Rund um Jesus: Fünf Antworten auf immer wieder gestellte Fragen. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt. Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um die Auferstehung Jesu.
Die zentrale Bedeutung der Auferstehung Jesu
Man kann kaum über Jesus sprechen, ohne das Thema Auferstehung zu erwähnen. Die Auferstehung ist das zentrale Thema, wenn es um Jesus geht.
Entweder ist er wirklich auferstanden – und zwar nicht nur als eine Idee in den Köpfen der ersten Christen, sondern leibhaftig. Entweder sind die Jünger ihm nach der Kreuzigung persönlich begegnet, haben mit ihm gegessen, mit ihm gesprochen, ihn angefasst und sich von ihm unterrichten lassen – oder die ganze Sache mit dem Christentum ist schlichtweg eine große Lüge, zumindest aus meiner Sicht.
Wenn ich nicht an die Auferstehung glauben würde, wäre ich Atheist. Man verzeihe mir diese Radikalität. Aber ich habe nur ein Leben, und ich werde es nicht in eine Lüge investieren. Ich glaube auch nicht, dass die ersten Christen das getan haben.
Zwei kurze Gedanken zum Einstieg:
Zwei grundlegende Gedanken zur Auferstehung
Es ist kein Einwand gegen die Auferstehung Jesu, wenn man sagt: „Ich habe noch nie eine Auferstehung erlebt, so etwas passiert heute nicht, also ist es damals auch nicht passiert.“
Warum ist das kein Argument gegen die Auferstehung? Nun, nur weil ich von einer Sache nichts weiß, bedeutet das nicht, dass es sie nicht gibt.
Nur weil ich nicht weiß, dass das Kugelfischmännchen sein Weibchen durch ein geometrisches Muster im Sand auf dem Meeresboden anlockt und ich dieses Muster noch nie gesehen habe, heißt das nicht, dass es diese Sandbilder am Meeresboden nicht gibt.
Und wenn ich eigentlich sagen möchte: „Ich glaube nicht an Wunder, und Auferstehung wäre ein Wunder.“ Okay, dazu gibt es einen eigenen Podcast.
Zweiter Gedanke zum Thema Auferstehung: Wenn dich das Thema wirklich interessiert, dann lies etwas dazu. Ein Klassiker und bis heute gut ist das Buch „Die Tatsache der Auferstehung“ von Josh McDowell.
Ich finde eigentlich, dass jeder dieses Buch kennen sollte – einfach deshalb, weil die Frage nach der Auferstehung so unglaublich wichtig ist. Natürlich kann ich in zehn Minuten nicht das sagen, was dieser Autor in knapp zweihundert Seiten geschrieben hat.
Das waren zwei Gedanken vorneweg.
Historische Fakten und die Reaktion der Jünger
Nun aber zum eigentlichen Thema: Was überzeugt mich am meisten von der leibhaftigen Auferstehung Jesu?
Ich beginne mit den Fakten, die für mich aus historischer Sicht eindeutig sind. Es gab die Person Jesus von Nazaret. Er wurde unter dem römischen Präfekten Pontius Pilatus gekreuzigt, wahrscheinlich am 7. April 30 nach Christus.
Mit seiner Kreuzigung bricht für seine Jünger eine Welt zusammen. Sie hatten erwartet, dass Jesus König wird und die Römer vertreibt. Doch jetzt war der Erlöser Israels tot.
Weder kannten sie als Juden so etwas wie die Auferstehung einer einzelnen Person. Das heißt, die Auferstehung als Konzept war ihnen genauso fremd wie uns heute. Außerdem hatten sie nach der Kreuzigung keinen Plan B.
Was die Jünger stattdessen tun, ist dies: Sie halten sich bedeckt. Der Hohe Rat hatte gerade ihren Rabbi als Gotteslästerer verurteilt und durch die Römer hinrichten lassen. Deshalb haben die Jünger Angst. Sie sind frustriert und völlig am Ende.
Fünfzig Tage später, an Pfingsten, hat sich das Blatt völlig gewendet. Aus verschreckten, enttäuschten und hoffnungslosen Jüngern werden solche, die bereit sind, alles – und ich meine wirklich alles – zu wagen, um davon zu berichten, dass Jesus auferstanden ist.
Vielleicht wird diese Wandlung am deutlichsten bei Petrus sichtbar. Er ist es, der seinen Meister kurz vor dessen Verurteilung sogar verleugnet. „Ich kenne ihn nicht“, das ist es, was er sagt. Dreimal bestreitet Petrus, dass er Jesus kennt – so viel Angst hat er.
Nach Pfingsten ist diese Angst einfach weg. Nicht nur weg, sondern er stellt sich in Jerusalem hin und hält die Predigt, mit der die Kirche beginnt. Bei dieser Predigt werden dreitausend Personen gläubig.
Auch in der Folge, wenn derselbe Hohe Rat, der Jesus zum Tod verurteilt hat, sich gegen ihn wendet und er sogar inhaftiert wird, bleibt Petrus standhaft. Er ist jetzt wirklich das, was sein Name bedeutet: ein Fels, der Fels, auf dem Jesus seine Gemeinde baut.
Wie kann es sein, dass aus Angsthasen mutige Prediger werden, die für ihre Überzeugung Verfolgung und Tod in Kauf nehmen? Darauf braucht es eine gute Antwort.
Die Einzigartigkeit der Jesusgeschichte im Kontext der Messiaserwartung
Und das umso mehr, als Jesus nicht der einzige Messiasanwärter zu seiner Zeit war. Die Messiaserwartung zu Beginn des ersten Jahrhunderts war riesengroß. Mehrere Männer machten sich diese Erwartung zunutze und kämpften als Messiasgestalten gegen die Römer. Namentlich sind uns Menachem, Theudas, Judas der Galiläa und Simon Bar-Giora bekannt.
Alle diese, ich nenne sie mal Guerillaführer, wurden natürlich von den Römern besiegt. Mit ihrem Tod gerieten sie in Vergessenheit. Bei allen ist das so – nur nicht bei Jesus. Die Jesusgeschichte ist absolut einzigartig.
Warum? Die Antwort liegt darin, dass aus Angst Hasen zu mutigen Predigern wurden, die behaupteten, Jesus sei auferstanden und sie hätten ihm begegnet. Und von diesem Erlebnis „Wir haben Jesus gesehen“ sind nicht nur seine Freunde betroffen, sondern auch seine Skeptiker – sogar ein Feind, Paulus von Tarsus.
Es sind so viele und so unterschiedliche Personen, dass eine Lüge oder eine Halluzination ausgeschlossen werden kann. Es bleibt also eigentlich nur die Möglichkeit, dass das Grab wirklich leer war und sie Jesus begegnet sind.
Wissenschaftliche Überlegungen und die Bedeutung der Auferstehung
Kann es sein, dass Jesus die Kreuzigung einfach überlebt hat? Aus rein wissenschaftlicher Perspektive ist das eigentlich ausgeschlossen.
Nicht nur, dass die Römer echte Experten im Hinrichten waren, zeigt schon der Speerstich in die Seite, den Johannes beschreibt. Dabei floss Blut und Wasser heraus. Ein solcher Speerstich setzt einem Schwerverletzten endgültig zu.
Eines ist jedoch ganz sicher: Selbst wenn Jesus schwerst verletzt und mit einem Eisennagel durch jedes Fersenbein hindurch überlebt haben sollte, wäre er von seinen Anhängern niemals als der Bezwinger des Todes und als der für immer und ewig zu preisende Gott gefeiert worden.
Aber genau das ist passiert. Angsthasen wurden zu Predigern. Sie waren nicht nur mutig, sondern verkündeten auch eine völlig unjüdische Botschaft. Sie behaupteten, dass ihr Rabbi Jesus, der am Kreuz starb, der Messias sei.
Am Kreuz zu sterben bedeutete für jeden Juden aufgrund einer Stelle aus dem Alten Testament, dass Gott diesen Jesus verflucht hatte. An so einen Messias, der für sein Volk zum Fluch wird, hatte niemand gedacht.
Das, was sie predigten, war für jüdische Ohren Irrsinn: Gott wird Mensch, um durch seinen Tod die Schuld der Menschen zu tilgen?
Sie brauchten wirklich gute Argumente, wenn sie ihre Zuhörer überzeugen wollten. Und die hatten sie.
Die Überzeugungskraft der Jünger und die Entstehung des Christentums
Die Predigten dieser einfachen Männer aus Galiläa sind beeindruckend überzeugend und ganz im Stil ihres Meisters. Wie kann das sein? Mir scheint, dass es dafür nur eine wirklich gute Erklärung gibt.
Sie predigen das, was sie erlebt hatten: einen wahrhaftig Auferstandenen. Außerdem verkündeten sie das, was dieser Auferstandene ihnen in der Zeit zwischen Ostern und Himmelfahrt beigebracht hatte.
Die entscheidende Frage war: Was spricht für mich? Am meisten für die Auferstehung Jesu spricht für mich das Verhalten der Jünger und die Entstehung des Christentums. Diese beiden Aspekte überzeugen mich persönlich am meisten von der Auferstehung Jesu.
Ein praktischer Impuls zum Abschluss
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir vornehmen, das Buch „Die Tatsache der Auferstehung“ zu lesen, falls du das noch nicht getan hast. Alternativ könntest du es auch verschenken.
Das war es für heute. Der Herr segne dich, lass seine Gnade dich erfahren und lebe in seinem Frieden. Amen.