Herr, dein Wort ist wahr, und in deinem Wort liegt Kraft und Leben. Dein Wort macht Leib und Seele gesund.
Wir tun uns schwer, richtig zu hören, und oft fällt es uns schwer zu glauben, dass dein Wort uns wirklich verändern kann.
Wir möchten dich bitten, dass wir hören können wie ein Jünger. Dass dein Wort uns die Freude schenkt, von der wir gesungen haben – eine Freude, die alle Schrecken und alle Angst überwindet.
Amen!
Einführung in das Thema der Abschiedsrede Jesu
Es ist schön, dass Sie das benutzen. Am Sonntag habe ich es in beiden Gottesdiensten nicht mehr geschafft, auf die Bibelstunde hinzuweisen. Das ist sicher wichtig, besonders jetzt, wo es darum geht, warum wir als Christen auch Schweres ertragen müssen und warum Gott nicht alle unsere Probleme auflöst.
Beim letzten Mal hatten wir den Abschnitt über den Heiligen Geist. Es ist so eindeutig, wie das Wort Jesu spricht. Für alle, die durch mancherlei Behauptungen über den Heiligen Geist umgetrieben sind, ist es doch erstaunlich, was das Wort der Schrift wirklich sagt.
Wenn ich zu diesem Thema noch etwas voranstellen darf: Das Hauptproblem scheint mir heute zu sein, dass viele Christen durch ihre Erfahrungen umgetrieben werden. Sie besuchen verschiedene Veranstaltungen, sind dort aufgewühlt, angesprochen oder beeindruckt von Erlebnissen. Wenn wir dann sagen, in der Schrift steht es anders, interessiert sie das oft nicht, weil der Eindruck so stark war.
Hier müssen wir immer aufpassen. Die anderen Eindrücke, die man dann auf den Heiligen Geist zurückführt, stammen nicht aus der Schrift, sondern aus der eigenen Erfahrung. Wir müssen immer wieder in unserem Leben prüfen, was uns das Wort Gottes lehrt und was unsere Eindrücke sind. Diese können ganz unterschiedlich sein.
Darum müssen wir wissen, was uns das Wort Gottes wirklich sagt.
Die Bedeutung von Jesu Abschiedsworten und ihre Verständlichkeit
Jetzt kommt ein ganz anderes Thema, das Jesus in dieser Abschiedsrede als Vermächtnis gibt: Trauer und Hoffnung.
„Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen.“ Mir tut es immer leid, dass bei der Revision schöne Lutherformulierungen weggefallen sind, die mir von Kindertagen vertraut sind. Dort stand „über ein Kleines“. Im alten Luthertext ist das noch so zu finden, im neuen steht nun „noch eine kleine Weile“. Die Revision hat die Originalität Luthers etwas zerstört, aber dafür die Verständlichkeit erhöht.
Wer hat die „Hoffnung für alle“? Was steht da? Niemand, niemand hat die „Hoffnung für alle“ da. Nein, „Hoffnung für alle“ ist eine ganz andere Übersetzung aus dem Brunner Verlag. Beide Übersetzungen sind richtig, aber die Verständlichkeit ist im neuen Text besser. Das andere war für diejenigen, die es vertraut kannten, natürlich origineller.
Und abermals: „über ein kleines“ oder „eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen.“ Da sprachen einige seiner Jünger untereinander: Was bedeutet das, was er zu uns sagt? Über ein kleines oder noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht sehen. Und abermals über ein kleines oder eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen. Und ich gehe zum Vater.
Da sprachen sie: Was bedeutet das, was er sagt, über ein kleines? Wir wissen nicht, was er redet. Da merkte Jesus, dass sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen. Es war beeindruckend, wie Jesus ihre Gedanken lesen konnte.
Danach fragt ihr euch untereinander: „Ich habe gesagt, noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht sehen, und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen.“
Die Verheißung von Trauer und Freude im Blick auf Jesu Weg
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen. Ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden.
Eine Frau, wenn sie gebiert, hat Schmerzen, denn ihre Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst, sondern freut sich darüber, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist.
Auch ihr habt nun Traurigkeit. Doch ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen. Eure Freude soll euch niemand nehmen.
An dem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bittet in meinem Namen, wird er es euch geben. Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude vollkommen sei.
Die Herausforderung des Verstehens der Worte Jesu
Das Verstehen der Worte Jesu ist schwierig, nicht weil die Worte selbst kompliziert wären, sondern weil wir die Zusammenhänge nicht vollständig erfassen können.
Wir können die Worte leichter verstehen, wenn wir wissen, was dazwischenlag: Jesu Auferstehung und seine Erhöhung zum Vater bei der Himmelfahrt. Jetzt wissen wir doch alles. Wir wissen, dass Jesus der Sieger ist. Wir singen, dass Jesu Sieg ewig besteht. Für uns ist es daher ganz leicht, die Worte zu verstehen. Für die Jünger war es jedoch furchtbar schwierig.
Es gibt viele Dinge im Glauben, die wir heute noch nicht verstehen können, weil wir die Zusammenhänge nicht begreifen können. Die Jünger standen noch vor dem Schock, dass Jesus ihnen sichtbar weggenommen wird. Sie erinnerten sich daran, dass Jesus gesagt hatte: Es ist gut, dass ich gehe, denn sonst würde der Geist nicht kommen.
Der Geist ist es, der uns viel mehr Möglichkeiten schenkt, mit Jesus Gemeinschaft zu haben. Der Geist Gottes ist nichts anderes als Jesus Christus heute unter uns, der wirkende Christus. Dadurch kann auch die Verwirrung aus unseren Köpfen verschwinden. Christus kommt zu uns, und er tut dies durch den Geist. So kann er in allen Menschen gleichzeitig sein, die ihn anrufen. Das konnte er mit seinem irdischen Leben nicht mehr tun.
Alles, was Christus war, bringt der Geist mit sich, und er setzt in Kraft, was Christus wollte – nichts anderes. Der Geist Gottes wird nichts hinzufügen und nichts Neues bringen. Das haben wir beim letzten Mal ganz deutlich gehört.
Die Angst der Jünger vor Jesu Weggang
Und jetzt kam der Schock: Er geht weg. Wir hatten Enkelkinder zu Besuch und sind in Tübingen zum Schloss gegangen. Dort war ein kleines Mädchen, und es gab ein kleines Schlosstor, durch das es unbedingt hindurch wollte. Ich habe die Tür zugemacht, und das Mädchen reagierte darauf sehr heftig.
Es war eine furchtbare, kasperhafte Szene, weil das Kind rief: „Juhu, da bin ich wieder!“ und dann folgte ein furchtbares Gebrüll. Natürlich war da Todesangst zu spüren, das Gefühl: „Lasst mich nicht allein!“
Man versteht die Angst der Jünger. Sie fühlen sich allein gelassen, denn Jesus ist nicht mehr sichtbar unter ihnen. Diese Angst ist vergleichbar mit der Angst eines Kindes, das von seinen Eltern im Gedränge, etwa in einem Kaufhaus, verloren wird.
Früher habe ich erzählt, wie es uns erging, als wir mit vielen Enkeln in der Wilhelma waren. Es war gerade ein Schulfrei-Tag, und ständig wurde über Lautsprecher ausgerufen, dass wieder ein Kind gefunden wurde. Wir hatten nicht genug Hände, um alle zu halten. Die Kinder standen verzweifelt irgendwo und wurden von vielen Menschen gesehen – und plötzlich waren sie wieder weg.
Diese Angst, „Ich bin allein mit meiner Not“, befällt auch die Jünger Jesu vor der Kreuzigung. Erinnern Sie sich: Es ist der Passionsweg.
Die Deutung des Ausdrucks „über ein Kleines“
Was bedeutet das „über ein Kleines“?
Bei dieser Frage sind sich die Bibelausleger nicht einig. Nun dürfen sie ihre Meinung äußern und abstimmen: Wer hat Recht? Wer hat die Mehrheit?
Die einen sagen, es bezieht sich auf die Ewigkeit, das „über ein Kleines“. Andere meinen, es bezieht sich auf den Ostermorgen.
Ich behaupte, es bezieht sich auf den Sieg Jesu, auf Ostern, auf Pfingsten – auf den Moment, wenn der Geist Gottes uns die Freude an Jesus groß macht.
Dieser Abschnitt ist nicht sehr lang. Für die Jünger war es damals ganz besonders schwer, die Kreuzigung Jesu und seine Beerdigung mitzuerleben.
Heute erleben das gläubige Menschen ebenfalls, und ich möchte Ihnen heute anhand einiger Beispiele zeigen, wie sie mit den Traurigkeiten ihres Lebens umgehen können. Für gläubige Menschen ist es eine ganz natürliche Erfahrung, in solche Trauer zu geraten.
Das Wort, das hier im Griechischen verwendet wird, bedeutet eigentlich Begräbnis, Trauer oder Verzweiflung. Jesus ist tot, und die Jünger sind allein zurückgeblieben.
Dann aber kommt die jubelnde Freude. Johannes 20,20 sagt: „Da wurden die Jünger froh, da sie den Herrn sahen.“
Das ist das herrlichste Osterwort. In ihrer Angst und Verzweiflung hatten sie sich in einem Raum eingeschlossen. Plötzlich sehen sie leibhaftig den Auferstandenen vor sich.
Thomas kann es noch gar nicht fassen. Doch die Jünger wurden froh, als sie den Herrn sahen.
Das bedeutet: Jesus sagt, der Augenblick ist nicht mehr weit, dann wird er aus eurer Mitte sein.
Die Erfahrung von Glaubensanfechtung und Triumph
Glaubensanfechtung führt oft zum größten Triumph. Das ist nicht nur bei den Jüngern passiert, sondern auch im Leben von gläubigen Christen. Es kommt vor, dass sie meinen, der Herr habe sie verlassen oder vergessen.
Ich kenne das bei allen, die für Jesus etwas tun und einen großen Dienst wagen. Schon bei der Aussendung von Missionaren beginnt es oft in den ersten Tagen, dass sie im Grunde durchdrehen und sagen: „Ich bin an der falschen Stelle“, weil aller Optimismus verfliegt. Dann dauert es eine Zeit, bis sie sich allein auf das Wort Jesu stützen und sagen: „Ich verlasse mich auf Jesus, er hat mir sein Wort gegeben.“ Erst dann erleben sie den Sieg.
Das kann oft dauern. Ein Missionarsohn, der nun in Ruhe lebt, hat uns einen Brief geschrieben. Er hat Borneo besucht und drei Monate lang an der Universität von Banjarmasin Vorträge gehalten. Dabei erzählte er von den Spannungen dort auf Borneo. Die Asiaten wagen sich wegen der Übergriffe von Muslimen kaum noch dorthin.
Dann fuhr er mit dem Motorboot ein Stück den Fluss hinauf und schrieb ganz beiläufig: „Ich stand dort, wo mein Vater seine Frau beerdigen musste.“ Nach sieben Tagen auf Borneo. Es waren Missionare, und man kann überall solche erschütternden Geschichten sehen. Durch welche Traurigkeit und Anfechtung das Reich Gottes immer gebaut wurde und mit welcher Feindschaft.
Ich erinnere mich noch, wie mich Willi Ehret in Nordnigeria unter einen Bus brachte, wo lauter Kindergräber waren. Was war das? Sie wollten doch Jesus dienen, und doch mussten sie durch solche Tiefen gehen.
Das wird in unserer Zeit oft vergessen. Deshalb halte ich es für so wichtig, heute darüber zu sprechen. Wir leben in einer schwärmerischen Zeit, in der Christen oft meinen, wir müssten ein „Juhu-Christentum“ haben, das nur aus Jubel und Erlebnisfröhlichkeit besteht.
Dabei wissen wir gar nicht mehr, dass die Freude aus der Traurigkeit kommt. Das haben die Christen in Russland besser erlebt.
Die Geschichte des Glaubens in Leid und Freude
In der Reichsgottesgeschichte ist es durchweg so gewesen. Dabei haben wir uns selbst gar nicht vorgestellt, wie wir dieses Buch herausgeben würden. Es ist, als ob der Kummer von den Herzen gesungen wird. Vielen Menschen fällt dadurch ein Stein vom Herzen, weil sie erkennen, dass andere genau so schwer in ihrem Leben gelitten haben. Sie hatten ähnliche Schwierigkeiten in ihrer Kirche, waren ebenso angefochten – und plötzlich wird das durchbrochen.
Heute Morgen haben wir bei unserer Andacht im Büro vom Regiment Gottes gesungen, ein Lied von Paul Gerhard. Im Chaos des Dreißigjährigen Krieges sagt er, dass Gott sein Regiment führt, obwohl die Menschen wüten. Das ist der große Glaubensblick, den man hat: die Freude in der Traurigkeit.
Wenn man genauer hinschaut, muss man eigentlich sagen, dass alle durch viel Schmerz und Traurigkeit hindurchgegangen sind. Es geht um eine ganz neue Jesusoffenbarung, die ich nur aus der Traurigkeit heraus erlebe. So wie die Jünger die Osterfreude erlebt haben – die beiden Emmausjünger, die auf dem Weg nach Emmaus unterwegs waren und plötzlich merkten, dass Jesus da ist. Erst über dem ganzen Schrecken geht es ihnen auf.
Jesus hat in der Bergpredigt gesagt: „Selig sind, die Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden“ (Matthäus 5,4). Oder es gibt ein anderes Psalmwort: „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten“ (Psalm 126). Wie kann das sein? Stimmt doch nicht, dass die mit Tränen säen, verzweifeln. Nein, diejenigen, die mit Jesus durchtragen, werden aus ihrer Traurigkeit in eine ganz neue Freude hineingeführt.
Das ist eine so große Verheißung, die man gar nicht fassen kann.
Paulus über die Bedeutung von Leid und Hoffnung
2. Korinther 4, dort spricht Paulus ausführlich über dieses Thema. Besonders in 2. Korinther 4,17 heißt es: „Denn unsere Bedrängnis – ich nenne sie gerne Trübsal, also Bedrängnis, Herzenge, Beklemmung – ist zeitlich und leicht.“
Paulus sagt hier etwas Freches: Er meint, dass diese Beklemmung in unserem Leben nur zeitlich sein kann. Auch wenn sie ewig zu dauern scheint, schafft sie doch eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit für uns, die wir nicht sehen.
Es geht um das Sichtbare und das Unsichtbare. Das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ist ewig. So macht Gott im großen Leid etwas Besonderes: Er lässt uns vom Leid wegblicken und durchblicken, das heißt, wir können es in einem anderen Licht sehen.
Ich kann das nicht beurteilen, aber es gibt Menschen, die sagen, bei euch in Hofack seid ihr immer so heilsfroh und optimistisch. Gut, wir haben eine gesunde Skepsis gegenüber einer zu überschwänglichen Begeisterung. Wir wollen das Leiden ernst nehmen.
Mir fällt es unsagbar schwer, jemanden aus unserer Mitte auf dem letzten Weg zu begleiten. Es ist eben schwer, wenn das Leben verlischt. Deshalb wollen wir das ganz real und ernst nehmen.
Ich erinnere mich noch, wie unser Freund Reinhold Abraham kaum ertragen konnte, seine Frau und die Kinder zurückzulassen. Das ist eigentlich beeindruckend. Das Evangelium, Jesus und Paulus ermutigen uns: Ja, es ist schwer, aber es ist zeitlich und begrenzt. Und darin steckt die kostbarste Erfahrung.
Reinhold Abraham hat diese große Freude erlebt, die Gewissheit, loslassen zu können.
Die Bewährung des Glaubens durch Anfechtungen
Dann werdet ihr euch freuen, ihr, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtung. Dies geschieht, damit euer Glaube als echt und viel kostbarer gefunden werde als das vergängliche Gold, das durchs Feuer geläutert wird.
Ihr müsst durch die Anfechtungen hindurchgehen, und das ist für alle Gläubigen schwer. Es sind Wunden, die bleiben und die nur getröstet werden können. Ja, wir hatten neulich an Ostern die Verheißung, dass Gott die Tränen abwischt – die alte Verheißung aus Jesaja 25. Gott wird die Tränen erst in der Ewigkeit abwischen.
Hebräer 12,11 nennt das nur als ein Beispiel, wie realistisch die Bibel das hier beim Namen nennt: "Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit."
Jesus lässt Traurigkeit in unserem Leben zu, aber er verspricht uns, dass wir ganz neu Freude erleben werden. Warum? Weil uns nichts von der Liebe Gottes trennen kann, wie es in Römer 8,38 heißt. Die Traurigkeit ist begrenzt und hat nur eine begrenzte Bedeutung in unserem Leben.
Die Märtyrer haben noch hinzugefügt: "Sie können mein Leben wegnehmen, das macht nichts aus. Das andere können sie mir nicht rauben, nämlich dass Christus mein Leben ist." Und das wird auch durch den Tod nicht vernichtet.
Die Bedeutung des Ausdrucks „über ein Kleines“ im persönlichen Glaubensleben
Dieses Wort über ein kleines, sagt Friedrich Laubscher, der schöne Bücher geschrieben hat, hätte er auf den Grabstein seiner Mutter schreiben lassen. Viele Leute hätten ihn gefragt, was dieses komische Wort bedeuten soll. Das zeigt nur, wie sehr wir der Bibelsprache entfremdet sind.
Es ist auch schön, wenn man es dann auf den Grabstein schreibt: über ein kleines. Obwohl ich denke, dass es hier wahrscheinlich nur für Karfreitag gemeint war, mit Blick auf Ostern. Aber es ist natürlich auch gültig in der Traurigkeit des Abschiednehmens: Über ein kleines werdet ihr euch freuen mit einer ganz unsagbar großen Freude.
Im Vers 20 bis 24 steht allein viermal das Wort Freude. Es geht immer um die Freude. Deshalb haben wir auch das Lied gesungen: In dir ist Freude.
Die Natur der Freude als Frucht des Heiligen Geistes
Jetzt die Frage: Was ist Freude, von der wir leben? Freude ist eine Frucht des Heiligen Geistes. Damit ist eine große Befreiung aus der Seelenangst und aus der Depression gemeint.
Freude ist also eine Frucht des Heiligen Geistes. Es ist ganz merkwürdig, dass man – ich sage es noch einmal – vor allem über das Zungenreden oder über irgendwelche Wundererfahrungen spricht. Dabei merken wir oft gar nicht, dass es etwas ganz Großes ist, gerade in unserer Zeit, in der so viele bedrückte Christen herumlaufen.
Die Freude bricht an – eine Freude, die nie vergeht, verbunden mit einem neuen Erkennen Jesu. Das ist uns hier versprochen.
Zeugnisse von Glaubensfreude trotz Leid und Schwierigkeiten
Da wollte ich vorhin von Pfarrer Doktor Bayer erzählen, der in Borneo war. Dort befindet sich das Grab, das sein Vater als Missionar angelegt hat. Er berichtet, dass er in ein Sultanat ging, in dem sein Vater vor siebzig Jahren, also sein Großvater, gewirkt hatte. Er schrieb sehr resigniert, dass sich in diesem harten Moslemgebiet keine Frucht gezeigt hätte.
Doch er sagte: „Wie freute ich mich, mit diesen Christen Ostergottesdienst zu halten!“ Heute sind vierzig Prozent der Bevölkerung Christen. Seine Freude, die Gott schenkt, erlebte er zwar nicht mehr selbst, aber er freut sich im Himmel über das, was daraus geworden ist.
Es gibt viele Nöte bei ihnen, die sie bis ins Alter verfolgen. Wer Kinder hat, gerät oft in Schwermut, weil er sagt, seine Kinder ließen sich nicht beeinflussen und gingen Wege, die gräulich sind. Wissen Sie, wie Jesus auch diese Traurigkeit in Freude umwandeln kann?
Denken Sie an eine fromme Frau, die so um einen Sohn gelitten hat, der geschieden war. Die Situation war ganz furchtbar. Bei der Beerdigung hörten wir, dass sie wieder zusammengezogen sind. Die Mutter hat das nicht mehr erlebt, aber sie hat jahrelang gelitten.
Es gibt so viel Traurigkeit in dieser Welt, der man oft hilflos gegenübersteht.
Ich habe Ihnen immer wieder von Doktor Paul Müller erzählt, diesem Paläontologen, der am Lehrerbildungsseminar – heute würden wir sagen an der Pädagogischen Hochschule in Nagold – tätig war. Mit 28 Jahren erhielt er die niederschmetternde Diagnose Multiple Sklerose. Was das bedeutet, ist vernichtend.
Paul Müller ist 86 Jahre alt geworden, im Rollstuhl. Manche von Ihnen waren dabei, als wir ihn in der Liederhalle noch einmal auf die Bühne hochgehoben haben. Er sprach dann noch einmal darüber, wie wichtig das Leiden im Leben eines Christen ist.
Viele von Ihnen haben sein Buch gehabt: „Unter Leiden prägt der Meister sein Bildnis in uns ein“. Es ist ganz simpel von einem Mann aus dem Rollstuhl geschrieben.
Er hielt immer wieder Bibelarbeiten für Menschen, die zerbrochen waren in der Traurigkeit und unter den rätselhaften Ereignissen ihres Lebens. Er konnte als Tröster und Befreier reden. Er sagte: „Ihr müsst das Evangelium ganz praktisch auf euch beziehen!“ Das gilt auch euch, die ihr verbittert und schwermütig seid.
Ihr dürft wissen: Diese Dunkelheit, die euch gegenwärtig umfängt – und es war bei ihm immer eindrücklich, wie er das sagte – ist von Jesus besiegt. Niemand kann euch von der Liebe trennen.
Ihr dürft euch freuen und euch hineinstellen in den Sieg Jesu.
Zeugnis von Fritz Grünzweig und der Umgang mit schwerer Behinderung
Fritz Grünzweig hatte einen behinderten Sohn, der durch einen Fehler der Hebamme bei der Geburt schwer geschädigt wurde. Die Sauerstoffversorgung für das Kind war längere Zeit unterbrochen. Dieses Kind, Gerhard, war schwerbehindert. Als Gerhard heranwuchs und zwanzig Jahre alt wurde, wurde er sehr gefährlich. Er ließ sich nichts mehr gefallen.
Das Allerschwerste für die Eltern war, dass sie Gerhard nach Stetten geben mussten. Das war lebensgefährlich, denn er konnte seiner Mutter schlagen und auf den Boden werfen – er war ein starker Mann. Für Fritz Grünzweig war das sehr schwer zu ertragen. Er fragte sich, wie er das machen sollte.
In seiner Biografie erzählt er, wie ihm an dem Tag, als sie nach Stetten gingen, ein Trost geholfen hat. Sie hatten immer wieder gesungen: „Bis hier hat mich Gott gebracht.“ Das empfand er als eine große Güte. Er durfte erleben, wie Jesus auch Situationen löst, die er selbst nicht lösen konnte.
Später schreibt er, wie er sich daran gewöhnt hat und wie alles gut geworden ist. Es ist nicht immer so, dass man die Lösung schnell sieht. Im Leben gesegneter Menschen gibt es auch Traurigkeit. Das hat Jesus angedeutet: „Da gehen wir durch.“ Aber man darf auch viel Freude erleben.
Heute darf man schon durchblicken und sich freuen, auch wenn es nur um kleine, zeitliche und leichte Sorgen geht, die bedrängen und Not machen.
Begegnung mit Leid und Glauben in der Gemeinde
Der Bogisch ist ja gestorben. Als ich dort oben war, bin ich Frau Storz begegnet. Ihr kennt sie ja, sie ist die Frau von Adolf Storz, dem Vater der Filterleute. Er lag, glaube ich, 28 Jahre im Krankenbett, querschnittgelähmt.
Das kam so: Er hatte sich in den Zwanzigerjahren ein schadhaftes Motorrad gekauft. Beim Übergang der Filterbahn ist er mit seinem Motorrad, der Karbe, unglücklich gefallen und wurde gelähmt. Das war ein junger Sportler, der nichts von Gott wissen wollte, ein Spötter und alles.
Das erste Jahr war furchtbar. Dann kam ein Evangelist nach Chemnath und machte einen einstündigen Krankenbesuch. Dabei hat er sein Leben Jesus gegeben. Dass so etwas passiert, versteht man eigentlich nicht. Es ist einfach ein Wunder.
Ich warne davor, irgendwo anzuschleichen. Heute meint man oft, man müsse zuerst Musik machen, wie es in jeder Bar üblich ist, damit die Leute aufs Evangelium hören. Das glaube ich nicht. Ich denke, es kommt darauf an, dass Menschen Zeugen sind und ganz schlicht einem betroffenen Menschen erzählen, worum es geht.
Er hatte eine besondere Ausstrahlung. Ihr habt mir das auch erzählt. Friedrich Henssler berichtete, wie oft sein Vater zu diesem Krankenbett gegangen ist. Wenige Tage vor seinem Tod diktierte er seinem Pfarrer noch die Worte für die Beerdigung: Die Menschen wissen gar nicht, wie herrlich Gott ist.
Wenn man sich ganz radikal Gottes Willen ausliefert, darf man seine Gnade und Herrlichkeit erfahren. Wenn ich könnte, würde ich jedem Menschen mit meiner Trompete ins Ohr und Herz hineinblasen: Gott ist groß, auch in seinem Gericht.
Er hat nur das Trompeteblasen im Krankenbett gelernt. Alles andere ist verfault, die Wirbel sind schrecklich beschädigt. Es war ein durchweg schweres Leiden mit allem.
Es ist wichtig, dass wir das sagen und erkennen. Es geht durch Traurigkeiten, aber nur über ein Kleines. Dann werdet ihr mich, Jesus, neu erkennen.
Die zeitliche Begrenztheit des Leidens und die bleibende Freude
Und jetzt merken wir einfach, dass sich das, was sich auf die Jünger bezieht, auf Karfreitag, Osterfreude und darauf, wie der Heilige Geist ihnen Jesus groß gemacht hat beim Pfingstfest, bezieht. So sind sie zur Glaubensgewissheit gekommen.
Aber es bezieht sich natürlich auch auf alle Dunkelheiten, durch die Jesus Jünger geführt werden. Oft ist es in unserem Leben so, dass Situationen unlösbar erscheinen und wir sagen: Jetzt geht es einfach nicht mehr.
Dann ist Gott mit seiner Lösung ganz nah bei uns, und wir können das auch erleben. Jesus sagt: „Ihr habt nun Traurigkeit“ – und diese Traurigkeit ist wirklich Verzweiflung (Vers 22).
Aber er fährt fort: „Ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“
Das bezieht sich nicht erst auf die Ewigkeit. Natürlich ereignet es sich dort in ganz realer Weise und in Vollkommenheit. Aber es vollzieht sich auch jetzt schon.
In jeder schweren Krankenzeit ist mir das wichtig: Jesus soll sich verherrlichen.
Und der Günther Bayer, der da hinten sitzt – Günther, wir haben auch mit vielem gerechnet, als du dort lagst, und Sorge um dich gehabt. Aber dass Jesus eine Segenszeit darauf macht und sich herrlich darin erweist, zeigt nicht, dass wir an diesem irdischen Leben kleben, sondern dass wir immer wieder neu Freude erleben.
„Euer Herz soll sich freuen“ – das sind Verheißungsworte Jesu. „Und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“
Die Vollendung des Glaubens und das Ende aller Fragen
Und dann merken wir, wie Jesus den Bogen spannt: „An dem Tag werdet ihr mich nichts mehr fragen.“ Das bezieht sich ganz deutlich auf den Tag, an dem wir vor Jesus stehen.
Es geht ineinander über, weil sich das auf vollkommen Weise erfüllt. An diesem Tag werden wir keine Fragen mehr zu den Rätseln unseres Lebens haben. Warum?
Denken Sie daran, wie es für einen Menschen ist, der so behindert geboren wurde, dass er zeitlebens nur im Bett liegen kann. An dem Tag werdet ihr mich nichts mehr fragen.
Es war sicher richtig von Bodelschwing, als er sagte, dass gerade die Ärmsten der Armen die Freude an Jesus besonders tief erleben sollen.
Und wie hat er es immer mit den Kranken durchlebt, dass viele Gesunde nie das erkannt haben, was die Schwächsten und Kranken dann erlebt haben.
Das Bild der Geburt als Symbol für Leid und Freude
Das wird verglichen mit der Frau, die ein Kind gebiert. Das ist eine große und herrliche Sache, aber immer auch eine Not – die Angst der Mutter vor der Geburt.
Von Wehen wird gesprochen. Übrigens hat auch Jesus von Wehen gesprochen, in Matthäus 24,8. Dort nennt Jesus die schrecklichen Ereignisse der Endzeit – die Kriege und Katastrophen – Wehen, Geburtswehen der neuen Welt, die kommen wird. Es ist der Gerichtsernst Gottes mit dieser Welt.
Diese Wehen haben das Ziel, dass etwas Neues entstehen kann. In meiner Kindheit habe ich die schrecklichen Ereignisse immer als ein großes Reden Gottes erlebt. Mein Leben kann ich mir überhaupt nicht anders vorstellen ohne das Heulen der Luftminen, ohne das Miterleben, wie deutsche Soldaten deutsche Fahnenflüchtige erschossen haben, und all das, was in der Nachkriegszeit geschah und was das Menschenleben damals wert war.
Auch das Wissen, dass Jesus etwas Neues will in dieser chaotischen Welt, hat mich geprägt. Die schrecklichen Bilder, die wir heute aus dem Kosovo sehen, sind vielen von Ihnen aus der eigenen Lebenserinnerung noch ganz real. Sie zeigen, was Hunger und Leiden bedeuten. Jesus lässt das zu, weil er uns Neues erleben lassen will.
Gerade in diesem Leid hat man viel Liebe und Güte erlebt, Barmherzigkeit und Freundlichkeit. Wir werden den auferstandenen Jesus in seiner Macht und Größe ganz neu erkennen. Das ist hier gemeint – das Neue.
Wir freuen uns, dass dieses Leiden und diese Dunkelheit nicht das Ende sind, sondern nur der Durchgang, die Wehen. Ein wunderbares Bild, das keiner weiteren Deutung bedarf, ein Gleichnis, das Jesus gebraucht hat und das so klar spricht, dass nichts mehr fehlt.
Der feierliche Abschluss und die Zusicherung des Sieges Jesu
Und nun schließt das Ganze mit diesen feierlichen Worten Jesu ab: „Amen, amen“. Dieses doppelte „Amen“ erscheint bereits im Vers 20 und noch einmal im Vers 23. Im Deutschen klingt das „wahrlich, wahrlich“ manchmal etwas albern oder kindisch. Das muss man wissen: Es ist ein ganz feierliches Reden Jesu, mit dem er etwas absolut Gültiges betonen will.
Im Vers 20 ist es eigentlich noch viel eindringlicher. Wir sind jetzt ein wenig zwischen den Versen gesprungen, aber das macht nichts. Die Welt wird triumphieren. Am Karfreitag waren die Menschen stolz, doch jetzt ist alles ausgelöscht. Oft kann es so aussehen, als ob die Welt gewinnt.
Russland, Aussiedler haben erzählt, dass beim Missionsfest der Christoph in Korntal gesagt wurde: In zehn Jahren werde der letzte Gläubige im Fernsehen gezeigt. Und inzwischen mussten sie sogar noch umdenken. Viele glauben nicht mehr daran und haben die Hoffnung aufgegeben.
Wer hätte damals gedacht, dass die Mauer fällt? Gott kann ganz anders handeln, als wir es erwarten. Wir freuen uns, dass wir heute hier eine ganze Reihe Menschen aus solchen bedrückenden Verhältnissen unter uns haben. Was alles Gott tun kann!
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch das: Manchmal sieht es so aus, als wäre die Sache Jesu verloren. Wenn man die Macht des Islams betrachtet, denkt man vielleicht: „Oh, was wird aus Libyen, aus dem Iran?“ Doch in Borneo oder Indonesien gibt es riesige Bekehrungszahlen. Jesus ist größer.
Es gibt nirgendwo den endgültigen Triumph des Teufels oder der Hölle. Ihre Macht ist immer nur für eine kurze Zeit, in der sie vielleicht wüten können und so tun, als hätten sie alles in der Hand. Deshalb ist es so wichtig, dass glaubende Menschen unerschrocken vorwärts gehen – auch in unserer Stadt.
Sie sagen: „Ich weiß, dass Jesus auch in unserem Stuttgart noch viel wirken will.“ Und sie lassen sich nicht entmutigen, auch wenn es manchmal so aussieht, als hätte alles keinen Wert.
Die Gefahr des Glaubensabfalls und die Kraft des Gebets
Ganz am Anfang, als die Navikatoren auch in unserer Gemeinde noch aktiv waren, gab es eine amerikanische Mitarbeiterin. Sie bemühte sich sehr um eine junge Studentin, die zum Glauben kam und eine ganz fröhliche Christin wurde. Ich sehe sie heute noch vor mir. Sie war mit auf der Freizeit und begeistert.
Dann ist sie hier irgendwo in einer Sache über die Telefonseelsorge in die Hände von Beratern geraten. Diese rieten ihr, sich doch nicht von der Hofackelgemeinde und ihrer pietistischen Enge anstecken zu lassen. Daraufhin zog sie zu ihrem Freund und sprang vom Glauben ab. Ich sehe noch diese Amerikanerin, die sie so lange betreut hatte, mit großer Bitterkeit. Ist es denn möglich, dass irgendein Mensch einfach so einen jungen, fröhlichen Christen im Keim erstickt?
Wir erleben so etwas ja auch heute noch, mit allerlei Dingen und blöden Behauptungen. Manchmal wird man mutlos und denkt, das hat gar keinen Wert. Doch auch wenn es manchmal so aussieht, als könnten die Feinde Jesu triumphieren, sagt Jesus: "Ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden."
Ich darf auch diese Dinge in die Hände Jesu legen. Ich denke, Menschen, die einmal Jesus erkannt haben, werden nicht vergessen, was sie gefunden haben. Sie können von keiner Welt und von keiner Sünde mehr verführt werden.
Jesus sagt jetzt im Zweiten: "Wahrlich, wahrlich, unsere Zeit ist um. Amen, Amen, wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, wird es euch der Vater geben." Das ist auch wichtig. Wir wollen ja nur wenig sagen, was andere vielleicht verletzt. Wir haben ja eine ganze Reihe Katholiken unter uns, aber wir können das nicht als biblisch bezeichnen.
Ich würde es einfach so ausdrücken: Wenn ich etwa im Namen von Maria bete, hat das keine Verankerung in der Bibel. Aber ich darf im Namen Jesu beten, auf seine Rechnung hin und in seinem Auftrag. Das ist auch für mein Beten wichtig, dass ich es im Gehorsam Jesu tue.
Manche selbstsüchtigen Dinge kann ich vielleicht nicht im Namen Jesu beten. Aber umgekehrt darf ich wissen: Ich darf sehr viel. Das betrifft gerade die ganze Not. Wenn ich weiß, da ist ein Mensch gefangen in der Sünde, da ist ein Mensch in der Dunkelheit gefangen, da ist ein Mensch verzweifelt oder kommt nicht zur Klarheit, darf ich beten, dass dieser Mensch zum Glauben kommt.
Jesus verspricht absolute Erfüllung: Der Vater wird es euch geben. Deshalb gibt es keine Dunkelheit mehr und keine Traurigkeit mehr. Sie wissen selbst, wo die Grenze unseres Bittens ist – was wir vielleicht nur aus Selbstsucht beten – und was wir im Namen Jesu beten.
So wie Jesus auch in der Bergpredigt gesagt hat: "Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden." Das ist eine Vollmacht, die Jesus hat. Und wie Jesus in den Abschiedsreden sagt, ist er der Herr des Himmels und der Erde, dem alle Gewalt gehört – im Himmel und auf Erden.
Da brauchen wir keinen Mittler, sondern ich darf ihm alles sagen. Das Gebet ist so etwas Großes. Ich weiß, dass viele von Ihnen auch in den zurückliegenden Tagen ganz spontan erlebt haben, wie in unlösbaren Dingen Gebet wirkt.
Wenn ich allein das aufschreiben wollte, was in diesem Jahr Gott aufs Gebet hin getan hat, hätte ich es in den vielen Fällen nicht für möglich gehalten, dass Gott so handelt. Ich weiß auch, wie dramatisch die Lage damals war, als diese Pläne in der Zeitung veröffentlicht wurden, die unsere Gemeinde betrafen.
Diese Pläne sind auch noch nicht vom Tisch. Doch es gab eine Umwälzung, eine so spontane Reaktion und so viel Geschehen, alles in aller Stille, unorganisiert. Ein Wundergott war es für mich, dass ich mir nicht einmal in den kühnsten Träumen hätte vorstellen können.
So könnte man ungeheuer viel erzählen, was geschehen ist. Was waren wir ratlos, als die Stelle von Frau Weber gestrichen wurde! Was haben wir alles erlebt! Doch Gott hat das so wunderbar gelöst. Wir haben ja gemeint, wir müssten das Waldheim aufgeben und vieles mehr.
Wir können viele Dinge erzählen, denn was wir im Namen Jesu erbitten, wird erhört. Das Gebet – dafür sollten Sie sich Zeit nehmen. Beten Sie für Ihre Nachbarn, für Ihre Familienmitglieder und für den Dienst, den wir haben.
Alles andere hat keinen Wert. Nur Christus kann uns geben und erfüllen, was wir brauchen.