Erinnerung an einen Wendepunkt in der Kirchengeschichte
Wie gesagt, heute ist ein Tag, an dem wir zurückdenken. Wir blicken 483 Jahre zurück und erinnern uns an das, was in Wittenberg an der Schlosskirche geschehen ist. Dort, an der Tür, wurden die 95 Thesen angeschlagen. Ein Mönch, Professor an der Universität in Wittenberg, hat dort einen tiefen Frieden gefunden, den viele Menschen suchen.
Martin Luther entdeckte durch das Bibellesen das Heil und den Frieden, die allein durch den Glauben, allein durch die Gnade und allein durch Gottes Wort möglich sind. So finden Menschen Frieden mit Gott.
Zehn Jahre zuvor, im Jahr 1507, wurde er als Priester ordiniert. Damals sagte er, er habe immer Angst, dass Gott ihn verwerfe. Das war zehn Jahre vor dem Anschlagen der Thesen.
Am 19. Oktober 1512 wurde er Doktor der Theologie. Danach unterrichtete er die biblischen Bücher, vor allem die Psalmen, den Römerbrief, den Galaterbrief und den Hebräerbrief. Es war ein Aufbruch, denn dieser Mönch war zurückgekehrt zur Bibel.
Ich möchte zunächst mit euch überlegen, wie die Situation vor fast 500 Jahren war. Was war eigentlich der Grund dafür, dass es zu dieser Veränderung kam? Warum entstand diese Änderung gerade in dieser Zeit? Welche Impulse führten dazu, dass etwas geändert wurde?
Ihr wisst sicher, dass es seit der Zeit Jesu auf Erden immer wieder Menschen gab, zuerst die Apostel und dann andere, die an das Evangelium glaubten. Das Evangelium ist eine frohe Botschaft. Es ist die Botschaft, dass Gott selbst eine Lösung anbietet. Gott, der Schöpfer, gibt den Menschen Frieden. Er lässt sie zur Ruhe kommen und schenkt ihnen Gewissheiten, die niemand ihnen nehmen kann.
Herausforderungen und Irrwege im Christentum
Dieses Evangelium wurde durch die Jahrhunderte getragen, aber immer wieder von verschiedenen Menschen weitergegeben. Es wurde oft einfach von Mund zu Ohr weitergegeben und so verkündigt.
Seit Anfang der Christenheit gab es jedoch immer wieder Irrwege. Menschen, die das Evangelium gehört und teilweise verstanden haben, versuchten, mit dieser frohen Botschaft persönlichen Gewinn zu erzielen. Sie suchten Ehre, Ansehen, Herrschaft und Reichtum. Leider wurde das Evangelium, diese frohe Botschaft, im Laufe der Geschichte immer wieder verfälscht.
Die Verfälschung geschah durch Traditionen, an denen wir Menschen uns gerne festhalten, weil wir denken, so müsse es sein und so müsse es bleiben. Traditionen, aber auch Formalismus und Politik wurden oft mit dem Evangelium vermischt. Dadurch wurde die frohe Botschaft für viele Völker nicht mehr zur frohen Botschaft, sondern zu einer schweren Botschaft. Man sollte immer wieder vieles tun, um vielleicht Vergebung oder Frieden zu finden.
Doch es gab in der Geschichte immer wieder Frauen und Männer, die entdeckt haben, dass es einen Gott der Liebe gibt. Dieser Gott ist der Schöpfer des Universums. Obwohl er so fern erscheint, kann er ganz nahe am Herzen eines Menschen sein.
Leider hat das offizielle Christentum uns oft Schwierigkeiten bereitet. Wir tragen Schuld am offiziellen Christentum. Immer wieder wurden Religion und Glaube vermischt. Deshalb haben viele Menschen ein falsches Bild von Jesus, wer er ist, und auch von der Bibel.
Viele Menschen besitzen eine Bibel, doch nur wenige lesen sie. Viele meinen, sie kennen sie, ohne sie wirklich zu lesen. Es braucht Mut, es braucht den Willen und eine bewusste Entscheidung, sich in dieses Buch hineinzustürzen. Man muss mit offenem Geist bereit sein, etwas zu lernen und sein eigenes Leben zu verändern.
Die Vorgeschichte der Reformation und ihre Impulse
Um das Jahr 1500 bemerkte man zunehmend in der Geschichte, dass es Menschen gab, die ganz klar die frohe Botschaft des Evangeliums verkündigten. Diese Verkünder hatten oft schnell Feinde. Organisationen und Religionen standen gegen sie, denn diese Menschen gaben nur die Botschaft von einer Person weiter: von Jesus Christus.
Sie arbeiteten nicht für eine Religion oder einen Verein. Stattdessen gaben sie das Zeugnis weiter, das in der Bibel steht. Darauf werde ich später noch eingehen.
Ein Beispiel dafür ist Johannes Hus. Er war einer derjenigen, die um das Jahr 1500 die frohe Botschaft des Evangeliums verkündeten. Damals gab es über 400 kleine Gruppen von Menschen, die sich in Häusern oder Gebäuden trafen. Sie hörten zu, wie das Evangelium Frieden schenken kann und wie Gott Glauben schenkt. Sie erfuhren, dass die Vergebung der Sünden eine Realität ist.
Menschen wurden verändert – nicht durch menschliche Kraft, nicht durch hohes Wissen oder viel Arbeit, und auch nicht durch den Stolz auf das eigene Wissen. Sie wurden von außen verändert, von dem Gott, den man nicht sieht. Diese Veränderung geschah im Herzen der Menschen.
Ursachen und Umstände der Reformation
Was hat also bewirkt, dass plötzlich eine Reformation kam? Wir wissen, dass Luther selbst, dieser Mönch und Doktor der Theologie, keinesfalls aus dem Christentum austreten wollte. Er war Katholik und wollte es bleiben. Doch er entdeckte Gottes Wort, die Bibel, und kam zu verschiedenen Überzeugungen.
Wie war die Situation zunächst? Leider war es eine Zeit, in der es echte Korruption in der Religion gab – bei den Klöstern, bei den Priestern und bei den Päpsten. Es gab verschiedene Päpste gleichzeitig, was zu Konflikten führte, etwa den Krieg zwischen Avignon und Rom. Das war eine ganz traurige Geschichte. Ich erzähle diese Geschichten nicht gerne, denn ich gehöre zum Christentum. Ich finde es schrecklich, dass wir in der Geschichte so viele Beispiele haben, in denen Menschen, die Verantwortung im Christentum tragen, kein Leben führen, das von Christus geleitet wird.
In dieser Zeit hatten auch die führenden Menschen, die Herren der Länder und Könige, mehr Freiheit. Sie standen nicht mehr so sehr unter dem päpstlichen Joch wie zuvor. Die Kirche hatte in dieser Zeit einen schlechten Ruf und übte so einen Druck auf das Volk aus, dass sie nicht mehr ernst genommen wurde.
Doch zur gleichen Zeit gab es etwas anderes: Menschen begannen, die Bibel zu studieren und die Christenheit mit dem zu vergleichen, was in Gottes Wort steht. Ihr wisst bestimmt, dass es von 1445 bis 1925, also in unserer Zeit, verboten war, als einfacher katholischer Christ die Bibel zu lesen. Das waren 480 Jahre, in denen die Kirche versuchte, sich zu schützen, indem sie dem Volk den Zugang zur Bibel verwehrte.
So konnte das Volk nur ahnen, was Gott ist. Sie hatten von ihm gehört. Doch man sagte ihnen: Wenn ihr diese und jene Werke nicht tut, wenn ihr diese und jene Sakramente nicht habt, dann seid ihr verloren. Das Volk wurde arm, und die Kirche wurde reich. Das ist eine Tragödie unserer Geschichte.
Auch wegen dieses Dramas in unserer Geschichte werden wir, die wir Jesus als Heiland anerkennen, oft nicht ernst genommen. Denn wer kann die christliche Religion von Jesus Christus trennen? Für diejenigen, die Jesus nicht persönlich kennen, ist es sehr schwer, diesen Unterschied zu erkennen.
Sprachliche und technische Voraussetzungen der Reformation
In derselben Zeit gab es ein Aufwachen verschiedener Elemente, die eine Reformation und eine tiefgreifende Veränderung ermöglichten. Zum Beispiel war Erasmus von Rotterdam in dieser Zeit aktiv. Er brachte die griechische Sprache wieder in den Vordergrund und setzte sich dafür ein, dass jeder Gelehrte sie lernen sollte.
So wurden beispielsweise in Frankreich innerhalb weniger Monate 150 griechische Neue Testamente verkauft. Unter den verschiedenen Herren in den Burgen Frankreichs wurde dieses griechische Neue Testament überall gekauft, und viele begannen, Griechisch zu lernen. Zur gleichen Zeit widmete sich Johannes Reuchlin dem Studium der hebräischen Sprache.
Man weiß, dass das Alte Testament – also der Teil der Bibel, der vor Jesus liegt und die Geschichte des Volkes Israel vor seiner Zeit erzählt – zum großen Teil in Hebräisch geschrieben ist. Das gesamte Neue Testament, von den Evangelien über das Leben Jesu bis zu den Briefen der Apostel, wurde hingegen auf Griechisch verfasst.
So konnten viele Menschen wieder Zugang zu den Originalsprachen der Bibel finden und entdecken, was die Bibel wirklich sagt. Man kann sich vorstellen, welchen Schock es bedeutete, wenn man vorher keinen Zugang zur Bibel hatte und plötzlich Texte in der Sprache vor sich liegen sah, in der sie ursprünglich geschrieben wurden. Dabei wurde der Kontrast deutlich zwischen dem, was die Christenheit durch Tradition und Lehre geworden war, und dem, was in diesen Büchern tatsächlich steht.
So erging es natürlich auch Luther.
Zur gleichen Zeit – und ich glaube, das ist kein Zufall – lebte auch Gutenberg, der die Druckerei erfand. Wie schön passt das alles zusammen: Das Wort, das früher so lange brauchte, um abgeschrieben zu werden, konnte nun massenhaft gedruckt werden. Die Abschreiber, die über Jahrhunderte in Klöstern das Wort Gottes bewahrt hatten, indem sie es sorgfältig und präzise immer wieder abschrieben, wurden nun entlastet.
Ihr wisst ja, dass die Mönche damals jede Zeile oft zehnmal lasen, um sicherzugehen, dass jeder Buchstabe richtig war. So wurde das Wort Gottes über die Jahrhunderte bewahrt. Dann kam die Erfindung der Druckerei.
Frühere Reformatoren und die Verfolgung der Bibelverkünder
In dieser Zeit gab es in Frankreich eine besondere Persönlichkeit: Jacques Lefebvre. Er war Professor an der Sorbonne in Paris, an der Universität, und unterrichtete Französisch und Philosophie.
Als Lefebvre die Bibel erhielt, begann er, sie intensiv zu studieren – insbesondere das Neue Testament auf Griechisch. Er übersetzte das Neue Testament und begann dann, in seinen regulären Vorlesungen an der Sorbonne mit seinen Studenten an der französischen Bibel zu arbeiten.
Einige dieser Studenten kamen durch das Studium zum Glauben. Sie erkannten, dass das Wort Gottes zuverlässig ist. Sie bemerkten, dass man ihm vertrauen kann, weil es solide und widerspruchsfrei ist.
Unter diesen Studenten war auch Guillaume Farel, ein Schüler von Lefebvre. Farel begann ebenfalls in Paris, das Evangelium weiterzugeben. Sehr schnell wurde ihm verboten, sich mit Menschen in Häusern zu versammeln, um das Evangelium zu hören. Dennoch trafen sich immer mehr Franzosen in privaten Häusern, um die Bibel zu studieren.
Farel wurde schließlich aus Paris vertrieben und musste nach Maux fliehen. Dort fand er zum Glück einen katholischen Priester, der offen war für das Bibellesen. Dieser Priester schützte ihn, sodass Farel in der Stadt einen Saal zur Verfügung hatte und täglich mit Menschen das Neue Testament lesen konnte.
Jean Leclerc, auch Johannes Leclerc genannt, saß ebenfalls zu Füßen von Farel. Auch ihn berührte das Wort Gottes tief. Er erkannte, dass er als Sünder Vergebung empfangen kann, wenn er an Jesus Christus als Retter und Heiland glaubt.
Leclerc begann ebenfalls in Maux zu predigen. Er war einer der Ersten, der wegen seines Glaubens schwer verfolgt, gefoltert und getötet wurde.
Ein weiterer Schüler Lefebvres war Schuch. Er ging nach Nancy, wo er auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Diese Geschichte ist Teil einer schweren Kirchengeschichte. Sie zeigt immer wieder, dass die Wahrheit zwar gut zu sagen ist, aber oft schwer anzuhören. Wenn Menschen die Wahrheit nicht annehmen wollen, versuchen sie, den Überbringer der Wahrheit zu beseitigen.
So war es bei Jesus, so war es bei seinen Jüngern, und so ist es auch heute noch in verschiedenen Ländern und Kontinenten. Dort werden Christen verfolgt, die keinem Verein oder einer Religion angehören, die davon profitieren. Es sind Christen, die glauben, dass sie einen Retter haben, für ihn leben und die frohe Botschaft weitergeben. Diese Christen werden auch heute verfolgt.
Die Reaktion der Obrigkeit und die Bedeutung der Zehn Gebote
Menschen sind zum Evangelium zurückgekehrt. In unserem Land, also in Frankreich, hat es die Obrigkeit sehr gestört, dass Menschen zum Evangelium zurückgekommen sind. Denn wenn Menschen zum Evangelium kommen, kommt die Wahrheit in ein Land.
Dann erkennt man, wo auch in der Obrigkeit gestohlen wird und wo vieles gelebt wird, das gegen die Zehn Gebote Gottes ist. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, warum wir so gegen die Zehn Gebote sind? Sind sie eigentlich schlecht? Ist es schlecht, einer Frau das ganze Leben lang treu zu sein? Findet ihr das schlecht? Ist es schlecht, nicht zu stehlen? Ist es schlecht, Vater und Mutter zu ehren? Ist es schlecht, anderen die Wahrheit zu sagen und sie nicht zu verleugnen? Nein.
Aber Wahrheit ruft bei uns Reaktionen hervor, weil ich merke, dass Wahrheit in meinem Leben vieles ans Licht bringt, was ich bekennen muss. Und es ist immer demütigend, zu bekennen, wie schwach ich bin und wie sehr ich Vergebung brauche.
Das Evangelium, diese gute Nachricht, hat es so weit gebracht, dass Luther versuchte, was er konnte. Er glaubte daran, dass er die Menschen um ihn herum überzeugen könnte – dass er im Katholizismus die Großen überzeugen könne, dass wir der Tradition und der Organisation sowie der Hierarchie nicht denselben Wert beimessen dürfen. Es gibt nur eine Autorität: Gottes Wort. Und es gibt nur eine Möglichkeit zur Rettung: Jesus und der Glaube an ihn.
Bis zum Ende hat er versucht, die anderen zu überzeugen. Doch die Gewalt der Mächtigen, die Gewalt des Hochmuts der Menschen, ist eine Gewalt, die bereit ist, andere zu töten. Der Mensch, der Mensch kann sie schwer ertragen. Der Mensch hat Waffen, der Mensch kann andere unterdrücken, der Mensch kann stur sein in dem, was er denkt, der Mensch kann hochmütig sein in dem, was er weiß.
Die heutige Denkweise und ihre Herausforderungen
Ich möchte von der Reformation weggehen und bis in die heutige Zeit kommen, um zu zeigen, in welcher Situation wir heute leben und wie eine Reformation heute aussehen könnte. Man fragt sich – ich frage mich –, welche Elemente wir kennen müssen, um heute zu verstehen, in welche Richtung wir gehen sollten.
Heute, am Ende dieses Jahres und am Anfang des nächsten Jahrtausends, leben wir in einem neuen Paradigma. Das bedeutet eine Denkweise, die alle Organisationen, Vereine und Strukturen durchdringt. Diese Denkweise hat einen zentralen Gedanken: Friede und Freiheit, Friede und Freiheit in der Toleranz.
Die Toleranz ist heute das Fundament, um Frieden auf dieser Welt zu ermöglichen. Das heißt, wir können alle unsere eigenen Überzeugungen haben, aber jede persönliche Überzeugung sollten wir für uns selbst behalten. Gleichzeitig müssen wir gegenüber anderen tolerieren, dass sie anders denken können. Keine einzelne Wahrheit kann die alleinige Wahrheit sein, sondern jede Wahrheit bleibt nur eine Wahrheit unter vielen.
Die gesamte Denkweise, die wir heute haben, ist von dieser Toleranz geprägt. Diese Toleranz basiert auch auf der Situationsethik. Was bedeutet das? Ein Mensch ist eigentlich gut. Wenn er Schlechtes tut, gibt es viele Gründe in seinem Leben – in seiner Kindheit, in dem, was er in der Familie erlebt hat oder auch in einem Leben ohne Familie. Viele Situationen erklären, warum er so ist.
Und weil er so ist, müssen wir in der Ethik und Moral die Größe besitzen, unsere Gesetze an das anzupassen, was der Mensch heute tatsächlich ist – geprägt durch seine Situation.
Was bedeutet das für uns? Es heißt, dass wenn wir ganz gegen die Zehn Gebote leben und nur eine kleine Minderheit in unserem Volk sind, wir vielleicht gerichtet werden. Wenn wir aber eine große Minderheit sind, dann werden die Gebote geändert. Gebote sind also nicht mehr etwas, das unverändert bestehen bleibt. Man lässt den Menschen als Wahrheit stehen und die Toleranz als Prinzip, um Gebote zu ändern, damit der Mensch mit diesen Geboten frei leben kann.
Die Suche nach Wahrheit und die Folgen der Relativierung
Was ist Wahrheit? Wo ist Wahrheit? Wo gibt es einen Maßstab? Glauben wir wirklich, dass wir ohne Maßstäbe leben können?
Freiheit und Frieden ohne Gesetz – das ist der Versuch, der Versuch des New Age, das ist der Versuch verschiedener Denkströmungen, die heute verbreitet werden. Deshalb spürt auch ein Christ mit Überzeugung ganz genau, dass er diese Überzeugung für sich behalten sollte, wenn er Frieden mit den anderen Menschen haben will.
Seit 1968, das wissen wir alle, gilt: Es ist verboten zu verbieten. Der Mensch soll erwachsen werden und gut sein zu seinem Nächsten. Das setzt voraus, dass der Mensch von Natur aus gut ist. Jean-Jacques Rousseau glaubte, dass der Mensch gut ist, dass er gut bleibt und Gutes tun kann, wenn er im richtigen Rahmen lebt. Wenn er wirklich gut ist, dann kann er Toleranz gegenüber allen Menschen haben.
Doch um den Menschen gut zu machen, besteht die heutige Aufgabe in diesem Paradigma darin, das menschliche Gewissen zu erweitern. Die aktuelle Idee, die zugrunde liegende Philosophie, lautet: Wenn wir im Leben etwas bei anderen nicht annehmen können, dann liegt das daran, dass unser Gewissen zu eng ist. Deshalb müssen wir daran arbeiten, dass unser Gewissen viel breiter wird, dass das, was wir von Gott in unser Herz gelegt bekommen haben, verworfen wird.
Ich könnte viele Beispiele nennen, doch ich finde, die Medien, das Fernsehen und so weiter arbeiten sehr gut daran, das Gewissen immer breiter zu machen. Sie nennen das Schlechte gut, das Böse wird nicht mehr als böse bezeichnet, und das Gute wird schlecht genannt.
Als in Frankreich vor einigen Jahren die Schwangerschaftsunterbrechung noch verboten war, gab es monatelang im Fernsehen immer wieder praktisch dieselbe Situation: Ein 13-jähriges Mädchen, das vergewaltigt worden war und schwanger ist. Das ganze Volk wurde motiviert, zu sagen, dass in diesem Fall die Schwangerschaftsunterbrechung absolut normal ist.
Heute gibt es in Frankreich jährlich etwa 300 Schwangerschaftsunterbrechungen, die wenigstens in Krankenhäusern stattfinden. 300 – das sind 300 Franzosen, die fehlen, Menschen, die Gott will. Jeden Tag werden etwa tausend Menschen einfach auf dem Altar des Egoismus geopfert. Das Blut dieser Menschen fließt auf diesem Altar.
300 Menschen pro Jahr – könnt ihr euch vorstellen, wie viele Kleider sie bräuchten, wie viele Windeln, wie viele Arbeitsplätze möglich wären? Was das für ein ganzes Land bedeutet! Ich habe nie gehört, dass jemand darüber gesprochen hätte. Es wird im Land nicht thematisiert, es stört niemanden. Doch die Medien wussten genau, wie sie das ganze Volk in eine bestimmte Richtung treiben können. Sie wussten genau, was sie zeigen müssen, damit das, was Gott in unser Herz gelegt hat, zerstört wird.
Jetzt zeigen sie immer wieder Situationen von älteren Menschen, die leiden. Da müsse man doch das Leben verkürzen, oder? Euthanasie – das wäre doch gut, oder? Extreme Situationen, das ist das Nächste, was uns in Frankreich nahegebracht wird. Denn ab einem gewissen Alter sind wir einfach zu teuer für unser Land.
Heute regiert Reichtum und Geld. Was sich nicht rechnet, wird beseitigt – mit einer philosophischen Denkweise, die versucht, die Gewissen zu erweitern, und in der der Mensch als Mensch seinen Wert verliert. Unsere Länder entfernen sich von den Zehn Geboten.
Globale Bemühungen um eine neue Ethik und deren Konsequenzen
Sechstausend Leiter von Religionen und Vereinen kamen zusammen und blieben 14 Tage beieinander, um ein Manifest für eine planetarische Ethik zu erstellen. Nach dem New-Age-Gedanken ist die Erde heute ein großes Dorf. In diesem großen Dorf sollten wir zur Ruhe kommen und Frieden finden. Das ist die Zielsetzung. Um diesen Frieden zu erreichen, brauchen wir eine gemeinsame Ethik und Moral.
Wenn man das Manifest liest, das von sechs Personen unterschrieben wurde, wird deutlich, dass die Überzeugungen der Religionen als das größte Hindernis für den Weltfrieden angesehen werden. Leider kann ich es nicht schnell übersetzen, da es komplett auf Französisch verfasst ist. Dennoch kommt klar heraus, dass die Glaubensüberzeugungen abgeschafft werden sollen.
In dem Manifest rufen die Unterzeichner alle Menschen auf der Erde dazu auf, den Glauben abzulegen, um eins zu werden. Das Manifest wurde vom „Parlement des Religions du Monde“, also dem Parlament der Religionen der Welt, verfasst und veröffentlicht. Es ist ein fertiges Dokument mit dem Titel „Eine planetarische Ethik“.
Die Verfasser sind der Meinung, dass es den Menschen gelingen kann, ihr Gewissen so zu verändern, dass das, was Gott der Schöpfung in uns hineingelegt hat, beseitigt wird. Die Bibel, Gottes Wort, sagt jedoch, dass Gott in uns den Gedanken der Ewigkeit hineingelegt hat.
Alle Religionen haben etwas Besonderes in Bezug auf den Tod. Es geht immer um den Tod. Das ist merkwürdig. Wenn es nichts nützt, warum gibt es dann Rituale wie Beerdigungen? Manche Menschen an Türen haben mir gesagt, sie glauben an nichts. Doch warum veranstalten sie dann eine Beerdigung? Man könnte das doch schnell und einfach erledigen, wenn man wirklich nichts wüsste.
Tatsächlich hat Gott in jedes menschliche Gewissen den Gedanken der Ewigkeit hineingelegt.
Philosophische Reflexionen über Gott und den Sinn des Lebens
Luc Ferry, ein französischer Philosoph, hat vor Kurzem ein interessantes Buch geschrieben, das irgendwo hier liegt. Entschuldigung, der Titel lautet L'homme, Dieu ou le sens de la vie, also „Der Mensch, Gott oder der Sinn des Lebens“. In diesem Buch zeigt er auf philosophische und gut durchdachte Weise, dass es nur eine Lösung für den Menschen gibt, wenn wir Gott vom Himmel weggenommen und gesagt haben, es gibt ihn nicht: Der Mensch wird selbst zum Gott.
Wer die Bibel kennt, braucht dazu keine weiteren Erklärungen. Es ist interessant, dass wir in einer Zeit leben, in der die ersten Reaktionen von Philosophen stark spürbar werden. Der Humanismus hatte seine Zeit, ebenso der Hedonismus – das Streben nach persönlicher Freude, Gefühl und Lust. All das hat seine Zeit gehabt, und wir merken, dass es nicht hilft.
Jetzt äußern sich die letzten Philosophen, darunter auch Alain Finkielkraut, und fragen, ob wir Gott vielleicht zu früh abgeschafft haben, ohne wirklich eine Lösung gefunden zu haben. Gibt es noch eine andere Möglichkeit?
Finkielkraut zeigt auch in seinem Buch La Défaite de la pensée, also „Die Niederlage des Denkens“, dass die Szene und das Spektakel die Köpfe leeren. Es gibt Lärm und Bilder, die die Menschen vom Nachdenken befreien. Wir leben in einer Welt, in der alles darauf ausgelegt ist, dass wir nicht mehr denken. Man will uns vom Denken befreien – vom Nachdenken über das Ziel und den Sinn des Lebens.
Stattdessen werden uns Bilder und Lärm präsentiert, die es unmöglich machen, weiterzudenken. Wer Französisch versteht, findet in Finkielkrauts Buch „La Défaite de la pensée“ ein sehr gutes Werk zu diesem Thema.
Natürlich wird uns das alles in homöopathischen Dosen zugeführt. Das bedeutet, dass keiner merkt, wie es sich in unser Denken und unsere Zivilisation einschleicht. Wir werden von der Denkweise der Mehrheit mitgerissen, ohne es zu bemerken. Wann hat man sich zuletzt gefragt: Was ist der Sinn meines Lebens? Warum bin ich auf der Erde?
Ist es wirklich so, wie ein französischer Sänger sagt: Ich bin auf der Erde, um Metro, Boulot, Dodo zu machen – also U-Bahn, Arbeit und Schlaf? Weil wir heute in einer Zeit der Toleranz leben, die sich jedoch zu einer Diktatur entwickelt hat – einer intoleranten Toleranz –, wird der Glaube an Gott oft nur noch mit einem Lächeln bedacht. Dieses Lächeln zeigt deutlich, dass man nicht den Mut hat, bis zum Ende zu denken.
Blaise Pascal, unser französischer Mathematiker und Philosoph, sagte, dass der wirklich kluge und wissende Mensch derjenige ist, der erkennt, dass sein Wissen nur Stückwerk ist. Das ist notwendig, um der Wahrheit näherzukommen und zu erkennen, dass das, was ich weiß, unvollständig ist.
Wenn ich aber über etwas lächle, das ich nicht verstehe oder noch nicht kenne, zeigt das, dass ich Angst habe, weiterzudenken. Es bedeutet, dass ich nicht den Mut habe, in meinem Leben weiterzudenken.
Gesellschaftliche Zwiespälte und ethische Herausforderungen
Nun erkennen wir, dass wir in unseren Ländern und in Europa zunehmend so leben wie die Griechen vor Jesus Christus. Sie lebten in einem Dualismus, in einem Zwiespalt zwischen Wissen und Gelüsten. Sie sagten, das Wissen sei das Wichtigste, der Geist des Menschen stehe im Vordergrund. Der Körper und die Gelüste gehörten einer anderen Welt an und hätten damit nichts zu tun.
Leben wir wirklich so? Habt ihr das auch bemerkt? Heute kann jemand eine hohe Position in unserem Land einnehmen, Verantwortung tragen, Politiker oder Staatsmann werden. Doch gleichzeitig kann diese Person Geld veruntreuen, mit Frauen spielen, die Armen unterdrücken und sogar Mord organisieren. Denn die Autorität und Herrschaft, die sie erlangt, hat nichts mehr mit ihrem ethischen oder privaten Leben zu tun.
Deshalb befinden wir uns in einem Niedergang unserer Zivilisation. Wir verlangen von Menschen, dass sie Gebote einhalten, doch es fehlt an Vorbildern, an Exemplarität – an Modellen, die man in ihrem ethisch-moralischen Leben nachahmen kann. Papier kann uns nicht korrigieren, nur lebendige Menschen, die es vorleben. Aber wer will es vorleben, wenn er selbst keine Gebote hat oder diese ständig umwirft?
Gottes Gebote sind ein Maßstab, der sich niemals ändert. Ethische Werte brauchen immer Menschen, die sie in die Praxis umsetzen und gegen den Strom schwimmen. Das ist bereits Reformation. Reformation in unserer Zeit – einer Zeit geprägt von Stress, Hast und Geschwindigkeit – beginnt schon mit dem Stehenbleiben und Nachdenken. Das ist der Anfang von Reformation.
Nicht einfach mitrennen, sondern über den Sinn des Lebens nachdenken: Warum bin ich hier? Habe ich Frieden? Kann ich dem Tod ins Auge sehen? Was wir heute versuchen in diesem Paradigma der Toleranz, der Relativität und der Ausweitung des Gewissens, ist zu glauben, dass wir uns endlich verstehen werden, wenn wir alles breiter und umfassender machen.
Das ist auch der Gedankengang der Ökumene: Wir wollen über die Welt hinweggehen und alles nivellieren. Doch Einheit wird nur möglich sein, wenn Menschen persönlich leben, Frieden gefunden haben und neue Werte besitzen. Wenn sie Gott als Herrscher anerkennen und nach Kriterien leben, die stets dieselben bleiben.
Könnte man mit Menschen eins werden, deren Kriterien sich ständig ändern und deren Gewissen immer breiter wird? Dann müsste man sich jede Stunde neu einigen, denn alles verändert sich, alles bewegt sich, nichts bleibt stehen. Nur dort, wo Werte unveränderlich sind, kann Einheit entstehen.
Grundbedürfnisse des Menschen und die Suche nach Sicherheit
Was fehlt uns eigentlich, um eine Reformation zu erleben? Ich weiß nicht, ob ihr dieselbe Überlegung habt, ob eine Reformation überhaupt möglich ist. Es ist nicht so einfach, denn wir sind schon so weit gekommen, dass wir kaum noch eine feste Wahrheit akzeptieren. Vielleicht braucht es schwere Zeiten, damit wir zurückblicken, innehalten und den wahren Sinn wieder suchen können.
Doch was haben wir eigentlich für Bedürfnisse als Menschen? Was plagt uns, was brauchen wir? Zuerst brauchen wir als Fundament in unserem Leben die Gewissheit, wo unsere Zugehörigkeit ist, wo unsere Sicherheit liegt und warum wir überhaupt hier sind. Wir brauchen Gewissheiten für unser Leben. Wir müssen sicher sein, dass uns jemand liebt, der stärker ist als wir selbst, um Sicherheit zu finden.
Nur der Schöpfer kann das sein, nur er. Deshalb finden wir nur in der Beziehung zu ihm diese Gewissheiten, diese Ruhe und diesen Frieden, den wir suchen. Ich treffe viele Menschen. Nebenbei bin ich Missionar und spreche mit Menschen auf der Straße, dort, wo ich sie treffe, beim Kaffeetrinken und so weiter. Viele suchen und wissen nicht, was sie eigentlich suchen. Das tut so weh, wenn man sieht, wie dieser Strom schon viele mitgerissen hat, sodass sie nicht mehr überlegen können, was sie wirklich suchen.
Das ist so schmerzhaft. Menschen spüren, dass sie eine Leere in ihrem Herzen haben. Wie Blaise Pascal einmal sagte: Jeder Mensch hat eine Leere im Herzen, und diese Leere hat genau die Form Gottes. Alles, was wir an seine Stelle setzen, füllt diese Leere nicht aus. Es bleibt eine Unzufriedenheit, wenn Gott nicht da ist.
Wir brauchen die Gewissheit, zu wissen, wem wir gehören, wer uns liebt und welche Autorität uns annimmt, so wie wir sind. Das Zweite, was wir als Menschen und als Geschöpfe Gottes brauchen, ist die Fähigkeit, lieben zu können. Wir brauchen die Möglichkeit, uns für einen anderen einzusetzen, die Freude daran, etwas zu geben, das einem anderen hilft.
Das sind unsere Grundbedürfnisse als Menschen auf dieser Erde: die Gewissheit und Ruhe, dass wir jemandem gehören, der stärker ist und Autorität über uns hat, und die Möglichkeit, jemanden zu lieben, Freude zu schenken und anderen auf ihrem Weg zu helfen.
Doch in dieser Welt werden wir jeden Tag dazu getrieben, immer schneller in die falsche Richtung zu rennen. Schneller, ohne innezuhalten, unter Stress. Es scheint, als würde man uns heute sagen: „Deine Probleme werden gelöst, wenn du nach vorne fliehst.“ Aber das ist ebenfalls ein Irrweg.
Aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und die Bedeutung der Familie
Die Situation heute – Was brauchen wir eigentlich?
Ich bin sehr dankbar, dass ein Buch veröffentlicht wurde vom Vizepräsidenten der Weltbank, der über Ethik und Chaos geschrieben hat. In diesem Buch beschreibt er, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der die Werte der Familie und der Kindererziehung verloren gehen. Wenn wir diese Werte nicht wiederfinden, wird es nur noch Chaos in der Welt geben.
Er untermauert seine Aussagen mit vielen Zitaten, Zahlen und Statistiken. Als Vizepräsident der Weltbank erklärt er sehr genau, dass es gar nicht mehr möglich ist, unsere Gesellschaft weiterzuführen, wenn wir nicht zu den Werten der Familie zurückkehren. Besonders interessant ist, dass er mathematisch berechnet, wie finanziell teuer es für die Welt wird, wenn die Familie nicht mehr als Einheit funktioniert.
Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass Menschen immer wieder zu Werten zurückkehren, von denen die Bibel ganz klar spricht und die uns mit großer Klarheit lehren.
Als das neue Millennium begann, haben Journalisten verschiedene Staatsmänner befragt und ihnen dieselben Fragen gestellt. Darunter war auch Gerhard Schröder. Man wollte von ihm wissen, was er über den Glauben denkt und ob dieser noch einen Nutzen für das Land hat. Eine der Fragen lautete: Ist der Glaube an Gott eine Gefahr für die Menschheit?
Ich zitiere seine Antwort: „Der Glaube ist eine ganz persönliche Sache, doch Glaube und Religion bilden das ethische Fundament einer Gesellschaft. Die größte Gefahr ist der religiöse Fanatismus, also diejenigen, die behaupten, den einzigen Weg zum Heil zu kennen und andere davon überzeugen wollen.“
Seine Haltung lautet: Glaube ja, aber nicht die eine Wahrheit. Dieselbe Angst herrscht bei vielen: Religion ja, aber nicht die Behauptung, dass es nur einen Heiland, nur einen Retter gibt. Unsere Staatsmänner haben alle Angst davor.
Auch Jacques Chirac äußerte sich zu diesem Thema. Seine Antwort war zwar etwas philosophischer, aber im Grunde sagt er dasselbe.
Persönliche Entdeckungen im Glauben und die Einladung zur Reformation
Ich komme zum Schluss. Wo will uns eigentlich Gottes Wort hinführen, wenn wir an Reformation denken?
Zuerst möchte ich heute Abend mit Freude sagen: Ich lese die Bibel seit etwas mehr als dreißig Jahren, und ich finde, dieses Buch ist absolut fantastisch. In diesem Buch habe ich zuerst entdeckt, wer ich bin, wie schwach ich bin und dass der Gott aller Ewigkeit mich liebt, so wie ich bin. Das ist für mich eine Entdeckung, etwas, das mich oft umgeworfen hat.
Das Zweite, was ich entdeckt habe, ist, dass Gott so groß ist, dass niemand ihn fassen kann, dass er über alles unser Verständnis hinausgeht. Und das Dritte, was mir immer so Mut macht, ist, dass ich merke, dass die Verheißungen, die in der Bibel stehen, wenn ich sie ernst nehme, Realität sind. Sie sind keine Versprechen wie von manchen Politikern, sondern Versprechen von einem Gott, der wirklich Wahrheit ist.
Ich könnte euch stundenlang von Gebetserhörungen erzählen. Wer glaubt noch an Gebet? Glauben wir noch, dass Gott antworten kann, dass er Gebete hört? Das Gebet ist natürlich keine Erfindung der Menschen, Gott hat es gegeben.
Zum Schluss: Wenn Sie diesen Frieden nicht in Gott haben und heute Abend eine Reformation in Ihrem Leben wollen, gibt es eine Möglichkeit. Sie brauchen nie zu denken, dass diese Reformation nur für einige religiöse Menschen ist. Reformation bedeutet zuerst, zuzugeben, dass man auf einem Weg ist, der keinen Frieden bringt. Das hat Luther zugegeben! Auch als er als Priester ordiniert wurde, sagte er, er habe immer noch Angst vor der Gerechtigkeit Gottes. Er versuchte jede Nacht, Zeit zum Beten zu nehmen, falls das Gebet nicht ausreichend wäre, das er schon gesprochen hatte.
Zuerst zuzugeben: Ich bin auf einem Weg, auf dem ich den Frieden in meinem Herzen, die Ruhe nicht gefunden habe. Wo ich keinen tiefen Frieden habe, wenn ich am Friedhof vorbeigehe oder an den Tod denke. Der Friede Gottes kann uns heute Abend gegeben werden.
Gott hat seinen Sohn Jesus Christus gegeben. Er hat das bezahlt, was ich für mein Leben bezahlen müsste. Die Bibel sagt: Der Lohn der Sünde ist der Tod. Es ist normal, dass ich sterbe, denn ich bin Sünder. Das ist der ganz normale Lohn, den ich verdient habe. Aber Jesus ist gekommen, Gottes Sohn ohne Sünde, und ist an unserer Stelle gestorben, damit wir nur den physischen Tod kennen, aber das ewige Leben haben.
Ewiges Leben bedeutet, in Frieden bei Gott zu sein, für immer. Wir haben Mühe, das mit unserem Verstand anzunehmen. Es erscheint uns nicht sehr logisch. Aber das Schöne ist: Wenn wir diesen Glaubensschritt wagen, vertrauen, dass das der richtige Weg ist, und beten, Gott fragen, ihm sagen, dass wir ihn brauchen und vertrauen wollen, dann kommt der Friede Gottes in unser Herz.
Das Schönste in meinem Leben ist es immer wieder, Menschen zu treffen, die vom Druck des Lebens und vom Schuldbewusstsein in einen tiefen Frieden hineingehen. Die die Vergebung der Sünden erleben, die einen anderen Blick bekommen, wo Licht in den Augen ist und neues Leben da ist, weil Gott sie ganz gereinigt hat und ihnen diesen Frieden schenkt.
Die Bibel sagt: Wenn wir zu Gott kommen, unsere Sünden bekennen und Jesus als Heiland annehmen, dann bekommen wir von Gott den Heiligen Geist. Der Heilige Geist ist der Tröster, der uns jeden Tag führt, sodass wir in dieser oft so schweren Welt mit einem Tröster leben können, der uns täglich wieder Mut macht, uns nüchtern hält und uns in die ganze Wahrheit hineinführt – das sagt die Bibel.
Wir werden jetzt ein Lied hören. Wir wollen gut auf den Text achten. Die Melodie ist auch sehr schön, natürlich hören Sie sie auch. Ich glaube, Sie haben es gehört, oder? Ja? Danke! Ihr könnt noch stehen bleiben. Ich glaube, wir hören uns das Lied noch ein zweites Mal, wenn das für euch geht, oder? Geht das für euch? Okay.
Der 31. Oktober 2000, das ist heute, oder? Am 31. Oktober 1517 wurden die Thesen an eine Tür geschlagen von einem Mann, der entdeckt hat, dass es nur Gnade gibt. Glaube gibt es, um Errettung zu haben.
Wenn Sie heute Abend wissen, dass Sie diesen Frieden noch nicht haben, ihn aber in Ihrem Leben brauchen, möchte ich Sie einladen, einfach so, wie Sie sind, zu Jesus zu kommen, mit ihm zu reden und ihm zu sagen: Ich brauche dich, ich möchte diesen Frieden in meinem Leben kennen. Ich möchte einen Meister haben, der mich liebt. Ich möchte eine Autorität über mein Leben haben, eine Autorität, die mich sicher führt.
Jesus kennt unsere Herzen. Wir wollen gerne noch einmal dieses Lied hören. Herzlichen Dank, dass ihr es noch einmal singt. Danke!