
Der Gemeinde in Hersbruck – ich denke, der eine oder andere kennt dort jemanden oder ist vielleicht sogar verwandt. Letzte Woche wurde ich eingeladen, dort zu predigen. Wir haben uns, wie ihr letzte Woche hier, einen Teil des ersten Johannesbriefs angeschaut. Genau dort möchten wir auch heute weitermachen, bei 1. Johannes 5,6.
Ihr dürft den Text gerne schon einmal aufschlagen, wenn ihr eine Bibel dabei habt: 1. Johannes 5,6. Ich habe diesen Abschnitt, den wir heute lesen, mit den Worten überschrieben: Gottes Zeugnis über seinen Sohn Jesus Christus.
Das ist das Thema dieses Abschnitts: Gottes Zeugnis über seinen Sohn Jesus Christus. Das fällt auch sofort auf, wenn wir den Text lesen. Warum? Weil in diesen sieben Versen insgesamt zehnmal das Wort „Zeugnis“ oder „bezeugen“ vorkommt.
Dabei geht es nicht um ein Zeugnis, wie es vielleicht ein Schüler am Ende des Schuljahres bekommt. Es geht nicht um eine Leistungsbewertung von Jesus. Vielmehr bestätigt Gott, dass dieser Jesus der Sohn Gottes ist. Gott selbst legt ein Zeugnis ab – ein dreifaches Zeugnis, wie wir gleich feststellen werden.
Darauf dürft ihr gerne achten, wenn wir jetzt gemeinsam diesen Text lesen: 1. Johannes 5,6-12.
Dieser ist es, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus Christus – nicht durch das Wasser allein, sondern durch das Wasser und durch das Blut.
Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt, denn der Geist ist die Wahrheit.
Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen: der Geist, das Wasser und das Blut. Und die drei sind einstimmig oder in eine Richtung gerichtet.
Wenn wir das Zeugnis der Menschen annehmen, so ist das Zeugnis Gottes größer. Denn dies ist das Zeugnis, das er über seinen Sohn abgelegt hat.
Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich selbst. Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn abgelegt hat.
Und dies ist das Zeugnis, dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.
Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn nicht hat, hat das Leben nicht.
Unser Abschnitt beginnt mit den Worten „Dieser ist es“. Was bedeutet das? Zunächst müssen wir den Zusammenhang betrachten und herausfinden, auf wen sich „dieser“ oder „dieses“ bezieht. Johannes ist hier der Sprecher.
In Vers 1, den ihr letzte Woche betrachtet habt, schreibt Johannes: „Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren.“ Wenn wir von Jesus Christus sprechen, klingt das oft so, als wäre das einfach sein Vor- und Nachname. Wir hatten das auch schon am Freitag in der Jugend besprochen: Jesus wäre der Vorname und Christus der Nachname.
Doch hier spricht Johannes von Jesus, der der Christus ist. Wörtlich bedeutet „Christus“ nichts anderes als „der Gesalbte“. Es ist die Übersetzung des hebräischen Wortes „Messias“. Wenn die Bibel von Christus spricht, meint sie den von Gott eingesetzten Messias, den von Gott gesandten und prophezeiten Erlöser. Wie wir zum Beispiel im Matthäus-Evangelium lesen, wird dieser Messias sein Volk von seinen Sünden erlösen.
Es geht also nicht einfach um den Glauben an Jesus als Person, sondern um den Glauben daran, dass dieser Jesus der Christus ist. Johannes spricht von dem Jesus, den er gesehen und gehört hat. Er meint diesen Menschen Jesus als den Christus, den verheißenden Retter Gottes.
Doch es geht noch weiter. Schau in Vers 5, direkt vor unserem Abschnitt. Dort wird von Jesus, dem Sohn Gottes, gesprochen. Es geht also darum, dass dieser Mensch Jesus auch der Sohn Gottes ist.
Im Glauben daran – dieser Mann, der von Maria geboren wurde, der ganz normal wie jeder andere Junge in Nazaret aufgewachsen ist und mit anderen Kindern gespielt hat – dieser Mann, den Johannes gesehen und dessen Predigten er gehört hat, ist der Christus, der verheißene Retter und der ewige Sohn Gottes.
Auf diesen Jesus, der der Christus und Sohn Gottes ist, bezieht sich Johannes, wenn er fortfährt mit den Worten: „Dieser ist es, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus Christus.“
Achtet auf die Details, vor allem in den Briefen. Hier steht nämlich nicht „dieser war es“, sondern „dieser ist es“. Das bedeutet, er ist es noch immer, weil er ewig existiert.
Zweitens heißt es: „Dieser ist es, der gekommen ist.“ Es steht nicht „der geboren wurde“. Nein, er ist gekommen, weil er schon vorher ewig existierte. Er verließ einen Ort – die Ewigkeit beim Vater – und kam auf diese Erde.
Deshalb heißt es: „Dieser, der jetzt noch ist, ist gekommen“, und nicht „geboren“. Er entstand nicht hier, sondern er kam auf diese Erde.
Ihr habt euch wahrscheinlich von Anfang an gefragt, als ihr diesen Text zum ersten Mal gelesen habt: Wer spricht da von Wasser und Blut? Was meint Johannes damit? Worauf bezieht sich Johannes, wenn er hier von Wasser und Blut spricht? Was genau meint er damit?
Vielleicht war das Erste, woran ihr gedacht habt, das Wasser und Blut, das aus der Seite Jesu geflossen ist, als er am Kreuz hing. Als dieser Soldat zu ihm kam und ihm mit einem Speer in die Seite stach, floss Wasser und Blut heraus.
Wenn ihr jedoch genau in den Text schaut, macht das grammatikalisch nicht wirklich Sinn. Johannes schreibt, dass Jesus durch Wasser und Blut gekommen ist. Es kann also nicht von dem Wasser und Blut die Rede sein, das aus Jesus herausgeflossen ist.
Einige beziehen dieses Wasser und Blut auf unsere Reinigung von unseren Sünden. Aber auch das passt nicht wirklich, denn wenn ihr in den Text schaut, stellt ihr fest, dass in den ersten Versen bis Vers neun von uns überhaupt nicht die Rede ist. Es geht dort gar nicht um uns. Es geht erst einmal nur um diesen Jesus, der durch Wasser und Blut gekommen ist.
Am besten verstehen wir dieses Wasser und Blut, indem wir es auf Jesu Taufe und auf seinen Tod beziehen. Wir werden jetzt und auch später während der Predigt noch das eine oder andere Argument anschauen, das dafür spricht.
Diese zwei Punkte im Leben Jesu markieren seinen öffentlichen Dienst. Mit der Taufe beginnt Jesu öffentlicher Dienst, mit seinem Tod endet er. Natürlich lesen wir auch schon vor seiner Taufe davon, dass er gelebt hat, ganz normal. Zum Beispiel lesen wir, dass er mit zwölf Jahren im Tempel war und dass sich auch damals schon die Leute über sein Verständnis und seine Einsicht gewundert haben.
Aber sein richtiger öffentlicher Dienst, bei dem er wirklich durch die Dörfer zog, predigte und die Jünger ihm folgten, beginnt erst mit seiner Taufe. Und er endet mit seinem Tod.
Wenn wir in die Evangelien schauen, stellen wir fest, dass Jesus sich nach seiner Auferstehung nicht mehr der breiten Masse der Öffentlichkeit zeigt. Wem zeigt er sich? Er zeigt sich nicht den Pharisäern und Schriftgelehrten, nicht denen, die ihn vor seinem Tod schon abgelehnt hatten.
Er zeigt sich den Jüngern und fünfhundert Zeugen, aber nicht mehr der breiten Öffentlichkeit. Also endet mit seinem Tod auch sein öffentlicher Dienst.
Gerade bei diesen beiden Ereignissen sehen wir, dass Gott genau dort ein deutliches, sichtbares und hörbares Zeugnis darüber ablegt, wer dieser Jesus ist. Deshalb werden diese beiden Ereignisse von Johannes als Zeugen herangezogen, zusammen mit dem Geist.
Sie bilden, und ich habe es das äußere Zeugnis Gottes genannt, den ersten Punkt, den wir uns anschauen werden: das äußere Zeugnis Gottes.
Ich habe es „äußeres Zeugnis“ genannt, weil es ein Zeugnis Gottes über Jesus ist, das für alle sichtbar war, die dort waren.
Johannes geht hier auf eine Frage ein, die die Leser wahrscheinlich hatten. In den fünf Versen zuvor schreibt er vom Glauben daran, dass Jesus der Christus, der Messias, der verheißene Erlöser ist und der Sohn Gottes. Dennoch gab es vermutlich Menschen, die Zweifel hatten. Sie fragten sich: Warum soll ich glauben, dass dieser Jesus, von dem du sprichst, bei dem du warst und dem du zugehört hast, wirklich der Erlöser und Sohn Gottes ist?
Diese Zweifel erscheinen nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass viele Juden, vor allem die Pharisäer, Jesus ablehnten. Die Pharisäer und Schriftgelehrten kannten sich am besten mit der Bibel aus, insbesondere mit dem Alten Testament. Sie wussten genau über die Verheißungen Gottes bezüglich des Messias Bescheid – wie er sein sollte und was er tun würde. Trotz dieses Wissens lehnten sie Jesus ab.
Daher ist die Frage für die Leser berechtigt: Warum sollte man trotzdem glauben, dass Jesus der Messias und Christus ist? Johannes beantwortet diese Frage in den ersten drei Versen, genauer gesagt in den Versen 6 bis 9. Dort nennt er drei Zeugen, die das äußere Zeugnis Gottes ausmachen.
Wenn man den Text betrachtet, stellt man fest, dass der erste Zeuge der Geist ist, dann das Wasser und schließlich das Blut. Das bedeutet: Gottes Zeugnis wird durch den Heiligen Geist, durch das Wasser und durch das Blut gegeben. Es wird deutlich, dass jedes dieser drei Zeugnisse sowohl sichtbar als auch hörbar für alle war, die dabei waren – nicht nur für die Jünger.
Kommen wir zum ersten Teil, zum äußeren Zeugnis, zum Zeugnis durch den Geist. Der Heilige Geist ist, wenn wir die ganze Bibel betrachten, Gott und Teil des dreieinigen Gottes. Da er Teil des dreieinigen Gottes ist, kennt er Jesus, der ebenfalls Teil des dreieinigen Gottes ist, seit ewigen Zeiten.
Weil der Geist eins ist mit dem Vater, genauso wie er eins ist mit dem Sohn, ist der Geist auch die treibende Kraft hinter allem, was Jesus spricht und tut. Dementsprechend ist sein Zeugnis sowohl hörbar als auch sichtbar.
In Johannes 3,34 lesen wir über Jesus Folgendes (aus der Neuen Evangelistischen Übersetzung): „Denn er wurde von Gott gesandt und verkündigt Gottes eigene Worte, weil Gott ihm den Geist ohne jede Einschränkung gegeben hat.“ Das ganze Volk wird Zeugnis dieser Wahrheit, nämlich dass Jesus diese Vollmacht vom Vater durch den Geist erhalten hat.
Das Zeugnis des Geistes war hörbar, denn Jesus predigte mit einer nie dagewesenen Vollmacht. In Matthäus 7, am Ende der Bergpredigt, lesen wir: „Und es geschah, als Jesus diese Worte beendet hatte, erstaunte die Volksmenge über seine Lehre, denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten.“
Doch das Zeugnis des Geistes war nicht nur hörbar, sondern auch sichtbar. Das zeigte sich durch all die Heilungen und Wunder, die Jesus in seinem öffentlichen Dienst vollbrachte. In Apostelgeschichte 10 wird dies bezeugt: „Gott hatte Jesus von Nazareth mit dem Heiligen Geist gesalbt und mit Kraft erfüllt. Gott war mit ihm, und so zog er umher, tat den Menschen Gutes und heilte alle, die der Teufel in seiner Gewalt hatte.“
Dieses Zeugnis des Geistes war so klar, so unmissverständlich, so überwältigend und so deutlich, dass die Ablehnung beziehungsweise Verleumdung des Heiligen Geistes durch die Pharisäer unvergebbar war.
Wir möchten uns kurz diese Stelle anschauen, nicht im Detail. Wenn ihr eine Bibel dabei habt, könnt ihr gerne mitlesen. In Matthäus 12, Vers 23 heißt es:
„Und alle die Volksmengen erstaunten und sprachen: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids?“
Die Pharisäer aber sagten, als sie es hörten: „Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul.“ Damit ist einfach nur Satan gemeint, ein anderer Begriff für Satan, den Fürsten der Dämonen.
Nun, was war passiert? Was war vorher geschehen? Die Volksmenge wurde Zeuge der Vollmacht Jesu. Sie sahen, wie er Kranke heilte und wie er Dämonen austrieb. Für sie war die logische Konsequenz angesichts dessen, was sie gesehen hatten, die Frage: Ist er der Sohn Davids? Das ist ein anderer Titel für den Messias, für den Christus, für den verheißenden Erretter.
Die Frage für das Volk war also völlig unmissverständlich: Ist dieser Jesus der Retter?
Die Pharisäer hingegen waren von Anfang an gegen Jesus und mit ihm verfeindet. Sie wollten diese Frage gar nicht erst hören. Sie griffen sofort ein und behaupteten: „Nein, nein, nein, er ist vom Satan besessen.“
Was entgegnet Jesus ihnen? In Matthäus 12, Vers 31 heißt es:
„Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden. Aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden.“
In Vers 32 betont Jesus, dass diese Sünde der Pharisäer weder in dieser Welt noch in der kommenden vergeben werden wird.
Wir wollen jetzt nicht im Detail auf diese unvergebbare Sünde der Pharisäer eingehen. Nur einen Punkt möchte ich euch mitgeben: Die Pharisäer hörten, wie Jesus mit Vollmacht predigte. Sie sahen, wie Jesus mit Vollmacht Kranke heilte und Dämonen austrieb. Sie sahen, wie sich all diese Verheißungen über den verheißenen Christus vor ihren Augen erfüllten.
Sie sahen, wie Blinde sehend wurden, wie Lahme gehen konnten, wie Aussätzige rein wurden. Sie sahen das sichtbare Zeugnis des Heiligen Geistes, dass dieser Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist.
Das war offensichtlich, aber sie wollten es nicht wahrhaben.
Die Taten Jesu bezeugten ihn klar als den Messias, als den Sohn Gottes. Es war offensichtlich, dass er dies nur durch den Heiligen Geist tun konnte. Es war eindeutig ein Zeugnis des Geistes, ein Zeugnis Gottes, dass er der Sohn Gottes ist.
Das Zeugnis des Geistes war so offensichtlich, so deutlich, so unmissverständlich, dass ein Leugnen oder Verleumden des Geistes unvergebbar war.
Dieses Zeugnis des Geistes alleine würde ausreichen, um Jesus als den Sohn Gottes zu bestätigen, denn der Geist ist Wahrheit, wie Johannes in Kapitel 14, Vers 6 schreibt.
In 5. Mose lesen wir, und Jesus zitiert das auch in Matthäus, dass auf der Aussage von zwei oder drei Zeugen jede Sache beruhen soll. Genau das macht auch Johannes, indem er noch einen zweiten und dritten Zeugen hinzuzieht: das Wasser der Taufe Jesu und das Blut, das er am Kreuz vergossen hat.
Jesu Taufe war, wie gesagt, der Startpunkt seines öffentlichen Dienstes. Mit diesem Startpunkt macht Gott der Vater und Gott der Geist unmissverständlich eine Sache deutlich: Dieser ist Jesus, der Sohn Gottes, der verheißene Retter.
Dieses Zeugnis ist sowohl sichtbar als auch hörbar. Es ist sichtbar für alle Umstehenden, weil Gott der Geist wie eine Taube auf Jesus herabkommt. Wir lesen das zum Beispiel in Johannes 1,32, wo Johannes der Täufer das bestätigt. Dort heißt es: „Und Johannes zeugte und sprach: Ich sah den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herniederfahren, und er blieb auf ihm.“
Das Zeugnis des Wassers der Taufe Jesu war sichtbar. Es war auch hörbar, weil Gott der Vater sprach: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Johannes der Täufer bezeugt einige Verse später in Johannes 1,34, was er gesehen hat, mit folgenden Worten: „Ich habe es gesehen und bezeuge, dass dieser der Sohn Gottes ist.“
Der eine oder andere hat sich beim Lesen wahrscheinlich gefragt: Warum wird im Vers 6 so komisch betont? Warum heißt es dort nicht einfach „durch Wasser“, sondern „durch Wasser und Blut“? Wieso diese zusätzliche Information, dieser zusätzliche Halbsatz?
Wir sind schon öfter darauf gestoßen, dass Johannes seinen Brief nicht nur an Gläubige im Allgemeinen richtet. Er geht auch wiederholt auf falsche Lehren ein, tadelt sie, kritisiert sie und identifiziert sie als falsch. Diese falschen Lehrer waren der Ansicht, dass Jesus und der Christus nicht dieselbe Person seien. Nach ihrer Auffassung war Jesus ein ganz normaler Mensch, und Christus der ewige Gottessohn. Doch sie sahen sie nicht als dieselbe Person an.
Sie glaubten, dass der Geist Christi erst bei der Taufe auf den Menschen Jesus kam, ihn aber vor seinem Tod im Garten Gethsemane wieder verließ. Diese Auffassung vertraten sie. Das bedeutet: Das Zeugnis durch das Wasser der Taufe war für die falschen Lehrer kein Problem, das war völlig in Ordnung. Hier waren sie mit Johannes einer Meinung. Aber den blutigen Sühnetod Jesu Christi leugneten sie.
Deshalb betont Johannes hier: nicht durch Wasser allein, sondern auch durch das Blut. Durch den Tod Jesu wird uns dieser Jesus als Sohn Gottes bestätigt. Er betont es, weil gerade das Blut von den falschen Lehrern geleugnet wurde.
Ja, Jesus darf predigen, er darf Menschen heilen und Gutes tun. Er darf sich gegen die Pharisäer auflehnen, die mit ihren scheinbar frommen Geboten dem Volk eine Last auferlegt hatten, die niemand tragen konnte. Er darf ein Vorbild sein, ein Lehrer, den man zitieren darf, ein Religionsstifter. Aber wehe, jemand spricht über sein Blut, über seine Sühnung, sein Sündopfer, sein vergossenes Blut! Dann steigen die Menschen auf die Barrikaden.
Wie kann ein Vater seinen eigenen Sohn opfern? Das löst wütenden Protest aller Religionen auf dieser Erde aus. Warum? Weil wir dann mit einem zornigen Gott konfrontiert werden – mit einem gerechten Gott, dem wir Rechenschaft ablegen müssen über jedes einzelne Wort, das wir gesprochen haben. Über jeden Gedanken, den wir gedacht haben, und sogar über die guten Taten, die wir nicht getan haben, die wir unterlassen haben.
Wenn wir von Jesu Blut sprechen, werden wir mit der Sünde konfrontiert, mit der Boshaftigkeit unseres Herzens. Wir werden mit dem konfrontiert, was den Menschen im Innersten ausmacht, was ihn kennzeichnet und was im Kern seines Herzens steckt: Sünde, Finsternis und Boshaftigkeit.
Gerade deshalb brauchen wir sein Blut so dringend. Wir brauchen sein Blut, wie der Fisch das Wasser braucht, um zu leben. In Matthäus 26 lesen wir, dass Jesus sein Blut zur Vergebung der Sünden vergossen hat. Paulus bezeugt das ebenfalls in Kolosser 1,14: Wir haben Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden.
Der gleiche Johannes, der den Brief schrieb, schreibt auch in der Offenbarung von denen, die im Blut Jesu gereinigt sind. Wir brauchen das Blut Jesu bitter nötig. Gerade im Tod Jesu bezeugt Gott auf beeindruckende Weise seine Sohnschaft.
Dieses Zeugnis Gottes ist sichtbar und hörbar. Sichtbar, weil Gott mitten am Tag für drei Stunden absolute Dunkelheit herrschen lässt. Sichtbar, weil Gott den Tempelvorhang zerreißt, der den Zugang zum Allerheiligsten versperrte. So zeigt er, dass durch den Tod seines Sohnes der Weg zum Vater, zum Allerheiligsten, frei ist.
Sichtbar und spürbar ist es auch, weil die Erde bebt, Felsen aufgespalten werden und Tote auferstehen. Dieses Zeugnis war so offensichtlich, dass wir in Matthäus 27 lesen: Als der Hauptmann und die Soldaten, die Jesus bewachten, das Erdbeben sahen und was geschah, fürchteten sie sich sehr und sprachen: „Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn.“
Das Zeugnis Gottes über Jesus in seinem Tod war aber auch hörbar. Es war hörbar durch die Worte der Verheißung, die Gott gegeben hatte. Psalm 22,2 sind die Worte, die Jesus am Kreuz spricht: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Vers 8 des Psalms spricht prophetisch von denen, die am Kreuz vorbeilaufen und über Jesus spotten. Vers 19 beschreibt, dass seine Kleider verteilt werden und ein Los darüber geworfen wird.
Jesaja 53 schildert detailliert den stellvertretenden Tod Jesu. Kurz nach seinem Tod bezeugt Gott die Sohnschaft von Jesus. Als die Soldaten seine Seite durchstachen, schreibt Johannes folgende Worte, die er auf sich selbst bezieht: „Und der es gesehen hat“ – damit meint er sich selbst – „hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubt.“
Dies geschah, damit die Schrift erfüllt würde: „Kein Bein von ihm wird zerbrochen werden.“ Das ist ein Zitat aus 2. Mose und bezieht sich auf das reine, makellose Passahlamm. Eine andere Schrift sagt weiter: „Sie werden den anschauen, den sie durchstochen haben.“
Jesu Tod ist die perfekte und vollkommene Erfüllung des Passahlamms. So wie das Blut des Passahlamms das Volk beziehungsweise die Erstgeborenen vor dem Tod bewahrte und ihre Rettung aus der Sklaverei bewirkte, bewahrt uns Jesu Blut vor dem ewigen Tod und rettet uns aus der Sklaverei der Sünde.
Das ist das äußere Zeugnis Gottes über seinen Sohn Jesus Christus. Durch den Geist, in der Taufe und im Tod sehen wir deutlich, wie Gott der Vater Jesus als seinen Sohn bestätigt.
Bevor wir zum nächsten Punkt übergehen, zum inneren Zeugnis Gottes, möchte ich eine kleine Anmerkung zu Vers 7 machen. In den meisten Bibelübersetzungen ist in Vers 7 einfach nur davon die Rede, dass drei Zeugnis ablegen. Danach folgt in Vers 8 die Auflistung dieser drei Zeugen.
Einige andere Übersetzungen, meines Wissens nach nur die Schlachter, sprechen hier von drei Zeugen im Himmel, nämlich dem Vater, dem Wort und dem Geist. Erst danach werden die drei Zeugen auf der Erde genannt, nämlich Geist, Wasser und Blut.
Wie kommt es zu diesem Unterschied, dass in der Schlachter etwas ganz anderes steht? Johannes hat diesen Brief vor etwa zweitausend Jahren geschrieben. Der Brief wurde an die Empfänger weitergegeben, die ihn gelesen und aufbewahrt haben. Im Laufe der Jahre begann die junge Gemeinde, Kopien dieses Briefes anzufertigen. Dabei wurde nicht einfach ein Drucker verwendet, sondern der Text wurde handschriftlich abgeschrieben – von jedem einzelnen Buch der Bibel, von den Evangelien und den Briefen.
Beim Abschreiben kam es gelegentlich zu Fehlern. Es ist vergleichbar damit, wenn man jemandem einen Text diktiert: Manchmal wird ein Wort vergessen, manchmal ein Satzzeichen oder Ähnliches. Über die zweitausend Jahre wurden an wenigen Stellen auch Wörter oder erklärende Textergänzungen hinzugefügt.
Diese Unterschiede in den Abschriften nennt man Textvarianten.
Was bedeutet das für uns heute? Zum einen haben wir das Original, das Johannes geschrieben hat, nicht mehr in unseren Händen. Wir besitzen aber eine Vielzahl von Abschriften seines Briefes. Anhand dieser Vielzahl können wir heute sehr genau nachvollziehen, was Johannes im Original geschrieben hat. Diese wissenschaftliche Arbeit nennt man Textkritik.
Eine solche Textvariante finden wir auch in Vers 7. Die zusätzlichen Worte, die zum Beispiel in der Schlachterübersetzung stehen, finden sich nur in sehr wenigen Handschriften. Deshalb kann man davon ausgehen, dass diese Worte nicht im Original von Johannes enthalten waren, sondern nachträglich hinzugefügt wurden.
Vielleicht fragst du dich jetzt: Können wir der Bibel in der Form, wie wir sie heute in unseren Händen halten, noch vertrauen, wenn es solche Textvarianten gibt? Stell dir vor, du diktierst zehn, zwanzig oder dreißig Leuten einen Text, und jeder schreibt ihn mit. Wenn du dann das Original verbrennst, wissen wir nicht mehr, was im Original stand? Doch, natürlich wissen wir es ganz genau.
Es mag sein, dass der eine oder andere Abschreiber einen Fehler gemacht hat. Aber wenn wir die zehn oder mehr Mitschriften zusammenfügen und vergleichen, können wir sehr genau bestimmen, was im Original stand.
Wichtig ist auch, dass keine Textvariante irgendetwas an der Lehre der Bibel ändert. Meistens handelt es sich um Kleinigkeiten, die die Glaubwürdigkeit und die Irrtumslosigkeit der Bibel nicht beeinträchtigen.
Wir können der Bibel voll und ganz vertrauen. Wir wissen genau, was im Original stand. Und wir können dem Zeugnis Gottes über seinen Sohn Jesus Christus voll und ganz vertrauen – dem Zeugnis, das für all die Menschen sichtbar und hörbar war, die es miterlebt und aufgeschrieben haben.
Aber die entscheidende Frage heute lautet: Glaubst du dem Zeugnis Gottes? Glaubst du, dass Jesus der Sohn Gottes ist?
Es geht nicht nur darum, ob du an Jesus glaubst. Muslime glauben ebenfalls an Jesus, doch sie besitzen keine lebendige Hoffnung in sich. Die eigentliche Frage ist: An welchen Jesus glaubst du? Glaubst du an den Jesus, den Gott bezeugt hat?
Glaubst du an diesen Jesus, den Sohn Gottes? Kannst du mit Petrus sagen: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes“?
Glaubst du an Jesus, den Christus, den verheißenden Retter? An den, von dem Matthäus schreibt, dass er sein Volk von seinen Sünden erlösen wird? Glaubst du dem Zeugnis Gottes über seinen Sohn, oder leugnest du dieses Zeugnis Gottes?
Deine Antwort auf diese Frage entscheidet über deine Ewigkeit.
Damit kommen wir zum zweiten Punkt: das innere Zeugnis Gottes. Schau dir Vers 10 an. Dort heißt es: „Wer an den Sohn glaubt, hat das Zeugnis in sich selbst. Wer Gott nicht glaubt, macht ihn zum Lügner, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat.“
Es gibt für Johannes keinen Graubereich, kein Hin- und Herhinken, keine Lauwärmigkeit und keine Neutralität gegenüber Jesus. Es gibt nur Licht oder Finsternis, kein Zwischending, keinen Schatten. Es gibt Schwarz oder Weiß, keinen Graubereich.
Gott gibt sein Zeugnis über seinen Sohn Jesus Christus offen und sichtbar für die Welt. Er lässt dieses Zeugnis für die Nachwelt niederschreiben. Es ist deine Entscheidung, dieses Zeugnis anzunehmen oder zu ignorieren.
Es gibt nur diese beiden Möglichkeiten: Entweder du glaubst dem Zeugnis Gottes oder du lehnst es ab. Indem du es ablehnst, bezichtigst du Gott der Lüge und machst ihn zu einem Lügner.
Oder wie Jesus es ausdrückt in Matthäus 12,30: „Wer nicht auf meiner Seite ist, ist gegen mich.“
Es ist deine Entscheidung, diesem Zeugnis zu glauben. Und es ist deine Ewigkeit, die davon abhängt.
Schauen wir in Vers elf: „Und dies ist das Zeugnis, dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.“
In Vers zehn haben wir vom inneren Zeugnis gelesen – dem Zeugnis, das der in sich trägt, der an diesen Jesus glaubt, den Gott bezeugt. Hier heißt es weiter: Dieses innere Zeugnis ist das ewige Leben.
Es gibt also ein äußeres Zeugnis, ein Zeugnis, das für alle sichtbar ist. Dieses Zeugnis bestätigt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Gleichzeitig gibt Gott ein inneres Zeugnis. Der wiedergeborene Mensch hat in sich das Zeugnis, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Dieses Zeugnis besteht im ewigen Leben des Gläubigen.
Nun, was ist ewiges Leben? Wie würdest du ewiges Leben definieren? Ich gebe euch die Definition von Jesus, aus Johannes 17, Vers 3: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“
Das ewige Leben besteht also darin, Gott, den Vater, zu erkennen. Und wir können ihn nur durch den Sohn erkennen, weil der Sohn keine Schöpfung Gottes ist. Der Sohn hat keinen Anfang.
Jesus sagt in Johannes 14: „Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen.“ Doch Gott zu erkennen bedeutet nicht nur ein intellektuelles Wissen. Es geht nicht darum, einfach mit dem Verstand zu erfassen, wie Gott ist oder welche Eigenschaften er hat.
Erkennen meint eine tiefe, innige Liebesbeziehung. Darin besteht das ewige Leben. Gott zu erkennen und ewiges Leben zu haben heißt, in die tiefe, innige Liebesbeziehung zwischen Gott dem Vater und Gott dem Sohn hineingenommen zu werden. Es ist eine ewige, tiefe und niemals endende Liebesbeziehung.
Achtet auch darauf, was Johannes in Vers zwölf schreibt: „Wer den Sohn hat, hat das Leben.“ Nicht „wird es haben“, sondern „hat es“.
Wir haben also nicht nur die Chance auf das ewige Leben, nicht nur die Zusage oder die Hoffnung darauf. Wir haben das ewige Leben jetzt schon in uns. Dieses ewige Leben, das darin besteht, in diese ewige, tiefe Liebesbeziehung zwischen Vater und Sohn hineingenommen zu sein, ist unser inneres Zeugnis, dass Jesus der Christus ist, der ewige Sohn Gottes.
Dieser Vers zwölf impliziert noch eine wichtige Wahrheit: Wer den Sohn hat, hat das Leben.
Nun eine Frage: Wie lange ist ewiges Leben? Das ist keine Fangfrage. Wie lange ist ewiges Leben?
Kind, denk jetzt mit mir nach: Wenn ewiges Leben wirklich ewig ist und wenn, wie wir gelesen haben, derjenige, der an Christus glaubt, dieses ewige Leben nicht erst haben wird, sondern jetzt schon in sich hat – was bedeutet das dann für die Verlierbarkeit des Heils?
Können wir unser Heil verlieren? Können wir in einem Moment Kinder Gottes sein und im nächsten Moment nicht? Können wir in einem Moment ewiges Leben haben und im nächsten nichts?
Wir können unser Heil nicht verlieren. Denn wenn das möglich wäre, würde auch unser ewiges Leben plötzlich weg sein, und wir würden es verlieren. Aber wenn wir jetzt schon ewiges Leben in uns haben und dieses ewige Leben verlieren könnten, dann wäre es niemals wirklich ewig.
Das heißt: Jeder, der behauptet, man könne sein Heil oder seine Errettung verlieren, macht Gott zu einem Lügner. Denn Gott sagt durch Johannes: Wer meinem Zeugnis glaubt, dass Jesus der Christus ist, der hat ein inneres Zeugnis. Dieses innere Zeugnis ist das ewige Leben in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, der hat das Leben – nicht wird es haben, sondern hat es bereits.
Jeder, der behauptet, man könne sein Heil verlieren, macht Gott zu einem Lügner.
Vielleicht fragst du dich jetzt: Was ist mit denen, die die Gemeinde verlassen haben? Was ist mit denen, die geglaubt haben, vielleicht sogar getauft waren und jahrelang hier waren, uns dann aber verlassen haben und irgendwie vom Glauben gefallen sind? Haben sie nicht ihr Heil verloren?
In ein paar Kapiteln vorher, in Kapitel 2, schreibt Johannes Folgendes: Sie sind von uns gegangen, aber sie waren nicht von uns. Denn wenn sie von uns gewesen wären, wären sie bei uns geblieben. Es sollte offenbar werden, dass sie alle nicht von uns sind.
Die Tatsache, dass sie nicht mehr hier sind, zeigt, dass sie nie ewiges Leben in sich hatten. Wer aber dem Zeugnis Gottes glaubt, hat das Leben in sich. Er wird die Ewigkeit beim Vater im Himmel verbringen.
Wie heißt es in Johannes 3,16 – ihr kennt es alle: Damit jeder, der an ihn, den Sohn Gottes, Jesus Christus, glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Deshalb ist die Frage, ob du dem Zeugnis Gottes über seinen Sohn glaubst, von ewiger Bedeutung. Du entscheidest im Hier und Jetzt über deine Ewigkeit.
Der Autor des Hebräerbriefs fleht seine Leser eindringlich an. In Hebräer 3,15 schreibt er: „Solange gesagt wird: Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verstockt eure Herzen nicht wie in der Auflehnung.“
Er erinnert an das störrische und hartherzige Volk Israel, das sich gegen Gott und Mose auflehnte. Seine Warnung richtet sich an seine Hörer, sich nicht zu verhärten und nicht die Zeit der Gnade aufzuschieben. Er mahnt, sich nicht einzureden, dass noch unendlich viel Zeit zur Umkehr bleibe, denn die Ewigkeit hängt davon ab.
Jonathan Edwards predigt in seiner wohl bekanntesten Predigt „Sinners in the Hands of an Angry God“ ähnliche Gedanken. Er sagt: „Die mannigfaltigsten und stets sich wiederholenden Erfahrungen auf dieser Welt zeigen vielmehr, dass der Mensch stets am äußersten Rande der Ewigkeit steht und dass schon der nächste Schritt ihn in eine andere Welt führen kann.“
Edwards beschreibt, wie unzählige unsichtbare und unvorhergesehene Umstände einen plötzlichen Tod herbeiführen können. Die unbekehrten Menschen wandeln wie auf einer morschen Decke über dem Abgrund der Hölle. Diese Decke hat viele schwache und unsichtbare Stellen, die jederzeit brechen können.
Weiter sagt Jonathan Edwards: „Alle Bemühungen und Maßnahmen, welche die Sünder sich ausdenken, um der Hölle zu entrinnen, helfen ihnen in keinem Augenblick, solange sie Christus ablehnen und damit Sünder bleiben.“ Fast jeder natürliche Mensch vertraut auf sich selbst. Wenn er von der Hölle hört, glaubt er, ihr entkommen zu können. Er setzt sein Vertrauen auf das, was er bereits geleistet hat, was er jetzt tut und was er in Zukunft tun wird. Jeder überlegt sich nach seinem eigenen Sinn, wie er der Verdammnis entgehen kann. Er verlässt sich darauf, dass seine Pläne gelingen und nicht scheitern.
Doch der einzige, der retten kann, ist Jesus Christus, der Sohn Gottes. Die entscheidende Frage lautet: Hast du ihn ergriffen? Glaubst du dem Zeugnis Gottes, dass Jesus der einzige Retter ist, der dich aus deiner Sünde und Finsternis befreien kann? Hast du Buße getan? Hast du Christus um Gnade angefleht?
Wenn du heute Buße tust, Christus um Gnade anrufst, ihm vertraust und glaubst, bekennst, dass Jesus, der Sohn Gottes, dein Retter ist, wirst du ewiges Leben empfangen. Wenn du dann morgen sterben solltest, wirst du die Ewigkeit beim Vater im Himmel verbringen – und das einzig und allein durch Jesus Christus.
Johannes 3,36 sagt dazu: „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer dem Sohn aber nicht glauben will, wird das Leben nicht sehen. Gottes Zorn bleibt dann auf ihm.“
Nun, es mag sein, dass du niemals in deinem Leben eine Gemeinde gründen wirst. Es mag sein, dass du niemals ein großer Prediger wirst. Es mag sein, dass du niemals Missionar wirst und niemals in die entlegensten Stämme, Länder und Regionen dieser Erde gehst, um dort das Evangelium zu verkündigen.
Vielleicht wirst du kein Leiter, kein Ältester und kein Hirte der Herde Gottes, der Gemeinde Gottes sein. Vielleicht wirst du niemals ein großer Glaubensheld. Vielleicht wirst du kein Märtyrer, der für Jesus buchstäblich sein Leben hingibt. Vielleicht wirst du auch niemals in deinem Leben Verfolgung um Christi Willen erleiden.
Aber du wirst am Ende aus demselben Grund die Ewigkeit im Himmel verbringen wie alle anderen Heiligen vor dir – allein in und durch Christus. Jeder, der die Ewigkeit beim Vater verbringen wird, tut dies allein deswegen, weil er Christus ergriffen hat, weil er in Christus ist.
Du hast dieses ewige Leben in Christus ergriffen, du hast Buße getan, du hast Jesus um Gnade angefleht, du vertraust dem Sohn Gottes, dem einzigen Weg zum Vater. Du glaubst, dass er der Christus, der Erlöser ist – der Erlöser, der dich aus deiner Finsternis und deiner Sünde herausreißen kann und will.
Wenn du das heute tust, wirst du die Ewigkeit beim Vater verbringen. Denn alle, die in Christus sind, werden aus demselben Grund gerettet – nicht weil sie Großes geleistet haben, nicht weil sie verfolgt wurden um seines Namens willen, nicht weil sie zu Märtyrern wurden, nicht weil sie große Glaubenshelden waren, sondern allein durch das ewige Leben in Christus Jesus.
Wer den Sohn hat, hat das Leben. Wer den Sohn nicht hat, hat das Leben nicht.