Kleine Menschen und große Taten: Ein persönliches Erlebnis
Ich bin ein bisschen klein geraten, dafür kann ich nichts. Aber Caesar und Napoleon waren ja auch klein, das ist immerhin tröstlich.
Da ist also der junge Mann auf dem Bau. Eines Tages finden die Kollegen heraus, dass er in meiner Jugendarbeit mitarbeitet. Nun beginnt ein lauter Spott: „Wasserclub, du bist ja verrückt, lässt dich vom Pfaffen dumm machen!“ und ähnliche Sprüche.
Dieser junge Mann hat ein ziemlich phlegmatisches Temperament. Er ließ den Strom dieses Spottes einfach ablaufen. Als sie fertig waren, sagt er: „Denn seid ihr ja wohl alle aus der Kirche ausgetreten!“ Stille. Stille.
Schließlich sagt ein alter Kerl: „Wir denken nicht daran, ich bin auch ein Christ, ich glaube auch an Herrn Gott.“ Plötzlich legen die anderen los: „Du bist ja allein, du wärst allein ein Christ. Wir sind auch Christen.“ Nun folgen verschiedene Bekenntnisse: „Ich glaube an Herrn Gott und ich tue Recht. Scheue niemand.“ Und auf einmal überbieten sie sich darin, Christen sein zu wollen.
Mein Freund sagt: „Ja, dann verstehe ich nicht recht, warum ihr euch vorhin so aufgeregt habt, wenn ich im evangelischen Jugendwerk tätig bin.“ „Ach, mit dir kann man ja nicht reden.“ Das war das Ende. „Mit dir kann man nicht reden.“
Meine Freunde, da haben Sie das, was unter dem Namen „christlich“ oder „christlich unter der Flagge Religion“ in Deutschland so umgeht. Viele, viele von denen, die hier sitzen, sind in diesem Sinne christlich und religiös. Sie finden es lächerlich, wenn ein Mensch sagt: „Ich gehöre dem Herrn.“ Aber sie finden es empörend, wenn man ihnen das Christentum abspricht: „Mensch, hat der CDU gelehrt, oder nicht?“ So viel Beweis genug.
Die Unzulänglichkeit der billigen Religion
Da kann ich nur sagen: Diese Religion ist völlig ungenügend, um unser Leben zu ändern, uns fröhlich zu machen, uns im Sterben zu helfen und uns von der Hölle zu erretten – völlig ungenügend!
Was unter uns so an billiger Religion kursiert, hat nicht einmal den Wert von sieben Fähnchen und besitzt überhaupt keine Kraft, die fünf Fähnchen wert wäre. Vielleicht erreiche ich heute Abend nichts anderes, als dass ich diese Art von Religion einem noch abspreche. Gut, dann habe ich auch etwas erreicht, ja, dann war es nicht ganz vergeblich.
Es ist das Kennzeichen dieser Art von Christlichkeit und Religion, dass alles unklar ist. „Ich glaube an den Herrgott“ – was ist das eigentlich? Ja, das ist nicht der kirchliche Herrgott, sondern eher ein Herrgott, den man in der Natur spürt, wenn die Schneeglöckchen klingeln, die Vögelein singen und die Bächlein rauschen. Dann spüre ich den Herrgott.
Mein großer Landsmann Goethe hat das schon gesagt: „Den kannst du gar nicht nennen, Gefühl ist alles.“ Wenn Beethovens Neunte aufrauscht, dann habe ich so eine heilige Wühle, dann ist dieser Gott wohl auf dem Weg, der Herrgott. Und dieser Herrgott ist dann so, dass, wenn es den guten Deutschen ein bisschen dreckig geht, wir sagen: „Dieser Herrgott kann uns nicht im Stich lassen.“ Wieso kann er das nicht, der deutsche Bundesgott?
Freunde, hier ist alles unklar!
Die Notwendigkeit des Fachmanns in Glaubensfragen
Nun, passen Sie mal auf: Ich muss eine Sache ganz einfach und primitiv sagen. Ganz kluge Leute dürfen dann sagen, es sei zu primitiv, nicht wahr? Denen erkläre ich es später noch einmal mit Fremdwörtern, dann klingt es weniger primitiv.
Sehen Sie, wenn ich meine Schuhe reparieren lasse, dann gehe ich nicht zum Autoschlosser, sondern zum Schuhmacher. Alles klar? Wenn mein Wagen eine Panne hat, gehe ich nicht zum Schuhmacher. Der Schuhmacher ist ein ehrenwertes Gewerbe, aber für meinen Wagen gehe ich lieber zum Lueck Kundendienst.
Wenn ich eine Weißwurst kaufen will – das ist, glaube ich, das Nationalgericht hier –, dann gehe ich nicht zum Schuhmacher. Nichts gegen den Schuhmacher, aber für Weißwürste ist der Fleischer, also der Metzger, zuständig.
Das heißt: Wir gehen überall zum Fachmann. Beim Auto gehen wir zum Autoschlosser, für Würste zum Metzger, für Schuhe zum Schuhmacher – überall zum Fachmann. Nur bei der wichtigsten Frage, wenn es um die Frage geht: Gibt es Gott? Lebt Gott? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Was ist der richtige Weg? – da geht der richtige Deutsche nicht zum Fachmann, sondern bezieht seine Weisheit von Hinz und Kunz.
Herr Müller hat gesagt: „Es gibt keinen Gott.“ Also gibt es keinen Gott. Herr Maier hat gesagt: „Mein Gott ist in der Natur zu erleben, wenn die Sonne aufgeht.“ Also ist Gott beim Sonnenaufgang. So viele Deutsche, so viele Religionsstifter haben wir. Jeder denkt sich seinen eigenen Salat aus.
Liebe Freunde, wenn ich schon mein Auto nicht vom Schuhmacher reparieren lasse und meine Weißwürste nicht beim Bäcker kaufe, dann sollte ich meiner Meinung nach in den wichtigsten Fragen – nämlich: Wie ist Gott? Wo ist Gott? Wie bekomme ich Frieden mit Gott? Wie werde ich ein Kind Gottes? – dann sollte ich doch in diesen wichtigsten Fragen den Fachmann fragen. Ist das klar? Das ist einleuchtend.
Jetzt ist bloß die Frage: Wer ist denn der Fachmann? Wenn ich jetzt so eine 15-jährige Konfirmandin frage, sagt die womöglich: „Der Pfarrer ist der Fachmann dafür, da hat er studiert.“ Nein, nein, liebe Freunde, auch nicht. Der Pfarrer ist Fachmann, niemals der Kirchenrat.
Meiner Meinung nach gibt es für diese Fragen – Wo ist Gott? Wer ist Gott? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wie kann ich ein Kind Gottes werden? – nur einen Fachmann: den einen, der aus der Dimension Gottes gekommen ist, den einen, der von Gott zu uns kam. Das ist der Sohn Gottes, der durch den Tod schon hindurchgegangen ist und wieder lebt. Ich finde, er ist die einzige Autorität, die mir sagen kann, was in göttlichen Dingen Wahrheit ist.
Ich finde es albern, dass wir bei kleinen Dingen zu den Fachleuten gehen, aber bei den wichtigsten Fragen – nämlich ob ich Frieden mit dem lebendigen Gott habe, ob er überhaupt da ist und was das Ziel meines Lebens ist – da mir etwas selber ausdenken oder jeden Hans Wurst zum Ratgeber nehmen.
Die Suche nach Gott und die Antwort in Jesus
Ich erlebe es heute bei einem jungen Mann, der zugleich der Inspirator für einige andere junge Männer ist. Er erklärte mir, seine Religion sei so gut wie Schweizer sein und Schiller und Goethe. Das sei seine Religion. Ich sagte, das sei schön, aber Gott komme dabei gar nicht vor. Darauf antwortete er: „Ja, Gott gibt es auch nicht.“
Da ist überhaupt keine Religion mehr, sagte er, aber es sei seine. So nicht! Dann stehen junge Männer da und staunen, was das für ein Kerl sei, der sich so feine Sachen ausdenken kann. Dabei geht es in der Frage nach Gott um Leben und Tod, um Ewigkeit und um alles.
Ich beschwöre euch – ich wurde dringend gebeten, euch zu sagen: Schlagt mich nicht tot! Danach werde ich wieder Sie zu Ihnen sagen, aber von hier oben sage ich jetzt euch. Die Verantwortung fällt auf alle Anwesenden. Ich beschwöre euch, dass ihr euch vom Fachmann Jesus sagen lasst, was die Wahrheit über göttliche Dinge ist.
Es gibt ein Wort des Herrn Jesus, das mich jedes Mal erschüttert, wenn ich es lese. Es heißt, also vom Fachmann, der Bescheid weiß: „Geht ein durch die enge Pforte; denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der in die Verdammnis führt.“ Hört ihr? In die Verdammnis, in die Hölle. Und viele sind es, die darauf wandeln. Die Hölle wird die größte Massengesellschaft der Weltgeschichte sein. Die Verdammnis wird die größte Massenversammlung der Welt sein.
Das Wort Jesu geht weiter: „Und der Weg ist schmal, der zum Leben führt. Und wenige sind ihrer, die ihn finden.“ Nun ist mir ganz egal, was Sie mir an religiösem Kauderwelsch erzählen. Ich frage Sie: Sind Sie auf dem schmalen Weg zum Leben? Das ist, wie man heute so schön sagt, eine existenzielle Frage.
Es geht nicht darum, welche Ansichten ich habe oder welche religiösen Überzeugungen ich vertrete, sondern ob ich mit meinem Leben auf dem schmalen Weg bin, der zum Leben führt. Sind Sie das oder sind Sie es nicht? Sehen Sie, ich bedauere Sie, solange Sie über diesen wichtigsten Punkt keine Klarheit haben.
Ich möchte wissen, ob ich auf dem Weg zum Leben bin oder auf dem breiten Weg in die Verdammnis. Und ich sage noch einmal: Das sind keine pastoralen Hirngespinste, sondern das sagt der einzig mögliche Fachmann.
Jesus als der Weg zum Leben
Nun fragen Sie mich: Wo ist denn dieser schmale Weg zum Leben? Und da steht derselbe Jesus noch einmal auf und sagt: Ich bin der Weg. Jesus ist der Weg.
Kennen Sie Jesus? Ein einfacher Mann, der die Weltgeschichte seit zweitausend Jahren bewegt. Einer, der mit seinen Jüngern über den See fährt. Plötzlich kommt ein Sturm auf. Doch dann streckt er die Hand aus, und der Sturm legt sich. Jesus, der in ein Grab hineinruft, und ein Toter steht auf.
Ich erzähle keine Märchen. Jesus ist der Weg. Das ist der Mann, den man ans Kreuz hängt. Der Tod hing einsam da, von aller Welt verlassen und verspottet. Wer das Kreuz sieht, der Gottlose wird still und versteht: Das ist die Manifestation der Liebe Gottes. Da geschieht für mich das Größte, das Allergrößte.
Und ich rede von dem Jesus, der nicht im Tode blieb, sondern glorreich aus dem Grab hervordringt. Der lädt ein, der durch die Reihen geht und bei Ihnen anklopft. Dieser Jesus sagt: Ich bin der Weg.
Sehen Sie, was so an religiösem Salat auf den Jahrmarkt gebracht wird, verändert keinen Menschen. Es hat noch nie einen Menschen glücklich gemacht, noch keinen im Sterben getröstet und noch keinen aus der Hölle errettet.
Aber Jesus, dieser Mann vom Kreuz, hat Millionen umgewandelt. Ihre ganzen Charakteranlagen wurden zerbrochen, und ein neuer Mensch entstand. Er hat Millionen glücklich gemacht. Er hat Millionen im Sterben bekennen lassen: Jetzt ist für uns das Sterben ein Tor zum Leben. Und er hat Millionen der Hölle entrissen und zum Leben geführt.
Ich möchte, ich könnte jetzt einen Augenblick in die unsichtbare Welt schauen, wo die vollendete Gemeinde diesem Jesus anbetet. Was sie brauchen, ist nicht eine billige Religion – die ist völlig ungenügend – sondern was sie brauchen, ist Jesus.
Sie brauchen nicht religiöse Gefühle, sondern einen Herrn. Sie brauchen nicht Gedanken und Dogmen, sondern einen Heiland. Sie brauchen nicht Religion, sondern den Sohn Gottes, Jesus.
Die Kraft der persönlichen Erfahrung mit Jesus
Und zudem rufe ich Sie: Ich bin sehr glücklich, dass ich eine Botschaft habe.
Man geht mit Herzklopfen hier vor dreieinhalbtausend jungen Leuten, ungerechnet die paar Omas, die sich doch reingeschlichen haben. Aber ich meine, bewundernswert, dass sie es hingekriegt haben. Die anderen, die gerufen sind, meinte ich jetzt nicht. Man geht also mit Herzklopfen vor dreieinhalbtausend jungen Leuten hin. Aber ich bin glücklich, dass ich eine Botschaft habe, von der ich nicht nur theoretisch rede.
Dieser Jesus hat mein Leben umgewandelt – und das meiner Freunde. Darin besteht der Christenstand: dass ich Jesus gehöre. Religion ist ungenügend, Jesus ist alles. Soll ich es mal noch ganz grob sagen?
Ich habe vor einiger Zeit in einer Ärzteversammlung gesprochen. Dabei nannte ich den Namen Jesus, und dann gab es eine kleine Aufregung. Eine Ärztin sagte, ich dürfe diese Ärzte nicht so primitiv behandeln. Dann stand einer auf und sagte: „Nun, für religiös veranlagte Leute – hören Sie – ist vielleicht das Christentum ein Heilmittel, eine Therapie? Warum nicht?“
Auf einmal waren alle Ärzte darin einig: Natürlich, für religiös veranlagte Leute ist Religion und Christentum vielleicht ganz heilsam.
Da saß ich mit meinem Wissen. Alle 120 Ärzte waren sich einig: Doch für religiös Veranlagte – in Klammern, wir sind es natürlich nicht – ist Religion und Christentum ganz gut.
Dann bekam ich das Schlusswort. Ich bin aufgestanden und habe gesagt: „Meine Herrschaften, ich bin total areligiös, hören Sie, total unreligiös. Was heißt das schon religiös? Dass das Herzchen buppert bei Weihrauch oder bei Orgelklängen und so? Was ist das?“
Ich weiß gar nicht, ich bin zynisch, ich bin unreligiös. Aber eines Tages habe ich gesehen, dass mein Leben in allen Problemen festgefahren ist, dass ich vor Gott phantastisch schuldig geworden bin. Und dann kam Jesus, und er hat mein Leben aus dem Verderben errettet.
Dann habe ich gesagt, meine Herren Ärzte: Zur Zeit Jesu gab es – ihr müsst gut aufpassen, sonst gibt es ein tolles Durcheinander nachher, was ich jetzt sage. Und wer ein bisschen dumm ist, der soll gleich abschalten, damit er nichts halb versteht jetzt. Ich sage schon wieder, wann er wieder anschalten kann, nicht? Ich sage, wenn er wieder anschalten kann. Also jetzt nur die ganz Hellen, wo nicht eine Spur von Mattscheibe ist.
Ich sagte: Passen Sie mal auf! Als der Sohn Gottes auf die Erde kam, da gab es religiöse Leute, doll religiös: Schriftgelehrte, Pharisäer, hohe Priester. Und wissen Sie, was die gemacht haben? Die haben den Sohn Gottes ans Kreuz geschlagen.
Und dann gab es total unreligiöse Typen: Huren, Schwarzhändler, die Bibel nennt sie Zöllner, einen Raubmörder, der gekreuzigt wird. Da hast du keine religiösen Gefühle mehr, Mensch, nicht wenn du da oben hängst. Und solche Typen glaubten an Jesus, und ihr Leben wurde neu.
Ich habe gesagt, meine Herren Ärzte: Vielleicht sind Sie noch zu religiös und beschäftigen sich mit Ihrer völlig ungenügenden Religion, während inzwischen Jesus durch die Welt geht und Menschen errettet. Verstehen Sie das?
Jetzt dürfen auch die Schwachbegabten wieder anschalten. Das sind gar nicht hier, entschuldigen Sie, das hätte ich mir denken können. Die kommen schon gar nicht her, die sitzen im Kino.
Jesus als die Antwort auf alle Religionen
Jesus – ich halte alles, was Religion ist, für vom Menschen gemacht. Religion ist das, was sich der Mensch ausdenkt, was er sucht und fühlt. Religion ist, wie der Mensch Gott sucht.
Jesus ist die Antwort Gottes von oben nach unten. Er ist die Antwort Gottes auf alle Religionen, die Antwort auf alle Probleme, die Antwort auf deine Nöte und auf deine Sünde. Die Antwort Gottes heißt Jesus, der von oben nach unten gekommene Heiland, der aus der anderen Dimension zu uns erschien.
Bitte schauen Sie sich einmal an, was heute unter uns als Religion oder christlich gilt. Wie ich schon sagte, zeichnet sich das durch große Unklarheit aus. Gestern, als ich in Augsburg auf dem Plärrer eine Nachtversammlung hatte, war es um Mitternacht in einem Zelt. Dort war vielleicht ein Volk. Die Mitarbeiter sammelten alle Nachtschwärmer in das Zelt. Um halb eins war es voll.
Vor mir saß ein Mann mit einer Bombe und einer Zigarre im Mund – ein toller Kerl! Ich begann zu reden, und als ich zum ersten Mal das Wort „Gott“ sagte, brüllte er dazwischen: „Gibt’s ja gar nicht!“ Dabei schob er die Zigarre in den anderen Mundwinkel und wiederholte: „Gibt’s ja gar nicht!“ Ich sah ihn an und fragte: „Wissen Sie es gewiss?“ Da kratzte er sich hinter seiner Bombe und sagte: „Genau, genau, weiß ja niemand was.“ Verstehen Sie? Typisch, typisch – genau weiß niemand was.
Ein anderer sagte mir: „Sehen Sie, ich gehe nicht in die Kirche, ich gehe Sonntag morgens in die Natur, da finde ich Gott.“ „Da haben Sie ihn gefunden?“ fragte ich. „Da sagt er, ich ahne ihn.“ Ach, hört auf mit dem Quatsch! Religion ist ungenügend, nicht wahr?
Bei Jesus ist genau das Gegenteil der Fall: Da herrscht lauter strahlende Gewissheit. Macht euch doch nur mal die Mühe und schlagt das Neue Testament auf. Ab Pfingsten taucht im Neuen Testament das Wort „Gewiss“ auf. So schließt Petrus seine Pfingstpredigt: „So wisse das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus zum König und Christus und Heiland gemacht hat.“ Gewiss steht da, nicht als unverbindlicher Vorschlag, sondern als Tatsache.
Paulus sagt in Römer 8: „Ich bin gewiss, dass nichts mich mehr scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Oder es steht in einem Brief: „Das ist gewiss wahr und ein teuerwertes Wort, dass Christus Jesus gekommen ist in die Welt, Sünder zu erretten.“ Das ist keine Idee, keine Möglichkeit, sondern lauter Klarheit und Gewissheit.
Wenn Sie ein Gesangbuch aufschlagen, finden Sie dasselbe. Da ist nicht mehr so religiöses Herumgekrümel, sondern Gott lebt. Sein Name ist Leben und Stärke. Oder es heißt: „Jesus ist gekommen, nun springen die Bande, Stricke des Todes reißen in zwei.“ Oder: „Ich habe nun den Grund gefunden, der mein Anker ewig fest.“ Oder: „Nun weiß und glaub ich’s feste, Paul Gerd feste, ich rühm’s auch ohne Scheu, dass Gott der Höchste und Beste meinen Freunden Vater sei.“
Da herrscht lauter strahlende Gewissheit. Und zwar jetzt, wieder für die Intelligenten, die objektive Gewissheit: Gott lebt, er hat sich offenbart in Jesus. In Jesus gibt es Heil. Und die subjektive Gewissheit: Er hat mich Sünder angenommen, ich gehöre ihm.
Meine Freunde, macht Schluss mit der billigen Religiosität, die euch überall von meiner Generation angeboten wird. Nehmt sie ihnen nicht ab, sondern ruht nicht, bis ihr Jesus gefunden habt. Denn nichts braucht ihr nötiger als Jesus.
Sputnik und Jesus: Was wirklich zählt
Als ich heute Morgen die Zeitung aufschlug, las ich, dass Sputnik II dort oben unterwegs ist – mit einem kleinen Hund darin. Dabei dachte ich: Junge, moderne Jugend von Nürnberg, eigentlich solltest du jetzt vom Sputnik sprechen und von dem armen kleinen Köder, der dort oben sitzt. Denn das kann diese moderne Jugend schließlich auch von einem älteren Mann verlangen: dass er einigermaßen mit der Zeit geht.
Also reden wir von Sputnik. Doch plötzlich fiel mir auf, dass sich mit Sputnik II euer Leben, eure Probleme, eure Schuld und eure Sehnsucht in nichts verändert haben. Ihr seid noch dieselben wie zuvor, bevor Sputnik startete. Ja, da dachte ich, lassen wir Sputnik lieber beiseite und reden von Jesus. Ich glaube, das ist viel wichtiger.
Sputnik löst eure Probleme nicht, aber Jesus, dieser lebendige Herr – wirklich, ich wage es, euch zu rufen –, wenn ihr euch auf Jesus einlasst, dann lebt er. Darum habe ich die ganze Sache gewissermaßen auf ein paar Parolen reduziert: Nur bei Jesus gibt es Leben. Nur bei Jesus ist Leben.
Das Leben der Jugend und die wahre Antwort
Sehen Sie, ich habe vor einigen Jahren eine wundervolle Predigt von einem jungen Burschen gehört. Er sprach genau das aus, was die Jugend unserer Zeit im Grunde empfindet. Er sagte: „Pastor Busch, ich bin Schlosser. Passen Sie mal auf“, sagte er, „Montag Schlosser, Dienstag Schlosser, Mittwoch Schlosser, Donnerstag Schlosser, Freitag Schlosser, Samstag Kino, Sonntag Mädels und Fußball. Montag Schlosser, Dienstag Schlosser, Mittwoch Schlosser, Donnerstag Schlosser, Freitag Schlosser, Samstag Kino, Sonntag Fußball und Mädel. Montag Schlosser, Dienstag Schlosser – und das ein Leben lang.“
Er sagte: „Das ist doch kein Leben!“
„Nein“, sagte ich, „das ist kein Leben, du hast recht.“ Denn er war ein kluger Junge. Manche dusseln so durchs Leben und haben noch gar nicht gemerkt, dass es kein Leben war. Das war ein kluger Junge. „Das ist doch kein Leben!“
Dann habe ich ihm gesagt: „Stell dir mal vor, in dieser Bibel steht ein unerhörtes Wort, ein die gottlose Welt empörendes Wort, wenn sie nicht so schläfrig wäre.“ Das heißt so: „Wer den Sohn Gottes hat, der hat das Leben, das ist Jesus, der Sohn Gottes. Und wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.“ Der hat es nicht!
Du kannst von mir aus übermorgen mit einem Mercedes 300 anfahren und sagen: „Mensch, ich habe eine Brieftasche voll, ich kann mir ein Leben leisten.“ Da sage ich: „Irrtumgenosse, du hast kein Leben.“ Wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. Klagrige Angelegenheit, kümmerliche Existenz.
Das ist doch wohl klar, wenn der lebendige Gott den Himmel zerreißt, seinen Sohn gibt, ihn für uns sterben lässt und ihn von den Toten auferweckt, und dann sagen wir: „Lieber Gott, danke, es wäre auch für mich ohne das gegangen, bitte, hier!“ Dann muss es wohl so sein, dass ohne diesen Heiland, ohne diesen Erlöser kein Leben ist. Das ist kein Leben.
Darum: Heraus aus eurem Unglauben! Ich kenne euch nicht, darum darf ich mir vielleicht noch, um deutlich zu machen, was es heißt, heraus aus dem Unglauben, euch noch mal eine nette Geschichte erzählen, die ich im Jahre 1945 erlebte.
Da gab es einen Mann, der hieß – ich weiß nicht mehr –, ich nannte ihn für mich Ringelmann, weil er einen Pullover trug mit lauter Wendeltreppen darauf. Ein weißer Pullover mit blauen Wendeltreppen. Und so nannte ich ihn Herrn Ringelmann für mich.
Begegnung mit einem verzweifelten Mann
Eines Tages, als Essen durch Bomben beinahe völlig zerstört war, hatten die Menschen dort völlig abgeschaltet. Sie hatten vergessen, wieder „anzuschalten“. Zu dieser Zeit lebten in Essen nur noch etwa 80 Menschen, also ungefähr ein Zehntel der ursprünglichen Bevölkerung.
Da kam eine Frau und sagte: „Besuchen Sie doch mal Herrn Ringelmann. Er wohnt in der und der Straße. Seine Frau wurde von einer Bombe erschlagen, und seine beiden Söhne sind gefallen.“ Ich vergesse nie den Weg dorthin. Ich komme in die Straße, alles ist Trümmer, totenstill. Da frage ich mich: Wo soll Herr Ringelmann wohnen?
Am Ende der Straße steht noch ein Haus. Ich gehe hin. Das Erdgeschoss ist ausgebrannt, die Haustür verbrannt. Plötzlich streckt aus dem vierten Stock eine alte Frau den Kopf heraus und sagt: „Ich höre in der stillen Straße Ihre Schritte. Wo wollen Sie hin?“ Ich antworte: „Zu Herrn Ringelmann.“ Sie sagt: „Ja, der wohnt hier oben.“
„Um Gottes Willen“, sage ich, „ich kann doch nicht fliegen. Unten ist alles ausgebrannt und es gibt keine Treppe mehr. Wie kommen Sie denn da hoch?“ Die Oma antwortet: „Gehen Sie hinter das Haus, da ist ein Hühnerstall. Dort steht eine Leiter. Vom Hühnerstall können Sie einsteigen und dann so hochklettern.“
So kam ich also in den vierten Stock. Dass ich noch lebe, ist ein Wunder. Es wäre schade gewesen, wenn ich abgestürzt wäre. Ich hätte in Arnionberg bleiben können. Oben angekommen, sehe ich eine Tür, halb aus Pappdeckel, halb aus Holz. Darauf steht mit Kreide „Ringelmann“. Ich klopfe an, es ruft jemand herein, und ich gehe ins Zimmer.
Das Zimmer ist trostlos. Eine Kiste dient als Stuhl, darauf sitzt Herr Ringelmann. Er sieht aus wie ein Gangster aus Chicago, ein dicker, großer Kerl mit einem Ringelmann-Pullover. Vor ihm steht eine Kiste, auf der eine Schnapsflasche und ein Schnapsglas stehen. Daneben ein Luftschutzbett. Alles wirkt verlassen und einsam – der Mann, dessen Frau erschlagen wurde und dessen Söhne gefallen sind.
Ich sage: „Herr Ringelmann, ich bin Pastor Busch.“ Er antwortet: „Ah, von Ihnen habe ich gehört. Setzen Sie sich auf das Bett und trinken Sie einen Schnaps.“ „Nein, danke“, sage ich, „deshalb komme ich nicht. Sie wollen doch nicht wegen dem Christentum mit mir reden.“ „Doch“, sagt er.
„Deshalb komme ich“, antworte ich. „Ausgeschlossen“, sagt Herr Ringelmann. „Ich glaube nichts mehr. Ich habe so viel durchgemacht, da kann einer kommen, was er will, ich glaube nichts mehr.“ „Haha“, sage ich. „Lachen Sie mich nicht aus. Ich glaube nichts mehr.“ „Das glaube ich Ihnen nicht“, sagt Herr Ringelmann.
„Herr Ringelmann, fahren Sie ab und zu mit der Eisenbahn?“ – „Klar.“ – „Da gehen Sie doch hoffentlich immer vorne zur Lok und prüfen, ob der Lokführer auch einen Führerschein hat?“ – „Nein“, sagt er, „das traue ich der Reichsbahn zu, dass sie den richtigen Lokführer haben.“
„Kichern Sie!“, sage ich. „Also glauben Sie doch. Sie steigen ein und setzen Ihr Leben aufs Spiel, im Vertrauen darauf, dass die Reichsbahn den richtigen Lokführer hingesetzt hat. Das heißt glauben. Dass ich irgendwo einsteige, weil ich blindes Vertrauen zur Sache habe.“
„Herr Ringelmann, von jetzt an sagen Sie: Ich glaube gar nichts, außer der Reichsbahn.“ „Herr Ringelmann, gehen Sie ab und zu in die Apotheke?“ – „Ja“, sagt er, „ich habe oft Kopfschmerzen und kaufe mir ein Neuralginpulver.“ „Herr Ringelmann“, sage ich, „lassen Sie sich gut untersuchen, noch einmal chemisch. Es haben schon Apotheker Leute aus Versehen vergiftet.“
„Aber nein“, sagt er, „das sind doch approbierte Apotheker. Wenn die mir Kopfwehpulver geben, kann ich das nehmen.“ „Herr Ringelmann“, sage ich, „da setzen Sie Ihr Leben aufs Spiel. Sie schlucken Pulver, und es könnte Strichnin sein – einfach im Vertrauen auf den Apotheker.“
„Herr Ringelmann, von jetzt an sagen Sie: Ich glaube gar nichts mehr, außer den reichsamen Apothekern.“ Dann fahre ich fort: „Herr Ringelmann, wenn Sie sich verlaufen und einen Schutzmann fragen, der sagt zweimal rechts und einmal links, dann gehen Sie so. Klar, Herr Ringelmann, der Schutzmann kann doch Spaß mit Ihnen machen.“ „Das tut ein Schutzmann nicht“, sagt er.
„Dann laufen Sie einfach los, nur im Vertrauen auf den Schutzmann. Herr Ringelmann, von jetzt an sagen Sie: Ich glaube nichts mehr, außer den reichsamen Apothekern und Schutzmännern. Herr Ringelmann, hören Sie auf mit Ihrem dämlichen Satz: ‚Ich glaube nichts.‘“
„Und nun will ich Ihnen etwas sagen: Als ich jung war und am Ende meines Lebens stand, lernte ich Jesus kennen. Ich las nur ein Wort von ihm aus dem Neuen Testament: ‚Jesus Christus ist gekommen, die Sünder selig zu machen.‘ In diesem Moment hatte ich Vertrauen. Bei Jesus steige ich ein, ganz egal, was daraus wird. Dem vertraue ich mich an.“
„Herr Ringelmann, das heißt Glauben. Verstehen Sie: Glauben heißt nicht, sich den Verstand auszuschalten oder etwas Unmögliches zu glauben. Glauben heißt nicht, Scheuklappen aufzusetzen. Glauben heißt etwas viel Schwereres: sein Leben aus allen bisherigen Bindungen loszureißen und bei Jesus einzusteigen, es Jesus in die Hand zu geben. Jesus völlig zu vertrauen und ihm die Dinge hinzuwerfen.“
Die Geschichte vom Mann am Kreuz
Zum Schluss eine biblische Geschichte: Da ist der Hügel Golgatha. Tausende von Menschen brüllen, und über den Köpfen der Menschen erheben sich drei Kreuze.
Rechts hängt einer, der nur flucht – das kann man verstehen. Links hängt einer, dem plötzlich die Augen aufgehen. „Mensch“, sagt er, „ich hatte nur ein Leben. Ihr habt auch nur ein Leben. Ihr habt nur ein Leben. Wenn du es falsch gelebt hast, kannst du es nicht reparieren.“
Da gehen dem Mann am Kreuz die Augen auf. „Himmel“, sagt er, „ich hatte nur ein Leben, und jetzt ist es zu Ende. Alles war falsch. Wo gehe ich hin? Wo gehe ich hin?“ Auf einmal steht der heilige Gott vor ihm, der gerechte Gott.
„Himmel, ich gehe vor Gott, ich gehe hinein ins Dunkel vor Gott und nehme nichts mit als meine Sünde. Sterben müssen, nichts mitnehmen als Sünde, ein Leben verspielt, ich habe kein anderes mehr.“ Da packt ihn die Verzweiflung.
Und seine Verzweiflung sieht er nach rechts, wo Jesus hängt, der Sohn Gottes. Seht, das ist das Wunder des Glaubens, das der Heilige Geist bewirkt. Auf einmal bekommt dieser Mann mit dem verkorksten Leben Vertrauen. Der Mann am Kreuz kann alles in Ordnung bringen.
Dann fasst er Mut und ruft ihn an: „Herr Jesus, errette mich von der Hölle!“ Er sagt es anders: „Nimm mich mit zum Leben!“ Nicht als er sein ganz verkorkstes Dasein Jesus hinwirft, sondern der Mann am Kreuz nimmt es auf und sagt: „Ich schenke dir Leben hier und dort. Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“
Meine Freunde, ich bin überzeugt, dass der Studienrat, bei dem der Junge in der Schule gewesen war und am Kreuz stand und dachte: „Kein Wunder, dass er da hängt“, in Religion ungenügend war. Nicht wahr? Bestimmt hatte er in Religion ungenügend. Mathematik war vielleicht sein Fach, aber Religion war ungenügend.
Nun hing Jesus da. Und der Mann mit seinem Zeugnis „Religion ungenügend“ bekommt auf einmal Vertrauen zu dem Sohn Gottes, der am Kreuz hängt. Dem kann er sein Leben mit aller Schuld und allen Problemen anvertrauen. Er bringt es in Ordnung.
Die Kraft des Glaubens und das Zeugnis des Lebens
Wie lange habe ich mühvoll gerungen, gesäufzt unter Sünde und Schmerz. Doch als ich mich ihm überließ, da strömte sein Frieden in mein Herz.
Sein Kreuz bedeckt meine Schuld, sein Blut macht mich hell und rein. Mein Wille gehört meinem Gott, ich traue auf Jesus allein.
Es ist ein paar Tage her, da saß ich in einem großen, gläsernen Verwaltungsgebäude eines riesigen Industriewerks einem Direktor gegenüber. Das Gespräch kam von Kokain über den Menschen auf Religion.
Da sagte ich: „Wissen Sie, Herr Direktor, Ihre Religion tröstet Sie nicht, macht Sie nicht froh und ändert Sie nicht. Sie sollten Christ werden.“
Da sprang der Beiner hoch und sagte: „Was heißt denn das, ein Christ?“
„Alles Mögliche geht unter der Flagge christlich“, sagte ich. „Herr Rektor, wollen Sie es wissen?“
„Ja“, sagte er.
„Setzen Sie sich gut hin, halten Sie sich fest“, begann ich. Und dann deklamierte ich in dem Hochhaus aus Glas eines großen Industriewerks, womit ich schloss:
„Herr Rektor, ein Christ ist ein Mensch, der sagen kann: Ich glaube, dass Jesus Christus mein Herr sei. Und zwar nicht irgendein Religionsstifter – ach, Religionsstifter, wenn ich das höre! Ich glaube, dass Jesus Christus wahrhaftiger Gott ist, vom Vater in Ewigkeit geboren, und Mensch geworden, von der Jungfrau Maria geboren.
Er sei mein Herr, der mich verlorenen und verdammten Menschen erlöst hat, erworben und gewonnen von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels. Nicht mit Gold oder Silber, sondern mit seinem heiligen, teuren Blut und mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben, auf dass ich sein Eigen sei.
Haben Sie das mal gelernt?“
„Ja“, antwortete er.
„Das ist ja belanglos. Ich möchte wissen: Sind Sie sein Eigen? Ruhen Sie nicht, bis Sie das sagen können: ‚Ich bin sein Eigen.‘“