der Herr Jesus Wunder tat. Das ist eine Stelle.
Es gibt noch eine sehr wichtige Stelle, die in Verbindung mit dem Thron steht. Apostelgeschichte 2,36. Dort wird gesagt, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Gesalbten gemacht hat.
Das ist ein kritischer Punkt in der Geschichte. Es war nämlich genau der Zeitpunkt der Himmelfahrt Jesu Christi, oder? David redete als Prophet und wusste, dass Gott dem Messias geschworen hatte, ihn aus der Frucht seiner Lenden, dem Fleisch nach, zur Auferstehung zu bringen.
David redete voraussehend von der Auferstehung des Christus, des Gesalbten, dass seine Seele nicht dem Bereich des Todes überlassen wurde, noch sein Fleisch Verwesung sah. Diesen Jesus brachte Gott zur Auferstehung, wovon wir alle Zeugen sind.
Nachdem er durch die rechte Hand Gottes erhöht worden war und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfing, goss er diesen Geist aus – Pfingsten –, den ihr nun seht und hört. Nicht David stieg in den Himmel auf.
Der Herr sprach selbst zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.“ Gottvater spricht zum Sohn: „Setze dich zu meiner Rechten.“ Das ist die Inthronisation des Messias auf dem Thron Gottes, auf dem Thron Davids.
Das ganze Haus Israel nahm also mit Gewissheit zur Erkenntnis, dass Gott ihn sowohl zum Herrn – das heißt König, zum Sitzenden auf dem Thron – als auch zum Gesalbten machte.
Der Herr Jesus wurde also doppelt gesalbt: Zum einen zum Dienst, wie wir in Apostelgeschichte 10,38 gelesen haben, und zum anderen zum König, wie in Apostelgeschichte 2,36 bei der Himmelfahrt beschrieben.
Beim Sitzen zu Rechten des Thrones Gottes wurde er von Gott gesalbt, im Gegensatz und im Vorzug vor den Gefährten und Engeln. Dort nahm er diese besondere Stellung ein.
Der Messias als Gesalbter und König
Ist er ab heute Christus oder wird er es erst noch? Wer ist der Gesalbte, der Herr? Der Messias. Die Juden haben auf den Messias gewartet. Messias bedeutet auf Hebräisch „der Gesalbte“, nicht wahr? Die Juden haben also auf diesen Gesalbten gewartet. Sie wussten, dass eines Tages der eine Gesalbte kommen würde.
Diesen Titel trägt er auch schon im Alten Testament, richtig? Der Messias, eben Maschiach. Aber die tatsächliche Salbung dieses Gesalbten, der eines Tages der Messias sein sollte, also der Erlöser, der Heiland – den Titel trägt er vorher, den Titel Heiland, Retter, aber zum Retter wurde er erst, als er starb.
Den Titel Christus in diesem Sinn wird hier schon auf ihn angewandt. Doch tatsächlich zum König gesalbt wird er erst in der Auferstehung und Himmelfahrt, wenn er zur Rechten Gottes sitzt. Zum Dienst gesalbt wird er erst, als er seinen Dienst antrat.
Habe ich etwas übersprungen? Ja, habe ich übersprungen, ich habe ihn vergessen. Vers 7 haben wir vergessen. Dort heißt es, er macht seine Boten zu Winden, zu schnell Sausenden. Andere übersetzen es mit „der seine Winde zu Boden macht“. Aber hier ist es so gemeint, dass er seine Boten, seine Engel, zu Winden macht, die so schnell sausen wie der Wind, und seine Dienstleistenden zu einer Feuerflamme. Also sie sind so.
Er will hier nur sagen, dass er in Bezug auf die Engel erklärt, dass sie Boten sind. Das Wort Engel bedeutet übrigens „Bote“, das muss man auch wissen. Für uns heißt Engel Engel, oder? Aber im Hebräischen und Griechischen bedeutet Engel „Bote“. Malach, Malach ist der Malachi, also „mein Bote“, Malachi. Und der Engel Angelos ist ebenfalls ein Bote. Diese können auch Menschen sein, aber hier sind die himmlischen Boten gemeint.
Er sagt also, was die Engel betrifft: Sie sind wie – sie sind Boten, sie sind schnell sausende Winde, sie sind wie eine Feuerflamme, Diener. Aber der Sohn sitzt auf dem Thron und wird Gott genannt: „Dein Thron, o Gott, besteht in aller Ewigkeit.“ Das ist eine ganz starke Stelle über die Gottheit Jesu Christi.
Die Schöpfung und Ewigkeit des Sohnes
Wir kommen zum sechsten Zitat: „Du hast die Erde gegründet“, also Vers 10 bis 12.
„Du, Herr, Kyrios, gründetest am Anfang die Erde, und die Himmel sind Werke deiner Hände. Sie werden vergehen, aber du bleibst, und sie alle werden alt werden wie ein Kleid. Du wirst sie wie ein umhüllendes Kleid aufrollen, und sie werden verwandelt werden. Aber du bist derselbe, und deine Jahre werden kein Ende nehmen.“
Hier haben wir wieder eine von diesen etwa zehn Stellen, bei denen ich gesagt habe, dass der Jahwe des Alten Testaments der Herr Jesus des Neuen Testaments ist. Das ist eine solche Stelle.
Denn wenn wir den Psalm lesen – auf Hebräisch heißt es nämlich: „Denn du, Jahwe, du gründetest am Anfang die Erde“ – spricht der Psalmist zu Jahwe.
Der Schreiber des Hebräerbriefes sagt jedoch, dass er zu ihm, zum Sohn, gesprochen hat: „Du, Herr, gründetest am Anfang die Erde, und die Himmel sind Werke deiner Hände. Sie werden vergehen, du aber bleibst.“
Das heißt, hier sagt uns der inspirierte Schreiber, dass sich das auf den Sohn Gottes bezieht. „Du, Jahwe!“
Vom Text selbst im Alten Testament kämen wir nicht darauf. Aber wenn man den Text in Psalm 102 liest – es ist Psalm 102, Vers 26 bis 28 – merkt man, dass es nicht ganz passt, wenn es von Gott spricht. Wenn es jedoch vom Sohn Gottes spricht, passt es sehr gut.
Vielleicht sollten wir den Text noch einmal anschauen.
Psalm 102 als Hintergrundtext
Psalm 102 – ein sehr schöner Psalm
Psalm 102 ist das Gebet eines Gebeugten, wenn er verschmachtet ist und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet.
„Herr, höre mein Gebet, und lass zu dir kommen mein Schreien. Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tage meiner Bedrängnis! Neige zu mir dein Ohr, an dem Tage, da ich rufe, antworte mir eilends.“
Denn wie Rauch entschwinden meine Tage, und meine Gebeine glühen wie ein Brand. Wie Gras ist versenkt und verdorrt mein Herz, sodass ich vergessen habe, mein Brot zu essen. Wegen der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleisch.
Ich gleiche dem Pelikan der Wüste, bin wie die Eule der Einöden. Ich liege wach und bin wie ein einsamer Vogel am Dach. Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde, die gegen mich rasen und bei mir schwören.
Denn Asche esse ich wie Brot und meinen Trank vermische ich mit Tränen vor deinem Zorn und deinem Grimm. Denn du hast mich emporgehoben und hast mich hingeworfen.
Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, also ein Schatten, der sehr schnell vergeht. Wenn es Abend wird, läuft der Schatten sehr schnell. Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, und ich verdorre wie Gras.
Aber du, Herr, thronst ewiglich. Du, Jahwe, thronst ewiglich, und dein Gedenken ist von Geschlecht zu Geschlecht. Du wirst aufstehen und dich Zions erbarmen, denn es ist Zeit, ihr Gunst zu zeigen. Die Zeit ist da.
Denn deine Knechte hängen liebend an seinen Steinen, und sie tragen Leid um seinen Schutt, um den Schutt Jerusalems. Die Völker werden den Namen des Herrn fürchten, und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.
Denn der Herr wird Zion aufbauen, wird erscheinen in seiner Herrlichkeit. Er wird sich wenden zum Gebet des Entblösten, und ihr Gebet wird er nicht verachten. Das wird aufgeschrieben werden für das künftige Geschlecht, und ein Volk, das erschaffen werden soll, wird den Herrn preisen.
Denn er hat herniedergeblickt von der Höhe seines Heiligtums. Der Herr hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde, um das Seufzen des Gewangenen zu hören und die Söhne des Todes loszumachen.
Damit sie des Herrn Namen verkünden in Zion und in Jerusalem sein Lob, wenn die Völker sich allesamt versammeln und die Königreiche dem Herrn dienen.
Und jetzt: Er hat auf dem Wege gebeugt meine Kraft, hat verkürzt meine Tage. Ich spreche: „Mein Gott, nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage!“
Von Geschlecht zu Geschlecht wären deine Jahre. Du hast vormals die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden vergehen, aber du bleibst.
Sie alle werden alt werden wie ein Kleid, wie ein Gewand wirst du sie wechseln, und sie werden verwandelt werden. Aber du bist derselbe, und deine Jahre werden kein Ende nehmen.
Und die Söhne deiner Knechte werden wohnen, und ihr Same wird festbestehen vor deinem Angesicht.
Diese letzten Verse, 26 bis 28, werden jetzt zitiert, und der Hebräer-Schreiber sagt: Du – mit „Du“ ist Jesus Christus angesprochen. In Vers 25 heißt es hier: „Mein Gott, nimm mich nicht hinweg.“
Manche meinen, es sei eine Antwort, dass Gott dem Messias antwortet. Der Messias betet: „Nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage“, also in der Hälfte des Lebens als Dreißigjähriger.
Und nun antwortet Gott dem Messias und sagt: „Du hast vormals die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden vergehen, aber du, Messias, du bleibst. Sie werden alle alt werden wie ein Kleid, wie ein Gewand wirst du sie wechseln, und sie werden verwandelt werden.“
Vom Text selbst her könnte man das allein aus dem Alten Testament nicht erkennen. Aber der inspirierte Schreiber zitiert diesen Vers und bezieht ihn auf den Herrn Jesus Christus. So wird mit „Du“ der Herr Jesus Christus angesprochen, als ob Gott zu dem Sohn sagt: „Du hast früher die Erde gegründet, und die Erde wird vergehen, aber du wirst bleiben. Du bist derselbe, und deine Jahre werden kein Ende nehmen.“
Das können wir eigentlich nur durch das neue Licht des Neuen Testaments, durch den Hebräer-Schreiber, so verstehen.
Psalm 110 und die Erhöhung des Messias
Und das letzte Zitat ist ein sehr bekanntes Zitat. In Bezug auf welchen Engel hat er jemals gesagt: „Sitze zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege“? Psalm 110, Vers 1 ist der meistzitierte Vers des Alten Testaments. Im Neuen Testament wird dieser Vers am häufigsten zitiert, ich glaube, über sieben Mal oder genau sieben Mal.
Psalm 110 als Ganzes ist der meistzitierte Psalm und wird öfter als sieben Mal im Neuen Testament zitiert. Hier ist ganz klar: Es handelt sich um ein sehr deutliches Zitat über die Gottheit Jesu Christi. Zu welchem Engel hat er jemals gesagt: „Sitze zu meiner Rechten“? Es ist wieder der gleiche Zeitpunkt, der Zeitpunkt der Inthronisation des Königs. Das hat er nie zu einem Engel gesagt, sondern der Herr hat es zu dem Herrn gesagt.
Der Herr sprach zu meinem Herrn. So heißt es in Psalm 110: Der Herr, Jahwe, sprach zu meinem Herrn, Adonai, also Jahwe sprach zu meinem Gebieter. Jahwe sprach zu meinem Gebieter: „Setze dich zu meinen Rechten.“ David betet und sagt, oder er zitiert, David sagt: Der Herr, Jahwe, sprach zu einem anderen, der mein Herr ist.
Man fragt sich: Wen hat David denn zum Herrn? David war der höchste Mann, er selbst war der König. Wer ist denn der Herr des David? Gott ist es nicht, denn er sagt, der Herr sprach zu ihm. Es muss eine dritte Person sein. David ist unten, oben ist Jahwe, und Jahwe spricht zu einem anderen, der der Herr des David ist.
Wer ist dieser Herr des David? Der Herr Jesus hat dieses Argument einmal zu den Juden gebracht und hat sie in große Verlegenheit gebracht. Die Juden hatten keine Antwort. Hier spricht Jahwe zu jemand anderem, der der Herr des Königs David ist, und er sagt zu ihm: „Setze dich zu meiner Rechten.“
Das ist eine sehr, sehr deutliche Stelle über die Gottheit Jesu Christi. Der Messias sitzt – das steht wiederum im Alten Testament der Juden. Jetzt merken die Christen, an die der Schreiber des Hebräerbriefes schreibt, dass ihre Rabbiner die Bibel zu wenig studiert haben. Es steht ganz klar, dass der Messias, wenn er kommen wird, von Gott erhöht wird zur Rechten Gottes.
Und das ist genau das, was Jesus gesagt hat, das ist genau das, was die Apostel gepredigt haben, und das ist genau das, was sie bis jetzt geglaubt haben. Jetzt sind sie aber unsicher geworden durch die Rabbiner und durch den Druck der Juden. Und jetzt bestätigt der Schreiber den lieben Geschwistern und sagt: Schaut, es ist ganz richtig, was ihr geglaubt habt.
Es ist dieser Messias, und dieser Messias ist weit über den Engeln. Dieser Messias ist der Sohn Gottes, und genau das hat er selbst von sich behauptet. Genau das ist passiert: Er ist auferstanden, er ist in den Himmel aufgefahren, und die Apostel haben uns gesagt, er sitzt zur Rechten Gottes.
Das steht im Einklang mit dem Alten Testament. Das neue Reden Gottes im Sohn und in den Aposteln, die verkündigt haben, was der Sohn gesagt hat, ist nicht im Widerspruch zum alten Reden Gottes. Das ist gar nicht im Widerspruch. Das ist sein großes Argument.
Die Stärkung des Vertrauens in die Bibel
Das heißt, was macht der Hebräer-Schreiber hier eigentlich? Er stärkt das Vertrauen in was? Er stärkt offensichtlich ihr Vertrauen. Worin? Worin soll dieses Vertrauen jetzt bestehen?
Mit der Autorität des Erlösers, mit der Frage, dass Jesus wirklich nicht etwas Niederländisches ist, sondern tatsächlich die Autorität dieser Bibel besitzt. Und mit dem Hinweis, dass das neue Reden Gottes im Einklang steht mit dem alten Reden Gottes. Das heißt, er stärkt ihr Vertrauen in die Bibel.
Wenn es irgendetwas gibt, Geschwister, das uns aus der Bahn werfen kann, dann sind es Menschen, die uns das Vertrauen in die Bibel nehmen. Das wirft uns aus der Bahn. Wenn dir Leute kommen und sagen: „Weißt du was, darauf kannst du nicht mehr vertrauen“, und wenn ich darauf nicht mehr vertrauen kann, wenn ich der Bibel nicht mehr vertrauen kann, dann kann ich es vergessen, denn ich habe nichts anderes. Ich habe keinen großen Prediger, der mir sagt, dass es so ist. Das ist nicht die Vollmacht, dann ist alle Basis weg.
Was der Schreiber jetzt macht, ist: Vertraut dem, was Gott vorher gesagt hat, vertraut dem, was Gott neu gesprochen hat im Sohn, und vertraut dem, was euch die Apostel gesagt haben. Vertraut darauf und lasst euch nicht aus der Bahn werfen.
Das ist für unser persönliches Leben so wichtig. In einer Zeit der Bibelkritik ist es entscheidend, dass wir sehen: Es stimmt alles überein. Das alte Reden Gottes und das neue Reden Gottes im Sohn passen genau zusammen. Es ist genauso, wie es dann auch passiert ist, wie es die Zeugen bezeugt haben: Das Grab war leer, er ist in den Himmel aufgefahren. Das war kein Fehler, kein Unfall im Programm Gottes, dass der Messias jetzt plötzlich gekreuzigt worden ist.
Das war kein Fehler, der dem Herrn unterlaufen ist. Er kommt nach Jerusalem, und sie erwarten, jetzt wird er als König eingesetzt, jetzt kommt der König in die heilige Stadt. Doch dann wird er gekreuzigt, und alle Hoffnungen scheinen dahin. Der Herr Jesus sagte den zwei Jüngern in Emmaus: „Warum seid ihr so träge in eurem Herzen, um zu glauben an alles, was euch die Propheten, Mose und das Alte Testament gesagt haben? Warum seid ihr so träge, um eurer Bibel zu glauben?“
Es steht alles schon darin. Er erklärte ihnen von Mose anfangend und allen Propheten, was über ihn geschrieben war. Das ist das Schöne: Hier sehen wir den Wert des Alten Testaments. Viele Christen haben zu wenig Beziehung zum Alten Testament, doch es ist so kostbar. Es zeigt uns den Herrn Jesus und stärkt unser Vertrauen, dass der, der gekommen ist und alles erfüllt hat, dass alles zusammenpasst.
Es ist richtig, dass wir ihn jetzt nicht sehen, es ist richtig, dass wir ihn nicht spüren, es ist richtig, dass wir ihn nicht hören. Das gehört genau ins Programm, denn jetzt leben wir noch nicht in der Zeit, in der er offenbart wird. Aber eines Tages wird er offenbart werden.
Die Engel sind nur dienstbare Geister, aber der Sohn sitzt zur Rechten Gottes. Deshalb wollen wir auf das hören, was wir gehört haben, und umso mehr auf das achten, was wir durch die Apostel und den Herrn Jesus gehört haben.
Wir wollen hier für heute Abend schließen. Vielleicht möchte uns jemand noch im Gebet leiten. Lasst uns aufstehen.
