Begrüßung und Einführung in den Gottesdienst
Ich habe mich heute Morgen gefreut, an diesem herrlichen Sonntag. Es ist ein besonderer Tag, weil uns Gottes Nähe auch heute wieder zugesagt ist.
Ich möchte Sie grüßen mit dem Wort: „Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen.“ Bevor wir mit unserem Gottesdienst beginnen, möchte ich Sie gerne an einer Freizeit teilhaben lassen, die wir in den letzten Tagen mit christlichen Fachkräften aus aller Welt hatten.
Ich habe gebeten, dass die Teilnehmer sich kurz vorstellen. Auf diese Weise möchten wir auch alle grüßen, die neu in unserer Mitte sind. Darf ich Gunter Kiene bitten, kurz die verschiedenen Leute vorzustellen, damit sie jetzt mit vorkommen?
Vorbilder und Berufung christlicher Fachkräfte
Während sich unsere zukünftigen Mitarbeiter hier aufreihen und sich kurz vorstellen, möchte ich noch zwei Entwicklungshelfer aus dem Wort Gottes vorstellen.
Das sind Bezalel, der Sohn Uris vom Stamm Juda, und Oholiab vom Stamm Dan. Sie sind gute Vorbilder, wenn man verstehen will, was wir hier in Kürze sagen möchten: Warum Menschen sich vorbereiten, hinauszugehen. Sie folgen, wie diese Prototypen, dem Auftrag, die Stiftshütte zu bauen – eigentlich mehr oder weniger die Baracke Gottes im Vergleich zu dem, was heute am Reich Gottes gebaut werden darf. Dort will Christus selbst Herr sein und Wohnung machen, in unserem Herzen und in den Menschen, die noch nichts von ihm wissen.
Wichtig waren hier drei Dinge: Erstens, sie wurden mit Namen berufen. Jeder Einzelne ist im Missionswerk keine bloße Zahl, sondern besonders von Gott bekannt und gekannt. Darum wurden sie mit Namen gerufen und ausgesandt. Das kann man übrigens im 2. Mose 35 nachlesen.
Zweitens wurden sie nicht nur mit Namen berufen, sondern auch mit dem Heiligen Geist erfüllt. Er allein ist derjenige, der die Garantie gibt, dass man nicht nur mit Freude aufbricht und großer Erwartung, sondern auch mit Freude wieder heimkehrt.
Drittens waren sie befähigt, mit ihren Gaben einen Dienst zu schaffen. Außerdem wurde ihnen die Fähigkeit ins Herz gelegt, andere zu unterweisen.
Darum ging es in unserer Tagung: Wir haben uns darauf besonnen, auf diesen Ruf vom Herrn, die Befähigung durch den Geist und das Ausnutzen der Gaben, die Gott gegeben hat.
Vorstellung der zukünftigen Mitarbeiter
Und jetzt stellen sich die übrigen Mitarbeiter vor.
Ich heiße Christoph Geisse und komme aus Gießen in Hessen. Von Beruf bin ich Physiker und arbeite zurzeit in Genf an einem Forschungsinstitut. Wir werden nach Indonesien, nach Yogyakarta, gehen an die Universität. Dort werde ich Physik lehren. Allerdings werde ich nicht nur Physik unterrichten, sondern gerade in dem ganzen muslimischen Umfeld, das dort ist, auch Jesus Christus an dieser Universität bezeugen.
Ich bin Carmen Geisse, das ist Hanna. Ich habe Agrarwissenschaften in Gießen studiert. Allerdings werde ich mich hauptsächlich um Hanna kümmern und den Haushalt. Ich hoffe, gerade weil dort sehr viele muslimische Studentinnen sind, auch zu ihnen guten Kontakt zu bekommen und ihnen so viel helfen zu können wie möglich.
Ich heiße Erika Braun, komme aus der Nähe von Heilbronn und habe lange Zeit hier in Stuttgart im Robert-Bosch-Krankenhaus gearbeitet. Ich bin Krankenschwester und Hebamme von Beruf. Sehr wahrscheinlich werde ich nächstes Jahr nach Burkina Faso ausreisen und dort in der Ambulanz mitarbeiten.
Ich heiße Brunhilde Weiss und komme aus der Nähe von Koblenz. Ich war schon einmal anderthalb Jahre in Peru. Während dieser Zeit habe ich die Indios dort sehr liebgewonnen und möchte jetzt wieder mit Indios in Honduras arbeiten. Das ist in Zentralamerika. Dort werde ich an einem landwirtschaftlichen Projekt als Fachkraft für Kleintierzucht mitwirken.
Wir sind zweieinhalb Personen: Martin, Elke Martin und ein weiteres Familienmitglied, dessen Name noch nicht feststeht. Er kommt von der Schwäbischen Alb. Von Beruf bin ich Schreinermeister. Wir haben vor, nach Haiti auszureisen. Dort soll eine Handwerksschule in der Südprovinz aufgebaut werden. Das Gebäude steht schon und ist fertig eingerichtet, nur die Lehrer fehlen noch.
Ich heiße Esther Wertz, komme aus Weissach und habe hier in Stuttgart die Ausbildung zur Hauswirtschaftsleiterin gemacht. Zwei von uns werden im Januar kommenden Jahres nach Haiti ausreisen.
Mein Name ist Klaus Wertz. Von Beruf bin ich Diplomingenieur für Fahrzeugtechnik. Wir werden zusammen mit den Heinz-Menslert in dem Projekt in Haiti arbeiten. Vielleicht werden wir noch ein weiteres Projekt durchführen. Es wurde bewusst auf dem Land angesiedelt, also nicht in der Stadt, um den Christen dort, vor allem den Jugendlichen in der Gemeinde, eine Ausbildungsmöglichkeit zusätzlich zum Evangelium zu ermöglichen.
Mein Name ist Richard Blocher. Ich komme aus Marschalkenzimmern, das liegt in der Nähe von Freudenstadt im Schwarzwald. Von Beruf bin ich Physiker. Ich werde an die gleiche Universität wie Christoph und Carmen in Indonesien gehen, mit dem gleichen Ziel. Dort werde ich unterrichten und ein Zeugnis für Jesus sein.
Mein Name ist Roland Lausch. Ich komme von der Ostalb, habe aber hier in Hohenheim Agrarbiologie studiert und war auch eine Zeit lang berufstätig. Ich möchte nach Äthiopien gehen, ins südliche Hochland. Dort möchte ich unter der Karla-Heiwert-Kirche in der Wiederaufforstung tätig sein und die landwirtschaftliche Situation etwas verbessern helfen.
Ich heiße Rudolf Rau. Wir kommen beide aus Grafenau im Kreis Böblingen. Von Beruf bin ich Landwirt. So Gott will, werden wir im Januar nach Sambia ausreisen, um dort zusammen mit der evangelischen Kirche in Mutanda in einem integrierten ländlichen Entwicklungsprojekt mitzuarbeiten.
Ich heiße Anne Roserau, das hier ist Dominik, er ist neun Monate alt. Von Beruf bin ich Lehrerin. Meine Aufgabe wird zunächst die Familie sein. Danach hoffe ich, auch in der Frauenarbeit mitwirken zu können.
Vielen Dank. Die Gemeinde, die das mitträgt, sollt ihr wissen, auch wenn ihr immer am Gottesdienst teilhabt.
Gemeinsames Singen und Gebet
Wir wollen miteinander singen: Lobe den Herrn, alle, die ihn ehren, 347, die ersten drei Verse und dann die Verse sechs und sieben, 347.
Wir wollen beten:
Du, unser Herr Jesus Christus, wir sind jetzt hier zusammengekommen, um Dich zu suchen, um Deine Weisung zu hören und wieder ganz neu unter Deinen Schutz zu stellen. Dort, wo Du uns auch brauchst in dieser Welt, in welcher Aufgabe auch immer.
Wir wollen all die Dienste in Deinem Namen tun. Wir beten jetzt nicht nur für diejenigen, die ein so großes Vorhaben vor sich haben, dass Du mit ihnen gehst und sie behütest, sondern auch dafür, dass wir ganz neu Deine Nähe erfahren.
Wir wollen Dir danken, dass Du jedem von uns nachgehst, jeden suchst und heute Morgen bei jedem von uns anklopfst. Du weißt auch, was bei uns verkehrt und falsch ist. Wir wollen es vor Dir in Ordnung bringen lassen. Vergib uns unsere Schuld und räume aus, was nicht recht ist.
Wir danken Dir, dass Du alles neu machen kannst, auch das, was wir Dir jetzt in der Stille sagen.
Wir beten weiter in der Stille.
Du, Herr, bist nahe allen, die zerbrochene Herzen haben, und hilfst denen, die ein zerschlagenes Gemüt besitzen. Amen.
Das höchste Gebot im Glaubensleben
Markus 12: Wenn Sie in Ihrer Bibel nachschlagen, finden Sie dort, dass Jesus Stellung zur Frage nimmt, was im Glaubensleben das Wichtigste ist und wo der Schwerpunkt liegen muss.
Markus 12,28: „Und es trat zu Jesus einer von den Schriftgelehrten, der ihnen zugehört hatte, wie sie miteinander stritten. Als er sah, dass Jesus ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: ‚Welches ist das höchste, also das wichtigste Gebot von allen?‘“
Jesus antwortete ihm: „Das höchste Gebot ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein. Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften. Das andere ist dies: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Es ist kein anderes Gebot größer als diese.“
Der Schriftgelehrte sprach zu Jesus: „Meister, du hast wahrhaftig recht geredet. Es ist nur einer, und es gibt keinen anderen außer ihm. Ihn lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und von allen Kräften und den Nächsten lieben wie sich selbst – das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer.“
Als Jesus sah, dass er verständlich antwortete, sprach er zu ihm: „Du bist nicht fern vom Reich Gottes.“ Und niemand wagte mehr, Jesus zu fragen.
Wir wollen nun ein Lied singen, das von der Gestaltung unseres Lebens nach dem Wort Gottes handelt. Es ist Lied 190, und wir singen alle vier Verse.
Predigttext aus dem Buch Micha: Gottes Forderungen an den Menschen
Wir haben heute als Predigttext in unserer Landeskirche aus dem Buch Micha, einem der kleinen Propheten am Ende des Alten Testaments, gelesen. Wenn Sie aufschlagen, finden Sie Micha 6,6-8.
„Womit soll ich mich dem Herrn nahen?
Soll ich mich vor dem Hohen Gott beugen und mich ihm mit Brandopfern nähern, mit einjährigen Kälbern?
Wird der Herr wohl an vieltausend Widdern gefallen haben, an unzähligen Strömen von Öl?
Soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretung geben, die Frucht meines Leibes für meine Sünde?“
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert:
nämlich Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Herr, hilf uns zu dieser Erkenntnis! Amen!
Überprüfung von Lebensentscheidungen im Licht Gottes
Ich habe Ihnen heute zur Predigt einen Packen Papier mitgebracht. Keine Angst, das ist nicht mein Manuskript, und so viele Teile habe ich nicht vorgesehen. Es sind die großen, schönen Wahlformulare, die wir in Stuttgart haben. Ich habe sie mit großem Respekt und großer Hochachtung studiert, wenn Sie sie mal auseinandernehmen.
Es sind 533 Frauen und Männer, Persönlichkeiten, vor denen ich eine hohe Achtung habe, weil sie sich dem Urteil der Menschen stellen. Ich finde es sehr schwierig, wenn man sich so aussetzen muss und fragen muss: Was sagen denn auch die Bürger dieser Stadt zu mir? Ganz offen gesprochen: Ich wollte mich nicht so von den Menschen beurteilen lassen.
Tatsächlich werden wir ja Tag für Tag beurteilt und geprüft. Die Menschen reden über uns, wir sind abhängig von ihrem Urteil, von ihrer Meinung. Wenn Sie aber in Ihrem Leben von Menschen abhängig sind, von dem, was Menschen sagen, von dem, was Menschen von Ihnen wollen und von Ihnen verlangen, sind Sie arm dran. Dann können Sie nur jeden Tag Ihre Meinung ändern, und Sie werden kaum den Mut aufbringen, auch mal etwas Unpopuläres zu tun. Denn wenn Sie etwas Unpopuläres tun, stehen Sie immer allein. Dann verlassen Sie die Menschen.
Deshalb ist es so wichtig, dass wir Menschen nicht vom Urteil der Leute auf der Straße abhängig sind, sondern von Gott. Was will Gott von mir? Was verlangt er von mir? Was soll ich tun? Wenn Sie Ihre Lebensentscheidungen vor Gott prüfen, im Lichte Gottes, werden Sie frei vom Urteil der Menschen. Dann können Sie auch unpopuläre Entscheidungen wagen, einsame Wege gehen und doch recht fest und unerschrocken auftreten.
Wir haben das mit unseren kommenden Entwicklungshelfern in den letzten Tagen auch besprochen: Sie sollen nicht dort hinausgehen, weil das die Leute wollen. Sie müssen ganz fest wissen: Will das Gott von mir? Denn dann stehen sie auch noch fest in kranken Zeiten, wenn Kritik kommt. Und dann können sie beharrlich dabei bleiben, auch wenn sie vielleicht selbst in ihren Gefühlen unsicher werden.
Gott sendet mich, aber doch nicht nur, wenn ich in ferne Länder gehe. Auch wenn ich hier in unserem Land überlege: Was tue ich mit den Jahren meines Lebens? Prüfen Sie Ihre Entscheidungen vor Gott. Was will Gott von mir? Was soll ich tun? Ist das richtig, was ich tue?
Erschreckt es Sie, wenn ich sage, im Lichte Gottes Ihre Entscheidungen zu prüfen? Ist Ihnen das zu groß? Billiger geht es nicht. Denn wir empfangen von Gott klare Wegweisung, klare Wegweisung. Sie wissen, wohin Sie gehen sollen.
Erfahrungen auf dem Weg und die Bedeutung klarer Wegweisung
Was mir an diesem Bibelabschnitt besonders gefällt, ist, dass Gottes Wort nicht einfach nur in drei Punkte gegliedert wird, weil es so üblich ist. Vielmehr ist es so klar formuliert, dass der Kern auf den Punkt gebracht wird und jeder versteht, worum es geht.
Es war an einem Urlaubstag. Ich ging mit meiner Frau auf einer großen Wanderung. Irgendwie hatten wir den Einstieg in einem Bergtal verpasst. Wir gingen weiter, wurden aber allmählich unsicher, ob wir noch auf dem richtigen Wanderweg waren. Das Gras wurde immer höher. Stutzig wurden wir erst, als ein Wildbach den ganzen Weg in die Tiefe gerissen hatte.
Nun, wir sind ja sportlich, und so kletterten wir durch den Schlamm und über die Steine hinweg. Doch dann standen wir im dichten Gestrüpp. Was das Ganze so schwierig machte, war der steile Berg. So schnell gebe ich nicht auf. Meine Frau zog treu mit und sagte nur: „Da gehen wir hoch, das muss doch zu erklimmen sein.“ Immer wieder zogen wir uns an den Bäumen hoch. Später, als wir das Tal von der anderen Seite von oben betrachteten, waren wir froh, dass wir den Mut hatten, umzukehren.
Dazu gehört Mut, denn die Situation war lebensgefährlich. Wenn man nicht mehr auf dem Weg ist, muss man zurückgehen, bis man wieder klare Wegmarkierungen findet. Oft machen wir es im Leben anders: Wir beißen uns durch und kämpfen uns durch. Wir sagen uns: „Jetzt erst recht, jetzt wird es schwierig, jetzt geht es durchs Dickicht.“ Aber nein, die Wege, die Gott führt, muss man finden. Das sind klare Wege, die man gehen kann.
Gottes Wort halten als Grundlage des Glaubenslebens
Deshalb möchte ich jetzt zuerst darüber sprechen, Gottes Wort zu halten. Sie müssen eine klare Wegweisung aus Gottes Wort finden.
Hier im Gottesdienst sitzen viele Menschen, die sagen könnten, dass es nicht so einfach ist, den Willen Gottes aus der Bibel zu ergründen. Sie haben ganz recht. Wenn Sie die Bibel aufschlagen und fragen: „Welche Frau soll ich heiraten?“ – auf der Welt gibt es vielleicht 2,9 Milliarden Frauen – steht das ja nicht in der Bibel. Wie kann ich also Gottes Willen ergründen? Man kann manches auch unbedacht angehen. Aber es ist tatsächlich so, dass uns Gottes Wort in den Lebensentscheidungen klare Wegmarkierungen gibt. Ich muss zurückfragen: Herr, was willst du von mir?
Der Prophet Micha fordert dies als den Kernpunkt eines Glaubenslebens: Du musst Gottes Wort halten. Nun wissen Sie, dass es in dieser Welt viele Gedanken über Gott gibt, viele religiöse Überlegungen. Aber es gibt in dieser Welt nur das Reden Gottes im Alten Testament, so wie es auch die Juden hören, und im Neuen Testament. Es gibt keine andere Religion der Welt, die weiß und sagen kann, dass Gott sich an sein Wort gebunden hat.
Ist das überhaupt wahr? Sind das nicht nur Menschenworte? Die Diskussion ist heute wieder entbrannt, selbst in der Theologie unserer christlichen Kirche. Ist das nicht bloß Menschenmeinung, etwas von vorigen Generationen? Das ist eine Kernfrage unseres Glaubens, und wir müssen uns da entscheiden. Wenn das nur menschliche Phantasien sind, dann hat das für uns nur sehr beschränkte Bedeutung.
Die Bibel bleibt dabei, so wie es eben gesungen wurde: „Dein Wort, Herr, vergeht nicht, es bleibt in Ewigkeit.“ Gott hat immer wieder betont, dass er bei seinem Wort bleibt und sein Wort bestätigt hat. Er hat einen Eid darauf getan, dass es nach dem Wort des Herrn geht. Die ganzen Abläufe dieser Welt sind nach dem Wort des Herrn gefügt. Selbst die Pünktlichkeit der Naturgesetze steht in dem Wort Gottes.
Ich bin so froh, dass wir Gottes Wort haben und dass wir immer wieder prüfen können, was Gottes Wort ist. Kaum behandelt man so etwas in einer Predigt, dann kommt sicher jemand und greift irgendetwas aus der Bibel heraus, was ganz extrem ist – ob der Hase ein Wiederkäuer ist oder so. Kennen Sie das? Ich greife da irgendwo etwas heraus.
Mich beruhigt das immer, dass sie so einen ganz extremen Punkt herausgreifen müssen, weil sie nichts Handfestes finden, wo sie ihre Zweifel an der Zuverlässigkeit der Bibel festmachen können. Nichts Wichtigeres. Wenn ich die Bibel lese, bin ich tief betroffen, wie wenig mein Leben mit den Worten Gottes übereinstimmt. Dann habe ich so viel in Ordnung zu bringen, dann muss ich das Steuer herumreißen.
Ich sehe plötzlich wieder, wie ich alle meine Sorgen Gott hinlegen kann, wie ich ganz einfach vertrauen kann, dass er mich führt und leitet nach seinem Wort. „Wie soll ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen?“ heißt es im Psalm 119. Die Antwort lautet: „Wenn er sich hält an dein Wort.“ Dann kann er sicher gehen.
Die ganzen Vorbilder des Glaubens hatten nicht mehr Charaktergröße als wir. Sie waren solche, die gelauscht haben – angefangen von Abraham über Isaak und Jakob auf das Wort des Herrn, ein Mose, ein David, die Könige Hiskia und wer sie auch waren. Sie hörten auf das Wort Gottes. Bis hin zu Jesus, der noch einmal bestätigt hat, dass es nach dem Wort geht. Alle Verheißungen sind in Jesus bestätigt.
Ich bin so froh, dass mein Handeln und mein Entscheiden auf einer festen Grundlage ruhen: Halte Gottes Wort! Man sagt heute, dass junge Menschen nicht mehr viel von der Bibel halten, nur noch die Bergpredigt schätzen sie hoch.
Wissen Sie, was in der Bergpredigt Jesus sagt? Es wird nicht das Tüpfelchen von der Tora aufgelöst, vom Gottesbefehl, vom Gotteswort. „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Sie können als Christ nicht anders leben als auf der Basis des Wortes Gottes. Wenn Ihr Leben abirrt von den Geboten Gottes, sind Sie verloren. Da sind Sie im Dickicht verlaufen, da kommen Sie um, da stürzen Sie ab. Sie müssen Ihr Leben auf das Wort Gottes ausrichten.
Die Bedeutung der gelebten Liebe
Aber nun sagt der Prophet Micha, wir sollten Liebe üben – als das Zweite, Liebe üben. Ja, wer will ihm da nicht zustimmen? Es ist wichtig, dass man Liebe übt. Wir haben noch nie einen Menschen in dieser Welt getroffen, der gegen Liebe war. Auch Leute, die vom christlichen Glauben nichts hielten, waren schnell mit mir einig, wenn ich sagte: Liebe! Ja, sagten sie, nicht die Kirche besuchen, nicht die Bibel lesen ist wichtig, nicht eure Dogmen – Liebe.
Nur mache ich die Erfahrung, dass wir in der Liebe alle schnell erkalten. Die Liebe brennt so schnell aus, wenn man mit schwierigen Menschen zusammenlebt. Ich weiß nicht, wie lange man das durchhält, aber es geht nicht lange gut. Wenn Sie mit einem schwierigen Menschen in der Ehe verbunden sind und Liebe üben sollen, dann werden Sie nach kurzer Zeit sagen: Er antwortet ja gar nicht auf meine Liebe, und Sie klagen Ihre Liebe ein. Ist das eigentlich das Wesen der Liebe?
Die Liebe, von der Jesus redet, die ist ja langmütig und freundlich. Sie eifert nicht, sie stellt keine Forderungen. Vielleicht haben wir noch gar nie begriffen, was das meint: in der Bibel Liebe üben. Ich meine, Jesus legt uns gar keine neuen Forderungen auf den Rücken. Er hat uns ja so viele Geschichten erzählt und hat uns das am wunderbarsten im Gleichnis vom verlorenen Sohn verdeutlicht. Dieser Sohn hat sein Leben verspielt, verlottert und vergeudet und kehrt zurück zum Vater. Und in diese offenen Vaterarme singt er. Das gibt es in dieser Welt nicht, so ist kein irdischer Vater – so ist nur der himmlische Vater.
Ja, aber der Sohn muss doch auch etwas leisten, der Sohn muss doch auch etwas tun? In dem Gleichnis sagt Jesus gar nicht, dass er nur den Vater lieb haben muss, nur Liebe üben. Wissen Sie, was Jesus meint? Liebe doch einmal den ewigen Gott, der dir mit so unendlicher Güte begegnet. Sie denken immer in großer Pflichttreue an das, was Sie tun wollen, an Pflichterfüllung. Dabei sollten Sie es machen wie die Kinder. Von denen will man nicht mehr, so wie die Mutter vorhin die Kleinen auf dem Arm hatte, als sie sich lieben lassen und wieder lieben.
Nimm du doch einmal die Liebe Gottes in dein Leben auf! Heute morgen, als die Sonne schien, dachte ich an diese strahlende Liebe Gottes, die den kältesten Stein erwärmt. Und wenn diese Liebe Sie erfüllt, dann merken Sie erst, dass Liebe gar nicht eine Frage von Sympathie ist – ob einem die Menschen liegen, die einem begegnen. Sondern Sie merken: Ich darf von dieser überfließenden Liebe Gottes weitergeben. Die Menschen, denen ich begegne, sollen diese Liebe Gottes spüren.
Sie sind nicht bloß Luft für mich, Menschen, die mich nicht interessieren. Nein, das geht mich an. Das sind Menschen, denen ich Liebe weiterschenken darf. Mehr will Gott gar nicht. Nimm Liebe auf, übe Liebe, lass dich hineinnehmen in diese wunderbare Gottesliebe.
Ich kann oft beim Bibellesen da sitzen und immer wieder lesen: So sehr hat Gott diese Welt geliebt, dass er seinen eigenen Sohn dahingab. Jesus hat sein Leben bis zum Sterben für mich geopfert. Er nahm die Schmerzen auf sich, damit er mich freimacht von Bösem und Schmutz meines Lebens. Und er umgibt mich Tag und Nacht und weicht nicht von mir.
Das bewegt mich bis in die Tiefe meiner Gefühle, so groß ist seine Liebe. Ach Herr, wecke du doch in mir Liebe! Liebe üben, praktiziere Liebe, lebe sie, lebe die Liebe Gottes und erwidere sie! Kein großes Buch der Ethik wird da geschrieben, kein dicker Wälzer über Lebensentscheidungen. Ich weiß gar nicht, ob man heute dicke Bücher braucht, wie man Familien leitet oder mit schwierigen Menschen zusammenlebt.
Übe Liebe, lass dich erwärmen von der Gottesliebe und gib sie weiter!
Demut als Ausdruck eines gesunden Glaubens
Und das Letzte, was hier als Mahnung steht, ist: demütig sein. Bei diesem Wort haben wir am meisten Schwierigkeiten – demütig. Manche haben von ihrer christlichen Erziehung her eine Macke. Sie sagen: „Ich wurde demütig erzogen, und seitdem ist mein Selbstvertrauen erschüttert.“
Meine Eltern haben mir immer nur gelehrt, ich solle demütig sein. Und jetzt kommt der Gegenschlag. In der heutigen Erziehung spielt es die größte Rolle, einem Menschen ein gesundes Selbstvertrauen mitzugeben. Wer einmal Kinder erzogen hat, weiß, dass es ein heikles Stück ist, wenn man Kindern Selbstvertrauen beibringt.
Es ist ja schön, wenn ein Kind anfängt, plötzlich „Ich“ zu sagen. Aber wenn ein 15-Jähriger „Ich“ sagt, dann kracht das Gebälk. Oft hängt dann der Haussegen schief, und manche Tür wird zugeknallt und nicht mehr geöffnet. Das Selbstbewusstsein eines Menschen, dieses „Ich“, ist es nicht das Größte, wenn einer sagen kann: „Ich“? Auch das trotzigste „Ich“ wird in dieser Welt gebrochen.
In dem harten Kampf der Auseinandersetzungen, im Ringen, wo jeder gegen jeden steht, werden Menschen hart zerbrochen. Es ist nicht Aufgabe christlicher Erziehung, Menschen zuzubrechen – das ist ein Missverständnis. Ich erkläre Ihnen gerne, was gemeint ist.
Keiner muss demütig sein, auch nicht in diesem heuchlerischen Sinn, wo man sich selbst seelisch verkrüppelt und sagt: „Ach, ich bin ein so schwacher Mensch.“ Das ist nicht gemeint. Sondern so, wie Gott Menschen in seinen Dienst gerufen hat. Da fing unsere Predigt heute an: Gott ruft Menschen und sagt: „Ich will in deinem Leben der sein, der dich führt. Dein Leben hat Gewicht, weil ich dich brauche.“
Denken Sie noch einmal an die Leute, die hinausgehen in ferne Länder, die ihr Leben als Opfer darbieten. Ich sage: Genauso sollen sie ihr Leben hier darbringen. „Ich will Gott dienen, nicht den Menschen.“ Das macht bescheiden. Es ist gar nicht so wichtig, meine Fehler, meine Versäumnisse, die Gaben, die ich nicht habe.
Sie können selbstbewusst auftreten, wenn Sie wissen: Gott sendet mich. Mein Leben ist nicht unwichtig, im Gegenteil. Ich habe ein gesundes, gläubiges Selbstbewusstsein. Ich darf in die Welt hineingehen, weil Gott mich hier hinstellt. Schön, wenn Menschen auch in Aufgaben gerufen werden, auch heute durch die Wahl, in politischen Aufgaben. Menschen sagen: „Ich will Gott dienen – in meinem Beruf, wo ich bin, in meinen Ämtern, in meinen Diensten. Ich will Gott dienen.“
Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus. Das ist die Demut: nicht ich, sondern er. Ich kann viel, weil Gott durch mich wirkt. Und ich will nicht an meinen Gaben hängenbleiben. Ich will nicht mehr so viel von meiner Person reden. Sei demütig, aber im Glauben darfst du es ergreifen, was Gott dir schenkt. Amen!
Lied und Gebet zum Abschluss
Nun singen wir das Lied „Herr, lass mich deine Heiligung“, ein Lied von Michael Hahn, wie unser Leben von der Gegenwart Gottes umgestaltet wird, Lied 516. Dort singen wir die drei letzten Verse, fünf, sechs und sieben.
Im Anschluss beten wir: Herr Jesus Christus, das ist unser Ziel, in dir zu grünen und nicht nur Blätter zu treiben, sondern viel Frucht hervorzubringen – auch in all den Lebensverpflichtungen, in denen wir stehen. Wir möchten dir danken, dass wir dies ganz neu auch als Zusage nehmen dürfen. Du willst Lebensweisung geben, gerade dort, wo wir in den Problemen, die uns das Leben stellt, oft nicht weitersehen.
Du willst durch dein Wort zu uns reden, damit wir verlässliche Schritte tun können. Wir dürfen deine Liebe erfahren und spüren und dann mit dir leben, unter deiner Führung und in deiner Gegenwart verharren.
Wir möchten auch an diesem Tag besonders für unsere Verpflichtungen beten, die wir als Bürger in diesem Staat haben. Wir danken dir für die freiheitlichen Möglichkeiten in unserem Land. Es ist ein großes Vorrecht und eine unverdiente Gnade, die du uns schenkst.
Wir möchten dich bitten, dass du auch durch die heutigen Wahlen wirkst, dass Menschen in öffentliche Ämter gerufen werden, die deine Gebote achten und sich von deinem Wort leiten lassen.
Wir bitten auch für all die Nöte dieser Welt, für die schlimmen Katastrophen, von denen wir hören, für die Flüchtlingsströme dieser Welt und für die Dienste, die in deinem Namen getan werden.
Wir möchten für die Mitarbeiter und christlichen Fachkräfte weltweit bitten, dass du die Wochen der Vorbereitung besonders segnest. Mögen sie in den schwierigen Umständen, in die sie hineingesandt werden, als deine Zeugen wirken, von dir reden und Taten vollbringen, die dein Geist bewirkt.
Lasst uns gemeinsam beten: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Wir wollen noch den Vers singen, in dem es darum geht, dass in unserem Leben überall der Name Jesus eingeprägt ist, Lied 527, Vers 7.
Frau Riecker, das spielen wir nach der anderen Melodie: „Ich bete an die Macht der Liebe“. Das geht nicht anders, sonst singen wir es ohne Orgel.
Fünfhundert, das können Sie doch, Frau Riecker, haben Sie es wohl. Die, die das Gesangbuch gemacht haben, haben sich etwas dabei gedacht. Aber wir denken uns auch etwas dabei, wenn wir die bekannte Melodie singen.
Nein, nein, wir singen Sanzo! O Jesu, das sei hart!
Vorstellung der Kandidaten für die Kirchengemeinderatswahl
Wir haben heute nicht nur die Kommunalwahlen, sondern auch im Gottesdienst die Vorstellung der Kandidaten für unsere Kirchengemeinderatswahl am 12. November. Viele haben gesagt, sie kennen die Gesichter nicht. Deshalb haben wir gedacht, es wäre das Schönste, wenn sich die Kandidaten hier im Gottesdienst vorstellen, hier vortreten und ein paar Worte sagen. So bleibt auch noch genügend Zeit, sie kennenzulernen.
An Ihrem Platz vorne in der Ablage, dort wo die Gesangbücher liegen, finden Sie einen weißen Zettel. Darauf sind auch noch einmal die Fotos der Kandidaten zu sehen. Falls Sie nicht so gut sehen, dürfen die Kandidaten jetzt bitte vortreten, alphabetisch hier ans Mikrofon kommen und laut und deutlich sagen: „Mein Name ist ...“, gefolgt von einigen persönlichen Worten.
Mein Name ist Manfred Albrecht, ich bin Ingenieur von Beruf. Verheiratet bin ich mit der netten Frau, die Sie vom Büchertisch kennen. Wir haben drei Kinder. Im CV&M bin ich zum Glauben gekommen. Seit 18 Jahren bin ich hier Kirchengemeinderat, und die Mitarbeit hat mir bisher große Freude gemacht. Wenn Sie mich weiterhin wollen, bin ich gerne bereit, weiter mitzuarbeiten.
Wenn ich richtig sehe, ist Günter Bayer heute krank und kann nicht dabei sein. Er hat den Vorsitz im Kirchengemeinderat inne und ist mit der netten Frau verheiratet, die heute den Türhüterdienst da drüben macht. Frau Bayer, dürfen Sie sich bitte einmal erheben!
Günter Bayer ist Richter und wohnt in der Sonnenbergstraße 9. Er gehörte dem Kirchengemeinderat schon an, bevor ich hierher kam – das muss also schon vor der Eiszeit gewesen sein.
Mein Name ist Klaus Daniels, ich bin Versicherungskaufmann. Ich bin 1973 hier in der Gemeinde zum Glauben gekommen und arbeite seitdem in der Jugendarbeit und in der Arbeit mit jungen Erwachsenen mit. 1980 habe ich hier geheiratet. Meine Frau war jahrelang in der Kinderkircharbeit tätig und versorgt jetzt die drei Kinder, die wir haben.
Der nächste Kandidat ist wieder verreist. Wir haben den Termin natürlich zu kurzfristig bekanntgegeben, das war meine Schuld. Es handelt sich um Gerhard Ellermann, Studiendirektor und Sportlehrer. Er leitet immer die Glaubenskurse nach dem Gottesdienst und ist auch sonst in vielen Aufgaben unserer Gemeinde tätig. Bisher war er ebenfalls im Kirchengemeinderat.
Mein Name ist Martha Faul, ich bin Witwe und habe vier erwachsene Kinder. Seit 21 Jahren bin ich Baazar-Frau und seit zwölf Jahren im Kirchengemeinderat. Diese Arbeit mache ich gerne weiter, wenn Gott mir dazu die Hilfe und Kraft gibt. Frau Faul leitet den ganzen Baazar und organisiert die gesamten Vorbereitungen.
Mein Name ist Matthias Kümmel, ich bin Student der Luft- und Raumfahrttechnik. Vor zehn Jahren, mit sechzehn Jahren, bin ich auf einer Freizeit dieser Gemeinde zum Glauben gekommen. Seitdem arbeite ich in der Jugendarbeit und inzwischen auch in der jungen Erwachsenenarbeit mit. Im Zuge meiner Verheiratung bin ich im Juni ins Gemeindegebiet gezogen. Zurzeit arbeite ich in einem Hauskreis mit, der sich an jüngere Leute ab 18 oder 20 Jahren richtet. Ich wohne in der Sonnenbergstraße 14.
Dieter Maywald ist heute als Wahlhelfer in einem Wahlbüro tätig. Er ist mit der netten Frau verheiratet, die den Türhüterdienst auf dieser Seite macht. Das habt ihr gut gemacht, Frau Maywald, Sie dürfen sich gerne erheben! Dieter Maywald ist Sanitärinstallateurmeister, kommt aus der Arbeit des offenen Abends und gehört jetzt unserer Gemeinde an.
Ich bin vor 16 Jahren zum Glauben an Christus gekommen und habe lange Zeit im Marburger Kreis mitgearbeitet. Dort habe ich die missionarische Arbeit kennengelernt. Vor sechs Jahren habe ich hier geheiratet und bin wieder in die missionarische Arbeit hineingekommen. Meine Frau arbeitet bei Hilfe für Brüder – das kennen Sie wahrscheinlich alle. Aus dieser Arbeit heraus möchte ich auch hier in der Gemeinde mitarbeiten.
Mein Name ist Markus Ringeisen, ich bin ebenfalls verheiratet und habe zwei kleine Kinder. Ich bin Dekorateur von Beruf. Wir sind vor zwei Jahren hierher gezogen, arbeitsbedingt. Ich komme aus der Pfalz und bin dort mit dreizehn Jahren in einer landeskirchlichen Gemeinschaft zum Glauben gekommen. Seitdem bin ich aktiv dabei, in der Posaunenchorarbeit und Hauskreisarbeit. Ich freue mich, dass wir hier so viele Aufgaben und Möglichkeiten haben, Gott zu dienen, und ich möchte dazu beitragen.
Ich heiße Ulrike Waldmann, bin verheiratet und habe drei Kinder. Ich bin Hausfrau und betreue den Seniorenkreis unserer Gemeinde. Außerdem arbeite ich im Handarbeitskreis mit und helfe beim Basar. Ich sitze immer an der Kasse, daher kennen Sie mich vielleicht. Ich bin Ansprechpartnerin für Kindergartenfragen, seit sechs Jahren Kirchengemeinderätin und mache diese Dienste sehr gerne. Ich würde auch weiterhin gerne verantwortlich mithelfen, damit Jesus die Mitte unserer Gemeinde bleibt.
Ich heiße Erika Wirtz, bin Pfarrwitwe. Ich bin schon in der Gemeinde aufgewachsen und seit 1971 wieder in der Gemeinde. Da auch in unserer Gemeinde immer mehr ältere Menschen leben, habe ich mich entschlossen, noch einmal zu kandidieren. Ich möchte mich vor allem für die Älteren einsetzen und für die Diakoniestation mit unserer Schwester Marga. Nicht weniger wichtig ist mir die Jugendarbeit und die Aufgabe der Mission, denn mein Mann war Missionskind.
Ich möchte das Wort des Eingangs sagen: „Alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen.“
Jetzt muss ich Sie noch einen Augenblick festhalten. Es ist wirklich schwer, uns das zu machen. Ich möchte nur bitten: Es ist fast unmöglich, was man da tun soll. Deshalb nehmen wir die Wahl nicht als eine Sache des Menschenurteils, sondern als eine Aufgabe, die uns Gott gibt.
Vielen Dank, dass Sie das heute möglich gemacht haben – das Kennenlernen. Ganz herzlichen Dank!
Dank an scheidende Kirchengemeinderäte und Informationen zur Wahl
Ich möchte an dieser Stelle bereits mitteilen, dass drei bisherige Kirchengemeinderäte nicht mehr kandidieren: Frau Schulz, Herr Frank und Herr Steeb. Wir sind sehr dankbar, dass sie diesen Dienst übernommen haben.
Im Amt des Kirchengemeinderats soll der Dienst, der in der Bibel sichtbar wird, gelebt werden. Es ist auch ein Seelsorgedienst. Die Mitglieder sollen Menschen sein, die für Kranke beten, wie es im Jakobusbrief beschrieben ist. Sie sollen Menschen sein, denen man sein Herz ausschütten kann und die das Beichtgeheimnis wahren.
Es ist schön, dass gerade diese drei, Frau Schulz, Herr Frank und Herr Steeb, so viel Dienst in diesem Amt geleistet haben. Das möchte ich der Gemeinde hier schon vor der Wahl sagen.
Zur Wahl ist Folgendes mitzuteilen: Die Wahlunterlagen werden im Gemeindebezirk Ende nächster Woche ausgetragen. Wer die Briefwahlunterlagen benötigt, kann sie am nächsten Sonntag nach dem Gottesdienst direkt mitnehmen. Voraussetzung ist, dass der Wahlausweis für die Briefwahl vorgelegt wird. So entstehen keine zusätzlichen Wege, und wir müssen nichts extra verschicken. Das spart Porto – im Sinne der Gemeinde. Sind wir hier Schwaben?
Diejenigen, die umgemeldet sind, können ihre Wahlunterlagen ebenfalls am nächsten Sonntag nach dem Gottesdienst abholen. Der genaue Ort wird noch bekanntgegeben. So müssen wir die Unterlagen nicht zusenden.
Diejenigen, die im Bezirk wohnen und umgemeldet sind, erhalten die Wahlunterlagen automatisch zugestellt. Außerdem können die Briefwahlunterlagen am nächsten Sonntag und am übernächsten Sonntag abgeholt werden. Natürlich sind sie auch sonst im Gemeindebüro erhältlich.
Ihre Zustimmung passt.
Weitere Hinweise und Abschluss des Gottesdienstes
Im Anschluss an diesen Gottesdienst findet ein Verkauf statt. Angeboten werden peruanische Lederwaren, die Frau Dörch aus ihrer Arbeit in der Schweizer Indianermission mitgebracht hat. Es handelt sich um wunderbare Boutiqueartikel, die direkt aus Peru stammen. Der Erlös dieses Verkaufs fließt in die Arbeit der Schweizer Indianermission, die im unteren Saal stattfindet. Die Artikel sind sehr, sehr schön.
Heute Nachmittag ist Altenmittag. Leider kommt es immer wieder zu Missverständnissen, weil manche sagen, sie gehörten nicht dazu. Dabei sind alle eingeladen, die diesen Gottesdienst hören und mindestens sechzig Jahre alt sind. Wir freuen uns sehr, wenn Sie teilnehmen. Dekan Theo Braun wird unter uns sein und aus seinen Erinnerungen an den Anfang seiner Amtszeit berichten. Das waren auch die schwierigen Jahre des Kirchenkampfs damals.
Ich möchte alle einladen, insbesondere auch die Ehegatten unserer Senioren ab 60 Jahren – ganz gleich, wie alt die Ehepartner sind oder wie jung sie sich fühlen. Es geht einfach um das Zusammensein, und wir freuen uns, wenn Sie kommen können.
Am Dienstag findet ein Vortrag über Juden und Christen statt. Alle Details dazu stehen auf dem gelben Notizensettel. Diesen haben wir heute wahrscheinlich noch nicht ausgeteilt. Vielleicht stehen am Ausgang noch zwei Personen, die den gelben Notizensettel anbieten. So kann jeder, auch neue Besucher, ein Exemplar erhalten.
Am Büchertisch liegt ein Buch aus, das von Mitarbeitern des Ludwig-Hofacker-Kreises verfasst wurde. Es enthält Auslegungen zum Römerbrief und wurde zum 75. Geburtstag von Fritz Grünzwey geschrieben, der derzeit schwer krank ist. Wir denken an ihn. Sein 75. Geburtstag steht bevor. Dieses Büchlein ist eine gute Hilfe, weil es den Römerbrief sehr anschaulich und praktisch erklärt. Es ist im Selbstverlag erschienen und dort erhältlich.
Das Buch ist besonders hilfreich, zum Beispiel für Hauskreise, die den Römerbrief gemeinsam durchnehmen möchten.
Ich glaube, wir haben jetzt nichts mehr vergessen. Wir sind auch zeitlich gut im Rahmen, noch zwei Minuten übrig. Das heutige Opfer erbitten wir für die Arbeit der christlichen Fachkräfte international.
Auf Ihren Plätzen liegt ein neues Berichtsblatt, auf dem auch die Namen derer stehen, die jetzt im Ausland tätig sind. Die Mitarbeiter unserer Gottesdienste sind über Kassette mit uns verbunden, wenn auch mit einigen Monaten Verzögerung. Wir grüßen sie herzlich und möchten diesen Dienst mittragen.
Etwa die Hälfte unserer Mitarbeiter erhält Unterstützung aus Bundesmitteln, bis zu 75 Prozent. Den Rest müssen wir selbst aufbringen. Es ist ein großes Wunder, dass wir Menschen aussenden können.
Ich finde, das Größte ist, wenn junge Menschen sich heute bereiterklären. Wenn eine junge Familie sagt: „Wir gehen“, trotz aller Opfer, die das mit sich bringt. Im Blick auf die spätere Anstellung, den weiteren beruflichen Weg und die großen Einschränkungen im Einkommen – nur ein Bruchteil dessen, was man hier verdienen würde. Aber Gott ruft, und man geht. Danke, dass Sie das dann auch finanziell ermöglichen.
In der vergangenen Woche wurde Frau Martha Zieger bestattet, 96 Jahre alt, wohnhaft in der Bobsterwaldstraße 30. Als Predigttext wurde bei der Bestattung gewählt: „Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende der Herr sei“ (Römer 14,9).
Unser Herr will auch mit Ihnen gehen. Er segne Sie in dieser Woche:
Herr, segne uns und behüte uns.
Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.