Einführung in den Hebräerbrief und das Thema des hohen Priesters
Ja, ich staune, dass ihr so fleißig seid und bereits bis Kapitel neun im Hebräerbrief mitgegangen seid. Auch die Kinder sind schon in Kapitel neun. Heute habe ich hier schon die Überschrift geschrieben: Christus ist ein dienstleistender hoher Priester in einem besseren Heiligtum.
Heute geht es um den Tempel beziehungsweise um die Stiftshütte. Im Alten Testament gab es die Stiftshütte. Als die Israeliten in der Wüste waren, zog Gott mit in der Stiftshütte mit. Später wurde aus der Stiftshütte der Tempel.
Die Priester durften in das vordere Zelt treten, ich werde das gleich zeigen.
Wir haben zuerst einen Einleitungsvers, dann folgt eine Beschreibung des Heiligtums des Alten Bundes in den ersten fünf Versen. Danach kommt eine Beschreibung des Dienstes der Priester unter dem Alten Bund.
Die Beschreibung des Dienstes umfasst die Verse sechs bis sieben, wie ich gerade gesehen habe – da hatte ich einen Fehler. Anschließend folgt die Auswertung in den Versen acht bis zehn.
Beschreibung des Heiligtums im Alten Bund
Lesen wir zuerst den Text. Ich beginne mit den Versen eins bis fünf.
Es gab also auch für das erste Zelt Verordnungen für den aufgetragenen Dienst und das Heiligtum. Dieses Heiligtum war die Stiftshütte, eine Hütte, ein weltliches, irdisches Zelt. Es wurde ein Zelt hergerichtet, das erste Zelt, in dem der Leuchter stand, ebenso der Tisch mit den Schaubroten. Dieses Zelt wird „das Heilige“ genannt.
Hinter dem zweiten Vorhang gab es ein weiteres Zelt, das „Heiligste“ oder „Allerheiligste“ genannt wird. Dort befanden sich der goldene Räucheraltar und die Bundeslade. Die Bundeslade war rundum mit Gold bedeckt. In ihr waren der goldene Krug mit dem Manna, der Stab Aarons, der gesprosst hatte, und die Bundestafeln. Über ihr waren Cherubim der Herrlichkeit, die den Sühnedeckel überschatteten. Über diese Dinge wird hier nicht im Einzelnen gesprochen.
Was hier also geschieht, ist eine Beschreibung des gesamten Gottesdienstes in der Stiftshütte. Die Stiftshütte besteht aus einem Vorhof, der auf der Folie mit einem weißen Leinenzaun umrahmt ist. Viele Säulen tragen diesen Zaun. Vorne befindet sich der Eingang, den ihr hier seht. Die Farben stimmen schon, aber die Muster sind unbekannt. Die Muster in diesem Modell sind erfunden, da wir nicht wissen, wie sie genau aussahen. Die Farben stimmen jedoch genau: Rot, Blau, Weiß, Hellrot und Dunkelrot.
Im Vorhof stand der Brandopferaltar, hier das Waschbecken und der Vorhang zum Zelt. Darauf wollen wir jetzt nicht im Einzelnen eingehen. Ich habe das bereits in dieser Woche kurz gezeigt und möchte es nur wiederholen.
Wenn also der Hohepriester hineingeht, passiert er zuerst den Zaun, den großen weißen Zaun. Hier ist der große Eingang, der Brandopferaltar, das Waschbecken und dann das eigentliche Zelt. Entschuldigung, nicht das zweite Zelt, sondern das eigentliche Zelt. Dieses bestand aus zwei Teilen: dem vorderen und dem hinteren Zelt.
Das vordere Zelt heißt das Heiligtum, das hintere das Allerheiligste. Im hinteren Zelt befand sich die Bundeslade. Über diese Sache wird jetzt gesprochen.
Hier noch einmal von oben: Im vorderen Zelt seht ihr gerade einen Priester am Rauchopferaltar. Dahinter ist der zweite Vorhang, und dahinter das Allerheiligste. Im vorderen Zelt stand der goldene Leuchter mit seinen Armen und der Schaubrotisch. Auf dem Tisch lagen die Brote, die jeden Samstag erneuert werden mussten. Ihr seht auch die Stangen durch den Tisch, damit man ihn tragen konnte. Das war notwendig, da er durch die Wüste getragen werden musste.
Hier noch einmal von oben: Links ist der Leuchter, rechts der Schaubrotisch und vorne der Rauchopfer- oder Räucheraltar. Hier ist er noch einmal vergrößert dargestellt. Auf dem Räucheraltar stand eine Schüssel, in der Weihrauch geräuchert wurde. Man zündete Räuchergegenstände an, und der aufsteigende Rauch symbolisierte den Weihrauch.
Im hinteren Zelt, im Allerheiligsten, befand sich die Bundeslade mit dem Deckel. In der Bundeslade waren der Stab Aarons, die zwei Tafeln und der Krug mit dem Manna. Diese Gegenstände sind die einzelnen wichtigen Dinge der Stiftshütte.
Der Hebräerschreiber hätte wahrscheinlich viel dazu sagen können, doch er erklärt, dass er jetzt keine Zeit hat, im Einzelnen darüber zu sprechen. Er sagt, das sei nicht das Thema.
Hier ist übrigens noch einmal die Bundeslade mit den goldenen Cherubim-Engeln, die auf den Deckel der Bundeslade herabschauen. Auf diesen Deckel kommt das Blut, genau dort, wo die Engel hinschauen.
Ihr seht, die Engel blicken auf den Deckel, und dort wird das Opferblut hingebracht. Dieses Blut bedeckt sozusagen die Gesetzestafeln. Die Gesetzestafeln sagen: „Du bist ein Sünder, du bist schuldig.“ Zehnmal schuldig – die zehn Gebote. Du kannst nicht in die Gegenwart Gottes kommen.
Doch nun kommt das Blut und deckt das Gesetz zu. Die Engel sehen das Blut anstelle der Gesetzestafeln. Sie wachen über die Heiligkeit Gottes und sehen das Blut des Lammes oder des Stiers, der für die Sünden des Volkes geschlachtet wurde.
Weil sie das Blut anschauen, durften die Israeliten mit Gott zusammen durch die Wüste ziehen. Gott wohnte unter seinem Volk, aber nur durch das Blut war es möglich, dass sie Gemeinschaft mit ihm haben konnten.
Wir sehen hier noch einmal den Brandopferaltar, an dem das Tier geopfert wurde. Das Blut wurde dann einmal im Jahr vom Hohenpriester in das Allerheiligste gebracht. Es sieht aus wie eine Werkstatt, in die jeder seine Sünden bringt, und die dann aufgeladen werden.
Ja, ich habe einige Folien doppelt, Entschuldigung.
Beschreibung des priesterlichen Dienstes im Alten Bund
Wir hatten hier die Beschreibung des Dienstes. Nun lesen wir die Verse 6 bis 7, in denen dieser Dienst näher beschrieben wird.
Es heißt dort: Nachdem alles so hergerichtet ist, betreten die Priester zu allen Zeiten das erste Zelt und verrichten die ihnen aufgetragenen Dienste. Die Priester dürfen also immer wieder in das erste Zelt hineingehen. Dort zünden sie den Leuchter an, richten die Schaubrote jeden Samstag auf und bedienen den Räucheraltar.
In Vers 7 wird jedoch beschrieben, dass in das zweite Zelt einmal im Jahr allein der Hohepriester hineingeht – und zwar nicht ohne Blut. Das zweite Zelt ist hier das wichtige Zelt, denn dort wohnt Gott sozusagen. Nur der Hohepriester darf an einem Tag im Jahr, am großen Versöhnungstag, das zweite Zelt betreten.
Dieser Tag liegt im Herbst. Der Hohepriester darf nicht ohne Blut hineingehen, sondern er muss Blut darbringen – das Blut eines Stiers, der für seine eigenen Sünden und für die Sünden des Volkes geschlachtet wurde. Insgesamt werden zwei Stiere geschlachtet, und das Blut muss hinter den Vorhang in das zweite Zelt gebracht werden.
Vers 7 sagt also: In das zweite Zelt geht einmal im Jahr allein der Hohepriester, nicht ohne Blut, das er für sich selbst und für die Sünden des Volkes darbringt.
Bedeutung des Weges ins Allerheiligste und seine Offenbarung
Vers 8: Damit macht der Heilige Geist deutlich, dass der Weg ins Heiligste, also ins Allerheiligste im hinteren Raum, noch nicht offenbart ist, solange das erste Zelt noch Bestand hat.
Nun folgt eine Erklärung. Er sagt, die ganze Stiftshütte ist ein Bild für das vordere Zelt, also ein Bild für das Judentum, das erste Zelt (Vers 9). Dieses ist ein Gleichnis für die vorliegende Zeit, in der Gaben und Opfer dargebracht werden, die denjenigen, der den aufgetragenen Dienst tut, dem Gewissen nach nicht zur Vollendung bringen können.
Wir nehmen uns nun etwas Zeit, um diesen Vers genauer zu betrachten. Noch einmal: In Vers 8 sagt er, dass der Heilige Geist deutlich macht, dass der Weg ins Allerheiligste noch nicht sichtbar oder offenbar gemacht ist, solange das erste Zelt noch besteht.
Das erste Zelt ist ein Bild für die jetzige Zeit, in der der Tempeldienst dargebracht wird. Er verwendet dies als Bild. Das zweite Zelt ist das, in das Jesus hinter den Vorhang ging. Was ist das zweite Zelt? Das zweite Zelt ist ebenfalls ein Bild, genau wie das erste Zelt.
Schauen wir uns den Text noch einmal an. Man muss den Satz vielleicht dreimal lesen, bis man ihn verstanden hat, aber er ist sehr wichtig:
Womit der Heilige Geist deutlich macht, dass der Weg ins Allerheiligste noch nicht offenbar gemacht ist, solange das erste Zelt noch Bestand hat. Dieses erste Zelt ist ein Gleichnis für die vorliegende Zeit, in der Gaben und Opfer dargebracht werden, die denjenigen, der den Dienst tut, dem Gewissen nach nicht zur Vollendung bringen können.
Vers 11: Christus, gekommen als Hoherpriester der guten Dinge, die kommen sollten, ging vermittels des größeren und vollkommeneren Zeltes, eines nicht mit Händen gemachten, das heißt nicht von dieser Schöpfung, noch durch das Blut von Ziegenböcken und Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut, ein für allemal in das Heiligste, in das Allerheiligste.
Christus ging ein für allemal in das Allerheiligste. Welches Zelt ist das? Das himmlische Heiligtum. Dieses wird dargestellt durch welches der beiden Teile? Durch das Allerheiligste, durch das hintere Zelt.
Wir haben ein vorderes Zelt und ein hinteres Zelt. Schauen wir uns das noch einmal an: Hier ist das vordere Zelt. Und hier, wenn man weitergeht, ist das hintere Zelt. Wo habe ich das jetzt? Ich hatte da ein Bild. Hier, ihr seht es: Dort, wo das größere Zelt ist, ist das Heiligtum. Der andere Teil ist das Allerheiligste.
Das größere Zelt nennt er das erste Zelt, das vordere Zelt. Das kleinere ist das zweite Zelt. Und dann sagt er: Der Herr Jesus ging ein in das zweite Zelt, wie der Hohepriester einmal im Jahr in das Allerheiligste hineingeht.
Er sagt, das zweite Zelt ist ein Bild für den Himmel. Der Herr Jesus ging in den Himmel, in das himmlische Heiligtum. Das zweite Zelt ist also ein Bild für den Himmel.
Und das erste Zelt, der erste Raum, wofür ist das ein Bild?
Lesen wir noch einmal Vers 8 und Vers 9: Womit der Heilige Geist deutlich macht, dass der Weg ins Allerheiligste noch nicht sichtbar gemacht ist, solange das erste Zelt noch Bestand hat. Dieses erste Zelt ist ein Gleichnis für die vorliegende Zeit, in der Gaben und Opfer dargebracht werden, die denjenigen, der den Dienst tut, dem Gewissen nach nicht zur Vollendung bringen können.
Was ist das erste Zelt? Ein Bild für was? Dieses erste Zelt hier, das größere, ist kein Bild für den Himmel. Das ist das zweite Zelt, in das der Herr Jesus eingegangen ist.
Das erste Zelt ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, in der Gaben und Opfer dargebracht werden – Stieropfer, Sündopfer und alle möglichen Gaben –, die denjenigen, der den Dienst tut, nicht im Gewissen vollkommen machen können.
Das erste Zelt steht für den Gottesdienst im Alten Bund, für den irdischen Gottesdienst. Dieser bestand noch zu der Zeit, als dieser Brief geschrieben wurde. Es gab immer noch Priester, Opfer und einen Tempel.
Der irdische Tempeldienst und der irdische Priesterdienst mit all den Gaben und Opfern – das erste Zelt ist ein Gleichnis für diesen irdischen Dienst. Das zweite Zelt ist ein Gleichnis für das himmlische Heiligtum.
Bedeutung des zerrissenen Tempelvorhangs und der Zugang zu Gott
Das ist ja der Vorhang im Tempel, der zerrissen wurde. Da müssten Sie sich doch eigentlich Gedanken machen. So haben Sie ja später den Vorhang wieder untergeflickt. Klar mussten Sie ihn wieder flicken.
Als Jesus starb – wie, wisst ihr das, Kinder? Wie ist der Tempelvorhang zerrissen? Weißt du das, Janik? Von oben nach unten. Kein Mensch hat ihn von unten nach oben zerrissen. Stell dir vor, der Vorhang ist fünf Meter hoch. Da ist keiner mit einer Leiter hinaufgestiegen, um ihn zu zerreißen. Das hat kein Mensch getan. Gott hat ihn von oben nach unten zerrissen.
Dieser Vorhang war fest und dick. Natürlich, das war eine starke Sache. Es war keine einfache Gardine oder irgendein kleines Vorhängelchen. Nein, das war etwas Starkes. Als Jesus starb, hat Gott damit etwas gezeigt.
Was könnte das sein? Ja, Selina? Ja, dass der Himmel offen ist für alle Menschen. Der Himmel ist offen, weil Jesus geblutet hat. Es gibt sogar ein Lied, kennst du das? „Der Himmel steht offen, mein Herz, weißt du warum? Weil Jesus geblutet und gekämpft und geblutet hat.“ Also, der Weg zu Gott ist frei.
Aber die haben den Vorhang natürlich wieder zugenäht. Der Dienst ging weiter. Dieser irdische, alttestamentliche Gottesdienst ging weiter bis zum Jahr siebzig nach Christus. Das heißt, bis zu dem Zeitpunkt, als noch der Hebräerbrief geschrieben wurde. Der Hebräerbrief wurde vor dem Jahr siebzig nach Christus verfasst. In dieser Zeit wurde der Priesterdienst weiterhin aufrechterhalten, dort in Jerusalem im Tempel.
Jetzt sagt der Autor: Der Herr Jesus ist in den Himmel hineingegangen und hat den Weg geöffnet. Der Vorhang wurde zerrissen, aber sie haben ihn wieder zugenäht. Der Herr Jesus ist eingegangen, aber sichtbar ist der Weg ins Allerheiligste erst, wenn der erste Gottesdienst aufgehört hat.
Lesen wir noch einmal Vers 9. Das ist ähnlich, ach, Vers 8: Der Heilige Geist macht deutlich, dass der Weg ins Allerheiligste noch nicht sichtbar gemacht ist, solange das erste Zelt noch Bestand hat. Also solange dieses erste Zelt noch stand – der Tempel, hier in diesem Fall das Heiligtum – solange das erste Zelt noch bestand, war der Weg ins Allerheiligste noch nicht sichtbar gemacht, noch nicht offenbar.
Vers 9 sagt: Dieses erste Zelt ist ein Gleichnis für die vorliegende Zeit, in der Gaben und Opfer dargebracht werden. Also in der jetzigen Zeit, das heißt in der Zeit, als noch der Tempel und Gottesdienst in Israel stattfand, war der Weg ins Allerheiligste noch nicht sichtbar gemacht. Das heißt, für das ganze Volk war der Weg noch nicht sichtbar. Das ganze Volk war immer noch ausgeschlossen.
Wenn das beseitigt ist, dann sollte der Weg sichtbar sein.
Bedeutung der Verordnungen des Fleisches und der Übergang zum Neuen Bund
Diese Dinge des alten Bundes beziehen sich auf Speisen, Getränke, verschiedene Waschungen und Verordnungen des Fleisches. Diese Verordnungen waren auferlegt bis zu der Zeit, in der alles ins Rechte gebracht werden sollte.
Eines Tages sollte alles ins Rechte gebracht werden, und das geschah durch das Kommen des Messias, Jesus Christus. Als der Herr Jesus Christus nach Israel kam und am Kreuz starb, zeigte er, dass all diese Opfer nur Verordnungen des Fleisches sind. Sie galten nur für eine bestimmte Zeit, sollten aber dann für etwas Besseres abgeschafft werden.
Wir haben bereits gelernt, dass Fleisch mit irdischem Dienst und irdischen Dingen zu tun hat. Verordnungen des Fleisches bedeuten diesseitige Verordnungen, diesseitige Riten.
Heute gibt es noch Menschen, die glauben, man müsse bestimmte Riten einhalten, um zu Gott zu gelangen. Die Schrift sagt jedoch nein. Wir können direkt zu Gott kommen. Wir brauchen nicht mehr die verschiedenen Opfer, Tücher, Waschungen und sonstigen Verordnungen.
Christus als hoher Priester des himmlischen Heiligtums
Vers 11: Aber Christus, gekommen als hoher Priester der guten Dinge, die kommen sollen, ging mittels des größeren und vollkommenen Zeltes in ein Zelt, das nicht mit Händen gemacht ist, das heißt, nicht von dieser Schöpfung ist. Er ging nicht mit dem Blut von Ziegen, Böcken und Kälbern hinein, sondern mit seinem eigenen Blut.
Ein für alle Mal ging er in das Allerheiligste ein, nachdem er eine ewige Erlösung zustande gebracht hatte.
Also, der Herr Jesus ging ein. Nun müssen wir schauen, wo genau das war. Wo sind meine Folien? Hier: Christus ging in das höhere Heiligtum ein.
Jetzt betrachten wir einen Satz ein bisschen näher. Zuerst sagt er, wer hineinging. Er sagt nicht Jesus, sondern Christus. Was heißt Christus übersetzt? Weiß das jemand? Von Kindern, wisst ihr das? Was bedeutet Christus eigentlich? Es heißt der Messias oder der Gesalbte. Der König, der Priester.
Ja, du hast es schon auf der Folie gelesen: der hohe Priester der neuen Güter. Es gab alte Güter, das war der Tempel. Es gab neue Güter, das ist der himmlische Tempel, das himmlische Heiligtum mit den himmlischen Opfern des himmlischen Herrn Jesus Christus.
Also, Jesus Christus, gekommen als hoher Priester der himmlischen Güter, der neuen Güter, ging in dieses Allerheiligste hinein, in ein größeres und vollkommeneres Zelt.
Wo ging er hin? Er diente, er ging hinein und diente in einem größeren und vollkommeneren Zelt. Das ist viel besser als der Tempel.
Wie ging er hinein? Was nahm er mit, als er hineinging? Sein eigenes Blut.
Der hohe Priester hatte eine Schüssel in der Hand, das war das Blut von dem Stier, der draußen geschlachtet worden war. Aber der Herr Jesus ging in das himmlische Heiligtum hinein mit seinem eigenen Blut.
Er hat sozusagen das Blut mitgenommen und hat es Gott gezeigt. Natürlich nicht wörtlich, das Blut ist auf die Erde getropft. Aber geistlich gesprochen war er der hohe Priester, und durch sein Opfer hat er sozusagen sein Blut hineingebracht in die Gegenwart Gottes.
Wie oft? Ein für alle Mal. Er sagt nicht einmal, er sagt ein für alle Mal. Das heißt, das ist noch stärker, oder? Ein für alle Mal bedeutet, dieses eine Mal gilt für alle, für alle Jahre, für alle Tage, für alle Zeiten.
Ein für alle Mal ging der Herr Jesus in das Blut ein. Dieses Opfer wird nie wiederholt, nie und nimmer. Das ist ein für alle Mal geschehen dort am Kreuz.
Was dort am Kreuz geschehen ist, können wir nur staunen. Gott hat die ganzen Sünden aller Menschen auf den Herrn Jesus geladen, und der Herr Jesus hat ein für alle Mal für alle Sünden gelitten und ist gestorben.
Man fragt sich, wie kann er das überhaupt schaffen, so viele Sünden auf sich zu laden? Und wie kann er so eine große Strafe erdulden?
Das, was der Herr Jesus erduldet hat, das ist schlimmer als die Hölle, oder es ist die Hölle – das heißt, von Gott getrennt zu sein.
Das war für ihn deshalb so schlimm, weil er nie von Gott getrennt war. Er hatte nie die Erfahrung gemacht, was es bedeutet, von Gott getrennt zu sein.
Aber dort in den Stunden am Kreuz, durch sein Tod, durch sein Leiden und Sterben, rief er: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Eigentlich: Wozu hast du mich verlassen?
Die Antwort ist, damit andere Menschen frei ausgehen können, damit andere Menschen befreit werden können von ihrer Schuld, die sie sich durch ihre Sünden auf sich geladen haben.
Deshalb lieben wir den Herrn Jesus so, weil er für uns alles bezahlt hat.
Wann? Im Text heißt es: nachdem er eine ewige Erlösung zustande gebracht hatte.
Also hat der Herr Jesus am Kreuz eine ewige Erlösung geschaffen.
Erlösung heißt ein Loskaufsopfer. Er hat uns losgekauft. Wir waren wie Sklaven, und er ist gekommen und hat uns losgekauft von dem Sklavenhändler.
Er hat die Schuld bezahlt, die wir eigentlich hätten zahlen sollen.
Wem hätten wir die Schuld bezahlen sollen? Wem hätten wir das zahlen müssen? Ja, Gott. Gott, und nicht dem Teufel, wie manche meinen.
Beim Teufel ist nichts zu zahlen, da gibt es gar nichts zu zahlen.
Gott mussten wir zahlen, hätten wir zahlen sollen, weil wir von Gott schuldig geworden sind. Und Gott hätten wir es bezahlen müssen.
Der Herr Jesus hat es für uns bezahlt. Er hat es bei Gott bezahlt. Er hat ein ewiges Loskaufsopfer, das heißt Erlösung, einen ewigen Loskauf für uns geschaffen.
Das heißt, wir sind für ewig losgekauft, und er hat so viel bezahlt, dass wir nie, nie, nie mehr zurückgekauft werden können.
Er hat so viel bezahlt – eine ewige Erlösung am Kreuz geschaffen für uns.
Reinigung des Gewissens durch das Blut Christi
Was ist die Schlussfolgerung? Die Schlussfolgerung ist, dass sein Blut unser Gewissen von den toten Werken reinigt.
Wir lesen in Vers 13: „Denn wenn das Blut von Stieren und Ziegenböcken und die Asche einer Kuh auf Verunreinigte gesprengt zur Reinheit des Fleisches heiligt, wie viel mehr wird das Blut Christi, der durch einen ewigen Geist sich selbst ohne Tadel Gott darbrachte, euer Gewissen reinigen von toten Werken, um dem lebendigen Gott zu dienen.“
Was bedeutet das konkret? Wenn das Blut von Stieren im Alten Testament die Menschen kultisch reinigte, so dass sie als rein galten, dann ist das eine wichtige Aussage. Wer sich verunreinigt hatte, musste sagen: „Unrein, unrein, kommt nicht zu mir, ich bin unrein.“ Er durfte nicht unter das Volk gehen, weil er unrein war. Wenn er aber als Opfer gebracht wurde, galt er als rein und durfte wieder unter das Volk treten.
Wenn das im Alten Testament schon so war, wie viel mehr wird dann das Blut Jesu Christi uns reinigen von toten Werken, von sündigen Werken, die wir getan haben, von unseren eigenen fleischlichen Werken?
Gottes erlöstes Volk kann jetzt in das Allerheiligste eintreten und dem Herrn mit reinem Gewissen den verehrenden Gottesdienst erweisen. In Vers 13 heißt es: „Wie viel mehr wird das Blut Christi, der durch den ewigen Geist sich selbst ohne Tadel Gott darbrachte, euer Gewissen reinigen von toten Werken, um dem lebendigen Gott den ihm gebührenden Dienst zu tun.“
Das Blut von Tieren hat ein wenig geholfen. Wie viel mehr hilft das Blut des Herrn Jesus uns, sodass wir jetzt Gott dienen können? Das Blut Jesu reinigt das Gewissen.
Ich darf mit gutem Gewissen, wenn ich mich durch den Glauben vom Herrn Jesus reinigen lasse, unter seine Augen treten. Ich kann ihm in die Augen schauen und sagen: „O Gott, ich weiß, ich wäre sündig, aber dein Sohn hat alles für mich bezahlt.“ Er hat mich von meinen toten Werken gereinigt, die nur stinkend waren – wie Leichengestank.
Also kann das erlöste Volk jetzt ins Allerheiligste hineintreten, hinter den Vorhang gehen, wohin der Hohepriester nur einmal im Jahr durfte. Das Volk darf jetzt jeden Tag, jede Minute hineingehen. Das heißt, wir können Gott unter die Augen treten und ihm mit reinem Gewissen dienen.
Das Schönste, was einem Menschen überhaupt passieren kann, ist, mit Gott Gemeinschaft zu haben und ihm zu dienen. Jeder Mensch auf der ganzen Welt sehnt sich nach diesem Glück, auch wenn es die meisten nicht wissen. Das höchste Glück, das einem Menschen passieren kann, ist, in der Gegenwart Gottes sein zu dürfen.
Gott ist eine so wunderbare Person. Wir merken das schon, wenn wir jemanden auf der Erde lieben: Wir sind gerne bei dem, den wir lieben. Wie viel mehr sind wir gerne bei dem, der die wunderbarste Person des ganzen Universums ist und uns viel mehr liebt, als irgendjemand uns lieben kann?
Das höchste Glück ist, diesem Gott zu dienen, mit ihm Gemeinschaft zu haben und mit ihm zu sprechen. Wir können ihn noch nicht sehen, und uns ist das noch nicht ganz bewusst. Aber eines Tages werden wir ihn sehen und dieses kostbare Geschenk, in seiner Gegenwart zu sein, noch mehr schätzen.
Heute dürfen wir im Glauben hingehen, im Glauben hinzutreten. Eines Tages werden wir im Schauen hinzutreten. Dieser herrliche Gott hat es für wert befunden, alles zu geben, um uns zu bekommen – als seine geliebten Kinder, damit er uns in seiner Nähe haben kann.
Wie viel mehr wird also das Blut Christi, der durch einen ewigen Geist sich selbst ohne Tadel Gott darbrachte, euer Gewissen reinigen von toten Werken?
Übrigens steht hier, dass er sich durch den ewigen Geist dargebracht hat. Der Heilige Geist hat ihm die ganze Zeit geholfen. Es war in der Kraft des Heiligen Geistes, dass er auf sich verzichtet hat. In der Kraft des Heiligen Geistes ist er ans Kreuz gegangen. Er hatte keine guten Gefühle dabei.
Heute gibt es Leute, die meinen, wenn der Heilige Geist wirkt, habe man immer wunderbare, gute Gefühle. Aber welche Gefühle hatte Jesus in Gethsemane? War da der Heilige Geist nicht dabei? Oh, doch, der Heilige Geist war dabei. Aber Jesus hatte keine guten Gefühle.
Es geht nicht um unsere Gefühle. Gehorsam heißt nicht immer, einfach schöne Gefühle zu haben. Manche meinen, Gott zu gehorchen, nur wenn sie ein schönes Gefühl haben. Dann hätte Jesus nie das Kreuz auf sich genommen.
Jesus ist durch die Kraft des Heiligen Geistes und angetrieben vom Heiligen Geist diesen Weg gegangen. Durch den ewigen Geist hat er ein Opfer dargebracht, das ohne Fehler und ohne Tadel ist. Das heißt, es gab keine Sünde in seinem Leben, Denken oder Reden.
Dieses Opfer wird euer Gewissen reinigen.
Wenn wir das gegenüberstellen: Im Alten Bund hatten wir ein irdisches Zelt, in das die Priester oft nur einmal im Jahr eintreten durften. Im Neuen Bund haben wir ein himmlisches Zelt, in das der himmlische Hohepriester ein für allemal eingetreten ist.
Im Alten Bund kam der Priester mit dem Blut von Tieren oder mit Aschenwasser. Es gab ein besonderes Wasser, in dem die Asche einer jungen Kuh verrührt wurde. Wer unrein war, musste mit diesem Wasser bespritzt werden.
Der Priester ging mit Blut von Tieren hinein. Er musste auch ein Opfer für seine eigenen Sünden darbringen und dann mit dem Blut hineingehen.
Im Neuen Bund ist der Herr Jesus mit seinem eigenen Blut hineingegangen. Es war nur ein Opfer, und es war ohne Tadel, ohne Fehler. Deshalb brauchte er kein zusätzliches Opfer für seine eigenen Sünden. Er hätte es auch nicht bringen können.
Das Opfer muss vollkommen sein. Wenn er für seine eigenen Sünden hätte sterben müssen, hätte er zweimal sterben müssen: einmal für seine eigenen Sünden und einmal für uns. Aber man kann nicht zweimal sterben.
Seien wir also froh, dass Jesus keine Sünde getan hat. Wäre er auch nur einmal gesündigt, hätte er zuerst für seine eigenen Sünden sterben müssen und hätte dann kein Leben mehr gehabt, um für unsere Sünden zu sterben. Versteht ihr? Deshalb sind wir froh, dass er keine Sünde hatte. So konnte er für uns sterben, stellvertretend für unsere Sünden.
Die Wirkung im Alten Bund war eine fleischliche, zeremonielle Reinigung, damit man wieder unter das Volk gehen konnte. Im Neuen Bund ist es eine Reinigung des Gewissens, eine echte innere Reinigung.
Im Alten Bund hatte man das Bewusstsein, dass man nicht nahe treten durfte. Auch wenn der Hohepriester hineinging, blieb das Heiligtum jedes Jahr verschlossen. Niemand durfte ins Allerheiligste. Man wusste: Das ist wegen der Sünden. Es gab immer das Bewusstsein: Wir sind Sünder und dürfen nicht ins Allerheiligste.
Jetzt aber, durch den Herrn Jesus, wird das Gewissen gereinigt, und wir haben kein Bewusstsein mehr von Sünden. Es ist nicht so, dass man nicht mehr hinzutreten dürfte. Nein, wir dürfen jetzt hinzutreten und den Dienst tun.
Später wird darüber noch mehr gesprochen. Versteht ihr diese Gegenüberstellung? Gibt es Fragen zur Thematik oder zum Text? Dann machen wir noch fünf Minuten und anschließend eine Pause.
Der neue Bund und das ewige Erbe
Wir kommen jetzt zu Vers 15 bis 28. Diese Verse werden wir nicht vollständig lesen, aber einige Gedanken dazu teilen.
Deswegen ist er der Mittler eines neuen Bundes. Vers 15 sagt: "Deswegen ist er der Mittler eines neuen Bundes, auf dass, nachdem ein Tod geschehen war, zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die, die gerufen worden sind, die Verheißung des ewigen Erbes empfangen können."
Wer bekommt das ewige Erbe? Gott hat im Alten Testament den Israeliten ein ewiges Erbe versprochen. Dieses Erbe bestand aus einem ewigen Land, einem ewigen Tempel, einem ewigen Bund und ewiger Sündenvergebung. Gott versprach: "Ihr werdet mein Volk sein und ich werde euer Gott sein."
Gott hat den Israeliten im Alten Bund also ein ewiges Erbe versprochen. Doch sie haben es nie wirklich erhalten. Bis der Herr Jesus kam, ist das Erbe nicht verwirklicht worden. Es heißt hier, dass der Herr Jesus der Mittler eines neuen Bundes ist, damit, nachdem der Tod geschehen war, zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die, die gerufen worden sind, die Verheißung des ewigen Erbes empfangen können.
Wer sind diese, von denen hier die Rede ist? Wer kann das ewige Erbe empfangen? Der Text sagt: "Die, die gerufen worden sind." Im Alten Testament hat Gott die Israeliten gerufen. Nun stellt sich die Frage: Was ist mit Abraham, Isaak, Jakob, Mose und David? Was ist mit diesen Menschen? Der Herr Jesus kam ja erst lange nach David. War das nicht zu spät? Bekam David sein Erbe nie? Und wie sieht es mit Mose und Abraham aus? Bekommen sie es nicht?
Doch, sie bekommen es. Warum? Der Text sagt: "Deswegen ist er Mittler eines neuen Bundes, auf dass, nachdem ein Tod geschehen war, zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund." Der Tod ist geschehen zur Erlösung all der Sünden, die unter dem Alten Bund begangen wurden. Nicht nur für die Christen im Neuen Bund ist der Herr Jesus gestorben, sondern auch für alle Menschen im Alten Bund, die ihn wirklich geglaubt haben und darauf vertrauten, dass er kommen wird.
Jakob hat gewartet und gesagt: "Herr, ich warte auf dein Heil!" David wartete auf den großen Messias, den großen Erlöser. Abraham sah seinen Tag und freute sich, als er ihn sah. Diese Menschen sind also alle mit eingeschlossen und erhalten ebenfalls das ewige Erbe.
Abraham bekommt dasselbe Erbe wie die Gläubigen im Neuen Bund. David, Mose und die anderen erhalten das gleiche ewige Erbe. Es heißt hier, der Herr Jesus starb auch für die aus dem alten ersten Bund, damit sie die Verheißung des ewigen Erbes empfangen.
Denn wo ein Bund vorliegt, ist es notwendig, dass ein Tod dessen, der sich verbündet, getragen wird, also übernommen wird. Ein Bund wird über toten Opfern bestätigt. Er tritt niemals in Kraft, wenn der sich Verbündende noch lebt. Daher wurde auch der erste Bund nicht ohne Blut bestätigt und geweiht.
Nachdem Mose dem Gesetz entsprechend jedes Gebot dem ganzen Volk verkündet hatte, nahm er das Blut der Kälber und Ziegenböcke zusammen mit Wasser, Scharlachwolle und Ysop und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk. Er sagte: "Dies ist das Blut des Bundes, den Gott euch verpflichtete."
Auch das Zelt und alle Geräte des Dienstes besprengte er in gleicher Weise mit dem Blut. Fast alles wurde mit blutgereinigtem Gesetz bestätigt, und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.
Worum geht es hier? Wenn im Alten Testament ein Bund geschlossen wurde, musste ein Tier geschlachtet werden. Das war immer so. Wenn man einen Bund schließt, muss ein Tier geopfert werden. Wenn das Tier getötet ist, sagt man: "Wenn einer von uns beiden den Bund bricht, soll es ihm so ergehen wie diesem Tier, er soll sterben."
Gott hat hier einen Bund geschlossen und hat sich selbst als das Bundesopfer gegeben, das Opfer, das nötig ist, wenn ein Bund geschlossen wird.
Im Alten Testament war es so, dass man Tiere schlachtete. Mose nahm dann einen Büschel Ysop, einen Strauch, und spritzte alles mit dem Blut des Tieres an. Dann war der Bund gültig. Der Bund war rechtsgültig über dem getöteten Tier.
So musste auch der Herr Jesus getötet werden, damit der Bund rechtskräftig wird. So wie im Alten Testament ein Tier getötet werden musste, damit der Bund gültig wird, so musste im Neuen Testament jemand getötet werden: der Herr Jesus.
Wir machen hier eine Pause und setzen in zehn Minuten fort.
