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Überrascht vom Heiligen Geist

Überraschend anders, Teil 5/5
04.08.2012Johannes 16,7-13

Überschrift für den Abschlussgottesdienst ist „Überrascht vom Heiligen Geist“ und die Bibelstelle, die dazu gegeben wurde ist aus dem Johannes, die les ich vor. Johannes 16 Vers 7 und ich les nur drei Verse raus. Johannes 16 Vers 7, da sagt Jesus:

7 Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden.“ Und im Vers 12 lesen wir dann: „Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.13 Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. 14 Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen.

Das ist eine ziemlich klare Aussage, die Jesus hier macht über sein Weggehen und über das Kommen vom Heiligen Geist. Aber die Jünger haben das nicht verstanden. Nach der Kreuzigung haben die Jünger sich versteckt verständlicherweise. Sie hatten Angst dass sie die nächsten sind, die gekreuzigt werden. Dann ist ihnen Jesus erschienen als der Auferstandene, sogar 40 Tage lang. Aber auch das hat nicht allzu viel Wirkung auf die Jünger gehabt. Der Petrus und die anderen gingen wieder Fischen. Das ist das einzige, was sie wirklich konnten. Und obwohl Jesus 40 Tage als Auferstandener bei ihnen war, hat keiner der Jünger wirklich verstanden worum’s am Kreuz und Auferstehung geht. Das liest man in der Apostelgeschichte 1. Da ist nämlich die Geschichte, wo Jesus 40 Tage mit seinen Jüngern als der Auferstandene, sie alles lehrt, was noch wichtig ist bevor er geht. Und die Jünger fragen ihn: Ja wirst du jetzt das Reich Israels wieder aufrichten? Ist alles was sie gehört haben. Und dann sagt Jesus im Vers 8. Das ist jetzt Apostelgeschichte 1 Vers 8: Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, Judäa, Samaria, bis ans Ende der Welt. Und dann ist Christi Himmelfahrt und Jesus verschwindet vor ihren Augen wie ein Ballon. Und die Jünger schauen ihm verzweifelt nach. Jetzt ist er weg. Und dann standen plötzlich zwei Männer neben den Jüngern und sagen zu ihnen: Was steht ihr hier und schaut hinauf zum Himmel? Jesus hat uns beauftragt hinauszugehen und Zeugen zu sein. Und es stimmt: Jesus baut seine Kirche, wir sind nicht die Bauer, sondern wir sind die Bausteine, aber er baut sie mit uns, den Christen. Nach Christi Himmelfahrt vergehen weitere 10 Tage und dann kommt Pfingsten. Und Pfingsten ist dann das Ereignis, wo Jesus im Heiligen Geist kommt und in seinem neuen Leib, der Gemeinde, der Kirche, den Gläubigen einzieht. Und zu Pfingsten geschehen große Dinge, 3000 Leute bekehren sich an einem Tag. Die Gemeinde wächst zusehends Tag für Tag. Es kommen auch die ersten Probleme und die haben wir bis heute. Und wenn wir heute Gott oft die Frage stellen: Gott, warum lässt du das zu? Warum greifst du nicht ein? Wisst ihr was dann als Antwort kommt? Warum schaut ihr hinauf in den Himmel? Ich will helfen, ich will eingreifen und ich will dich dazu gebrauchen. Du bist mein Leib. Wir rufen zum Beispiel: Ja die Menschen in Afrika, die brauchen frisches Wasser. Gott, was tust du? Gott sagt: Ja, ich will es ihnen geben. Ich brauch halt nur deine Füße dazu. Das ist alles. Hab liebe Freunde, meine ehemalige Sekretärin auch, die sind schon jahrelang in Afrika und graben Wasserbrunnen für die Leute und mit den Leuten. Wir rufen: Gott, was tust du in den Slums? Die Leute brauchen Hoffnung, die brauchen Kleidung. Und Gott sagt: Ja, ich will’s ihnen geben, aber ich brauchen halt deine Hände dazu. Denn du bist mein Leib. Liebe Freundin von mir, Bekannte ist in Ulan Batar, in der Mongolei und arbeitet dort unter den Jurten Slums und gibt ihnen Hoffnung. Der dreieinige Gott will helfen, aber er hat sich entschieden es durch dich und mich zu tun. Das ist Pfingsten. Bei der Dreieinigkeit ist es ja so eine Sache, der Heilige Geist ist der verwirrendste Teil davon. So mit Vater, Sohn kommen wir noch zurecht, aber was tut der Heilige Geist genau? Eine Hilfe zu verstehen ist, wenn man das sich als drei Akte vorstellt. Theologen müssen jetzt weghören, ist nicht ganz korrekt, aber ist egal. Man muss sich das vorstellen wie drei Akte in einem Theater. Der erste Akt ist der Fokus auf Gott dem Vater, Jahwe, Jehova im Alten Testament. Der zweite Akt ist der Fokus auf den Sohn Gottes Jesus Christus, sein Wirken, Kreuz, Auferstehung. Und der dritte Akt ist der Fokus auf den Heiligen Geist und Pfingsten, der bis heute in den Gläubigen lebt und wirkt. Beim ersten Akt, wenn man den Vater, ich sag das mal ganz ungeschützt grade raus. Da ist Gott der Schöpfer, der Mächtige zwar persönlich, er ist auch involviert, er schreitet auch ein, aber wenn er einschreitet ist es meistens eine riesen Katastrophe. Im Alten Testament erscheint Gott manchmal als distanzierter, als strafender Gott, manchmal wie ein heidnischer Kriegsgott. Im zweiten Akt, da ist der Sohn. Gottes Sohn offenbart sich den Menschen, wie er wirklich ist. Er ist barmherzig, er geht auf die Sünder zu, er vergibt, er heilt. Etwas ganz wichtiges: In Gott gibt es nichts, das nicht wie Christus wäre. Wenn du wissen willst wie Gott ist, dann schau nur auf Jesus. Und wenn dein Bild von Gott nicht mit dem Bild Jesu übereinstimmt, dann musst du dein Bild von Gott revidieren. Niemals umgekehrt. Wenn du wissen willst wie Gott fühlt wenn ein Kind stirbt oder leidet, dann schau auf Jesus wie er gefühlt hat, als die Witwe hinter dem Sarg ihres Sohnes herging. Dann weißt du wie Gott über ein Kind fühlt, das stirbt oder leidet. Schau auf den römischen Soldaten, dessen Diener krank war. Dann weißt du wie Gott fühlt über Menschen, die leiden. Wenn immer du eine theologische Frage über das Wesen Gottes hast, dann studiere Jesus. Denn nur Jesus ist die letztendliche Repräsentation des Wesen Gottes. Jesus im Gegensatz zum Vater konnte man angreifen, sehen erleben. Aber: Jesus berührte keinen einzigen Menschen in China, in Nordamerika, in Österreich oder in Deutschland. Das heißt in Jesus hat Gott sich geographisch klein gemacht. Und dann kommt der dritte Akte, der Heilige Geist. Und Jesus sagt darüber: Es ist gut für euch, wenn ich zum Vater gehe. Warum? Weil nur wenn ich zum Vater gehe hab ich nicht nur einen Leib, geboren von der Jungfrau Maria, dann hab ich Millionen Leiber. Und dann kann ich in jedem Land sein, überall zur selben Zeit. Gehet in alle Welt. Nur das Samenkorn, das stirbt bringt letztlich tausendfache Frucht. Wir haben heute Vormittag in einer Predigt gehört vom Dr. Hahn. Das ist die Vorhersage: In alle Welt. Das ist der Heilige Geist im Leib Jesu. Und Jesus sagt in der Apostelgeschichte 1, 8: Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch kommt. Im Matthäus im 28, was wir heute Vormittag gehört haben, da sagt Jesus: Mir ist alle Macht gegeben. Das ist das griechische Wort Exusia. Macht hat zu tun mit Autorität. Ich habe alle Autorität. Wie ein Polizist in seiner Uniform stellt eine Autorität durch seine Uniform dar. Das ist Exusia. Aber das Wort in Apostelgeschichte 1, 8: Ihr werdet Kraft empfangen ist nicht Exusia, sondern Dynamis. Das ist Kraft. Davon abgeleitet haben wir Dynamit. Das ist Energie. Was ist der Unterschied zwischen Exusia und Dynamis? Macht und Kraft? Ich will’s mit einem Beispiel erklären. Vor einigen Jahren war ich in Seattle, das ist in Amerika und hab dort gepredigt in einer größeren Gemeinde von einem Freund von mir, der dort Pfarrer ist. Ich hatte einen Bergführerkollegen dabei, ein guter Freund von mir. Und der Pfarrer dort, heißt Richard [Dullstrong], der hat uns, der hat gesagt jetzt gehen wir in die Berge, das heißt Alpental. Und dann sind wir raufgefahren und sind dann mit Schneeschuhen da durchs Tal gewandert und mein Freund und ich, Bergführer, haben schon gedacht, das ist ganz schön lawinengefährlich. Es hat zwei Meter fast Neuschnee gehabt. Das sieht man bei uns ganz selten. Aber, haben wir gedacht, der wird wohl wissen halbwegs was er tut. Aber nach einer halben Stunde kam eine Frau entgegengelaufen und die hat geschrien und geschrien. Da ist eine Lawine abgegangen und einer ist unter der Lawine und so weiter. Und mein Freund der Hansi und ich, wir sind hingelaufen, wir sind, ich bin auch im Bergrettungsdienst und wir machen das ja öfter. Und da sind halt zehn Leute planlos rumgelaufen da, und da haben wir’s Kommando übernommen. Die haben auch keinen Einwand gehabt. Die haben gleich getan, was wir gesagt haben. Und wir haben begonnen strategisch mit der Suche, aber wir hatten wenig Material, nur ein paar Skistöcke, der Rest hat die Teller runter. Aber das kannst du vergessen, das ist nicht tief genug. Und eine Schaufel hatten wir, da kommst du auch nicht weit. Das heißt wir haben alle Autorität, wir haben Exusia gehabt. Das Problem war: Wir hatten kein Dynamis. Wir hatten keine Energie. Keine Schaufeln, keine Sonden und keine Lawinensuchgeräte. Autorität ohne Kraft ist sehr hilflos. Dann ungefähr eine Stunde später oder eineinhalb Stunden später kam dann der dortige Bergrettungsdienst. Die hatten alle Ausrüstung. So wie es auch wir zu Hause haben, Sonden, Schaufeln, einen dummen Hund haben sie dabei gehabt. Der hat nicht viel gefunden. Und ich wollte ihnen noch erklären, wo wir glauben dass der Verschüttete ist, aber sie haben gesagt: Na, haut ab. Wir übernehmen. Das ist auch korrekt so. Und der Hansi und ich sind weggegangen, haben von zehn Minuten Entfernung zugeschaut und dann haben wir gesehen: Die finden den nie so wie die das gemacht haben. Und weil es war schon zu viel zertreten, die konnten viel schlechter feststellen wo der wirklich war. Sie haben den Verletzten, oder den leider Toten dann erst zehn Tage später gefunden. Jetzt hätten wir zwar viel Dynamis gehabt: Schaufeln, Sonden, alles Mögliche, aber wir hatten keine Autorität mehr. Kraft ohne Autorität ist gefährlich. Und wisst ihr warum ich so gerne Christ bin? Aus einem einfachen Grund. Weil Jesus nicht nur der Herr ist, der mir einen Auftrag gibt, sondern er mir auch die Kraft gibt den Auftrag auszuführen. Jesus sagt: Mir ist gegeben alle Macht. Alle Autorität. Ich bin der König aller Könige, der Herr aller Herren. Es gibt keine größere Autorität in diesem Universum. Aber: Wenn wir nur wissen, dass Jesus der Herr ist, der alle Autorität hat, und nichts von seiner Kraft kennen, dann stellen wir fest dass wir sehr kraftlos sind und ich treffe viele kraftlose Christen. Aber Jesus ist nicht nur der Herr, er ist auch der, der uns im Heiligen Geist Dynamis, die Kraft gibt, die wir brauchen um seinen Auftrag auszuführen. Darum dürfen wir niemals die Herrschaft Jesu in unserem Leben getrennt sehen von der Kraft, die uns befähigt so zu leben, wie er es möchte. Frage für dich: Was steht bei dir nächste Woche an? Vielleicht sollst du jemand vergeben und es fällt dir wahnsinnig schwer. Weil was der dir angetan hat, das kann sich keiner vorstellen. Vielleicht sollst du für einen Kranken für Heilung beten und du hast Angst davor, weil du’s noch nie getan hast. Vielleicht sollst du auch nur zu deinem Ehepartner sagen es tut mir Leid. Aber dein Stolz lässt es nicht zu. Dann will ich dich jetzt an die Kraft Gottes erinnern, an Dynamis, an den Heiligen Geist, denn Gott ist immer treu dir die Kraft zu geben für das, wofür er dich beauftragt. Darum brauchst du keine Angst zu haben in deiner Schwachheit über jemand zu beten und du fühlst dich völlig unbrauchbar. Es ist manchmal komisch, Leute kommen zu mir, es ist nicht komisch, ich versteh das schon, aber die kommen zu mir und bitten, dass ich für sie bete. Und sie glauben wenn ich für sie bete, dann geschieht was Besonderes. Ich mach’s dann auch. Aber Freunde, es ist völlig irrelevant ob ich bete oder ob ein 6-jähriges Kind für die Person betet. Denn es ist Gott der heilt, nicht wir als besondere Diener oder was immer. Und gerade in unserer Schwachheit entdecken wir oft zum ersten Mal wie Gottes Kraft in und durch uns wirkt. Seht ihr ich fühl mich nie irgendwie besonders oder groß oder was weiß ich. Ich fühl mich einfach normaler Mensch, wie du und tu halt was ich gefragt werde. Und dann sagt jemand er ist zum Glauben gekommen, er wurde geheilt. Er hat eine neue Perspektive. Und dann denk ich mir: Wow Gott. Allerhand. Seht ihr die Jünger, sie anerkannten Jesus bereits jahrelang als ihren Herrn, aber die Jünger wussten bis Pfingsten nichts von der Kraft des Heiligen Geistes. Und dann sagt Jesus noch: Ihr werdet Kraft empfangen wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist und ihr werdet meine Zeugen sein. Haben wir vorhin von Schwester Gisela gehört. Ihr werdet meine Zeugen sein. Die Frage ist jetzt: Wenn du Christ bist, wenn der Heilige Geist in dir wohnt, wenn du wiedergeboren bist, dann bist du Christ und damit bist du ein Zeuge. Die Frage ist nur: Welcher Zeuge bist du? Bist du ein guter oder ein schlechter Zeuge? Ein falscher oder ein wahrer Zeuge? Jeder Christ ist ein Zeugnis von Jesus. Und so wie du lebst können andere Menschen ablesen ob es sich lohnt mit Jesus zu leben oder nicht. Seht ihr bevor ich die Hannelore geheiratet habe, ist jetzt bald 25 Jahre aus. Bevor ich sie geheiratet habe hatte ich die Wahl ob ich Ehemann sein will oder nicht. Am 4. Juli 87 wurde ich vor Zeugen befragt ob ich nun Ehemann sein will mit dieser Frau und sie wurde ebenfalls gefragt in guten und schlechten Tagen und so weiter und wir haben beide gesagt: Ja, ich will. Und kriegst du einen Ring und so weiter. Und dann sagt der Pfarrer: Ich erkläre euch hiermit als Mann und Frau. Seit diesem Tag, 4. Juli 87 hab ich nie mehr die Wahl in der Früh aufzustehen und zu sagen: Soll ich heut Ehemann sein oder nicht? Na heut ist ein schlechter Tag. Heute bin ich’s mal nicht, das ist angenehmer. Kann ich nicht. Ich bin immer Ehemann. Ob wir uns gut vertragen, ob wir gestritten sind. Es ist irrelevant. Ich bin immer Ehemann. Die Frage ist nur: Was für ein Ehemann bin ich? Wenn andere Leute mich ansehen, was sehen sie? Dass die Ehe sich lohnt, dass es eine schöne Sache ist, oder dass man sich lieber fern hält davon? Seht ihr genauso, du kannst nie aufstehen in der früh, wenn du Christus kennst und sagen: Soll ich heute Christ sein oder nicht? Nein, heut ist ganz ein schlechter Tag, heut bin ich mal keiner. Geht nicht. Du bist immer Zeuge Jesu Christi, die Frage ist nur welcher Zeuge du bist. So wie du lebst ist ein Zeugnis dafür was Jesus wert ist. Ich hab in meiner Lebensgeschichte erzählt, ich hab ein paar Jahre, obwohl ich Christ war gelebt als ob ich ihn nicht kenne oder ich hab ihn auf jeden Fall ignoriert. Hab da auch in einer Bar gearbeitet wo ich auch meine Frau kennen gelernt habe. Aber da hab ich trotzdem über Jesus geredet, speziell nach dem fünften Bier. So ab zwei Uhr morgens hab ich regelmäßig mit anderen leicht angeheiterten oder mehr über Jesus geredet. Aber wisst ihr rückblickend ist interessant, keiner von den hat sich zu Jesus bekehrt. Und heute weiß ich warum. Weil die Menschen haben gesehen: Was dieser Typ mit Jesus kann, schaff ich ohne auch locker. Warum konnten die Menschen nichts von Jesus an mir entdecken? Weil ich nicht an Gottes Willen interessiert war sondern nur an meinem eigenen. Ich war ein Zeuge, aber ich war ein armseliger Zeuge. Und seht ihr es ist wichtig zu verstehen: Die Kraft des Heiligen Geistes steht nur für die Anliegen Gottes zur Verfügung, nicht für unsere egoistischen Zwecke. Und es kann gut sein, dass du genau weißt dass du zu Jesus gehörst, aber du beschwerst dich: Ich spüre nichts von der Kraft des Heiligen Geistes. Könnte es sein, dass du kaum nach dem Willen Gottes fragst, in erster Linie nur an deinem Willen interessiert bist und darum spürst du nichts vom Heiligen Geist. Denn der Heilige Geist ist nur für die Anliegen Gottes zur Verfügung. Übrigens sagt Jesus hier: Ihr werde meine Zeugen sein, nicht ihr werdet meine Theologen sein. Wir sollten Zeugen sein von dem was wir gesehen haben, von dem was wir erlebt haben und gehört haben. Und letztlich, ein paar Minuten hab ich noch. Jesus sagt: Ihr werdet Kraft empfangen wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, ihr werdet meine Zeugen sein, die die angebetet haben und die Zweifler auch, das waren halt zweifelnde Zeugen, aber beide waren’s. Und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, als auch in ganz Judäa, in Samaria und bis an das Ende der Welt. Das ist die Vorgangsweise oder die Strategie, wie man heute sagt. Und, ein bisschen unangenehm für die Jünger war, dass Jesus begonnen hat mit Jerusalem. Weil Jerusalem war ein schlechter Ort für die Jünger, dort kannten sie die Jünger bereits. Die wussten bereits, was die Jünger für Typen sind und dass das keine perfekten Menschen sind. Viele Schwächen, Ängste. Und ich kann mir vorstellen dass Jesus folgendes zu seinen Jüngern gesagt hat: Das ist nicht in der Bibel, ich sag’s trotzdem. Dass Jesus gesagt hat: Petrus, erinnerst du dich an das Mädchen, vor dem du mich verleugnet hast? Würdest du bitte hingehen zu ihr, an die Tür klopfen und ihr sagen dass du mich kennst. Und Johannes, du warst der letzte bei mir am Kreuz bevor ich starb. Du hast den Hauptmann gesehen, der gesagt hat: Wahrlich, dieser war Gottes Sohn. Geh hin, besuch ihn und sag ihm dass er Recht hat und dass ich lebe. Matthäus, du kennst die Orte der Kriminellen. Würdest du hingehen und Barrabas suchen? Er wird verstehen dass ich einmal für ihn gestorben bin, sag ich bin zwei Mal für ihn gestorben. Und Thomas, würdest du zu den Soldaten gehen, die mich angespuckt und verspottet haben. Würdest du ihnen sagen, dass ich für sie gestorben bin? Andreas, geh zu den Soldaten, die meine Kleider unter sich aufgeteilt haben. Du wirst sie erkennen, sie tragen vielleicht mein Gewand. Erzähl ihnen, als ich zum Vater betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun, da hab ich für sie gebetet. Das war das Jerusalem der Jünger. Und es braucht viel Mut zu den Menschen zu gehen, die dich am besten kennen. Frage an dich: Was ist dein Jerusalem? Vielleicht der Ort, wo sie dein Versagen am besten kennen. Die schwierigste Predigt, die ich je gehalten habe war die erste Predigt in meiner Kirchengemeinde. Der evangelischen Gemeinde in der Ramsau. Weil da kennen mich alle. Und ich auch. Und jetzt stand ich oben und predigte zu den Vätern, deren Töchter meine Freundinnen waren. Das ist peinlich. Und dann hab ich gesagt: Liebe Freunde, ihr kennt mich alle, ihr wisst viele Geschichten über mich. Alles was ihr gehört habt über mich, glaubt kein einziges Wort davon, weil die Wahrheit ist doppelt so schlimm. Aber Jesus hat etwas an mir getan und darüber will ich heute reden. Aber es ist schwierig, denn man muss um Vergebung bitten. Man muss zu Leuten sagen: Es tut mir Leid, und das sollten wir Christen regelmäßig tun. Und dann sagt Jesus: Nicht in Jerusalem, geht weiter nach Judäa, das ist die Provinz, Samarien, die Leute, die du vielleicht nicht unbedingt leiden kannst von Haus aus. Und bis ans Ende der Welt. Und dann noch abschließend die wahrscheinlich wichtigste Lehre und Erkenntnis über den Heiligen Geist. So wie Gott Vater, Gott Sohn, Gott Heiliger Geist eins sind in ihrer Gemeinschaft und sich lieben. Ihr erinnert euch, ich hab’s gesagt. Gott ist nicht Liebe wegen Johannes 3, 16, sondern wegen Johannes 17, 24. Mein Vater hat mich geliebt vor der Grundlegung der Welt. Vater, Sohn, Heiliger Geist haben sich immer geliebt. Darum ist Gott Liebe. Und weil der dreieinige Gott in sich Liebe ist, Beziehung hat in sich selbst, als der dreieinige Gott, sind wir geschaffen als Geschwister in Christus in Beziehung zu leben, einander zu lieben und zu schätzen. Und der Heilige Geist ist uns gegeben, damit wir eines Geistes in Christus sind. Durch die Gegenwart des Heiligen Geistes sind wir Geschwister in Christus. Und wir sollten nicht nur so tun, als ob wir eins wären in Christus, wir sind eins in Christus. Wir haben alle denselben Vater, egal welcher Konfession du angehörst, wir sind alle erlöst durch den einzigen Sohn, der für uns gestorben und auferstanden ist und wir sind alle getauft mit demselben Heiligen Geist und darum sind wir Geschwister. Die ausführlichste Lehre über die Gaben des Geistes haben wir in 1. Korinther 12 und 14 und in der Mitte ist 1. Korinther 13, das Kapitel, das Hohelied der Liebe. Und das ist das Zentrum und die höchste Absicht des Heiligen Geistes uns in Liebe miteinander zu verbinden als Brüder uns Schwestern. Das ist für manche eine Überraschung, weil sehr oft werden die Gaben des Geistes zum Zankapfel der Christen und wenn das der Fall ist, dann haben wir komplett übersehen was die Absicht des Heiligen Geistes ist. Der Heilige Geist beruft uns als Geschwister miteinander zu leben, egal welche Konfession. Wir haben’s heute Morgen gehört: Die Welt ist meine Gemeinde. Die weltweite Gemeinde Jesu Christi, die durch den Heiligen Geist eine Familie ist und wir Geschwister sind in Jesus Christus. Das ist die wichtigste Erkenntnis über die Arbeit des Heiligen Geistes.