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Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist? (3/11)

Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist?, Teil 3/11
15.04.2025
SERIE - Teil 3 / 11Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist?

Einführung und historische Einordnung der Quellen

Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist?
Von Chris Morphew

Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und wie schon in den letzten Jahren gibt es an Ostern eine exklusive Lesung.

Wann wurden unsere Quellen über Jesus geschrieben?

Vor fast zweitausend Jahren, im Jahr siebzig nach Christus, umzingelte der römische General Titus mit seinem Heer die Stadt Jerusalem. Sie durchbrachen die Stadtmauern, nahmen die Stadt ein und setzten das riesige Tempelgebäude in Brand.

Wenn man heute Jerusalem besucht, kann man noch immer auf einem Teil der alten Hauptstraße entlangspazieren. Diese liegt jetzt zerbrochen und zertrümmert da und ist von riesigen Brocken der alten Tempelmauer übersät, die sich zu großen Haufen auftürmen.

Angenommen, du würdest gerne mehr über das wissen, was damals geschehen ist. Was wäre deiner Meinung nach die beste Informationsquelle?

Ein Buch von dem jüdischen Geschichtsschreiber Josephus, der zur damaligen Zeit als Übersetzer für Titus arbeitete und diese Ereignisse mit eigenen Augen sah?
Das Tagebuch eines Soldaten, der etwa tausend Jahre später nach Jerusalem kam?
Oder eine Postkarte, die ein Tourist letztes Jahr, also fast zweitausend Jahre nach den Ereignissen, bei einem Besuch in Jerusalem geschrieben hat?

Jeder vernünftige Historiker würde dir raten, dich nach Josephus zu richten. Alle drei Schreiber waren in Jerusalem, aber Josephus war ein Augenzeuge. Er hat alles mit angesehen, und sein Buch Der jüdische Krieg entstand nur wenige Jahre, nachdem die Römer gewaltsam in Jerusalem eindrangen.

Im Allgemeinen gilt: Je früher die Quelle, das heißt je näher am eigentlichen Ereignis, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Quelle zutreffende Informationen über dieses Ereignis vermittelt.

Die zeitliche Nähe der neutestamentlichen Quellen

Wie steht es also mit den Quellen, die in der Bibel über Jesus berichten? Wurden sie früh genug verfasst, um verlässliche Informationen zu enthalten?

Das Neue Testament der Bibel besteht aus siebenundzwanzig Büchern und Briefen über Jesus. Die früheste dieser Quellen wurde ungefähr zwanzig Jahre nach Jesu Tod geschrieben. Die älteste uns vorliegende vollständige Biografie über Jesus, das Markus-Evangelium, entstand innerhalb von vierzig Jahren nach seinem Tod. Die jüngste, also späteste Biografie, das Johannes-Evangelium, wurde etwa siebzig Jahre nach Jesu Tod verfasst.

Mit anderen Worten: Man hatte bereits begonnen, das Neue Testament zu schreiben, als viele der damaligen Augenzeugen – die Menschen, die Jesus tatsächlich begegnet sind – noch lebten. Siebzig Jahre klingt vielleicht nach einer langen Zeitspanne. Doch im Vergleich zu anderen wichtigen Personen aus der Antike sind die besten, also ältesten Quellen, die wir haben, oft erst Hunderte von Jahren nach dem Tod der jeweiligen Person entstanden.

Im Vergleich zu anderen antiken Quellen sind die Schriften des Neuen Testaments also relativ früh entstanden. Trotzdem bedeutet das nicht, dass die Menschen nicht schon viel früher über Jesu Leben, Tod und Auferstehung gesprochen und geschrieben hätten. Tatsächlich finden sich im Neuen Testament Hinweise darauf, dass es noch frühere Informationsquellen über Jesus gab.

Hinweise auf frühere Quellen im Neuen Testament

Schau dir zum Beispiel an, wie Lukas seinen Bericht über Jesus anfängt. Schon viele haben sich daran gesetzt, einen Bericht über die Ereignisse zu schreiben, die bei uns geschehen sind und die wir von denen erfahren haben, die von Anfang an als Augenzeugen dabei waren. Diese erhielten dann den Auftrag, die Botschaft weiterzusagen.

Nun habe auch ich mich dazu entschlossen, allem von Anfang an sorgfältig nachzugehen und es für dich, verehrter Theophilus, in guter Ordnung aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Dinge überzeugen, in denen du unterwiesen worden bist (Lukas 1,1-4).

Lukas schrieb sein Evangelium innerhalb von fünfzig Jahren nach Jesu Tod, um einem Mann namens Theophilus zu helfen, die Wahrheit über Dinge zu erkennen, die er bereits über Jesus gehört hatte. Aber ist dir aufgefallen, dass Lukas schreibt, dass schon viele andere Menschen vor ihm Berichte über Jesu Leben und Lehren zusammengestellt hatten?

Lukas erzählt, dass er diese früheren Quellen, die bis in die Zeit der eigentlichen Augenzeugen zurückreichten, als Hilfe beim Schreiben seines eigenen Berichts benutzte. Historiker meinen, dass eine dieser antiken Quellen das Markus-Evangelium war, das etwa ein Jahrzehnt früher geschrieben wurde.

Beim Erforschen von Lukas’ Werk fällt ihnen jedoch auf, dass es Hinweise dafür gibt, dass Lukas mehrere Abschnitte aus zwei anderen wichtigen Quellen übernommen hat. Diese entstanden wahrscheinlich ein oder zwei Jahrzehnte vor dem Markus-Evangelium.

Uns liegen heute keine vollständigen Versionen dieser früheren Quellen mehr vor. Glücklicherweise haben wir aber immer noch die Abschnitte, die Lukas in seinem Buch wiederverwendet hat.

Die Zuverlässigkeit der überlieferten Texte

An diesem Punkt stellen viele Menschen eine weitere Frage: Woher wissen wir, dass das, was wir in unseren modernen Bibeln lesen, immer noch dieselben Informationen enthält, die ursprünglich von Jesu ersten Nachfolgern aufgeschrieben wurden?

Von keinem der Texte des Neuen Testaments existieren die originalen handschriftlichen Versionen. Was wir besitzen, sind antike Kopien der Originale. Woher wissen wir also, dass diese Kopien richtig sind? Woher wissen wir, dass unsere Quellen über Jesus im Laufe der Zeit nicht verändert wurden, sei es versehentlich oder absichtlich?

Hier wird die Anzahl der antiken Kopien besonders wichtig. Wenn ich nur zwei Kopien von einem Abschnitt aus dem Neuen Testament habe und sie sich voneinander unterscheiden, wie könnte ich dann wissen, welche von beiden dem Original entspricht und welche verändert wurde? Oder wie könnte ich überhaupt sicher sein, dass eine von beiden dem Original entspricht?

Nehmen wir an, ich hätte zwanzig antike Kopien. Und nehmen wir an, dass achtzehn dieser Kopien miteinander übereinstimmen, während die anderen beiden ein paar kleine Abschnitte enthalten, die davon abweichen. Jeder Historiker würde sagen, dass das ein Jackpot ist. Denn in so einem Fall kann man sicher davon ausgehen, dass die achtzehn übereinstimmenden Texte dem Originaltext entsprechen. Die nicht übereinstimmenden Teile in den anderen beiden Kopien sind dann wahrscheinlich Fehler, die sich irgendwann eingeschlichen haben.

Doch die Sache ist die: Wir haben keine zwanzig antiken Manuskripte des Neuen Testaments. Wir haben Tausende, also viel mehr Kopien als von jedem anderen Text aus der Antike. Wenn Historiker diese antiken Kopien miteinander vergleichen, sehen sie, dass die Texte zu 99,5 Prozent identisch sind.

Mit so vielen Vergleichskopien können sie zuverlässig feststellen, wo sich in einer bestimmten Kopie etwaige kleine Fehler eingeschlichen haben.

Mit all dem möchte ich sagen: Wir können uns absolut sicher sein, dass wir immer noch dieselben historischen Aussagen lesen, wie sie Jesu erste Nachfolger vor knapp zweitausend Jahren aufgeschrieben haben.

Die Bedeutung der Auferstehung für die Glaubwürdigkeit

Das ist alles unglaublich wichtig für unsere Suche nach der Wahrheit über Jesu Auferstehung. Es zeigt uns, dass Jesu Nachfolger von Anfang an verkündet haben, dass Jesus von den Toten auferstanden ist.

Der Grund, warum das so wichtig ist, liegt darin, dass einige meinen, die Auferstehung sei ein Mythos, der mit der Zeit entstanden ist. Die Theorie dahinter lautet folgendermaßen: Jesu erste Nachfolger haben Jesus nie wieder wirklich lebendig gesehen, nachdem er gestorben war.

Aber sie hatten noch seine Lehren und all die schönen Erinnerungen an ihn. Als sie über all das nachdachten, war es für sie, als würde er in ihren Herzen weiterleben, auch wenn er in Wirklichkeit immer noch tot war.

Als all diese Geschichten jedoch über die Jahre weitergegeben wurden, gerieten sie durcheinander und wurden dabei zu diesem Mythos, dass Jesus wirklich wiederlebte – obwohl das nie wirklich passiert war.

Das Problem mit dieser Theorie ist, dass sie sämtlichen historischen Beweisen völlig widerspricht. Kein vernünftiger Historiker ordnet Jesu Auferstehung als Mythos ein, denn Mythen entstehen erst über Generationen.

Es gibt solide schriftliche Beweise, die nur wenige Jahre nach seinem Tod entstanden sind. Sie zeigen, dass Jesu Jünger ihn schon zu diesem Zeitpunkt als ihren auferstandenen König anbeteten.

Was auch immer die Auferstehung von Jesus ist, sie kann kein Mythos sein, denn so schnell konnte kein Mythos entstehen. Direkt von Anfang an haben die Nachfolger von Jesus behauptet, dass Jesus wirklich und wahrhaftig von den Toten auferstanden ist und sich ihnen gezeigt hat.

Abschluss und Ausblick

Das führt uns zur nächsten offensichtlichen Frage: Sagten sie die Wahrheit?

Die Bücher von Chris Morphew richten sich an Jugendliche. Bitte bete dafür, dass sie vielen jungen Menschen zum Segen werden.

Das war's für heute. Neben „Woher weiß ich, dass der christliche Glaube wahr ist?“ gibt es auch noch die Titel „Wer bin ich?“ und „Wie kann ich Gott erleben?“

Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.

Vielen Dank an Jürgen Fischer, dass wir seine Ressourcen hier zur Verfügung stellen dürfen!

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