Gemeinde als Ort des Wohlfühlens und der Vision
Ja, ich freue mich, dass wir trotz drei Gottesdiensten am heutigen Sonntag und wunderbarem Sommerwetter eine gut gefüllte Gemeinde hier haben. Das gibt mir Hoffnung, dass wir nicht alles falsch machen.
Dennoch möchte ich fragen: Wie müsste eine Gemeinde aussehen, damit du dich in ihr so richtig wohlfühlst? Und wie sähe deine ideale Gemeinde aus?
Sicherlich wäre es eine Gemeinde, in der grundsätzlich nie Handys klingeln. Wir genießen die Gemeinschaft so sehr, dass wir in dem Moment eigentlich keine Notwendigkeit haben, mit der Außenwelt zu kommunizieren. Das tun wir vorher oder nachher.
Wahrscheinlich wäre es eine Gemeinde, in der Eltern mit kleinen Kindern sich richtig willkommen fühlen und nicht böse Blicke bekommen, wenn die Kinder mal piepsen. Gleichzeitig gehen wir natürlich raus, wenn die Kinder zu viel piepsen.
Wir hätten alle möglichen Ideen, wie eine Gemeinde aussehen sollte. Manche Dinge, die vielleicht gar nicht so wichtig sind, können uns plötzlich ganz wichtig werden.
Nun, ich hoffe, dass wir alle oder zumindest viele von uns sagen können: Die FWG München Mitte ist eine Gemeinde, in der ich mich wohlfühle. Und doch gehe ich davon aus, dass wahrscheinlich kaum jemand sagen wird: Das ist die ideale Gemeinde. So genau muss es sein.
Wir zumindest haben das anerkannt und deswegen in unserer Gemeindewision und in unserem Gemeindeverständnis einige Dinge definiert, die wir als gut und richtig für eine lokale Gemeinde erkennen. In diese Richtung wollen wir weiter wachsen.
Das schaffen wir nicht aus eigener Kraft. Das schaffen wir nur mit Gottes Hilfe. Ein Weg, wie Gott uns hilft, ist, indem er uns durch sein Wort vor Augen führt, wie Gemeinde sein sollte.
So wollen wir heute eine sechsteilige Predigtreihe fortsetzen, die uns von Sonntag nach Ostern sechs Wochen lang mit unserer Gemeindewision beschäftigen soll. Wir wollen sie anhand biblischer Texte noch mehr durchdenken und erkennen, dass die Vision an sich bestenfalls eine Zusammenfassung dessen ist, was die Bibel sagt.
Deshalb wollen wir nicht die Vision predigen, sondern Gottes Wort.
Die Vision beginnt mit Worten, in denen uns klar wird, dass alles, was wir tun, oder das Gemeindeverständnis, mit Worten beginnt. Es wird deutlich, dass alles, was wir tun wollen, grundsätzlich gegründet sein muss in dem, was Gott für uns getan hat. Und es kann nur gelingen, wenn Gott seinen Segen dazugibt.
So heißt es im ersten Abschnitt des Gemeindeverständnisses. Dieser erste Abschnitt ist auch im Gottesdienstblatt oben abgedruckt, falls ihr das Gemeindeverständnis vielleicht nicht habt oder es nicht in eurer Bibel liegt, so wie das bei mir der Fall ist.
Dort lesen wir in diesem ersten Abschnitt, in dieser Präambel:
Wir vertrauen darauf, dass wir allein aus Gnade durch den Glauben an unseren Retter und Herrn Jesus Christus Kinder Gottes und Teil seiner Gemeinde geworden sind. Gott selbst hat die Gemeinde durch Jesu Blut erkauft und sorgt für sie – zu seiner Ehre, zu unserem Besten und zum Segen für die Welt.
Mit seiner Hilfe wollen wir uns als Mitglieder der FWG München Mitte darum bemühen, Jesus Christus in verbindlicher Gemeinschaft nachzufolgen. Deshalb sind uns folgende Dinge wichtig.
Die drei Ebenen des Gemeindelebens
Und dann nehmen wir drei Ebenen in den Blick.
Zuerst schauen wir nach oben, zu unserem Herrn. Wir wollen Gott immer mehr erkennen. Zu diesem Thema hat Alex Heisser in den letzten beiden Wochen gepredigt.
Dann lenken wir unseren Blick nach innen und sagen: Als Mitglieder dieser Gemeinde wollen wir einander dienen. Darum soll es heute und nächste Woche gehen.
In den letzten beiden Predigten dieser Serie richten wir unseren Blick nach außen. Wir wollen gemeinsam Christus bezeugen.
Wenn Sie heute Gast hier sind, hoffe ich, dass Ihnen diese Predigt in mindestens zweifacher Hinsicht dient. Zum einen bekommen Sie einen Einblick in das Herz dieser Gemeinde. Das, worüber wir heute nachdenken, ist das, was uns wichtig ist und wonach wir streben.
Wir geben offen zu, dass wir das nicht perfekt tun, aber wir wollen immer mehr eine Gemeinde sein, die so lebt. Zum anderen hoffe ich, dass diese Predigt Ihnen hilft, zu erkennen, was Gott selbst wichtig ist.
Und das ist natürlich viel wichtiger. Ich hoffe, dass wir alle sehen können, dass diese beiden Dinge sehr gut zusammenpassen – ja, hoffentlich identisch sind.
Nächste Woche wollen wir konkret darauf schauen, was Gott einer Gemeinde sagt, wie sie miteinander leben soll. Es ist ein normativer Text, ein Text, der uns sagt: So soll es sein, lebt so!
Heute ist es etwas sanfter. Heute kommt ein deskriptiver Text, ein beschreibender Text, in dem uns Gottes Wort eine Gemeinde vor Augen stellt, die in vielen Dingen wohl eine ziemlich ideale Gemeinde war.
Die Urgemeinde in Jerusalem als Vorbild
Es geht um die Gemeinde in Jerusalem. Wir haben den Textabschnitt, um den es heute gehen soll, bereits in der Textlesung gehört: Apostelgeschichte 2,41-47.
Interessant ist, dass mir beim Arbeiten an diesem Text deutlich wurde: Ich werde heute nicht nur über den zweiten Punkt des Gemeindeverständnisses predigen, sondern eigentlich über das gesamte Gemeindeverständnis sprechen. Der Schwerpunkt wird jedoch auf dem zweiten Punkt liegen.
Vers 41 nimmt uns mit hinein in das, was wir in der Einleitung, in der Präambel, niedergeschrieben haben. Der erste Teil von Vers 42 lenkt unseren Blick noch einmal zurück auf den ersten Hauptpunkt: Gott erkennen. Dann folgt der Hauptteil, in dem es um das Miteinander der Gemeinde geht. Ganz am Ende sehen wir, dass das auch nach außen Zeugnis ist. Das führt uns zum letzten Punkt des Gemeindeversprechens: Christus bezeugen.
Herzliche Einladung, vielleicht beim Rausgehen nachher ein Gemeindeverständnis mitzunehmen – ein „Hallo, hier bin ich“ – und dann den Predigttext vielleicht auch anhand des Gemeindeverständnisses noch einmal zu reflektieren.
Ich hoffe, ihr habt ein wenig verstanden, wohin ich möchte. Die Predigtstruktur ist auch im Gottesdienstblatt abgedruckt, zusammen mit ein paar Fragen. Diese will ich heute nicht alle beantworten, sondern ihr könnt sie mitnehmen und vielleicht in Hauskreisen oder zuhause selbst noch einmal weiter durchdenken.
Damit komme ich jetzt zu unserem Predigttext. Wir haben ihn gerade schon gehört: Apostelgeschichte 2,41-47.
Bevor wir uns dem Text zuwenden, möchte ich mit uns vor Gott treten und ihn bitten, dass er uns hilft, sein heiliges Wort zu verstehen und durch sein Wort inspiriert zu werden, immer mehr eine Gemeinde nach seinem Herzen zu sein.
Himmlischer Vater, danke, dass wir im Gebet zu dir kommen können – hier und alle Zeit. Danke, dass du uns als Gemeinde zusammengerufen hast, um auf dich zu hören.
Herr, wir wollen dich bitten, dass du uns hilfst, dein Wort zu hören, es zu verstehen und es wirklich an uns heranzulassen. Ich möchte beten, dass dein Wort unsere Herzen trifft und sie füllt, so dass wir immer mehr so leben, wie es dir gefällt.
Wir danken dir, dass du deine Gemeinde baust. Danke, dass du das vor 2000 Jahren in Jerusalem getan hast. Danke, dass du uns einen Blick auf diese Urgemeinde schenkst.
Wir bitten dich, dass du uns beim Schauen auf diese Gemeinde immer mehr verwandelst, hinein in dieses Bild, so dass wir eine Gemeinde sind, die dich ehrt, die uns gut tut und die der Welt ein Zeugnis ist.
Das beten wir im Namen dessen, der das Haupt der Gemeinde ist und ihr Begründer: Jesu Christi. Amen.
Die Grundlage der Gemeinde: Glaube und Taufe
Vers 41 führt uns zur Grundlage der Gemeinde. Das ist der erste Punkt: die Grundlage der Gemeinde. Wie entsteht überhaupt Gemeinde?
Wir haben das eben schon gehört: Am Pfingsttag predigte Petrus. Die Menschen waren verwundert, weil der Heilige Geist ausgegossen wurde. Sie konnten das nicht einordnen. Petrus predigte und sagte, dass dies alles genauso geschieht, wie Gott es im Alten Testament verheißen hat.
Der Apostel predigte also das Alte Testament, verstand es nun von Christus her und erklärte, dass Christus die Erfüllung des Alten Testaments ist. In Jesus Christus ist Gott, wie verheißen, als der Messias in diese Welt gekommen. Er machte deutlich, dass die Menschen ihn abgelehnt, gekreuzigt und brutal getötet hatten. Aber er ist auferstanden.
Als Petrus das verkündete, ging es den Menschen durchs Herz, und sie schrien: „Was sollen wir tun?“ Das war eigentlich die falsche Frage, denn Gott hatte bereits alles getan. In Jesus Christus war er gekommen, genau um zu sterben. Er war gekommen in Erfüllung aller Verheißungen des Alten Testaments.
Jesus Christus ist das Ja und Amen auf alle Verheißungen. Er ist gekommen, um uns zu lehren. Er ist gekommen für die, die krank sind, die anerkennen, dass sie Sünder sind, Hilfe brauchen und diesen göttlichen Arzt benötigen. Er ist gekommen, um ihnen zu helfen, indem er sein Leben als Lösegeld für jeden gibt, der an ihn glaubt.
Das heißt, er hat die Schuld der Menschen bezahlt. Das ist es, was Petrus den Menschen erklärte. Sie fragten, was sie tun müssten, und er antwortete: Einfach darauf vertrauen. Tut Buße, wendet euch ab von eurem Leben im Selbstvertrauen, das heißt, vom Vertrauen auf euch selbst und einem Leben, das losgelöst von Gott meint, selbst zu wissen, was gut und richtig ist.
Demütigt euch unter Gott, kehrt um und wendet euch Gott zu. Das heißt: Das Wort „Buße“ bedeutet, sich Gott zuzuwenden. Vertraut auf Jesus und bringt euren Glauben zum Ausdruck, indem ihr euch taufen lasst.
In Vers 41 lesen wir nun, dass genau das geschah: Die, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.
Nun ist klar: Wir waren damals nicht dabei. Wir haben Jesus nicht mitgekreuzigt. Wir könnten also in gewisser Weise sagen, die Buße, die Sünde der Menschen damals, ist nicht unsere Sünde.
Doch wenn du jemals in deinem Leben etwas gesagt oder getan hast, das nicht dem Willen Gottes entspricht, dann hast du auch gegen Gott rebelliert. Er ist der Herr, der Herrscher, der uns geschaffen hat und uns sagt, wie wir leben sollen.
Du hast Jesus vielleicht nicht direkt mitgekreuzigt, du hast vielleicht nicht im Chor mitgerufen: „Kreuzige ihn, kreuzige ihn.“ Aber durch deinen Ungehorsam, durch deine Rebellion gegen Gott hast du es letztlich notwendig gemacht, dass Jesus am Kreuz sterben musste. Denn nur so kann deine Schuld vergeben werden und du kannst mit Gott versöhnt sein.
Uns muss klar sein, dass von Natur aus, von Geburt an, keiner von uns Teil der Gemeinde Gottes ist. Bildlich gesprochen: Wenn die Gemeinde Gottes sich versammelt, stehen wir alle erst einmal draußen vor der Tür.
Verstehst du das? Von Natur aus stehen wir draußen vor der Tür. Was dann notwendig ist, ist ein Umkehren, ein Christuserkennen, ein Zu-der-Tür-Hingehen. Die Taufe ist in gewisser Weise die Tür, durch die wir in die Gemeinde hineingehen.
Das ist das Bild, das hier gebraucht wird. Wir gehen durch die Tür hindurch – das ist die Taufe. Wir vereinigen uns mit Christus, indem wir anerkennen, dass er sterben musste. Wir identifizieren uns mit seinem Tod, indem wir in das Wasser hineingehen.
Wir identifizieren uns mit dem lebendigen Herrn, indem wir aus dem Wasser herauskommen und anerkennen: Ich bin jetzt reingewaschen von meiner Schuld. Ich habe sie Christus gegeben und bin jetzt eins mit ihm. Jetzt lebe ich für ihn.
Wenn du heute hier bist und noch nie bewusst von draußen nach drinnen gekommen bist, dann ist das, was ich jetzt sage, das Wichtigste für dich heute Morgen. Alles andere spricht über das, wo du vielleicht einmal sein wirst, wo du hoffentlich bald sein wirst.
Aber für dich ist das Wichtigste nicht, zu wissen, wie es drinnen ist, sondern überhaupt reinzukommen. Das heißt: Erkenne Jesus an, erkenne deine Sünde an, erkenne, dass du Hilfe brauchst und mit Gott nicht im Reinen bist.
Dann flieh zu Jesus, der dich so sehr liebt, dass er bereit war, für dich zu sterben. Er hat sein Leben für dich und für uns alle gegeben, damit unsere Schuld bezahlt ist und wir frei sind, keine Strafe mehr fürchten zu müssen.
Wenn du Fragen dazu hast, kannst du mich gerne ansprechen. Ab dem 5. Juni gibt es einen „Christsein Entdecken“-Kurs. Das ist eine gute Gelegenheit, diesem Thema noch weiter nachzugehen, Christus besser kennenzulernen und genauer zu verstehen, was er für uns getan hat.
Wenn du heute hier bist und sagst, das habe ich schon längst erkannt, aber du bist noch nicht durch die Tür gegangen, du stehst irgendwie noch draußen, vielleicht schon mit einem Fuß halb drin, dann möchte ich dir Mut machen: Lass dich taufen als Bekenntnis deines Glaubens.
Lass dich einer Gemeinde anschließen, werde Teil einer lokalen Gemeinde. Komm herein und bleib kein Zaungast! Das gibt es biblisch nicht. Es gibt keine Christen, die für sich alleine stehen. Christen sind in der Bibel immer Teil einer Gemeinde.
Wenn du noch nicht Teil einer Gemeinde bist, warte nicht länger. Wir können gerne nachher an der Tür darüber sprechen, wie man Teil dieser Gemeinde werden kann.
Das Miteinander der Gemeinde: Vier zentrale Aspekte
Wenn das geschehen ist und wir Teil der Gemeinde geworden sind, müssen wir darüber nachdenken, wie wir nun als Gemeinde leben.
Das ist der Hauptteil der Predigt: das Miteinander der Gemeinde. Das ist der zweite Hauptpunkt. Diesen möchte ich mit vier Unterpunkten betrachten, die alle aus Vers 42 stammen. Vers 42 ist wirklich der zentrale Vers. Wenn ihr einen Vers über Gemeinde euch einprägen oder auswendig lernen möchtet, dann ist das ein guter Vers.
Vier Aspekte wollen wir hier nacheinander bedenken. Sie werden übrigens im weiteren Verlauf noch ausführlicher in den folgenden Versen beschrieben. Man kann sagen, dass Vers 42 die Zusammenfassung oder Überschrift über das ist, was noch kommt.
„Sie blieben aber beständig“ – das bezieht sich auf diejenigen, die der Gemeinde hinzugetan wurden, also die Christen, die Gemeinde. Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet.
Diese vier Aspekte sind: Hören auf das Wort, das Ausleben in der Gemeinschaft dessen, was sie gehört haben, Leben nach dem Wort, das Brotbrechen als sichtbares Wort und das Gebet als Antwort auf das Wort.
Gemeinde hat ganz viel mit dem Wort Gottes zu tun. Diese vier Dimensionen zeigen das deutlich.
1. Beständiges Hören auf Gottes Wort
Das erste Hören auf Gottes Wort – sie blieben beständig in der Lehre der Apostel. Die Christen hatten die Worte des Apostels Petrus gehört, seine Lehre vernommen, sie hatten „geschmeckt“, dass das gut ist. Und sie kamen immer wieder, beständig unter seine Lehre.
Das macht Christen aus. Wir unterscheiden uns von der Welt, weil wir Menschen sind, die sich etwas sagen lassen. Wir sind nicht selbständig, sondern fügen uns unter die Herrschaft unseres Herrn, der uns etwas sagen darf. Ist das nicht der große Unterschied zwischen einem Christen und einem Nichtchristen?
Nichtchristen können gute Menschen sein, sie können gute Dinge tun – gut in Anführungsstrichen, denn vollkommen gut ist nur einer. Aber sie können relativ gute Menschen sein, sie können beeindruckende Dinge tun. Die Frage ist: Wer hat uns etwas zu sagen?
Was uns Christen ausmacht, ist, dass wir Menschen sind, die sich etwas sagen lassen, die einen Herrn haben, den sie anerkennen. Nicht nur einen Berater, der ihnen Tipps gibt, sondern wirklich einen Herrn, der autoritativ sagen darf: So geht es – und so nicht.
Das sehen wir hier bei der ersten Gemeinde. Sie kommen zusammen und hören beständig auf die Lehre. Es geht hier nicht nur um Wissensvermittlung. Nein, das Wort Gottes, richtig verstanden, gibt uns Wegweisung fürs Leben. Es sagt uns nicht: „Da lang“, sondern: „Da lang!“
Es hilft uns, zu reifen, erwachsen zu werden, wenn wir so wollen, im Glauben zu wachsen. Es gibt uns Zuspruch, wenn wir ihn brauchen, wenn wir müde am Wegesrand sitzen. Es ermutigt uns. Es zeigt uns, dass Gott uns liebt. Gerade wenn wir gefallen sind und unsere Sünde so vor Augen steht, weist uns Gottes Wort immer wieder darauf hin: Du hast einen Retter, und er ist treu, auch wenn du untreu bist.
Es hilft dir auf. Gottes Wort ist Zuspruch und Ermutigung, aber auch Ermahnung und Korrektur, wenn du auf falschen Wegen gehst. Gottes Wort konfrontiert dich. Vielleicht hat es das heute früh schon getan, indem du gesagt hast: „Oh, ich bin gar nicht getauft, ich habe mich gar nicht einer Gemeinde angeschlossen, ich bin heute vielleicht nur Zaungast.“ Das tut Gottes Wort.
Klar, es wird gepredigt. Man kann sagen: Das waren nur die Worte von Matthias. Dann prüf’s! Meine Worte kannst du ignorieren, die sind völlig irrelevant. Nur wenn meine Worte Gottes Worte sind, wenn ich Sprachrohr Gottes bin, ist das, was ich sage, von Bedeutung.
Das ist, was die erste Gemeinde getan hat: Sie kam ständig unter die Lehre der Apostel. Nun ist mir klar, dass das für viele Christen gar nicht so einfach ist. Die Lehre der Apostel ist letztendlich die Bibel. Sie haben das Alte Testament ausgelegt, das Neue geschrieben. Im Prinzip ist das die Lehre des Alten Testaments, die dann zum Neuen Testament führte.
Also letztendlich ist das die biblische Lehre. Und ich weiß, für manche von uns ist das schwer – gar nicht so wenige. Ich spreche ja häufig mit euch, auch mit Einzelnen. Und ich höre immer wieder von Leuten, die ganz offen und ehrlich sagen: „Mir fällt es schwer, die Bibel zu lesen. Ich mache das ab und zu, aber so richtig, dass sie mich anspricht, erlebe ich nicht.“
Ganz ehrlich, das kann ich verstehen. Die Bibel ist für uns anfänglich oft erst einmal so eine Art Fremdsprache. Wir müssen erst lernen, sie zu verstehen. Ich befürchte, vielen Christen geht es so wie mir mit dem Französischen. Ich habe früher viele Jahre Französisch gelernt, mehr oder minder – eher minder. Dann habe ich es nicht mehr gebraucht und verlernt.
Jetzt kommt ab und zu meine Tochter, die Französisch lernt und begabter in Sprachen ist als ich, und fragt mich Sachen oder sagt etwas. Ich antworte dann mit „Sinnessepper“ – das ist ungefähr das Einzige, was ich noch sagen kann. Wenn mich Leute auf Französisch ansprechen, was mir auf Reisen manchmal passiert, sage ich: „Könnten wir vielleicht Deutsch oder wenigstens Englisch sprechen?“
Ich glaube, so geht es vielen mit der Bibel. „Gib mir was in Deutsch oder Englisch, sag mir einfach: Die Bibel ist schwer zu verstehen, können wir das ein bisschen praktischer, einfacher, lebensnäher machen?“ Das ist gut nachvollziehbar.
Aber ich glaube, der bessere Weg ist zu sagen: „Okay, vielleicht muss ich jeden Tag ein bisschen lernen, Französisch zu hören und zu sprechen, ein paar Vokabeln lernen.“ Es ist erstaunlich, wie das funktioniert nach einiger Zeit. Dann fange ich an, ein bisschen Französisch zu verstehen. Französisch ist jetzt nicht mein großes Ziel, aber biblisch möchte ich lernen.
Und da möchte ich uns Mut machen. Wenn wir das tun, was die Gemeinden in Jerusalem taten – es war ja nicht so, dass alle sofort alles verstanden haben. Die Bibel zeigt uns, wie oft sie Dinge nicht kapiert haben. Sie brauchten mehr Belehrung, mussten sich weiter reinhören.
Ich möchte dir Mut machen: Wenn du findest, die Bibel ist schwer zu verstehen, dann sage ich: Willkommen im Club! Aber komm beständig, komm beständig unter die Lehre, komm beständig zu Gottes Wort, investiere Zeit – es lohnt sich.
Wir verbringen so viel Zeit mit anderen Dingen. Gestern Abend, als ich über die Predigt nachdachte, schaute ich zwischendurch auf mein Handy und fragte mich: Warum schaue ich eigentlich ständig aufs Smartphone? Wie viel Zeit verbringe ich am Tag mit dem Glotzen auf mein blödes Smartphone?
Ja, man kann es zur Seite legen, ein bisschen fasten davon. Wenn ich das zusammenzähle – ihr seid wahrscheinlich besser als ich –, dann sind es bestimmt eine Stunde am Tag Smartphone. Eine halbe Stunde Bibel ist schon viel. Wie viel Zeit verbringst du mit Surfen im Internet? Und wie viel vor dem Fernseher?
Wisst ihr, was wir da bekommen? Mein Smartphone – außer ich bekomme eine E-Mail von einem Gemeindemitglied – bringt mir normalerweise die Welt ins Haus. Das Internet, das Surfen, das Fernsehen bringen mir das Denken dieser Welt in den Kopf. Das prägt mich. Ich lerne weltlich anstatt biblisch als Sprache.
Aber ich möchte uns ermutigen, dem Vorbild der Gemeinde in Jerusalem zu folgen und zu sagen: „Ich möchte meinem Herrn, meinem Schöpfer, dem, der alles weiß und mich unendlich liebt und mir den Weg zu einem gesegneten Leben zeigen will, zuhören.“
Deshalb ist der Sonntagmorgen oder Sonntagabend, wenn du eher abends kommst, der sonntägliche Gottesdienst Priorität eins in meinem Kalender. Bevor irgendetwas anderes in den Kalender kommt, steht das da drin. Dann kann das Wetter schön sein, ich gehe nicht an den See, sondern erst in den Gottesdienst. Danach kann man immer noch an den See gehen. Der Gottesdienst ist Priorität eins.
Dann schaue ich, dass ich auch noch weiter unter Gottes Wort komme. Denn einmal in der Woche, einmal 40 Minuten Predigt – das ist nicht viel, um eine Sprache zu lernen. Ich suche andere Orte, wo ich vielleicht noch mehr gelehrt werden kann, zum Beispiel die Bibelstunde am Donnerstagabend.
Ich bin dankbar, dass wir einen ziemlich vollen Bibelstundenraum hatten am Donnerstag. Aber ich würde mich freuen, wenn wir mal einen vollen Gottesdienstraum hätten, wenn wir zusammenkommen und sagen: Lasst uns gemeinsam unter Gottes Wort kommen. Es wird gelehrt von jemandem, der das tatsächlich studiert hat, und wir diskutieren miteinander.
Das heißt, ich kann Fragen stellen, was am Sonntagmorgen schwieriger ist, und ich kann wachsen in meiner Erkenntnis von Gottes Wort. Oder such dir einen Hauskreis, wo du das in einem anderen Rahmen tun kannst. Ich bin dankbar, dass viele von uns das tun.
Das Erste, was wir sehen, ist: Die Gemeinde sammelt sich beständig. Es klingt sogar so, als ob sie das täglich taten, um auf die Lehre der Apostel zu hören.
Das Zweite, was wir sehen, ist, dass sie nicht nur zusammenkommen, um Gottes Wort zu hören, sondern auch in der Gemeinschaft bleiben. So heißt es hier: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft.“
Die Gemeinschaft war wichtig. Sie saßen also nicht nur nebeneinander. Es ist nicht so, dass ich jetzt eine Predigt höre und danach wieder gehe und die Gemeinschaft nicht brauche. Das andere brauche ich auch.
Gemeinde lebt von Gemeinschaft. Das ist Gottes guter Plan, dass wir nicht nur ich und Jesus sind, vielleicht mit einem Prediger, sondern dass wir als Gemeinde miteinander leben.
Das ist interessant, wie das hier in Vers 44 bis 46 zu lesen ist, die diesen Punkt weiter ausführen: „Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und gaben sie unter alle, je nachdem, wer nötig hatte. Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern hielten sie Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen.“
Beieinander, beieinander, beieinander – Gemeinschaft! Wiederum: Die Menschen, mit denen wir uns umgeben, prägen uns. Manche haben angemerkt, dass einige unserer jungen Prediger sagen, man merkt, dass sie unter meiner Fuchtel stehen. Manche meinen das positiv, manche vielleicht nicht so. Aber offenbar prägt das, wie ich lehre und predige, auch bei ihnen.
Ja, ist so. Natürlich brauchen wir keine „Matthias-Prediger“. Ich bin dankbar, dass sie alle ihre eigenen Arten haben. Aber natürlich prägt das Miteinander. Das ist ganz normal.
Wenn ich aber sechs Tage die Woche und 23 Stunden mit der Welt verbringe, wird mich die Welt mehr prägen als die Christen. Kommt zusammen in die Gemeinschaft und genießt das! Gott hat uns zusammengerufen, als Brüder und Schwestern zusammengestellt. Verbunden hat er uns mit einer herzlichen Liebe.
Man sagt ja manchmal: „Meine Brüder und Schwestern kann ich mir nicht aussuchen.“ Nein, aber Gott hat sie für dich ausgesucht. Und er hat ihnen und dir eine Liebe ins Herz gegeben, die diese Welt nicht kennt. Die Liebe, mit der er uns zuerst geliebt hat, hat er durch seinen Geist, wie es in Römer 5,5 heißt, in unsere Herzen ausgegossen, sodass wir einander nun auch so lieben können.
Lasst uns das tun! Lasst uns eine Gemeinde sein, in der wir Gemeinschaft suchen und pflegen – hier im Haus und in den Häusern. Das ist ein zweiter Punkt, den wir hier sehen.
Sie machen das nicht nur im Tempel, sondern treffen sich auch privat. Sie öffnen ihre Häuser füreinander. Das finde ich bewundernswert. Das braucht natürlich ein bisschen Initiative. Gastfreundschaft ist ein Merkmal dieser wunderbaren Gemeinde in Jerusalem.
Ich bin dankbar, dass viele von uns das leben. Ich bin dankbar für die Geschwister, die regelmäßig hier Sonntag nach dem Gottesdienst ein gemeinsames Mittagessen planen, vorbereiten, wunderbar kochen und uns einladen, damit wir Gemeinschaft leben können – nach dem Gottesdienst noch mehr.
Ich bin dankbar für die, die jetzt im Abendgottesdienst wieder das M12-Bistro gestartet haben, einen Ort, wo wir Gemeinschaft haben können. Und ich freue mich, eigentlich jeden Sonntag höre ich, wie Geschwister zum Essen gehen.
In vielen Aufnahmegesprächen höre ich, wie neue Geschwister eingeladen wurden von Leuten, die sie noch nicht kannten, oft an ihrem ersten Tag hier in der Gemeinde, manchmal erst nach ein paar Wochen, in nicht so guten Fällen erst nach ein paar Monaten. Sie wurden eingeladen, Gemeinschaft zu haben, einander kennenzulernen.
Dafür stellen wir neue Mitglieder oft hier vor. Vorhin sind zwei aufgestanden, Renana und Daniela. Steht doch noch mal kurz auf! Habt ihr schon Pläne heute zum Mittagessen? Ja, Renana schon, Daniela noch nicht. Also erwarte ich, dass sie nachher mindestens zehn Einladungen hat. Und du sagst einfach die erste zu. Dann hast du keinen enttäuscht, sondern warst dem Pastor gehorsam. Und Irene natürlich.
Ich bin dankbar, dass hier viel passiert. Aber ich denke, wir können noch weiter darin wachsen, die Gemeinschaft wirklich zu genießen und zu pflegen.
Dann sehen wir noch einen weiteren Aspekt: Die Gemeinde verbringt nicht nur Zeit miteinander und übt Gastfreundschaft, sondern sie ist auch großzügig. Das ist interessant, oder? Sie hatten alle Dinge gemeinsam. Später sehen wir, dass Leute noch Besitztümer hatten, also kein Kommunismus, aber sie teilten fleißig miteinander.
Dann heißt es sogar: Sie verkauften Güter und gaben sie aus unter alle, je nachdem, wer nötig hatte. Das heißt, Leute waren großzügig und gaben in die Gemeinde hinein. Die Gemeinde erkannte, was notwendig war zur Erbauung. Wo sind konkrete Nöte, denen wir helfen können? Wo können wir lindern? Wo sind Dinge für das Evangelium, die wir tun müssen?
Ich war letzte Woche, letzten Sonntag, in den USA, habe in Atlanta in einer Gemeinde gepredigt, die so groß ist wie unsere Gemeinde. Vielleicht ein bisschen größer. Sie haben ein Budget, das zehnmal so groß ist wie unseres. Dort sind sehr reiche Leute in der Gemeinde.
Aber vor allem ist das eine Gemeinde, wo mir jemand sagte: „Wir haben die Gabe des Gebens.“ Wow! Nur am Rande bemerkt: Unser Praktikantenprogramm erhält aus dieser Gemeinde in diesem Jahr zum zweiten Mal 30.000 US-Dollar. Und sie machen noch viel mehr. Eine Gemeinde, die die Gabe des Gebens hat – und das war Jerusalem.
Ich finde das inspirierend. Und ich bin dankbar, dass wir auch eine Gemeinde sind, die von Großzügigkeit geprägt ist. Wir reden hier nicht über Details, aber wir geben einen guten Teil unseres Budgets zur Gemeindegründung und Mission. Wir behalten nicht allzu viel für uns selbst.
Aber was für ein Potenzial hat die Gemeinde noch? Was könnten wir tun, wenn wir den biblischen Zehnten ernst nehmen oder wie die Menschen in Jerusalem sagen: „Ist egal, ich gebe einfach mal massig und vertraue darauf, dass es gebraucht wird, um den Menschen Gutes zu tun, für die anderen da zu sein und darüber hinaus.“
Ich bin dankbar, dass ihr als Gemeinde so großzügig gebt, dass ich keinem anderen Job nachgehen muss. Ich habe letzte Woche mit einigen Pastoren gesprochen, die eine 30-Prozent-Stelle haben. Pastorengehälter sind nicht üppig, nicht wie bei deutschen Bankchefs. Danke, dass ich hier 100 Prozent einbringen darf und dafür bezahlt werde, sodass meine Familie immer zu essen hat und wir gut leben können. Danke für die Großzügigkeit!
Das ist der zweite Aspekt, den wir hier sehen: Die Gemeinschaft – sie leben Gemeinschaft in Zeit, Gastfreundschaft und großzügigem Geben füreinander und zum Wohl der Gemeinde.
Das Dritte: Sie hören nicht nur auf Gottes Wort, sie erleben auch Gottes Wort. Das heißt nicht nur das gelehrte Wort und das ausgelebte Wort, nein, sie nehmen offensichtlich einen besonderen Fokus auf das Brotbrechen.
So heißt es hier: Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft und im Brotbrechen. Wenn auch nicht hundertprozentig klar ist, ob es hier um Mahlzeiten miteinander oder konkret um das Abendmahl geht, denke ich, dass es wohl um das Abendmahl geht.
Denn im Fortgang in Vers 46 ist dann noch einmal die Rede vom Brotbrechen im Tempel und den Mahlzeiten in den Häusern. Das scheint nur eine Unterscheidung zu sein. Also gehe ich davon aus, dass das Abendmahl gemeint ist. Das macht auch Sinn.
Wir haben gerade darüber nachgedacht, dass diese erste Gemeinde Taufe praktizierte, und die Taufe ist ein sichtbares Wort. Gott spricht normalerweise zu uns. Er möchte, dass wir eine Gemeinde mit großen Ohren sind. Aber Gott weiß auch, dass unsere anderen Sinnesorgane das Evangelium brauchen können.
Er sagt: Da müsst ihr euch gar keine großen Gedanken machen, wie er das macht. Ich habe einen Vorschlag: Tauft Menschen! Bringt sichtbar und spürbar für die Betroffenen und für alle zum Ausdruck, was es heißt, das alte Leben hinter sich zu lassen, von aller Sünde reingewaschen zu sein und neu zu leben – ein sichtbares Wort.
Und das Abendmahl: Sie kommen an den Tisch, und das Brot wird gebrochen. Stellt euch die erste Gemeinde in Jerusalem vor – das ist kurz nach Pfingsten. Pfingsten war 50 Tage nach Ostern, Ostern war drei Tage nach dem Abendmahl am Gründonnerstag, also etwa 53 Tage später.
Da hat Jesus selbst dieses Brot gebrochen. Und da sitzt jetzt diese Gemeinde mit ihren Aposteln, vielleicht vorne am Tisch, die mit Jesus gesessen haben, als er das Brot nahm. Sie haben jetzt verstanden, was Jesus damals getan hat.
Ihr geliebter Herr Jesus, als er das Brot brach, sprach über sich selbst: „Mein Leib wird für euch gegeben werden.“ So wie dieses Brot schmeckt, hat er sich für euch geopfert. Sein Blut am Kreuz wird symbolisiert durch den Traubensaft. Sein Blut, durch das er eure Sünden bezahlt hat, die Strafe für eure Schuld. Sein Blut wurde für euch vergossen.
Und er sagt: Feiert dieses Mahl und denkt an mich. Tut es in meinem Gedächtnis. So feiern wir das Mahl. Das ist das Mahl für die Gemeinde, kein öffentliches Mahl. Es ist ein Mahl für die, die durch die Tür gegangen sind, für die Getauften, die Teil der Gemeinde sind.
Wir feiern das hier, weil wir in München sind und hier viel kommen und gehen. Wir feiern es offen. Heute nicht, aber in zwei Wochen, wenn wir es feiern. Wenn du Gast bist, bist du eingeladen. Du bist aber nur dann eingeladen, wenn du wirklich Teil der Gemeinde bist, wenn du durch die Tür gegangen bist, dich identifiziert hast als jemand, der zu Christus gehört, der sagt: Ja, Christus ist für mich gestorben und auferstanden. Und ich bin Teil einer Gemeinde geworden.
Dann bist du herzlich willkommen. Aber es ist ein Mahl für die Familie Gottes. Hier kommt die Gemeinschaft, das Miteinander der Gemeinde zum Ausdruck. Wir sehen, dass der erste Diener in der Gemeinde Jesus selbst ist.
Wir können das sehen: Das ist das sichtbare Wort, das in der Gemeinde in Jerusalem wichtig war. Wir können nicht genau sagen, ob sie es jeden Tag oder jede Woche gefeiert haben, aber wahrscheinlich häufiger als wir.
Im ersten Korinther 11 lesen wir in einem belehrenden Text: „So oft ihr das Mahl feiert, tut es folgendermaßen.“ Das heißt, es gibt keine konkrete Anweisung, in welchem Abstand, aber es sollte regelmäßig geschehen.
Markiere dir die Abendmahlssonntage besonders in deinem Kalender. Brauchst du eigentlich nicht, weil du ja sowieso jeden Sonntag kommst, aber na ja.
Das ist das Dritte, was wir hier sehen.
Das Vierte: „Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“ Das Gebet ist das vierte Herzstück des Miteinanders der Gemeinde.
Das Gebet war wohl vor allem Anbetung. In Vers 47 ist davon die Rede, dass die Christen Gott lobten – also gemeinsame Anbetung. Sie sind beständig zusammen, um zu beten.
Natürlich können wir auch zuhause beten, genauso wie wir zuhause aus Gottes Wort lernen können. Doch das gemeinsame Gottloben ist nochmal etwas ganz anderes. Es ist von Gott gewollt.
Wenn ihr Fragen dazu habt, könnt ihr Epheser 5 oder Kolosser 3 lesen. Das ist ein biblischer Auftrag, ein Befehl, dass wir zusammenkommen und einander Dinge zusingen sollen. Wir sollen Gott loben im Miteinander.
Was tut das? Es führt dazu, dass wir einander daran erinnern, wer Gott ist, wer wir sind und wie wir mit ihm versöhnt sein können. Wir singen einander zu. Es ermutigt, belebt unseren Glauben, lehrt uns und macht uns froh.
Bevor ich am letzten Wochenende in Atlanta war, war ich einige Tage bei einer Pastorenkonferenz. 12 Pastoren kamen zusammen. Gute Lehre, mit Leuten wie John Piper und John MacArthur und anderen bekannten Predigern – das war toll.
Aber mein Highlight – unsere Trainees lachen immer darüber – war das Singen. Ich war alle zwei Jahre in den USA, um Singen zu hören. Wenn 12 Pastoren miteinander Gott loben und manche singen genauso schlecht wie ich – ich würde behaupten, mindestens einer hinter mir hat noch schlechter gesungen – aber im Chor der Zwölftausend geht das unter.
Was dabei entsteht, ist ein wunderbarer Lobpreis Gottes. Die Melodien, die Lieder, die Texte, die ich gehört habe, habe ich heute noch im Ohr. Ich hoffe, du gehst nach Hause und hast „Christus ist mein Herr“, was wir gerade gesungen haben, im Kopf.
Das ist ein Zuspruch, ein Zuspruch. „Einst war ich verloren in finsterer Nacht und dachte, ich wüsste den Weg.“ So ungefähr ging das. Wir haben das noch im Kopf, haben es gerade gehört und sagen: Ja, Gott ist in mein Leben eingetreten. Halleluja, gepriesen sei der Herr!
Ich hoffe, du nimmst das mit. Wenn du aus meiner Predigt alles vergisst, nimm das mit. Und dazu bist du heute auch hier.
Das macht das Miteinander der Gemeinde aus: dass wir miteinander Gott loben. Das ist nicht nur gut für uns, es freut auch den Herrn, wenn die Kehlen ihn preisen und anerkennen, wer er ist. Das liebt unser Herr.
Natürlich ist das Gebet auch ein Gebet füreinander. Die Gemeinde war schnell dabei zu sagen: Wir wollen Teil der Gebetserhöhung sein. Wo Nöte waren, wurde konkret geholfen. Es gab kein frommes „Ja, ich bete für dich, geh mit deiner Not nach Hause und dann gucken wir mal.“
Vielleicht denke ich sogar daran, aber nein: Da wurde geholfen. Doch es gibt viele Dinge, bei denen ich nicht praktisch helfen kann. Da sind Menschen, die trauern, die leiden, da kann ich Zuspruch geben, aber letztendlich muss Gott wirken.
Da sind Nöte, die ich nicht lindern kann. Aber ich kann beten. Da möchte ich uns ermutigen, auch eine Gemeinde zu sein, die füreinander betet.
Lasst uns so miteinander leben. Das heißt nicht, dass wir ein Gebet aufdrängen. Das habe ich auch schon erlebt, das kann unangenehm sein: „Oh Michael, ich habe gesehen, ich bete mal für dich.“ Und Michael soll ich jetzt gerade um dich beten? Hoffentlich nehmen das ein paar an.
Aber nein, lasst uns einander bitten: Kannst du für mich beten? Und dann sag nicht nur: „Ja, mache ich“ und geh weg, sondern bleib da und sag: „Okay, das machen wir jetzt gleich hier.“ Denn wenn ich jetzt anfange, für dich zu beten, ist die Chance größer, dass ich später noch daran denke. Geht mir zumindest so.
Wir lesen hier nicht genau, wie die Gemeinde in Jerusalem es getan hat, aber sie hat es getan. Ihr Leben – und ich hoffe, wenn wir diese Dinge bedenken, erfüllt uns das mit Dankbarkeit für unsere Gemeinde.
Eine Gemeinde, in der das Wort Gottes zentral ist und wir zusammenkommen, um darauf zu hören. Eine Gemeinde, in der wir Gemeinschaft leben, Zeit investieren in unser Miteinander, Geld investieren zur Erbauung der Gemeinde, Gastfreundschaft üben.
Ich hoffe, wir sind dankbar für eine Gemeinde, in der wir keine Band haben, die eine Stage-Performance abliefert, sondern wo wir gemeinsam der Chor sind. Ich freue mich, wenn wir mal einen Chor haben – nichts dagegen, ganz im Gegenteil –, weil der Chor uns normalerweise hilft, auch als Gemeindechor noch besser zu singen. Aber es geht darum, dass wir gemeinsam Gott loben.
Ich bin dankbar, dass wir das als Gemeinde wirklich noch tun. Ich bin dankbar für Gebete. Ich war dankbar, dass mir letzte Woche mehrere Leute gesagt haben, als ich zurückkam: „Wir haben letzte Woche für dich gebetet, danke!“
Lasst uns darin weiter wachsen. Ich hoffe, dieser Blick auf die Gemeinde in Jerusalem weckt etwas in dir, tut etwas in dir. Er sagt: Das muss toll gewesen sein damals, ich wäre gern dabei gewesen.
Möge er dich ermutigen, daran zu arbeiten, dass es hier genauso wird. Bring dich ein! Vieles tun wir schon, manches darf noch wachsen. Möge der Herr unsere Herzen immer mehr mit Liebe für ihn und für die Geschwister füllen, sodass wir immer mehr eine solche Gemeinde werden.
Und, ihr Lieben, eine solche Gemeinde ist ein starkes Zeugnis in der Welt. Auf den Punkt gehe ich nicht weiter groß ein, aber das ist der Abschluss unseres Textes.
In Vers 43 heißt es: „Es kam aber Furcht über alle Seelen, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel.“ Das ist die Beobachtung der Welt: Ehrfurcht – hier wirkt Gott! Das kann furchteinflößend sein, wenn Menschen erleben, wie Gott wirkt.
In Vers 47 lesen wir weiter: „Die Gemeinde, die Gott lobte, fand Wohlwollen beim ganzen Volk, und der Herr fügte täglich Menschen hinzu, die gerettet wurden.“
Ihr Lieben, als Kinder Gottes sollten wir einander in Liebe dienen und bedenken, dass das auch ein Zeugnis nach außen ist. Unser Miteinander ist Zeugnis in der Welt.
Jesus Christus hat gesagt: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“
Dafür möchte ich beten:
Himmlischer Vater, danke, dass du uns deine Liebe in unsere Herzen ausgegossen hast. Danke, dass du uns zeigst, wie wir miteinander leben dürfen. Schenke uns, dass wir immer mehr so eine Gemeinde werden.
Ich danke dir für all das Gute, das du in dieser Gemeinde gewirkt hast. Ich danke dir für Geschwister, die begierig sind, dein Wort zu hören und es weiter zu lehren.
Ich danke dir für das Miteinander, für die Gemeinschaft in der Gemeinde. Ich danke dir für die Abendmahlsfeiern, in denen du im Mittelpunkt stehst.
Ich danke dir für Gebet, für Anbetung in Liedern und für Gebet füreinander. Hilf uns, in all diesen Dingen weiter zu wachsen und so ein helles Licht zu sein, das in dieser Stadt und darüber hinaus strahlt, sodass noch viele Menschen dich erkennen und der Gemeinde hinzugefügt werden.
Tu das zu deiner eigenen Ehre und zum Wohl der Menschen! Amen.
3. Das Brotbrechen als sichtbares Wort
Das Dritte
Sie hören nicht nur auf Gottes Wort, sie erleben es auch. Das bedeutet nicht nur, dass sie das gelehrte Wort hören und es dann ausleben. Nein, sie legen offensichtlich einen besonderen Fokus auf das Brotbrechen.
Es heißt hier, sie blieben beständig in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft und im Brotbrechen. Obwohl nicht ganz klar ist, ob es sich hier um gemeinsame Mahlzeiten oder konkret um das Abendmahl handelt, denke ich, dass es wohl um das Abendmahl geht. Im weiteren Verlauf, in Vers 46, ist nämlich noch einmal die Rede vom Brotbrechen im Tempel und von Mahlzeiten in den Häusern. Das scheint lediglich eine Unterscheidung zu sein.
Ich gehe daher davon aus, dass es das Abendmahl ist, was auch Sinn macht. Wir haben gerade darüber nachgedacht, dass diese erste Gemeinde die Taufe praktizierte. Die Taufe ist ein sichtbares Wort. Gott spricht normalerweise zu uns durch sein Wort. Er möchte, dass wir eine Gemeinde mit großen Ohren sind. Doch Gott weiß auch, dass unsere anderen Sinne das Evangelium brauchen können. Er sagt: Ihr müsst euch gar keine großen Gedanken machen, wie ich das mache.
Ich habe da einen Vorschlag: Tauft Menschen und bringt damit sichtbar und spürbar für die Betroffenen sowie sichtbar für alle zum Ausdruck, was es bedeutet, das alte Leben hinter sich zu lassen, von aller Sünde reingewaschen zu sein und neu zu leben – ein sichtbares Wort.
Und dann das Abendmahl: Die Gemeinde kommt an den Tisch, und das Brot wird gebrochen. Stellt euch die erste Gemeinde in Jerusalem vor, das war kurz nach Pfingsten. Pfingsten war 50 Tage nach Ostern, Ostern wiederum drei Tage nach dem Abendmahl am Gründonnerstag – also etwa 53 Tage später.
Da hat Jesus selbst das Brot gebrochen. Und jetzt sitzt diese Gemeinde da, vielleicht mit den Aposteln vorne am Tisch, die mit Jesus an jenem Abendmahlstisch saßen. Sie haben verstanden, was Jesus damals getan hat. Ihr geliebter Herr Jesus sprach, als er das Brot brach, über sich selbst: "Mein Leib wird für euch gegeben werden." So wie dieses Brot schmeckt, hat er sich für sie geopfert.
Sein Blut am Kreuz – sie können sich daran erinnern, sie waren dabei, sie haben ihn gesehen. Sein Blut am Kreuz wird symbolisiert durch den Traubensaft. Sein Blut hat ihre Sünden bezahlt, die Strafe für ihre Schuld getragen, sein Blut wurde für sie vergossen.
Er sagt: Feiert dieses Mahl und denkt an mich, tut es zu meinem Gedächtnis. So feiern wir das Mahl. Es ist das Mahl für die Gemeinde, kein öffentliches Mahl. Es ist ein Mahl für die, die durch die Tür gegangen sind, für die Getauften, die Teil der Gemeinde sind.
Wir feiern das hier offen, weil wir in München sind und hier viele kommen und gehen. Heute nicht, aber in zwei Wochen, wenn wir es feiern, bist du als Gast eingeladen. Du bist aber nur dann eingeladen, wenn du wirklich Teil der Gemeinde bist, wenn du durch die Tür gegangen bist, dich als jemand identifizierst, der zu Christus gehört, der sagt: "Ja, Christus ist für mich gestorben und auferstanden." Und wenn du Teil einer Gemeinde bist, bist du herzlich willkommen.
Doch es ist ein Mahl für die Familie Gottes. Hier kommt die Gemeinschaft und das Miteinander der Gemeinde zum Ausdruck. Wir sehen, dass der erste Diener in der Gemeinde Jesus selbst ist. Das ist das sichtbare Wort, das in der Gemeinde in Jerusalem wichtig war.
Wir können nicht genau sagen, ob sie es jeden Tag oder jede Woche gefeiert haben, aber wahrscheinlich häufiger als wir. Im ersten Korintherbrief lesen wir in einem belehrenden Text: So oft ihr das Mahl feiert, tut es folgendermaßen. Es gibt keine konkrete Anweisung zum Abstand, aber es sollte regelmäßig geschehen.
Daher markiere dir die Abendmahlsonntage ganz besonders in deinem Kalender. Brauchst du eigentlich nicht, weil du ja sowieso jeden Sonntag kommst, aber na ja.
Das ist das Dritte, was wir hier sehen.
4. Das Gebet als Herzstück der Gemeinde
Und das Vierte:
Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet. Das Gebet ist das vierte Herzstück des Miteinanders der Gemeinde.
Das Gebet war wohl vor allem Anbetung. In Vers 47 ist davon die Rede, dass die Christen Gott lobten, also Anbetung – und zwar gemeinsame Anbetung. Sie sind beständig zusammen, um zu beten.
Natürlich können wir auch zuhause beten, genauso wie wir zuhause aus Gottes Wort lernen können. Doch das gemeinsame Gottloben ist etwas ganz anderes. Es ist von Gott gewollt. Wenn Fragen dazu bestehen, kann man Epheser 5 oder Kolosser 3 lesen. Es ist ein biblischer Auftrag, ein Befehl, dass wir zusammenkommen und einander Dinge zusingen sollen.
Wir sollen Gott im Miteinander loben. Was bewirkt das? Es führt dazu, dass wir einander daran erinnern, wer Gott ist, wer wir sind und wie wir mit ihm versöhnt sein können. Dabei singen wir einander zu. Das ermutigt uns, belebt unseren Glauben, lehrt uns und macht uns froh.
Bevor ich am letzten Wochenende in Atlanta war, war ich für einige Tage bei einer Pastorenkonferenz. Zwölf Pastoren kamen dort zusammen. Es gab eine gute Lehre, unter anderem von John Piper, John MacArthur und anderen bekannten Predigern – das war toll. Aber mein persönliches Highlight – unsere Trainees lachen immer darüber – war das Singen.
Ich war alle zwei Jahre in den USA, um Singen zu hören. Wenn zwölf Pastoren miteinander Gott loben, und manche singen genauso schlecht wie ich – ich würde behaupten, ich hatte mindestens einen hinter mir, der noch schlechter gesungen hat – dann geht das in dem Chor der Zwölftausend unter. Dabei entsteht ein wunderbarer Lobpreis Gottes.
Die Melodien, die Lieder, die Texte, die ich gehört habe, habe ich heute noch im Ohr. Ich hoffe, du gehst nach Hause und hast „Christus ist mein Herr“, was wir gerade gesungen haben, im Kopf und sagst: Das ist ein Zuspruch, das ist ein Zuspruch.
Einst war ich verloren in finsterer Nacht und dachte, ich wüsste den Weg – so ungefähr ging das Lied. Wir haben das noch im Kopf, wir haben es gerade gehört und sagen: Ja, Gott ist in mein Leben eingetreten, Halleluja, Halleluja, gepriesen sei der Herr.
Ich hoffe, du nimmst das mit. Wenn du aus meiner Predigt alles vergisst, nimm das mit. Dazu bist du heute auch hier.
Das macht das Miteinander der Gemeinde aus: dass wir miteinander Gott loben. Das ist nicht nur gut für uns, es freut auch den Herrn, wenn die Kehlen ihn preisen und anerkennen, wer er ist. Das liebt unser Herr.
Natürlich ist das Gebet ganz sicher auch ein Gebet füreinander. Die Gemeinde war schnell dabei zu sagen: Wir wollen Teil der Gebetserhöhung sein. Wo Nöte waren, half man sich konkret. Es gab kein frommes „Ja, ich bete für dich“, und dann schickte man den anderen mit seiner Not nach Hause und dachte vielleicht irgendwann daran.
Nein, da wurde geholfen. Dennoch wissen wir, dass es viele Dinge gibt, bei denen wir nicht praktisch helfen können. Da sind Menschen, die trauern, die leiden. Da kann ich Zuspruch geben, aber letztlich muss Gott wirken. Es gibt Nöte, die ich nicht lindern kann, aber ich kann beten.
Dazu möchte ich uns ermutigen: auch eine Gemeinde zu sein, die füreinander betet. Lasst uns so miteinander leben.
Das heißt nicht, dass wir jemandem ein Gebet aufdrängen. Das habe ich auch schon erlebt, und das kann unangenehm sein: „Oh Michael, ich habe gesehen, ich bete mal für dich.“ Und dann denkt man: „Michael, soll ich jetzt gerade um dich beten?“ Hoffentlich nehmen das ein paar an.
Aber nein, lasst uns einander bitten: „Kannst du für mich beten?“ Und wenn jemand sagt „Ja, mache ich“, dann geh nicht einfach weg, sondern bleib da und sag: „Okay, das machen wir jetzt gleich hier.“ Denn wenn ich hier anfange für dich zu beten, ist die Chance größer, dass ich später noch einmal daran denke. So geht es mir zumindest.
Wir lesen hier nicht genau, wie die Gemeinde in Jerusalem es getan hat, aber sie hat es getan. Ihr Leben...
Dankbarkeit für unsere Gemeinde und ihr Zeugnis in der Welt
Ich hoffe, wenn wir diese Dinge bedenken, dann erfüllt uns das mit einer gewissen Dankbarkeit für unsere Gemeinde. Eine Gemeinde, in der das Wort Gottes zentral ist und in der wir zusammenkommen, um darauf zu hören.
Eine Gemeinde, in der wir Gemeinschaft leben, in der wir Zeit in unser Miteinander investieren, in der wir Geld zur Erbauung der Gemeinde geben und in der wir Gastfreundschaft üben.
Ich hoffe, wir sind dankbar für eine Gemeinde, in der wir keine Band haben, die eine Bühnen-Performance abliefert, sondern in der wir gemeinsam der Chor sind. Ich freue mich, wenn wir mal einen Chor haben – nichts dagegen, ganz im Gegenteil. Denn der Chor hilft uns normalerweise, auch als Gemeindechor noch besser zu singen. Aber es geht darum, dass wir gemeinsam Gott loben.
Ich bin dankbar dafür, dass wir das als Gemeinde wirklich noch tun. Und ich bin dankbar für Gebete. Ich war dankbar, dass mir letzte Woche mehrere Leute, als ich zurückkam, gesagt haben: „Wir haben letzte Woche für dich gebetet.“ Danke! Lasst uns darin weiterwachsen.
Ich hoffe, dieser Blick auf die Gemeinde in Jerusalem weckt etwas in dir und tut etwas in dir. Er sagt: Das muss toll gewesen sein damals, ich wäre gern dabei gewesen. Möge das Mut machen, daran zu arbeiten, dass es hier genauso wird. Bring dich ein! Vieles tun wir schon, und manches darf noch wachsen.
Möge der Herr unsere Herzen immer mehr mit Liebe für ihn und für die Geschwister füllen, damit wir immer mehr eine solche Gemeinde werden. Und, ihr Lieben, eine solche Gemeinde ist ein starkes Zeugnis in der Welt.
Auf den Punkt werde ich nicht weiter groß eingehen, aber das ist der Abschluss unseres Textes. In Vers 43 heißt es: „Es kam aber Furcht über alle Seelen, und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel.“ Das ist die Beobachtung der Welt: Ehrfurcht – hier wirkt Gott! Das kann richtig furchteinflößend sein, wenn Menschen erleben, wie Gott wirkt.
In Vers 47 lesen wir weiter, dass die Gemeinde, die Gott lobte, Wohlwollen beim ganzen Volk fand. Und der Herr fügte täglich Menschen hinzu, die gerettet wurden.
Ihr Lieben, als Kinder Gottes sollten wir einander in Liebe dienen und dabei bedenken, dass gerade das auch ein Zeugnis nach außen ist. Unser Miteinander ist Zeugnis in der Welt. Jesus Christus hat gesagt: „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebhabt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Johannes 13,34-35).
Dafür möchte ich beten:
Himmlischer Vater, danke, dass du uns deine Liebe in unsere Herzen ausgegossen hast und uns zeigst, wie wir miteinander leben dürfen. Erschaffe doch, dass wir immer mehr so eine Gemeinde werden.
Ich danke dir für all das Gute, das du in dieser Gemeinde gewirkt hast. Ich danke dir für Geschwister, die begierig sind, dein Wort zu hören und es weiter zu lehren. Ich danke dir für das Miteinander, für die Gemeinschaft in der Gemeinde.
Ich danke dir für das Abendmahlsfeiern, in dem du im Mittelpunkt stehst. Und ich danke dir für Gebet, für Anbetung in Liedern und für Gebet füreinander.
Hilf, dass wir in all diesen Dingen weiter wachsen und so ein helles Licht sind, das in dieser Stadt und darüber hinaus strahlt. So sollen noch viele Menschen dich erkennen und der Gemeinde hinzugefügt werden.
Tu das zu deiner eigenen Ehre und zum Wohle der Menschen! Amen.